Die Europäisierung grüner Parteien · PDF fileAlessandra Pozzoli Maria Shagina...

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Page 1: Die Europäisierung grüner Parteien · PDF fileAlessandra Pozzoli Maria Shagina Kristina Svensson Studiengang: Master Sozialwissenschaften Kontaktemail: Inga.Hoffmann@uni-

Abstract für das Mastermeeting vom 27. Januar 2011

Die Europäisierung grüner Parteien Die programmatische Ausrichtung grüner Parteien im Spiegel der Europäisierung – eine Fallstudie Verfasser: Inga Hoffmann Alessandra Pozzoli Maria Shagina Kristina Svensson Studiengang: Master Sozialwissenschaften Kontaktemail: [email protected] Betreuer: Prof. Dr. Thomas Poguntke Datum: 13.12.2010

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Im Mittelpunkt des Projekts steht die Analyse verschiedener grüner Parteien auf der Grundlage ihres programmatischen Wandels. Ausgangspunkt ist dabei die Debatte um die Europäisierung. Dabei wird angenommen, dass die Europäische Union einen Einfluss auf zahlreiche Aspekte des politischen und auch kulturellen Lebens ausübt, was in den meisten Fällen mit einem Transformations- oder Adaptionsprozess in den bestehenden Strukturen einhergeht. Zentral für das konkrete Projekt ist die Frage nach dem Einfluss der EU auf die nationalen politischen Parteien und wie diese mit den Herausforderungen, die sich durch die Prozesse der Europäisierung ergeben, umgehen, bzw. wie sie sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Diese Frage soll auf der Grundlage der nationalen Wahlprogramme der verschiedenen grünen Parteien analysiert werden. Es wurden speziell grüne Parteien für den Forschungsansatz ausgewählt, da unterstellt wird, dass diese offener auf neue Einflussfaktoren reagieren und ein schnelleres Anpassungsvermögen haben als die „klassischen“ Parteien, da sie meistens keine lange Parteiengeschichte vorzuweisen haben und sich damit auch keine feste Wählerstruktur herausgebildet hat. Die konkrete Untersuchung erfolgt anhand von vier Fallstudien der Länder Deutschland, Großbritannien, Belgien und Estland. Die zentralen Theorien, die der Forschung zugrunde liegen, sind einerseits die Ansätze von Olsen, Radaelli und Risse et al., die sich mit dem Begriff der Europäisierung, dessen verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und besonders dem Aspekt des Einflusses der EU auf nationale Strukturen auseinandergesetzt haben, andererseits der Ansatz von Robert Ladrech, der sich explizit mit der Europäisierung im Bezug auf politische Parteien beschäftigt und die Untersuchung von Parteienprogrammen als wichtigsten Analysefaktor vorsieht. Zentrale Forschungsannahmen sind, dass die Auseinandersetzung mit der EU umso intensiver erfolgt, je länger der betreffende Staat Mitglied des EU ist, dass Einstellung gegenüber der EU von der Grundeinstellung der Bevölkerung gegenüber der EU beeinflusst wird, dass eine Ausrichtung der grünen Parteien am ehesten wirtschaftlichen Bereich stattfinden wird und dass die von den Parteien gewünschte Entscheidungsebene zunehmend die Ebene der EU ist. Als Methode wurde die qualitative zusammenfassende Inhaltsanalyse ausgewählt. Dabei sollen mit Hilfe des Programms MAXQDA die Wahlprogramme der Parteien analysiert werden. Dies erfolgt anhand dreier Ebenen, die im Rahmen des Projekts als Indikatoren für eine Europäisierung angesehen werden. Dabei handelt es sich um die Ebenen Integration/Erweiterung, angestrebte Entscheidungsebene und die konkrete Policyebene. Als Forschungsdesign wurde eine vergleichende Fallstudie mit den Fällen Deutschland, Großbritannien, Belgien und Estland ausgewählt. Die Auswahl erfolgte anhand des Ansatzes des most-different-system-design. Analysiert werden pro Fall mind. zwei Wahlprogramme. Auf dieser Grundlage soll die Entwicklung der Parteien dargestellt werden. Die Auswahl der konkreten Wahlprogramme resultiert dabei aus den Gegebenheiten des jeweiligen Falles und muss daher jeweils individuell gefällt werden. Es wurde versucht, jeweils ein Programm aus dem Zeitraum rund um den Maastrichter Vertrag (1992) zu nehmen. Das zweite Programm sollte möglichst aktuell sein. Insgesamt wird angenommen, dass sich die Forschungsannahmen bestätigen werden und klar erkennbare Unterschiede in der Entwicklung der Parteien und ihrer Anpassung an die Prozesse der Europäisierung zwischen den einzelnen Fällen zutage treten.