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Klassik Uhren 6/2005 21 Wunsch liegt darin, die uns bekannten Uhren aufzulisten, die Signaturen zu vergleichen, die Werk-Nr. mit den Verkaufsbüchern abzugleichen und so zu versuchen, die authentischen Uhren von den Fälschungen, die es leider auch gibt, zu trennen. Das Ankerchronometer, Werk-Nr. 18 233, Gehäuse-Nr. 18 377 (1885), ist die früheste Uhr, die mit Adolf Hitler in Verbindung gebracht werden kann, auch wenn es unklar ist, wie Martin Bormann in den Besitz dieser frühen Lange-Uhr kam, deren Gehäuse er dann wohl nach seinen Wünschen umbauen und gravieren ließ (Abb. 2 a, b, c, d). Zuschlag DM 50.000. Die dokumentierten Geschenke begannen dann ab 1934, mit einer DUF, Werk-Nr. 58 595, Gehäuse-Nr. 58 593, bei der es aber keine Hinweise in den Werkbüchern auf die unter- schiedlichen zwei Nummern gibt. Geliefert wurde die Uhr damals an Felsing, Berlin, Zuschlag DM 36.000 (Abb. 3 a, b, c). Gefolgt von Nummer 81 992, als A. Lange & Söhne, geliefert an Lünser, Berlin 1938, verschenkt aber erst zwei Jahre später (Abb. 4a, b). Diese Uhr, die an den Chefmeteorolo- gen, Dr. Kurt Diesing geliefert wurde, besitzt eine umfangreiche Dokumen- tation, die der jetzige Besitzer mit viel Mühe erarbeitet hat. Generell kann gesagt werden, dass die Uhren im Laufe eines Jahres an Lünser, Berlin, geliefert, zum Jahresen- de berechnet und von der Reichskanz- lei bezahlt wurden. Die Texte der Gra- 20 Klassik Uhren 6/2005 A m 06. März 1934 besuchte Adolf Hitler die Frühjahrs- messe in Leipzig, um dort von Alfred Helwig auf der Sonderausstel- lung „Sachsens Fleiß“ eine silberne B-Uhr (Schul-Nummer 27) – siehe Herkner „Glashütte und seine Uhren “ Seite 386 ff – überreicht zu bekom- men. Alfred Helwig hat darüber im Saxonia-Heft Nr. 47 (Juni 1934) aus- führlich berichtet. Dieser Text war für mich der Anlass, den A. Lange & Söhne- & Deutsche Uhrenfabrikation-Uhren (DUF), die Adolf Hitler verschenkte, nachzugehen. Wie es der Zufall will, kam mir eine Veröffentlichung von Anton Joachimsthaler „Hitlers Liste – ein Dokument persönlicher Beziehun- gen“, München 2003, in die Hände, in dem auf dem Vorsatz eine schreibma- schinengeschriebene Liste aus dem Bundeswehr-Archiv in Koblenz abge- druckt wurde (Bild 1) aus der ersicht- lich ist, dass allein in den Jahren 1935 und 1936 17 Taschenuhren und eine Porzellan-Uhr verschenkt wurden. Wer waren nun die Empfänger? 1935: Herr Amann, Herr Brückner, Dr. O. Dietrich, Sepp Dietrich, Dr. Goeb- bels, Heinrich Himmler, Oberst Hos- sbach, von Puttkamer, Frl. Riefenstahl, Herr Schwarz, Herr Schaub. 1936: Frl. Braun, Dr. K. Brandt, Herr Boden- schatz, Prof. Gall, Dr. Haase, Herr Speer. Die Autoren wollen sich nicht dem Vorwurf der Verherrlichung des Nationalsozialismus aussetzen. Unser Glashütte damals XXII DIE HITLER-UHREN Text: Waldemar Becker und Christian Pfeiffer-Belli 1. Versandbuch-Original vom 22.12.1938, das die Uhr Nr. 99923 (Abb.17 a-d) aufführt 1a. Hitler-Tourbillon DUS Nr. 27, siehe Seite 388 ff. in Kurt Herkner „Glashütte und seine Uhren “, Dormagen 1988, Fotoarchiv K. Herkner 1b. Abbildung auf dem Vorsatz aus „Hitlers Liste – Ein Dokument persönlicher Beziehungen“ von Anton Joachimsthaler, München 2003 (Bundeswehr- archiv Freiburg)

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Klassik Uhren 6/2005 21

Wunsch liegt darin, die uns bekanntenUhren aufzulisten, die Signaturen zuvergleichen, die Werk-Nr. mit denVerkaufsbüchern abzugleichen und sozu versuchen, die authentischenUhren von den Fälschungen, die esleider auch gibt, zu trennen.

Das Ankerchronometer, Werk-Nr.18 233, Gehäuse-Nr. 18 377 (1885), istdie früheste Uhr, die mit Adolf Hitlerin Verbindung gebracht werden kann,auch wenn es unklar ist, wie MartinBormann in den Besitz dieser frühen

Lange-Uhr kam, deren Gehäuse erdann wohl nach seinen Wünschenumbauen und gravieren ließ (Abb. 2a, b, c, d). Zuschlag DM 50.000.

Die dokumentierten Geschenkebegannen dann ab 1934, mit einerDUF, Werk-Nr. 58 595, Gehäuse-Nr.58 593, bei der es aber keine Hinweisein den Werkbüchern auf die unter-schiedlichen zwei Nummern gibt.Geliefert wurde die Uhr damals anFelsing, Berlin, Zuschlag DM 36.000(Abb. 3 a, b, c). Gefolgt von Nummer

81 992, als A. Lange & Söhne, geliefertan Lünser, Berlin 1938, verschenktaber erst zwei Jahre später (Abb. 4a, b).Diese Uhr, die an den Chefmeteorolo-gen, Dr. Kurt Diesing geliefert wurde,besitzt eine umfangreiche Dokumen-tation, die der jetzige Besitzer mit vielMühe erarbeitet hat.

Generell kann gesagt werden, dassdie Uhren im Laufe eines Jahres anLünser, Berlin, geliefert, zum Jahresen-de berechnet und von der Reichskanz-lei bezahlt wurden. Die Texte der Gra-

20 Klassik Uhren 6/2005

A m 06. März 1934 besuchteAdolf Hitler die Frühjahrs-messe in Leipzig, um dort von

Alfred Helwig auf der Sonderausstel-lung „Sachsens Fleiß“ eine silberne B-Uhr (Schul-Nummer 27) – sieheHerkner „Glashütte und seine Uhren “Seite 386 ff – überreicht zu bekom-men. Alfred Helwig hat darüber imSaxonia-Heft Nr. 47 (Juni 1934) aus-führlich berichtet.

Dieser Text war für mich derAnlass, den A. Lange & Söhne- &

Deutsche Uhrenfabrikation-Uhren(DUF), die Adolf Hitler verschenkte,nachzugehen. Wie es der Zufall will,kam mir eine Veröffentlichung vonAnton Joachimsthaler „Hitlers Liste –ein Dokument persönlicher Beziehun-gen“, München 2003, in die Hände, indem auf dem Vorsatz eine schreibma-schinengeschriebene Liste aus demBundeswehr-Archiv in Koblenz abge-druckt wurde (Bild 1) aus der ersicht-lich ist, dass allein in den Jahren 1935und 1936 17 Taschenuhren und eine

Porzellan-Uhr verschenkt wurden.Wer waren nun die Empfänger?

1935: Herr Amann, Herr Brückner, Dr.O. Dietrich, Sepp Dietrich, Dr. Goeb-bels, Heinrich Himmler, Oberst Hos-sbach, von Puttkamer, Frl. Riefenstahl,Herr Schwarz, Herr Schaub. 1936: Frl.Braun, Dr. K. Brandt, Herr Boden-schatz, Prof. Gall, Dr. Haase, HerrSpeer.

Die Autoren wollen sich nicht demVorwurf der Verherrlichung desNationalsozialismus aussetzen. Unser

Glashütte damals XXII

DIE HITLER-UHRENText: Waldemar Becker und Christian Pfeiffer-Belli

1. Versandbuch-Original vom 22.12.1938, das die Uhr Nr. 99923(Abb.17 a-d) aufführt

1a. Hitler-Tourbillon DUS Nr. 27, siehe Seite 388 ff. in Kurt Herkner„Glashütte und seine Uhren “, Dormagen 1988, Fotoarchiv K. Herkner

1b. Abbildung auf dem Vorsatz aus „Hitlers Liste – Ein Dokument persönlicher Beziehungen“ von Anton Joachimsthaler, München 2003 (Bundeswehr-archiv Freiburg)

22 Klassik Uhren 6/2005

vuren ändern sich von Jahr zu Jahr,außer eine Uhr wurde zu einem beson-deren Anlass verschenkt, so dass eineoriginale „1934er-Uhr“ nicht die Text-gravur einer „1935er-Uhr“ habenkann, nur 1936 und 1938 waren die ein-gravierten Texte identisch. Bis auf zweiUhren, nämlich die Nummer 89 127und 50 426, die von der Firma EmilMaurice in München beziehungsweiseC. Filius in Berlin bestellt wurde, gin-gen alle Reichskanzlei-Bestellungen anLünser, Berlin. Normalerweise handeltes sich bei den verschenkten Uhren um1A,- 1B- oder um 1C-Werke, kompli-

zierte Uhren sind eher selten. Wir ken-nen nur die Nummern 89 977, 89 980,91 764 und 99 904 alles Minutenrepeti-tionen mit 1A-Werk. Weiterhin eineMinutenrepetition mit Chronograph,nämlich die Nr. 99 904 und zwei Vier-telstundenrepetitionen mit der Num-mer 99 906 und 99 923. In der Liste aufSeite 30 sind alle Uhren, die wir ausden Lange‘schen Verkaufsbüchern (anLünser) kennen, noch mal aufgelistet.Wir raten allen Käufern und Besitzernvon „Adolf-Hitler-Uhren“, sich dieGehäuse- und Werk-Nummern genauanzusehen und ein noch genaueres

Augenmerk auf die Gravuren der Tex-te und der Unterschrift zu richten. Beiden Original-Uhren sind Handgravu-ren einer Hand erkennbar, die untenam Grund der gravierten Buchstabenscharf spitz zulaufen und nicht wie beieiner nachträglichen Lasergravur trog-förmig mit winzigen Kügelchen amGrund gearbeitet sind. Die For-schungsunterlagen (UhrenmuseumGlashütte) und spezialisierte Uhrma-cher sind heute in der Lage, solch eineUhr vor dem Kauf zu prüfen undjedem Sammler die Angst vor einerFälschung zu nehmen.

Glashütte damals XXII

Hitler-ALS-Ankerchronometer Nr. 18233

A. Lange & Söhne Nr. 18377 Dreiviertel-Platinenwerk, ø 45 mm, vergoldet, 19 Rubine, 5 davon in verschraubten Goldchâtons, 1 Diamantdeckstein, Glas-hütter Goldankerhemmung, große Kompensationsunruh mit Goldschrauben,ø 19,5 mm (Ankerchronometer), Stahl-Breguetspirale, Feinregulierung durchPatentdrücker. Emailleblatt römisch mit Stahlbirnenzeigern; Gangregister derSternwarte LeipzigGehäuse Nr. 18377 Form Bassine 18 Kt., 104 g Cuvettengravur: In aufrichtigerDankbarkeit und Treue M.B. (Martin Bormann) Verkaufsrechung vom 18.November 1885 an W.G. Ehrlich Bremerhafen, zum Preis von 557 GoldmarkGehäusedekoration wurde im Dritten Reich ausgeführt.

Nach Angabe von Hermann Historica, München, 23. Auktion vom 16./17.November 1990 wurde diese Uhr Hitler von seinem Reichsleiter Martin Bor-mann geschenkt.

Hitler-Taschenuhr, DUF, Nr. 58595

Deutsche Uhrenfabrikation, A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 58595, ø 43 mm,Viertelrepetition, Dreiviertel-Platinenwerk vergoldet, Glashütter Goldanker-hemmung, Kompensationsunruh mit Breguetspirale, Schwanenhalsfeinregulie-rung. Geliefert an Jul. Sieg. Liegnitz für 656 Goldmark. Gehäuse-Nr. 58593, Form Lucia, Rotgold 0585, 74,1g. Gravur im Sprungdeckelinnen: In herzlicher Freundschaft Weihnachten 1934, Sprungdeckel außen: A.Hitler. Gehäuse-Nr. 58593 geliefert an Felsing, Berlin, am 25.11.1909, sehr wahrschein-lich mit nummerngleichem Werk! Auf die um 2 Nummern unterschiedlichenWerk- und Gehäusezahlen gibt es in den Lange Werks- und Verkaufsbüchernkeinen Hinweis!Weihnachtsgeschenk an Baldur von Schirach, 1934.

Hitler-Taschenuhr Nr. 81992

Klassik Uhren 6/2005 23

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 81992, vergoldetes Dreivier-tel-Platinenwerk, 41 mm, 16 Steine, Mittelstein in 3-fachverschraubten Goldchâtons gefasst, Glashütter Goldankerund Stahlankerrad, Kompensationsunruh mit Goldschrau-ben und Stahl-Breguetspirale, vergoldetes Zifferblatt,Stahllochzeiger mit langer Spitze. Gehäuse-Nr. 81992, Form Royal, 53 g Gold 0,585, Gravurim Sprungdeckel: „10 Mai 1940 A. Hitler“Verkaufsrechung an die Fa. Lünser, Berlin, vom 12. Mai1938. Einkaufspreis 542,80 Reichsmark.Geschenk an Dr. Kurt Diesing, 1940.

Abb. 2 a-d

Abb. 3 a-c

Abb. 4 a, b

Klassik Uhren 6/2005 2524 Klassik Uhren 6/2005

Glashütte damals XXII

Hitler-Taschenuhr Nr. 87400 (87324)

Hitler-Taschenuhr Nr. 87436; Gehäuse-Nr. 93801

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 87436, vergoldetes Dreiviertel-Plati-nenwerk, ø 43 mm, 20 Steine, 5 davon in verschraubtenGoldchâtons; Glashütter Goldanker- und Stahlankerrad, Kom-pensationsunruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguet-Spirale.Gehäuse-Nr. 93901, Form Royal 54,8g, 0,585. Gravur im Sprung-deckel: „Hptm. Engel Weihnachten 1938 A. Hitler“.Die unterschiedlichen Nummern sind durch die Verkaufsrech-nung vom 22. Juli 1938 an die Fa. Lünser, Berlin, belegt. Der Preisdieser Uhr war damals 643,80 Reichsmark-Einkaufspreis.Geschenk an Hptm. Engel, 1938.

A. Lange & Söhne, Werk-Nr.87324, vergoldetes Dreiviertel-Pla-tinenwerk, ø 43 mm, 20 Steine, 5davon in verschraubten Gold -châtons, Kompensationsunruh mitGoldschrauben und Stahl-Breguet-Spirale. Gehäuse Nr. 87400, Form Royal,70g mit Gravur im Sprungdeckel:„Weihnachten 1936 A. Hitler“.Infolge eines Wasserschadens wur-de das verrostete Werk Nr. 87400durch das gleichwertige A. Lange &Söhne Werk Nr. 87324 ersetzt.

Geliefert wurde diese Uhr an die Fa.Lünser in Berlin mit Verkaufsrech-nung vom 30. Dezember 1936 für760 Reichsmark. Verkaufspreis aufWerk-Nr. 87400: 760 Reichsmark.

Hitler-Taschenuhr Nr. 87487

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 87487, vergoldetes Dreiviertel-Plati-nenwerk, ø 43mm, 20 Rubine, 5 davon in verschraubtenGoldchâtons, Goldanker mit spezieller Palettenform und Stahlan-kerrad mit besonderer Zahnform. Nickelstahl-Kompensationsun-ruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguet-Spirale mit Innenkurve.Bei diesem Gang ist der Anker ohne die üblichen Begrenzungs-stifte; Ruhe- und Ankerbegrenzung erfolgen durch die besondereZahnform des Hem mungsrades und geänderte Palettenform desAnkers. Gehäuse-Nr. 87487, Form Royal ag. 0,750, 64,4g. Gravur:„Mit besten Weihnachts -wünschen 24.12.35 A. Hitler“.Geliefert wurde die Werk-Nr.87487 am 11.11.1935 an dieFirma Lünser, Berlin, zum Ein-kaufspreis von 691,20 Reichs-mark. Auf die besondere Hem-mung und die Nickelstahlunruhfindet sich auf der Verkaufs-Rechnung kein Hinweis.

Geschenk an Fritz Wiedemann, Adjudant von Adolf Hitler, 1936.

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89109, vergoldetes Drei-viertel-Platinenwerk, ø 41 mm, 16 Steine, Mittelstein in3-fach verschraubtem Goldfutter, Glashütter Goldanker-und Stahlankerrad, Kompensationsunruh mit Gold-schrauben und Stahl-Breguetspirale.

Gehäuse Nr. 89109, Form Imperial, 0,585, 50,1 g. Gravurim Sprungdeckel: „Herzlichste Wünsche Weihnachten1937 A. Hitler“.Verkauft wurde diese Uhr am 23. Dezember 1937 an dieFa. Lünser, Berlin, für 619 Reichsmark Verkaufspreis.

Hitler-Taschenuhr Nr. 89109

Abb. 5 a-c

Abb. 6 a-b

Abb. 7 a-c

Abb. 8 a-b

Klassik Uhren 6/2005 27

Glashütte damals XXII

Hitler-Taschenuhr Nr. 89576

A. Lange & Söhne, Werk-Nr.89576, vergoldetes Dreivier-tel-Platinenwerk, ø 43 mm, 20 Steine, 5 davon in ver-schraubten Goldchâtons,Glashütter Goldanker undStahlankerrad, Nickelstahl-Kompensationsunruh mitGoldschrauben und Stahl-Breguetspirale GehäuseNr. 89576, Form Lucia a.g.80g. 0,750, Emaille-Zifferblatt, Gravur im Sprungdeckel: „Mit bestenWeihnachtswünschen A. Hitler 24.12.35, Wilhelm Brückner Adj. d. Führers“ Die Lieferung dieser Uhr erfolgte mit Re.-Nr. 03591 vom 16.12.1935 an dieFa. Lünser in Berlin zum Verkaufspreis von 810 Reichsmark.Geschenk an W. Brückner, 1935.

Hitler-Taschenuhr Nr. 89127

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89127,vergoldetes Dreiviertel-Platinenwerk,ø 41 mm, 16 Steine, Mittelstein in 3-fach verschraubtem Goldchâton, Glas-hütter Goldanker und Stahlankerrad,Kompensationsunruh mit Goldschrau-ben und Stahl-Breguetspirale.Gehäuse Nr. 89127, Form Imperial47,4 g, 0,585. Gravur im Sprungdeckel:„Weihnachten 1938 A. Hitler“.An Alwin-Broder Albrecht, Kapitän-

leutnant und persönlichen Adjudanten Adolf Hitlers .Die Verkaufsrechnung dieser Uhr ging an Fa. Emil Maurice, München, zumPreis von 612 Reichsmark. Geliefert wurde sie jedoch an die aufgegebeneAdresse in Berlin. Emil Maurice war vom März 1925 bis Dezember 1927 FahrerAdolf Hitlers. Danach machte er sich in München als Uhrmacher selbstständig.Geschenk an A.-B. Albrecht, 1938. Hitler-Taschenuhr Nr. 89977

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89977,Minutenrepetition, vergoldetes Drei-viertel-Platinenwerk, ø 43 mm, 29Steine, 8 davon in verschraubtenGoldchâtons (1A), Diamantdeck-stein, Glashütter Goldankerhem-mung, Kom pensationsunruh mitGoldschrauben und Stahl-Breguetspi-rale, Emailblatt mit arabischen Zif-fern und Goldbirnenzeigern.Gehäuse Nr. 89977, Form Royal a.g.0,750, 91,6g. Gravur im Sprungdeckel:Weihnachten 1936 A. HitlerVersteigert am 11.03.1978 bei ChristaMohr, MünsterVerkauft wurde diese Minutenrepeti-tion an die Firma A. Lünser, Berlin,mit Rechnung vom 30. Dezember1936 zum Preis von 1.954 Reichsmark(Händler-Einkaufspreis 1.759 Reichs-mark).

26 Klassik Uhren 6/2005

Hitler-Taschenuhr Nr. 89980(Abb. 10 a, b, cA. Lange & Söhne, Werk-Nr. 89980,Minutenrepetition, vergoldetes Drei-viertel-Platinenwerk, ø 43 mm, 29Rubine, 8 davon in verschraubtenGoldchâtons gefasst, Glashütter Gold-ankerhemmung, Kompensationsunruhmit Goldschrauben und Stahl-Bre-guetspirale, Emailzifferblatt mit Gold-birnenzeigern, Gehäuse Nr. 89980,Form Royal, a.g. 0,750, 90,2 g, Gravurim Sprungdeckel: „Herzlichste Wün-sche Weihnachten 1937 A. Hitler“ (AnGauleiter Wagner, München).Verkauft wurde diese Uhr an die Fa.Lünser, Berlin, mit Rechnung Nr. 5357vom 27. Dezember 1937 mit dem Ver-

Hitler-Taschenuhr Nr. 91764

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 91764,Minutenrepetition, vergoldetes Drei-viertel-Platinenwerk, ø 43mm, 29Rubine, 8 davon in verschraubtenGoldchâtons, Glashütter Goldanker-hemmung, Kom pensationsunruh mitGoldschrauben und Stahl-Breguet -spirale, Emailzifferblatt mit arabi-schen Ziffern und Goldbirnenzeigern,Gehäuse Nr. 91764, Form Royal, a.g.

0,750, 92,0 g, Gravur im Sprungdeckel:„Zum 22.7.44 mit den herzlichstenWünschen A. Hitler“ (Geburtstag vonDr. Morell, Leibarzt von A. Hitler).Geliefert wurde diese Uhr an denUhrenhändler A. Lünser, Berlin, mitVerkaufsrechnung vom 22.12.1938.Verkaufspreis 2.048 Reichsmark; Ein-kaufspreis 1.843 Reichsmark.Geschenk an Dr. Morell, 1944.

kaufspreis von 2.040 Reichsmark(Händler-Einkaufspreis 1.836 Reichs-mark).Geschenk an W. Wagner, München, 1937.

Abb. 9

Abb. 10, a-b

Abb. 11, a-c

Abb. 12, a-c

Abb. 13, a

Glashütte damals XXII

Hitler-Taschenuhr Nr. 99417

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 99417,vergoldetes Dreiviertel-Platinen-werk, ø 43 mm, 18 Steine, 4 davon inverschraubten Gold châtons, Glashüt-ter Goldanker und Stahlankerrad,Kompensationsunruh mit Gold-schrauben und Stahl-Breguet-SpiraleGoldzifferblatt, Stahl-Lochzeiger,Gehäuse Nr. 99417, Form Imperial0,585, 49,3 g, Gravur im Sprung-deckel: „Herzlichste Wünsche Weih-nachten 1937 A. Hitler.Verkaufsrechnung vom 23. Dezember1937 an die Fa. Lünser, Berlin, Ver-kaufspreis 714 Reichsmark

Hitler-Taschenuhr Nr. 99904

A. Lange & Söhne, Werk-Nr. 99904,Minutenrepetition mit Chronographund Minutenzähler, vergoldetes Drei-viertel-Platinenwerk, ø 43 mm, 42 Steine zum Teil in verschraubtenGoldchâtons, Glashütter Goldanker-hemmung, Kompensationsunruh mitGoldschrauben und Stahl-Breguetspi-rale, Gehäuse Nr. 99904, Form Royal0,750, 112,7 g, Gravur im Sprung-deckel: „Mit herzlichsten Wünschenzum 12.3.1937 A. Hitler“. An Reichs-minister Dr. Wilhelm Frick zum 60.Geburtstag.Verkaufsrechung vom 11. März 1937an die Fa. Lünser, Berlin, Einkaufs-preis 2.564,25 Reichsmark.Geschenk an W. Frick, 1937.

Hitler-Taschenuhr Nr. 99906

A. Lange & Söhne/DUF, Werk-Nr.99906, Viertelstundenrepetition, ver-goldetes Dreiviertel-Platinenwerk,ø 43 mm, 22 Steine, Glashütter Gold-ankerhemmung, Kompensationsun-ruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguetspirale, Gehäuse Nr. 99906,Form Royal 0,585, 68,0 g, Gravur imSprungdeckel: „In herzlichsterFreundschaft Weihnachten 1934 A.Hitler“. Die Uhr wurde am 24. Dezember1934 an die Fa. Lünser, Berlin, zumEinkaufspreis von 870 Reichsmarkgeliefert.

Hitler-Taschenuhr Nr. 99923 A. Lange & Söhne/DUF, Werk-Nr.99923, Viertelstundenrepetition, ver-goldetes Dreiviertel-Platinenwerk,ø 43 mm, 22 Steine, Glashütter Gold-ankerhemmung, Kompensationsun-ruh mit Goldschrauben und Stahl-Breguetspirale, Gehäuse Nr. 99223,Form Royal, 0,585, Gravur im Sprung-deckel: „Herzlichste GlückwünscheWeihnachten 1938 A. Hitler“. Die Uhr wurde am 22. Dezember1938 an die Fa. Lünser, Berlin, zumEinkaufspreis von 870 Reichsmarkgeliefert.

Klassik Uhren 6/2005 29

Hitler-Taschenuhr Nr. 50426

A. Lange & Söhne, „OLIW“ Werk-Nr. 504262, vergoldetes Glashütter Werk mitgeteilter Dreiviertel-Platine, ø 41mm, 15 Steine, Goldankerrad und Stahlanker,Kompensationsunruh mit Stahl-Breguetspirale, Gehäuse Nr. 55725, Form Royal0,585, 40,5 g, Gravur im Sprungdeckel: „Mit besten Wünschen zum 18. April 1938A. Hitler“.Die Verkaufsrechnung vom 11. April1938 ging an die Fa. C. Filius in Berlinzum Einkaufspreis von 249 Reichs-mark. Bei Oliw-Uhren von A. Lange & Söhnesind die Werk- und Gehäusenummernunterschiedlich.

28 Klassik Uhren 6/2005

Abb. 14, a-b

Abb. 15, a-c

Abb. 16, a-c

Abb. 17, a-d

Abb. 18, a-c

Klassik Uhren 6/2005 3130 Klassik Uhren 6/2005

Glashütte damals XXII

A. Lange & Söhne Verkäufe an Firma A. Lünser, Berlin 1934-1939

193424.03.1934 92303 Silber, 0,900, Form Jürgens, Halb-Sekunden-Taschenchronometer24.03.1934 92306 Silber, 0,900, Form Jürgens, Halb-Sekunden-Taschenchronometer05.11.1934 502.627/G.54255 Savonette, 0,585 Oliw, Royal, vergoldetes Blatt24.12.1934 82 019 Savonette, Minute selbstschlagend, 0,750, „Louis XV“, 118,3 g24.12.1934 99 906 Savonette, Minute selbstschlagend, 1/4 Std. DUF Royal ag. 68 g, Emailblatt

193508.02.1935 99 409 18 Steine, 0,585, Savonette, Goldblatt03.05.1935 82 497 Anker-Chronometer, 0,750, „Louis XV“. 133,6 g11.11.1935 87 487 1a, 0,750, Savonette, Goldblatt, Royal 64,4 g, Fritz Wiedemann, 24.12.1935, AH26.11.1935 502 943 OLIW16.12.1935 99 907 1/4 Rep., DF; 0,585, Savonette, Emailblatt

91 761 Min.-Rep., DUF, 0,585, Savonette, Emailblatt89 976 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savonette, Emailblatt87 498 1a, 0,750, Savonette, Ecr.87 204 1a, 0,750, Savonete, Ecr.89 576 1a, 0,750, Savonette, Lucia, Wilhelm Brückner, Adj. d. Führers

24.12.35 82 504 Anker-Chronometer, 0,750, Savonette83 046 16 Steine, ALS, Savonette81 740 1a, 0,750, Savonette, Royal

193609.03.1936 502 832 OLIW25.04.1936 502 754 OLIW29.07.1936 87 397 1a, 0,750, Savonette, Royal

82 505 Anker-Chronometer, 0,750, Savonette, Lucia14.10.1936 503 193 OLIW15.12.1936 503 319 OLIW

82 018 Karussell, Stahl, Savonette19.12.1936 91 867 16 Steine, 0,750, offen, Breguet30.12.1936 87 400 Geh.1a, 0,750, Savonette, Royal, ag. 80 g, Werk-Nr. 87324

87 324 Werk (Ineichen 5/98)30.12.1936 99 323 18 Steine, 0,750, Savonette, Goldblatt

89 579 1a, 0,750, Savonette, Lucia91 762 Min.-Rep., DUF, 0,585, Savonette, Royal89 977 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savonette, Royal82 020 1/4 Rep. DUF, 0,585, Savonette, Royal92 048 18 Steine, offen, Platin

193718.02.1937 87 399 1a, 0,750, Savonette, Royal

89 405 18 Steine, 0,750, Savonette, Imperial28.02.1937 89 911 Chronograph mit MZ, ALS, 0,750, offen, Royal11.03.1937 99 904 Min.-Rep. + Chronograph mit MZ, ALS, 0,750, Savonette, Dr. W. Frick zum 12.03.37, Niedh. IV. 7923.03.1937 92 331 Karussell, offen, Stahl05.04.1937 64 259 15 Steine, ALS, 0,750, offen, Royal29.06.1937 99 913 1/2 Sekunden-Taschen-Chronometer, 0,900 silber, offen16.11.1937 503 805 OLIW22.11.1937 503 886 OLIW03.12.1937 99 419 18 Steine, 0,585, Savonette, Imperial06.12.1937 503 924 OLIW10.12.1937 503 993 OLIW23.12.1937 82 011 Min.-Rep. + Doppel-Chronograph mit MZ, ALS, 0,750, Savonette

89 987 Min.-Rep., 0,750, Savonette, Royal, ALS87 424 1a, 0,585, Savonette, Royal99 417 18 Steine, 0,585, Savonette, Imperial, Fotos Weihnachten 1937 A.H. 89 109 16 Steine, ALS, 0,585, Imperial, Aukt. Crott 5/05 24.12.37 AH.

193727.12.1937 89 980 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savonette, Royal, Gauleiter Wagner, München

63 784 Anker-Chronometer, 0,750, Savonette, Royal

193809.02.1938 504 094 OLIW17.03.1938 99 879 DUF-B-Uhr, 0,900, silber, offen23.03.1938 92 333 Karussell, 0,750, Savonette11.04.1938 504 262 OLIW12.05.1938 81 992 16 Steine, ALS, 0,585, Savonette, Royal, Kurt Diesing, 10.05.40 A.H.10.06.1938 503 711 OLIW

89 113 16 Steine, ALS. 0,585, Savonette, Imperial87 434 1a, 0,585, Savonette, Royal

17.06.1938 504 330 OLIW07.07.1938 504 364 OLIW22.07.1938 87 436 1a, 0,585, Savonette, Royal, Geh. 93 801, Hauptmann Engel, Weihn. 3822.07.1938 92 332 Karussell, 0,750, offen, Lucia02.11.1938 82 496 Anker-Chronometer, 0,750, Savonette, Louis XV.03.11.1939 89 923 Chronometer mit MZ, 0,900, silber, offen16.12.1938 89 127 ALS, 16 Steine, 0,585, Savonette, gel. an. Emil Maurice, München22.12.1938 504 870 OLIW

83 945 DUF, 15 Steine, 0,585, Savonette78 287 DUF, 15 Steine, 0,585, Savonette99 418 18 Steine, ALS, 0,585, Savonette99 922 1/4 Re., DUF, 0,585, Savonette (Gehäuse-Nr. 99 222)99 923 1/4 Rep., DUF, 0,585, Savonette, Auktion Dr. Crott, 14.1.98 (Gehäuse-Nr. 99 223)91 763 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savonette, Royal91 764 Min.-Rep., ALS, 0,750, Savonette, Royal, an Dr. Morell zum 22.07.1944

193903.03.1939 504 849 OLIW

505 073 OLIW13.04.1939 505 103 OLIW

81 059 16 Steine, Armbanduhr, ALS26.04.1939 712 Marine-Chronometer13.05.1939 505 262 OLIW20.05.1939 81 054 16 Steine, Armbanduhr, ALS20.11.1939 91 767 Min.-Rep., ALS; 0,750, Savonette, Royal

An folgende Personen wurden von Hitler Uhren verschenkt:1935Herr AmannHerr BrücknerDr. O. DietrichSepp DietrichHeinrich HimmlerOberst Hassbachvon PuttkamerHerr SchwarzHerr SchaubHerr Wiedemann

10 Uhren wurden verschenkt13 Uhren an Lünser geliefert

1936Dr. K. BrandtBodenschatzDr. GoebbelsProf. GallDr. HaaseMinister SpeerProf. GallWieland WagnerWolf Wagner

9 Uhren wurden verschenkt15 Uhren an Lünser geliefert

Wir danken dem Museumsdirektor ReinhardReichel und der Stadt Glashütte für die Zur-Verfügung-Stellung der Unterlagen aus denVerkaufsbüchern von A. Lange & Söhne.Hingewiesen werden soll hier auch nochmalauf die Möglichkeit, zu jeder A. Lange & SöhneUhr ein Zertifikat vom Museum in Glashütte zubekommen.