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Sonderdruck aus Forstwissenschaftliches Centralbla tt 103. Jahrgang (1984), H. 6, S. 360-374 Alle- Rechte , auch die der Übe rsetzung, des Nachdrucks, der photomechanischen Wie-de-rgabc und Speicherung in Daeenve-arbeirungsanlagen, vorbehalten. © 1984 Verlag Paul Parey, Hambu rg und Berlin Die Erfassung von Durchmesserverteilungen In gleichaltrigen Kiefernbeständen I Von K. v. GA DOW Seit Beginn der sechziger J ahre sind ernsthafte Versuche unternommen worden, Durch- messerverteilungen mit Hilfe flexibler Dichtefunktionen darzustellen. Die bekanntesten Beispiele sind die Gamma-Verteilung (NE LSON 1964), die Lo gnormale Verteilung (Buss u. REI NKER 1964), die Beta-Vert eilun g (C W"ITERu. BENNE'IT 1965; ZÖHRER 1969), die Weibull- Verteilung (BAlLEYu. DELL 1973) und J ohnson s SB-Verte ilung (HAFLEY u. SCHREUDER 1977). Bei der Un tersuchung von Durchmesserverteilungen ko mmt es zunächst darauf an, eine Funktion zu finden, mit der die natürlich vorko mmende n Ko mbinati onen von Schiefe und Exzeß zufriedens tellen d dargestellt we rden können . Nac h den Feststellungen von HAFLEY und SCHREUDER (1977) sind die Fu nktionen Beta, Johnsons SB und We ibull am beste n geeignet für den Ausgleich von beobachteten Durchmesser- und Höhenverteilungen. Das liegt an der vergleichsweise hohen Flexib ilität die ser Fun ktio nen bei der Abbildung sowohl positiver als auch negativer Schiefe. Aufgrund dieser Erfahrungen beschränkt sich die 1 Diese Arbeit entstand während eines Forschungsaufent haltes des Autors am Lehrstuhl für W.a ld- wachstumskunde der Universität München vom Juli bis Dezember 1982. U.S. Copyright Clearance Center Code Statement: Forsrw. ChI. 103 (1984), 360-3 74 <C> 1984 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin ISSN 0015-8003 / Inter-Code: FWSCAZ 00 15-8003/8 4/ 10306-0360 $ 02.5010

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Sonderdruck aus

Forstwissenschaftliches Centralblatt103. Jahrgang (1984), H. 6, S. 360-374

Alle- Rechte , auch die der Übe rsetzung, des Nachdrucks, der photomechanisc hen Wie-de-rgabc und Speicherung inDaeenve-arbeirungsanlagen, vorbehalten.

© 1984 Verlag Paul Parey, Hamburg und Ber lin

Die Erfassung von DurchmesserverteilungenIn gleichaltrigen Kiefernbeständen I

Von K. v. GADOW

Seit Beginn der sechziger Jahre sind ernsthafte Versuche untern ommen worde n, Durch­messerverteilungen mit H ilfe flexibler Dichtefunktionen da rzustellen. Die bekanntestenBeispiele sind die Gamma-Vert eilung (N ELSON 1964), d ie Lognormale Ver teilung (Buss u.REINKER 1964), die Beta-Vert ei lung (CW"ITERu. BENNE'IT 1965; ZÖHRER 1969), die Weibull­Verteilung (BAlLEYu. DELL 1973) und Johnson s SB-Verte ilung (HAFLEY u. SCHREUDER 1977).

Bei der Un tersuchung von Durchmesserverteilungen kommt es zunächst da rauf an, eineFunktion zu finden, mit der die natü rlich vorkommenden Kombinationen von Schiefe undExzeß zufriedens tellen d dargestellt we rden können. Nac h den Feststellungen von HAFLEYund SCHREUDER (1977) sind d ie Funktionen Beta, Johnsons SB und Weibull am beste ngeeigne t für den Ausgleich von beob achtete n Du rchmesser- und H öh enverteilungen. Dasliegt an der vergleichsweise hohen Flexib ilität die ser Funktionen bei der Abbildung sowohlpositiver als auch negativer Schiefe. Aufgrund die ser Erfahrungen beschränk t sich die

1 Diese Arbeit entstand während eines Forschungsaufent haltes des Autors am Lehrstuhl für W.ald­wachstumskunde der Universität München vom Juli bis Dezember 1982.

U.S. Copyright Clearance Center Code Statement:For srw. ChI. 103 (1984), 360-374<C> 1984 Verlag Paul Parey, Ha mburg und BerlinISSN 0015-8003 / In ter-Code: FWSCAZ

0015-8003/84/ 10306-0360 $ 02.5010

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Erfassung von Durchmesserverteilungen in gleichaltrigen Kiefembestsnden 36 1

(1)

gegenwärtige Untersuchung auf die erwähn ten drei Verteilungen, mit dem Ziel :a. fes tzu stellen, welche Funk tion den best en Ausgleich von Durchmesserve rteilungen

ergibt;b. o b die Anwe nd ung stetiger Verteilung sfunktionen in de r forstlichen Planung als

prak tikabel ange sehen werden kann .Als Untersuchu ngs material wurde n 448 Bestän de der Pinus patu/a aus den Provin zen Natalun d Transvaal de r Republik Süd afrika ausgew ählt. D ie Inven tur in 326 dieser Beständeerfolgte nach dem Ausze ichnen , aber vor der Fällung, so daß jeweils zwe i Verteilunge nermi tt elt wurden, und zwar d ie Verte ilung de r Durchmesser vor und nach der Durchfo r­stu ng . In 122 Beständ en wu rden keine Du rchforstungsdaten ermitt elt . Insgesamt lagen also774 Vertei lungen vor. Die wichti gsten Merkmale des Datenmate rials sind in Ta belle 1aufgeführ t.

Tabe//e 1 _

Kennwert e der 448 un tersuch ten Bestande.Die St ruktu rmer kmale beziehen sich auf den Du rchm esser

Indices of the 448 investigated stan ds.-The structura l criteria relate to diameter

Bestandesmerkmal

I : Geringster I Mittel IGr ößter

Wert Wert

.Alter (A) jahre ' 9 16.1 27Sta mmzahl (N) N /ha - . 88 596.8 2306Miueldurchmesser (D ) cm . ' .13.6 23.3 34.1Kreisfläche (G) mt/ha ' ) 5 24.0 95.7StandardFehler (SE) cm 2.2 4.4 6.8Schie fe - Fisher (ß I) 0.0 . 0.06 059Exzeß - Fisher (ß2) 2.39 3.09 5.09Za hl der gemessenenDu rchmesser pro Bestand 91 638 4673

,

Berechnung der Funkt ionspara m ete r. ' . ,"

]ohn son's SB-Verteilung wurde von-joa xsox (l 919) en twickelt . Die Wa hrschei nlichkeits ­dichtefu nktion lautet:

f(x) - (0/2 r) V«+ X-x) (x- ~)

• exp {- Y, [ 'Y+ o1n( (x- 1;) / (~+ X- x] l ' Iwo bei ~ - untere Grenze der Durchm esserwerte

A - Variatio nsbreite der Dur chmesser 'o- \Völb ungs parameterl' - Schiefe parameter .x - Durchmesser

und I; < x < ~ + X; 0 > 0; - cc < 'Y < = ; X> O.

Verschiede ne .Kurvenformen in Abhängigke it der Fun ktion spara meter sind in Ab bil­dung 1 dargeste llt.

D ie Parame ter I; und 'Yder Johnson SB-Gle ich ung haben deutl ich getrennte Wirkungen.8 beein flußt die Wölbung, ')' die Sch iefe. Wö lbu ng und Schiefe sind allerdin gs nicht unab­hä ngig vo nein ander, deshalb sind die Einwirkungen von 0 und 'Y nicht strikt tr ennb ar. Beiden Funktionen Beta und]ohnson SB wird die Wö lbung zu sätzlich durch die Begrenzungs­parame ter beeinflußt.

Di e An passung ist relat iv unko mpliziert , we nn die En dw ert e der Verteilun g bekann tsind. D ie maxim um likelihood-Scharzwert e wer den wie folgt berechnet :

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362

wobei

K. v. Gadow

"I - - flsfh - l/sf

fj - In[(xi - W(I, + >--xi)] (i - I, .. ., n)

f - (:l:fi)/nn _

S ' f - IIn :l:(fi - f) ,

(2)

(3)

(4)

(5)

(6)

N300

'00

JOHNSON SB , - 8; X - 52

"(-0I,. - 0.8

H -I.'J;O - 2.0H - 2.6

N300

' 00

' 00

JOHNSON SB

. 0

, - 8; X-52

.-21,"( - 22", - 03,"( - - 2

3

Abb. 1. Kurvenformen bei unterschiedl ichen Parameterwerten der [ohnson Sß-Funkrion

Fig. 1. Different Shapes of the ]ohnson SB distriburion

Die Beta-Verteilun g, ihre Anwendung und die Methode der Parameterschätzung sindausführlich in der forstlichen Literatur beschrieben (CLUTTER u. B EN NETT 1965; ZÖHRER

1969; BURKH ART 1971; K EN N EL 1972; M ÜL L ER 1973; BURKHART U . STRUB 1973; STRUB U . B URK ­

HART 1975). Di e Wahrscheinlichk eitsdichtefunktion lautet:

oder

fex) - cons t. (x - a) a(b - x) "I

fex) - I'(c + "I) / (b-a) r eal I'(v)

• (l- (x- a) / (b-al) a- l(x-a) / (b- e) "I-I

(7)

(8)

für a <x < h;a,y>O

wo bei consr. - eine Konstante, die so gewä hlt wird, daß die Gesamtwahrscheinlichkeit - I.I'(n) - fxn- 1e-xdx

Bei der Beta-Funktion wird, wie schon ZöHRER (1969) feststell te, die Schiefe durch dieBeziehung zwischen a und l' best immt. Die Verteilung ist linksschief, wenn a > ""( undrechtsschief we nn a < ""(.

Die Weibull-Verteilung, die WEIBULL (195 1) entwicke lte, um die Wahrscheinlichkeit vonMaterialschäden zu bewerten, wird durch die Summenfunktion charakterisiert:

F(x) - 1 - exp[- ((x- a) / b)C]x.b,c > 0für- '

wobei a - Lageparameterb - Maßstabsparameterc - Fonnparameter

Die erste Ableitung der Summenfunktion ergib t

fex) - c/ b[(x- a) / b] c-1exp[((x-a) / b)C]

(9)

(10)

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Erfa5sungvon Dercbmesseroerteilxngen in gleichaltrigen Kiejembestandm 363

Aus der Summenfunkt ion errechnet sich die erwarte te H äufigkeit der i-ten Durchmes­serstufe (ni) mit der Stufenbreite 2w, der Stufenmitte x und der Gesamchäufigkeit N :

ni - N [exp {-«x- a- w) / b)C } - exp {« x- a+w) / c) }e] (11)

Die Weibull -f unktion ist durch drei Parameter charakterisiert . b ist bekannt als "Maß­stabsparamerer", c als .Pormparameter". Beide Variablen bestimmen in ihrer Zusammen­wirkung die Form und den "Maßstab" der Verteilung (Abb . 2).

0.J---'.-4::L""";:"'--~~~r-::::S;"?-~ 0o 00

' 00

o00. 0

WEIBUll a -8;c - 5 N WEIBUl l a - 8; b -20JOO

I, b - 16 1: c - 22, b - 20 2: c - 4J, b - 24 3: c - 64,b - 28 3 4: b - 30, c - 6

200

'"

N

0 .J--4"""::::""-~""":~':;"'''::>'-,--~o

200

Abb. 2. Kurvenformen bei unterschiedlichen Parameterwerten der Weibull-Funktion

Fig. Z. Different Shapes of the Weibull distriburion

Co hen hat eine maximum likelihood-Funkrion zum Schät zen der WEIBuLL-Parameter vor­geschlagen (VAN LAAR 1979, p. 73). Die Gleichung

k k k kDc - ( DiAC}nA) / ( D iA)c- l / c - ( DilnA) / L ni (12)

wobei A - Xi - a

wird iterativ gelöst. Der Anfangswert von c kann nach einer Methode. die M EN O N (1963)vorgeschlagen hat, ermitt elt werden. Es ist aber auch durchaus empfehlenswer t, mit einem

ca ( e t + C2) / 2

De -;:;- 0 Ja STOP

oe » 0[a

Abb. J. Schema des Algorithmus zur Berech­nung der Weibull..Parameter

Fig. 3. Algori thm for calculating ehe Weibullparameters

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364

I (x }

' 00

'00

K. v. Gadow

f (xl'00

200

.00

WEIBULL JOHNSON SB

X' X'

I' 0 30 so 70 >90 '" 30 so 70 >90

I (xl ,300

I

'00 I,iI

' 0 0

IAbb. 4. Verteilungen der Chi Quadrat-Prüfzahl

IFzi,. 4. Distributions of the chi square test cri-x' tenon

' 0 ' 0 ;0 70 > ' 0

If(x) f {x l

30 0 '00

I

I'00 '00 !

I!

JOHN SON

SB"J WEIBULl

. 090 .126 .162 .eeKS

' 00

.ma .0"" .090 .rae .e a .198KS

Abb. 5. Verteilungen der Kolmogoroff-Smirnoff-Prufzahl

Fig. 5. Distributions of the Kolmogoroff-Smirnoff tesr criterion

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Erfassung von Dercbmesseruerteilunggn in gleich.dtrigen Kiefernbestdtujen 365

Wert zu beginn en, der etwa s kleiner ist als der kleinste erwartete c-Wert, z. B. mit c - 0.001(cf. PJERCE 1976, p. 17). Wenn Dc einen nega tiven Wert angeno mmen hat , dann ist DCipositiv und DCi+ 1 negati v. Die fortla ufend e Halbierung des Intervals (ci; ci+ 1) bis Dc <10- 6 führt zum endgültigen Schät zwert für c nach ca. 4-6 Iter ationen. Der Algorithmus istschematisch in Abbildung 3 dargestellt.

Sobald der c-Wert bekannt ist, wird b d irekt ermittelt nachk

b - [( I:fi AC) / ( L nj)]! / c (13)

Profzahlen für die Anpassung

Zur Beurteilun g der Güte der Anpassung wurden 3 verschiedene Prüfzahlen verwendet:a. di e x ' Anpassungs-Prüfzahl

kX ' - L (f - l}' Ji (14)

wobei f - beobac htete H äufigkeit( - erwartete H äufigkeitk - Anzahl der Durchmesserstufen

Zur Verfügung stehen v - k-l-n Freihe itsgrade, wobei n - Anzahl der geschätztenFunktionsparameter.b. d ie log likelihood-Ver hältnis Prüfzah l G (50KAL und ROHL, 1969,5.559 f.):

kG - 2 L f In(Ul} (15)

Symbole und Zahl der Freiheitsgrade wie bei (14). Bei de r Verwendung von X ~ und Gsollte die erwartete H äufigkeit in einer beliebigen Du rchm esserstufe mindestens 5 be­tr agen. Die Häufigkeiten in Durchmesserstufen mit f < 5 werden den H äufigkeitenbenachbarter Stufen hinzuaddiert . bis in allen Stufen f > 5.

c. die Kolrnogoroff-5rnirn off-Prüfzahl (L IE N E RT 1973, 5. 459 ff.):

K - rnax. I F/N - F(x) I (16)

wobei F/ N - empirische Verte ilungsfunktion der Stichprobe Xi (i - I, ..., N)F(x) - theo retische Verteilungsfunktion

Testgröße ist also der maximale Abstand zwischen den ents prechenden Werten derempi rischen und der theoretischen Summe nfun ktion .

Die Verteilungen der Profzahlen

Die Verteilungen der Chi Quadrat- und Kolmogoroff-Smirn off-rrüfzahlen sind in Abbil­dungen 4 und 5 dargestellt .

Die Verteilung der Chi Quadrat-We rte ist besond ers recht sschief. Recht sschiefe ist zwarauch bei den KS-Werten festzu stellen, aber hier ist die starke Wölbung das vorherrschendeCha rakteri stikum : Die Ü berlegenheit d er Fun kt ionen Weibull un d ]ohnson SB ko mmt inAbbildungen 4 und 5 schon deutlich zum Ausd ruck. .

Die Anpassung der Beta-Funktion erfolgte nach zwei verschie denen Meth oden. BeiMeth ode 1 wurde der Anfangswert um 2 cm nach recht s verschoben (a+2). Methode 2grün det sich auf ein en Vorschlag von ZÖHRE R, wobei der Endwert vergrößert wird. Bei dergegenwärt igen Berechnung wurde b jeweils um 6 cm nach rech ts verschoben (b+6). DieBerechnung de r X 2-Werte erfolgte bei Metho de 2 nach dem allgemei ngült igen, oben be­schriebenen Verfahren. Bei Methode 1 wurden bei der Berechnung von X ~ die zu kleinenEndfrequenzen nicht grup piert.

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' 0

%

BETA

366

20 90 ,," 130 "140

K. v. Gadow

%

' 0

' 0

x'' 0 90 "" 130 > 140

x'

Abb. 6. Verteilungen der Chi Q uadrat -Prüfzahl für 1 Method en der Beta-Anpassung

Fig. 6. Distribut ions of chi sq uare for rwo different meth ods of fitt ing a Beta disrriburion

G

X' . 0

"0 BETAserA

30

>00

' 0WEIßU LL

.. JO HNSON SB,'0

~'

------ -

JOHNSON SBWEI6 ULL

l-_~_~_~_ _ NL-_~_~_~ N

1500

KS0 ,150

>000 rsco

0 .100

0 ,0>0

JO HNSOH SB

WEIBUlL

L_~__~_~_ _ N

Abb. 7. Mittelwerte der Prüfzahlen in 4Summzahlstufen

Fig. 7. Means of test criter ia over stem num­b"

' 000 " 00

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Erfassung von Durchmesserverteilungen in gleichaltrigen Kie[embestdnden 367

Abbildung 6 zeigt die entsprechen den Verteilungen der X 2-Werte für die zwei Meth o­den der Beta-Anpassung. Die Verteilungen sind nicht d irek t vergleichbar, weil die Stich­proben nicht ganz identisch sind und weil X 2nicht auf d ie gleiche Weise berechn et wurde .Trot zdem ergeben sich zwei Beobachtungen: Beta (a+2) scheint zwar eine etwas bessereAnp assung zu ergeben als Beta (b+6), aber de r Unterschied, wenn er tatsächlich existiert ,ist nicht auffällig. Auffälliger ist die Unstabili tät der X 2-Werte im Falle der Beta (a+2): dieWerte reagieren stärker auf Abweichunge n an den Enden der Verteilung, wenn die Fre­quenzen ungrup piert bleiben .

Vergleich der Anpassungen

Die Anpassun g der theoretischen an die beobachteten Vert eilungen wurde mit H ilfe derdr ei Prüfkriterien bewerte t. Zunächst einmal wurde jedoch untersucht, ob die verwe ndetenPrüfk riterien tesrecht sind. Bei dieser Untersuchung zeigte sich eine deutliche Zunahme derX 2und G-Werte und eine Abnahme der KS·Werte mit zunehm ender Stammzahl (Abb. 7).

Die Abnahme der KS-Werte mit zunehmender Stammzah l erscheint plausibel. Es istdu rchaus möglich, daß sich generell mit zunehmender Stammzahl eine bessere Anpassun gergib t. Die höheren X 1 und G-Werte bei höherer Stam mzahl sind dagegen nicht erwa r­tun gsgemäß.

Eine Reihe von Kovarianzanalysen bestätigte de n Eindruck, daß die Werte der Prüfkri­terien durch die Stammzahl beeinflußt werden . Die Ergebnisse der Kovarianzanalysen sindin Tabelle 2 bis 4 aufgeführt.

Tabelle 2

Ergebnis der Kovarianzanalyse Iur die xl-Werte der drei Funktionen . Kovariate ist die Stam mzahl

Results of the analysis of covariance for the chi-square values of the three functions.Covariate is the number of trees

Streuu ng I F. G. I S. Q. I M.Q. I F

Zwischen den bereinigtenMitt elwerten 2 159198.0 79599.0 259.06"-Kovariare Stammzahl, Steigung Null 1 385372.9 385372.9 1254.23"Fehler 2477 761077.1 307.2Zwischen denRegressionskoeffizienten 2 93362.1 46681.0 173.03"Fehler 2475 667715.0 269.8

Tabelld

Ergebnis der Kovarianzanalyse für die KS·Werte der dre i Punkt ionen. Kovariate ist die Stammzahl

Results of the analysis of covariance for the KS·values of the thr ee functions.Covariate is the number of rrees

Streuung I F. G. I S.Q. I M. Q. I F

Zwischen den bereinigten790.90"Mitte lwerten 2 1.8412 0.9206

Kovariate Stammzahl, Steigung Null 1 0.1549 0.1549 133.10"Fehler 2477 2.8832 0.0012Zwischen denRegressionskoeffizienten 2 0.0079 0.0039 3.39'Fehler 2475 2.8754 0.0012

Die Ergebnisse der Kovarianzanalysen lassen die folgenden Schlü sse zu:a. Die Stammzahl beeinflußt die Werte de r drei Prüfk riterie n. mit zunehm ender Stamm­

zahl nehmen X Z und G zu, KS dagegen nimm t ab. Die Stammzahl ist ein wirksame r.Llrsachenkomplex" (SACHS1969, S. 232), also keine zufällige Einflußgröße . Der Wert derPrüfzahlen wird durch sie wesen tl ich beeinflußt.

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368 K. v. Gadow

Tabelle 4

Ergebni s der Kovar ian zanalyse Für die G-W erte der drei Funktio nen . Kovari ate ist die Stammz ah l

Resuhs of the analysis of covariance for the G-values of rhe th ree function s.Covariate is rhe num ber of rrees

Streu ung T F. G. I S. Q. I M.Q. I F

Zwischen den bereinigtenMitt elwerten 2 150353.2 75176.6 775.49· ·Kovariate Sramrnzahl , Steigung Null 1 12088.4 12088.4 124.70· ·Fehl er 2477 240121.3 96.9Zwischen denRegressionsk oeffizien ten

.2 2391.2 1195.6 12.45··

Feh ler 2475 23773 0.1 96.1

b. Der Einfluß der Stammzahl ist bei den drei Prüfkriterien unterschiedlich für alle Funk­tionen.

c. Die Güte der Anpassung ist für die drei Funktionen verschieden, und zwar unabhängigvon der Stammzahl.

Weder das häufig verwendete X 2 noch die log likel ihood Verhältni szahl sind testechtePrüfkriterien. Bei Anpassungstests sind diese beiden Maßstäbe daher nur bedin gt, wennüberhaupt, zu empfehlen.

Beim Vergleich der Güte der Anpassung verschiedener Funktionen lautet die N ullhy­porhese: zwei Stichp roben der Prüfzahl entstammen der selben Grundgesamtheit odersymbolisch Ho : ,u! - ul , d . h. die Mittel der Prüfzahlwerte zweier Vertei lungsfunktionensind gleich. Die Altern ativhyp othese lautet: Die Grundgesamtheiten unterscheiden sichhinsichtl ich ihrer Prüfzahlwerte.

Die bereinigten Mittelw erte der Prüfkri terien sind in Tabelle 5 aufgeführt , die ent spre­chenden t-Werte in Tabelle 6.

Tabelle 5

Bere in ig te Mittelwerte der Prüfkriteri en

Ad justed means of rhe test criteria

x !

KSG

I Weibull

17.90.0435.63

I ]ohnson SB

24.00.0576.67

I Beta

37.10.106

22.64

Tabelle 6

Ma t rix der t-Werte für die sta mmzah lberein igte n Mi ttel der drei Prü fkriter ien (bei 2477 F.G. )

Matri x of ehe t-values for rhe means, nu mber of rrees adjusred, of rhe three test criteria, (wirh 2477 df)

T X' I KS I G

Weibull - Johnson SB - 7.08" - 8.23·· - 2.16--Beta - Weibull 22.28· · 37.8"· 32.97*·

Beta - Johnson SB 15.19·· 29.58** 35.14· ·

Bei der Beurte ilung der Güte der Anpassung lautet die Hypothese: zwischen empirischerund theoretischer Verteilung besteht kein Unte rschied. Diese Hypothese wurde unterVerwendung der KS-Prüfzahl geteste.t. Die Resultate sind in Tabelle 7 aufgeführ t.

Die Weibull-Funktion ergab die beste Anp assun g der 774 Verteilungen. Dieses Urteilstützt sich auf dre i verschiedene Prüfk riterien.

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Erfassung von Durchmesserverteilungen in gleichaltrigen Kiefernbeständen

Tabelle 7

Ergebn isse der Anpassungst ests unter Verwend ung der KS-Prüfzah l (a - 0.10)

Resuhs of rhe fitrin g rests using rhe test crireria KS (a - 0.10)

1 H&Pothe se

IHypoth ese 1 Ann ahme-

Funk tion a ~elehn t angenomm en rate( älle) (Fälle) (%)

Weibull 1J9 635 82j ch nson SB 271 503 65Beta (b + 6) 735 39 5

369

Allgemeine Beobachtungen zur Anp assung

Abbi ldun g 8 zeigt Beispiele extrem schwacher Anpassung sowohl der Weibull- als auch der]ohnson SB-Funktion. Bei dem vorhandenen Datenmateri al waren solche Ersche Lnungenganz seltene Ausnahmefälle. Eine unbefriedigende Anpassung ergab sich vor allem beiVerteilungen mit starker Wölbun g und beidseitigen, langen Ausläufern mit niedrigenPrequenzen.

N N'00 aoc

JOHNSON SB WEIBUll

'00 '00

'00 . '00

D0 D 00 zc <0 so 0 ac <0 so

'm , m

Pi nus patu la , 11- jährig N .. 538/ ha

N N>00 soo

JO HNSON SB WEIBULl

'"0 '00

'00 '00

D D0 00 '0 . 0 '0 0 ' 0 . 0 '0

,m cm

Pi nu s patu la , 10 - j ährig, N • 631/ha

Abb. 8. Zwei Durchmesservertei lungen mit extrem schwacher Anpassung

Fig. 8. Two diam eter dist ributions with exceptionally paar fit

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370 K. 'V. Gadow

Abbildung 9 zeigt zwei Beispiele mit relativ günstiger Anpassung der Beta (b +6)-Funk­tion. Die Beta-Funktion zeichnete sich in der gegenwärtigen Untersuchung durch dieNeigung aus, übertriebene Rechtsschiefe abzub ilden. Das lag möglicherweise an der Vor ­gabe der verlängerten b-werte. Bei einem iterativen Verfahren der Anpassung wäre es sehrwa hrscheinlich möglich gewesen, diese Verze rrung auszugleichen. Bei der großen Anzahlder Verteilungen erschien dieser Weg allerdings nicht als praktikabel.

N N

300 30 0

J OHNSON SB BETA

'00

'00 '00

' m

Dso<0zc

' m

o -l--~--"!e:.-~..::l...~-~~o

Pinus pa tu la 15 - jä hri g . N · 4 0 3/ ha

N N

300

JOHNSON SB BE TA

' 00 ' 00

"0

D 0 Dzo 00 so 0 zc <0 eo

' m ' mPinus p a lula 15 - jäh r ig N ~ 6 53/ ha

o,+-_ .......L~~:::!>.~_~~

o

Abb. 9. Zwei Durchmesservert eilunge n mit relativ gu te r Anp assung der Beta-Fu nkt ion

Fig. 9. Two diameter d isrr iburicns with exceprionally good fit of the Beta function

Abbildung 10 zeigt zwei typische Beispiele mit leichter Überlegenhei t der Johnson SBgegenübe r der Weibull-Funktion. Die j ohnscn SB ergab gewöhnlich eine bessere Anpas­sung als die Weibull bei Verteilungen mit langem und flachem, linksseitigem Anstieg. Eineaugenfällige, starke Überlegenheit de r Johnson SB über die Weibull wurde allerd ings inkeipem Fall festgestellt . Eine Uberprüfung dieser Tatsache war relativ einfach, da alleberechneten Verteilungen auch gleichzeitig gezeich net wurden.

Abbi ldung 11 zeigt zwei Verteilungen, bei denen die Weibull gegenüber der JohnsonSB überlegen ist. Die Weibull·Funktion erwies sich immer dann als besonders überlegen,wen n der Anstieg der Freque nzen steil war. Eine gesonderte Untersuchu ng bestätigte dieseErscheinung: der Parameter a wur de um meh rere D urchmesserstufen mit Freque nz 0 nachlink s verschobe n; die Anpassung der Weibull-Fu nkt ion verschlechtertesich jedesmal. undzwar um so stärker, je weiter a künstlich nach links verschoben wurde.

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Erfassung von Durcbmessercerteibmgen in gleichaltrigen Kiejembestsnden 371

N N000

JOHNSO N SB WEIBULL

osoao20

o -l---,-"'-\_~_~--"-......--,o

wo

cm cm

Pi nu s pa tul a , 21 - jäh rig, N - 1078 / ha

N N000

WEIBUl L

JO HNSO N SB

oeoao

o -l---_"""~_-~~~~

o

'00

cm cm

Pinus pa tula, 21 - jähr ig , N _ 87 15/ ha

Abb. 10. Zwei Durchmesserverteilungen mit (leichter) Überlegenheit der Johnson SB- gegenüber derWeibull-Funkt ion

Fig. 10. Two diameter distriburions with slightly bener fit of the Johnson SB function

Anwen dung in der forstliche n Planung

Die Anwendung stetiger Verteilungsfunktionen in der forstlic hen Planung bietet sich vorallem in gleichaltrigen Reinbe ständen mit unimodalen Durchmesserverteilungen an:a. bei der Ergänzung vorhandener Ertragstafeln un d Sortenertragstafelnb. bei Mod ellrechnungen zur Beurte ilung von Bestandesbehandlungen.Diese Feststellungen sind unter anderem auch für Fichtenbestände getroffen worden(P RE USSNE R 1974) .

Die Durchmesserverteilung ist ein ents cheidender ertragskun dlicher Parameter, vondem sich eine Reihe anderer Gr ößen ableiten lassen. Zum Beispiel können die folgend enMerkmale direkt aus der Weibull-Funktion berechnet werde n:

Modalwert - a + b (I-l i c)1lcMittel - a + b (f j)Varianz - b ' (f 2- f j ')Schiefe - (f3-3f jf 2 + 2 fj ' )/ (f 2- f j ')3/2wobei fk - I' (t +k/ c)

mit den Werten der Gammafu nktion I'(n) ~ fxn - 1e-xdx

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N N

"0 300

JOHN SON SB WEIBUl l

'00

' 00

0 0 00

0 ec '."" 60 0 ec "" 60cm em

Pinus patuta , 10 - jährig . N .793/ ha

N N

300 ' 00

JOHNSON SB WEIBU LL

200 200

mo '00

0 0 000 zo ' 0 60 0 '0 . 0 '0

em cm

Pin us pat ula , 11 - jährig N '" 650/ha

Abb. ,11. Zwei Durchmesserverteilungen mit Übe rlegenheit der Weibull· gegenüber der [ohnsonSB-Funktion

Pig. 11. Two diamerer distriburions wich bener fit of the Weibull funetion

Mit Hilfe einer umk ehrbaren Durchmesser-Höhenregression kann die Höhenverteilungermittelt werden. Damit ist dann die Bestandesstruktu r erfaß t. Aus der Struktu r ergebensich alle für die Planung wichtigen Ertragselemente. vor allem die Oberhöhen und Ober­durchmesser.

Eine Höhenverteilung kann entweder dire kt über den Ausgleich beobachteter Höhen­meßwerte oder indirekt über die Du rchmesserverteilung ermittelt werden. Im zweiten Fallgilt allerdings als Voraussetzung, daß die Durchmesser-Hö hen-Regression umgekehr t wer­den darf (vgl. e HEN und ROSE 1976). Unter der Annahme, daß z. B. die GleichungH - bt + b2In(D) als Durchmesser-H öh en-Regression verwendet wird , kann die Höhen­verteilurig wie folgt abgeleitet werden:

, F(h} - P(H < h}P(D < m} wobei m - exp ((h- b t}/ b2)F(m}t - exp !- «(m- a}/ b}C)

Die Stammzah l der i-ten Höhenstufe (ni) mit der Stufenmitte m und der Gesamthäu ­figkeit N errechnet sich nach:

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Erfassung von Dxrcbmesserveneilwigm in gleichaltrigen Kiefernbestandtn 373

ni - N [ exp l- «(m- a- wl)/b)Cl- exp 1-«m- a+ wZ)/ b)C IJwobei a der kleinste Durchmesser

w 1 - der Durchmesser, der der (H öhen) Stufenmitt e minus einer halben (Höhen)Stufenbrei te entspr icht , also wl - exp(h-w- bll/bZ)

wZ exp((h +w- b ll/bZ)

Abb ildung 12 zeigt zwei Beispiele von Durchmesserverteilungen und den daraus abge­leiteten H öhenverteilungen. jeweils vor und nach der Durchforstung.

N150 DURCHMESSER

so

'0 20 30cm

. 0

N

~IHÖHEN

~° e " " " ie ia 20

m

Pinus pat ul a , 17- jä h rig ( Spit skop Ab t. A45 1

N200

DURCH MESSER N'00

HÖHEN

0,+-~""":;--4-~~-+-~-~

08 10 12 14 16 1620m

>50

'00

' 0'0 30cm

o+-.L."'i--~--''-r--..,..-~

o

so

' 0 0

>50

Pi nus pa tul a , l 1-jah rig (Spi l SkOp Abt. 8 99 )

Abb. 12. Zwei Beispiele von Durchmesser- und Höhenverteilungen. vor und nach der Durchforstung

Fig. 12. Two examples of diameter and heigbr disrriburions, before and after a thin ning

Die Anwendung stetiger Verteilungsfunktionen ist nicht nur eine elegante Lösung zurDarstellung der Bestandess truktur. Der Ausbau eines bestehenden ,;Mittelwertmodells" inein Struktu rmodell ist relativ unk ompliziert, wenn es sich, wie im Fall der Pinus patulaBestände, um unimo dale Verteilungen handelt, die durch stetige Fun ktionen ausgeglichenwerden können. Die Erwei terung einfacher Bestandesprognosemode lle. die noch auf Mit ­telwerten basieren, erscheint unter der Bedingung der Unimodalität als praktika bel undempfehlenswert . Ein .a teciges' Strukturmodell bleibt relativ kompakt und übersichtlichund erlaubt somit eine einfache Handhab ung, zum Beispiel bei Planun gsrechnungen oderbei der Beurteilung waldbaulicher Alternativen.

Zusammenfassun g

Die Weibull-, [ohn son's SB- und Beta-Funktionen wurden 774 Durchmesserverteilungenvon PinU5 patula-Beständen angepaßt. Die Weibull-Funkt ion ergab den besten Ausgleich,aber auch [ohnson's SB-Funktion erwies sich als sehr brauchbar. Kovarianzana lysen erga-

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ben , daß die Prüfzahlen Chi-Quadrat und logarithm ische Wahrscheinlich keits häufigkeitvon der Stammzah l beein flußt werden. N ur die Kolm ogoroff-Smirn off-Prüfzahl kann alsunvoreingenommene Maßzahl für die Bewertun g der Güte der Anpassung angesehenwerden.

Summary

Fitting diameter distributions of even-aged pine stands

The Weibull,]ohnson's SB end Beta functions were fit to 774 diameter distributions of Pinuspatula stands. The Weibull functi on gave th e best fit, bur ]ohnson's SB fun ction was alsofound very suitable. Analyses of covar iance revealed that the test crireri a chi square and loglikelihood ratio are affected by stern numb er. O nly the Kolmogo roff-Smirnoff criterion canbe considered an unbiased statistic for evaluating good ness of fit.

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Anschrift des Verfassers: Dr.K. VON GADOW, C/ OLeh rstuhl für Waldwachsturnskunde,Amalienstraße 52,D- 8000 München 40

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