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Die Krämerbrücke Die Krämerbrücke ist eine der herausragenden Sehenswürdigen der Landeshauptstadt Erfurt. Sie steht für die mittelalterliche Handels- metropole und gehört zu den wenigen mit Häusern bebauten Brücken weltweit, die sich erhalten haben. Heute pulsiert in der romantischen Gasse mit ihren kleinen Läden, Galerien und Cafés das Leben. Hierfür sorgt auch die Stiftung Krämerbrücke.

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Die KrämerbrückeDie Krämerbrücke ist eine der herausragenden Sehenswürdigen der Landeshauptstadt Erfurt. Sie steht für die mittelalterliche Handels-metropole und gehört zu den wenigen mit Häusern bebauten Brücken

weltweit, die sich erhalten haben. Heute pulsiert in der romantischen Gasse mit ihren kleinen Läden, Galerien und Cafés das Leben. Hierfür sorgt auch die Stiftung Krämerbrücke.

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um 1800 Ein Bild aus dem Stadtmuseum zeigt den Blick vom Turm der Ägidienkirche über die Krämerbrücke Richtung Domhügel und Petersberg mit der noch erhaltenen Peterskirche. Das Umfeld der Brücke wird von engen Gassen bis an das Ufer der Gera geprägt.

2012Heute ist die Brücke in großzügige Grünanlagen eingebettet. Das Panorama bietet noch immer einen grandiosen Rundblick über die Altstadt, wobei die Stadtkrone Peterskirche

mit ihren beiden Türmen allerdings seit 1813 fehlt.

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um 1620

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Ein Ausschnitt aus dem Stadtplan von Matthäus Merian zeigt die Krämerbrücke in der dicht bebauten Altstadt. Neben der erhaltenen Ägidienkirche (20) ist auch die zweite Brückenkopfkirche St. Benedikt am Benediktsplatz zu sehen.

Heute erstrecken sich rund um die Brücke ausgedehnte Grünanlagen. Die Benediktskirche wurde im 19. Jahrhundert schrittweise abgerissen.

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um 1842 Durch die Torfahrt der gotischen Ägidienkirche gelangt man seit Jahrhunderten auf die Brückengasse.

um 1894Reges Leben herrschte auf dem Wenigemarkt auch im späten 19. Jahrhundert.

1945Die Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges zogen auch den Wenigemarkt mit der

Ägidienkirche stark in Mitleidenschaft.

Ostseite - WenigemarktDer Wenigemarkt wird von der östlichen Brückenkopfkirche, der Ägidienkirche, geprägt. Der „kleine Markt“ gehört neben dem Domplatz zu den ältesten Handelsplätzen der Stadt und ist heute mit seiner vielgestaltigen Gastronomie bei Touristen sehr beliebt.

2010Heute präsentiert sich die Ägidienkirche längst wieder als stimmungsvoller Zugang zur Krämerbrücke.

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WestseiteBenediktsplatzDer Benediktsplatz erhielt, ähnlich wie der Wenigemarkt mit der Ägidienkirche, bis ins frühe 19. Jahrhundert seine Prägung von der westlichen Brückenkopfkirche St. Benedikti. Die Benediktskirche wurde jedoch 1810 teilweise abgerissen, 1895 verschwanden im Zusammenhang mit dem Bau der Rathausbrücke die letzten Reste für das heutige Geschäftshaus.

Noch sind Reste der Benediktskirche am bereits deutlich veränderten westlichen Brückenzugang zu erkennen.

um 1885Heute wird der Zugang zur Brücke am Benediktsplatz von dem gründerzeitlichen Geschäftshaus (rechts) geprägt.

2015

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NordseiteVon Norden bietet sich der beste Blick auf die Krämerbrücke mit ihren Fachwerkhäusern und imposanten Brückenbögen. Über Jahrhunderte von engen Gassen bis an das Gera-Ufer heran geprägt, erstrecken sich heute in diesem Bereich gepflegte Grünanlagen. Der einzigartige Blick lässt sich auch von Restaurants und Biergärten aus genießen.

um 1894 Blick auf die Krämerbrücke von Norden mit den heute verschwundenen Fachwerkhäusern an der Gotthardtstraße

um 1930

Blick aus der Gasse vom Wenigemarkt auf die Nordfront der Krämerbrücke

um 1962

2013Freier Blick auf die winterliche Krämerbrücke

Die Uferbebauung an der Kreuzgasse wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

um 1900Blick von der Gotthardtstraße auf die

verschwundene Inselbebauung und die Hängeböden unter den Brückenbögen

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SüdseiteDer Bereich südlich der Krämerbrücke war ebenfalls über Jahrhunderte dicht bebaut. Die Gera konnte hier nur über die schmalen Mühlstege überquert werden. Mit dem Bau der Rathausbrücke 1895 änderte sich die Situation nachhaltig. Heute kann man dort nicht nur nahe an der Längsfront der Brücke vorbei fahren und laufen, sondern diese auch durch die Brückenbögen unterqueren.

um 1890Noch prägen Mühlengebäude und die Mühlstege die Südseite bis zu deren Abbruch 1894.

um 1930 Die Südseite der Krämerbrücke veränderte mit dem Bau der Rathausbrücke ihr Aussehen.

Das im Krieg zerstörte Haus Nr. 12 wurde 1954 rekonstruiert.

um 1950

um 1969Am linken Rand der sanierten Südseite findet sich das Stiftungshaus Nr. 31.

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Sanierung 1985/861985/86 erfolgte eine grundhafte Sanierung der Krämerbrücke. Hierbei wurden unter anderem auch der Straßenbelag erneuert und die Steingewölbe teilsaniert. 1986 konnte Oberbürgermeisterin Rosemarie Seibert (SED) das sanierte Prestigeobjekt des DDR-Tourismus in Erfurt feierlich übergeben.

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Kreuzgasse

Bodenluke

Gasse Krämerbrücke

Sanierung ab 1990Das herausragende Kulturdenkmal Krämerbrücke bedarf regelmäßiger Sanierungsarbeiten. Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurden mehrere Millionen Mark bzw. Euro investiert. Die 1996

gegründete städtische Stiftung Krämerbrücke sorgt darüber hinaus für ein typisches „Krämerbrücken-Milieu“ mit Gewerbe, Handwerk, Ladenlokalen und kleine Galerien und Museen.

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um 1350Die steinerne Brücke wurde 1325 errichtet und war zunächst nur mit „Krambuden“ bebaut.

2009 Heute präsentiert sich die Krämerbrücke als durchgehend mit schmuck sanierten Häusern bebaute Brücke über die Gera.

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Bebaute BrückenGroße Flüsse bildeten im Mittelalter erhebliche Hindernisse für Handel und Verkehr zu Lande. Lange behalf man sich mit Furten, Flussdurchfahrten an seichten Stellen. Eine solche findet sich auch namensgebend in Erfurt nördlich der Krämerbrücke. Die wenigen Brücken, meist in wichtigen Handelsstädten, besaßen daher große strategische Bedeutung. Zumal die bebauten Brücken galten als weithin bekannte Wunderwerke.

London Bridge (1666 abgebrannt, Wiederaufbau der Häuser und Kapellen, diese 1750 abgerissen, Anfang des 19. Jh.

Brücke abgebaut und in die USA verkauft)

Alte Nahebrücke in Bad Kreuznach

Pulteney Bridge in Bath

Brücke über den Dschelam in Srinagar/Indien (um 1920)

Ponte Vecchio in Florenz

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ImpressumBildnachweis:

Stadtarchiv (Seite 2 oben, 3 oben, 4, 5, 6, 7, 8 oben)

Franz Bruns (Seite 8 unten, 9 oben)

Dirk Urban (Seite 18 unten)

Hartmut Zimmermann (Seite 4 rechts unten, 6 unten rechts, 9 unten)

Visual Services lintje (Seite 10 unten)

Albrecht von Kirchbach (Seite 1, 2 unten, 3 unten, 5 unten rechts, 10 oben)

Texte:

Dr. Steffen Raßloff

Gestaltung:

Albrecht von Kirchbach Innenarchitekur + Design

STIFTUNG KRÄAMERBRUCKE