Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch...

9
So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr- schende Götterwelt. 2) Einige im ägyptischen Pantheon bekannte Götter, wie z. B. Dedwen, stammen aus Nubien und wurden früh, wahr- scheinlich schon vor dem Alten Reich, in die ägyptische Götterwelt aufgenommen. Als die Ägypter im Mittleren Reich Unternubien eroberten, errichteten sie Kulte z.B. für ver- schiedene Horusgötter, die mit Zügen einheimi- scher Gottheiten ausgestattet waren. Andere Götter werden uns erst in meroiti- scher Zeit bekannt. Es sind meroitische Gott- heiten, deren Ursprung man meist nicht zurück- verfolgen kann, die aber wahrscheinlich schon lange vorher dort verehrt worden sind. 3) Diese Götter erlangten im meroitischen Pantheon große Bedeutung; der löwenköpfige Apedemak wurde zusammen mit Amun zum wichtigsten Gott. Dem Apedemak sind einige Einraumtem- pel in der Butana geweiht, am bekanntesten sind die Löwentempel von Musawwarat es Sufra und Naqa. Zwei ebenfalls wichtige meroitische Göt- ter waren Arensnuphis und Sebiumeker, wobei Arensnuphis möglicherweise von dem ägypti- schen Gott Onuris abstammt. Die beiden men- schengestaltigen Gottheiten stehen als Wächter vor Tempeltoren. Sebiumeker galt außerdem als Schöpfergott. Das Auftreten der meroitischen Götter ist zum großen Teil auf den Süden des Reiches, und da wiederum auf die Butana, beschränkt. Das resultiert aber auch aus der Lage der uns bekannten Altertümerstätten, die sich in meroitischer Zeit im Süden konzentrieren. In Die Götterwelt im Reich von Kusch 28 Angelika Lohwasser Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ägyptischen Pantheon 1) Abb. 1: Amun-Re von Napata im Tempel B 300 (Robisek, Mut-Tempel am Gebel Barkal, 114) 1) Dieser Beitrag ist als erster Teil einer allgemeinen Ein- führung in die Götterwelt des Reiches von Kusch gedacht. Er soll einen groben Überblick geben und eine Hilfe für Sudan-Reisende sein. Eine detaillierte Betrachtung der einzelnen Götter in all ihren Aspek- ten kann hier nicht gegeben werden. Ein ähnlicher Artikel, allerdings ohne Literaturverweise, ist von der Verfn. in Kemet 5/4, 1996: 9-13 erschienen. - Ich danke Dr. Pawel Wolf für wertvolle Hinweise zur meroiti- schen Religion. 2) Allgemein zur Religion der Meroiten siehe: Hofmann, I.: Die meroitische Religion. Staatskult und Volks- frömmigkeit, in: ANRW II, 18.5, 1994: 2801-2868; Dies.: Einige Probleme der meroitischen Religion, in: Meroitica 7, Berlin, 1984: 12-128; Kormyshewa, E.: Götter und Riten, Meroitica (in Vorbereitung), Berlin; Leclant, J.: La religion Méroitique, in: Encyclopédie de la Pleiade 29. Histoire des religions I, 1970: 141-153; Millet, N.B.: Meroitic Religion, in: Meroitica 7, Berlin, 1984: 111-121; Onasch, C.: Das meroitische Pantheon, in: EAZ 21, 1980: 259-265; Ders.: Zur Struktur der meroitischen Religion, in: Meroitica 7, Berlin, 1984: 135-142; Ders.: Das Meroitische Pantheon. Untersu- chungen zur Religion in Kusch, Diss. Berlin, 1978, unpubl.; Ders.: Die kuschitische Religion aus der Sicht von E. E. Kormyschewa in ihrem Werk Religija Kusa, in: Nubica I/II, 1990: 47-75; Ders.: Die religiöse Bedeutung des Tempels, in: F. Hintze (Hrsg.), Musaw- warat es Sufra I.1. Der Löwentempel, Textband, Ber- lin, 1993: 228-267. Eine kurze Einleitung mit Fotos von kuschitischen Götterdarstellungen findet man im Katalog „Sudan - Antike Königreiche am Nil“, 1996, im Kapitel „Die Götterwelt von Meroe“. 3) Ein Artikel über die meroitischen Götter, der ebenfalls in MittSAG erscheinen soll, ist in Vorbereitung.

Transcript of Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch...

Page 1: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiteneine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2) Einige im ägyptischenPantheon bekannte Götter, wie z. B. Dedwen,stammen aus Nubien und wurden früh, wahr-scheinlich schon vor dem Alten Reich, in dieägyptische Götterwelt aufgenommen. Als dieÄgypter im Mittleren Reich Unternubieneroberten, errichteten sie Kulte z.B. für ver-schiedene Horusgötter, die mit Zügen einheimi-scher Gottheiten ausgestattet waren.

Andere Götter werden uns erst in meroiti-scher Zeit bekannt. Es sind meroitische Gott-heiten, deren Ursprung man meist nicht zurück-verfolgen kann, die aber wahrscheinlich schonlange vorher dort verehrt worden sind.3) DieseGötter erlangten im meroitischen Pantheongroße Bedeutung; der löwenköpfige Apedemakwurde zusammen mit Amun zum wichtigstenGott. Dem Apedemak sind einige Einraumtem-pel in der Butana geweiht, am bekanntesten sinddie Löwentempel von Musawwarat es Sufra undNaqa. Zwei ebenfalls wichtige meroitische Göt-ter waren Arensnuphis und Sebiumeker, wobei

Arensnuphis möglicherweise von dem ägypti-schen Gott Onuris abstammt. Die beiden men-schengestaltigen Gottheiten stehen als Wächtervor Tempeltoren. Sebiumeker galt außerdem alsSchöpfergott. Das Auftreten der meroitischenGötter ist zum großen Teil auf den Süden desReiches, und da wiederum auf die Butana,beschränkt. Das resultiert aber auch aus der Lageder uns bekannten Altertümerstätten, die sich inmeroitischer Zeit im Süden konzentrieren. In

Die Götterwelt im Reich von Kusch28

Angelika Lohwasser

Die Götterwelt im Reich von Kusch

Teil I:Götter aus dem ägyptischen Pantheon1)

Abb. 1:Amun-Re von

Napata imTempel B 300

(Robisek, Mut-Tempel am

Gebel Barkal,114)

1) Dieser Beitrag ist als erster Teil einer allgemeinen Ein-führung in die Götterwelt des Reiches von Kuschgedacht. Er soll einen groben Überblick geben und eineHilfe für Sudan-Reisende sein. Eine detaillierteBetrachtung der einzelnen Götter in all ihren Aspek-ten kann hier nicht gegeben werden. Ein ähnlicherArtikel, allerdings ohne Literaturverweise, ist von derVerfn. in Kemet 5/4, 1996: 9-13 erschienen. - Ich dankeDr. Pawel Wolf für wertvolle Hinweise zur meroiti-schen Religion.

2) Allgemein zur Religion der Meroiten siehe: Hofmann,I.: Die meroitische Religion. Staatskult und Volks-frömmigkeit, in: ANRW II, 18.5, 1994: 2801-2868;Dies.: Einige Probleme der meroitischen Religion, in:Meroitica 7, Berlin, 1984: 12-128; Kormyshewa, E.:Götter und Riten, Meroitica (in Vorbereitung), Berlin;Leclant, J.: La religion Méroitique, in: Encyclopédie dela Pleiade 29. Histoire des religions I, 1970: 141-153;Millet, N.B.: Meroitic Religion, in: Meroitica 7, Berlin,1984: 111-121; Onasch, C.: Das meroitische Pantheon,in: EAZ 21, 1980: 259-265; Ders.: Zur Struktur dermeroitischen Religion, in: Meroitica 7, Berlin, 1984:135-142; Ders.: Das Meroitische Pantheon. Untersu-chungen zur Religion in Kusch, Diss. Berlin, 1978,unpubl.; Ders.: Die kuschitische Religion aus der Sichtvon E. E. Kormyschewa in ihrem Werk Religija Kusa,in: Nubica I/II, 1990: 47-75; Ders.: Die religiöseBedeutung des Tempels, in: F. Hintze (Hrsg.), Musaw-warat es Sufra I.1. Der Löwentempel, Textband, Ber-lin, 1993: 228-267. Eine kurze Einleitung mit Fotos vonkuschitischen Götterdarstellungen findet man imKatalog „Sudan - Antike Königreiche am Nil“, 1996,im Kapitel „Die Götterwelt von Meroe“.

3) Ein Artikel über die meroitischen Götter, der ebenfallsin MittSAG erscheinen soll, ist in Vorbereitung.

Page 2: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

Unternubien findet man nur wenige Darstellun-gen von meroitischen Göttern, z. B. sind eineKapelle in Dakka und ein Tempel in Philae demArensnuphis geweiht, Apedemak ist in Semnabelegt.

Durch den engen Kontakt mit Ägypten kames zur Übernahme von vielen ägyptischen Göt-tern in das kuschitische Pantheon. Dieser Pro-zeß verlief in zwei Phasen. Während des NeuenReiches wurde am Gebel Barkal der aus Karnakstammende Amun mit einheimischen Zügenausgestattet. In der 25. Dynastie veränderte ersich dann zu einem nubischen Gott und wurdeals solcher Staatsgott der Kuschiten. Auf dieseGötter und ihre Veränderungen in Kusch soll imfolgenden eingegangen werden.

Amun (-Re)

Der ägyptische Staatsgott wurde auch im Reichvon Kusch zum wichtigsten Gott. Seit der 12.Dynastie spielte Amun in Ägypten eine beson-dere Rolle als Königsgott, er selbst war der Königder Götter. Die Vielschichtigkeit des Amunoffenbarte sich in Nubien durch die verschiede-nen Erscheinungsformen und Lokalgötter.

Unter Thutmosis III. tauchte neben demmenschengestaltigen Amun-Re von Karnak dasnubische Pendant, der aus ihm entstandeneAmun-Re von Napata (Abb. 1) auf. Der Haupt-tempel dieses Gottes liegt am Fuße des GebelBarkal, der heiligsten Stätte der Kuschiten (Abb.2). Das Tempelensemble rund um den GebelBarkal ist an religiöser Bedeutung mit Karnak zuvergleichen. Amun-Re von Napata, oft auch„Amun-Re im Reinen Berg“ genannt, ist durcheinen Widderkopf mit zwei nach innen geboge-

nen Hörnern gekennzeichnet. Der widderköp-fige Amun trat auch in Ägypten ab dem NeuenReich (v. a. als Amun von Luxor) auf.4) DieseWidderform stammte aus Nubien und hing mitdem Auftreten einer neuen Schafrasse zusam-men. Der in Ägypten seit dem Alten Reich beleg-te Widdergott war Chnum. Seine seitlich gedreh-ten Hörner widerspiegelten das Aussehen der inÄgypten seit alters her beheimateten Schafe, dieim Neuen Reich aber ausstarben und durch eineandere, aus Nubien eingeführte Rasse ersetztwurden. Deren Merkmal sind die zum Maulgebogenen Hörner. Diese Ikonographie über-nahm der nubische Amun, beeinflußte aber auchAmun-Gestalten in Ägypten.

Amun-Re von Napata trug die Beinamen„Herr der Throne der beiden Länder, GroßerGott, Herr von Nubien.“ Er war der Gott, derdie Könige auswählte und dann krönte. In derRede, die die Mutter des Königs Aspelta, Nasal-sa, an Amun richtet, heißt es: „Mögest du deinenSohn, den du liebst, Aspelta, er lebe ewig, fest-machen in diesem ersten Amte des Re; er mögedarin größer sein als alle [anderen] Götter.Mögest du zahlreich machen seine Lebensjahrewie die der Sonnenscheibe am Himmel. Mögestdu ihm geben alles Leben und jede Macht bei dir,alle Gesundheit bei dir und jede Freude bei dir,dem, der erscheint auf dem Thron des Horus.“5)

In der Krönungsstele des Piye findet man die

Die Götterwelt im Reich von Kusch 29

Abb. 2:Der Amun-Tempel B 500am Gebel Barkal(Foto:Lohwasser)

4) Zum widderköpfigen Amun-Re siehe Pamminger, P.:Amun und Luxor - Der Widder und das Kultbild, in:BzS 5, 1992: 93-140.

5) Inthronisationsstele des Aspelta, Kairo JE 48866, Gie-belfeld. Faksimile: Grimal 1981: pl. VI; Übersetzungz. B. in Roeder, G.: Zauberei und Jenseitsglauben imAlten Ägypten, Zürich, 1961: 380 ff.

Page 3: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

Worte „er macht zum König, wen er will undverwirft, wen er will“.6)

An Amun-Re von Napata wandten sich dieKönige, um Rat zu holen, er war der Gott, derbei Kriegen genauso wie bei Dürren half: „Amunleitet den König in allen seinen Unter-nehmungen.“7)

Seine große Bedeutung als Staatsgott verlorAmun-Re von Napata nie. Er behielt von der 25.Dynastie bis in die späte meroitische Zeit dieführende Rolle im meroitischen Pantheon, erstand immer in engem Zusammenhang mit demKönigshaus. In meroitischer Zeit entstandenAmun-Tempel, die als Zentren in größeren kul-tischen Ensembles dienten. Z. B. am Amun-Tempel von Naqa erfuhr er Anbetung von derganzen Königsfamilie: Auf den Architravenwurde Amun vom König Natakamani, der Kan-dake Amanitore und dem Kronprinzen verehrtdargestellt. Diese eng an das Königtum gebun-dene Bedeutung als „Staatsgott“ aber erschiennur beim Amun vom Gebel Barkal. In meroiti-scher Zeit wurde er auch als Amanap(te) verehrt.

Amun-Re von Napata ist aus dem ägypti-schen Amun-Re von Karnak entstanden undwurde für die kuschitischen Bedürfnisse adap-tiert. Anders ist die Entstehung des Amun-Revon Kawa (Abb. 3): Hier diente der ägyptischeGott der Katarakte, Chnum, als Vorlage. Cha-rakteristisch ist das von Chnum übernommeneAussehen des Amun-Re von Kawa: Widderkopfmit seitlich wegstehenden gedrehten Hörnern.Während die Begleiterin des Amun-Re vonNapata wie beim ägyptischen Amun ebenfallsdie Göttin Mut war, standen Amun-Re vonKawa die von Chnum übernommenen Göttin-nen Satis und Anukis zur Seite. Abgesehen vom

Aussehen und den Begleiterinnen hatte Amun-Re von Kawa jedoch wenig mit Chnum gemein-sam. Vielmehr war auch er für die Krönung desKönigs wichtig: Der kuschitische König mußtenämlich nach seiner eigentlichen Krönung inNapata zu drei weiteren Tempeln im Land rei-sen, um dort von Amun als neuer König bestätigtzu werden.8) Die Reise führte den neugekröntenKönig zunächst nach Kawa. Der dortige Tem-pel des Taharqo aus der 25. Dynastie ist nichtnur in den Reliefs relativ gut erhalten, er beher-bergte auch viele wichtige Stelen, die unter ande-rem von den Festen bei der Krönungsreiseberichteten.

Danach besuchte der König den Tempel vonTabo auf der Insel Argo. Von Amun von Pnubs,wie der dort verehrte Gott heißt, ist nicht sehrviel bekannt, da sein Tempel bis zu den Grund-mauern zerstört ist. Jedoch wurde Amun vonPnubs in anderen Tempeln als Gastgott verehrtund dargestellt, darum kennt man seine seltsameGestalt (Abb. 4): Ein Widderkopf auf einem lie-genden Löwenkörper unter einem Persea-Baum. Auch bei Amun von Pnubs muß es sichum einen wichtigen Gott gehandelt haben, da erbei der Krönungsreise besucht wurde.

Das letzte Ziel der Krönungsreise war Amun,Stier von Nubien, der Gott des Tempels vonSanam. Leider ist auch von diesem Tempel sowenig erhalten, daß man kaum Rückschlüsse aufden Tempelherrn ziehen kann. Auf einer Stelefindet man Amun, Stier von Nubien, men-schenköpfig in Begleitung von Mut und Chonsdargestellt. Sein Tempel, der wie die anderenerwähnten aus der Zeit des Taharqo (690–664 v.Chr.) stammt, erfuhr den letzten Einbau unterAspelta. Dieser war auch der letzte König, dereine Krönungsreise zu diesem Gott machte.Danach wurde die letzte Station der Reise in den

Die Götterwelt im Reich von Kusch30

Abb. 3: ®Amun von Kawa

mit Anukis undSatis (Macadam,

Kawa II, pl.XVIIe)

Abb. 4: ® ®Amun von Pnubs

(Macadam,Kawa II, pl. IV)

6) Stele Khartoum Nat. Mus. 1851, Z. 18-20: Reisner, G.A.: Inscribed Monuments from Gebel Barkal, in: ZÄS66, 1931: 76-100; Übersetzung S. 91.

7) Exkommunikationsstele des Aspelta, Kairo JE 48865,Z. 1-2: Grimal 1981, pl. IX.

8) Allgemein zur Krönungsreise siehe bei Hofmann, I.:Studien zum meroitischen Königtum, Brüssel, 1971:22-25.

Page 4: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

Tempel der Bastet von Tar verlegt, der bis heuteunentdeckt ist.

Amun in seinen verschiedenen Erschei-nungsformen bildete den Mittelpunkt deskuschitischen Pantheons. Er war der Staats- undKönigsgott, ihm wurden die meisten Tempelerrichtet. Auch in Tempeln, die anderen Götterngeweiht waren, wurde er an prominenter Stellemitverehrt. Es scheint so, als ob die Kuschiten inAmun einen alten einheimischen Gott wieder-erkannt hätten, dessen Widderform sie demneuen, aus Ägypten importierten Staatsgott ver-liehen und ihn zu ihrem eigenen „Pantheos“ auf-steigen ließen.

Mut

Die Göttin Mut spielte in Nubien als Gemahlinvon Amun-Re eine übergeordnete Rolle.9) Siewurde wie in Ägypten menschenköpfig mitDoppelkrone dargestellt und stand ihren Gattenbegleitend meist hinter Amun (Abb. 1) oder inder Triade zusammen mit Chons. Taharqo ließfür sie einen Tempel am Gebel Barkal errichten.Ein Teil der Räume ist als Felsheiligtum in denBerg geschlagen und sehr gut erhalten; der davorgebaute Tempelteil ist bis auf die Säulen mitHathorkapitell zerstört (Abb. 5). In der Bauin-

schrift dieses Tempels (B 300) heißt es: „Derlebende Horus: Kechau, die beiden Herrinnen:Kechau, Goldhorus: Chui-Taui, König vonOber- und Unterägypten, Herr der beiden Län-der, Herr des Opferns: Nefertem-chu-Re, Sohndes Re, Herr der Erscheinungen: Taharqo, erlebe ewig. Er machte (es) als ein Denkmal fürseine Mutter Mut von Napata. Er baute für sieden Tempel neu aus schönem Sandstein. Es fandSeine Majestät diesen Tempel aus Stein erbautdurch die Ahnen als geringe Arbeit. Da veran-laßte Seine Majestät, daß man diesen Tempelbaut als treffliche Arbeit für die Ewigkeit.“10)

Mut galt auch als Mutter des Königs, doch außerihr wurden auch Bastet und Isis als Mutter desKönigs angesprochen. Ihre hauptsächliche Auf-gabe fand sie aber als Begleiterin des Amun. Mutblieb auch noch im meroitischen Pantheonerhalten, wobei sie da vor allem gegenüber Isisin den Hintergrund trat.

Satis und Anukis

Satis und Anukis waren die Begleiterinnen desAmun-Re von Kawa (Abb. 3).11) Die Ikonogra-phie wurde wieder von den ägyptischen Göttin-

Die Götterwelt im Reich von Kusch 31

Abb. 5:Säulen mit Hathor-kapitell vor demTempel B 300 amGebel Barkal (Foto:Lohwasser)

9) Siehe z. B. Seguenny, E.: La triade thébaine dans lepantheon meroitique, in: MNL 21, 1981: 29-34; allge-mein zu Mut: te Velde, H.: Towards a minimal defini-tion of the Godess Mut, in: JEOL 26, 1979-80: 3-9.

10) Übersetzung nach Robisek, Ch.: Das Bildprogrammdes Mut-Tempels am Gebel Barkal. Veröffentlichun-gen der Institute für Afrikanistik und Ägyptologie derUniversität Wien, Nr. 52, Wien, 1989: 10-11.

11) Zu Satis und Anukis siehe Valbelle, D.: Satis etAnoukis, Mainz, 1981; Hofmann, I.: Satis in der mero-itischen religiösen Vorstellung, in: GM 10, 1974: 21-24.

Page 5: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

nen übernommen: Satis trägt eine Weiße Kronemit hohen Gazellenhörnern und Anukis aufihrer Geierhaube eine für sie typische Vielfeder-krone. Beide Göttinnen sind menschenköpfig.In der napatanischen Periode des Reiches vonKusch (ca. 750-270 v. Chr.) scheint Anukis dieBedeutendere der beiden Göttinnen gewesen zusein, ihr wurde vom König Schabaqo ein Tem-pel in Kawa geweiht. In der meroitischen Zeit(270 v. -350 n. Chr.) wurde Satis vermehrt dar-gestellt.

Bastet und Hathor12)

Diese beiden Göttinnen erlangten große Bedeu-tung in Kusch. Bastet galt wie Mut und Isis alsMutter des Königs; in dieser Eigenschaft säugtesie auch den König. So heißt es in der Nastasen-stele, als der König im Zuge der Krönungsreisezur Bastet von Tar gelangt: „Am 24. ging ich hin-auf zur Bastet, wohnhaft in Tar, meiner gutenMutter. Sie gab mir Leben, ein sehr hohes Alterund die linke Brust. Sie gab mir das Pektoral undgutes Leben. Sie gab mir ihren starken Stab.“13)

Daß Bastet für die Kuschiten zumindest in derspätnapatanischen Zeit sehr wichtig gewesensein muß, wird durch die Aufnahme ihres Tem-pels in die Krönungsreise des Königs offen-sichtlich. Leider ist dieser Tempel noch nicht

gefunden. Die einzigen Erwähnungen der Bastetvon Tar finden wir in den Stelen der Könige Har-siotef und Nastasen.

Die katzen- oder löwenköpfige Bastet wurdeeher selten dargestellt, Hathor mit dem Kuh-gehörn und der Sonnenscheibe umso öfter. Diehäufigste Darstellungsart der Hathor zeigt nurihren Kopf mit den Kuhohren, darauf manchmalihre Krone (Kuhgehörn und Sonnenscheibe),manchmal den Aufbau eines Naos-Sistrums (Abb.5). So taucht Hathor vor allem auf Schmuckge-genständen und als Säulenkapitell auf. Da von denKuschiten keine Liebeslyrik überliefert ist, weißman nicht, ob Hathor für die Bevölkerung ähnlichwie für die Ägypter die Rolle als Göttin der Liebeund der Musik übernahm. Die vielen Darstellun-gen auf Schmuckstücken (Abb. 6) lassen jedochdarauf schließen, daß Hathor auch bei den Kuschi-ten die Göttin der Schönheit war.

Isis

hatte bei den Kuschiten eine Doppelrolle zuerfüllen.14) Einerseits zählte sie zusammen mitOsiris, Anubis und Nephthys zu den Totengöt-tern, andererseits wurde sie von der göttlichenMutter des Königs in meroitischer Zeit zur Göt-tin des Königtums. In der napatanischen Periodeist Isis außerhalb des Totenkontextes kaum dar-gestellt, jedoch oft erwähnt. Typisch ist der inverschiedenen Texten erhaltene Vergleich derKönigsmutter mit Isis und des Königs mit

Die Götterwelt im Reich von Kusch32

Abb. 6: ®Hathor auf einer

Zylinderhülse desAspelta (Dunham,

Nuri, Boston, 1955,pl. CVI)

Abb. 7: ® ®Isis auf einer Säule

im Löwentempelvon Musawwarat(Hintze, Musaw-

warat es Sufra I.1,Der Löwentempel,

Berlin, 1971, Tf. 81)

12) Allgemein zu Bastet: Katalog “Les chats des pharao-nes. 4000 ans de devinité féline; Brüssel, 1989; RÄRG:80-82 (Bastet), LÄ I: 628-630, s.v. Bastet (E. Otto);LÄ III: 1080-1090, s.v. Löwe (U. Köhler). Zu Hathor:LÄ II: 1024-1033 (F. Daumas); RÄRG: 277-282.

13) Nastasenstele Z. 32-33; Berlin Inv. Nr. 2268; Schäfer,H.: Die aethiopische Königsinschrift des BerlinerMuseums. Regierungsbericht des Königs Nastasen,des Gegners des Kambyses, Leipzig, 1901.

14) Zu Isis im Reich von Kusch: Kormysheva, E.: LocalGods of Egypt in Cush and Problems of Egyptian Sett-lers; in: Meroitica 12 (FS F. Hintze), Berlin, 1990: 195-223; Leclant, J.: Isis au pays du Koush, in: AnnuaireXC, 1980-81: 39-59; Isis als Göttin des Königtums:Onasch 1993: 249 – 251

Page 6: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

Horus. Nachdem die Königsmutter zu ihremneugekrönten Sohn gereist ist, heißt es auf einerStele des Taharqo: „Sie war in großer Freude,nachdem sie gesehen hatte die Schönheiten Sei-ner Majestät. Wie Isis ihren Sohn Horus sah,gekrönt auf dem Thron seines Vaters, nachdemer als Jugendlicher im Nest von Chemmis war.Ober- und Unterägypten und alle Fremdländerlagen auf dem Boden vor der Königsmutter undwaren in großer Freude, ihre Alten in Begleitungihrer Jungen. Sie bejubelten diese Königsmutter,indem sie sagten: Isis, als Horus sie erreichte, warwie die Königsmutter nun, da sie wieder vereintist mit ihrem Sohn.“15) In der meroitischen Peri-ode wurde Isis immer wieder dargestellt, z. B.,wenn sie den König als Horus säugt (Abb. 7).Isis begegnet an so eminent wichtigen Positio-nen wie bei der Krönung des Königs in Musaw-warat es Sufra und in Naqa, daß sie in der wis-senschaftlichen Literatur oft als „Göttin desmeroitischen Königtums“ bezeichnet wird.

Osiris, Anubis und Nephthys

waren zusammen mit Isis die Totengötter inKusch.16) In den Totenglauben ist kein meroiti-scher Gott eingedrungen, jedoch veränderten die

bekannten ägyptischen Götter ihren Charakter.Anubis war nicht der Mumifizierer, sondern derwichtigste männliche Opfergott, der immer wie-der in den Pyramidenkapellen in Meroe darge-stellt wurde. Mit ihm zusammen machten Isisoder Nephthys die Libation (Flüssigkeitsspen-de), sowohl in den Szenen der reich bebildertenPyramidenkapellen, als auch auf den meroiti-schen Opfertafeln (Abb. 8).Wie in Ägypten galtOsiris als Herrscher des Totenreiches und ist oftdurch eine Statue am Kultziel in den Pyrami-denkapellen (West-Wand) vertreten. Außer denvielen Reliefs in den Pyramidenkapellen und denOpfertafeln haben wir die meroitischen Toten-texte, die immer mit einer Anrufung von Isis undOsiris beginnen. Andere Götter kommen darinnicht vor. Osiris war aber nicht nur Totengott,sondern genoß, wie Isis auch, Verehrung in Göt-tertempeln. Eine Reihe dieser Tempel istinschriftlich auf der Stele des Harsiotef genannt,sie konnten allerdings noch nicht archäologischnachgewiesen werden.

Horus und Thot

Horus wurde wie in Ägypten mit dem lebendenKönig assoziiert. In dieser Form trat er oft inInschriften oder auch in Darstellungen, wenn ervon Isis gesäugt wird, auf. Die meisten Szenenzeigen den falkenköpfigen Gott zusammen mitdem ibisköpfigen Thot in Verbindung mit demKönigskult. Der ursprünglich in Ägyptenzusammen mit Horus bei diesen Aktivitätenabgebildete Gott ist Seth, der jedoch in Kuschnicht vorkommt. So sind die beiden Götter v. a.in Szenen der Krönung in Aktion, wie z. B. dasFühren aus dem Palast oder das Reinigen (Abb.9). Auch in meroitischer Zeit wurden die beiden

Die Götterwelt im Reich von Kusch 33

√ Abb. 8:Opfertafel mitAnubis undNephthys (Hof-mann, Steine für dieEwigkeit, Wien1991, Fig. 42 g)

√ √ Abb. 9:Horus und Thotführen den König(Macadam, KawaII, pl. XXII a)

15) Stele Kawa V des Taharqo, Z. 19-21; Kopenhagen NyCarlsberg Glyptothek ÆIN 1712, Übersetzung nachMacadam 1949: 28, pl. 9*, 10.

16) Zum Totenglauben in Kusch: Yellin, J.: Meroitic Fun-erary Religion, in: ANRW II, 18.5, 1995: 2869-2892;Dies.: Meroitic funerary customs and beliefs: fromtexts and scenes, in: Meroitica 6, Berlin, 1982: 61-104;Dies.: The Role of Anubis in Meroitic Religion, in:Nubian Studies, 1982: 227-234. Eine Einführung inden Totenglauben kann in diesem Artikel nicht gege-ben werden.

Page 7: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

Götter, oft zusammen mit Isis, bei der Krönungdes Königs oder der Königin dargestellt. Sehrhäufig wurden Figürchen des Thot als Pavianoder Ibis in Tempeln gefunden, Graffiti mitAffen sind vor allem in Musawwarat es Sufra zubewundern. Leider haben wir zu wenigeAnhaltspunkte, um Affendarstellungen (Thotals Gott der Schreiber) so wie in Ägypten auchder kuschitischen Persönlichen Frömmigkeitzuordnen zu können.

Sachmet, Onuris, Schu und Tefnut

gehörten zum Kreis der Götter, die eine Ver-bindung zum Mythos vom Sonnenauge haben.17)

Das Sonnenauge war im Zorn gegen den Son-nengott entbrannt und zog in weite Ferne - nachNubien. Schu, Thot oder Onuris wurden ausge-sandt, um es zu besänftigen und zurückzuholen.

Das Sonnenauge wurde verkörpert durch einewilde Löwin, Tefnut, die in der nubischen Wüstelebte. Dadurch gerieten auch andere Löwengöt-tinnen wie Sachmet in diesen Sagenkreis. Onu-ris, der meist zusammen mit Tefnut oder als syn-kretistischer Gott Onuris-Schu dargestelltwurde, hatte dadurch auch eine Verbindung zumMythos und nach Nubien (Abb. 10).

Ptah und Atum

Diese beiden Götter wurden in Nubien sehr sel-ten dargestellt. Ptah ist zwar in der 25. Dynastieein bedeutender Gott, für den Ptah-Tempel inMemphis sind viele Schenkungen verzeichnetund der Ptah-Tempel in Karnak wurde durch dienubischen Könige der 25. Dynastie vergrößert.Doch in Nubien zeigte man den mumienförmi-ge Ptah nur in Kawa. Eingang in das meroitischePantheon fand er nicht. Auch Atum wurde zwaroft erwähnt, ist jedoch nur in Kawa in seinertypischen ägyptischen Form, menschenköpfigmit Doppelkrone, bildlich vertreten.

Hapi, Bes und Thoeris

Darstellungen des Nilgottes Hapi sind sehr weitverbreitet. In vielen nubischen Tempeln, so wieauch in den ägyptischen üblich, bilden Nilgöt-terprozessionen den unteren Abschluß der re-liefierten Wand (Abb. 12). Von Bes sind aus denGräbern Amulette erhalten. Auffälliger ist aberBes in Form eines Pfeilers, wie er in einigen Göt-tinnen geweihten Tempeln vorkommt. Als Gottder Fröhlichkeit findet man ihn auf Weingefäßenoder leierspielend im Löwentempel von Musaw-warat (Abb. 11). Thoeris hingegen genoß keinenoffiziellen Tempelkult. Sie war in ihrer Funkti-on als Fruchtbarkeitsgöttin als Nilpferd auf Bet-ten aus Kerma dargestellt, in meroitischer Zeittauchte sie vermehrt in den Reliefs der Pyrami-denkapellen auf und wurde zu einer Göttin derjenseitigen Welt.

Einige weitere ägyptische Götter wurden ineinzelnen Tempeln des Reiches von Kusch ver-ehrt, wie z. B. Min oder Month. Da ihr Auftre-ten jedoch begrenzt ist und sie sich von der ägyp-tischen Form nicht unterscheiden, also keinenubischen Züge angenommen haben wie dieanderen hier vorgestellten Götter, soll auf sienicht näher eingegangen werden.

Von dem reichen ägyptischen Pantheon sindnatürlich nicht alle Götter in die kuschitischeGötterwelt eingegangen. In der 25. Dynastiewurde noch eine große Zahl ägyptischer Götterverehrt, sie sind in den in Kusch erhaltenen Tem-peln dargestellt. Nach dem Rückzug der Kuschi-

Die Götterwelt im Reich von Kusch34

Abb. 10:Onuris und

Tefnut imTempel B 300

(Robisek, Mut-Tempel am

Gebel Barkal,112)

17) Zum Mythos vom Sonnenauge siehe: Junker, H.: DerAuszug der Hathor - Tefnut aus Nubien, APAW,Anhang, Berlin, 1911; Junker, H.: Die Onurislegen-de; DAW Wien 59, 1-2, Wien, 1917; Sethe, K.: Zuraltägyptischen Sage vom Sonnenauge, das in derFremde war, UGAÄ 5/3, Berlin, 1912; RÄRG: 733-335, s.v. Sonnenauge; LÄ I: 562-567, s.v. Augensagen(E. Otto). Der späte demotische Papyrus, der denMythos vom Sonnenauge als Umrahmung von Tier-fabeln verwendet, wird hier nicht angesprochen.

Page 8: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

ten aus Ägypten wurde auch die Vielzahl derägyptischen Götter kleiner, was natürlich auchdaran liegt, daß wir aus dieser Zeit viel wenigerkultische Bauten als aus der 25. Dynastie haben.In meroitischer Zeit treten die meroitischenGötter dazu, die ägyptischen werden weiter ver-ändert, „meroitisiert“. Dieser Vorgang ist imNorden und Süden des Reiches verschieden aus-geprägt, in Unternubien wirken die Götter viel„ägyptischer“ als im Süden. Jedoch wurdenägyptische Götter bis zum Ende der meroiti-schen Zeit in Kusch verehrt. •

Abgekürzt zitierte Literatur:

LÄ = Lexikon der Ägyptologie, 6 Bände mitEinträgen, Wiesbaden, 1975 – 1986

RÄRG = Bonnet, H.: Reallexikon der ägyp-tischen Religionsgeschichte, Berlin, 21971

Grimal, N.-C.: Quatre stèles napatéennesau Musée du Caire, JE 48863 – 48866, Kairo,1981

Macadam, M. F. L.: The Temples of Kawa I.The Inscriptions, London, 1949

Macadam, M. F. L.: The Temples of Kawa II.History and Archaeology of the Site, Lon-don, 1955

Onasch, Ch.: Die religiöse Bedeutung desTempels; in: F. Hintze (Hrsg.), Musawwarates Sufra I.1. Der Löwentempel, Berlin, 1993:228 – 267

Die Götterwelt im Reich von Kusch 35

Abb 12:Nilgötterprozessionim Kiosk vor demAmun-Tempel inNaqa(Foto: Lohwasser)

Abb 11:Der leierspielende Besvor einemLöwen(Hintze, Musawwarates Sufra I.1,Der Löwentempel,Berlin, 1971, Tf. 85)

Page 9: Die Götterwelt im Reich von Kusch Teil I: Götter aus dem ... · So wie die Ägypter hatten auch die Kuschiten eine die religiöse Gedankenstruktur beherr-schende Götterwelt.2)

Anzeige36

ATLASREISEWELT

• Urlaubsreisen nah und fern • Geschäftsreiseverkehr

• Flugtickets aller Airlines und Hotelreservierungen weltweit • Fähr-

schiffpassagen

• Bahnfahrkarten und Platzreservierungen • Autovermietung

• Reiseversicherungen • Veranstaltungskarten • Sofortbuchung mit

START

Zu den Stätten alter Kulturen

Nach nunmehr drei erfolgreichen und äußerst erlebnisreichen

Abenteuerreisen in den Sudan ist auch für das Frühjahr 1998 wieder

eine Exkursion zu den archäologischen Stätten Nubiens in Zusammenar-

beit

der Sudanarchäologische Gesellschaft zu Berlin e.V. und

ATLASREISEWELT geplant.

Reisetermin und -preis standen bei Redaktionsschluß noch nicht fest

Das vorgesehen Reiseprogramm beinhaltet:

• Flug nach Khartoum mit KLM • wissenschaftliche Reiseleitung

• Beförderung im Sudan mit bequemen Landcruiser-Allrad-Fahrzeugen

• Vollverpflegung • Gebühren für Reise- und Fotoerlaubnis sowie für die

Genehmigung zur Besichtigung alter Kulturstätten

• Unterbringung in 2-Mann-Zelten, Schaumstoffmatrazen werden gestellt

• Folgende Besichtigungen sind geplant: Sudan National Museum in Khar-

toum,

Palast von Wad Ban Naqa, die Tempel für Amun und Apedemak in Naqa,

Große Anlage und der wieder aufgebaute Löwentempel von Musawwarat

es Sufra,

die Pyramiden von Meroe, Meroe-Stadt, 3 Nilüberquerungen,