Die Gesellschaft - Elsaß und Lothringen03-04+D… · Created Date: 3/25/2011 11:20:58 AM

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E219 49 Herausgegeben von der Arbeiisgemeinschafl 'Der Weslen , bestehend aus der Gesellschaft de r Freunde u nd rderer de I Erwin von Steinbach - Stiflung, mildem Sltz in Siutigart, heruorgegangenaus dem BundderElsässerund Lothringere.V., und dem Bund Venriebeneraus ElsaR - Lolhdngen und den Weslstaaten e.V,, sowieder Elwinvon Steinbach - Siiitung, Franklurt/l\rain. AnschriltBarbarossastraRe 1 4, D-73066 Uhingen Ve'kaJ'spre s dJ'c1 \,4'lgl edsbFirrd g abgegoren. tssN0179 - 6'100 MäIz / April1998 45. Jahrgang, Nummer2 Wahlen oder Qualen? Bei der Regionalratswahlen im I\,iäE hat das Elsaß seinen Ruf beslällgt, in ieder möglchen der einander widersprechen- den lnterprelationen. Die bürgerlichen Parteien wurden geschwächt, behlelten aberdie I\,4ehrheit, der Front Naiional(FN) isi im Elsaß übeiproportional stark (von 9 aul 13 Sllze), die regionalistischen Parlei en schlugen sich an manchen Orten be- merkenswerl, spielen im Elsaß insgesamr aber keine irgendwie spürbare Bolle. Erst mals bekam eine reine Frauenparlei lok- ker über5 Prozeni derStimmen. Von den antizentralistischen Paneien ist l€diglich "L'A sace d-abord" des FN-Abrünnjgen Bobelt Spie erim Regionalrai vedreten (3 siatt bisher 2 Beqionalralssitz6), vefehlie jedoch den erhofilen zwelstelligen Pro- zenlanteil. Allerdings weiß man nicht so recht, ob rnan "L'Alsace d'abord" dem Beglonal srn us zurechnen soll, denn Spie- ler und seine Padeilreunde werden irolz ihres entschieden deutlich regionalisti- schen Programmsvon den anderen guten Regionalisten wegen der Anpassung der FN'Paroen an die elsässische Gegeben- heit wie Aussätzige gemieden, nur eben nicht ganz so konseqLrent von den Wäh- lern- Mi solchen Beobachtungen, mit hislori' schen Erwägungen und mlt der Küchen- wissenschalt der Stammespsychologie erfaßl man bereiis die Grürde. weshalb elsässische Regionalparteien anges:chts ihrer objektiven Notwendigkeil, trotz der Strlnqenz ih rer P roqramme u nd lrotz ihres maßlosen Einsaizes und :hrer großen Ori, ginalität und ideologischen Uberzeu- gungskraft jedes [,{al wieder so peinlich Doch gibi es Gegenbeispiele, die Slau nen in beirolfenes Schweigen veruan- deln, sch ägt man den Bogen nach Straß- burg od6r Colmar weiter. Savoyen zählle bishernichtz!denRegionenFrankreichs, die durch sprachliche oder kulturelle Dil lerenzen mlt den zenirallstischen Behör- den oder gar einen des Altonomlsmus verdächtiqen Reqionalismus aufqelallen wären. Seii über zwanzig Jahren exisilefl ln Savoyen eine regionalistische Spliiler- grupps, aus der sich 1994 eine Savoyi- sche Liga b:ld6t6, die erklärl, Savoyen sei von Frankreich annekiierl worden und die WiederherstellLrng der Souveränität des Savoyischen Volkes lordert. 1996 veran- sialiete diese Liga ein erstes Nationallest und erhält von Jahrzu Jahr stärkeren Zu- lauf. Die Parallelen zur Lega Nord in der Lombardei sind nlcht zu übersehen, die Savoyische Liga isl erklärtermaRen auf l,4ilte]europa orientiert (und betont sogar die frühere Zugehörigkeii zunr Heiligen Bömischen Reich), s ehl aber in der an- deren Regionen Frankreichs schon aus diesem Grund keine möglichen Verbün- deten. auch nicht im Elsaß und in Lothrin- gen, die den VoEug der Beichszugehö- rigkeil mil noch größerer Berechtigung ins Feld lühren könnten. Die Liga agierl sehr plilllg, argumentieri historisch und iaqes- Dis Ein chtung zweisprachiger Klassen an ötfentlichen SchuLen ist nach wle vor die enischeidende Kursänderung, die im Elsa8 und ln Deuischlothrinqen zu erledi- gen isl. lm gegenwärtig dem Ende entge- gengehenden Schuljahr gibt es 163 von öfient ich€n Schulirägern verantworieie zweisprachigo Schulklasson, zu d6nen ehva 30 von privaten Vereinen organisier- te Klassen hinzukornmen (ABCIV, von denen auch die öffenllichen Träger ersl angesioßen wurden). Die politischen Wi- derstände sind nach wie vor erheblich. Wirksanrer als der offene Wide rsland sind stille Saboiageakie, lndem beispielswei' se di€ inlragekomn6nden Eltern n icht oder vorsälzlich falsch iniormierl wurden. An- gesichts des erlahrungsgemäß groBen Elierninteresses ist es anders kaum zu erklären. daßdäsvom General€iim Ober- elsaB verteilie lnformalionsmate al nur verschwindend gerlnge Antwonen der bezogen, ist aggressiv und hal kelne Scher.r vor Gedanken, die bloß zu denken im Elsaß schon als separalistisch verpöni wäre;die Liqa schul sogar eine Provisori- sch€ Regierung lür das annektie e und beselzte Savoyen. Vor der Begionalrats, wahlschätzte die Llga die ZahlihrerSym- pathisanlen noch vorslchtig aul 30.000, gewähll wurde sie von weit mehr Men' schen. 1998. zweiJahre nach ihrem veF stärkten Hervortreten, erhiell die Savoyi sche Lga be den Reglonalratswahlen 6,05 Prozent derSiimm€n, ein Anleil, von dem die altbewährten Regionalisten lm Elsaß n icht einrnal träumen können, die in Lolhringen noch weniger. Das verstehe, wer will. Wer nicht gleich milhaiten kann, muß sch von solchen verblüifenden, mit scheinbarer Leicht gkeii erzielten Erlol' gen ja geradezu enhutigen assen. Wenn er das nicht akeplieren mag, muß er die Vorzelchen eintach umkehren und aus dem Aulstieg der Savoyischen Liga stati EntmutigLng einen Ansporn für die eige, Beim organisierten Widerstand tun sich immer wieder die Lehrergewerkschalten heruor- Das "Syndicai nalional unilaire des lnstiluieurs, Professeurs des Ecol-as ..." (SNUIPP) im Oberelsaß rief im leizlen Herbst dazu auf, die Entscheidung über die Einrichtung zweisprachiger Klassen nichl Ellern und Gemeinderäi€n, schul- f remden nichtpädagogisch ausgebildet6n Leulen zu überlassen und sinnierte dar- über, wie d€r "Dampfwalze Zweisprachiq- keit" Elnhall geboten werden könne. Die regionale Verteilunq der zweisprachi- gen Schulklasser überdas Elsaß istgera- dezu asyr.metrisch. Schweeunkte sind das Oberelsaß und der Baum Slraßburq, währ6nd gerade die nörd ichen und nord- westlichen R€gionen des Unterelsaß, ln denen slch deutsche l\4undari und Hoch- sprache am besten gehallen haben, dem einsprachigen Schulunterricht überhaupt noch nichl ade gesagt haben. ln Loihrin- Faftsetzung auf Seite 2 ne Zukunft herausdeuten. dp Zweisprachiger Unterricht Seite 1

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Herausgegeben von der Arbeiisgemeinschafl 'Der Weslen , bestehend aus der Gesellschaft de r Freunde u nd Fö rderer de I Erwinvon Steinbach - Stiflung, mildem Sltz in Siutigart, heruorgegangenaus dem BundderElsässerund Lothringere.V., und dem BundVenriebeneraus ElsaR - Lolhdngen und den Weslstaaten e.V,, sowieder Elwinvon Steinbach - Siiitung, Franklurt/l\rain.AnschriltBarbarossastraRe 1 4, D-73066 Uhingen Ve'kaJ'spre s dJ'c1 \,4'lgl edsbFirrd g abgegoren.

tssN0179 - 6'100 MäIz / April1998 45. Jahrgang, Nummer2

Wahlen oder Qualen?Bei der Regionalratswahlen im I\,iäE hatdas Elsaß seinen Ruf beslällgt, in iedermöglchen der einander widersprechen-den lnterprelationen. Die bürgerlichenParteien wurden geschwächt, behleltenaberdie I\,4ehrheit, der Front Naiional(FN)isi im Elsaß übeiproportional stark (von 9aul 13 Sllze), die regionalistischen Parleien schlugen sich an manchen Orten be-merkenswerl, spielen im Elsaß insgesamraber keine irgendwie spürbare Bolle. Erstmals bekam eine reine Frauenparlei lok-ker über5 Prozeni derStimmen. Von denantizentralistischen Paneien ist l€diglich"L'A sace d-abord" des FN-AbrünnjgenBobelt Spie erim Regionalrai vedreten (3siatt bisher 2 Beqionalralssitz6), vefehliejedoch den erhofilen zwelstelligen Pro-zenlanteil. Allerdings weiß man nicht sorecht, ob rnan "L'Alsace d'abord" demBeglonal srn us zurechnen soll, denn Spie-ler und seine Padeilreunde werden irolzihres entschieden deutlich regionalisti-schen Programmsvon den anderen gutenRegionalisten wegen der Anpassung derFN'Paroen an die elsässische Gegeben-heit wie Aussätzige gemieden, nur ebennicht ganz so konseqLrent von den Wäh-lern-Mi solchen Beobachtungen, mit hislori'schen Erwägungen und mlt der Küchen-wissenschalt der Stammespsychologieerfaßl man bereiis die Grürde. weshalbelsässische Regionalparteien anges:chtsihrer objektiven Notwendigkeil, trotz derStrlnqenz ih rer P roqramme u nd lrotz ihresmaßlosen Einsaizes und :hrer großen Ori,ginalität und ideologischen Uberzeu-gungskraft jedes [,{al wieder so peinlich

Doch gibi es Gegenbeispiele, die Slaunen in beirolfenes Schweigen veruan-deln, sch ägt man den Bogen nach Straß-burg od6r Colmar weiter. Savoyen zähllebishernichtz!denRegionenFrankreichs,die durch sprachliche oder kulturelle Dillerenzen mlt den zenirallstischen Behör-den oder gar einen des Altonomlsmusverdächtiqen Reqionalismus aufqelallen

wären. Seii über zwanzig Jahren exisileflln Savoyen eine regionalistische Spliiler-grupps, aus der sich 1994 eine Savoyi-sche Liga b:ld6t6, die erklärl, Savoyen seivon Frankreich annekiierl worden und dieWiederherstellLrng der Souveränität desSavoyischen Volkes lordert. 1996 veran-sialiete diese Liga ein erstes Nationallestund erhält von Jahrzu Jahr stärkeren Zu-lauf. Die Parallelen zur Lega Nord in derLombardei sind nlcht zu übersehen, dieSavoyische Liga isl erklärtermaRen aufl,4ilte]europa orientiert (und betont sogardie frühere Zugehörigkeii zunr HeiligenBömischen Reich), s ehl aber in der an-deren Regionen Frankreichs schon ausdiesem Grund keine möglichen Verbün-deten. auch nicht im Elsaß und in Lothrin-gen, die den VoEug der Beichszugehö-rigkeil mil noch größerer Berechtigung insFeld lühren könnten. Die Liga agierl sehrplilllg, argumentieri historisch und iaqes-

Dis Ein chtung zweisprachiger Klassenan ötfentlichen SchuLen ist nach wle vordie enischeidende Kursänderung, die imElsa8 und ln Deuischlothrinqen zu erledi-gen isl. lm gegenwärtig dem Ende entge-gengehenden Schuljahr gibt es 163 vonöfient ich€n Schulirägern verantworieiezweisprachigo Schulklasson, zu d6nenehva 30 von privaten Vereinen organisier-te Klassen hinzukornmen (ABCIV, vondenen auch die öffenllichen Träger erslangesioßen wurden). Die politischen Wi-derstände sind nach wie vor erheblich.Wirksanrer als der offene Wide rsland sindstille Saboiageakie, lndem beispielswei'se di€ inlragekomn6nden Eltern n icht odervorsälzlich falsch iniormierl wurden. An-gesichts des erlahrungsgemäß groBenElierninteresses ist es anders kaum zuerklären. daßdäsvom General€iim Ober-elsaB verteilie lnformalionsmate al nurverschwindend gerlnge Antwonen der

bezogen, ist aggressiv und hal kelneScher.r vor Gedanken, die bloß zu denkenim Elsaß schon als separalistisch verpöniwäre;die Liqa schul sogar eine Provisori-sch€ Regierung lür das annektie e undbeselzte Savoyen. Vor der Begionalrats,wahlschätzte die Llga die ZahlihrerSym-pathisanlen noch vorslchtig aul 30.000,gewähll wurde sie von weit mehr Men'schen. 1998. zweiJahre nach ihrem veFstärkten Hervortreten, erhiell die Savoyische Lga be den Reglonalratswahlen6,05 Prozent derSiimm€n, ein Anleil, vondem die altbewährten Regionalisten lmElsaß n icht einrnal träumen können, die inLolhringen noch weniger. Das verstehe,wer will. Wer nicht gleich milhaiten kann,muß sch von solchen verblüifenden, mitscheinbarer Leicht gkeii erzielten Erlol'gen ja geradezu enhutigen assen. Wenner das nicht akeplieren mag, muß er dieVorzelchen eintach umkehren und ausdem Aulstieg der Savoyischen Liga statiEntmutigLng einen Ansporn für die eige,

Beim organisierten Widerstand tun sichimmer wieder die Lehrergewerkschaltenheruor- Das "Syndicai nalional unilairedes lnstiluieurs, Professeurs des Ecol-as..." (SNUIPP) im Oberelsaß rief im leizlenHerbst dazu auf, die Entscheidung überdie Einrichtung zweisprachiger Klassennichl Ellern und Gemeinderäi€n, schul-f remden nichtpädagogisch ausgebildet6nLeulen zu überlassen und sinnierte dar-über, wie d€r "Dampfwalze Zweisprachiq-keit" Elnhall geboten werden könne.Die regionale Verteilunq der zweisprachi-gen Schulklasser überdas Elsaß istgera-dezu asyr.metrisch. Schweeunkte sinddas Oberelsaß und der Baum Slraßburq,währ6nd gerade die nörd ichen und nord-westlichen R€gionen des Unterelsaß, lndenen slch deutsche l\4undari und Hoch-sprache am besten gehallen haben, demeinsprachigen Schulunterricht überhauptnoch nichl ade gesagt haben. ln Loihrin-

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Zweisprachiger Unterricht

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Regionale Ku lturveranstaltungenim EIsaß und in Lothringen

Aus dem Jahr 1997 dürten wir rückbllk-kend vof ein gen herausragenden kultu-rellen urd literarischen Veranslallungenim Elsaß und - dasdürfenw rmilAnerken-nung h€ruorheben - a!ch in Deulsch-Loih-

ngen berichien, bei denen die heimaili-che Tradition und das donige Kuliurerbegepllegi wurden. W r ahnen dabei etwasvon der l\,lühe und der Uberzeugungs-kratt, di€ hielzu aulgewendet worden srndund immer noch aulgewerdet werdenmüssen, um diese Veranstalt!ngen über-haupt zu organis eren, sie durchzuführenund sie auch mit lnhall zu füllen. Für dasalles können wirn chtgenug dankbarsein(es st ia nicht selbstversiändlich), vor al-lem darüber. daß es lmmer no.h Leliegibl, die sich dafür hergeben.Fangen wir mlt dem Literarischen an. Daerfolgte wieder e ne lierarische Wande-rung (es gab demnach schon e!nige vorher. 1997 mil dem Schrilisteller Andr6Weckmann, die in die Zaberner Gegendlührte Lrnd die dorligen Täler und Wad!n-gen zurn fi,liltelpunkt halte. Auf der Lich-tenburu, dem einslqen S tz der Grafervon Hanau-Lichtenberg im Unierelsaß,wo seil Jahren Theale rautfüh mngen staltJinden, darunterauch viele in elsässischerI\,,lundart, spielle man den "Gizhals" aui-"sässisch, die lJbertragung des "Avare'von lvoliöre von Plerre Krerz. l,4an kannbei der Burg Llchtenberg von einer imposanlen Kulisse sprechen, die geradezuzum Spie herausfordert.Sylvie Refi, Andr6 Weckmann und [,,lar-ouerite Haeusser lasen aus lhren Werkenin einer Hagenauer Sch!le, die sich derPflege der reglonajen Kutur angenommen hal. ln lrothem beiLauterburg konnte ein Gedichlband des versiorben en ehe-mallgen Orlspiarrers EmilHager, den dle-ser auf "modersch" geschrleben hai undder Ernstes und Heiteres enthät, vorge,

ln Schihigheim, einem der großen VoroteSiraßburgs, halvom 10. bis26. OKober9Tweder eine literarlsche Blennale", desechste dieser Arl, slattqelunden. Schrift,steller, Poelen, Sänger und l\,Iusiker ausdem Elsaß selbst, aLs lnnerf rankreich, derSchweiz, ausDeutschland und Öslefieich.aberalch aus Tschechien, der Slowakeiaus Polen, ungarn, Bugarien und Rumä-nien häben unier dem Thema "Miit.,areLrro-pa" von ihrer Kunstzura Besten gegeben.Man darl hier die Zähigkeit d€rVeransta -

Aul musikalischem Geblet war das Ange-bot groß. Greilen wir nur einiges heraus.Ein Feslival mii elsässischen Liedern. beidem Benä Egles. Roland Engel, DinahFaust u. a. milwi*ten.land vom 14. - 16.August 1997 in Ohlungen siati.Etwas ganz Besonderes war das, wassich im elsässisch-plä zischen c renzraumim Augusl i997 abspielte, dort kanren

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ältere und jüngere Leute mil Kindem ausder Gegend von Lembach im Elsaß undvon Dahn in der Pfalz zu verschiedenenTrellen unier dem Moilo eines 'g renzenlo-ser Burgenspiels" zusammen. Deulschfirmierte es unter dem Tilel 'Walihari-B t-tei' in Anlehnung an das Waliharihed desMiitelaliers, das sich in dieser Gegendabspielie, hanzösisch war das Leitwod:"Cheva ierssanstronilöres"- Dle Burg Flek'kensiein mit dem nahen Forslhaus unddem Gimbelhol waren dabei die Ofte. andenen man sich traJ.300 Klnderund ebensoviele EMachsene erireuten sich amzweisprachigen Spielder Kinder, das sich!m die Burgen drehle. I\,,lan kann nur hof-ien. daß immer wieder solche Klnderlreifen z!siandekommen, damil auch beld e-sen die Verbundenhelt riber die Grenzenhinweg, d e beidenAlleren nocharn slärk-sten vorhanden ist, weiergepilegt undausgebaut werden kann, wie das früherja

lm "Saar-Lorlux" Jindet mehr als wirwis'sen die Begegnung der l\,4enschen lmsaarländischen und lolhrlngischen Grenz-raum siaii. Am 15. lvlärz 1997 kam man inSaarbrücken, organisien von der Fried-rich-Ebert Siiftun g, zu einer Veranslallung

mit fränkischer Poesie und Literatur zu-sammen, bei dem auch Lolhringer mitwirkten. Das isl umso erlreulicher, als die-se Gegend in Deulsch-Lothringen esschwer hai, in ihrerTradiiion alir v zu sein,schulisch isi diese Gegend an die Akad-a-rn ie N ancy angebunden, was kaum lmpul-se im deulsch-lothringischen S;nn mils chbringt - wir denken hier an die verklirgen-den Volkslieder alrs Loihringen, die derkalholische Plarrer Lou s Pinck vor Jahr,zehnten gesammeli hat.Auflälliq isl es 1ür einen Beobachter, derd ese Dinge vedolgt, wie selien ein sporl-licher Austausch über die Grenzen hin-weg am Obefthein vorsich gehi. Noch vordem Zweiten Weltkrieg war das anders.Verbundenheil kommt hi6r nur zusiandeuber die KSC-Spieler, die im nördlchenElsaß wohnen. aberäuch durch dievielenBesucher, die aus dieser cegend zu denHeimspielen des KSC ins KarlsruherWild-parksladion kommen.Hier so lauch noch erwähnt werden. daßam 3. Juli1997anr Badischen Slaatsthea-ter Karlsruhe eine Aufführung von Ren6Schickeles Slück"Hans im Schnaken och"slattgefirnden hat. Über dieses Theaterslück war immerhin das Elsa8 in Karlsru-he auch wleder präsent. me

Zweisprachiger UnterrichtFansetzung van Seite 1

gen gibt es in einigen Gemeinden ersteRisse in der bisherigen Ablehnungsironl,d e aul die Ansied ung deuischer Produk-Uonsbetriebe zurückzutühren sein dürl-ten. Hier werden sehr wahrscheinlich inZukunll weitere zweisprachige Kassenentstehen. ln Lolhringen kommthinzu, daßdle Academle. die Staai iche Schulver-waliung, dle Zweisprachigkeit ablehnt,während d e Siraßb!rger Academi€ seitnun schon sehr langer Zeit die deutscheRegionalsprache iheoreiisch akzeptiertund mindestens nicht mehr aKlv behin-deri, sehroft auch gelörded hai. lmmerhinwurden inzwischen in Saargemünd miistarker Zusiimmung der betrollenen El-tern zwei ABCM-Klassen e ngerichtet, sodaß der Zug auch :n Loihr nqen zu rollenbeginnt. dp

And16 WeckmannAnd16Weckmann; l\Iaria.Saldeverlag,Slraßburg! 1996Weckmann hat es s:ch zur Aufgabe ge'macht,lür dieVe&endung in den Goites-d ensten derK rchen im Elsa8 und auch nDeuisch-Lothringen, "elsässer-deuischeliierafische Texte z!m geistlichen Ge-bauch" zu liefern. Francois Arnold hatd ese sehr gelällig aufgemachten Helteiluslrled. Angefanqen hal Weckmann m t"Passionszeit". dann mii' Advenlszelf ' undjelzt ist 'tularia" gefolgt. Es isl Weckmannqelunqen, diePlastizitäldeselsässischenDlaleKs für das geistl:che und liiurgischeGeschehen iruchtbarzu machen:es w rktalles nalürlich Lrnd es zeigl sich, daß dasElsässerdeulsch auch lür den Gottesdienstin den Kirchen - in belden - geeignet islund den Uelsten Gehai der blblischenAussaoen triff(, Ein G ossar der mundari-ichen A!sdrücke hilliauch zum Versländ-nis, vorallem denen, die das Elsässischenicht als l\,,lultersprache sprechen,

tssN 0179 6100

DERWESTEN, heräusgegeben von derce,sellschaft der Freunde ! nd Fördere. der Feinvon Sleinbach-Siifiung e.V., Geschäitsstelle:Barbarossasrraße 1 4, D-73066 Uhingen Tet.(O71Aq 5A42- Konten: Posiglro Siuägart370 15 708(BLZ600 10070). DeulscheBankStuttgart 1 2/55 066 (BLZ 600 700 70) . Bedaktion und fÜr den lnlralt veranrwor lch: Diet ch

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KEB = Karl Eduard BerronEin Mann der Kirche und seiner elsässischen Heimal

KEB - das war sein Sptzname in denSchü erbibe kreisen und in seiner Slu-dentenverb ndung, der Siraßburger Ar-qentina. ln der K rche von E saß-Lothrin-genAugsb!rgischen Bekenntnisses (4.8.)war er Pfarrer und Dekan: Er vertrat dortnach dem 2. Welikrieg in Wüademberg elnCh sienlum uiheischer ProvenienT miteiner ökumenischen Ol{enheii. SeineVeMurzelung im deutschen Elsaß derBeichslandzeil ieß ihn zum deutschenPairioten werden, der für angestarnmieSprache und Ku tur einlrai.

Geprägt in der Reichslandzeit durchElternhaus und Schule

Am 13. Januar 18g8wurde K. E. Berron inStraßburg als Sohn eines Plarrers gebo-ren, Er wurde von.diesem I\,4llieu geprägt.Die Bibel in der Ubersetzung l\,4adin Luihers. dle deuischen Choräle und LuthersKaiechism!s b ldeien die Grundlage d e-serK rche aLChvor1870 !nd näch 1914als das Elsaß französisch war. DerzweltePfeiler, aut dem ergegründe1war, war diedeltsche SchLrle. d e nach 187T im Elsaßzwei Generauonen prägte. Noch in sei-nen leizien Jahrzehnien hing er an sei-nem Abiturienlen-Jahrgang. Die Fre zeil''wargepräglvon der Fuhrung in den in derdeutschen Etueckungsbewegung be-gründeten Schülerbibelkreisen (8. K.), derIvlänner wie der spätere Bundesiagsprä-sident Herrnann Ehlers angehörle. Den 1.Wellkrieg machte er als Freiwlliger inRußland rnit. Dorthat erübereine Begognung mil der russlsch-orthodoxen Kircheentdeckl, daß derchristliche G a!be n:chl

- wie bei den liberalen Protestanten -immer und zuerst überden Verstand geht.

Höhepunkte eines Lebens:die Zwischenkiegszeit

Sein Theologiestudium absolvierte er ander Theologischen Faku tät des jetzl wie

derfranzösischen Straßburg und in Basel.Bei seinem erslen Examen sol er diefranzösisch geslellten Fragen der Profes'soren deutsch beanlwortei haben. Zu dle'sem selbstverständlichen Slehen zurdeutschen lvlultersprache trug nicht zuletztseine Verwurzelung !n der noch vor 1870im iranzösischen Elsaß gegründelen Ver-bindung Argentina" (nach der lateini-schen Bezechnung Argenloratum iür dieals Römersied ung gegründeie SiadiSlraßburg)bei. Hler lebte man nach den 3Prinz pi-an der chrisllichen Wingolfsver-bindung: Chrislentum, Wissenschaft undVaienänds iebe I\,4änner wie der elsässi-sche Pfarrer Karl Hackenschmidt und derDichter Frledrich Lierhard waren seneBundesbrüder.Selneerste G emeinde Tieflenbach Siruthim "krummen Esaß" ließ ihn kirchlicheVerhältnisse erleben, die zutefsl vomRational smus !nd prolesianilschen Li-beralismus geprägt waren. Es kam ihmjeizt darauf an, "Kirche von unten nachoben zu bauen". Das konnle er nur übereine Wederentdeckung der luihe schenGrundlagen seiner..Kirche, die weilhinverschültet waren, Uber seine KonlaKezur "Hochkirchllchen VereinigLrng" inDeutschland sließ er aui en ökumen-sches Luihertum", wie es u. a. der schwe-d sche luiherische Erzbischol NathanSöderblom verlrat. Zusammen rnit einemkleinen Kreis e sässischer und deutscherPfarrer gab er von 1934 bis 1938 eineZeitschrill "Kirche und Liturgie" herausilch betrachte d ese Helteals eln wichliqesVemächhis meines väterlichen Freun-des KEB. ln seiner zwelten Geme ndeOberholen bei Bischweller im Unterelsaßerlebteerseinen Höhepunkt: Dasvonihmherausgegebene Goltesdienslbuch "Gotlobendas istunserAmil"hallürdas goties-d ensuiche Leben der Gemeinde und des

einzelnen Chrisien bibljsche und llrurgi-sche Schätze neu ansTageslicht gebracht.ln diese Zeit lie auch seine Eheschlie-ßung und d e Gebuft seiner Kinder.Kurz vor AusbrLrch des 2. Welikrleg-aswurden lausende heimatlreuer Elsässerlnd Lolhringer von den Franzosen nachSüdfrankreich deporiiert. Darunier warenauch zahlreiche Plarrer wie K. E. Befton,Kein Wunder. daß diese lüenschen diedeutsche Wehrmachtals Belreier im wön-lichen Sinneverstehen konnien. Nach derRückkehr ins ietzt wieder deutsche Elsaßübernahrn er als Dekan die Le tung desKirchenkreises Haoenau.

Ein Elsässer im "Exil"Slcherisi es dem Pfarrernichi eicht gefaFlen, beim E nmarsch der Franzosen mitder Wehrmacht über don Rhein zu gehen.Der wüfiiemberglsche LandesbischofTheophil Wurm, der Berron und seineArbeit im Elsäß schäiz:e und kannie. eFnannte ihn zum Plarrer in Kirchheirn amNeckar. Von dort verschleppten ihn dieFranzosen in ein Silaßburger Gefängnis,um lhm als Deulschgesonnenen im Rahmen ihrer 6puration den Prozeß zu ma'chen. Nach se nem Wechsel in die Ge'meinde Kemnal aul den FlLdem bel Slutt-gad kümmerte er sich in hervorragenderWeise um seine Landsleuie in Deutsch-land. (Über diese Täigkeit ln der Gesell-schailder Freundo und Fördererder Erwinvon Sieinbach-Slillung ist hieran andererStelle berichtel worden.) Als Vorsilzen-dem der Altheffenschafl seiner Verbin-dung bin ch ihm vor 35 Jahren begegnei,als ich mich über das Elsaß und seinesprachllche und kullurele Lage inform e-ren wollte. Er ist mir in langen Jahren zurnväterLichen Freund geworden, der mirdasElsaß in seiner Person als Symbiose vonHelmaäreue und Luthertum ieb mä.hte:Die Treue zur lMuttersprache und Heimalgehörten für ihn als Besiandieile einerluthe sch€n Theo ogie, die Heimat undSprache ernst nahm, zusammen,So wie er nach 1945 lür slch und seineFamilie lür Deuischland opiierie, war eseine Selbsiversländllchkeit. sich für die-ses sein Vaterland einzuseizen. Als mitder EKD-Ostdenkschrill 1966 den 15 Mil-ionen deulscher Heirnatuenriebener ihrRecht auf Heimai abgesprochen wurde,gehörte erzu denen. die sich um die Grün-dunO der "Notgemeinschaft evangelischerDeuischel' bemiihien Er isi als Ruhe-ständler über 10 Jahre lang von Bernhau-sen/Fidern aus der Geschäflslührer der"Evangellschen Notgemeinschalt inDeulschland" (so der Name seit 1973)geb ieben. ln den leizien Jahren betrach'tete er den Gang der deuischen Dinge,aber auch die Entwcklung in der evange-lischen Kirche mil Disianz, Gelassenheitund Skepsis. Am 22. Juni1g83 ist er nachkurzer Krankheit in Bernhausen verstor-ben und in K6mnai beigesotzlworden. F-ürmich war seine Beiselzung ein leizier Lle-besdiensi gegenüber einem [rann6, demich unendlich viel v€rdanke.

Roif Sauolzapf

S.-aite3

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Die frühe Stauferzeit im ElsaßSeil dem 10. Jahrhundeft gehörte dasElsaß zum Herzogium Schwaben. D esesStammesherzogtum urnfaßte e n Geb et,das von Rälien und dem Zürichgau imSüden bis etwa zu einer Linie Weßen-bLrg-Caw-Cannstati' Elwangen/Jagstnordwärls reichle, im Westen von denVogesen und im Osten ungefährdurch dieNebenflüsse der Donau, Wörn itz u nd Lech,begrenzt wurde. Als frühsraulsche ZeitsoLl irn folgenden der Zeiiraum vom Endedes 11. bis zur l\,,litte des 12. Jahrhundertsgelien.

Der erste sl.ufische Herzog im EIsaßDer Schwabenherzoo Rudolf von Rheln-lelden wurde 1078 von der Fürstenoppo-siton im Deuischen Relch zum cegenkö-nig gegen den regierenden Salier Hein-ich lV. gewäht lrnd überrrug daraulhinselnem Sohn Berlhold das Herzogsami inSchwaben. Kaser Heinrich lV. beantwortete diese Iür hn unannehrnbare Hand-iung 1079 mii seiner Ernennung des Gra-ien Fredrichvon Staufen zurn HerzogvonSchwaben und gab ihm seine elnzlqeTochter Agnes zur Frau. [,lit d]eser IVaß-nahme belohnte der Kaiser die ce-tolgstreue des Staufers und verbessertezugelch seine egene Posiiion ln Süddeulschland. Das Geschlecht der Stauferhatte damals außer seinem HausgLt irnRlesgau irnd im Raum Göpplngen undSchwäbisch Gnründ auch Besitz im Elsaßim Raum Sch ettsladt und Hagenau. Fürden ersien Stauferherzog F edrch l. qaltes nun, seinen Führungsanspruch inSchwaben gegen den Gegenherzog Berr-hold und den Widersiand anderer Ge-bietsherren durchz!selzen. Daswaren dieZähringer, die im Breisgau, in der O,1en-au, an den Oberläufen von Donau undNeckar sowie am Hochrhein großen Be-siiz hatlen.Außerdem waren die Wefen, eines dermächligsten Gesch echter lm Reich, inOberschwaben und zwischen ller undLech reich begüiert. DleZähringerund dieWelien hatten sich eine hepogsgleicheEigenherrschaft auJgebaul und warennichl bereil, den Siaulerals Herzog anzu-erkennen. Da die kalserliche Part€i dieAnerkernung des StauJerherzogsFried ch l. nichierzw ngen konnte, mußlesie sich schlleßlich zu elner Abgrenzungder l,,lachtsphären m Herzoglum Schwa-ben berelliinden. So kam es m Jahr 1098zu einem Ausgleichsvertrag. Friedrich t.

wurde allgemein an€*annl u.d erhiettU m/Donau als Reichslehen. Der Gegen-herzog Berlhold durlte den Helzogtitelbehalien und im Bereich seines Egen-guts helzogsähnllche Funktionen wahr-nehmen. Ferner wurde ihm die Betchs-vogrei zürich als Beichslehen überira-gen. Well lV. erhieli das Herzogtum Bay,ern. Da der rechlsrheinische Besiiz derStauJer n Schwaben erheblich geringerwar als der der Wellen und Zähringer,

übertrug ihnen der Kaiser um 1100 sali'sches Hausgut lm Raum Walblinqen so-we in Franken äm [,4a]n Deshalb nannlesich Herzog Friedrich l. in seinen leizienLebensjahren "Herzog der Schwaben und

Auch die Anerkennung Friedrichs im E -

saß sließ aul den Widerstand der doriigenanlikaiserlichen Partei, Es kam zu Ausein-andersetzungen m tdem Grälen von Egis-he m-Dagsburg Der von 1082-1100 am-tiererde B schof Otro von Straßburg, einBruder von Herzog Frledrich 1., belaqertevergeblich den Grafen Hugo in seinerFeste Dagsburg. lm Gegenzlg vertebGral Hugo den BischoJ aus Siraßburq.Herzog Friedrich brachte jedoch seinenBruder mit Waflengewalt wieder nachStraßburg zurück. Als Gml Hugo nacherfolglem Friedensschluß 1089 beim Bi-schoi zu Gast war, wurde er in der Nachtin selnem Ouartie r ermo rdet Die näherenumstände sind nicht bekannt.HezogFriedrich .,starb1105. Se n Nach,loger war sein lünfzehniährger SohnFriedrch, lür den zunächsi noch bis zurVolljährgkei sein Oheim, Kaser Heinrich V., die Vormundschall führte.

Herrschaftssicherung durch BurgenbauFriedrich ll., genanntder"Einäug ge", Her-zog von 1105 - 1147, halte erkannt. daßman der wachsenden polilischen Unabhäng gkeit der großen Lehensherren nurdurch den p anrnäßigen Ausbau dereige-ner I'rachtbasis entgegenwirken konnte,So belrieb er im Einvernehmen mii KaiserHeinrich V. konsequenl die Erweiterungdes staulischen Hausguts. Der Chronisi,Bischof Otlo von Freis ng (1112 - T 158),schrieb über das Wlrken des HerzoqsFriedrch ll. treltend: 'Friedrlch beLgre a l-rnählich das ganze Gebiet von Basel bisI\,,lainz, n dem bekanntl:ch die HauplstäFke des Reichs liegl, unter seinen Willen."Wo er mmer dem Rhein entiangzog, errichtele erbald hiereinen beJesi gten Platz,bald dort eine Burg und unterwarl sich dielJmgebunq, so daß man von hm sprlch-wörtllch sagte, Herzog Fredrich schlepplam Schwanz seines Pierdes stets e neBurg hinter sich hel'.Während der auch unter Kaiser HernrchV. anhatenden Auseinanderselzungenrnit der antikalserlichen Partei im Elsaßbesetzte Friedrlch, der Einäug ge, 1114dle Burg Slaulenberg (set dem 15. Jahr-hundert Hohkönigsburg genanni), eineFesiung der Eqisheimer und baute seweiier aus. Zur Sicherung seines Eigen-guts im Baum Sch eltstadt erwarb Frled-rich a!ch die nahelegende Burg Rappoltsten und ieß außerdem die Burg Kinz

lm nördlichen Elsaß sind zur Zeit vonHerzog Friedrich ll. besonders vlele Bur-gen entstanden, wohl auch aus Gründender Grenzsicherung gegenüber dem be,nachbarten Herzogtum Oberloihringer.

Dieser Burgenbau solte aber ofi einfachdie Herrschalt sichern und ln Bereichenn it ungeklärten lvachtverhälin ssen ei-nen Herrschafisanspruch begründen. DieBurgen wurden vom Herzog mit DienstleLien besetzt, die von ihm abhängigwaren. Aui diese Weise wurde ein Dienst,adel herangebildel, der zur Eindämmungd6r Unabhängigkeitsbesirebungen derHochadelsfamilien benutzt wurde.ln siaufischerZeii eniwickelten s ch neu6Formen des Burgenbaus. Während lrüherdie Burgen reine Wehrfunktjon hatten,wurdo jeizi die Zweckbeslimmung erwei-lert. lnnerhalb der Ringmauern gab esnun einen Wohnrrakt für die Burgbesatzuno und deren Familien, cebälde lürden Wirischaftsbetrleb (Handwerk, Vor-ratshaltung), für Goäesdienste eine Burg-kapele und as letzte Zulluchl den Turrn(Berolried). Ferner wurde ein besond€resGebäLrde tü r hölische Repräsentalion, derPalas. mit einem oder mehreren Festsä,len, erste ft. Diese Burgendisposirion wurde algemein übich, gechgülig ob essch um Reichs- oder Miristerialenbur-gen handelie. Ein besonderes Kennzei-chen des Burqenbaus der Stauferzeit istdas Buckelquaderwerkfürdie Außenmau-ern. Die aus Bruchste nen und lvörte er-rchteien I\,4auern wurden dabei durchBuckelqlader mii Randschlag verblendet. Als endrucksvolle Beispele diesesBurgenbaus gelten m Elsaß L. a. croß-Rappolisiein (heute Ukichsburg bej Bap-p0 tsweiler (Ribeauvil6) und Landsbergbe Barr.

Kirchen- und KlosterpolitikDie Stauler waren wie ihr Gegenspielerbestrebi, das Hefischattspotential de r Kirchen und Kösler den eigeren Zweckennulzbar zu machen. Klostergründurgenund Klostervogie en wurden als Aufbau-e emenle wetlicher Herrschaä verwen-det. Die ersie stautische Klostergründungisl m I der Abtei St. Fides in Schleitstadtbereits 1094 erfolgl. Herzog Fredrich Il.war der Gründer des Klosleß Körigs-brück und Mitbegründer der Klöster Neu-burg ]rnd Walburg bei Hagenau. SeinValer, Herzog Fredrich l-, eMarb schondie Vogle über das K oster Weißenburg,obwohl es nicht zum Herzogtlrm Schwaben, sondernzum B stum Speyergehörte.Die Abtei We ßenburg war damals irn nord,badischen UfgaL und Kraichgau (RaumEltlngen- Durlach- Eppingen) reich be-gütert.ln lhrer Eiqenscha,i als Klosiervög-ie konnten d e SlauJer nach und nach indiesern Raurn Weißenburger Lehensgü-ter erlangen und dadurch Brückenköpfe"biden zwischen ihren innerschwäbischenSlar.mlanden und ihren BesltzLngen irnElsaß,Friedrich lll. (späler Barbarossa genannt)wurde Neugründer des Klosl€rs Hohen-burg und sicherte der stauischen Familiedorl aul Dauer die Vogteirechte. Fern€rhaterdas Kloster Pairis beiUrbeis (Olbey)unterden Schurz des Reichesgesietlt undbesonderc geförderl.

Fonsezung auf Seite 5

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FotTsetzung van Serte 4

lm Kirchenbau d€r Stauferzet ist mil derVerarbeitung Von Gro8quadern ein be-deuisamer technischer Fortschrtt zu ver-zeichnen. Dabei hat di6 Gruppierung vonTürmen und Glebeln olt zu kraltvollenKomposiiionen gelührli beispiethalt sinddatür I\,4urbach und lvTauersmünter (l\,4armouire r). Besonders eind rucksvoll ist auchdie um die l\,4ltte des 12. Jahhunderlserrichtete Pfafikirche in Rosheirn, bei derdas Außere des massjgen Baukörpersdurch eine ansprechende Gliederung undOrnamentlk atrfgelocked wude.

Städlepolitik und Städtebau

Bis zum Hochmlttelalter qab es im Deut-schen Reich nur wenige Slädte, die sichrneist an Bischofssilzen oder an Kreu-zungspunklen wichtiger Verkehrswegeherausgebildel hatien.lm 12. JahrhLrndeft kommtes nun zu Städ-tegründungen ln größerem Umf ang, hauptsächlich durch die Staufer. Welten undZähringer. Ein Bedürfnis hierfür war ent-standen, ais infolge der Zunahme vonHandel und Verkehr l\,4arkiorte eigeneW rtschalisformen u nd Rechlsgewohr hei-ten entwickelien und sich durch Ummaue,rung schützten. Die bedeulendste staufi-sche Stadlgründung im E saB ist Hage-nau. Herzog Friedrich ll., der Vater vonBarbarossa, haäe 1l15 aul einer Moderlnsel im "heiligen Forsl" eine Burg errich-1et, neben der sich bald eine bürgerllcheAnsiedlung eniwickeite. Unter FriedrichBarbarossa wurde die Burg zur Kaiserpfalz ausgebaut.Z)t ?lalz gehöt1e die dr€igeschosstgehei ige Kapelle- Das 3. Geschoß war dieSchatzkammer, in der von 1T53 - 1208die Beichskleinodien verwahrt wurd€n.1164 wudo Hagenau von Kaiser Barba-rossa zur Stadt erhoben. 1677 wurde dieKaiserpfalz alf Anordnung von LudwigXlV. voilsländig abgebrochen.Bürgerliche Wohnbauten aus sta!fischerZeii haben sich im Elsaß nuran zweiOrtenerhalten, und zwar ln Rosheim e n zwei-geschossiger Bau aus dem 12. Jahrhun-den und in Oberehnheim (Obernäi) eindreigeschossiges Gebäude aus der 6rsien Hällte des 13. Jahrhundert.

Parteikämpfe im Elsaß

Nach dem Tod des kindenosen lelztenSalierkaisers Heindch V. wLtrde bel derKönigswahl der nächsie Anspruchsbe-rechligte, Herzog F edrich ll. von Schwaben (der Netfe des verstorbenen Kaisers)auf Veranlassung der päpsilichen Pafteimii H lfe der Wellen übergangen und Lo-ihar von Süpplingenburg (bel Braun-schweig) gewählt. Daraus entsprang derdas 12. Jahrhundert beherrschende Kon-flikt im Deutschen Reich zwischen Slau-lern und Welfen. ln die jahrelangen Aus-einandersetzurgen zwischen den Anhängern Lothars und den Siaufern wu rde auchdas Elsaß einbezogen. Es kam dabeizur

Die frühe Stauferzeit im Elsaß konntedleses Bündnis ab6rbaldzerschta-gen und den gegnerischen Siützpunkt,die Dagsburgor Fesrung Grrbaden (west-llch von [/olsheim, zwischen Breusch-undI'laqeltal) zersiören.Die kiegerischen Ereignisse, in die dasElsaß während der HerrschaJi der erstenSiaulerh€rzöge zeltweiig einbezogenwar, haben die günslige Entlvlcklung desLandes in dieser Zeit nicht beeinträchti-gen können. Es hat sich vielmehr vorteit-haft ausgewilkt, daß die Stauler ihre lvlachtsiellung im Beich auf ihr Elgengut im El-saB und das dort von ihnen verwalteteReichsgul gründelen. So sorgten die tatkräftigen und zielstrebig6n Herrscherdie-ses Geschlechis auch im eigenen lnieres-se Iür ene günstge widschafrliche undkullurelle Eniwicklung ihres Stammlan-des. Von dem du rchsetzungslähigen Fried-r ch l. (Herzos von 1079 - 1105) über denpolltisch hochbegabien Fr:ed ch ll., denEinäugigen (Herzoq von 1105 1147),bis zu dem populären !nd erfolgreichenFriedrich lll., dem späteren Kaiser Baba-rossa, warelne glänzende Konlinuitäl derpolitischen Führung gegeben. Das Elsaßwar n dieser Zeit Kerniand des Reichesgeworden und erlebie se;ne ersie große

Zersiörung des Klosiers Hohenburg undzur Eroberung von Rosheim durch dieSiaufer. Als nach Kaiser LotharsTod 1137wiederum auf päpstl;ches Beireiben nichtder mächtigste Herzog, der Welfe Hein-Ich der Stolze, gewählt wurde, sondernder Staufer Konrad - Bruder von HerzogFriedrch ll. lebten die Pa eikämple er-neul aui. Fredrich lll. (später Barbarossagenannt), der selnem Vater Frledrich tt.(der Einäugige), gesiorben 1147, lm Her-zogsamt nachJolgte, suchte nun den Sireitm tden Wellen zu enischärfen. Barbaros-sa brachle schließlich einenAusgleich milden Wellen zustande. nachdem er nächdem Tod seines Onkels, Köniq Koorad,dessen Nachfolge angeireien hatle,Das Esaß wurde bald ln neue Partei-kämple verwickeli. Der ZährlngerhezogBerthold wo lle 1160 die Wahlse nes Bru-ders Rudoll zum Erzbischof von Mainzdurchseizen. Barbarossa vereiielte d eWahl, weil er eine Beeinträchtigung derslaufischen l\,,lachtposiUon am Oberrhe nlürchiete.Berlhold reagierte verärgen aul d e Verei,telung seines Vorhabens und mobiisierteim Elsaß die Slaufergegner. Barbarossa

I\,lanches Gedenken an Jahreslage undmanche biographische Notiz fühft uns vorAugen und läßi darüber siaunen, was inanderen Zelten lm Elsaß alles möglichund selbsiversiändlich war und heule miimanche r Anstrengung u nd vlel wirtsch altsorientieirer List nichi wiederhersiellbar

Dem i/itteilungsblali der Siadt Buchswei-ler im Hanauerland entnehmen wir. daRvon don Johann Helnrich Rosensiielsiammi, später Pfarrer n Mietesheim imHanauerland. Seine zwei Söhne gingenrecht inleressanie Wege. Carl Hein chwurde Dolmelscher bem französischenAußenmlnister ln Paris und nahm 1796als Legationsrat am Rastatier Kongreßteil; der andere, Friedrch Phillpp, tral asMnen ngenieurim pre{rßischen Bero- undHütlenwesen hervor und war zuletä Di-reklor der im 19. Jahrh underi sehr beder.r'tenden Königlich Preuß schen Porzellan-rnanulaKur ln Berlin. Heuie sche ni der-g eichen undenkbar, auch das Elsaß isi inder zweten Hälite unseres Jahrhundertsenger und kleinlicher geworden.ln Oulre'For6t", einem Heimatb att Iü r dennördlichen Haqenauer Forst, wird überL,lchel Br6al berichlel. einen bedeuien-den Philo ogen und Pädagogen, derdarin Nachfolger von Ernesi Renan -Leii€r der Abteilung für orlenta ische lvla-nuskripte der Pariser Nationalbibliothekwar. 1832asJude im p{älzischen Landaugeboren, besuchle Br6al das Collöge inWeißenburg und sludierle in Pars undBerlln. ln Berlin widmele er sich vor allem

B ülezeil. kk

Sanskrltsludien. Br6al war auch lange ZeitGeneralinspekteur für das höhere Schulwesen Frankreichs, er starb T915 DleErnnerungen an seinen langjährigenAuienthall in Berlin veröllent ichte er 1908in Paris unter dem Tiiel 'Eannerunger anDeutschland" als Buch. ln einerZeii.ln dorin Frankreich die ldee tonangebend war,für die Niederlage von 1871 müsse anDeutschland Revanche genomnen wer-den. warb Br6al beharlich ln seinem ö1,Jentlichen Wirken für ein kulturelles Zusammenwirken zwischen Frankreich LrndDeutschland.Für die E sässer sah Br6al dabei die ein-zigarUge Chance und Auigabe, aulgrundihrer Kenntnisse von Sprache und l\,lenla-lilät beider Völker I\,4 tiler zwlschenDeuischland und Frankreich zu sein. All-zuviele Elsässer können heutzutageBr6als Erwartungen, die er ln einer Zeitäußerte, ln der sie in Frankreich unpopu-lär waren, in einer diesen Vorstellungeneher gewogsnen Zeii gar nicht oder nurnoch mangelhalt gerechi werden. DieVorausselzungen dafür slnd in elnemhaben Jahrhunded zerstöd und vertanworden.

Tomi UngererEhrenpräsident

lmmer wieder bekennt Tomi U ngere r seinElsäßertu m. Wlr erfah ren aus seinem neu6-sten Buch, daß er aus Übezeugung Eh-renpräsident in der Verelnlgung ABCI\,1Zwoisprachlgkeil ist.

Veftane Möglichkeiten

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Frauen in der elsässischen GeschichteIL Herrad von Landsberg

Die late nisch best mmte Ku tur des europäischen l\/liltelallers zergte im 12. Jahr-hunderi ihren viellältigen Reichtuni. Einberühmies literarisches Erzeugnis dieserZeil siammi aus dem Kloster Hohenburgim Elsaß, urd zwar aus der Feder derAbissin Herrad von Landsberg.

ZurGeschichte des Klosters HohenburgDas Kloster Hohenburg heuie Odilien-burq - nahe Oberehnheim (Obernai,Döpadement Bas- Rh n)ist nach derÜber-lieterung eine Gründun9 der HeiligenOdilia, die um 720 geslorben ist. Der stei-nerne Sarkophag mii hren cebeinen be-I ndei sich noch in der Odilienkapelle desh€utigen Kosters Odilienberg. Odilia wareine Tochter des Herzogs des Elsaß, EU-cho oder Athich (geslorben um 700) unds€iner Gemahlin Bereswindä Nach .lerLegende wurde die blind geborene Odiliavon ihrem Vaterversioßen. aber helm i.haui Veranlassung ihrer Muiter in einemburgurdschen Kloster untergebracht.Durch e n Wunder erhlelt Odllia bei derheiligen Taule das Augenlicht. Bald darauf wurde sle von ihrem Bruder wiedernach Hause gebrachl, obwohl ihr Vaternichts mehr m tihrzu tun haben wollte. Esgab vele und große Schwerigkeiien zuübeMinden bis der Vaier Eticho selneTochier wieder aufnahm und darn end-lich auch hren EntschLuß akzeptierte, alsOrdensfrau in ein Kloster einzuireten.Sch ießlich übergab Elicho der Odiiia seinSchloß Hohenburg zum Zweck einer Ko-siergründung. So enlstand dann auf demheuligen Odilienberg das ersie Frauen-klosler im Elsaß. dessen erste AbissinOdilla wurde.Am Südabhang des Odilienberges ließOdilla bald das mii einem Hospilal ver-bundene Kloster Niodermünster erbau-en. Von dleser Abtei sind noch gerngeReste der d reischifUgen romanischen Klo-slerkirche vorhanden. Nach Odil as Todhalte eine Nichte von lhr, Eugenia, dleLeitung des Klosleß Hohenburg übernommen, während etwa zL gleicher Zeteine andere Nichte, Gundelinde, Abtissindes Klosl€rs Niedermünsler warDas Odilienklosler stand im Reich in ho-hem Ansehen als ihm Kaiser Ludwig derFromme, Sohn Karls des croßen,837einen Schulzb el ausgestellt hatte. Durchdie ungarneinfäle im 10. Jahrhunderiwurde das Koster weitgehend zersiöriund blieb viele Jahre Trümmerfeld. Ersider Bischol Bruno von Tou, aus demGeschlechl der crafen von EgsheimDagsburg siammend, der spätere PapstLeo lX., betrieb energisch den Wederauf-bau des Kosters und konnle dann 1045die neue Kloslerkirche weihen. Papst LeolX.. der während se nes Ponufikats wie-derholt das Elsaß besuchte, bestätigie1049 dem Kosier Hohenburg seinen Besitz und seine Bechte.

Während der anhalienden Kämpfe zw-schen den Anhängern Kaiser Lothar lll.(1125 - 1137) und den Siaufern wurdedas Kloster Hohenbu rg wiederu m zersiöd.Als iedoch Friedrich Barbarossa I147 dasHerzogtum Schwaben ubernommen hat-te kümmerte er sich bald Lm das darnie-derliegende Kloster. Er wurde der Neu-gdnder und sichelre seiner Fam lie d eVogieirechte über das Kosler Als ersieAbtissin des neuerslandenen Frauenklosters seizte Barbarossa die mit ihm verwandte hochgebildeie Relndis ein, dlebis dahin das KlosterBerg beiNeustadl ander Donau (BistLm Eichsiätr, [,1]tteliran-ken) geeilel hatie. Reiindis gelang es nkurzer Zeit. das klösier iche Leben nachder Regel des Hei igen Auguslin ne{r zuordnen und Hohenburg zu ener PJlege-stälie edler Frauenbildung Iürdie Töchierder vornehmen Fam lien des Landes zumachen. Nach erwa fünJzehnjähriger''Amiszeii" auf Hohenblrg siarb Relind sim Jahr 1167

Das Leben der Herrad von LandsbergDie unmiäelbare Nachlolgerin von Belin-dis war Herrad von Landsberg, die von1167 b s zu ihrern Tode I195 das KlosterHohenburg as Abtissin geleltel hai.Herrad war wohlzwischen 1125 Lnd 1T 30als Tochter des Konrad von Landsberqgeboren worden, der im Besitz derVogleirechte über das Kloster Niedermünsterwar. ln der Burg Landsberg, aufdem süd-östlichsten Ausläufer des Odilienberg-llännelsteinmassivs gelegen, hai HerradJugendjahre verebt, ehe sle in das Klo-sler Hohenburg eirtral und hre Bidungbei der gelehrlen Abissin Relindis er-

Das Anrt der Ablssin urd d e Velwalrungdes Klosterbesilzes nahm Herrad gews-senhalt und sorgfälig wahr. Durch denBjschof von Straßburg I eß sie sich 1190alle Bechte des Klosiers bestäligen. Umdle Wahrnehm ung der priesterlichen Fun k-tionen inr Frauenklosler Hohenburg zusichern, ließ Herrad zwei Prioraie in derNähe ihres Kostes efrichten. 1178 beriefsie P rämonstratenser von Etvalbei Baonl'Etape (heule D6parleme nt Vosges) rachdem verlassenen Si. Georqen, oberhalbdes Dorfes Oitrott. T181 sorgle Hefiaddalür, daß ln Trulienhausen am Fuß d6rBurg Landsberg eine Niederlassuno derAugustiner-Chorheffen von I\,4arbach (beEgisheim) mil elnem Hosplta für KrankeLnd e nem Hospizlür Pilgerzum Grab derHl. Odilia enlstand.Über die organisatoischen und verwal-iungsmäBigen Le stungen hinäus hafleian der Person der Herrad der literarischeund künstlerische Ruhr. des KlostersHohenburg. Zur Ausbidung der Novizenund zur UnteMeisung und Erbauung derStiftsfra!en verfaßie sie. wohl unier I\,1iL

wirkung iücht ger Klosterfrauen, eine gro-

ße B lderhandsch fl. die sie "Norius del-ciarum" (Wonnegarten oder Lustganen)nannte. Das Werk besiand aus 324 Per-gameniblättern mit mehr als 300 Bildern,die mit der Feder gezeichnel und larbigausgeslaltet waren. Die kostbare Hand-schrfl wurde im Klosier auibewahrt. Nacheiner Brandkaiastrophe lm Jahr 1546, diedie Klostergebäude größtenrells zerslör-te, übergab die letzle AbUssin vor hremUbertrlll zum Proteslantisrnus, Agf es vonOberkrch, das Werk dem Bischof vonSiraßburg. Das Frauenkoster wurde da-mals aufgelösl. Während der Französ-schen Revolution gelangtedie Hardschriltin die Siraßburger Bibliothek. Dort ver-brannte das kostbare Srück be der Beschießunq von Straßburg während derBelagerung im August 1870. Zum clückgab es schon damas eine l\,4enge vonTextabschrilien und Bldkopien, so daßdie Nachwei doch noch Einblick in dasWerk Hefiads nehmen kann.

Der lnhalt cles "Hortus deliciarum"Der von Herrad gewählte Tilel der B lderhandschrift darl woh auf den aus derGegend von Begensburg stammendenGelehrlen Hororius Augustodensis (ca.1090 - 1156) zurückgeführl werden, des-sen Werke im Hochmit(elalier weiihin be-kannt waren und auch von leffad gele-sen wurden. ln seiner Schrilt "Speculumeccles;ae" {Spieqelder Kirche) hal Hono-rius das Parad es als Hortus deliciarum",d. h. als Garlen der gelsi ichen Ergölzun-gen bezeichnet der durch Chrislus we-der zugänglich gemacht wurde.Herrad hat lür ihre Bi derhandsch riil dieaieinische Sprache benützi. Da das Werk

f üradelige Stiflslrauen bestimmiwar, konn-te eine gewisse Kenntnisdes Laieinischenvorausgesetzi werden. Weniger bekann-ie Ausdrücke wurden d!rch Anmerkun-ger in deltscher (miäe hochdeuischer)Sprache erklän. Das Werk war in 4 Teilegegliedert, und zwar1. Auszügeaus dem AltenTestament(EF

schafiung der Wei, Sündenfa ), Ver-suche der I\,,lenschheit vor Chrislus.sich aus eigener Kraft zu regene erenmit HlJe der Philosoph e (Sokrates,P aio) und der Wissenschallen, kurzeZusammenfassunq der We tqesch ch-te bis zu ChristiGeb!rtl

2. Der neue Bund (das Leben Jesu mtder Leidensgesch chte und der Apo-slelgeschichie);

3. Das Werden und das Weser d.-ar Kir-che. die Ein richtu ng der Gotleshäuse r,der Festkf€is des Kirchenjahres, einAuszug a!s der Sammlung päpsili-cher Entscheldungen in Rechtsf ragenvon dem berühmlen Kirchenrechtsgelehrten lvovon Charires (1040 - 1116),eine bs zu Herrads Zeit geiührte Liste

4. Die Endzeil, der Kampl der Kirche mitdem Wellgeisl, die Erscheinung desAnlichrist und das Jüngsie Gerichl.

Zum weileren lnhali gehören \Iiite ungenaus dem Wlssensgeb ei der 7 freien Kün-

Foftsetzung auf Seite 7

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Die Wiederentdeckung eines tmpressionisten:

II. Herrad von LandsbergFonsetzung van Seite 6

sle (Ariihmetik, Asrronomre, ceornetrie,[,lusik, Grammaiik, D a]ektik Bethorik),Wlssenswerles über Acker- und carten-bau sowieGedichie und Lieder. DasWerklsi aber keine Enzyklopädie, keine Zu-sammenfassung des gesamien Wissensder Zeii, sondern ein Vercuch, aul denHeilsplan Goites mit der l\,,lenschheit auf-merksam zu machen und den Einzelnenaul Ch stus, die Quelle allen Lebens hin-

lm Vorworl zu ihrem Buch erkläri Herrad:'Euch zulieb, geweihie Schwesiorn, habeich durch Gotles Eingebung und zu EhrenChristi und der Kirche dieses Buch glelcheinem emslgen Bienlein aus den Blüi6ndergöttlichen undphilosophischenSchrifien zusammengeiragen und zu einer ho

.nigträuielnden Wabe geformi damlt deshimml schen Bräutigams Geisl6sfreudeneuron müden Sinn orlrischen und euchdurch dieser Well Vergänglichkeiten zurewigen Seligkeit hineilen lasse.Die blldlichen Darstellungen im WerkHeffads stehen in der Tradirion der über-lieleden k rchlichen Buchmalerei Wäh-rend Chrisius, die Engel, Propheten undAposlel n Gewändem der alichristtichenKunst dargestelli sind, tragen alie übrigenGeslalten zeitgenössische Kl6idung. DieKrieger ersch einen in ritterlicher Rüstung,die Frauen in höfischen cewändern. dieBauern in elnlachen Arbeltskleidorn. Die

Bilderhandschritl gewährt somit einenEinblick in die Kuliur und Lebensweiseder mittelalterl chen Ständegesellschaftdes 12. Jahftunderts.Herlad von Landsberg warzweife los eineder bedellendsien Frauengeslalten immilielalierlichen Esaß. Unter ihrer Lei,lung erlebte das Klosier Hohenburg selnegrößie Blüiezeit und gewann hohesAnse-hen unierden Frauenklösiem ir.l Beich.lnder Bilde rhandsch r il des "Horius del-carum" hal sich Herrad selbst ein Denk-mal gesetzl und der Nachwell ein Werkvon hohenr kulturgeschichtichern !ndkünstledschemWefthinterlassen. kk

SchimpfwörterMatzen, Raymond, Kleines Lexikon et-sässischer Schimpfworte, Le Verger-Verlag:1996Raymond l\4alzen, den Lesern woh be-kannl, kompeteni sowohlals D alekioiogewie ais Dia ektdichier im Esaß. isl uneFmüdlich n seinen Forschungen. N!n tegler eine Anthologie safilger etsässischerSchimplwörtervor und versuchi dabei ihreBedeulung und ihre Herkunft zu deuten.Dazu lieie( der I usrralor Chary Barath!morlstsche Bilder, die die Aussagennoch unlerstreichen. Ohne zr überrretbendarf man wohl sagen, daß das Land zwi-schen Bheln und Vogesen, was deftigeAusdrücke anbelangl, einen bevolzugtenPlalz unlerden der.ttschen I\,,1!ndanen ein,nimmt und zudem sich vorzügtich lür An-züg ichkeilen eignet. Bis vor kuzem wa-ren diese von l\,4atzen gesamrnellen Aus-drücke noch in Gebrauch. es wäre scha-de, wenn sie. von der Machl der Entwick-urg Überrollt, veriorengingen.

Seebach-Ausstellung in OffenburgÜber 200 Kunsureund6. darunter auchvieLe Elsässer, konnten am 23. Januar1998 ln den hellen und ansprechendenRäumen des Kunslvereins Ofi enburg-t\,4it-ielbaden der Vernissage der Ausslelungvon Werken des l,,lalers Lothar von S6e-bach (T853 1930) bei$rohnen, in Anwe-senheii von Angehörigen der FamilieSeebach. Diese Ausstel ung wurde vomgrenzüberschreiienden Verein derF16un-de von Lothar vor Seebach präsenliert,deren Vorsilzende, Frau Brigitie Witke,seii Jahren rnit viel Engagemeni Lrnd Ge-schlckdasWerk dieses Ma ers einerbreiteren Öfientlichk€il diesseits und jenseitsdes Bhelns zugänglich macht. cleichze-tig si Brigilte Wilke in wissenschafiticherArbeii an der Erstellung eines Werkver-zeichnlsses und einer l\,4onographie desMalers,Dieser oberrheinische lMaler. der in sei-ner großen Zeii einen künslerlschen t\,4it-ielpunK in StraBburg bitdele, hateine Viet-zahl von Bildern hinterlasson, die sichmeist in elsässischem und badischemPrivatbesitz, aber auch in Museen vonSiraßburg bs Berlin, belinden. An die 90Bider - Olgemälde, Aquarette, Pasle te,Bleistiltzeichnungen und Rad erungen - ,

{ast ausschle8lich aus Privatbesiiz. wur-den beidieser Aussiellung der Ötfenllich-keil vorgesielli, meislens zum ersten I\,4a1.

Neben d€r reichen Blumenkunsi des lvla-lers, die in wunderbarea Farben erstrahltund bei der vor aliem die kleinen lloliveeinen starken Eindrr.rck hinterlieBen. !ndden Porträis. be denen es sch in derRegel um Aufingsarbeiten handeli, wa-ren es dieses l\,lal Bllder vom Bodensee,dieaus derZeitvon 1921 -24stammen, diebeeindrucklen. Es wohnt diesen Bilderneine gewisse lvlsarcholle lnne, d € wohlmit dem Verlaasen seiner liebgeworde-nen Siaßburger Unrgebung zusamrnen-hängen mag. Daneben erfo gie auch eineHomrnaqe an die oberrheinische Heinrai.mit hell leuchtenden Bhein- und Ried-landschaften und l,lotiven aus dem Keh-ler und Oflenburger Baum.Elsässische und vor all€m Siraßb!rgerIüotive sollen in einer nächsten Alsstel-lung gezeigt werden, de 19gg in Siraß-burg siatdinden soll. ln O,fenburg konnieman enige Bilder von Werkstätlen vonStraßburger Handwerkern bewLrndern,die aus unserer Sichi zu dem Besten inS-"ebachs Oeuvre gehören. Betrachtenwirdie Se ler, die G psfigurenmacheroder

dle Vergolder bei der Albeit und denkenuns die StraBb u rger c assen dazu, sowirdauf enma Allstraßburg n uns tebendtgund greilbar nahe.

Lol h at v. See bac h : M ädc hen n it tute n H aa t I m 1 9AOl

Berichtigung "Universität Straßburg,'ln Hefi 5/6 (Nov./Dez. 1997) lnsererZeilschrifi erschien e n dreiseiiiger Bei-trag über "Wissenschall zwischenReich und Relchsland. Zum 125jähti-gen JLrbiläum der Eröffnung der Kaiser-Wilhelirs Universität Siraßburg".Z! unserem Bedauern entfiel in derabschließenden KorrekiLr versehentlich der Name des Aulors. Verfaßt halder Aufsaiz unser bewähder angjähri-ger Miiarbeiter Dr. Slephan Roscher.Leider hatten sich auch eine ganzeReihe von Druckfehlern einoeschll-chen, von dener wir hierrnii die sinn-enistellenden be chtigen:S. 10, Spalle T, 4. Absaiz, Zelle 6 - 7:Epoche nahekomml" lsi zu sireichen.

S. 10, Spaiie 2, 1. Absalz, Zeite 3: DereMähnte Philosoph he ßt Laas (statiLaus). S. 10, Spalte 2, 1. Absatz, Zeie8: Der Neuhisloriker heißt l,leinecke,nicht lveinekcke. S. 10, Spalte 3,2.Absatz,Zeile5: versahen"siaä Verse-hen". S.12, Spalle 1,1. Absatz,Ze le 1:Eduard Reuss (siatr Renss). S.12,Anm.l. Zelle 10: Das leizie Wort muß heißen"nouvelle . S. 12, Arm.6, Zeile 2: DieBandnumrner Iautet XXIV/2,1a97Der AuJsatz basiert a!l der DisseriaiionDr. Roschers überdie Straßburger Uni-vers tät der Reichsiandzeil.Das Werk erscheint im Sornmer imVer ag Peter Lang (Bern/Frankfu rt a. I\,1. )als Buch.

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Page 8: Die Gesellschaft - Elsaß und Lothringen03-04+D… · Created Date: 3/25/2011 11:20:58 AM

Hinüber und Herüber-Kirche und Staat im Elsaßlmmer wieder kommi in Frankreich deFrage aul, warum lm ELsaß und im MoselD6partemenl nichi die strikte Trennungvon Kirche und Slaai bestehi.Da das lranzöslsche staai iche Schu we-sen grundsätzl;ch laizistsch konzipiert ist,lält es Außenslehenden z. B. auf, daß indlesen beiden Regionen lmmer nochRe igior in den Schulen urlerrichiel wird.Das entspricht wahrhaliig nichl dem fran-zösischen Grundsalz der E nheltlichkeii.lm Elsaß r.rnd im l\,4osel-D6partemenl wlrdnoch so verfahren wie in der Reichsland-zet, we in Frankreich vor der Trennungvon Kirche Lnd Staat (1905).Frankreich nimmt damit Rücksicht vor al'lem ar.rf die katholische Kirche, die schoneinmal ln den 20er Jahren dle Laisierungdes Unlerrichis im Elsaß und in Lothrin-gen veihindert hatie.Abergerade bel einerLlnksregieruno, diein ihren Reihen auch Kommunisien zähli,hört man neuerd ngs lmmer wieder auslaizlst schen Lehrerkreisen dle Forderungnach einerAngleichung an das herrschen-de lranzösische Schulsystem auch im El

beiden Erzählungen konnte l\,4a e Hartihre Erzählungskunst über die kleinenD nge im Leben zum Ausdruck bringen.Es war auch schön. daß ein Kreis auchBuchsweiler, [/änner und Frauen, anläß-lich hres IVelanchihonhausb6suchs nBreiten und der Visrle im Kloster Maul-bronn auch der Grabstält€ von l\,larle Hartaul dem FiiedhoJin Bad Llebenzell auf derHeimJahrt einen Besuch abstati€ie undeinige Verse der Dichterin deklamierle.Mare Hart ist auch noch n ihrem Heimat-

EuropaparlamentDie leierlche Eröllnr.rng des g ganlschenNeubaus des Plenarsaals und eines da-zugehörenden Bürogebäudes in Straß-burg,dielürden25. Ivlai geplanr gewesenwar. mußte um mindesiens ein habesJahrverschoben werden. m Maiwar dasBauwerk noch weit von seiner Fertigstel-lirng entfernt. Die Europaparlameniarierals Bauherren, die okale Verwallung unddie BauJirma überhäufen sich deshalb nritSchLrldvorwüden. Es ist kein Geheimnis,da0 e n großerTeil derAbgeordneten dieBauverzögerung n chtlür wesentlich häit,da sie sowieso lieber in Brüssel in derNähe der weilgehend unkontroll eri han-d€lnden Eu-Verwallung tagen möchtenund den ihnen aus poillschen Gründenzudiklierten Parlarnentssitz in Svaßburgund den anstrengenden Sitzungslouris-mus an den Oberrhein ncht besonderc

Demonstrationen für dieRegionalsprachen in

Frankreichlm Bahmen der Vede:diqunq der Regio-nalsprachen in Frankreich An{ang April1998 fand eine Demonstraiion liir die el-sässische Begionalsprache auch in Silaß-burg stali.330 Leule hatten sich dazueingelunden. Dle Basken und Bretonenreagieden anders: in Rennes und in Bayon-ne walen es 6000. die demonstrierien.I,4an kann schon sagen: das Elsaß befin-det sich nichi an der Spilze dieser Bewe-gung. bei der es auch darum geht, daßFrankrelch dle Charta für die Regional-sprachen in der Europäischen Union un-terze;chnel, was bis jelzl noch n chl ge-schehen isl, obwohl eine Beauflragle dosllinistelpräsldenien Lionel Jospin es lneiner ollizelen Vorlage versprochen hatund Jospin vor seiner Wahl sich auch ind eser Hlnsicht äußene.

Elsässisch im Elsaßunerwünscht

Was man bis jetzl bei Wahlen im Elsaßnoch hochhieli, um derAlteren willen, dieja auch mlt ihrer Siinrme gelragt sind, daßr.an das Deutsche auf den Wahlzeltelnzuließ, isl lelzt ln der Region in I\,1ülhausenanders geworden. ln l,4ülhausen hai dieWahlkommission. der e n lnneriranzosevorstand, ein elsässisch verfaßles Flug-blatt als nichi der Zulassung gemäß zurückgewiesen. Daß das Flugblatt von ei-nem grÜnen Kandidaten stammte, iul nlchtszur Sache, es geht hier um Grundlegen-des. lnhaltlich hatre dieses Fugblait zurVerleidigung der elsässlschen Spracheaufgerufen. War das der Grund, warumman es abelehnle? Elsässische Flugblätterwurden aber in Colmar, belden let enRegionalwahlen, ohne welteres zuqelas-sen. Es gehi demnach auch so,

saß und in Lolhrinqen

Elsässisches TheaterDas E sässlsche Theater in StraBb!rg fei-ert in d eser. Jahr das 1001ährige Jubiä,um seines Besiehens. es wLrde 1898gegdndet, 6in Re chsdeuischer, JuliusG rebe r, war damals der lniliator. 1 998 sollder "Ami Fritz", der als erstes Siück 1898gespieliworden lst lrnd das Ka Hauss nsDeuische ubertragen, wieder auigefühd

ort lebend g

Wechsel in derSchulverwaltung

ln Straßburg hat der "lnspecteurd'Acad6mie" gewechselt, derf ür alle Schu-en zusländig isl und eine große Verant-worlung lür die schullschen Belange imElsaß trägi, Wir erinnem uns des lnspek-tors P,ierre Deyon, der vor Jahren eineneue Ara ein eitele, beidem die Beolonal-sprache Elsässlsch ene Anerkennunqfand und der deren Zusammenhang mitdem Hochdeuischen anerkannie. SeinNachfolger, Jean Paul de Galdemar, hatauch wieder eine einigemaßen liberaleGangart irn Esaß an den Tag gelegt, dieser ist an dle Akader.ie von Toulolseverselzt worden. De Gaudemar hat denkaufmännischen Sprachunierrichl geförderl. Se n Nachto ger, Bernard Thomas,lsl 1946 in Wdßenburg geboren, er isl bisjetzt noch ein unbeschriebenes Blatt.IVansi wohlgespanni, wie er als eir im ElsaßGeborener auf die speziele Sprachsiila-tion im Elsaß reagieren \,!ird und ob erdemDeutschen in der Schule einen angemes-senen Platz gemäß derTradilion des Landes einräumen wird

Eine Ono-Back-StraBein Straßburg

Was lange währi, wird gui. n Straßburg'Königshofen g bt es seltkurzem e ne Otio-Back'Straße. [Iil dieser Slraße. die übrigens in die 'avenue Francois lüitlerand"einmündet, wird das Andenken und dasWeIk des deutschen Bürgermeisters ge-ehri, derin über20jährlgerTäligkeilan derSpitze der Slraßburger Siadtverwaltungwährend der Reichslandzeil das Bild derSladt nachhaltg geprägl hat. UnterBacksLeistungen lür die Stadl sind besondeßhervozuheben die Anlegung e ner Was-serleiiung, die Stadlerwelterung, der AUI-bau einer modernen Siadlverwaltung, dieRheinregulierung, dle Neuordnung derArmenverwaliung und dle Spitalerweiie-rung, Nun isl es auch an der Zeil, eineSlraße nach dem zweiten bedeulendenStraßburger Bürgermeister aus derReichslandzei, dem Elsässer RudolfSchwander, der später als Oberpräsidertder Provinz Hess€n Nassau wrkte. zu

Marie-Hart-Kreisin Bad Liebenzell

Wlr haben hierschon davon berichiet, daßin Bad Liebenzell im Nördlichen Schwarz-wald, wo N,,larie Hart, die etsässische Mund-arldichterin aus Buchsweller. nach 1919gelebt hat und wo sie auch beerdlgt ist,sich ein Kreis gebildel hat der das Erbedleser Dichlerln plegi und jedes Jahrzusamrnenkomml, Das warzuletzt am 16.November 1997 der Fall. Michael Ertzberichieie dabeivon der Gegend, aus derl\,4arie Harl kommt und worin sie mir allenFasern ihres Seins gelebt hai: vom Ha-nauerland, von Buchsweiler (Dachswill-er)und vom Buchswel16 r Gyrn nasium undCollöqe. Der l\,4arie-Had Kreis aus BadLiebenzell. den Herrund Fräu BäuseraLßCalw lelten, trug Gedichle von llarie Hartvor. zu einem hai Frau Bausereine Melo-die komponiert, es kamen zu Gehör dieGedichte: "ich sitz ufm Berri", s'lüaid-o]",.d'Vogese" (vonr Schwazwald aus gese'hen). An Prosawurde zu Gehörgebracht:"lm Omnibus", womil die "dlligence" desleizten Jahhunderts gemeint ist, und"Neu€ Schüe und d'erscht Krinoln". ln