Die Landwirtschaft August 2014

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JAHR DER BÄUERLICHEN FAMILIENBETRIEBE Die Stütze des Landes Die UNO hat das Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe ausgerufen. Welche Vorteile und Herausforderungen ein Familienbetrieb bereit hält, lesen Sie ab SEITE 41 VOLLVERSAMMLUNG Wettbewerb im Fokus Die GAP 2020 und die Maßnahmen der Länd- lichen Entwicklung tre- ten schrittweise in Kraft. Die Milchquotenregelung läuft aus und die Agrar- märkte sind im Gegensatz zu den Betriebsmittel- märkten weitgehend of- fen. Die LK NÖ reagiert auf die derzeitigen Entwick- lungen mit entsprechen- den Forderungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der niederösterreichischen Betriebe auszubauen. SEITE 6 www.noe.lko.at DIE ZEITUNG DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NIEDERÖSTERREICH LEBEN 54 Trendgetränke: Most & Wein August 2014 Ausgabe 8 TRITICALE 20 Ansprüche, Sorte, Vermarktung PFLANZENSCHUTZ 27 Fakten statt Hysterie P.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer NÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Retouren an Postfach 555, 1008 Wien Adressänderungen bitte an: Landwirtschaftskammer Niederösterreich Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Tel. 05 0259 29300 | [email protected] Invekos Der Invekosteil im Hauptheft informiert ab Seite 16 über Greening, Landschaftselemen- te, Herbstantrag und Begrü- nungsmaßnahmen. Der Inve- kosteil im Bauernjournal bringt wichtige Infos ab SEITE IV Varroabekämpfung Imker dürfen Varroamilben nun auch mit Ameisensäure und mit BienenWohl, einem Oxalsäure- präparat, bekämpfen. Über die aktuelle Lage rund um die neuen Regeln zur Varroabekämpfung informiert IM Heidrun Singer ab SEITE 35 Reportage Gremsl „Wenn du Charakterzucht sehen willst, fährst du zum Gremsl“– Wir haben diesen Rat befolgt und uns bei Christine und Karl Gremsl Tipps zu Zucht und Haltung von Limousin geholt. Details erfahren Sie ab SEITE 30 Foto: LK NÖ/Eva Posch

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Die Zeitung der LK NÖ.

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Page 1: Die Landwirtschaft August 2014

Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe

Die Stütze des LandesDie UNO hat das Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe ausgerufen. Welche Vorteile und Herausforderungen ein Familienbetrieb bereit hält, lesen Sie ab Seite 41

VOllVerSammlUNg

Wettbewerb im FokusDie GAP 2020 und die Maßnahmen der Länd-lichen Entwicklung tre-ten schrittweise in Kraft. Die Milchquotenregelung läuft aus und die Agrar-märkte sind im Gegensatz zu den Betriebsmittel-märkten weitgehend of-fen. Die LK NÖ reagiert auf die derzeitigen Entwick-lungen mit entsprechen-den Forderungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der niederösterreichischen Betriebe auszubauen. Seite 6

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Die Zeitung Der LanDwirtschaftskammer nieDerösterreich

leben 54Trendgetränke: Most & Wein

august 2014 ausgabe 8

triticale 20Ansprüche, Sorte, Vermarktung

PFlanzenSchutz 27Fakten statt Hysterie

P.b.b. | 11Z039072m | landwirtschaftskammer NÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. Pöltenretouren an Postfach 555, 1008 Wienadressänderungen bitte an:landwirtschaftskammer NiederösterreichWiener Straße 64 | 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300 | [email protected]

InvekosDer Invekosteil im Hauptheft informiert ab Seite 16 über Greening, Landschaftselemen-te, Herbstantrag und Begrü-nungsmaßnahmen. Der Inve-kosteil im Bauernjournal bringt wichtige Infos ab Seite iV

VarroabekämpfungImker dürfen Varroamilben nun auch mit Ameisensäure und mit BienenWohl, einem Oxalsäure-präparat, bekämpfen. Über die aktuelle Lage rund um die neuen Regeln zur Varroabekämpfung informiert IM Heidrun Singer ab Seite 35

Reportage Gremsl„Wenn du Charakterzucht sehen willst, fährst du zum Gremsl“– Wir haben diesen Rat befolgt und uns bei Christine und Karl Gremsl Tipps zu Zucht und Haltung von Limousin geholt. Details erfahren Sie ab Seite 30

Foto: LK NÖ/Eva Posch

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Page 3: Die Landwirtschaft August 2014

Abg.z.NR ÖK.-RAt INg. HeRmANN ScHuLteS

Leben SeIte 49

Tipps und Tricks für Blumen und Garten 49

Bräuche im August 50

Fuchsenbigl feiert Jubiläum der Plüger-WM 51

Aus dem Leben: Wendezeit 51

Gewinnspiele 52

Most & Wein: Drinks für den Sommer 54-57

Eine Reise durch die Sonnenwelt 58

Landjugend in Action 59

Schwerpunkt SeIte 41

Das Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe 41

Hofübernehmer im Gespräch 42

Frauen in Familie und am Betrieb 44

„Als Bäuerin wurden meine Träume wahr“ 45

Viele Wege führen zum Erfolg 46

Familienbetrieb: Erfolgsmodell mit Zukunft 47

Kommunikation zwischen den Generationen 48

Invekos und Markt SeIte 13

Produktion SeIte 19

Triticale immer mehr gefragt 20

Neue Herausforderungen für Rapsanbauer 23

Pflanzenschutz – Fakten statt Hysterie 27

LKV Kennzahl – Fettgehalt der Milch 29

Reportage Limousinzüchter Familie Gremsl 30

Karpfen – Aus für starre Fütterungstabellen 32

Kürbis und Raps im Fischfutter 34

Varroabekämpfung endlich geregelt 35

Ernteschäden bei Durchforstungseingriffen 36

Welcher Kompresser passt zum Hof? 38

Einstieg in die Direktvermarktung 40

LK Aktuell SeIte 4

NÖ setzt auf Bildung 4

Emotionen im Fachausschuss 4

Klimaschutzpreis: Einreichfrist gestartet 5

Bauernparlament tagte 6

Obfrau der Jungzüchter im Portrait 8

Hauptfeststellung voll im Gang 12

Inhalt

August 2014 Vorwort

Die Landwirtschaft | 3

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!

Preisdiskussionen sind immer ein gutes Thema. Wer heute den Ge-treidepreis, den Milchpreis und andere Preise diskutiert, wird schnell merken, dass er nicht weiter kommt. Schlichtweg weil es “den“ Preis nicht mehr gibt. Je nachdem, ob man in einer bestimmten Qualitätsrichtung unterwegs ist, oder nur seine Produktion „loswerden“ möchte, entste-hen unterschiedliche Preise. Nachhaltig-konventionell, Bio, Heumilch, Gentechnik-frei, Herkunftsgarantie oder innere Werte - das sind alles Preiskomponenten. Kann man das weglassen? Dann sind wir schnell in der Schwarz-Weiß-Welt, in der alles von irgendwem eingeteilt und vor-gegeben ist. Kann man sich wünschen, gibt´s aber nicht mehr.

In der Umstellung von der geregelten Nachkriegs- und Mangelwirtschaft zu einer Wirtschaft der Befriedigung sehr unterschiedlicher Kundenwün-sche, müssen wir noch viel lernen. Die einen gehen den spekulativen Weg und bedienen die Spot- und Tagesmärkte mit großen Schwankungen und mit viel Risiko. Andere wollen Teil einer verlässlichen Kette in der Be-dienung verlässlicher Kunden sein. Das Denken in „Wertschöpfungsket-ten“ kommt aus dieser Einstellung. Wer nachhaltig wirtschaften will und nicht nur von der Hand in den Mund lebt, wer seine Entscheidungen auf langfristige Ziele aufbaut, der sucht starke, berechenbare und verlässliche Partner. In der letzten Zeit hatte ich gute Gespräche mit Menschen, die ihre Führungsaufgabe im Lebensmittelgroßhandel, in der Papierindus-trie, in der Milchwirtschaft so begreifen. Auch sie denken an Partner, mit denen gemeinsam festgelegte Ziele angestrebt werden können. Wert-schöpfungsketten bauen darauf auf, dass jeder weiß: Der eigene Vorteil ist auf Dauer nur möglich, wenn jeder in der Kette seine Zukunft sieht. Das befreit nicht von der harten Arbeit, täglich besser zu werden. Es ergibt aber gute Gründe, in nachhaltige Qualitätsverbesserung zu investieren. Regionale Partnerschaften entstehen. Dieses Geschäftsmodell legt keinen Wert darauf, andere schlecht zu machen. Es setzt auf eine erwachsene Sicht der Dinge, nimmt den Wettbewerb als Realität und baut auf die Stärke abgestimmten Handelns.

Kraft kommt aus diesem Zugang zum Wirtschaften. Positive Energie entsteht, weil sich die Wirtschaftspartner Erfolg gegenseitig nicht neidig sind, sondern sogar gönnen. Vorteile entstehen aus der Planbarkeit, Kosten werden auf allen Ebenen eingespart und die Qualitätssicherung geht Hand in Hand. Das Kundenvertrauen steigt. Der Preis ist nur mehr ein Teil der Gesamtkalkulation. Vieles ist im Wachsen. Wir pflegen diese Entwicklungen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie gut dabei sein können.

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Zitat des Monats„Veränderungen fordern den Bäuerinnen und Bauern ab, laufend am Puls der Zeit zu sein. Bildung leistet hier einen zentralen Beitrag.“

Obmann des LFI Niederösterreichs, Landeskammerrat

Andreas ehrenbrandtner

zeRtIFIKAte VeRLIeHeN Insgesamt konnten sich 271 Absolventen in der vergangenen Bildungssaison über den erfolg-reichen Abschluss eines Zertifikatslehrganges freuen. Foto: LK NÖ/Eva Posch

„Bildung ist auch in der Land-wirtschaft eine der wichtigsten Ressourcen. Die niederöster-reichischen Bäuerinnen und Bauern wissen genau, für eine positive Zukunftsentwicklung sind Know-how und Know-why die wichtigsten Kriterien“, ist LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer

überzeugt. Nicht von ungefähr investierten Landwirte in der vergangenen Bildungssaison gemeinsam 67 Jahre (588.320 Stunden) in Weiterbildung. Mit 106.000 Teilnehmern an den rund 3.400 Bildungsveranstal-tungen zieht das LFI Niederös-terreich eine durchwegs positive

Bilanz über die vergangene Bil-dungssaison. Besonders erfreu-lich: Die Zertifikatslehrgänge als Premiumprodukte des LFIs wer-den von Jahr zu Jahr beliebter: 30 Prozent mehr Teilnehmer haben mindestens 80 Unterrichtsein-heiten in 14 verschiedenen Zerti-fikatslehrgängen absolviert.

LANdwIRte SetzeN AuF bILduNgSANgebOte

NÖ ist bildungshungrig

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LK Aktuell Augsut 2014

Agrarpolitik und Pflanzenschutz sorgen für Emotion im PflanzenbauausschussDer kürzlich abgehaltene Pflanzen-bauausschuss stand im Zeichen gemeinsamer Agrarpolitik und des Pflanzenschutzes. Im Zentrum stand die Frage, welche Flächen für das ab 2015 verpflichtende Gree-ning als Ökovorrangflächen (5%) angerechnet werden können. Man war sich einig, dass in der Umset-zung möglichst viele Eiweißpflan-zen in üblicher Produktionsinten-sität angerechnet, Landschafts-elemente aber soweit möglich im Agrarumweltprogramm und damit prämienwirksam berücksichtigt werden sollen. Die Funktionäre forderten, dass neben den an-erkannten Kulturen auch Körner-erbsen und Ackerbohnen gelten.

Intensiv und emotional wurde das Thema Pflanzenschutz disku-tiert. Die Bauern fühlen sich in der Zwickmühle: Sie stehen zwischen unrealistischen Forderungen der Öffentlichkeit und qualitativen so-wie wirtschaftlichen Zwängen. Vor allem nationale Einschränkung von Produktionsmitteln bei gleich-zeitig offenen Grenzen für Agrar-produkte sorgen für Frustration. Der Ausschuss forderte ein klare Positionierung der Interessenver-tretung sowie eine transparente Darstellung aller Produktions-sparten. Langfristig kann nur eine realistische Abbildung moderner Landwirtschaft die Erwartungen der Konsumenten, die Realität der

Produktion und ihre Erfordernisse zusammenführen. Der Ausschuss forderte in Hinblick auf die in Aus-sicht gestellten Entschädigungen für Drahtwurmschäden rasche Klarheit. Auch Erntemengen-Ein-schätzung und Marktentwicklung waren zentrale Themen. Die No-tierungen für diverse Ackerfrüchte sind in den Wochen vor der Ernte spürbar zurückgegangen, die welt-weiten Ernteprognosen wurden dagegen nach oben revidiert. Sie lassen einen leichten Anstieg der Lagervorräte erwarten. Die Halt-barkeit solcher Prognosen hat sich aber schon oft als begrenzt gezeigt.

DI FerDInanD Lembacher

LK Aktuell

Tiefe Trauer um Franz Koller

Bei einem tragi-schen Unfall kam Franz Koller ums Leben. Engagiert und um das Wohl seiner Kollegen ständig bemüht – mit diesen Eigenschaften bringen Wegbeglei-ter den Charakter des Landwirtes und Funktionärs auf den Punkt. Der 54-Jährige bewirtschaftete seit 1988 einen land- und forst-wirtschaftlichen Betrieb. Mit den Schwerpunkten Ackerbau, Forst-wirtschaft, Direktvermarktung von Fischen und Damwild richtete er seinen Betrieb auf die Anforde-rungen der Zeit aus. Doch nicht nur als Landwirt setzte er sich für die heimische Landwirtschaft ein. Auch als Funktionär galt sein Enga-gement den niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern. Im Jahr 1985 wurde er Ortsbauernratsob-mann und Bezirksbauernratsob-mann-Stellvertreter. Zunächst war er in der Bauernkammer Litschau tätig, von 2002 bis 2010 war Koller Obmannstellvertreter der Bezirksbauernkammer Gmünd. Ab 2010 setzte er sich auch als Landeskammerrat für aktuelle Belange ein. „Unsere aufrichtige Anteilnahme gehört den Hinter-bliebenen Franz Kollers“, so die Vertreter der LK NÖ.

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NÖ ist in Sachen erneuerbarer Energie weit voraus. Selbst im Bundesländervergleich ist NÖ klare Nummer 1. Über die Hälfte der österreichischen Windkraftanlagen und ein Drittel der Photovoltaik-Anlagen stehen in NÖ.

StromproduktionZahlen für das Jahr 2013

Aus dem Land

Klimaschutzpreis: Landwirte treten vor den VorhangDie Maßnahmen und Möglich-keiten im landwirtschaftlichen Betrieb einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten sind vielfältig. Das stellen viele Landwirte in ihrer alltägli-chen Arbeit immer wieder unter Beweis. Unzählige Projekte zeigen bereits, welch hohe Bedeutung die Natur und deren Schutz in der Landwirtschaft spielt. Jene Projek-te sollen nun auch gewürdigt und belohnt werden. Mit der Kategorie „Klimaschutz in der Landwirt-schaft“ des Österreichischen Kli-maschutzpreises werden Bäuerin-nen und Bauern vor den Vorhang geholt und für ihr Engagement ausgezeichnet. Mitmachen kann jeder, vom land- und forstwirtschaftlichen Fami-lienbetrieb bis hin zu Gemein-

schaften und Verbänden. Gefragt sind ganzheitliche Konzepte, die nicht nur auf Treibhausgas-Re-duktion setzen, sondern Lösungs-ansätze für verschiedene Prob-lemfelder der Land- und Forst-wirtschaft aufzeigen: Erhalt der Artenvielfalt, Ernährungssouverä-nität, Erhöhung der Ressourcenef-fizienz, Bodenschutz sowie nach-haltiges Konsumverhalten und Ernährung sind einige der mögli-chen Schwerpunktsetzungen.

Bis 18. August können die Pro-jekte eingereicht werden. Am 3. November steht fest, wer die be-gehrten Statuetten mit nach Hau-se nehmen darf. Weitere Infor-mationen zum Preis und der Ein-reichmodalität erhalten Sie unter www.klimaschutzpreis.at.

August 2014 LK Aktuell

Die Landwirtschaft | 5

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KLImAScHutz & LANdwIRtScHAFt Eine eigene Kategorie holt auch heuer wieder nachhaltige Projekte von Land-wirten beim Klimaschutzpreis 2014 vor den Vorhang. Foto: Autor

Neue Betriebe mit Qualitätssiegel ausgezeichnetZwei neue Gutes vom Bauernhof-Betriebe und drei neue top-Heurige wurden von LK NÖ-Vizepräsident otto Auer (2. v. l.) und obmann-Stellvertreterin der NÖ Direktvermarkter Christine Zimmermann (Mitte) mit Gütesiegeln für hervorra-gende Qualität ausgezeichnet. Sie alle stehen nun gemeinsam mit den bereits bestehenden 179 Gutes vom Bauernhof-Direktvermarktern und den 125 top-Heurigen für ausgezeichnete und geprüfte Qualität. top-Heurige-Projektmitarbei-terin Alexandra Bichler, otto Auer, Christine Zimmermann, Gutes vom Bauernhof-Projekleiterin Bernadette Gruber und LFI NÖ-obmann Andreas Ehrenbrandtner gratulierten den ausgezeichneten Betriebsleitern Franz Inghofer (Gutes vom Bauernhof-Betrieb, Heidenreichstein), Romana Kaufmann und Susanne Kienesberger (Gutes vom Bauernhof-Betrieb, Aggstein), Claudia und Leo Aumann (top-Heuriger, tribuswinkel), Christiane Körner-Schreiber und Christoph Körner (top-Heuriger, Falkenstein) sowie Britta und thomas Gritsch (top-Heuriger, Spitz). Foto: LK NÖ/Eva Posch

NÖM setzt Schritt für die Zukunft

Mit einem feierlichen Spatenstich gaben die Vorstände der nöm ag Alfred Berger und Josef Simon zusammen mit dem Badener Bürgermeister Kurt Staska den offiziellen Startschuss für die Produktionserweiterung des nöm Sitzes in Baden. Eine Investition von rund 10 Millionen Euro soll ab Herbst für die Integration des topfen- und Frischkäsebereichs in die Badener Produktionsstätte sorgen.

Foto: nöm

Auszeichnung für Bauernhof-ProjektÜber 160 Projekte aus 14 EU-Mit-gliedsstaaten reichten ihre besten Projekte der vergangen Förderperiode ein – da-runter auch das „Gutes vom Bau-ernhof“-App „Schmankerl-Radar“. Sorgfältig wählte man jene Projek-te aus, die „Erfolgsgeschichten“ waren. Das Schmankerl-Radar war unter den 14 Vorzeigeprojekten.

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LK Aktuell August 2014

Die GAP 2020 und die Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung treten schritt-weise in Kraft. Die Milchquotenregelung läuft aus und die Agrarmärkte sind im Gegensatz zu den Betriebsmittelmärkten weitgehend offen. Die LK NÖ reagiert auf die derzeitigen Entwicklungen mit entsprechenden Forderungen, um die wettbewerbsfähigkeit der niederösterreichischen Betriebe auszubauen.

„Für unsere Bäuerinnen und Bauern ist das Jahr 2014 von zahlreichen Veränderungen ge-prägt. Manche dieser Neuerun-gen sind erst im Groben geregelt. Daher brauchen wir eine rasche Klärung der offenen Fragen, um Planungssicherheit für die Zu-kunft zu erlangen“, betonte LK NÖ-Präsident Schultes bei der Vollversammlung der Landwirt-schaftskammer Niederösterreich in der Bildungswerkstatt Mold. „Die Landwirtschaftskammer trägt die Veränderungen mit, doch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe darf – gerade an-gesichts sinkender öffentlicher Gelder – nicht gefährdet wer-den. Daher ist eine rasche Ge-nehmigung des LE-Programms genauso wichtig, wie faire Pro-duktionsbedingungen über alle Bereiche hinweg“, so Schultes weiter.

Klarheit bei Ländlicher entwicklung notwendig

Das bei der EU-Kommission ein-gereichte Programm zur Ländli-chen Entwicklung ist noch nicht genehmigt. Allerdings werden darin enthaltende Maßnahmen bereits „vorbehaltlich der Ge-nehmigung“ umgesetzt, wie etwa die Investitionsförderung. Die NÖ Landwirtschaftskam-mer fordert daher eine rasche Genehmigung bzw. Richtlinien-Ausarbeitung – ohne Überra-schungen. Zusätzliche Auflagen im Umweltprogramm oder nicht nachvollziehbare Auswahlkri-

bAueRNpARLAmeNt tAgte VOLLVERSAMMLuNG DER LK NÖ FORDERT

Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe stärken

Ernte gut – alles gut?Eine gute Ernte - das ist es, wofür wir Bauern arbeiten. Fleiß und die richtigen Bearbeitungsmaß-nahmen sind Wegbereiter. Ge-nauso wichtig ist „der Sanktus“ von oben. Mit unserer Werkstätte unter freiem Himmel sind güns-tige Witterung und die Verscho-nung von Unwettern zentrale Erfolgsfaktoren. Dieses Erntejahr liefert uns eine regional unter-schiedliche Zwischenbilanz. Bei vielen Getreidekulturen dürfen wir uns über zufriedenstellende Erträge freuen, auch die Entwick-lung des Weins ist vielverspre-chend. Der milde Winter und die Trockenheit lösten allerdings in bestimmten Regionen einen mas-siven Schädlingsdruck aus, dem wir durch aktuelle Einschrän-kungen beim Pflanzenschutz nicht Herr werden können. So befürchten wir bei der Erdäpfel-ernte deutliche Einbußen durch den Drahtwurm. Die Möglich-keiten in der Produktion werden daher künftig noch mehr Einfluss auf den Ernteerfolg nehmen. Wir sitzen bei den Preisen mit der internationalen Landwirtschaft im gleichen Boot, doch dürfen uns nicht derselben Betriebsmit-tel bedienen. Die international hohen Ernten dämpfen zudem die Preiserwartungen. Ob wir am Ende des Tages von einer guten Ernte sprechen können, hängt letztlich vom Erlös ab, den wir erzielen. Denn nur wenn Menge, Qualität und Preis passen, ist: Ernte gut – alles gut.

Die Welt imBlick

LK NÖ- Vizepräsident Otto Auer

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August 2014 LK Aktuell

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gRemIum tAgte IN mOLd Die Vollversammlung ist das höchste Ent-scheidungsgremium der Vertretung der Landwirtschaft in NÖ. Sie besteht aus 40 Mitgliedern und dient der Be-ratung und Beschlussfassung aller Angelegenheiten. Mit dabei (v.l.): Kam-merdirektor-Stellvertreter Martin Jilch, Leiterin der Abteilung Agrarrecht der NÖ-Landesregierung Susanne Gyenge, Präsident Hermann Schultes, Landes-bäuerin Maria winter und Vizepräsi-dent otto Auer. Foto: LK NÖ/Laister

bAueRNpARLAmeNt tAgte VOLLVERSAMMLuNG DER LK NÖ FORDERT

Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe stärkenterien für Investitionsprojekte wären kontraproduktiv. Eine möglichst flächendeckende Teil-nahme am Umweltprogramm und eine hohe Investitionsquote nutzen der Zukunft der Betriebe und der Umwelt.

Der heimische Mastgeflügel-bereich ist durch die derzeiti-gen rechtlichen Bestimmun-gen in seiner Wettbewerbsfä-higkeit massiv gefährdet.

„Während der Konsum von Geflügelfleisch steigt, stag-niert die Inlandsproduktion. Wenn es bei den Produktions-standards keine Änderungen gibt und sich der Handel nicht zu den heimischen Produkten bekennt, sehe ich gravieren-de Probleme auf uns zu kom-men“, erklärt Landeskammer-

rat Erich Prand-Stritzko. Ohne Veränderungen droht den heimischen Geflügelmästern laut Experten ein Schweizer Schicksal: Die Konsumenten fänden noch mehr ausländi-sches Geflügel im Regal, die österreichische Produktion könnte zur Nische verdrängt werden. Die LK NÖ fordert daher Bundesminister Alois Stöger erneut und eindring-lich auf, hier Veränderungen im Sinne der Bauern und Kon-sumenten zu erlassen.

Geflügelmast braucht faire Produktionsstandards und Preise

Gerade der jetzige Konflikt zwi-schen der Ukraine und Russ-land macht deutlich, dass nur eine Energiewende Sicherheit bieten kann. „Dreht Russ-land den Gashahn zu, leidet nicht nur unser Land, son-dern halb Europa“, sind sich die Landeskammerräte in der Vollversammlung der Land-wirtschaftskammer Niederös-terreich einig. Die heimische

Land- und Forstwirtschaft lie-fert die Antwort auf die riskan-te Importabhängigkeit von fos-siler Energie. Deswegen fordert die LK NÖ eine grundlegende Überarbeitung des Energieef-fizienzgesetzes. Denn neben der Effizienzsteigerung muss unbedingt der Ausbau der Er-neuerbaren – insbesondere Biomasse – umfassend berück-sichtigt werden.

Energieversorgung muss auf Erneuerbare Energien setzen

Die laufenden Verschärfungen des EU-Pflanzenschutzmittel-rechts und der nationalen Um-setzung führen zu verstärkter Unsicherheit und Ernteeinbußen in der konventionellen und bio-logischen Landwirtschaft. Die Landwirte sehen sich gleichzei-tig auf offenen Produktmärkten mit nicht-offenen Betriebsmit-telmärkten konfrontiert. Die NÖ Landes-Landwirtschaftskammer fordert daher die Umsetzung eines echten Binnenmarkts für die Zulassung von Pflanzenschutz-mitteln. Die Anstrengungen zum treffsicheren, minimalen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, wie etwa Warndienstsysteme und Pro-gnosemodelle, unterstütze man.

themenmix: Resolution einstimmig beschlossen

Neben den angesprochenen The-men wurden auch Standpunk-te zur Vermögungsbesteuerung und Forderungen zur INVEKOS Umsetzung, zur Milchwirtschaft, zum Thema Ernteversicherungen sowie zur EU-Bioverordnung dis-kutiert und in einer Resolution ausformuliert. Diese wurde von der Vollversammlung einstimmig beschlossen.

DI bernaDette LaIster

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LK Aktuell August 2014

Dirndl für die Milchhoheiten

Milchkönigin Silvia I. und Milch-prinzessin Birgit I. konnten sich über neue Dirndl freuen. Bereits seit Mitte Mai sind die beiden in ganz Niederösterreich unter-wegs, um für das weiße Gold anständig die werbetrommel zu rühren. Für die entsprechende Kleidung sorgte nun die Molke-rei im Mostviertel gemeinsam mit der Berglandmilch.

das Um und Auf: „Jeder, der bei einer unserer Veranstaltungen mitmacht, sei es bei einem Wett-bewerb oder einem Fußballtu-nier, fühlt sich zugehörig und ist dementsprechend persönlich mit der Landwirtschaft verbunden“ – ein wichtiger Aspekt, um die Landwirtschaft und ihre Traditio-nen für die nächsten Generatio-nen gesund zu erhalten. Engage-ment statt Gleichgültigkeit lautet hierbei die Devise. „Es ist heut-zutage schon alleine schwer, dass man in der Gesellschaft jeman-den findet, mit dem man über Landwirtschaft diskutieren kann“, gibt der Züchterprofi zu beden-ken. Durch die Gemeinschaft, die in der Vereinigung herrscht, wird dieser für die Landwirtschaft so wichtige Meinungsaustausch ge-pflegt und gefördert.

Die junge Generation ist somit gerüstet für heikle Themen und kann in der Gesellschaft wich-tige Aufklärungsarbeit leisten: „Es ist wichtig, dass wir das, was wir Landwirte leisten, positiv nach außen tragen. Wir erzeugen hochqualitative Produkte und fahren nicht nur mit dem stinken-den Güllefass durch die Gegend.“

Im Rahmen unterschiedlichster Bildungsprojekte gibt die Vereini-gung den Jungzüchtern die Mög-lichkeit, sich Fachwissen anzu-eignen. Und zwar eines, das man laut Halbartschlager in Schulen so nicht lernt. Damit möchte sie gemeinsam mit ihren Vorstands-kollegen den Grundstein für die Zukunft der nächsten Generation legen. Doch nicht nur das: „Ich will allen das Gefühl geben, dass sie kleine Prinzessinnen und Prinzen im Ring sind.“ Und dabei meint die neue Obfrau wirklich alle. Ziel ist es, dass jeder der möchte, bei den Bewerben antreten und auch Mitglied werden kann. So waren beim letzten Bundes-Jungzüchter -Championat auch das Grauvieh und die Arche Jugend mit ihren Tieren vertreten. Damit hat die Vereinigung zwei weitere wichtige Organisationen der Branche mit ins Boot geholt.

„Über Landwirtschaft muss man diskutieren können“

An einem Strang zu ziehen, ist für Halbartschlager allerdings nicht nur bei den Bewerben wichtig. Auch im Vorstand und bei den Mitgliedern ist die Gemeinschaft

Sie ist 25 Jahre alt und gibt seit Ende März in der österreichi-schen Jungzüchter Vereinigung die Richtung vor. Als Obfrau ist sie Stimme und Gesicht für rund 5.000 Jungzüchter und trägt die Verantwortung für das mittler-weile traditionelle Bundes-Jung-züchter-Championat. Gleichzei-tig ist sie beruflich als Zuchtbe-raterin in ganz Niederösterreich unterwegs und hat sich somit auch hier ganz der Rinderzucht verschrieben. Die Rede ist von Gerlinde Halbartschlager.

bildung als basis für eine erfolgreiche zukunft

Bereits als Kind entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Rinderzucht und nahm erstmals an einem Be-werb teil. „Dann packte mich der Ehrgeiz“, lacht Halbartschlager. Sie investierte jede Menge Zeit, arbeitete intensiv mit ihren Tieren und eignete sich jede Menge fach-liches Know How an. Auf Reisen quer durch Europa lernte sie auch andere Betriebe sowie Produk-tionsweisen kennen. Wissen, das sie nun auch an die „Jungen“ wei-tergeben will. Denn besonders der Bildungsbereich liegt der gebürti-gen Mostviertlerin am Herzen.

Jugend & Esprit Gerlinde Halbartschlager ist Ende März einstimmig zur obfrau der Jungzüchter in Österreich gewählt worden. Nun zieht sie erstmals Bilanz. Dabei lässt sie die Zeit vor und nach der wahl Revue passieren.

VeRtRetuNgSARbeIt ISt KeINe ONe-mAN-SHOw

Sommerhighlights mit Milch und Co.„wenn wir unsere Zucht- und Melkarbeit sowie die wertvollen Milchprodukte wertschätzen und die Kinder begeistern kön-nen, wird auch die Gesellschaft unsere Leistungen und Quali-tätsprodukte wertschätzen“, ist Martin Gundacker überzeugt. Beim „Prinzersdorfer Ferien-Spaß 2014“ hat der Milchprofi Kinder aus Prinzersdorf und Ge-rersdorf betreut und ging dabei „mit dem tierarzt auf Großtier-visite“. Am Betrieb in Heitzing lernten Kinder die Futtermittel und Fütterung kennen, durften beim Melken dabei sein, haben Butter erzeugt und durften sich im Umgang mit Kälbern unter tierarztaufsicht üben. Auch beim Schmankerlfest in Mü-nichreith standen die Milch und ihre Produzenten einmal mehr im Mittelpunkt.

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August 2014 LK Aktuell

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Am Freitag, 15. August, zu Maria Himmelfahrt findet tra-ditionell der NÖ Almwandertag statt. Heuer führt er auf die Ha-mothweide in der Gemeinde Lunz am See. Das umfangrei-che Programm garantiert Alm-genuss für jeden Geschmack.

was die Alm zu bieten hat

Gemütliche Wanderrouten, köstliche regionale Schman-kerln von Wild und Rind so-wie echte Volksmusik, ergänzt von einem eigenen Kinder-programm und landwirtschaft-lichen Fachausstellungen, machen den Almwandertag zu einem Erlebnis für die gan-ze Familie. Auch bei Tiervor-führungen kommen landwirt-schaftlich Interessierte ganz auf ihre Kosten. „Wir sind stolz, mit dem jährlich stattfindenden Almwandertag jedes Jahr tau-senden Menschen die vielfälti-gen Leistungen der heimischen Almwirtschaft hautnah vermit-teln zu können,“ so Josef Schre-fel, Obmann des NÖ Alm- und Weidewirtschaftsvereines. „Wer einmal am Almwandertag war,

entdeckt, wie wertvoll unsere heimische Almwirtschaft für den Tourismus, die Umwelt und nicht zuletzt die Volkskultur ist,“ freut sich LK NÖ-Präsident Hermann Schultes auf den Fix-punkt im Sommer. Gestartet wird um 9 Uhr mit einer feier-lichen Almmesse.

Almwandertag am 15. August: Das Almhighlight des Jahres

Ein Image, mit dem man, geht es nach Halbartschlager, endlich aufräumen sollte. Hier sieht sie viel Potenzial bei den Jungen und geht mit gutem Beispiel voran: „Für mich ist es immens wichtig, dass jemand die Landwirtschaft nach außen vertritt. Wenn nie-mand sagt, was sich Landwirte denken, haben wir ein Problem. Dann wissen die Leute nämlich auch nicht, was wir brauchen, da-mit wir in Zukunft einen Betrieb übernehmen können.“

Diese Vertretungsarbeit spielt für Halbartschlager in ihrer Funk-tion als Obfrau eine wesentli-che Rolle. Dabei nimmt es die Landwirtstochter aus St. Peter in der Au in Kauf, dass ihre Arbeit am elterlichen Betrieb kürzer kommt als vor ihrer Wahl. Für die geplante Hofübernehmerin alles andere als eine leichte Entschei-dung. Dennoch weiß sie, dass sie nur auf diese Art und Weise etwas bewirken kann. Verluste wichtiger Agrarflächen und der

immer größer werdende büro-kratische Aufwand sind nur zwei der zahlreichen Themen, die der 25-jährigen am Herzen liegen. Auch für die biologische Wirt-schaftsweise setzt sich Halbart-schlager ein. „BIO ist vor allem für benachteiligte Gebiete eine

Alternative. Wenn ich beispielsweise an Waidhofen an der Ybbs denke, ist diese Varian-te wirklich emp-fehlenswert.“ Der Grund ist für die Expertin schnell erklärt: Für jene

Regionen ist das Rind, so Halb-artschlager, der beste Veredler. Alleine beim Braunvieh stam-men 20 Prozent der Tiere aus biologisch wirtschaftenden Be-trieben. Bei all diesen umfang-reichen Themenschwerpunkten ist es kein Wunder, dass selbst ihr Hobby als Kuhfrisörin auf der Strecke bleibt. Trotzdem ist Halbartschlager froh, dass sie sich für das einsetzen kann, was ihr Freude macht – die Landwirtschaft.

eva Posch

„Bauern müssen selbst lernen,

dass ihre Produkte wertvoll sind.“

wANdeRN uNd dIe ALm eNtdecKeN Der 65. Almwandertag zu Maria Himmelfahrt führt auf die Hamothweide in der Gemeinde Lunz am See. Zum Jubiläum wartet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit jeder Menge Unterhaltung und informativen Fachausstellungen. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

ALmeN HAutNAH eRLebeN: am 3. August ab 11.30 Uhr

auf der Schwarzalm in Göst-ling

am 15. August ab 9 Uhr auf der Hamothweide in Lunz am See beim 65. NÖ Alm-wandertag

am 24. August ab 10 Uhr auf der Mamauwiese bei Gutenstein

am 7. September am Maiszin-ken in Lunz am See ab 11.30 Uhr unter dem titel 4. Almherbst im „Moas“

am 21. September auf der Eiblweiden in türnitz

Informationen und Programm auf www.almwirtschaft.com.

Weitere almfeste

Foto: LK NÖ/Eva Posch

Page 10: Die Landwirtschaft August 2014

| 10 | Die Landwirtschaft

LK Aktuell August 2014

Ehre, wem Ehre gebührtBundesminister Andrä Rupprech-ter überreichte herausragenden Persönlichkeiten den Berufstitel Ökonomierat. Für herausragende Leistungen rund um die Land- und Forstwirtschaft konnten Franz Backknecht, Annemarie Bauer, Ru-dolf Friewald, Josef Goldschmid, Ignaz Leonhartsberger, theresia Meier, Anton Prüller und Veronika Schadenhofer die hohe Auszeich-nung entgegennehmen.

Wir gratulieren

Niederösterreich zeichnet ausAnton Bauer, Alfred Fraßl, Leopold Krammer, Alois Naimer, Christian Resch, Johannes Schmidt und Franz thier konnten sich über Auszeich-nungen des Landes Niederöster-reich freuen. Damit belohnte die Landesregierung ihren einzigartigen Einsatz für Niederösterreich und holte die verdienten Persönlichkei-ten einmal mehr vor den Vorhang.

Niederösterreich überzeugte bei QualitätswettbewerbÜber einen teilnehmer-Rekord konnten sich die Verantwortlichen des Qualitätswettbewerbes Kasermandl heuer freuen. Insgesamt 350 Käse- und Milchprodukte wurden von einer entsprechenden Jury verkostet und teilneh-mer aus acht Bundesländern konnten begrüßt werden. Besonders Niederösterreich wusste bei der Prämierung mit Qualität und Geschmack zu punkten: Anneliese Hansinger aus Kilb sicherte sich mit ihrem Dirndl-Joghurt den Sieg in der Kategorie „Sauermilchprodukte – Kuhmilch“. Familie Datzberger aus Amstetten überzeugte mit einem Schafmischkäse in der Kategorie „Frischkäse Erlauftaler Art – Mischmilch“ die Fachjury und auch für Familie Krenn-Kreuzbauer aus Furth an der triesting ging die Prämierung dank ihres Ziegenfrischkäses in Öl mit einem Sieg über die Bühne. Foto: Wieselburger Messe/Roschmann

Versicherungstipps Generaldirektor Hubert Schultes, Niederösterreiche Versicherung AG

Die neuen Umwelthaftungsgesetze haben ein höheres Risiko für die Landwirte gebracht, denn jeder Be-trieb und somit auch jeder Landwirt haftet – auch wenn kein Verschul-den vorliegt – für die Schädigung an Boden, Gewässern, geschützten Arten und natürlichen Lebensräu-men.

Diese Haftung gilt auch dann, wenn Sie nur im Nebenerwerb tätig sind.Umweltorganisationen haben in den neuen Haftungsregeln eine starke Position. Verbände wie Global 2000, wwF, Greenpeace oder die Natur-schutzbünde haben das Recht, vermeintliche Schädigungen bei der Behörde anzuzeigen und können im Sanierungsverfahren volle Partei-stellung erlangen. Dadurch sind sie etwa auch in der Lage, gegen Be-scheide der Behörde zu berufen.

Reicht die deckung „Sachschäden durch umweltstörung“?Selbst wenn bestehende Versiche-rungsverträge eine Deckungser-weiterung für „Sachschäden durch Umweltstörung“ beinhalten, ist das neue Haftungsrisiko (USK) nicht automatisch gedeckt. Dies liegt dar-an, dass es sich dabei um zwei völlig verschiedene Anspruchsgrundlagen handelt. Bei „Sachschäden durch Umweltstörung“ liegt ein zivilrecht-licher Schadenersatzanspruch eines geschädigten Dritten vor, der vor den unabhängigen Zivilgerichten geltend gemacht werden kann. Im Unterschied dazu gibt es bei der Haftung für Umweltsanierungs-kosten (USK) einen öffentlich-rechtlichen Anspruch, der von der Bezirkverwaltungsbehörde beim verursachenden Betrieb eingefordert wird.

Ausreichender Schutz nur mitder umweltsanierungskosten-Versicherung (uSKV)Achten Sie darauf, dass Ihr Ver-sicherungsvertrag den Baustein USKV beinhaltet. Nur so können Sie Ihren landwirtschaftlichen Betrieb umfassend gegen die Risken durch die neuen Umwelthaftungsgesetze schützen. Ihr NV-Versicherungsbera-ter informiert Sie gerne. www.noevers.at Anzeige

NIedeRÖSteRReIcHIScHe VeRSIcHeRuNg

Sind Sie gegen umweltsanierungskosten geschützt?

Foto: LK NÖ/Marschik

Neuer Obmann für GeflügelwirtschaftDie Dachorganisa-tion der Österrei-chischen Geflügel-wirtschaft, ZAG, hat Robert wieser zum neuen Obmann ge-wählt. wieser ist selbst Putenmäs-ter in Kirnberg an der Mank, leitet die Bezirksbauernkammer in Melk und begleitete die ZAG bisher als obmann Stellvertreter.

Page 11: Die Landwirtschaft August 2014

August 2014 LK Aktuell

Die Landwirtschaft | 11 |

Bruno Laber, ehemaliger Tier-zuchtdirektor der LK NÖ, feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag. Viele Weichenstellungen im Be-reich der Nutztierhaltung gehen auf das Konto des Jubilars. Auch der Korneuburger Altobmann Jo-hann Zehetner hatte Grund zum Feiern. Er wurde 75 Jahre alt.

Den 60. Geburtstag feierte Otto Fehringer, Obmann des Raiffei-sen-Lagerhauses Amstetten. Für seinen Einsatz im Genossen-schaftswesen überreichte ihm Landeskammerrat Andreas Eh-renbrandtner die silberne Kam-mermedaille. Die LK NÖ gratu-liert allen Jubilaren.

Gleich drei herausragende Persönlichkeiten der NÖ Landwirtschaft hatten kürzlich allen Grund zum Feiern. So standen für sie ganz besondere Jubiläen ins Haus.

weIcHeNSteLLeR FÜR dIe LANdwIRtScHAFt

Jubilare: Sie leben hoch

UNSERE LANDWIRTSCHAFFT’S.Die Hagelversicherung macht’s.

Die Österreichische Hagelversicherung ist stolzer Partner der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und sichert trotz Klimawandel die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft. Denn in der Landwirtschaft hängen die Erträge zu 80% vom Wetter ab und in den letzten Jahren haben sich durch den Klimawandel die wetterbedingten Naturkatastrophen weltweit verdoppelt. Die Österreichische Hagelversicherung leistet im wetterbedingten Schadensfall rasche sowie kompetente Hilfe und sichert so die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln.

Mit freundlicher Unterstützung des

Maschinenring würdigte EinsatzKarl Furtner (1.v.r.), langjähriger Geschäftsführer und Förderungs-referent des Maschinenrings, konnte kürzlich die höchste Auszeichnung des Maschinen-rings entgegennehmen. Mit dem goldenen Ehrenring würdigten Landesobmann Johann Bösendor-fer und Geschäftsführer Christian wildeis (v.l.) die Leistungen und das Engagement Furtners, der sich nun in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Unter den Gratulanten waren LK NÖ-Vizepräsident otto Auer, Landes-bäuerin Maria winter sowie zahl-reiche Kollegen Furtners aus der Landwirtschaftskammer.

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zum 80. gebuRtStAg freute sich Bruno Laber (2.v.r.) zahlreiche Gratulanten be-grüßen zu dürfen. Laber setzte sich in seiner Zeit als tierzuchtdirektor der LK NÖ für die Nutztierhaltung ein. Viele Verbesserungen gehen auf das Konto des Jubi-lars. Unter den Gratulanten (v.l.): Kammerdirektor-Stellvertreter Martin Jilch, Ab-teilungsleiter tierhaltung Andreas Moser und Vizepräsident otto Auer. Foto: LK NÖ

Page 12: Die Landwirtschaft August 2014

| 12 | Die Landwirtschaft

LK Aktuell August 2014

Ab Zusendung des Erhebungs-bogens hat man acht Wochen lang Zeit, diesen zu kontrollie-ren, erforderliche Änderungen und Ergänzungen vorzuneh-men und den Bogen unterfer-tigt an die Finanzverwaltung zurückzusenden. Auch Finanz-Online-Nutzer haben ein Schreiben erhalten. Damit wird darauf hingewiesen, dass unter ihrem Login bereits die Daten in die elektronische Applikation eingespielt wurden und bearbeitet werden kön-nen. Auch hier gilt die Frist von acht Wochen ab Zusendung des Informationsschreibens.

berechnungshilfe für betriebe mit tierhaltung

Die Beilage LuF1-T ist nur in je-nen Fällen auszufüllen und zu retournieren,

wenn das Formular von der Fi-nanz zugesendet wurde oder

wenn sich aufgrund eigener Berechnungen ein Zuschlag zum Einheitswert aufgrund überdurchschnittlicher Tier-haltung ergibt, was ein Über-schreiten der Normalunter-stellungsgrenze bedeutet. Eine diesbezügliche Berech-nungshilfe steht auf der Home-page der Landwirtschaftskam-mer Niederösterreich unter www.noe.lko.at/einheitswert beim Link „Vieheinheiten-rechner“ als Excel-Variante zur Verfügung.

Neuerung für reine pachtbetriebe

Wirtschaftliche Einheiten, die ausschließlich Pachtflächen be-wirtschaften und kein Eigentum haben, erhalten nunmehr auch

ein eigenes Einheitswertakten-zeichen und einen eigenen Ein-heitswertbescheid. Hiefür wer-den eigene Erhebungsbögen (LuF3, LuF3b) voraussichtlich ab September zur Versendung gelangen. Die Finanz ist da-bei bemüht, Angaben aus den Eigentümererklärungen, wo dies möglich ist, bereits bei den Erhebungsbögen für Pächter einzuarbeiten.

Hilfestellung beim Ausfüllen der Formulare

Neben den Informationsveran-staltungen der Landwirtschafts-kammer bieten auch die Ausfüll-anleitung der Finanzverwaltung und der Leitfaden „Hauptfest-stellung 2014 für das land- und forstwirtschaftliche Vermögen“, welcher in den Bezirksbauern-kammern aufliegt, wertvolle

Hinweise zum Ausfüllen der Er-klärungen. Im Internet finden Sie Hilfestellung auf der Home-page der Landwirtschaftskam-mer (www.lko.noe.at/einheits-wert) und auf der Homepage des Bundesministers für Finanzen (www.bmf.gv.at). Das Finanzmi-nisterium führt auf dieser Seite weiters einen umfangreichen Fragen-Antwort-Katalog, der laufend ergänzt wird und auch viele Spezialfragen abdeckt. Im Wirkungsbereich jeder Bezirks-bauernkammer gibt es auch noch Betreuungslandwirte, die gegen Entgelt entsprechend der getätigten Angaben die Formu-lare für Sie ausfüllen.

DI reInharD Kern referat betriebswirtschaft tel. 05 0259 25102 [email protected]

NäcHSteR ScHRItt Die Hauptfeststellung der Einheitswerte geht in die nächste Runde. Der Landwirt hat acht wochen nach Erhalt des Erhebungsbogens oder des Informationsschreibens Zeit, um Änderungen und Ergänzungen durchzuführen. Foto: LK NÖ

Die Neufeststellung der Einheitswerte für das land- und forstwirtschaftliche Vermögen zum Stichtag 1. Jänner 2014 wird derzeit umgesetzt. Seit Mai hat die Finanzverwaltung rund 76.000 Erhebungsbögen in NÖ versandt. Parallel dazu wurden von den Bezirksbauernkammern Informationsveranstaltungen abgehalten.

eINHeItSweRt 2014 FRIST VON ACHT WOCHEN BEACHTEN

Hauptfeststellung ist voll im Gang

Page 13: Die Landwirtschaft August 2014

Markt

KreditzinsenIm Mai 2014 betrugen die durchschnittlichen Zinsen für bestehen-

de EURO-Kredite von (nicht-finanziellen) Unternehmen mit

Laufzeit bis zu 1 Jahr 2,21 %

1 bis 5 Jahre 2,76 %

über 5 Jahre 2,43 %

neue Kredite bis 1 Mio. Euro 2,36 %

Bezugszinsätze 6/2014 3 Monats-EURIBOR 0,24 %

Sekundärmarktrendite 0,99 %

AIK-Zinssatz 1.7.-31.12.Der Bruttozinssatz für die Agrarinvestionskredite beträgt 1,75 %.

Daraus ergibt sich zB ein Nettozinssatz für den Kreditnehmer von

1,120 % (36%iger Zinsenzuschuss)

0,875 % (50%iger Zinsenzuschuss)

0,437 % (75%iger Zinsenzuschuss)

Durch den genannten Bruttozinssatz sind laut Sonderrichtlinie

Spesen (auch Entgelte für die Kontoführung) bereits abgedeckt.

GetreIde

An den internationalen Börsen setzte sich in den letzten Wochen die Talfahrt der Getreidepreise fort. Die erwar-teten hohen Schätzungen zur europäischen Getreideern-te wurden bislang meist bestätigt bzw. sogar übertrof-fen. An der Euronext Paris gab der Mahlweizen-Novem-berkontrakt im Juli stetig nach und lag zu Redaktions-schluss bei EUR 178,- je Tonne. Die zuletzt wechselhafte Witterung in Europa lässt jedoch zunehmend Zweifel an den Qualitäten aufkommen. Hochwertige Weizenquali-täten könnten heuer entsprechende Aufschläge erzielen. Bei Futtergetreide dürfte dagegen weiter Preisdruck bestehen. In den USA wächst bei fast optimalem Wetter eine Rekordmaisernte heran. Das US-Landwirtschafts-ministerium stufte zuletzt 76 Prozent der Maisbestände mit gut bis exzellent ein. Dies ist die beste Bewertung der letzten zehn Jahre. An der Euronext Paris sank der Mais-Novemberkontrakt auf EUR 155,- je Tonne.

roman BayerLandeskammerrat und Biobauer

Was bringt die Bio-getreideernte 2014?

Die heurige Biogetreideern-te zeigt bei Wintergetreide, speziell bei Wintergerste, mengenmäßig eher gute Er-träge. Außerdem wurden die Anbauflächen für Wintergers-te, Dinkel und Triticale zur Ernte 2013 um jeweils 1.000 ha deutlich ausgeweitet, wäh-rend die Weizenflächen annä-hernd gleich geblieben sind. Bei Speiseweizen dürften die Proteingehalte im Gegensatz zum vorigen Jahr wesentlich niedriger ausfallen (häufig zwischen 10% bis 12%). Als zusätzliches Problem trat heuer in einigen Gebieten auch wieder der nahezu unbezwingbare Feind im Bio-weizenbau, der Weizenstein-brand, auf. Während sich die Erzeugerpreise für gute Weizenqualitäten auf dem Niveau von 2013 wiederfin-den, ist die Preisentwicklung im Futtergetreide-Segment und bei Dinkel noch schwer kalkulierbar. Der Sommer bleibt auch spannend durch die aktuell vorgelegten Vor-schläge der EU-Kommission zur neuen Bioverordnung, die für uns Österreichische Bio-bauern so nicht akzeptabel wären.

Durch das EU- und weltweit gro-ße Angebot zeigt sich die Preis-situation bei Weizen sehr an-gespannt. So liegen die Weizen-notierungen an der Pariser Ter-minbörse auf einem 4-Jahrestief. Allerdings wird erwartet, dass das Preispremium für hochqualita-tiven Weizen heuer größer aus-fällt. So könnte der Preisabstand Premium- zu Futterweizen rund EUR 50,- betragen. Wo sich der Preis für Futterweizen einpen-deln wird, ist jedoch noch offen und Experten sehen hier eine eher sinkende Tendenz. Diese wird durch das niedrige Preis-niveau beim Austauschprodukt Mais und dessen gute Ertragser-wartungen verstärkt.

Weizen verfügbar sein dürfte, so scheint die Menge an hochqua-litativer Ware begrenzt. Sowohl im Westen (Frankreich) als auch im Südosten Europas (Ungarn) wurde bisher ein hoher Anteil an Mahl- bzw. Futterweizen gedro-schen. Premium- und Qualitäts-weizen könnten daher in der Ver-marktung noch gefragt sein.

In den Trockengebieten Nieder-österreichs ist die Getreideernte 2014 weitgehend abgeschlossen und die Ergebnisse zeigen ein da-bei besseres Bild als die trockenen Bedingungen im Frühjahr erwar-ten ließen. Auch die Einschät-zung zur NÖ Weizenernte von Ende Juli mit rund 900.000 Ton-nen muss angehoben werden. Im Trockengebiet melden die Aufkäufer einen Durchschnitts-ertrag bei Weizen von 5,5 Tonnen je Hektar, wobei es je nach Feld-stück zu extremen Spreizungen von 3,5 bis 9 Tonnen kommt. Damit passt die heimische Ernte ins Bild einer großen EU-Ernte, deren Gesamtmenge zuletzt auf über 140 Mio. Tonnen angehoben wurde. Wenn auch insgesamt viel

Bei umfangreicher Gesamternte dürfte der Anteil an Premiumweizen heuer geringer ausfallen, das sollte höhere Preispremiums ermöglichen.

wENIgER wEIZEN MIt hOhEM pROtEINgEhAlt IM tROcKENgEBIEt

NÖ Weizenernte größer als erwartet

August 2014 Markt

Die landwirtschaft | 13 |

Foto

: LK

Page 14: Die Landwirtschaft August 2014

SchweinepreiseBasis 84-103 kg SG, 57 % MFAMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

| 14 | Die landwirtschaft

Markt August 2014

Monatspreise in euro pro kg SG, netto

StierpreiseJungstiere R3, frei Schlachtstätte

Monatspreise in euro pro Stück, netto

Ferkelpreise30 kg Ferkel

FerKeL

Ein saisonal steigendes Angebot an Ferkeln bei gleichzeitig rückläufigen Mastschweinepreisen brachte im letzten Monat den NÖ Ferkelmarkt ordentlich unter Druck. Die Nachfrage fiel bei den heimischen Mästern durch die hitzebe-dingt verlängerte Mastdauer sowie der neuen Pauschalierungsverordnung bestenfalls mäßig aus. Zudem haben speziell in Südösterreich die Schweinemäster mit knappen Futtermaisreser-ven zu kämpfen. Auch die Exporte Richtung Süd-osteuropa liefen nur in bescheidenem Umfang. Der NÖ Ferkelpreis gab im Juli um insgesamt 25 Cent nach und lag zu Monatsende bei EUR 2,20 je kg. Für den August mehren sich die Zeichen, dass der Mastschweinesektor und somit auch der Ferkelmarkt sich wieder stabilisieren können. Für die kommenden Wochen rechnet man mit einer Seitwärtsbewegung der Ferkelnotierung.

SchweIne

Der NÖ Schweinemarkt kam im Juli unerwartet deutlich unter Druck. Mit Beginn der Sommer-ferien hat sich traditionell der Inlandskonsum eingebremst. Der Absatz von Grillware blieb witterungsbedingt hinter den Erwartungen zurück. Zudem hatte der Verarbeitungssektor mit der anhaltenden Importsperre Russlands und der damit verbundenen großen Konkurrenz am inner-europäischen Markt zu kämpfen. Trotz bestenfalls knapp durchschnittlicher Angebotsmengen gab der NÖ Basispreis im letzten Monat um insgesamt zwölf Cent nach und lag zu Redaktionsschluss bei EUR 1,51 je kg SG. Im August dürfte sich die Situation merklich entspannen. Ein anhaltend knappes Angebot sollte auf eine mit der Rückkehr der Urlauber steigende Nachfrage treffen. Man erwartet somit zumindest stabile, wahrscheinlich aber steigende Erzeugerpreise.

rInder

Auch in den letzten Wochen entwickelte sich der Schlachtstiermarkt in NÖ sehr ausgeglichen und die Notierungen bereits das zehnte Mal in Folge unverändert. Das Angebot blieb überschaubar, was sich mit den im Vergleich zu den Vorjahren geringeren Schlachtzahlen deckt. Zudem unter-stützte das durchwachsene Sommerwetter die Nachfrage. Angespannter zeigte sich weiterhin die Lage in Bayern und so lag Mitte des Monats die bayerisch - österreichische Preisdifferenz für U3-Stiere bei fast 10 Cent je kg. Auch in anderen EU-Ländern liegt das Preisniveau unter dem ös-terreichischen, dadurch ist das Anstiegspotenzial für die heimischen Stierpreise vorerst begrenzt. Daher wird zumindest bis Mitte August mit einer fortgesetzt stabilen Preisentwicklung gerechnet, bessere Preise scheinen erst ab der zweiten Monatshälfte möglich.

BESSERE pREISE UND MEhR SIchERhEIt

Bio-RindervermarktungIn NÖ arbeiten Rinderbörse und der Verband Bio Austria in der Vermarktung von Biorindern enger zusammen. Hier zeigen sie die Vorteile der Kooperation.

Zusammenarbeit und die Bün-delung von Stärken haben schon in der Vergangenheit Vorteile für Bio-Lieferanten gebracht. Auch wenn die Biobauern mit viel Herz und Überzeugung bei der Sache sind, braucht es vor allem einen guten Preis, Fairness und Sicher-heit bei der Vermarktung. In der Zusammenarbeit der Bio Ver-marktung Handels GesmbH mit der NÖ Rinderbörse wird auf kla-re Aufgabenteilung gesetzt. „Der aus den Reihen der Biobauern gewählte Bio-Beirat garantiert,

dass unsere Mitglieder in Bera-tungsfragen unterstützt und op-timale Preise erzielt werden. Mit neuen Vermarktungsprojekten wird zusätzlich Nutzen gestiftet“, umreißt Franz Hlavka, Beirats-Vorsitzender und BIO AUSTRIA NÖ-Vorstand die Ziele.

Die großen Vermarktungsvortei-le liegen in der deutlichen Preis-steigerung und geringen Trans-portkosten durch kurze Wege, der Zahlungsgarantie durch den bewährten „Sicherungspool“, das

30354045505560657075

Bayern

Niederösterreich

6543211211109876

Bayern

Niederösterreich

1,3

1,4

1,5

1,6

1,9Niederlande

Dänemarkt

Deutschland

Österreich

6543211211109876

Niederlande

Österreich

DeutschlandDänemark

1,7

1,8

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0Italien

Tschechien

Bayern

Österreich

6543211211109876

ItalienÖsterreich Bayern

Tschechien

Zahlungsziel von rund zwei Wo-chen, faire Auszahlungspreise, die Vertretung von Bäuerinnen und Bauern durch Biobeiräte sowie die Erschließung neuer Märkte und Produktinnovatio-nen. „Die Verrechnung für unse-re Lieferanten übernimmt die Rinderbörse. Zugleich bieten wir eine deutliche Preissteigerung in den einzelnen Kategorien an. Trotz höchster Transport-standards zahlen BIO AUSTRIA-Mitglieder statt € 27,- nur mehr € 10,- Transportkosten“, so Ing. Fo

to: L

K N

Ö

Page 15: Die Landwirtschaft August 2014

Monatspreise in Euro pro kg SG, netto

August 2014 Markt

Die landwirtschaft | 15 |

KüheSchlachtkühe O3, frei Schlachtstätte

Monatspreise in cent/kg, netto

erdäpfelpreisevorwiegend festkochende Sorten, lose in Kisten

holzpreisepreise für Fi/ta Blochholz B, Stärkeklasse 2bJahrespreise in euro/FMO, netto

hOLZ

Die Ö-Sägewerke sind weiterhin sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Teilweise ist die Zufuhr nur begrenzt möglich. Daher verläuft die Abfuhr des bereits erzeugten Rundholzes schlep-pend. Regional keimt die Nachfrage nach Rund-holz etwas stärkerer Dimensionen auf, weil ein gewisses Überangebot an Schwachholz aus den Schadgebieten besteht. Mit den Neuabschlüssen für das 3. Quartal sind die Preise generell noch-mals etwas gesunken, für das Leitsortiment Fichte B, Media 2b werden bis zu 100,- Euro je FMO erzielt. Die Lärche wird konstant nachgefragt und hat ihr gutes Preisniveau gehalten. Den Waldbesit-zern wird aufgrund der angespannten Marktlage empfohlen, Nutzungen mit überwiegendem Anfall schwacher Sortimente in die Wintersaison zu ver-schieben, aber konkreter Nachfrage zu gesicherten Preisen und Abfuhrgarantie zu entsprechen.

erdäpFeL

Heurige waren im Juli überreichlich am Markt. In allen Bundesländern wird der Lebensmittelhan-del mit lokaler Ware bedient. Diese steht heuer reichlicher zur Verfügung und erschwert so den Abfluss aus Überschussgebieten wie NÖ. Durch den frühen Vegetationsstart und die schleppende Vermarktung hat sich der Anteil an übergroßen Knollen massiv erhöht. Da es für schalenlose Ware dieser Größe kaum Absatzmöglichkeiten gibt, kam es Mitte des Monats zu einer deut-lichen Preisdifferenzierung. Der Erzeugerpreis für mittelfallende Ware lag zu Redaktionsschluss bei EUR 10,- je 100kg. Das Angebot dürfte weiterhin überreichlich bleiben, da die Anschlusssorten bereits in den Startlöchern stehen. Das Ende der lokalen Versorgung und beginnende Exporte schalenfester Ware könnten in den nächsten Wo-chen aber Impulse für die Vermarktung bringen.

Kühe

Nachdem im Juni die Kuhschlachtungen über dem sehr niedrigen Vorjahreswert gelegen sind, unterschritten sie im Juli wieder die schon dürre-beeinflussten Zahlen des Vorjahres. Der export-orientierte Schlachtkuhmarkt steht aber stark unter dem Einfluss des ausreichend versorgten EU-Marktes. So gaben die Notierungen trotz gerin-gen Angebots im Juli um insgesamt 5 Cent nach. EU-weit wirken die niedrigen Preise bei Schweine-fleisch, dem Koppelprodukt in der Verarbeitungs-industrie und der schwache Absatz nach Russland ungünstig auf den Bedarf. Die weitere Marktent-wicklung wird insgesamt als „normal“ eingestuft. So sollte durch eine gute Grundfuttersituation, sinkende Futterkosten und gute Milchpreise das Angebot in nächster Zeit überschaubar bleiben, damit wird bis in den Frühherbst eine fortgesetzt stabile Marktentwicklung erwartet.

MilchpreiseMit 1. Juli bezahlten die in NÖ tätigen

Molkereigenossenschaften ihren

lieferanten folgende Milcherzeuger-

preise in cent pro Kilogramm:

Konventionelle Milch

Berglandmilch, netto 37,80

Milchgenossenschaft NÖ, netto 37,50

gmundner Milch, netto 36,26

Biomilch

Berglandmilch, netto 44,20

Milchgenossenschaft NÖ, netto 43,00

Änderungen beim Milcherzeuger-

preis werden jedem Milchlieferanten

aufgrund des Milchvertrages im

Milchgeldanlageblatt mitgeteilt.

Qualitätsergebnisse

Im Mai 2014 entsprachen 99,22% der

in NÖ angelieferten Milch der 1. güte-

klasse. Für 87,64 % der angelieferten

Milch wurde auch der S-Zuschlag von

bis zu 1,45 cent/kg ausbezahlt.

DI MarIanne PrIPlata-Hackl DI MartIn ScHIlDböck

Fallende Tendenzen für internationale N-DüngerpreiseDie laufenden Preiserhebungen der LK NÖ weisen für die Stickstoff-düngerpreise im August im Vergleich zum Vorjahr eine sehr stabile Entwicklung aus. Der Preis für NAC liegt leicht über dem Niveau des Vorjahres, wobei von den internationalen Märkten eher preis-dämpfende Signale kommen. So sind die internationalen Preise für Ammonium im Frühsommer zurückgegangen, was Auswirkung auf die Preise von Stickstoffdüngern haben sollte. Zusätzlich könnten die rückläufigen Getreidepreise Einfluss auf das weltweite Einkaufs-verhalten bei Düngemitteln haben. Zusammen mit dem verfügbaren Angebot an Ammonium ist damit weiterer Rückgang der Spotmarkt-preise wahrscheinlich.

0

100

200

300

400

500

600

NAC DAP Kali 60 Harnstoffin

EU

R/t e

xkl.

2011 2012 2013 Jul 14

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5 Niederlande

Dänemarkt

Deutschland

Österreich

6543211211109876

Frankreich

Österreich

Bayern

Tschechien10

15

20

25

30

35

40Deutschland

Bayern

Niederösterreich

29282726252423

Niederösterreich

Deutschland

Bayern

50

60

70

80

90

100 Österreich

14131211100908070605040302

Österreich

Reinhold Schwingenschlögl, Geschäftsführer der Bio Ver-marktung. „Durch Nutzung von Synergieeffekten in der flächen-deckenden Betreuung und mit regionalen Ansprechpartnern wollen wir gemeinsam mit ver-besserter Servicequalität bei den Bio-Rinderbauern auftreten“, sieht DI Werner Habermann, Ge-schäftsführer der Rinderbörse die Vorteile der Kooperation. Der-zeit können alle Rinder gut ver-marktet werden und es gibt kaum Wartezeiten. Eine möglichst frü-he Anmeldung erleichtert dabei die Planung. Die Anmeldung der Biorinder erfolgt bei Bio Ver-marktung Handels GesmbH (Tel: 02822/21324, Fax: 02822/21324-14, www.biovermarktung.at), die Verrechnung durch die NÖ Rin-derbörse (Tel. 02782/81100, Fax: 02782/81100-4).

Page 16: Die Landwirtschaft August 2014

EBP und gekoppelte Zahlungen 2014

KürZunG uM 1,3 %?Die EU-Kommission legte vor kurzem einen Entwurf des Haushaltsplans für 2015 vor. Für die Landwirtschaft sind knapp 57 Mrd. € veranschlagt. Aus diesem Topf werden auch alle Direktzahlungen (EBP, Mutterkuh-, Milchkuhprämie) für das Antragsjahr 2014 bezahlt. Dieser Jahresplan fi-xiert, wie viel Geld EU-weit für Zahlungen maximal ausgegeben werden kann. Wird der Haushaltsplan überschritten, müssen die Ausgaben an-teilsmäßig gekürzt werden. Damit die Ausgabenobergrenze eingehalten werden kann, kündigt die EK an, alle Direktzahlungen kürzen zu müs-sen. Dh. für die Auszahlung der EBP und der gekoppelten Tierprämien für das Antragsjahr 2014 wird der Einbehalt (Haushaltsdisziplin) mit 1,3 % veranschlagt. Ein Freibetrag von 2.000 € je Betrieb wird angewendet, dh alle Beträge über der Freigrenze werden reduziert.

DI anDreaS ScHlager

Greening ist an folgende drei Auf-lagen gebunden: Fruchtfolge auf Acker (bis 10

ha Acker keine Verpflichtung) zwischen 10 - 30 ha Acker

– mind. 2 Kulturen (Haupt-kultur max. 75 %)

mehr als 30 ha Acker – mind. 3 Kulturen (Haupt-kultur max. 75 %, 2 Kultu-ren max. 95 %)

ökologische Vorrangflächen auf Ackerland (bis 15 ha Acker keine Verpflichtung) mehr als 15 ha Acker –

mind. 5 % Ökovorrangflä-chen (ÖVF)

Grünlanderhaltung keine einzelbetriebliche

Einschränkung außer bei bestimmten Grünlandflä-chen in Natura 2000-Ge-bieten (Umbruchsverbot)

wer ist vom Greening nicht betroffen?

Biobetriebe, Obst-, Wein- und

greening - planung für 2015Mit 2015 wird das neue Flächenmodell (neue Zahlungsansprüche) umgesetzt. Greening wird dabei verpflich-tender Bestandteil und ist zu erfüllen, damit die Zahlungsansprüche in vollem Umfang gewährt werden.

| 16 | Die landwirtschaft

Invekos August 2014

InVeKOS

Hopfenflächen bzw. Flächen in Natura 2000-Gebiet sind von den Auflagen ausgenommen. Ebenso sind kleinere Betriebe (weniger als 10 ha siehe Eintrittsschwel-len je Auflage) und Betriebe mit hohem Grünlandanteil bzw. viel Ackerfutter (mehr als 75 %) vom Greening befreit. Trotzdem wird die Greening-Prämie bezahlt.

wie kann Greening erfüllt werden?

Es gibt zwei Möglichkeiten: Teilnahme an der ÖPUL-Maß-

nahme „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Be-wirtschaftung (UBB)“ oder

Einhaltung der für den Be-trieb zutreffenden einzelnen Greening-Auflagen

Nimmt ein Betrieb im ÖPUL an der Maßnahme UBB teil, so wird mit den darin festgelegten Auf-lagen gleichzeitig auch das Gree-ning erfüllt und zusätzlich die UBB-Prämie gewährt.

warum ist das so?

Die Auflagen der ÖPUL-Maßnah-me UBB sind grundsätzlich so gestaltet, dass sie als gleichwertig für Greening gelten (vorbehaltlich der Genehmigung). Hält man sich daran, ist auch Greening einge-halten. Folgende Auflagen sind im UBB geplant (siehe dazu auch die Darstellung in BBK Aktuell, Son-derausgabe Herbstantrag 2014): mind. 3 Kulturen, max. 75 %

Getreide/Mais, und max. 66 % einer Kultur statt Fruchtfolge-auflage bei Greening

mind. 5 % Biodiversitätsflä-chen statt 5 % ökologische Vorrangflächen bei Greening

sonstige UBB-spezifische Auf-lagen: Erhaltung von Land-schaftselementen, einzelbe-triebliche Grünlanderhaltung, Weiterbildung

Fruchtfolge und Öko- vorrangflächen ohne UBB

Die geforderte Mindestanzahl an Kulturen, je nach Ackeranteil, ist gängige Praxis. Die Fruchtfolge-auflage wird daher für Ackerbau-betriebe im Wesentlichen keine große Hürde darstellen. Ökologi-sche Vorrangflächen (mind. 5 % der Ackerfläche) können erfüllt werden durch: Brachen (ohne bestimmte

Auflagen zu Mischungen, Flä-chengröße usw.)

stickstoffbindende Kulturen – Anrechnungsfaktor 0,7 (1 ha = 0,7 ha ÖVF) klein- und großkörnige Le-

guminosen (zB Klee, Luzer-ne, Wicken, Soja, …), Pflan-zenschutz wird zulässig sein

Zwischenfrüchte/Begrünung – Anrechnung mit 0,3 (1 ha = 0,3 ha ÖVF) ÖPUL-Begrünungen der

Varianten 1 bis 5, aber begrünte Flächen zum Greening erhalten keine ÖPUL-Begrünungsprämie!

bestimmte Landschafts- elemente

Kurzumtrieb (ohne Düngung/Pflanzenschutz) – Faktor 0,3 (1 ha = 0,3 ha ÖVF)

Aus diesem Maßnahmenkatalog kann jährlich neu entschieden werden, wie die Ökovorrangflä-chen erfüllt werden. Selbstver-ständlich sind auch verschiedene Möglichkeiten „kombinierbar“, wie zB 2 % aus Brachen und die restliche mind. 3 % mit Sojaan-bau (Achtung: Anrechnungsfak-tor 0,7 heißt in der Natur mind. 4,3 % Soja). Weitere Hinweise zum Greening und Äquivalenz sowie einer gesamten Darstel-lung der ÖPUL-Maßnahme UBB finden Sie im beiliegenden Bauernjournal.

Sonstiges

Mit der neuen Greening-Frucht-folgeauflage wird die bisher gül-tige CC-Bestimmung (max. 85 % Getreide/Mais) unnötig. Diese wird es nicht mehr geben. Weiterhin notwendig ist Acker-flächen innerhalb von 5 Jahren in die Fruchtfolge einzubinden um die Grünlandwerdung zu vermei-den. Ausnahmen werden gelten (zB Brachen für Ökovorrangflä-chen bleiben Acker).

DI anDreaS ScHlager

Page 17: Die Landwirtschaft August 2014

Die Erhaltung und der naturver-trägliche Umgang von definier-ten Landschaftselementen stellt dabei eine Teilnahmevorausset-zung für diese Maßnahmen dar.Während Landschaftselemen-te im Agrarumweltprogramm ÖPUL 2007 pauschal abgegolten wurden, wird die Prämienbe-rechnung zukünftig genau auf die in der Verfügungsgewalt des An-tragstellers befindlichen Land-schaftselemente abgestimmt sein.Um diese Form der Abwicklung zu ermöglichen, wurde die Agrar-markt Austria (AMA) durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und

Landschaftselemente (LSE) werden im ÖPUL ab 2015 bei Teilnahme an der Maßnahme „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung - UBB“ und „Biologische Wirtschaftsweise“ eine zentrale Rolle einnehmen.

ABgEltUNg IM ÖpUl 2015

Erhalt und pflege von landschaftselementen

August 2014 Invekos

Die landwirtschaft | 17 |

Wasserwirtschaft (BMLFUW) mit der österreichweiten digitalen Er-fassung von Landschaftselemen-ten auf und angrenzend zu land-wirtschaftlich genutzten Flächen beauftragt. Die lagegenaue Er-fassung der Landschaftselemente wurde auf Grund EU-rechtlicher Vorgaben hinsichtlich Dokumen-tation und Kontrollierbarkeit von Leistungsabgeltungen (= ÖPUL-Prämie) seitens der Kommission bereits mehrfach gefordert und wird nun umgesetzt.

Verpflichtungen im Rahmen der ÖpuL-Maßnahmen

Grundsätzlich ist die Anzahl und die Fläche aller als erhaltenswert

definierter Landschaftselemente zu erhalten. Flächige Elemente (Feldgehölze, Hecken,…) dür-fen nur nach vorheriger Geneh-migung durch die zuständige Naturschutzbehörde verändert werden (ausgenommen sind ordnungsgemäße Pflegemaß-nahmen wie z.B. das auf Stock setzen von Hecken oder die Ent-fernung im Rahmen von Behör-denverfahren). Für punktförmi-ge Elemente (Bäume, Büsche) gilt eine Toleranzregelung. Diese erlaubt es, einzelne Bäume/Bü-sche zu entfernen, wenn dafür Nachpflanzungen erfolgen bzw. entsprechende Toleranzen nicht überschritten werden. Diese Nachpflanzungen müssen auf – bzw. in einem Abstand von ma-ximal fünf Metern zu – landwirt-schaftlichen Nutzflächen (LN) des Betriebes erfolgen und bei einer Vor-Ort-Kontrolle (VOK) auffindbar sein. Die Toleranz für die Entfernung von punktförmi-gen LSE ohne Nachpflanzung liegt bei maximal einem Element pro angefangenen zehn Elemen-ten (zB können 2 Bäume ent-fernt werden, wenn ursprüng-lich insgesamt elf bis 20 Bäume vorhanden waren). Wer mehr als 50 % der punktförmigen LSE entfernen möchte, muss – trotz Nachpflanzung – im Vorhinein das Einvernehmen mit der zu-ständigen Naturschutzbehörde herstellen.

Abgeltung der LSe-nachteile

Die Abgeltung (Prämie) berück-sichtigt den Ertragsverlust und den Bewirtschaftungsmehraufwand.Die Prämienberechnung erfolgt auf Grundlage der ermittelten LSE-Fläche, wobei der Prozentanteil der LSE-Fläche zur gesamten be-antragten LN errechnet wird. Je-dem punktförmigen LSE wird eine Fläche von 1 Ar zugewiesen, flächi-ge LSE weisen ohnehin eine durch das Polygon definierte Fläche auf. Je Prozent LSE an der LN werden voraussichtlich 6 € pro Hektar LN an Prämie ausbezahlt werden.

DI lukaS Weber-HajSzan, bMlFuW DIPl.-HlFl-Ing. joHanneS kneISSl, aMa DI geralD HoHenauer, lk nö

Beispiel zur LSe prämienberechnung:Ein Betrieb bewirtschaftet landwirtschaftliche Nutzflächen im Ausmaß von 20 Hektar und verfügt über eine Gesamtfläche von LSE im Ausmaß von 1 Hektar (= 5% LSE-Anteil).1 Hektar an Landschaftselementen kann sich folgendermaßen zusam-mensetzen: 60 LSE mit dem Typ „Bäume/Büsche“ (Punkte) = 60 Ar 4 LSE mit dem Typ „Hecke/Ufergehölz“ (4 Polygone) = 33 Ar 1 LSE mit dem Typ „Feldgehölz/Baumgruppe/Gebüschgruppe“ (1 Polygon) = 7 ArInsgesamt entspricht dies einem Anteil von 5% an der gesamten land-wirtschaftlichen Nutzfläche des Betriebes. Es resultiert ein Betrag von 30 € pro Hektar (5 % x 6 €) LN, wodurch folglich der Betrieb in Summe 600 € (30 € x 20 ha) für die Einhaltung der Teilnahmevoraussetzungen betreffend Landschaftselemente erhält. Für Landschaftselemente wird maximal eine Prämie von 150 €/ha gewährt, dies entspricht einem Anteil von 25 % Landschaftselementen an der LN. Die Erhaltungsverpflichtung gilt jedoch auch bei Überschreitung dieser Grenze für alle Elemente.

Infolge Umstellung des Flächen-referenzsystems von „Feldstück“ auf „Physical Block“ (siehe Bauernjournalartikel Seite VI) sind Änderungsdigitalisierungen zum Herbstantrag 2014 nur bei Ackerfeldstücken von Zwischen-fruchtbegrünern (Stichtag für bewirtschaftete Ackerfläche: 1.10.2014) notwendig. Im Falle einer Ackerflächenänderung bei mehr als 5 Feldstücken vereinbaren Sie rechtzeitig vor Antragsabgabe einen Digitalisie-rungstermin mir ihrer BBK.

Änderungsdigitalisierung für zwischenfruchtbegrüner

Page 18: Die Landwirtschaft August 2014

Im Juni wurden in einer Sonder-nummer des „BBK-Aktuell“ die im neuen ÖPUL vorgesehenen Begrünungsmaßnahmen so-wie die Mulch- und Direktsaat (inkl. Strip Till) umfangreich beschrieben. Die dort enthalte-nen Artikel stehen auch unter www.lk-noe.at zur Verfügung. An dieser Stelle wird die Gegen-überstellung der beiden Begrü-nungsmaßnahmen als Über-blick nochmals abgebildet.

DI elISabetH ScHübl

InVeKOS| 18 | Die landwirtschaft

Invekos August 2014

ÖPUL 2015 – BegrünungsmaßnahmenBegrünungsmaßnahmen

Zwischenfrucht ImmergrünStichtag bewirtschaftete Fläche 1.10.2014 15.5.2015Mindestackerfläche 3 ha 3 ha

Begrünungskulturenabfrostende bzw. winterharte

Zwischenfrüchtehaupt- und Zwischenkulturen

Begrünungsausmaß mind. 10 % der Ackerflächemind. 85 % der Ackerfläche unter Ein-haltung max. Schwarzbrachezeiträume

Begrünungsvarianten ja (2014:4) neinKombinierbarkeit mit Mulch-/Direktsaat ja neinherbstantrag mit Begrünungsseite ja neinAufzeichnungsverpflichtung nein jaMaßnahmenteilnahme ab herbst 2014 bzw. 2015 1.1.2015 bzw. 1.1.2016wertigkeit (prämienrückforderung) --- höherwertigMaßnahmenwechsel zwischen den Begrünungssystemen

bis herbst 2018nur herbst 2015 (mit prämienrückzahlung)

Risiko einer prämienrückzhalung bei Flächenverlusten

geringer höher

prämiengewährungBegrünungsfläche (mind. 10 %,

keine Obergrenze)gesamte Ackerfläche

Mit dem Online-Antrag agieren Sie selbstständig von zu Hause aus. Sie sind zeitlich und „örtlich“ unabhängig, beantragen neue ÖPUL-Maßnahmen und/oder er-mitteln begrünte Feldstücke oder Schläge selbstständig im GIS. Änderungsdigitalisierungen auf Feldstücksebene (Ackerflächen bei Zwischenfruchtbegrünern) sind vorweg in der BBK (Ter-minvereinbarung) zu erledigen. Schlagdigitalisierungen sind – wie bisher auch – im e-AMA eigen-

Herbstantrag 2014

Online geht‘s auchInteressierte Landwirte nutzen diese Serviceeinrich-tung der AMA bereits mit Erfolg. Auch der bevorste-hende Herbstantrag 2014 ist online beantragbar.

ZIELGRUPPE: Antragsteller mit Internetzugang - Interesse für den Online-Antrag KENNTNISSE: eAMA-Anwendung und EDV-GrundkenntnisseMITZUBRINGEN: eAMA-PIN Code, BetriebsnummerKOSTEN: € 45,- (bereits gefördert); DAUER: 4 UE (9-13 oder 14-18 Uhr)KURSORTE: LK NÖ St. Pölten, Bildungswerkstatt Mold, LFS Warth & GießhüblANMELDUNG: 05 0259 26102; Kurstermine (ab Ende August): www.lfi-noe.at

zu den Schulungen

VOrBereItunGen treFFen, InFOrMAtIOnen nutZenDer heurige Herbstantrag bringt viele, zum Teil wesentliche Neuerungen (Greening, neue ÖPUL-(Begrünungs-) Maßnahmen, neues Flächenreferenz-system,…) Es ist nunmehr endgültig die Zeit gekommen, um sich zu infor-mieren und die richtigen Entscheidungen für die Fruchtfolge– (Begrünungs-) planung sowie für die Herbstantragstellung zu treffen. Nutzen Sie alle Infor-mationen, die Ihnen bereits angeboten worden sind oder noch werden: Sonderausgabe BBK Aktuell zum Thema „Begrünungen“ (versendet

im Juni 2014) Sonderausgabe BBK Aktuell zum Thema „Herbstantrag“ (Versandter-

min: 1. Augusthälfte) Bauernjournal August-Ausgabe (Änderungsdigitalisierung unter

„Blockbedingungen“, Greening, Begrünung), Seite VI Homepage der LK NÖ unter www.noe.lko.at AMA-Info und Merkblatt zum HA 2015 AMA-Homepage unter www.ama.at BBK-Gemeindeinformationsveranstaltungen im Zeitraum 25.8. bis 5.

(12.) 9. 2014 -> siehe BBK Aktuell Sonderausgabe HerbstantragÜbrigens, die AMA versendet den vorbedruckten Herbstantrag 2014 am 20.8.2014 an alle Antragsteller eines MFA Flächen 2014. tipp: Nutzen Sie alle mündlichen und schriftlichen Informationsquellen, im Herbstantrag 2014 werden bereits Maßnahmen der GAP 2020 – Reform um-gesetzt, Information und Beratung sind demgemäß wichtiger denn je.

Herbstantrag 2014

ständig möglich. Nutzen Sie die Chance, Erfahrungen zu sammeln. Denn die Zukunft bringt Verände-rungen – nächstes Jahr ist der MFA-Online Standard. Jeder der jetzt handelt (online beantragt), nutzt zeitgerecht neue Möglichkeiten. Die Online-Beantragung ist ge-wünscht - die Landwirtschafts-kammer hilft dabei und bietet gemeinsam mit dem LFI eigene Schulungen (inklusive Digita-lisierung) an. In der Schulung wird aktiv am eigenen Betrieb

inkl. Schlagdigitalisierung ge-übt – bitte überprüfen Sie daher vorher die Richtigkeit der Acker-feldstücke (Digitalisierung über BBK). Ein Tipp am Rande: Reduzie-ren Sie Flächenfehler, indem Sie möglichst nur gesamte Feldstü-cke begrünen oder Schlaggren-

zen so festlegen, dass die Natur-abgrenzung eindeutig und leicht im GIS dargestellt werden kann.Trauen Sie sich, nutzen Sie das Schulungsangebot und stellen Sie Ihren HA 2014 online – die Zukunft beginnt jetzt!

DI anDreaS ScHlager

Page 19: Die Landwirtschaft August 2014

Officia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

LKV KennzahL des MonatsFettgehalt der Milch seite 29

KarpfenteichwirtschaftNach Bedarf füttern seite 32

foreLLen und saibLingeRaps und Kürbis füttern seite 34

VarroabeKäMpfungAmeisensäure erlaubt seite 35

Moderne techniK iM forstDurchforstungsschäden seite 36

hofwerKstattWelcher Kompressor passt? seite 38

triticaLe

Beim Anbau im-mer mehr gefragt seite 20

raps

Neue Herausfor-derungen warten seite 23

pfLanzenschutz

Fakten statt Hysterie seite 27

feldbauratgeber herbstanbau 2014

Der Feldbauratgeber für den Herbstanbau 2014 liefert wert-volle Informationen rund um Sorten, Saatgut, Pflanzenschutz und Dünger. Er liegt kostenlos in allen Bezirksbauernkam-mern auf. Die Sortenergebnisse stammen aus den landesweiten Versuchen der Agentur für Ge-sundheit und Ernährungssicher-heit (AGES). Es werden unter anderem auch für Niederöster-reich jene Sorten angeführt. Die Ergebnisse der Ernte 2014 sind in den Grafiken nicht enthalten, da sie bei Redaktionsschluss noch nicht flächendeckend vorlagen. Aktuelle Ergebnisse werden laufend auf www.ages.at veröffentlicht. Der Spezialteil „Begrünung und Zwischen-fruchtanbau“ enthält die be-kannten im Handel erhältlichen Zwischenfruchtsämereien.

kommentierte Maschinenvorfüh-rung Europas mit neun Legema-schinen, 14 Rodern und fünf Ver-ladelinien sehen. Informationen über die PotatoEu-rope 2014 sind im Internet unter www.potatoeurope.com verfüg-bar. Telefonische Auskünfte gibt es unter 0049 0 69 24788-285 und per E-Mail unter [email protected]

ge Empfehlungen für den zukünf-tigen Kartoffelanbau. Die Aus-steller präsentieren das gesamte Spektrum von der Züchtung bis zur Verarbeitung. Ein weiterer An-ziehungspunkt sind die Maschi-nenvorführungen. Die Besucher können Legen, Roden und Ver-laden der Kartoffeln live erleben. Die Besucher werden die größte

Die gesamte Kartoffelbranche wird wieder ein umfassendes In-formationsangebot rund um die Kartoffel präsentieren. Im Fokus stehen die Bereiche Züchtung, Düngung, Pflanzenschutz, Tech-nik für die Produktion und die Verarbeitung sowie der Handel. Versuchsparzellen, Maschinen-vorführungen sowie Informa-tionsveranstaltungen ergänzen das fachliche Angebot.Veranstaltet wird die PotatoEuro-pe 2014 von der Deutsche Land-wirtschafts-Gesellschaft (DLG), unterstützt von der Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA).

Versuchsfelder

In einem Versuchsfeld werden aktuelle Sorten sowie differen-zierte Dünge- und Pflanzen-schutzstrategien gezeigt. Die Landwirte erhalten damit wichti-

Am dritten und vierten September findet auf dem Rittergut Bockerode in Springe-Mittelrode bei Hannover die Fachausstellung „PotatoEurope“ statt.

spitzentreffen der europäischen kartoffelprofis bei hannover

PotatoEurope informiert

produktion

reportage greMsL

Führig, beste Gene-tik, viel Charakter seite 30

Feldbauratgeber - Herbstanbau 2014Sorten-, Saatgut-, Pflanzenschutz- und Düngeinformationen

iM VergLeich zu 2010 hat sich die Vorführfläche auf 30 Hektar verdoppelt. Foto: www.potatoeurope.at

Page 20: Die Landwirtschaft August 2014

| 20 | die landwirtschaft

Pflanzenbau august 2014

kann zu Entwicklungsstadium 39 (Fahnenblattstadium) eine drit-te Stickstoffgabe eingeplant wer-den. Dabei kommt es zu einer Er-höhung des Proteingehaltes, der aber bei Ethanolgetreide nicht gewünscht ist.

unkrautbekämpfung im herbst – warum nicht?

Die Bekämpfung von Herbstun-kräutern, wie zum Beispiel Wind-halm, verursacht immer wieder Probleme. Zum gewohnten Zeit-punkt im Frühjahr ist es manch-mal zu nass und zu kalt für eine Spritzung. Wurde das Herbizid dann später eingesetzt, war die Wirkung zumeist ungenügend. Eine Möglichkeit wäre, den Her-bizideinsatz in den Herbst vorzu-verlegen. Die Wirkung, zum Bei-spiel gegen Stiefmütterchen, Eh-renpreis und Windhalm ist aus-gezeichnet. Starken Druck durch

eine Berechnung der Saatmenge nach dem Tausendkorngewicht durchgeführt werden.

Bei einer mittleren Ertragserwar-tung bis sechs Tonnen je Hektar beträgt der Stickstoff-Richtwert 90 bis 110 Kilogramm je Hekt-ar. Bei höherer Ertragserwartung kann ein Zuschlag von rund 20 Kilogramm Stickstoff pro Hektar gegeben werden. Faustzahlen der Stickstoff-Dün-gungsempfehlung für die erste Stickstoffgabe im zeitigen Früh-jahr sind maximal 40 bis 70 Ki-logramm Stickstoff je Hektar so-bald der Boden im Frühjahr be-fahrbar ist.Für die zweite Stickstoffgabe, auch Schossergabe, lautet die Faustzahl 30 bis 40 Kilogramm Stickstoff je Hektar. Bei hoher Er-tragserwartung oder bei einer knappen zweiten Stickstoffgabe

Die Anbauausdehnung verdankt Triticale ihrer Anspruchslosig-keit, den attraktiveren Sorten, der mit Weizen vergleichbaren Futterqualität und der Vermark-tungsmöglichkeit als Ethanoltri-ticale.

geringere standortansprüche hohe ertragsleistung

Triticale wurde als Getreideart für schwächere Standorte ge-züchtet. Hier bringen die meisten Sorten aufgrund der geringeren Ansprüche an Boden und Was-serhaushalt hohe und vor allem stabile Erträge. Die letzten Jahre hat auch die Zahl der zugelassenen Sorten zugenommen, was eine Vielzahl von neuen Eigenschaften mit-brachte. So gibt es jetzt sehr kur-ze, fast weizenähnliche Triticale-sorten. Aber auch Verbesserun-gen bei der „Schlechtwettertole-ranz“ oder bei der Standfestigkeit sind gelungen. Somit ist Triticale auch für bessere Standorte mit guter Nährstoff- und Wasser-versorgung, wie zum Beispiel im Feuchtgebiet interessant. Bei

Versuchen der AGES im Alpen-vorland wurden die Kornerträge von Futterweizen ohne Fungizid-einsatz um sieben und neun Pro-zent und mit Fungizideinsatz um zwei und sechs Prozent übertrof-fen. Auf schluffigen Lehmböden des Waldviertels war Triticale um neun und acht Prozent ertrags-stärker.

bestockungsbeginn vor wintereinbruch

Der Saattermin sollte so liegen, dass eine ausreichende Vorwin-terentwicklung gewährleistet werden kann. Anzustreben ist die Anlage der ersten Bestockungs-triebe vor der Winterruhe. Zu-mindest sollten drei bis vier Blät-ter vorhanden sein. Wegen der Kurztagsreaktion bestocken sich die Pflanzen bei späteren Aussaa-ten kaum.Je nach Saatzeitpunkt und Sorte liegt das Optimum für die Saat-stärke zwischen 250 und 320 Kör-ner je Quadratmeter. Weil die Bandbreite in der Saatgutsortie-rung (Tausenkorngewicht 31 bis 58 Gramm) beträchtlich ist, sollte

Die Anbaufläche von Triticale hat in Niederösterreich heuer die 24.000 Hektar-Marke übersprungen. Über Ansprüche, Sortenwahl, Bestandesführung und Vertragsvarianten für die Vermarktung informiert LK-Experte Harald Schally.

ansprüche, sortenwahL, bestandesführung, VerMarKtung

Triticale immer mehr gefragt

Auszahlungspreise in NÖPreise exkl. USt. Ernte 2013 Ernte 2012 Ernte 2011

Ethanoltriticale 165 220 140

Mahlroggen 120 183 200

Mahlweizen 147 207 150

Page 21: Die Landwirtschaft August 2014

zur späten Korrektur gegen Dis-tel, schlägt mit rund 15 Euro je Hektar zu Buche. Eine Übersicht über Getreideherbizide für den Herbsteinsatz ist im aktuellen Feldbauratgeber der Landwirt-schaftskammern zu finden. Er liegt kostenlos in allen Bezirks-bauernkammern auf.

triticale darf nicht umfallen

Der Einsatz von Wachstumsreg-lern ist in Wintertriticale eine zentrale Maßnahme. Nur auf ex-trem leichten Standorten oder in dünnen Beständen kann man darauf verzichten. Etwas weni-ger Risiko besteht bei den Sor-ten Agostino und Mungis. Bei-de zeigen eine sehr gute Stand-festigkeit. Allerdings sind mit Cosinus, Tricanto und Trimmer neuere Sorten auf den Markt, die nur knapp standfest sind.

Gut verträglich ist ein frühes Einkürzen im Ein-Knotensta-dium mit CCC + Moddus, zum Beispiel 1,4 bis 1,8 Liter je Hek-tar Stabilan 400 + 0,2 Liter je Hektar Moddus. Eine Möglich-keit wäre auch Medax Top mit 0,75 bis einem Liter je Hektar. Die Aufwandmenge hängt vom Wasserhaushalt des Standortes und von der Bestandesdichte ab. Auf leichten Böden mit häu-figer Trockenheit ist der Anbau standfester Sorten mit reduzier-ter Düngung gegenüber einem Wachstumsreglereinsatz zu be-vorzugen.

Kornblume kann man mit eini-gen Herbstherbiziden ebenfalls gut bekämpfen. Positiv ist die frühzeitige Ausschaltung der Un-krautkonkurrenz.

Herbstherbizid zumeist verträglicher

Eine Herbstapplikation ist zu-meist verträglicher als ein später Frühjahrseinsatz von wuchsstoff- oder isoproturonhältigen Pflan-zenschutzmitteln. Im Herbst wir-ken reduzierte Mengen auf kleine Ungräser und Kamille sehr gut. Im Frühjahr muss man oft eine höhe-re Menge für die gleiche Wirkung einsetzen – mit deutlich geringe-rer Verträglichkeit und höherer Gefahr der Resistenzbildung.Herbizide mit Bodenwirkung be-nötigen folgende Voraussetzun-gen:feinkrümeliger und feuchter

Boden,gute Saatgutabdeckung mit

mindestens zwei Zentimetern, wüchsige Witterung bei und

nach der Anwendung, keine Nachtfröste,

ein bis zwei Wochen nach der Anwendung noch aktives Wachstum.

Herbizidspritzungen im Herbst können nichts gegen Wurzel-unkräuter wie Distel, Acker-winde oder Ampfer ausrichten. In solchen Fällen mus im Früh-jahr nachkorrigiert werden. An den Kosten sollte das nicht scheitern. Ein kostengünstiges Wuchsstoffmittel, zum Beispiel

august 2014 Pflanzenbau

die landwirtschaft | 21 |

AGOSTINOBekannt für festen Stand• extrem kurz und standfest• enormer Kornertrag• ideal für Güllebetriebe• sehr gesundes Erntegut

ELPASOWinterhärte ist seine Stärke• beste Winterhärte• höchst ertragsstark• längerer Wuchstyp• sehr gesund

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Wintertriticale 2014

große unterschiede bei der gesundheit

Mit zunehmender Anbauver-breitung verlor Triticale seine ursprünglich recht gute Blattge-sundheit. Neben Mehltau kön-nen auch Rostpilze und Blattsep-toria schädigen. Auch gegenüber Gelbrost erweisen sich viele Sor-

ten als anfällig. So ist Krankheits-resistenz auch bei Triticale wich-tig bei der Sortenwahl.Die letzten Jahre zeigten, dass man mit einem gezielten Fungi-zideinsatz deutliche Mehrerträ-ge erzielen kann. Das Fungizid sollte man, wenn nötig, mög-lichst erst nach dem Erscheinen

Page 22: Die Landwirtschaft August 2014

triticaLe ist auswuchsgefährdeter als Weizen Foto: LK NÖ/Schally

| 22 | die landwirtschaft

Pflanzenbau august 2014

gleich dem Mahlweizen. Be-trachtet man die letztjährigen Erzeugerpreise, so zeigt sich die Attraktivität von Ethanoltriticale. Für den Vergleich in der Tabelle „Auszahlungspreise in NÖ“ wur-den die Auszahlungspreise der letzten Jahre eines Aufkäufers in NÖ herangezogen. Vor allem in den beiden letzten Jahren konn-te Ethanoltriticale Spitzenpreise erzielen. Die Auszahlungpreise lagen bei vielen Aufkäufern so-gar über denen von Qualitäts-weizen. Im Erntejahr 2011 war Ethanoltriticale noch weniger attraktiv, da noch ein Preisab-schlag von zehn Euro je Tonne im Vertrag festgeschrieben war.

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ticale Mutterkorn auf. Mutter-kornfreies Saatgut ist am wirk-samsten.

interessante ethanoltriticaleverträge

Agrana Bioethanol GmbH wird für die kommende Saison wie-der Ethanoltriticaleverträge über den Handel auflegen. Bei den Verträgen für Tritica-le wird kein Abschlag gegen-über Ethanolweizen vorgenom-men. Somit erhalten Landwirte für Ethanoltritikale im Rahmen der Verträge den gleichen Preis wie für Ethanolweizen. Die An-zahlung für Ethanoltriticale ist

des letzten Blattes einsetzen. Er-tragssicherungen von rund zehn Prozent sind durchaus keine Sel-tenheit. Bei Versuchen an der LFS Gießhübel im Bezirk Am-stetten steigerte ein einmaliger Fungizideinsatz den Ertrag sogar um 20 Prozent.

auf ährenfusarium achten

Triticale ist anfällig für Ähren-fusarium und eine höhere Be-lastung mit Mykotoxinen im Erntegut kann auftreten. Eine Sorteneinstufung für Fusarium existiert noch nicht. Langstrohi-ge Sorten werden weniger stark befallen. Vereinzelt tritt bei Tri-

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Neben dem Ertrag sind Winter-, Stand- und Auswuchsfestigkeit wichtige Kriterien der Sortenwahl. Während winter- und standfeste Sorten vor-handen sind, mangelt es an einer guten Auswuchsfestigkeit. agostino (saatbau): sehr kurz und gut standfest, knappe Winterhärte, gesund, besonders für tiefgründige Böden des Alpenvorlandescosinus (die saat): ertragsstärkste Sorte, aber knappe Standfestigkeit (AGES-Note: 6), sehr winterhart, mehltauanfällig, Wachstumsreglerein-satz empfohlenelpaso (saatbau): winterhart, mittlere Länge und Standfestigkeit, ge-sund, auswuchsfestMungis (die saat): sehr standfest (AGES-Note: 3) und sehr gute Aus-wuchsfestigkeit, mehltauanfällig, für intensive Standortetricanto (probstdorfer sz): langstrohig und lageranfällig (AGES-Note: 6), auswuchsfest, braunrostanfällig, sehr hohe Kornqualität, für leichtere Böden, österreichische Züchtungtrimmer (probstdorfer sz): sehr frühreif, langstrohig und lageranfällig (AGES-Note: 6), auswuchsfest, sehr winterhart, mehltauanfällig, für leichtere Böden und spätere Lagen

Sortenwahl bei Triticale

Kurz gefasstDie Anbaufläche von Triticale hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt und beträgt in Niederöster-reich derzeit rund 24.000 Hek-tar. Die Blattgesundheit hat jedoch mit zunehmender An-baubedeutung gelitten. Neue, ertragreiche Sorten haben die Anbauwürdigkeit von Triticale enorm verbessert. Unter spe-ziellen Standortbedingungen kann Triticale sogar dem Wei-zen den Rang ablaufen.Ethanoltriticale eröffnet für Marktfruchtbetriebe eine zusätzliche Vermarktungs-möglichkeit mit interessanten Preisen. Vor allem in Regionen und auf Standorten, wo der Anbau von Qualitätsweizen nur mit großer Unsicherheit möglich ist, kann Ethanolge-treide eine interessante Alter-native darstellen.

Page 23: Die Landwirtschaft August 2014

LarVen der Kohlfliege schädigen die Rapswurzel. Sie führen im Ex-tremfall zu einem Totalverlust der Pflanze.Da keine direkte Bekämpfung möglich ist, kann man das Risiko reduzieren, indem man nicht zu früh anbaut. Foto: LK NÖ/Wasner

Durch den Wegfall der neonico-tinoiden Beize ist der Bestan-deskontrolle im Herbst mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Einschränkungen bei den Her-biziden sind in Wasserschutz- und Schongebieten zu berück-sichtigen. Die fehlende Anre-chenbarkeit als Begrünung im neuen ÖPUL-Programm beein-flusst zudem die Wettbewerbs-fähigkeit gegenüber anderen Kulturen.Andererseits hat das heurige Jahr gezeigt, zu welchen Er-

Welche neuen Herausforderungen auf die Rapsanbauer warten und wie sie diese bewältigen können, verrät LK-Experte Josef Wasner.

strategien zur bewäLtigung

Neue Herausforderungen warten auf Rapsanbauer

august 2014 Pflanzenbau

die landwirtschaft | 23 |

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Page 24: Die Landwirtschaft August 2014

| 24 | die landwirtschaft

Pflanzenbau august 2014

tragsleistungen Raps fähig ist, auch wenn Wasser ein limitie-render Faktor ist.

Kräftige Einzelpflanzen

Dass dieser Ertrag gebildet wer-den konnte, war neben dem mil-den Winter maßgeblich davon abhängig, dass sich kräftige Ein-zelpflanzen mit einem gut aus-geprägten Wurzelsystem entwi-ckeln konnten. Voraussetzung dafür ist, dass man den Raps früh genug anbaut. Unter den licht-intensiven Langtag-Bedingun-gen im September liegt der An-

teil der Wurzelentwicklung am Gesamtwachstum deutlich höher als unter lichtärmeren Kurztag-Bedingungen. Die Aussaat sollte daher für 20. bis 25. August ange-strebt werden, sofern es der Bo-denzustand erlaubt.

Kleine Kohlfliege

Im vorjährigen Herbst waren sehr oft Rapsbestände zu beobachten, die von der Kleinen Kohlfliege befallen wurden, deren Larven die Wurzel schädigen und im Ex-tremfall zu einem Totalverlust der Pflanze geführt haben. Da keine

direkte Bekämpfung möglich ist, kann man das Risiko reduzieren, indem man nicht zu früh anbaut. Anbautermine vor dem 20. Au-gust sollte man vermeiden.Mit einem Anbautermin in der letzten August-Dekade steht aus-reichend Vegetationszeit zur Ver-fügung, um acht bis zehn Blät-ter mit entsprechenden Seiten-triebanlagen im Herbst zu bil-den. Sollte sich der Anbau bis in den September hinauszögern, ist frohwüchsigen (Hybrid-)Sorten mit einer schnellen Jugendent-wicklung der Vorzug zu geben.

Je besser das saatbett, desto dünner kann gesät werden.

Bei Liniensorten sind Aussaat-stärken von maximal 60 Körnern je Quadratmeter anzustreben. Um die Saatstärke einzuhalten, ist auf die Tausendkornmasse zu achten, die von Jahr zu Jahr und von Sorte zu Sorte variieren kann. Bei den meisten Hybridsorten

wird eine Packung je Hektar aus-gesät, woraus sich eine Saatstärke von maximal 50 Körnern je Qua-dratmeter ergibt. Eine Aussaat-dichte von unter 40 Pflanzen je Quadratmeter ist aufgrund des Risikos von möglichen Pflanzen-verlusten durch Erdflöhe oder Kohlfliegenlarve nicht empfeh-lenswert.Die Kombination aus frühem An-bautermin und niedriger Saat-stärke erleichtert die Bestandes-führung und erhöht die Ertrags-sicherheit. Oft herrschen Beden-ken gegen einen solch frühen Anbautermin, weil die Gefahr des unerwünschten Aufstängelns steigt. Diese Gefahr ist bei dünne-ren Beständen deutlich geringer, weil die Rapspflanzen erst dann die Rosette vom Boden heben, wenn sie zu wenig Platz haben.

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august 2014 Pflanzenbau

die landwirtschaft | 25 |

gegen Schäden durch den Raps-erdfloh und seine Larven eine Zeit lang geschützt. Mit Wegfall dieser Möglichkeit ist verstärkt auf den Befall mit Rapserdfloh ab Feldaufgang zu achten. Dazu ist es notwendig, bereits mit dem Auflaufen Gelbschalen aufzu-

stellen. Ab zehn Prozent Blattflä-chenverlust oder bei Überschrei-ten der Schadschwelle von 25 bis 35 Erdflöhen innerhalb von drei Wochen sollte man eine Bekämp-fung mit einem zugelassenen Py-rethroid durchführen. Im Lau-fe des Oktobers kann man jun-

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| 26 | die landwirtschaft

Pflanzenbau august 2014

gen die Larven ein zweites Mal bekämpfen, wenn sie sich noch nicht vollständig in die Blattstie-le eingebohrt haben. Neben der Beobachtung mittels Gelbscha-len kann auch das Prognosemo-dell auf www.warndienst.at einen Hinweis auf Zuflug des Rapserd-flohs und Entwicklung der Lar-ven geben.

Diese Insektizidmaßnahmen lassen sich möglicherweise mit Fungizid- und Herbizideinsät-zen kombinieren. Auch die Ver-sorgung mit Bor, zirka 100 bis 200 Gramm Bor je Hektar, sollte man bereits im Herbst sicherstel-len, um die Anlage der Ertrags-organe zu unterstützen und die Frostempfindlichkeit zu senken. Um die Wirkungssicherheit der Insektizide und Fungizide nicht zu schmälern, sollte man speziell bei Blattdüngern darauf achten, dass der pH-Wert der Spritzbrü-he im neutralen bis leicht sauren

Bereich bleibt. Ansonsten ist die Zugabe von Zitronensäure und ähnlichen Produkten sinnvoll. Bei Besenrauke, Ehrenpreis, Hel-lerkraut, Hirtentäschel, Kamille, Klatschmohn, Klettenlabkraut, Taubnessel und Vogelmiere hat sich die Bekämpfung im Vorauf-lauf oder frühen Nachauflauf be-währt. Für eine zufrieden stel-

lende Wirkung derartiger Maß-nahmen sind eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit und ein fein-krümeliges Saatbett wichtig, da die Präparate über den Boden gegen die keimenden Unkräuter wirken. Trockene Verhältnisse mindern die Wirkung und eine Korrektur im Nachauflauf ist not-wendig. Bei der Wahl der Herbizide ist zu beachten, dass man Produkte mit dem Wirkstoff Metazachlor in Wasserschutz- und Schonge-bieten nicht mehr einsetzen darf. Auch außerhalb dieser Gebiete darf er innerhalb von drei Jahren

nur einmal auf der gleichen Flä-che angewendet werden. Eine detaillierte Auflistung und Beschreibung der Pflanzen-schutzmittel und Sorten finden Sie im Feldbauratgeber der Land-wirtschaftskammern für den Herbstanbau 2014.

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Kurz gefasst

Mit einer Saatstärke von 40 bis 50 Pflanzen/m² ab dem 20. August angebaut und einer auf konsequente Kontrolle auf-bauenden Bestandesführung sind auch unter schwierigen Bedingungen zufriedenstellende Rapserträge möglich. Dennoch muss sich der Raps aufgrund geänderter wirtschaftlicher Rah-menbedingungen einem harten Wettbewerb stellen.

boden unter drucKSchadverdichtungen vermeiden – Fruchtbarkeit sichern. Verdichtungsschäden wirken sich auf das Pflanzenwachstum und die Erträge negativ aus: Das Bodenleben ist reduziert, Wurzeln entwickeln sich stark verzögert und in geringerer Anzahl, Erosions-schäden nehmen zu. Insbesondere in Jahren mit Stresseinflüssen, wie längerer Trockenheit oder Näs-se, wirken sich diese Schäden fatal aus. Es gibt na-türliche Faktoren, wie Niederschlags- oder Bodenstruktur, die Bodenschad-verdichtungen begünstigen. Verursacher ist aber vielfach die Landtechnik. Der neue Praxis-Ratgeber aus dem DLG-Verlag zeigt die Zusammenhänge zwischen Technik, Anbausystem und natürlichen Einflüssen zur Verdich-tung des Bodens auf. Dabei werden verschiedene Ausgangssituationen beleuchtet und praktische Lösungswege aufgezeigt. Autor der Broschüre ist Dr. Jan Recknagel vom Lehrstuhl für Allgemeinen Pflanzenbau der Uni-versität Halle-Wittenberg. Erschienen unter ISBN 978-3-7690-2031-1 im DLG-Verlag um 7,50 Euro. Mehr unter www.dlg-verlag.de

Buchtipp

inseKtizidMassnahMen lassen sich möglicherweise mit Fungizid- und Herbi-zideinsätzen kombinieren. Foto: agrarfoto.com

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august 2014 Pflanzenbau

die landwirtschaft | 27 |

Studien in den KategorienPhysikalisch chemische

EigenschaftenToxikologie – zur Bestimmung

der Giftigkeit für Verbraucher, Anwender sowie zufällig be-teiligte Dritte und daraus ab-zuleitender gesundheitsbezo-gener Referenzwerte

Rückstandsbewertung und daraus folgender Ableitung gesetzlicher Höchstwerte

Umweltverhalten des Wirk-stoffes und seiner Abbaupro-dukte – zum Schutz der Natur

Ökotoxikologie – zum Schutz von Bienen, Fischen, Vögeln etc.

Wirksamkeit, Kulturverträg-lichkeit und Resistenzproble-matik

Diese Studien werden aus-schließlich von dafür zertifizier-ten Einrichtungen anhand trans-parenter Kriterien durchgeführt. Die Bewertung des Datenmate-

auch keine unannehmbaren Aus-wirkungen auf die Umwelt haben.Die Zulassung folgt auf allen Risi-kobewertungsebenen vier Kern-prinzipien: 1. Bewertet wird Datenmaterial,

das gesetzlich vorgeschrieben und nach exakt definierten Richtlinien erbracht wird.

2. Für die Risikobewertung ste-hen harmonisierte, also ein-heitliche Bewertungskriterien zur Verfügung.

3. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, werden Si-cherheitsstufen und Auflagen eingearbeitet.

4. Der Prozess folgt einer nach-vollziehbaren und transparen-ten Vorgehensweise.

umfassende studien bewerten

Um das hohe angestrebte Schutz-niveau zu gewährleisten, basiert die Risikobewertung der Wirk-stoffe und auch der Pflanzen-schutzmittel auf umfassenden

Herz-Kreislauferkrankungen ent-fällt, die vor allem durch unge-sunde Ernährung (zu viel, zu fet-tig etc.) gefördert werden, scheint bei dieser Überlegung nicht ins Gewicht zu fallen. Demgegenüber fürchten sich aber zwei Drittel der Befragten vor Pestizidrückstän-den in Lebensmitteln.

Auf Herz und Nieren prüfen

Bevor nun ein Pflanzenschutz-mittel abholbereit beim Händ-ler steht, fließen Jahre an Entwi-cklungs- und Forschungsarbeit in das Produkt. Dem Ganzen folgt ein dreistufiger, sehr aufwändi-ger Zulassungsprozess, in dem die vorgelegten Studien und Daten auf Herz und Nieren geprüft wer-den. Das oberste Ziel dabei ist, dass die sachgerechte Anwen-dung von Pflanzenschutzmitteln zu keinen schädlichen Auswir-kungen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren sowie das Grundwasser führen. Sie dürfen

Die Sicherheit spielt auf allen Ebe-nen im Zusammenhang mit der Zulassung eines Wirkstoffes be-ziehungsweise Pflanzenschutz-mittels eine wichtige Rolle. Diese ist jedoch auch ein relativer Be-griff, der immer im Zusammen-hang mit Risiko betrachtet werden muss. Prinzipiell verfügen Wirk-stoffe und Pflanzenschutzmit-tel über ein gewisses Gefahren-potenzial. Im Zulassungsprozess wird eine Risikobewertung durch-geführt. Dabei wird ermittelt, wie wahrscheinlich es ist, dass diese Gefahr bei einer sachgerechten Anwendung eintritt. Wie subjektiv die Risikowahr-nehmung ist, zeigt die Eurobaro-meterumfrage 2010. Diese ergab, dass sich mehr als die Hälfte der Österreicher keine Sorgen macht, ernährungsbedingte Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, Herz- oder Lebererkrankungen zu erlei-den. Dass fast die Hälfte aller To-desfälle in Österreich alleine auf

Hätten Sie gewusst, dass Pflanzenschutzmittel mitunter zu den am umfassendsten untersuchten Substanzen im Kontext der Lebensmittelproduktion gehören? Entgegen der wie es scheint landläufigen Meinung, wird im Zulassungsprozess für die „Pflanzenmedikamente“ alles andere als mit unserer Sicherheit gepokert!

Vortrag bei syMposiuM dr. bergmann von der ages über gefahr, risiko oder sicherheit

Pflanzenschutz: Fakten statt Hysterie

wirKstoffe und präparate uMfassend geprüft Pflanzenschutzmittel gehören heutzutage zu den Hightech-Produkten. Jahrelange Forschungs- und Entwick-lungsarbeit, aber auch umfassende Risikobewertungen sind Voraussetzung für die Zulassung. Foto: LK NÖ/Archiv

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Pflanzenbau august 2014

Anwendung in blühenden Be-ständen. Des Weiteren werden Sicherheitsstufen eingebunden um den Anwender und eventu-ell unbeteiligte Dritte zu schüt-zen. Im Rahmen der Zulassung werden daher unter anderem gesundheitsbezogene Referenz-werte ermittelt. Das heißt, dass ein Hundertstel der Dosis ohne Wirkung (NOAEL) aus den vorge-legten Studien als Referenzwert für den Menschen herangezogen wird. Um die Unbedenklichkeit von Lebensmitteln zu gewährleisten, werden für Rückstände auch ge-setzliche Höchstwerte (MRL) de-finiert. Diese liegen nochmals unter den gesundheitsbezoge-nen Referenzwerten und wer-den in einem europäischen Ge-meinschaftsverfahren für jeden Wirkstoff und je nach Produkt ermittelt. Dabei folgt man dem Grundsatz, dass dieser gesetz-liche Wert so hoch wie notwen-dig, jedenfalls aber so gering wie möglich sein soll. Für die Praxis bedeutet das, dass Lebensmittel nur legal auf den Markt gebracht werden können, wenn diese unter dem jeweiligen MRL lie-gen. Wird in einer Lebensmittel-probe eine Überschreitung dieses Wertes festgestellt, kann das Pro-dukt zwar nicht mehr legal auf den Markt gebracht werden, wäre aber aus gesundheitlicher Sicht bis zum gesundheitsbezogenen Grenzwert noch immer unbe-denklich.

rials erfolgt stets nach dem aktu-ellen Stand der Wissenschaft.

Laufende neubewertung

Wie engmaschig und dynamisch das System der Zulassung ist, kann bei den Wirkstoffen auf EU-Ebene im Zeitraum von 1994 bis 2014 demonstriert werden. Im Jahr 1994 standen der Landwirt-schaft noch rund 1000 Wirkstof-fe zur Verfügung. Durch die ge-änderten Rahmenbedingungen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse ist heute lediglich ein Viertel der ursprünglichen „alten“ Wirkstoffe verfügbar. Da-rüber hinaus wurden rund 200 „neue“ Wirkstoffe positiv bewer-tet. Das heißt, dass sich die Ver-fügbarkeit von aktiven Kompo-nenten für Pflanzenschutzmittel in den letzten 20 Jahren um die Hälfte verringert hat. Bei den zu-gelassenen Pflanzenschutzmit-teln, die sich in Österreich am Markt befinden, verhält es sich ähnlich. Viele „alte Schinken“ wurden durch neue weiterentwi-ckelte Produkte ersetzt oder ganz vom Markt genommen.

Im Rahmen der Zulassung wer-den auch eine Reihe von Aufla-gen und Bestimmungen für die Anwendung festgelegt, um ein hohes Schutzniveau zu gewähr-leisten und potenzielle Risiken zu minimieren. Das sind beispiels-weise Abstandsauflagen zu Ober-flächengewässern, Wartezeiten oder Einschränkungen bei der

der abLauf schritt für schrittDas Fundament im Zulassungsprozess ist die Risikobewertung des

Wirkstoffes (= aktive Substanz) in einem Gemeinschaftsverfahren auf EU-Ebene. Erst wenn diese zu einem positiven Abschluss kommt, kann eine Firma die Zulassung für ein Pflanzenschutzmittel (= aktive Substanz und Zusätze) beantragen.

Die Risikobewertung des Präparates erfolgt dann zonal – die EU ver-fügt über drei Bewertungszonen – durch einen Bericht erstattenden Mitgliedstaat. In dieser zweiten Stufe muss die Firma bereits die genauen Anwendungsgebiete, Aufwandmengen etc. beantragen. Die Unbedenklichkeit für Mensch, Tier und Umwelt muss durch entspre-chende Daten belegt werden.

Im letzten Schritt kann ein nationaler Antrag auf Zulassung gestellt werden. Diese stützt sich auf die zonale Risikobewertung und bezieht des Weiteren österreichische Gegebenheiten mit ein.

Im günstigsten Fall endet der gesamte Prozess mit einem positiven Zu-lassungsbescheid. Erteilte Zulassungen von Wirkstoffen sowie Pflanzen-schutzmitteln sind stets befristet. Nach spätestens zehn Jahren kommt es zu einer Neubewertung, die nach aktuellen wissenschaftlichen Me-thoden und neuem Erkenntnisstand durchgeführt wird.

ebenen der Zulassung

Zurück also zur Risikoeinschät-zung der Österreicher: Wissen-schaftliche Untersuchungen ha-ben gezeigt, dass vor allem bei Obst und Gemüse der präven-tive Effekt deutlich höher ist als das Risiko durch eine zusätzli-che Aufnahme von Rückständen: Durch den Konsum von Obst und Gemüse könnten pro Jahr geschätzte 20.000 Krebsfälle ver-hindert werden, während nur bis zu 10 Krebsfälle pro Jahr durch die zusätzliche Pestizidaufnah-me entstehen würden. Was die Umwelt betrifft, so sind wir am

Ende alle gefragt. Sei es nun der Kleingärtner zu Hause oder der professionelle Verwender in der Landwirtschaft. Keine Risiko-bewertung der Welt nützt, wenn Pflanzenschutzmittel nicht um-sichtig gehandhabt und sachge-recht angewendet werden.

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Pestizidrückstände Zusatzstoffe(Farben, usw)

Ernährungbedingte Erkrankung

Keine gesunde ausgewogene Ernährung haben

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NikotinAlte Insektizide(E 605)

KoffeinParfumFleckenentferner

Alkohol, KochsalzModerne InsektizideShampoos, Schaumbäder

Lippenstiftemoderne Herbizide, Fungizide

Wunddesinfektion

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risikowahrnehmungQuelle: Eurobarometer 2010

giftigkeit heuteQuelle: FCIO

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august 2014 tierhaltung

die landwirtschaft | 29 |

ruMgo-tochter und web-stierMutter giseLa präsentiert sich mit 3,64 Prozent Eiweiß Foto: NÖ Genetik

WEB – genomischer Jungvererber der ExtraklasseWEB besticht mit seinen hohen Exterieur-zuchtwerten. Die Kuhfamilie ist mittelrahmig mit sehr langer und ausgeprägter Mittelhand. Paradestück sind die sehr korrekten, trockenen Fundamente und haltbare, drüsige Euter.Interessant für die Fleckviehzucht macht WEB das hohe Niveau seiner genomischen Zuchtwer-te aus einer Top Kuhfamilie. Seine Zuchtwerte sind in Punkto Milch, Fitness und Exterieur auf sehr hohem Niveau. Im Fitnessblock sind alle Zuchtwert über 100, lediglich der Fruchtbar-

keitswert liegt unter 100 wie bei den meisten Wille-Nachkommen. Besonders hervorzuheben ist die sehr gute Eutergesundheit, gepaart mit sehr guter Melkbarkeit. Die genomischen Ex-terieurzuchtwerte spiegeln in Fundament und Euter die exzellente Kuhfamilie wieder. WEB ist breit gestreut einzusetzen. Zu beachten ist, dass WEB Anlageträger für die Thrombopathie, eine Blutgerinnungsstörung, ist.

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Stier des Monats

Mischung einen hohen Anteil an schnell abbaubaren Kompo-nenten enthält, kommt es leicht zu Pansenübersäuerungen.

fett-eiweiß Quotient

Eine wichtige Kennzahl am Tages-bericht dazu ist der Fett-Eiweiß Quotient. Dieser sollte zwischen 1,0 und 1,5 liegen. Werte unter 1,0 zu Beginn der Laktation deuten auf eine Pansenacidose hin. Liegt

ßeren Hitzewellen sinkt meist die Grundfutteraufnahme. Das Kraftfutter holen die Kühe aber in vollem Umfang von der Kraft-futterstation ab. Auch eine fal-sche Kraftfutterzuteilung über die Kraftfutterstation beein-flusst den Fettgehalt der Milch. Wenn die maximale Kraftfutter-menge, welche die Kuh pro Be-such abholen kann, zwei Kilo-gramm überschreitet und die

der Wert über 1,5 zu Laktationsbe-ginn, ist das der Hinweis auf eine Ketoseerkrankung. Der LKV Ta-gesbericht liefert dazu die Zahlen für die notwendigen Konsequen-zen im Herdenmanagement. Ihr Kontrollassistent berät sie gerne bei offenen Fragen.

INg. MARTIN geHRINgeR

lKV NÖ

das ergebnis der probeMeLKung zeigt die individuellen Schwankungen des Fettgehaltes deutlich. Die Ursachen können in Genetik, Fütterung oder auch Melkverhalten liegen. Foto: LKV NÖ

Während des Melkens nimmt der Fettgehalt gegen Ende hin kontinuierlich zu. Extrem nie-dere Fettgehalte bei einem Ein-zeltier stehen meist mit dem Verhalten der Milch in Zusam-menhang, zum Beispiel bei brünstigen oder sehr nervösen Kühen.

Auch die Fütterung ist ein gro-ßer Einflussfaktor. Durch den Abbau des Futters im Pansen entstehen kurzkettige Fettsäu-ren. Auf den Milchfettgehalt hat die Essigsäure den größten Ein-fluss, die hauptsächlich rohfa-serabbauende Bakterien bilden. Mit sinkendem Rohfasergehalt in der Ration und fallendem Pansen-pH durch verminderte Wiederkautätigkeit sterben die essigsäureproduzierenden Bak-terien ab. Dieser Mangel an Es-sigsäure vermindert die Fettsyn-these und der Fettgehalt in der Milch sinkt.Typisch sind der Weidestart, der Beginn mit der Fütterung von jungem Gras und das Verfüttern von Zwischenfrüchten. Bei grö-

Der LKV Tagesbericht weist den Fettgehalt für jede Kuh einzeln aus. Verschiedene Faktoren beeinflussen ihn und er kann sogar von Melkung zu Melkung schwierig erklärbaren Schwankungen unterliegen.

KennzahL des monats

Der Fettgehalt der Milch

ergebnis der Probemelkung

Name Lebensnummer L. Tg. v_Mkg M-kgFett %

Eiw % Zellz. Q Harn Kl

SILVANA AT 559.713.909 5 98 39,6 I 24,0 4,01 2,62- 1995 I 1,51 + 20 2

MOISE AT 679.257.814 4 111 37,6 I 27,6 4,95 3,39 151 1,46 16 5

SIA AT 139.893.616 3 158 25,2 22,0 4,83 3,33 181 1,45 9 - 4

BRIT AT 397.734.117 1 255 18,4 15,0 4,01 3,46 151 1,16 5 - 4

SASSA AT 483.475.118 1 116 27,2 24,0 4,79 3,39 48 1,41 10 - 4

MARY AT 484.151.118 1 56 22,0 21,6 4,03 3,00 - 147 1,34 9 - 1

ANNA AT 484.153.318 1 32 24,8 3,33 2,79 - 21 1,19 12 - 1

19 Kühe, in Milch 16 Su. 350,8 kg 184 25,9 21,9 4,25 3,24 311 1,31 14

-2 Kühe, in Milch -4 Su. 172,2 kg -4,3 +0,84 -0,06 -207 0,28 +7

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tierhaltung august 2014

Kurzrasenweide Von April bis Juli wechselt die Herde alle sieben bis zehn Tage die Koppel. Nachputzen entfällt und Geilstellen bilden sich erst gar nicht.

men im Stall, oder wir halten sie in Rundraufen mit dem praktischen Selbstfanggitter fest“, berichten Christine und Karl. Die Kalbin-nen sind beim Belegen zwischen 16 und 18 Monate alt und ha-ben etwa zwei Drittel ihres End-gewichtes erreicht. „Einmal jähr-lich kontrollieren wir Kühe und Kalbinnen mit Ultraschall, ob sie trächtig sind“, erklären die beiden.

„Leichtkalbig, ausgeprägter Mut-terinstinkt, gesunde Klauen und genügsam – diese Eigenschaften schätzen wir besonders an der Rasse Limousin“, kommen Chris-tine und Karl Gremsl ins Schwär-men. „Kalbinnen und Kühe brin-gen ihre Kälber allein in der Her-de zur Welt“, berichten die bei-den. „Wenn die Kälber innerhalb von 20 Minuten am Euter saugen, sind sie vital und für uns ist alles in Ordnung.“ Die beiden züchten nur mit Tieren weiter, die robuste Kälber zur Welt bringen.

gesunde Klauen und genügsam

Streng selektieren sie auf gesun-de Klauen, mit dem Ergebnis, dass die Tiere schon einige Jah-re lang keinen Klauenpfleger be-nötigt haben. Sie verwerten Fut-ter gut und sind dabei genügsam. „Limousin fressen Biostroh zum

Grundfutter, ohne an Gewicht zu verlieren oder in ihrer Erschei-nung zusammenzufallen“, beto-nen Gremsls.

Natursprung und Tierarzt

Die Kühe deckt ein Stier im Na-tursprung, die Kalbinnen besamt der Tierarzt. „Unser Stier Enden ist bereits der vierte in der Herde. Spätestens nächstes Jahr müssen wir ihn leider austauschen“, be-dauern Christine und Karl. Die beiden sind bereits auf der Su-che nach einem Nachfolger. Der Charakter des Neuen muss ru-hig und ausgeglichen sein. Auf der Wunschliste stehen ein gutes Fundament, Leichtkalbigkeit und Milchleistung. „Wichtig ist für uns ein mittel-rahmiger Vererber“, betonen die beiden. „Diese Eigenschaft schätzen vor allem die Beef-Pro-duzenten, die unsere Stiere zum

Decken ihrer Herde einsetzen.“ Der Limousinzuchtverband in Niederösterreich bestellt regel-mäßig Sperma von bis zu sechs interessanten Vererbern, die die Mitglieder des Züchterstamm-tisches auswählen. Gremsls set-zen für die künstliche Besamung der Kalbinnen aktuell Sperma von „Ondit“ ein. „Entweder ste-hen die Kalbinnen beim Besa-

aufgewecKt, neugierig und Vor aLLeM ausgegLichen und friedLich sind die Tiere der Limousinherde von Christine und Karl Gremsl. Der zugekaufte Herdenstier „Enden“, deckt die Kühe. Die Kalbinnen besamt der Tierarzt mit dem speziell für die Kalbinnen ausgewählten Vererber „Ondit“. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

KarL und christine greMsL, aspang-berg züchten limousin

Führig, mit bester Genetik und viel Charakter

„mit nervösen tieren hätte niemand eine freude.“

„Wenn du Charakterzucht sehen willst, fährst du zum Gremsl“ – Wir haben diesen Rat befolgt und uns bei Christine und Karl Gremsl Tipps zur Zucht und Haltung von Limousin geholt. Nebenbei verrieten uns die bei-den, warum sie derzeit nicht einmal ein Tier für die Fleischdirektvermarktung übrig haben.

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ber in den Absetzstall. Dort fixiert er sie zu den Mahlzeiten im Fang-rahmen. Er legt ihnen einige Tage lang einen Strick um. Danach hängt er sie immer wieder kurz an. „Wenn sie sich an den Strick und das Anhängen gewöhnt ha-ben, binde ich ihnen einen länge-ren Strick um“, erklärt Karl. „Dann gehe ich mit ihnen draußen her-um und hole sie dabei immer weiter zu mir.“ Das macht der Landwirt so lange, bis das Tier führig ist und auf den Anhän-ger rauf geht. Das dauert je nach Temperament des Rindes zwi-schen 14 Tagen und vier Wochen.

Die Nachfrage nach den Zucht-tieren von Christine und Karl ist derzeit so hoch, dass für den eige-nen Kochtopf momentan nichts übrig ist.

PAulA PÖcHlAueR-KoZel

einem höheren Trockenmasse-gehalt. Den zweiten Schnitt tro-ckenen sie zu Krummet. Das Krummet bekommen nur die Kälber im Winter. Sie werden mit neun bis zehn Monaten ab-gesetzt. Danach bieten Gremsls den weiblichen Tieren Silage und Weide als bestes Grundfutter. Tri-ticale-Schrot bekommen nur die männlichen Absetzer, im Schnitt etwa zwei Kilogramm pro Tier und Tag, bis sie im Alter zwischen 13 und 16 Monaten zu den Kun-den kommen.

Mundpropaganda statt schauen

Da die Kunden laufend nach-fragen, verteilen sie die Abkal-bungen über das ganze Jahr. Die Jungbeef-Produzenten achten auf Fleisch und Frühreife. Bei Ausflügen, die Christine und Karl oft in die Nähe ihrer Kunden füh-ren, sehen sie immer wieder, wie prächtig sich die Stiere entwi-ckeln. „Die Rückmeldungen der Kunden sind bis jetzt nur posi-tiv, wer einmal gekommen ist, kommt wieder“, freuen sich die beiden. „Wir brauchen auf keine Schauen mehr fahren, allein die Mundpropaganda reicht schon.“

Die Kunden schätzen auch, dass die Rinder der Gremsls führig sind. Hier ist Karl der Spezialist. Zum Absetzen kommen die Käl-

Mit Wiegezettel zur herdenkontrolle

„Die Milchmenge entscheidet über die Zunahmen beim Kalb“, betonen Christine und Karl. Ihr Betrieb ist Mitglied beim NÖ Ge-netik Rinderzuchtverband. Der Landeskontrollverband wiegt die Kälber im Frühjahr und im Herbst mit einer digitalen Waage. Jedes Mal sind es zwischen zehn und vierzehn Tiere, die in einer Stunde gewogen werden.„Wenn wir die Herde kontrollie-ren, nehmen wir jedes Mal die Wiegezettel mit und vergleichen das Gewicht mit der aktuellen Entwicklung der Rinder“, erklä-ren Karl und Christine. „Die Fut-terknappheit im Vorjahr haben wir bei den Zunahmen gemerkt.“

Alle zehn Tage auf eine neue Koppel mit Kurzrasen

Die beiden sind von der Kurzra-senweide überzeugt. Heuer star-tete die Weidesaison am 20. Ap-ril. Zwischen sieben und zehn Ta-gen weidet die gesamte Herde auf einer der fünf je 0,5 bis 0,8 Hektar

großen Koppeln. „Den Rhythmus halten wir etwa bis Juli. Danach gehen wir zur Tagesweide über, wo wir jeden Tag Weidefläche dazustecken“, erklären Christine und Karl. „Wir brauchen nicht nachmähen und die Flächen sind bis in den Herbst sauber.“ Es gibt keine Geilstellen, weil sich der Kot rasch auflöst und Gras schnell durchwächst. Nachschle-geln bleibt ihnen erspart.Die gesamte Weide haben sie mit Elektrozaun in 40 und 100 Zenti-metern Höhe umspannt. Für das Koppelteilen reicht ein Draht. „Der beste Zaun ist ohnehin eine gute Weide“, betonen beide. Sie bieten den Tieren in der Weide-zeit eine Mineralstoffmischung und Salz zur freien Aufnahme an. Gremsls haben beobachtet, dass die Rinder die Mineralstoff-mischung nur fressen, wenn der Aufwuchs schon älter ist.

trockene silage und Krummet

Das Winterfutter ernten sie auf zehn Hektar Grünland. Den ers-ten Schnitt silieren sie spät mit

august 2014 tierhaltung

die landwirtschaft | 31 |

betriebsspiegelbetriebsführerin Christine Gremsl (50)familienmitglieder am betrieb Gatte Karl (52), Kinder Doris (26), Michaela (23), Schwiegereltern Karl (80), Theresia (76)bewirtschaftete fläche 13 ha Grünland, davon 3 ha Weidetierhaltung 13 Limousin-Mutterkühe mit Nachzucht, 1 Limousinstier

2009 und 2012 Züchter des JahresSeit 2012 Limousinrassesprecher für NÖ.

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tierhaltung august 2014

Klarwassersituation schafft. Da-durch können sich Wasserpflan-zen durch den höheren Lichtein-trag schnell ausbreiten und der Teich verschilft.

Algenblüte bei Überbesatz

Bei einem Überbesatz an Karp-fen werden alle größeren filt-rierenden Zooplanktonorganis-men von den Karpfen wegge-fressen ,und es kommt zu der typischen Algenblüte im Teich. Nur die optimale Abstimmung der Beifütterung und ein idea-ler Fischbesatz erhöhen oder entziehen den Fraßdruck auf die Planktonorganismen zum jeweiligen Zeitpunkt, und es bildet sich ein stabiles Ökosys-tem mit einer leichten Eintrü-bung aus. Das heißt, weder eine Übernutzung noch ein unge-nutztes Zooplankton führt zum gewünschten Erfolg.

das aktuelle Naturnahrungsange-bot abschätzen können. Basis da-für ist die Naturnahrungsdichte, die man hauptsächlich über Da-phnien als die wichtigsten Vertre-ter des Zooplanktons bestimmt.Dabei wird die Futtermittelgabe an die jeweilige Teichsituation angepasst. Teichwirte entfernen sich in der Karpfenteichwirt-schaft zunehmend von starren, monatlich vordefinierten und zu verabreichenden Futtermengen, die oft in Form von Prozent-An-teilen der Gesamtfuttermenge vorgeschlagen werden.

Schilf bei Unterbesatz

Die Grafik zeigt die verschiede-nen Szenarien im Teich. Ist der Teich mit Karpfen unterbesetzt, entwickelt sich viel tierisches Plankton, welches das kleinere Phytoplankton und verschiede-ne Algen filtriert und somit eine

terung in der Karpfenteichwirt-schaft“ eine ausgezeichnete Zu-sammenfassung wichtiger Er-kenntnisse aus praxisnaher For-schung. Herausgegeben hat die Studie die Ökologische Station Waldviertel, Bundesamt für Was-serwirtschaft.

Vorhandene nahrungskette optimal ausnutzen

Ziel dieser Bewirtschaftung soll-te es sein, die vorhandene Nah-rungskette im Teich optimal aus-zunutzen. Entscheidend sind kurze Wege von den Pflanzen-nährstoffen über die Algen und Zooplanktonorganismen zu Fischfleisch und die Aufrecht-erhaltung einer durchgängigen Nahrungskette während der ge-samten Produktionszeit.Um dieses Wissen in der Praxis gut anwenden zu können, sollte man über das „Absetzvolumen“

das absetzVoLuMen ermittelt man aus einer Wasserprobe, die man beim Mönch entnimmt, durch ein Planktonnetz filtriert, Formaldehyd zum Abtöten des Plank-tons zusetzt und anschließend im Messröhrchen das abgesetzte Plankton misst. Fotos: Ökologische Station Waldviertel

Die Naturnahrung im Teich kann man mit bloßem Auge kaum ab-schätzen und kompliziert ver-flochtene Parameter der Was-serchemie spielen oft eine ent-scheidende Rolle bei ihrer Ent-wicklung. Zu den Parametern der Wasserchemie zählen Nährstoff-gehalt, pH-Wert, Sauerstoffgehalt und Temperatur.

fütterung auf jeden teich abstimmen

Erschwerend kommt hinzu, dass jeder Teich ein eigenes Ökosys-tem darstellt und der Teichwirt die Fütterung für jeden Teich mit der dortigen Situation abstim-men muss. Langjährige Erfah-rung ist meist nötig, um die ein-zelnen Teiche gut einschätzen zu können.Für die Vor-Ort-Bewertung der einzelnen Gewässer bietet die Studie „Bedarfsorientierte Füt-

Warum die Beziehung zwischen Naturnahrung und Fischbesatz wesentlich komplizierter ist als jene zwi-schen Viehbesatz und Weide und wie sie der Teichwirt am besten durchschauen und nutzen kann, erklärt LK-Experte Leo Kirchmaier.

Karpfenteichwirtschaft bedarfsorientierte fütterung ist angesagt

Aus für starre Fütterungstabellen

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august 2014 tierhaltung

die landwirtschaft | 33 |

beifutter und naturnahrungbeifutterBeim Zufüttern erhalten die Karpfen die notwendigen Kohlenhydrate, zumeist in Form von Gerste, Roggen und Weizen. Eiweißreiche Misch-futter-Alternativen werden in der extensiven Karpfen-teichwirtschaft zumeist nur im zeitigen Frühjahr und im Herbst zur Konditionierung verabreicht.

naturnahrungZur Naturnahrung zählen jene tierischen Organismen, die im Teich selbst aufkom-men und von den Fischen gefressen werden. Die wich-tigsten Vertreter sind das tierische oder Zooplankton, zum Beispiel Wasserflöhe und Hüpferlinge, sowie bo-den- und pflanzenbewohnen-de Kleintiere, unter anderem Schlammröhrenwürmer, In-sekten und deren Larven.

Absetzvolumen bestimmen

Die richtige Dichte an Naturnah-rung kann man anhand des Ab-setzvolumens bestimmen. Da-bei zieht man mit einem Was-serschöpfer zumeist an der tiefs-ten Stelle des Teiches vor dem Mönch eine Planktonprobe aus fünf Litern Wasser. Danach fil-triert der Teichwirt die Probe durch ein Planktonnetz. Wählt man die richtige Maschenweite von 500 Mikrometer, bleiben die größeren und für den Karpfen wichtigen Zooplankter im Netz hängen, während der Rest durch-gewaschen wird. Nach dem Ver-setzen mit Formaldehyd wird das Plankton abgetötet und man lässt es im Messröhrchen absetzen.

Nach dem Ablesen des Absetzvo-lumens entscheidet man anhand einer Tabelle, ob man zufüttert oder nicht. Dies spart Geld und erhöht die Fischfleischqualität, denn die optimale Ausnutzung der Naturnahrung ist nachweis-lich ein Garant für hochwertigen Fisch.Lediglich ein Mischbesatz, mit in der Vermehrung schwer kon-trollierbaren Weißfischarten, er-schwert eine bedarfsorientier-te Teichbewirtschaftung, da der Fraßdruck auf die Naturnahrung schwieriger abschätzbar wird. Negativ ist der Mischbesatz mit dem ursprünglich in Österreich nicht heimischen Blauband-bärbling, der mehrmals im Jahr Nachkommen zeugen kann, und eine Karpfenbewirtschaftung da-durch sehr erschwert.

leo KIRcHMAIeR, BAKK.TecHN. Ref. Tierzucht Tel. 05 0259 23102 [email protected]

nur ein ideaLer fischbesatz führt zum gewünschten Erfolg. Grafik: Ökologische Station Waldviertel

Die „Blonden“legen zuIn Österreich hat sich die Zahl der Blonde D`Aquitaine Zuchtkühe auf 505 verdreifacht, 225 davon stehen in NÖ. Aus diesem Grund ist der Sitz der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft der Blonde D`Aquitaine Züchter auch in NÖ. Obmann ist Martin Teufl aus Oberndorf bei Melk.Die Jahresversammlung fand kürzlich in St. Georgen ob Murau mit Treffpunkt bei Familie Wirns-berger aus Lutzmannsdorf in der Steiermark statt. Danach fuhren die Teilnehmer zu den „Blonden“ auf den Kreischberg. Die Alm liegt auf 1770 Meter Seehöhe und hat eine Gesamtfläche von 160 Hektar.Auch hier beweist die Rasse ihre „Leichtfüttrigkeit“ – die gute Futterverwertung – und hohe An-passungsfähigkeit.Im letzten Jahr wurden 51 Stiere allein in NÖ gekört. Das spricht für die gute Genetik und das hohe Niveau der 19 Zuchtherden. „Es ist eine wichtige Aufgabe des Zuchtausschusses, den Zuchtfort-schritt weiterhin zu garantieren und den Einsatz von Besamungs-stieren zu koordinieren“, so Mar-tin Teufl. „Wir wollen die Zucht auf diesem Niveau weiter ent-wickeln“. Die jährlichen Züchter-treffen fördern die gemeinsamen Werbekonzepte und dienen dem Austausch von Erfahrungen im Bereich Zucht und Vermarktung.

INg. JoSeF FleIScHHAcKeR Ref. Haltung und Fütterung Tel. 05 0259 49132 [email protected]

daphnien sind die wichtigsten Ver-treter des Zooplanktons. Foto: Florian Hantzsche

Ausreichend kleine Algen, mittlere Sichttiefe

Zu viele Daphnien, weni-ge Algen, hohe Sicht-tiefe, Teich verlandet

Keine Daphnien, nur klei-ne Krebse, Rädertiere, unfressbare Blaualgen

Szenarien der Besatzdichte

bedarfsorientierte fütterung in der Karpfenteichwirtschaft

Die Ökologische Station Waldviertel bietet mit der Stu-die „Bedarfsorien-tierte Fütterung in der Karpfenteich-wirtschaft“ eine ausgezeichnete Zusammenfassung wichtiger Erkenntnisse aus praxis-naher Forschung für die Vor-Ort-Be-wertung von einzelnen Gewässern.Die Autoren: Karin Schlott, Christian Bauer, Martin Fichtenbauer, Gün-ther Gratzl, Günther Schlott.Die Broschüre findet man zum Download unter http://bit.ly/AV-ebook oder unter www.oekoverein.at

Bedarfsorientierte Fütterung inDer Karpfenteichwirtschaft

eBook

Beifutter und Naturnahrung

idealer fischbesatz zu wenig fische übersatz

Buchtipp

Page 34: Die Landwirtschaft August 2014

| 34 | die landwirtschaft

tierhaltung august 2014

foreLLen und saibLinge im fütterungsversuch

Kürbis und Raps im FischfutterIn einer Fischfutterstudie hat der WasserCluster - Lunz untersucht, wie sich heimische Eiweiß- und Ölträger für die Fütterung von Salmoniden eignen. LK-Experte Leo Kirchmaier informiert über die Ergebnisse.

VersuchsbecKen des WasserCluster-LunzFoto: Johannes Hager – WasserCluster Lunz

für die menschliche Ernährung erhalten. Zumindest ein teilwei-ser Ersatz des Fischmehlantei-les von 35 auf 22,5 Prozent kann ohne große Unterschiede in der Wachstumsleistung der Fische empfohlen werden.

leo KIRcHMAIeR, BAKK.TecHN. Ref. Tierzucht Tel. 05 0259 23102 [email protected]

untersucht. Kürbiskernkuchen wurde wegen des hohen Protein-gehalts und Rapsöl als Fettquelle gewählt.In den Rundbecken der Ver-suchshalle wurden in dreifacher Ausführung jeweils 100 Seesaib-linge mit einem der vier Futter-mittel gefüttert. Eingesetzt wur-den herkömmliches Forellenfut-ter und drei Alternativfuttermittel mit steigendem Anteil an Kürbis-kernkuchen und Rapsöl.

Teilweiser Ersatz möglich

Die Studie zeigt, dass der teil-weise Ersatz von Fischmehl und Fischöl durch Kürbiskernku-chen und Rapsöl die spezifische Wachstumsrate und Biomasse der Fische etwas verringert – vor allem bei hohen Austauschraten im Futter. Kein Einfluss konnte auf den für Menschen sehr wert-vollen Gehalt an langkettigen, mehrfach ungesättigten Ome-ga-3 Fettsäuren sowie auf den Gesamtfettanteil in Fischfleisch nachgewiesen werden. Dadurch bleibt der gesundheitliche Wert

Fischmehl und Fischöl decken den hohen Energie-Bedarf der räuberisch lebenden Forellen und Saiblinge, die zu den Sal-moniden zählen. Fischmehl und Fischöl werden jedoch fast aus-schließlich aus Meeresfischen produziert. Verfügbarkeit, Kosten und Nachhaltigkeit in der Fisch-futterproduktion rücken deshalb in den Fokus der Wissenschaft. Denn nachhaltige Futtermittel könnten zukünftig auch mit Be-standteilen aus einheimischen Quellen erzeugt werden.

Kürbiskernkuchen und Rapsöl statt Meeresfisch

Das Forschungsteam von Mar-tin Kainz am WasserCluster-Bio-logische Station Lunz hat sich in einer 15-monatigen Fütterungs-studie dieses Themas angenom-men. Dabei wurden die Auswir-kungen von teilweisem Ersatz von marinem Fischmehl und Fischöl durch Kürbiskernkuchen und Rapsöl auf die Wachstums-leistung und den gesundheit-lichen Wert von Seesaiblingen

P-Pilox Vollgeschwisterprüfung zeigt absolute Topwerte mit 822 Gramm Tageszunahmen, 2,1 Fett-Fleisch-verhältnis und 71,4 Prozent Mager-fleischanteil. Foto: Gut Streitdorf

p-pilox 5865 nnDieser junge Hoffnungsträger verspricht enorme Leistungen und verkör-pert den typischen VNS-Genetiktyp. PILOX stammt aus dem Zuchtbetrieb Schmidradner aus Mitterkilling bei Kapelln. Diese Anpaarung ist erfolg-versprechend, da vaterseits mit PIKA, WADIK und mutterseits mit PAVIA, ETTORE vier absolute Topvererber in der Pietrainzucht vorhanden sind.

p - piLox 5865 nn in der bLup zuchtwertschätzung: 124 punKteVG: Tgz FV Mfa KL KaFl 822g 2,1 71,4 96 65,1 ZW: +15 -0,09 +0,7 +0,6 +0,1.Weitere Infos unter www.besamung-hohenwarth.at oder www.gutstreitdorf.at

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Die gesamte Studie ist nach-zulesen bei: Hager H., Murray D.S., Schneeberger E. & Kainz M.J. 2014: Auswirkungen des teilweisen Ersatzes von Fisch-mehl und Fischöl durch Kür-biskernkuchen und Rapsöl im Fischfutter auf Wachstum und Fettsäuremuster des heimi-schen Seesaiblings (Salvelinus umbla). Österreichs Fischerei, Heft 5/6, 67. Jahrgang.

Zum Nachlesen

Page 35: Die Landwirtschaft August 2014

august 2014 tierhaltung

die landwirtschaft | 35 |

denn nur so kann man die Wirk-samkeit und den Erfolg der Be-handlung beurteilen.

bienenwohl in brutfreier zeit

Seit 8. Juli ist auch das Tierarz-neimittel „Dany’s BienenWohl – 3,5% (m/m) Oxalsäuredihyd-ratlösung zum Träufeln für Ho-nigbienen“ zugelassen und kann zur Bekämpfung der Varroose eingesetzt werden. Es ist für die Winterbehandlung zur einma-ligen Anwendung in der brut-freien Zeit vorgesehen.Die Vorschriften für die Anwen-dung von Thymolprodukten fin-den Sie in Die Landwirtschaft, Juni 2014, Seite 31.

HeIDRuN SINgeR

WWW.cARNIcA-SINgeR.AT

nenbrut nicht zu schädigen. Da für die Wirksamkeit der Amei-sensäure neben der Konzent-ration in der Stockluft auch die Dauer der Verabreichung be-deutsam ist, ziehe ich diese Form der Langzeitbehandlung einer Schockbehandlung vor. Die Langzeitbehandlung belas-tet den Bien weniger.

ableger behandeln

Die mittels Kunstschwarmver-fahren erstellten Ableger wer-den, sobald verdeckelte Brut vorhanden ist, mit 100 Millili-ter 85% AS im Burmeister-Ver-dunster varroabehandelt und es reicht diese Form der Varroa-reduktion, um im kommenden Jahr mit Vollertragsvölkern zu starten. Unabdingbar ist die ste-te Kontrolle des Varroaabfalls,

informationen sind im Arznei-spezialitätenregister des Bun-desamts für Sicherheit im Ge-sundheitswersen, AGES Me-dizinmarktaufsicht, unter https://aspregister.basg.gv.at ab-rufbar.

Langzeitverdunster bei Singer

Wir führen die Varroabehand-lung in Form der Langzeitver-dunstung durch. Vollvölker, die auf einer Ganzzarge und einer Halbzarge überwintern, erhal-ten nach der ersten Fütterung 220 Milliliter 85% Ameisensäu-re im Burmeister-Verdunster. Die tägliche für die Wirksam-keit notwendige Verdunstung von mindestens zehn bis zwölf Millilitern kann man an Hand der AS-Behältnis-Skala sehr gut ablesen und kontrollieren. Mit Hilfe unterschiedlicher Docht-längen kann man die von den Außentemperaturen abhängige notwendige Verdunstungsmen-ge regulieren.Ich bevorzuge diese Art der AS-Behandlung aufgrund der visu-ellen Überprüfungsmöglichkeit und der für mich einfachen und relativ sicher erscheinenden Ap-plikation.

anwendung im burmeister-Verdunster

Die 85% AS wird mittels 220 Mil-liliter fassender Spritze aus dem AS-Behälter oder der AMO Var-roxal Flasche aufgezogen und in den Verdunster eingebracht. Der Burmeister-Verdunster muss so eingehängt werden, dass sich zwischen der Randbrutwabe und dem Burmeister-Rähmchen eine Leerwabe befindet, um die Bie-

Quasi in letzter Sekunde wurde am 11. Juli nun auch die Amei-sensäure zur Varroabekämpfung zugelassen und kann als Tier-arzneimittel „AMO Varroxal 85% Ameisensäure zum Verdunsten im Bienenstock“ eingesetzt wer-den. Ameisensäure darf jedoch nur in dieser zugelassenen Arz-neimittelspezialität legal ver-wendet werden, alle anderen „Ameisensäuren“ sind nicht er-laubt.

Ameisensäure rezeptfrei um 17,50 euro pro Liter

„AMO Varroxal 85% Ameisen-säure“ kann man rezeptfrei in Ein-Liter Flaschen in Apothe-ken, Drogerien und im Imkerei-fachhandel beziehen. Der Preis für dieses Bienenarzneimittel ist geregelt und liegt bei 17,50 Euro pro Liter. Die Art der Anwen-dung ist frei.Es dürfen alle geeigneten Ver-dunstungshilfen wie Nassenhei-der- und Universalverdunster oder aber auch das Schwamm-tuch verwendet werden. Bei der Langzeit- oder Kurzzeitbehand-lung verdunsten über einen län-geren oder kürzeren Zeitraum kontinuierlich niedrige Amei-sensäuredosen.Bei der „Schockbehandlung“ mittels Schwammtuchmetho-de verflüchtigt sich die gesamte aufgebrachte Ameisensäure in-nerhalb weniger Stunden. Es be-steht dabei die Gefahr, dass es bei Überdosierung oder zu ho-hen Temperaturen zu Bienen- und Brutschäden oder Königin-nenverlusten kommt.Detail-, Fach- und Gebrauchs-

Imker dürfen Varroamilben nun auch mit „AMO Varroxal 85% Ameisensäure zum Verdunsten im Bienenstock“ und mit „Dany`s BienenWohl – 3,5 % Oxalsäuredihydratlösung zum Träufeln für Honigbienen“ bekämpfen. Über weitere Details und die Varroabekämpfung in ihrem Betrieb informiert Imkermeisterin Heidrun Singer.

VarroabeKäMpfung endLich geregeLt

Ameisensäure wieder erlaubt

in die säureKaMMer des Burmeister-Verdunsters wird der Docht eingesetzt und mit der Schutzkappe gesichert. Foto: www.carnica-singer.at

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| 36 | die landwirtschaft

forstwirtschaft august 2014

Moderne techniK richtig einsetzen – teiL 2

Ernteschäden bei Durchforstungseingriffen

Es ist sinnvoll, auch bei teilme-chanisierter Holzernte im befahr-baren Gelände den Abstand so zu wählen, dass eine spätere Ver-dichtung der Gassenabstände für eine vollmechanisierte Holzern-te ohne Übererschließung mög-lich ist.

Maschinenkenndaten ent-scheiden über Einsetzbarkeit

Steigfähigkeit, Reichweite, Hub-moment sowie Fäll- und Auf-arbeitungsdurchmesser sind für die Eignung für einen bestimm-ten Einsatz entscheidend. Breite, Gewicht und Fahrwerk entschei-den über die Beeinträchtigung des Bodens.Geringes Gewicht auf möglichst große Kontaktfläche verteilt, wäre für den Boden ideal. Für hohe Leistung und Reichweite braucht die Maschine aber Gewicht, um das entstehende Hubmoment auszugleichen. Einseitige Druck-spitzen beim Heben können das Mehrfache des Maschinen-gewichtes betragen. Räder und Kettenlaufwerke übertragen den Druck auf den Boden. Je größer die Kontaktfläche, desto geringer

durchforsten im befahrbaren gelände

Bei der Durchforstung im befahr-baren Gelände ist es wirtschaft-lich nicht vertretbar, das Befahren gänzlich zu vermeiden oder auf wenige Tage im Jahr zu reduzie-ren, zum Beispiel wenn der Bo-den gefroren oder trocken ist. Die einzige Möglichkeit, um flächige Bodenschäden zu vermeiden, ist das Verringern der Befahrung auf Linien mit möglichst geringem Anteil an der Produktionsfläche.

Zur Feinerschließung für die voll-mechanisierte Holzernte ist ein Gassenabstand von 20 Metern mit einer Gassenbreite von vier Metern üblich. Dies bedeutet einen Flächeneinsatz von 20 Pro-zent. Bei konsequenter Einhal-tung der Gassen – auch bei Wind-wurfaufarbeitung und Kahlhieb – bleiben aber 80 Prozent der Flä-che frei von jeglicher Befahrung und damit Bodenverdichtung. Bei teilmechanisierter Holzern-te und Rückung mit Traktor und Seilwinde sind Rückegassenab-stände von 30 bis 40 Metern üb-lich.

bis zu 80 Prozent des Gesamtwer-tes eines Baumes darstellen kann. Das Schadausmaß hängt von Ge-lände, Bestandesdichte, Jahres-zeit, Ernteverfahren (Stücklän-ge bei der Rückung), Zuzugsent-fernung und wesentlich von der Sorgfalt bei der Ausführung ab.

bestandesschäden im steilge-lände minimieren

Seilgeräte verdichten beim Durchforsten den Boden im stei-len Gelände nicht nennenswert. Schäden entstehen gelegent-lich durch Aufreißen und Ero-sion des Bodens. Je nach Verfah-ren und Rückerichtung kommt es aber meist zu Bestandesschäden in größerem Ausmaß als bei der Holzernte im befahrbaren Ge-lände. Um die Schäden in ver-tretbarem Rahmen zu halten, sollte man nach Möglichkeit im Sortimentverfahren arbeiten. Im Baumverfahren kann man Schä-den minimieren, indem man die Bäume nur bergauf aus dem Be-stand auszieht. Bei Bergabliefe-rung müssen die Bäume dann in der Rückegasse umgehängt wer-den.

Statt dem erhofften Nutzen bringt die beste Erntetechnik Schäden und Folgeschäden, wenn man sie nicht gekonnt einsetzt und wenn man Planung und Arbeitsvorbereitung vernachlässigt. Wie es richtig geht, weiß Nikolaus Nemestóthy vom Waldforschungszentrum, Fachbereich Forsttechnik in Gmunden.

Grenzwerte für maximal vertret-bare Bestandesschäden gibt es in der Literatur nur in Ansätzen. Mayer (1992) legt den Grenzwert mit fünf Prozent der Zukunfts-stämme fest. Speziell im stärker geneigten Gelände sind jedoch meist Schäden in deutlich höhe-rem Ausmaß zu erwarten.

Welche Schäden können auftreten?

FällungsschädenAbstreifen der Rinde beim

FallenBeschädigung des Wurzel-

anlaufes beim AufprallSteinschlagschäden ausgelöst

durch Fällung und RückungRückeschädenOberirdisch: Rinden und

Wurzelverletzungen durch Vorbeiziehen

Unterirdisch: Boden- und Wurzelschäden durch Druck

FolgeInfektion durch Pilze Fäule

Ernteschäden entwerten meist den untersten Teil des Stammes der bei Qualitätsholzproduktion

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august 2014 forstwirtschaft

die landwirtschaft | 37 |

der Druck je Quadratzentimeter. Die Druckspitze liegt bei Rädern auf Waldböden in der Mitte der Kontaktfläche. Die Druckspit-ze nimmt mit dem Reifeninnen-druck und der Auflast zu (Jacke, Ebel, 2006). Eine Reisigauflage in der Fahrgasse kann einen Beitrag zur Erhaltung der Befahrbarkeit der Rückegassen leisten und Bo-denverwundungen verhindern. Ihr Beitrag zur Reduktion des Bo-dendruckes ist eher gering.

Traktionshilfen können Boden schwer schädigen

Traktionshilfen führen bei un-günstigen Gelände- oder Wet-terbedingungen oft zu schwe-ren Bodenschäden. Davon sind auch Bogiebänder nicht auszu-nehmen. Sie können nur bei gu-ter Bodenbefahrbarkeit die ihnen nachgesagte positive Wirkung durch Vergrößerung der Auflage-fläche entfalten.Traktionshilfswinden reduzieren den Radschlupf im steileren Ge-lände und verringern dadurch das Aufreißen und in Folge die Erosion des Bodens. Aber es geht nicht nur um die Befahrbarkeit. Je geringer die Bodenschäden in der Gasse sind, desto eher kön-nen diese angrenzende Bäume auch als Wurzelraum nutzen.

seltener fällungsschäden bei Harvestereinsatz

Fällungsschäden sind bei Har-vestereinsatz grundsätzlich weni-

Kurz gefasstEntscheidend für effiziente und nachhaltige Durchforstung ist/sind die perfekte Arbeitsvorbe-

reitung (Feinerschließung, Auszeige),

der Einsatz gut angepasster Verfahren und Maschinen,

für den Einsatz von Maschi-nen geeignetes Gelände und Boden,

ein für die Durchforstung reifer Bestand (Oberhöhe, BHD, Bestockungsgrad),

qualifizierte Arbeitskräfte, perfekte Einsatzplanung und

Logistik, speziell bei Maschinenein-

satz im Kleinwald – Sam-mel-Holzmengen von min-destens 500, besser 1000 Festmetern mit einer Über-siedlung der Maschinen,

ein Qualitätssicherungs-system mit dem Ziel der ständigen Verbesserung der Qualität,

faire Entlohnung der Arbeit, da Kostendruck zu Leis-tungsdruck und Leistungs-druck zu vermehrten Schä-den führt.

ger häufig als bei motormanuel-ler Schlägerung. Dies liegt an der guten Steuerbarkeit der Fällrich-tung mit dem Harvesteraggregat. Schäden entstehen hier vor allem bei der Aufarbeitung durch das schnelle Vorbeiziehen des Bau-mes am verbleibenden Bestand. Die Häufigkeit der Schäden nimmt mit der Geländeneigung und der Bestandesdichte zu.

Auszeige hat gravierenden Einfluss

Die Auszeige hat einen gravie-renden Einfluss auf die Bestan-desschäden. Bei einer verglei-chenden Studie haben Bort und Pfeuffer (1999) festgestellt, dass bei der Durchforstung mit Har-vester mit gut sichtbarer Auszei-ge der Z-Stämme und der Ent-nahmestämme mit null bis zwei Prozent die wenigsten Z-Stäm-me beschädigt wurden. Ohne sichtbare Markierung der Z-Bäu-me wurden hingegen zehn Pro-zent beschädigt.

breite und Verlauf der rückegasse

Weitere Schäden passieren bei der Rückung durch den For-warder, wobei neben der Ge-ländeneigung und der Sorgfalt des Fahrers die richtige Breite und der Verlauf der Rückegas-sen entscheidend sind. Arbeit im steilen Gelände – an der Grenze der Machbarkeit – führt zu einer überdurchschnittlichen menta-

len Belastung des Fahrers und damit verbunden zu einem ra-schen Absinken der Konzentra-tionsfähigkeit. Häufigere Pau-sen können Abhilfe schaffen, sind aber oft aufgrund des Kos-ten- und Leistungsdruckes nicht möglich. Größere Schäden an Boden und Bestand sind meist die Folge.Erkennbare Oberflächenschä-den am Boden sind von der Ge-ländeneigung sowie von der Wassersättigung und der Witte-rung – aber auch von der Aus-rüstung der Maschine abhängig. Verdichtungsschäden sind hin-gegen an der Bodenoberfläche nur sehr eingeschränkt erkenn-bar. Durch gute Ausbildung der im Erntesystem beschäftigten Arbeitskräfte ebenso wie durch qualitätsorientierte, faire Ent-lohnung der Arbeit können Be-standes- wie auch Bodenschä-den deutlich vermindert wer-den.

Qualitätssicherung

Nach jedem Einsatz sollten Be-standes- und Bodenschäden, die Sauberkeit des Einsatzes, die Ausformungsqualität, die abfuhr-gerechte Sortierung und Lage-rung sowie die Termintreue mit dem Ausführenden gemeinsam beurteilt und besprochen wer-den. Eine laufende Verbesserung der Arbeitsqualität muss das Ziel dieser Begehung und Bespre-chung sein.

DI NIKolAuS NeMeSTóTHy Waldforschungszentrum FAST ort, Bereich Forsttechnik [email protected]

drucKVerteiLung in der Kontaktfläche eines Breitreifens. Grafik: Jacke, Ebel, 2006

zum thema „durchforstungs-schäden“ finden Sie weitere Bei-träge von Nikolaus Nemestóthy in „Die Landwirtschaft“ Juni 2014 ab Seite 36 und in der Juli-Ausgabe ab Seite 28 zum Nachlesen.

Mit „Durchforstung 2.0“ hat das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) eine neue Broschüre für die Praxis herausgegeben. Sie soll BFW-Wissen für die Praxis un-mittelbar nutzbar machen.Durchforstung macht Bestände nicht automatisch stabiler, es können aber bei niedrigeren und damit weniger sturmgefährdeten Baumhöhen bereits verwertbare Durchmesserdimensionen erreicht werden. Bei der Fichtenbewirt-schaftung steht die Stabilität im Vordergrund, bei Laubholz das Erziehen einer entsprechenden Holzqualität. Die Broschüre ist beim BFW zu bestellen unter Tel. 01 878 38 1218.

Praxisinfo Durchforstung

Page 38: Die Landwirtschaft August 2014

| 38 | die landwirtschaft

technik august 2014

tige Hilfestellung für den Ankauf. Aus der erforderlichen Luftmen-ge ergibt sich auch ein bestimm-ter Leitungsquerschnitt.

Leitungsquerschnitt der Luft-menge anpassen

Eine fixe Verrohrung wird mit ¾ Zoll Stahlrohren, 18 Millimeter Kupfer- oder Aluverbundrohren oder gleichwertigem Material hergestellt.Bis 150 Liter pro Minute Luftver-brauch ist ein Schlauch mit sechs Millimeter Innendurchmesser ausreichend. Es sind zum Bei-spiel Spiralschläuche, meist im Setangebot, zum Luft Aufpum-pen und für kleine Blasarbeiten.Bei 150 bis zirka 300 Litern pro Minute wird ein Innendurchmes-ser von acht Millimetern verwen-det, zum Beispiel für Lackier- und Sprühpistolen.Bei 300 bis 600 Liter pro Minu-te ist je nach Leitungslänge ein Durchgang von zehn bis zwölf Millimeter und darüber erfor-

dann wäre ein kleiner Kompres-sor überfordert. Dies ist dann der Fall, wenn mehr Luft benö-tigt wird, als der Kompressor för-dert. Sie können die Maschinen nur kurz betreiben und müssten Zwangspausen einlegen, um das zwischenzeitliche Auffüllen zu ermöglichen. Ein Farbspritzen von größeren Flächen wäre da-her unmöglich. Ein Blick auf das Typenschild ist daher eine wich-

Kompressor nach Leistungs-anspruch kaufen

Nicht der momentane Einsatz-zweck, wie Reifen füllen oder Luftfilter reinigen, sollte im Vor-dergrund stehen. Dazu eig-net sich ein kleiner Kompres-sor, möchten Sie jedoch Luft-werkzeuge wie Schlagschrauber, Farbspritzpistole, Bohrmaschi-ne oder Luftmeißel verwenden,

Die Anforderungen an die Luftversorgungsanlage und an das Leitungsnetz sind je nach Betriebsstruktur unterschiedlich. Worauf man achten muss, um eine praxisgerechte Druckluftversorgung aufzubauen, darü-ber informiert Karl Müllner von der Bildungswerkstatt Mold.

hofwerKstätte Mit bedarfsgerechter drucKLuftVersorgung

Welcher Kompressor passt zum Hof?

zuM reifen füLLen oder Luftfilter Reinigen reicht ein kleiner Kompressor, aber für den Betrieb von Luftwerkzeugen, wie zum Beispiel Schlagschrauber, Farbspritz-pistole, Bohrmaschine oder Luftmeißel wäre ein kleiner Kompressor überfordert, weil mehr Luft benötigt wird, als er fördern kann. Fotos: LK NÖ/Müllner

ansaugLeistungHubvolumen x Drehzahl. Die Menge wird meist in Liter pro Minute angege-ben. Diese Daten sind jedoch nicht die effektive Liefermenge

effeKtiVe LieferMengeNutzbarer Hubvolumenstrom – Darunter versteht man die tatsächlich ver-fügbare Liefermenge, die im Arbeitsbereich gefördert wird. Der Arbeitsbe-reich ist der Schaltbereich. Man ermittelt ihn, indem man den Kompressor ausschaltet und den Behälterdruck bis sechs bar absenkt. Anschließend schaltet man den Kompressor und stoppt die Zeit, die er benötigt, um den Behälter von sechs auf acht bar zu füllen.

Begriffe kurz erklärt

derlich, zum Beispiel für Schlag-schrauber mit ¾ Zoll Antrieb und Abbruchhämmer.

Druckluftfilter und druckminderer

Die Druckluftfilter können so-wohl Feststoffe als auch flüssige Verunreinigungen aus der Druck-luft entfernen. Der Druckminde-rer reduziert den Kesseldruck auf den benötigten Arbeitsdruck der angeschlossenen Maschine oder Werkzeuge. Ein angebauter Wasserabschei-der nimmt aus der angesaug-ten Luft das Kondenswasser auf und verhindert, dass Wasser zum Druckluftgerät gelangt. Wird Druckluft in der Automa-tisierungstechnik, zum Beispiel bei Flaschenfüllanlagen und Lüf-tungssteuerungen, zur Steuerung und Schaltung von präzisen Ak-toren eingesetzt, so ist ein Kälte-trockner ein wirksamer Schutz gegen jegliche Art von Feuchtig-keitsproblemen im System.

Page 39: Die Landwirtschaft August 2014

Überprüfungspflicht von druckkesseln

Das Druckinhaltsprodukt eines Druckkessels ergibt sich aus dem maximalen Betriebsdruck mal Volumen. Ist dieses Druck-inhaltsprodukt größer als 3.000, so unterliegt dieser Kessel der Kesselverordnung und muss vom TÜV überprüft werden. Da-runter gibt es keine Bestimmun-gen.

Kältetrockner entfernen das wässrige Kondensat, das bei der Verdichtung aus der Druckluft entsteht. Nachfolgende Geräte oder Prozesse werden nicht be-einflusst.

wartungsarbeiten an Kompressoren

Bei allen Kompressoren muss man das Kondenswasser im Druckluft-kessel wegen Frostgefahr ablas-sen. Den Ölstand sollte man regel-mäßig kontrollieren und das Öl im Wartungsintervall wechseln, aus-genommen bei „Öllos-Typen“. Die Luftfilterwartung muss je nach Einsatzbedingung, regelmäßig, je-doch zumindest jährlich, erfolgen.

august 2014 technik

die landwirtschaft | 39 |

KäLtetrocKner entfernen das wässrige Kondensat, das beim Ver-dichten der Luft entsteht.

hofwerKstätte Mit bedarfsgerechter drucKLuftVersorgung

Welcher Kompressor passt zum Hof?

wartung der Druckluftwerkzeuge

Sämtliche Druckluftwerkzeuge wie Tacker, Schleifer und Schlag-schrauber darf man nur mit einem Öler betreiben. Diese sind als Kleinöler direkt am Druckluft-werkzeug angeschlossen oder am Kompressor montiert und schüt-zen die Druckluftwerkzeuge gegen Trockenlauf. Man darf nur harzfreies spezielles Öl verwen-

den. Schläuche, die für Druck-luftwerkzeuge mit Öler verwen-det werden, soll man nicht an La-ckierpistolen anschließen, denn Ölrückstände und Lack vertragen sich nicht.

INg. KARl MüllNeR Bildungswerkstatt Mold Tel. 05 0259 29507 [email protected]

arbeit beispiele anwendungsrichtlinienarbeitsdruck

in bareffektive Liefermenge des Kompressors

Ausblasen Luftfilter reinigenkurzzeitige Anwendung

5 bis 11 ab 100 l/min

Farbspritzen Lacke verdünntDüse 1,2 bis 1,5 mm

3 bis 5Ganze PKW’s, größere Flächen ab 280 l/min

Sprühpistole, Waschpistole

Kaltreiniger sprühen, Unterbodenschutz sprühen

einstellbar von Sprüh-strahl bis Sprühnebel

4 bis 7Je nach Einsatzzeit: 250 bis 400 l/min

Klammer- HeftgeräteKlammern bis ca. 25 mm Länge in Holz

Arbeitsdruck je nach Härte des Holzes oder Materials

4 bis 7 80 bis 280 l/min

Druckluft Schwing-schleifer

im KfZ Bereich kurzeitige Anwendung 5 bis 6Je nach Einsatzzeit: 300 bis 560 l/min

Reifen füllen Fahrrad bis LKW Reifenje größer die Leistung des Kompressors, je schneller der Füllvorgang

Reifendruck 120 bis 560 l/min

Fettpressegesamte Fuhrparks-bereich

Angabe des Herstellers beachten

4 bis 11 ab 80 l/min

Druckluft-Werkzeugekleine Bohrmaschinen, Stabschleifer, usw.

Angabe des Herstellers beachten

5 bis 7 ab 180 l/min

Druckluft-WerkzeugeScheren für Blech, Blechnibbler, usw.

Angabe des Herstellers beachten

5 bis 7 ab 280 l/min

Leichte Schlagschrauber

½ Zoll AntriebAngabe des Herstellers beachten

5 bis 7 ab 280 l/min

SchwereSchlagschrauber

¾ Zoll AntriebAngabe des Herstellers beachten

5 bis 8 ab 400 l/min

Leichte MeißelhämmerKarosserie-, Blech- und kleine Steinmeißel

Angabe des Herstellers beachten

5 bis 8 ab 280 l/min

Brech- und Aufreiß-hämmer

Durchbruch- und Be-tonarbeiten

Angabe des Herstellers beachten

5 bis 10 mind. ab 460 l/min

Sandstrahlen mit Pistole

nur Ecken, kleine Flä-chen, Kleinteile und Profile

Angabe des Herstellers beachten

8 bis 11 ab 300 l/min

drucKregLer mit Riemenantrieb und Wasserabscheider. Der Kessel-druck wird auf Arbeitsdruck abgesenkt.

dieser KoMpressor eignet sich für den Hobbybereich. Den Ansprüchen einer Hofwerkstatt genügt er nicht.

schLauchroLLer wickeln die Druckschläuche sofort wieder auf und sorgen für Ordnung.

Page 40: Die Landwirtschaft August 2014

| 40 | die landwirtschaft

direktvermarktung august 2014

bereitung; Kostenbeitrag: Stel-lungnahme oder Erstellung: 30 Euro pro Etikett bzw. pro Pro-duktgruppe.

Preiskalkulation in der Di-rektvermarktung: Wir hel-fen Ihnen bei der Ermittlung von betriebsindividuellen Mindestpreisen. Dabei erhal-ten Sie unsere Kalkulation in schriftlicher Form und können mit einer von uns zur Verfü-gung gestellten Kalkulationshil-fe zukünftig Anpassungen vor-nehmen.

Betriebskonzept Diversifizie-rung: Wir unterstützen Sie bei der nachhaltigen Planung Ihres Projektes und prüfen dieses auf Wirtschaftlichkeit.

Nähere Infos zu den Beratungs-angeboten erhalten Sie unter Tel. 05 0259 26500.

DI ADelHeID geRl, Ref. Direktvermarktung [email protected]

ches Wissen ist dafür erforderlich – dabei hilft die Landwirtschafts-kammer mit gezielter Beratung. Folgende Beratungsangebote sind für Direktvermarkter und solche, die es werden wollen, interessant:Grundberatung Direktvermark-

tung: Wir informieren Sie über die Voraussetzungen, Rahmen-bedingungen und Chancen in der Direktvermarktung.

Betriebs-Check Direktvermark-tung: Wir blicken von außen auf den Betriebszweig Direkt-vermarktung und können die Sichtweise der Konsumenten einbringen. Wir beraten Sie be-züglich der Umsetzung der ge-setzlichen Anforderungen.

Beratung zur Lebensmittel-kennzeichnung: Stellungnah-me zu Ihren Etiketten, schrift-liche Rückmeldung aufgrund Ihrer Angaben zu den Zutaten und der Herstellung, Erstel-lung von betriebsindividuellen Etiketten – keine grafische Auf-

Bewährte Pfade zu verlassen, er-fordert Mut, Konsequenz, Ausdau-er und Energie – und der Erfolg auf dem neuen Weg ist nicht garan-tiert. Umfangreiche Informationen und eine realistische Selbstein-schätzung können helfen, Fehler zu vermeiden. Direktvermarktung kann so ein neuer Weg sein. Es gibt eine Menge an erfolgreichen Bei-spielen, wo in den letzten Jahren konsequent auf Direktvermark-tung gesetzt wurde, der Betriebs-standort erhalten werden konnte und oft sogar zusätzliche Arbeits-plätze geschaffen wurden. Der Standort sowie freie Arbeits- und Zeitkapazitäten sind ebenso we-sentlich wie bauliche und hygieni-sche Voraussetzungen und das An-gebot der Mitbewerber. Direktver-marktung bedeutet Zeitaufwand – daher sind andere Betriebssparten auszulagern, umzuorganisieren, aufzulassen – eine genaue Kosten-Nutzen-Rechnung gibt Aufschluss, was Sinn macht. Ein umfangrei-

bauernjause: höfe gesuchtBereits zum 5. Mal soll mit der Aktion „Bauernjause - regional genießen“ der Nationalstolz der Bevölkerung in punkto regionaler Lebensmittel ge-stärkt werden. Dazu werden wieder bäuerliche Betriebe gesucht, die ihre Türen für die Bevölkerung im Oktober öffnen und eine Bauernjause mit regionalen Produkten an-bieten. Mitmachen können alle landwirtschaftlichen Be-triebe (Betriebsnummer und aktive Bewirtschaftung) mit einem Buschenschank, Alm-ausschank oder gastgewerb-lichen Betrieb, der im Oktober 2014 geöffnet hat. Die teil-nehmenden Betriebe werden in der Öffentlichkeitsarbeit zur Aktion „Bauernjause“ bewor-ben und erhalten kostenloses Werbematerial, mit dem die Jause angekündigt und be-worben werden kann.

Anmeldung bis Freitag, 29. August bei: LK NÖ, Referat Direktvermarktung unter Tel. 05 0259 26500, E-Mail: [email protected]. Die Anmeldeunterlagen können auch auf www.bauernjause.at unter „Infos für Betriebe“ her-untergeladen werden.

bewährte wege VerLassen und neues versuchen

Einstieg in die Direktvermarktung

Landwirtschaft von heute für Konsumenten von morgenRund 60 Betriebe in Niederöster-reich öffnen derzeit im Rahmen der Aktion „Schule am Bauernhof“ ihre Hoftore. 13.500 Kinder und Ju-gendliche haben im Jahr 2013 die Höfe besucht. Maria Winter, nie-derösterreichische Landesbäuerin, betont die Notwendigkeit des ak-tiven, gemeinsamen Dialogs zwi-schen Landwirtschaft und Gesell-schaft: „Bauern und Konsumen-ten brauchen einander. Ich sehe im Projekt „Schule am Bauernhof“ einen Schlüssel für das gegenseiti-ge Verständnis zwischen Landwirt-schaft und Gesellschaft.“ Um für die

Schulen ein flächendeckendes An-gebot zu haben und damit künftig noch mehr junge Menschen über die vielfältigen Aufgaben der hei-mischen Landwirtschaft informiert werden können, sind weitere land-wirtschaftliche Betriebe zur Teil-nahme eingeladen. Voraussetzung sind die eigene, aktive Bewirtschaf-tung und Produktion. Das notwen-dige Rüstzeug um die Programme für die Schulklassen professionell durchführen zu können, vermittelt ein 10-tägiger Zertifikatslehrgang. Die Höfe werden zusätzlich auf Kindersicherheit überprüft. Dann

können Schulklassen gegen Ent-gelt am Betrieb empfangen und so ein Beitrag zur positiven Imagebil-dung für den Bauernstand geleistet werden. Einzelnen Betrieben kann es mit Schule am Bauernhof auch gelingen, ihren Produktabsatz an-zukurbeln und eine zusätzliche Einkommensschiene aufzubauen. Ab Jänner 2015 findet in der LK NÖ in St. Pölten wieder ein Zertifikatslehrgang für Schu-le am Bauernhof statt. Nähe-re Infos und Anmeldung unter Tel. 05 0259 26501 oder unter [email protected].

schuLe aM bauernhof Ein eige-ner Zertifikatslehrgang zeigt den Be-triebsleiterinnen und Leitern, wie man Kindern die Landwirtschaft von heute gekonnt vermitteln kann. Foto: LK NÖ

Page 41: Die Landwirtschaft August 2014

Officia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

Traumberuf bäuerinWie man seinen Platz am Betrieb findet, was es als Quereinsteigerin in der Landwirtschaft zu beachten gibt

und wer dabei helfen kann... SeiTe 45

bildungSTippPlötzlich Bäuerin SeiTe 45

SozialverSicherungFamilienbetriebe im Fokus SeiTe 47

generaTionSkonflikTPrivat und beruflich liegen am Familien-betrieb eng beisammen. Konflikte sind oft vorprogrammiert. Da hilft es die

Macht der Sprache zu nutzen. SeiTe 48

hofübernahme

Herausforderung und Chancen SeiTe 42

frauenpower

Kinder, Mann und der Betrieb SeiTe 44

wege zum erfolg

Familienbetrieb: Modell mit Zukunft SeiTe 46

Schwerpunkt

Jahr der bäuerlichen familienbetriebe

Die Vereinten Nationen haben heuer das internationalen Jahr der bäuerlichen Familienbetrie-be ausgerufen. Ziel der Initiative ist es, die Gesellschaft auf die vielfältigen Leistungen der familienbetriebenen Landwirt-schaft aufmerksam zu machen. Denn ihre Aufgabe geht weit über die Produktion hochquali-tativer Lebensmittel hinaus. So sind bäuerliche Familienbetriebe Garanten für Nachhaltigkeit, sie pflegen und gestalten unsere Landschaft, leisten wertvolle Arbeit für unser Umweltsystem und erhalten damit vielfältige Lebensräume sowie den Arten-reichtum in der Natur. Zudem bringen die bäuerlichen Familien Leben aufs Land. Als Motor des ländlichen Raumes sichern drei Prozent der Bevölkerung 530.000 Arbeitsplätze in den ländlichen Gebieten. Nur durch das Engagement der Familien können Szenarien wie beispiels-weise in Norditalien abgewandt werden, wo ganze Landstriche – besonders im Alpengebiet – bereits an der Entvölkerung leiden.

gende Produktivität. Auch der Zu-sammenschluss mehrerer bäuer-licher Familienbetriebe in Koope-rationen und Genossenschaften hat sich bewährt. Von den 41.570 niederösterreichischen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sind 94 Prozent Familienbetriebe.

und Mitarbeiterführung sind da-bei wesentliche Erfolgsfaktoren. Damit unterscheidet sich ein Fa-milienbetrieb von großen Unter-nehmen. Darüber hinaus ist das gemeinsame Wirtschaften meh-rerer Familienmitglieder ein zen-trales Kriterium für die herausra-

Sie sind das Rückgrat der niederös-terreichischen Landwirtschaft – die Familienbetriebe. Durch ihre spe-ziellen Strukturen können sie sich schnell und flexibel an veränderte Rahmenbedingungen anpassen. Eine flache Hierarchie, aber auch weniger Aufwand für Verwaltung

Hohes Eigenkapital, geringe Fremdarbeitskosten und der persönliche Einsatz für Haus und Hof sind spezielle Eigenschaften eines Familienbetriebes. Heuer wird diese Form der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ins Rampenlicht gestellt.

bäuerlicher familienbeTrieb Stärke und HerauSforderung

Die Stütze des Landes

bäuerliche familienbetriebe

industrialisierte landwirtschaft

entscheidungsträger familie Investor

arbeitskraftgroßteils familienmit-

gliederangestellte

Strukturen klein bis groß groß bis sehr groß

kapital familie oder kreditgeber Investoren

Ziel

Lebensmittelproduktion für lokale und regionale Bevölkerung, einkom-

men für die familie

Lebensmittelproduktion für Weltmarkt, rendite

maximieren

Übernahme Vererbung Verkauf

Vergleich bäuerlicher familienbetriebe

Foto: LK NÖ/ Gerald Lechner

Page 42: Die Landwirtschaft August 2014

Papier Verantwortung überneh-men kann, hat sich die Familie einen eigenen Lösungsweg über-legt. So gründeten sie eine Gesell-schaft nach bürgerlichem Recht. 40 Prozent des bäuerlichen Fa-milienbetriebes gingen an den Vater, 40 Prozent an die Mutter, und jeweils 10 Prozent an Sohn und Schwiegertochter. „Wir hat-ten das Glück, dass mein Vater die Wirtschaft schon mit 45 Jah-ren übergeben hat und wieder arbeiten gegangen ist. Ich war damals 23 Jahre alt“, erklärt Erich Koppensteiner seine Beweggrün-de, die zur Gründung der Gesell-schaft beitrugen. So früh wie nur möglich, sollten sich sein Sohn und seine Schwiegertochter Sil-via verantwortlich fühlen. Dabei sorgt eine strikte Aufgabentren-nung dafür, dass man sich nicht ins Gehege kommt. So sorgt Sil-

noch ist es rechtlich einfach nicht möglich, gibt der Vizepräsident zu bedenken: „Es ist ein Jammer, dass ein Hofübernehmer 20 Jahre warten muss, bis er nicht nur die Chef-Rolle leben kann, sondern es auch tatsächlich ist. Aber es geht technisch einfach nicht früher. Es ist rechtlich nicht lösbar, weil der Übergeber die Jahre braucht für seine Pension.“ Ein Ärgernis, für das es allerdings noch keine Pa-tentlösung gibt.

Davon kann auch Familie Kop-pensteiner aus Schweiggers im Waldviertel ein Lied singen. Erich Koppensteiner ist 57 Jahre alt. Probleme mit dem Rücken las-sen ihn bereits auf die Pensio-nierung hoffen. Dennoch kann sein Sohn Christian den Hof noch nicht übernehmen. Damit aber der 33-Jährige auch auf dem

solventen oftmals für einen Job in einem großen Unternehmen ent-scheiden und gegen eine Arbeit am elterlichen Betrieb. Doch auch der zeitliche Mehraufwand in der Landwirtschaft und das Leben in der Selbstständigkeit sind wesent-liche Kriterien, welche auf Jun-ge abschreckend wirken können. Selbst Stefan und Michael über-legten nach ihrem Schulabschluss genau, wohin sie ihr beruflicher Werdegang führen soll. Schluss-endlich übernahm Michael den Weinbaubetrieb seines Vaters und Stefan ist mittlerweile treibende Kraft in der Schweinehaltung am Betrieb. Gemeinsam unterstützen sie ihren Vater Otto Auer und er-möglichen es ihm, sein Amt als LK NÖ-Vizepräsident entsprechend wahrzunehmen. Einer baldigen Übernahme stünde laut Otto Auer persönlich nichts im Wege. Den-

„Jeder Beruf hat seine Vor- und Nachteile“, sind die zukünftigen Hofübernehmer Stefan und Mi-chael Auer aus Höflein überzeugt. Anders als viele ihrer Bekannten haben sie sich für ein Leben in der Landwirtschaft entschieden. „Die Frage nach der Einkommenssi-cherung und das Risiko einer Be-triebsvergrößerung schrecken manche einfach ab“, gibt Stefan Auer zu bedenken. Besonders die großen Firmen im Speckgürtel von Wien sehen Stefan und Mi-chael als große Konkurrenz für die Landwirtschaft und andere Bran-chen: „In Carnuntum gibt es viele attraktive Arbeitsplätze rund um Wien. Die Firmen zahlen gut und bieten einen sicheren Arbeits-platz.“ Egal ob Landwirt oder Tischler zahlreiche Sektoren haben damit zu kämpfen, dass sich Schulab-

Viele Praktiker glauben an eine fließende Hofübergabe. Dabei soll die junge Generation nach und nach mehr Verantwortung übernehmen. Stefan und Michael Auer, Christian Koppensteiner sowie Magdalena Gatterer sind Hofübernehmer und zeigen, worauf es ihnen am Hof persönlich ankommt. Sie sprechen über spezielle Herausforderungen und Zielsetzungen aber auch über Ideen für ihre Zukunft.

hofübernahme zwiSchen erfolg und lebenSqualiTäT

Junge Generation erobert die Landwirtschaft

| 42 | die Landwirtschaft

Jahr der bäuerlichen familienbetriebe august 2014

weSenTliche aufgaben am Betrieb von LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer in Höf-lein gehen bereits auf das Konto von Michael und Stefan. Dennoch ist eine Hof-übergabe in weiter Ferne, da der Übergeber die Jahre für seine Pension benötigt.

freiräume und klare arbeiTSTeilung werden am BIO-Milch-Hof der Fa-milie Koppensteiner aus Schweiggers groß geschrieben. Mit einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts versuchten sie, das Pensions-Dilemma zu lösen.

Page 43: Die Landwirtschaft August 2014

Bauernfamilien schaffen Zukunft

Das Jahr 2014 wurde von den Vereinten Nationen zum Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe erklärt. 7,2 Milliarden Menschen gibt es auf der Welt. 80 Millionen kommen jährlich dazu. Jede Woche kommt eine zusätzliche Stadt wie Wien und braucht zusätzliche Lebensmittel. Trotz Krieg, korrupter Regie-rungen, Klimawandel, Wasserarmut, Umweltverschmutzung oder einfach zu teurer Betriebsmitteln steigt die Lebensmittelproduktion jedes Jahr. Die Experten der UNO wissen, dass bäuerliche Familienbetriebe viel eher natur-bedingt kritische Jahre durchhalten.

In Österreich sind wir kleinstrukturiert und hochproduktiv. Im harten Wett-bewerb halten wir mit und der weit überwiegende Anteil hat eine geringere Verschuldung und eine bessere Eigenkapitalausstattung als die meisten Großbetriebe in Mittel- und Osteuropa. Viele unserer Familienbetriebe be-weisen: Sie sind stark, anpassungsfähig, gehen neue Wege, sind investitions-willig und erkennen die Zeichen der Zeit. Wir erhalten uns ein Sozialsystem in der Landwirtschaft, das Gesundheit, Heilung, Pension und Pflege trotz hoher Kosten – doch leistbar gestaltet. Dieses aufwendige Sozialsystem ermöglicht heute den Fortbestand unserer bäuerlichen Familienbetriebe. Das System endet nicht mit der Übergabe des Hofes. Das System der bäuer-lichen Familienbetriebe lebt weiter, weil ein junger Mensch den Hof und die Aufgabe übernehmen kann und der Hof und sein Vermögenswert nicht zur Sicherung der Lebensumstände der Übergeber herhalten müssen. Wo der Hof den Alten oder den Geschwistern abgelöst werden muss, fehlt das Geld für die Investitionen der Jungen und der Weg zur Bank wird eine lebenslan-ge Abhängigkeit begründen. Dänemark ist dafür ein einprägsames Beispiel. Dort ist bei der Hofübergabe die Zustimmung der Bank zur Auswahl des neuen Betriebsleiters einzuholen, weil er so viele Kredite übernehmen muss.

Hofübergaben sind Familienentscheidungen, wo vieles möglich ist und passieren kann. Zahlungen an die Hofübergeber dürfen kein Hindernis sein. Dank der neuen Einheitswerte haben wir auch einen Schutzanzug gegen bösartige Übergabesteuern. Bei uns entscheidet der familiäre Zusammen-halt über die Existenzsicherung: Ob die Übergeber die Investitionstätigkeit in den letzten Jahren mit den Jungen freundschaftlich abstimmen, ob sie sich gegenseitig auch wirklich den Erfolg in ihren Ideen und neuen Wegen gönnen, ob die Partnerwahl als Angelegenheit der Jungen und nicht als Er-gebnis des Familienrats gelebt wird – und ja, auch aus der wirtschaftlichen Perspektive von Verpachtung und Selbstbewirtschaftung entscheidet sich die Zukunft.

Eine Familie, die zusammenhält, kann Erstaunliches aus schwierigen Ver-hältnissen machen und aus kleinen Erfolgen immer wieder Freude erleben. Wohlstand ist wichtig, Lebensfreude, Bauernfreude ist aber sehr viel mehr.

es einmal kriselt, reden Mama und ich miteinander. Danach re-det sie mit Papa und ich mit mei-nem Mann“, lacht die zukünfti-ge Hofübernehmerin Magdalena Stern. Im erfolgreichen Direktver-marktungsbetrieb ihrer Eltern hat sie gemeinsam mit ihrem Ehe-mann Michael ihr berufliches Zu-hause gefunden. „Papa ist nach wie vor die treibende Kraft im Betrieb. Aber alle Entscheidun-gen werden miteinander getrof-fen“, erklärt Magdalena und ge-nießt auch den Freiraum für neue Ideen, den ihr ihre Eltern geben. Zusätzlich dazu haben die beiden Nachfolger mit einem eigenen Be-trieb einen weiteren Schritt in eine erfolgreiche Zukunft gemacht. So sorgt nun Michael Stern für quali-tative Schnäpse und auch die Nek-tarproduktion geht mittlerweile auf sein Konto. Als baldige Hof-übernehmerin sieht sich Magda-lena Stern aber noch nicht. „Mei-ne Eltern sind noch jung. Ich bin froh, dass ich langsam in die Rolle hineinwachsen kann.“

Eva PoSch

via Koppensteiner für die Ver-rechnung, Christian übernimmt die Rinderbank, Vater Erich den AMA Antrag sowie die Abwick-lung der Verträge rund um Pacht und Co. Für die Milchabfüllung sind Mutter Renate und Silvia ge-meinsam verantwortlich. Doch nicht nur am Betrieb setzen die Koppensteiners auf klare Gren-zen. Auch im Privatleben ist ih-nen eine klare Teilung wichtig. „Jede Generation hat ihren eige-nen Haushalt“, so Christian Kop-pensteiner. Selbst die Großmut-ter hat ihr eigenes Reich am BIO-Hof. Und macht sich doch einmal der Generationskonflikt bemerk-bar, setzen sie auf Aussprachen. „Es ist doch gescheiter, man sagt was einen stört, als die Situation eskaliert“, meint Christian. Eine Ansicht, die auch Barbara Gat-terer und Tochter Magdalena Stern aus Ober-Grafendorf teilen.

Ganze vier Generationen sind auch auf ihrem Hof vertreten. Vor allem das gute Verhältnis zwi-schen Mutter und Tochter scheint hierbei das Geheimrezept. „Falls

hofübernahme zwiSchen erfolg und lebenSqualiTäT

Junge Generation erobert die Landwirtschaft

august 2014 Jahr der bäuerlichen familienbetriebe

die Landwirtschaft | 43 |

lk nÖ-präSidenT hermann SchulTeS

einmal im Jahr bricht die gesamte Familie Gatterer aus Ober-Grafendorf auf zu einem gemeinsamen Urlaub auf Skiern. Die Direktvermarkter setzen damit auf ein Teambuilding der ganz besonderen Art. Fotos: LK NÖ/Eva Posch (2), Mostviertel Werbung

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Jahr der bäuerlichen familienbetriebe august 2014

ten des Jahres 2013 bei 36 Pro-zent und die Zahl der weiblichen Familienarbeitskräfte beträgt laut Agrarstrukturerhebung 2010 41 Prozent. Aus den Invekos-Da-ten 2013 geht hervor, dass der Anteil der Betriebsleiterinnen tendenziell mit zunehmendem Alter steigt. Ihre bewirtschafte-ten Höfe sind allerdings kleiner als jene ihrer männlichen Kolle-gen.

rollenverteilung – traditionell vs. modern oder beides?

In der klassischen Form des bäu-erlichen Familienbetriebes las-sen sich klar getrennte Rollen-bilder von Bauer – produktiver Bereich, Entscheidungsmacht, Repräsentation des Betriebes nach außen – und Bäuerin – Ver-sorgungsarbeit, flexible Arbeits-kraft am Hof – feststellen. Auf-grund des sich stetig vollziehen-den Strukturwandels, der langen Tradition der Nebenerwerbs-landwirtschaft in Österreich, der

sensvermittlung an Konsumen-tinnen und Konsumenten leis-ten einen bedeutenden Beitrag für eine nachhaltige Weiterent-wicklung unserer Gesellschaft.

rolle der frauen auf unseren bäuerlichen familienbetrieben

Laut Stichprobenerhebung der Agrarstatistik gab es im Jahr 2013 in Österreich 167.500 Betriebe. Seit 1995 haben die Betriebe um 30 Prozent abgenommen und der Trend zu größeren Betrieben setzt sich fort. Der Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich – nämlich 95 Pro-zent – wird von bäuerlichen Fa-milien bewirtschaftet. 15 Prozent werden als Ehegemeinschaf-ten geführt. Das bedeutet, dass die Betriebsleitung sowohl vom Bauern als auch von der Bäue-rin gemeinsam wahrgenommen wird und beide als Eigentümer und Eigentümerin eingetragen sind. Der Anteil der Betriebslei-terinnen liegt laut Invekos-Da-

Frauen tragen durch ihre vielfäl-tige und unentbehrliche Arbeits-leistung entscheidend zur land-wirtschaftlichen Produktion und zum Familieneinkommen bei. Durch ihr Engagement tragen sie wesentlich zum sozialen Le-ben in den Dörfern und in den Regionen bei. Darüber hinaus gewährleisten sie in weiten Tei-len Österreichs die Besiedlung des ländlichen Raumes. Den-noch werden diese Leistungen und die Vielfalt von Frauenleben in bäuerlichen Familienbetrie-ben oft nicht in adäquatem Aus-maß in der Öffentlichkeit wahr-genommen.

Die Aufgeschlossenheit vieler Bäuerinnen und Betriebsleite-rinnen in Hinblick auf eine nach-haltige Landbewirtschaftung und eine gesunde Nahrungsmit-telproduktion, ihr Engagement für die Umsetzung von innova-tiven Ideen und Betriebszweigen sowie ihr Interesse an der Wis-

Die Rolle der Frau am bäuerlichen Betrieb ist vielfältig. Sie trägt enorm zur Schaffung von Lebensqualität und zur Erhaltung der Biodiversität bei. Dennoch haben Frauen weltweit gesehen, nach wie vor mit Benachteiligungen zu kämpfen. Im Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe soll deshalb auch die Rolle der Frau am bäuerlichen Familienbetrieb hervorgehoben und gestärkt werden.

unterschiedlichen betrieblichen Strategien sowie der individu-ellen Interessen der Familien-mitglieder sind die traditionel-len Rollenbilder in der Reinform meist nicht mehr gültig.

die frau als grenzüberschreiterin

Studien zu Bäuerinnen und Be-triebsleiterinnen zeigen auf, dass Frauen vielfach Grenzüberschrei-terinnen auf bäuerlichen Fami-lienbetrieben sind. Sie arbeiten neben ihrer Verantwortung für Familie und Haushalt verstärkt in vormals männlich besetzten Bereichen und übernehmen ver-mehrt betriebliche Verantwor-tung. Die Ausweitung der Kom-petenzen und Aufgabenbereiche mündet jedoch vielfach in einer zu hohen Arbeitsbelastung für die Frauen. Hier gilt es, gemein-sam mit dem Partner und den üb-rigen Familienmitgliedern eine gezielte Work-Life-Balance zu verfolgen.

rollenverTeilung einST und heuTe

Frauenpower in Familie und am Betrieb

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Page 45: Die Landwirtschaft August 2014

august 2014 Jahr der bäuerlichen familienbetriebe

die Landwirtschaft | 45 |

„plÖTzlich bäuerin/bauer“das Seminar ist genau das richti-ge für Partner eines (zukünftigen) Betriebsführers oder für neu-einsteiger in die Landwirtschaft. themenschwerpunkte:rollen- und aufgabenvertei-

lung in Betrieb und familie entwicklung des Betriebs- und

familieneinkommensBasiswissen aus agrarwirt-

schaft und agrarpolitikBetriebsführungerfahrungs- und Ideenaus-

tausch mit Seminarkollegen termine in der Lk nÖ St.Pölten:Mi, 21.01.2015, 9.30-16 uhrdo, 22.01.2015, 9.30-16 uhrMi, 18.02.2015, 9-17 uhrdo, 19.02.2015, 9.30-16 uhrInfos unter tel. 05 0259-26100 oder auf www.lfi.at/zam.

Bildungstipp

Katharina Schnitzer aus Wetz-leinsdorf im Bezirk Korneuburg träumte schon immer davon, in der Landwirtschaft Fuß zu fas-sen. Das Schicksal wollte es, dass sie sich in einen Bauern verlieb-te, heiratete und plötzlich Bäuerin war. Für die dreifache Mutter ging damit – trotz Hindernissen und Herausforderungen – ein lang ge-hegter Wunsch in Erfüllung. Nach und nach hat sie ihren Platz am Schweinemast- und Ackerbau-betrieb gefunden. Im Interview spricht die 37-jährige über ihr Le-ben im Familienbetrieb, ihre Pro-bleme und die schönsten Seiten der Landwirtschaft.

Wie kam es, dass Sie sich für die berufliche Laufbahn als Bäue-rin entschieden haben? Schnitzer: Ich hab mich schon lange für die Arbeit und das Le-ben einer Bäuerin interessiert. Nach der Hauptschule hab ich die zweijährige Fachschule für Öko-logische Hauswirtshaft in Tullner-

bach besucht, nach der Lehre auch noch den Lehrgang für Betriebs- und Dorfhelferinnen absolviert. Weil wir zu Hause keine Landwirt-schaft haben, hab ich mit Unter-stützung der damaligen Direktorin in einigen Betrieben Praxiserfah-rung gesammelt. Vor 5 Jahren hab ich dann meinen Mann kennen gelernt und da war bald klar: Mein großer Traum einmal Bäuerin zu sein, wird in Erfüllung gehen.

Sie haben das Seminar „Plötzlich Bäuerin“ besucht. Was hat es Ih-nen gebracht?Viel! Die Schulzeit ist ja doch schon eine Weile her, und jetzt bin ich in einen wirklich großen Betrieb hi-neingeraten. Zahlreiche Inhal-te des Seminars waren Neuland für mich: Agrarwirtschaft, all die Fachbegriffe, bis hin zu der sehr detaillierten Überlegung, wie der Betrieb derzeit da steht und eine realistische Prognose, wie sich das in den nächsten 5, 10, 15 Jahren verändern wird. Auch der kritische

Blick auf mich selbst und meine Rolle am Betrieb war für mich eine gute Hilfestellung, um mir darüber klar zu werden, was ich will. Und natürlich ist es immer nett, andere Menschen kennen zu lernen, die in einer ähnlichen Situation ste-cken wie man selbst. Wenngleich

natürlich jeder seine eigene Ge-schichte und seinen persönlichen Zugang hat, hilft der Erfahrungs-austausch immens weiter.

Haben Sie sich das Leben als Landwirtin so vorgestellt? Eigentlich ja! Die besondere He-rausforderung war und ist, einen Einstieg zu finden. Das Schöne ist, dass ich noch nie Sätze wie, das kannst du nicht oder das geht dich nix an, gehört habe. Ich kann viel lernen und viel ausprobieren. Da-bei habe ich volle Unterstützung und bekomme alle Möglichkeiten, meine Aufgabe und meinen Platz im Betrieb zu finden. Das Schö-ne an der Landwirtschaft ist, dass sie mit der Jahreszeit lebt, niemals langweilig wird und sich immer verändert. Besonders für die Kin-der ist schön, wenn der Papa mal einen Tag überraschend zu Hause ist, weil es regnet. In welchem an-deren Beruf gibt es das schon?

Eva PoSch

Die Studienergebnisse lassen er-kennen, dass sich Frauen eine stärkere Beteiligung ihrer Part-ner bei der Kindererziehung und bei der Pflege der Angehörigen wünschen. Die Entwicklung hin zur aktiven Vaterschaft wird auch von Frauen auf bäuerlichen Fa-milienbetrieben zusehends ein-gefordert.

mehr raum für gestaltung

Die Gestaltungsmöglichkeiten für eine eigenständige Lebens-führung haben für Frauen in den letzten Jahrzehnten deutlich zu-genommen. Insbesondere im Bereich der Bildung und Qua-lifizierung haben Frauen deut-lich profitiert. Diese Entwick-lung spiegelt sich auch auf den landwirtschaftlichen Betrieben wider. Hier hat sich eine gro-ße Bandbreite an Arbeits- und Lebensverhältnissen herausge-

bildet. Frauen haben aufgrund ihrer Sozialisation (bäuerlich oder nichtbäuerlich), ihrer Aus-bildung und ihrer oft außerbe-trieblichen Tätigkeiten viel Wis-sen und Erfahrung in die bäuer-lichen Familienbetriebe einzu-bringen. Sei es in der Betreuung eines eigenen Betriebszweiges, in der Ausübung (agrar-)päda-gogischer Tätigkeiten oder aber auch bei der Umsetzung einer ausgeglichenen Work-Life-Ba-lance – der eigene Betrieb kann auf vielfältige Art und Weise von der weiblichen Hand profitie-ren. Inwieweit sie allerdings die-se Kenntnisse entfalten können, hängt von den familiären, be-trieblichen und sozialen Verhält-nissen ab.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Ge-staltungs- und Ausverhand-lungsraum zwischen den Part-

Wenn Träume in Erfüllung gehen

familie und arbeiT Katharina Schnitzer hat in einen landwirtschaft-lichen Familienbetrieb eingeheiratet. Foto: zVg

nern und zwischen den Genera-tionen am Betrieb vorhanden ist, desto eher können Frauen ihre Fähigkeiten umsetzen und die betriebliche Entwicklung mitbe-stimmen.

Es ist spannend zu sehen, wie sich die Perspektiven und Hand-lungsmöglichkeiten von Frauen auf den bäuerlichen Familien-betrieben erweitert haben. Um die sich auftuenden Chancen, aber auch Risiken adäquat nut-zen und bewältigen zu können, ist eine bestmögliche Unterstüt-zung von Seiten der Verbände, der Politik und der Verwaltung dringend erforderlich.

Dr. ThErESia oEDL-WiESEr Bundesanstalt für Bergbauernfragen Tel. 01-504 88 69 - 18 [email protected] www.berggebiete.at

Page 46: Die Landwirtschaft August 2014

| 46 | die Landwirtschaft

Jahr der bäuerlichen familienbetriebe august 2014

Lkr Josefa Bauer

Der bäuerliche Fa-milienbetrieb ist ein wichtiges Standbein unserer gesamten Wirtschaft. Durch die Arbeit der bäuerlichen Hände werden unzählige Arbeitsplätze, qualitativ hochwertige Lebensmit-tel, unsere Kulturlandschaft sowie erneuerbare Energien nachhaltig gewährleistet.

rungsmaßnahmen, Bauarbeiten und Vergrößerungen angesagt: So bietet ein neuer Mastschwei-nestall seit seiner Fertigstellung Platz für 400 Schweine und auch dem Hofladen wurde mehr Auf-merksamkeit geschenkt. Das Fut-ter ihrer Schweine nehmen die beiden Betriebsleiter direkt von ihren Feldern. Doch nicht alles hat sich verändert, wie Wittmann zu berichten weiß: „Nach wie vor vertrauen wir bei der Verarbeitung den traditionellen Hausrezepten.“ Einen ganz anderen Vermark-tungsweg hat Dietmar Haas aus Kapelln für sich gefunden. Ge-meinsam mit seinen Eltern hat er sich noch vor der Übernahme für die Vermarktung über die Börse entschieden. Ein Heuriger gehör-te damals auch noch zum Betrieb. Als er den Hof übernahm, war für den 37-Jährigen jedoch schnell klar, dass er den nicht weiterfüh-ren will. „Es haben mir die Schwei-ne immer mehr Spaß gemacht“, erklärt Haas seine Entscheidung. Auch er bezieht einen großen Teil seines Futters von seinen Feldern. „Das ist für einen Familienbetrieb

Einmal in der Woche heißt es für Leopold Wittmann Sachen pa-cken und ab nach Wien. Denn voll beladen mit den unterschied-lichsten Produkten aus Eigenpro-duktion begibt sich der Landwirt aus dem Weinviertel auf den Weg zu seinem Verkaufsstand in den 22. Bezirk. Und das jeden Freitag. „Die Direktvermarktung wurde im Laufe der Zeit immer umfangrei-cher“, erklärt der 55-Jährige. Eine Tatsache, die nicht nur auf den Verkauf in der Wiener Waquant-gasse zurückzuführen ist. Auch die Gründung eines Bauernmark-tes bei ihm im Ort hat seinen Teil dazu beigetragen und machte die Direktvermarktung zu einem wichtigen Bestandteil seines Be-triebs. Seit mittlerweile 20 Jahren ist der reine Ackerbaubetrieb mit Schweinemast nun schon im Be-sitz von Leopold und Renate Witt-mann. „Meine Frau und ich haben den Betrieb von meinen Eltern 1994 übernommen“, so der dreifa-che Familienvater. Schon damals vermarkteten sie ihre Produkte selbst. Nach der Hofübernahme waren für die Familie Modernisie-

Leopold Wittmann aus Ernstbrunn und Dietmar Haas aus Kapelln betreiben gemeinsam mit ihren Familien Schweinemastbetriebe. In der Vermarktung beschreiten sie allerdings unterschiedliche Wege.

riSikoSTreuung SeLBSt- oder BÖrSenVerMarktung aM ScHWeIneMaStBetrIeB

Viele Wege führen zum Erfolg

Lkr Josef etzenberger

Unsere bäuerlichen Familien versorgen uns nicht nur mit gesunden Lebensmit-teln. Sie sorgen auch dafür, dass unsere einzigartigen Kulturlandschaften erhalten blei-ben. Damit machen sie aus NÖ eine beliebte Urlaubsdestination und bringen mehr Wertschöpfung in den ländlichen Raum.

Lkr Johannes Schmuckenschlager

Die bäuerlichen Fami-lienbetriebe sichern die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Sie wirtschaften nachhaltig und er-halten die Vitalität der ländlichen Räume. Der Familienbetrieb ist gleichzeitig bewährtes als auch zukunftsgerichtetes Unterneh-mensmodell.

Lkr karl Höfer

Unsere bäuerlichen Familienbetrie-be in NÖ bieten höchste Lebens-mittelqualität, sind krisensicher und unverzichtbar für die Regionen. Die Bäuerinnen und Bauern er-füllen durch ihr hohes soziales Engagement wesentliche gesell-schaftliche Aufgaben.

vermarkTungSvarianTen in der SchweinemaST Direktvermarkter Leo-pold Wittmann und Börsenvermarkter Dietmar Haas haben auf ihren Betrieben Vermarktungsmöglichkeiten gewählt, die zu ihnen passen. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

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august 2014 Jahr der bäuerlichen familienbetriebe

die Landwirtschaft | 47 |

ein großer Vorteil“, meint der Va-ter von vier kleinen Kindern. Wäh-rend er die Felder bestellt und sich um die Mast kümmert, übernimmt seine Frau Anna die Kindererzie-hung, die Aufzeichnung sowie die Buchhaltung. Ist Not am Mann, kann Haas auch auf die Unterstüt-zung seiner Eltern zählen. Denn neben seiner Landwirtschaft ist der Haupterwerbslandwirt auch noch für 20 Stunden als Gemeindebe-diensteter tätig. „Das kann dann doch mal zeitlich etwas knapp her-gehen. Da ist es für mich eine große Hilfe, dass mir mein Vater täglich zur Hand geht.“ Auch bei schwie-riger Marktlage ist für den Schwei-nemäster die Rückendeckung sei-ner Familie, neben einer eisernen Kostenkontrolle, die Nutzung von Gemeinschaftsmaschinen und der AMA-Gütesiegelvermarktung, ein wichtiger Faktor für den Betriebs-erfolg. Haben sich die beiden Fa-milien Haas und Wittmann zwar

für unterschiedliche Vermark-tungsmöglichkeiten entschieden, so sind sie sich in einem dennoch völlig einig: „Wenn man Interesse hat an seinem Beruf, es gerne und mit Köpfchen macht, kann man mit einem Familienbetrieb sehr erfolgreich sein.“

Eva PoSch

moTivierT, produkTiv und flexibelVorteile und Risiken:Identifikation und Tradition: Im Familienbetrieb herrscht ein hoher Grad

an Identifikation. Nicht kurzfristige Gewinnmaximierung steht im Mittel-punkt, sondern der Betrieb soll an die nächste Generation übergeben werden. Tradition spielt im Familienbetrieb eine zentrale Rolle. Sie sollte allerdings mit notwendigen Anpassungsprozessen Hand in Hand gehen.

Motivation: Der Blick auf das Gehaltskonto spielt in einem Familien-betrieb nur die zweite Geige. In erster Linie geht es in der alltäglichen Arbeit um das Wohl der Familie. Damit liegt der Arbeit eine ganz be-sondere Motivation zu Grunde.

Produktivität: Der geleistete Produktionsumfang pro Arbeitsstunde ist häufig höher als in der industrialisierten Landwirtschaft. Ist diese zwar den Familienbetrieben oftmals technisch überlegen, kann die familienbetriebene Landwirtschaft mit geringem Aufwand bei Verwal-tungsaufgaben und bei Mitarbeiterführung punkten.

Flexibilität durch Helfer: Vor allem in arbeitsintensiven Zeiten zeigt sich die große Stärke der Familienbetriebe. Selbst am Wochenende stehen die Maschinen nicht still. Geschwister, Verwandte und Nachbarn helfen, wenn Not am Mann ist und packen bei Ernte oder Bestellungen mit an. Der Be-triebsführer kann damit flexibel auf Arbeitsspitzen reagieren.

Die Anforderungen an Betrieb und Betriebsführer:Früh Verantwortung übernehmen: Der Hofübernehmer sollte schon

früh im Betrieb eingebunden sein und einen eigenen Verantwortungs-bereich haben.

Ausbildung: Erfahrungen auf einem anderen Hof zu sammeln, kann dem Hofübernehmer bei seiner späteren Betriebsführung helfen. Auch ein Studium gibt ihm wichtige Einblicke in die Materie und neue Ideen.

Freiräume geben: Es ist Tatsache: Familienmitgliedern gegenüber ist man emotionaler. Damit kann das Zusammenleben mehrerer Genera-tionen am Hof auf eine harte Probe gestellt werden. Freiräume für alle können Konflikte vorbeugen.

Freizeit muss sein: Die wohl größte Herausforderung für Familienbe-triebe sind die unzähligen Arbeitsstunden. Landwirt ist man 365 Tage im Jahr und das rund um die Uhr. Das lässt sich mit den modernen gesellschaftlichen Anforderungen nur schwer vereinbaren. Eine Tätigkeit ohne Urlaub oder Wochenende kann bei Betriebsführer und Ehepartner zu Frustration führen. Um die Arbeitsmotivation zu erhalten, sind freie Zeiten notwendig.

Erfolgsmodell mit Zukunft

„Müssen Perspektiven für die Zukunft geben“„Unsere Bäuerinnen und Bauern sorgen für einen gedeckten Tisch und den Erhalt unserer Kultur- und Urlaubslandschaft“, unter-streicht Theresia Meier, Obfrau der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB), den Wert der tradi-tionellen Familienbetriebe. Dabei verweist sie auf das Positions-papier der ARGE Österreichische Bäuerinnen zum Jahr der bäuer-lichen Familienbetriebe. Dort wer-den die Leistungen und Stärken

der heimischen Betriebe deutlich aufgezeigt. „Österreichs Landwir-ten gebührt große Anerkennung und Wertschätzung. Wir sind aber auch gefordert, unseren Betrie-ben Perspektiven für die Zukunft zu geben“, so Meier. Um im inter-nationalen Wettbewerb bestehen und die hohen Standards halten zu können, braucht es eine star-ke Agrarpolitik, aber ebenso eine gute Sozialpolitik. Diese müssen laut Meier „Hand in Hand gehen“,

denn nur dann sei es möglich, Betriebe im Familienverband zu halten: „Besonders wichtig ist hier neben dem vollen Zugang zu den medizinischen Leistungen eine gute Altersversorgung, mit wel-cher der Lebensunterhalt nach der Betriebsaufgabe oder bei Erwerbs-unfähigkeit sichergestellt ist und somit eine zeitgerechte Übergabe an die junge Generation erfolgen kann.“ Die bäuerliche Sozialver-sicherung in Österreich braucht

dabei keinen Ver-gleich in Europa zu scheuen. Zudem bietet die SVB ganz auf die bäuerlichen Familien-betriebe zugeschnittene Leistun-gen, wie die soziale Betriebshilfe bei unfall- oder krankheitsbeding-tem Ausfall einer Arbeitskraft am Betrieb. „Diese umfassende sozia-le Absicherung für die bäuerlichen Familien auch für die Zukunft zu halten, dafür setze ich mich mit aller Kraft ein“, so die SVB-Obfrau.

bÖrSe Dietmar Haas aus Pönning bei Kapelln setzt bei der Vermarktung auf die Schweinebörse. Bei schwieriger Marktlage holt er mit dem AMA-Gütesiegel und einer eisernen Kostenkontrolle das Beste für sich und seine Familie heraus.

direkTvermarkTung Leopold Wittmann aus dem Weinviertler Ort Ernstbrunn vermarktet seine Produk-te selbst. Mit einem Verkaufsstand in Wien und einem in seinem Heimatort wurde Direktvermarktung zu einem wichtigen Betriebsstandbein. Foto: zVg

Theresia MeierObfrau der SVB

Page 48: Die Landwirtschaft August 2014

| 48 | die Landwirtschaft

Jahr der bäuerlichen familienbetriebe august 2014

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kommunikaTion HerauSforderung IM faMILIenBetrIeB

Die Macht der Sprache nutzenBesonders im bäuerlichen Familienbetrieb ist miteinander reden überlebenswichtig. Privates und Berufliches sind nicht voneinander zu trennen. Das erfordert besonderes Kommunikationsgeschick.

Wollen Menschen miteinander etwas schaffen, so führt der Weg zum Ziel über die Kommunika-tion. Das gilt für private Belange ebenso wie für den Betrieb. Im Familienbetrieb birgt die Tatsa-che, dass dieselben Menschen sowohl auf privater wie auf be-ruflicher Ebene miteinander zu tun haben eine zusätzliche Her-ausforderung an eine gelingen-de Kommunikation, da sich un-bearbeitete private Probleme auf die Zusammenarbeit im Betrieb störend auswirken. „Eigentlich könnten wir es hier so schön ha-ben“, meinte unlängst ein Land-wirt, als wir über das Leben re-deten. Die Übergeber hatten den Betrieb auf gute Beine gestellt. Die Jungen engagierten sich mit voller Kraft, um den Hof unter zeitgemäßen Standards weiter zu führen. Alt und Jung hatten sich am Hof getrennte Wohneinheiten geschaffen und alle meinten es nur gut. Trotzdem war das Mitei-nander immer wieder durch hef-tige Streitgespräche sowie Pha-sen des Nicht-Redens und sich aus dem Weg gehen belastet.Aus der Historie heraus ist die bäuerliche Sprache eher varian-tenarm, arbeitsbezogen und kaum gefühlsbetont. Sich immer gleich wiederholende Arbeits-abläufe und fehlende Außenrei-ze erlaubten es den Menschen,

von enormer Bedeutung. Ein zy-nischer Unterton oder ein abge-wandter Blick sagen oft mehr als tausend Worte. Nach Paul Watz-lawick können wir nicht nicht-kommunizieren, was bedeutet, dass selbst wenn die Worte feh-len, auf körperlicher Ebene un-unterbrochen Botschaften ge-sendet und empfangen werden. „Ich sag ja nichts...“ höre ich häu-fig, gefolgt vom unvermeidlichen “Aber“. Genau dieses „Aber“ hat Macht. Es wirkt unterschwellig und beschwert das tägliche Mit-einander, wenn Dinge nicht aus-diskutiert werden. Die Angst und das Unvermögen, Gefühle aus-zudrücken sowie die Angewohn-heit, Unstimmigkeiten zur Seite zu schieben und darauf zu hof-fen, dass sich Dinge von allei-ne regeln, lassen Probleme auf-stauen, bis sie unlösbar scheinen.

Wertschätzung zeigen: der Ton macht die musik

Fehlen klärende und heilende Worte, schmerzen emotionale Verletzungen noch Jahre später. Im Grunde darf alles, was be-wegt, auch gesagt werden. Vo-raussetzung ist ein möglichst wohlwollender Ton, sowie Wert-schätzung dem Gesprächspart-ner gegenüber. Der Gesprächs-ton wird dann scharf und unge-duldig, wenn jemand Angst hat,

nicht gehört oder gesehen zu werden oder durch eine Aussa-ge an etwas Unangenehmes oder mit Schmerz Verbundenes erin-nert wird. Kein Mensch möchte verletzt werden und so versucht er, sich durch verbale Gegenat-tacken vor weiteren Angriffen zu schützen, ohne überhaupt noch zu hören, worum es dem ande-ren gerade geht.

Familienbetrieb: Gespräche als Schlüssel zum erfolg

Damit Gespräche gelingen, braucht es Zeit und Konzentra-tion. Es ist hilfreich, sich in die Situation des Gegenübers einzu-fühlen und zu zeigen, dass man seine Gedanken und Gefühle wahrgenommen und akzeptiert hat. Das Gehörte in eigenen Wor-ten wieder zu geben stellt sicher, dass die Botschaft des anderen auch richtig verstanden wurde. Gleich wichtig ist es, eigene Ge-fühle und Sichtweisen einzubrin-gen. „Eigentlich fehlt ja gar nicht viel“, meinte der Landwirt ab-schließend. Und gleichzeitig liegt in dem Wenigen der Schlüssel für ein gutes Miteinander im Fami-lienbetrieb.

Di anna EckL Dipl. Lebens- und Sozialberaterin Tel. 0664/6025925801

ihren Alltag ohne viele Worte zu bewältigen. Vieles wurde und wird noch heute als klar und selbstverständlich angenommen. Und so bleiben oft Unausgespro-chenes, Hinuntergeschlucktes und sich aufstauende Emotionen zwischen Menschen stehen, bis sie sich in heftigen Worten oder Handlungen ein Ventil an die Oberfläche suchen und Leid ver-ursachen.

körpersprache und co. sagen mehr als tausend worte

Die Sprache ist unser wichtigs-tes Ausdrucksmittel, aber nicht unser einziges. Es ist ein grund-legendes menschliches Bedürf-nis zu kommunizieren und so in Kontakt mit der Umwelt zu sein. Worte unterstützen uns, mitzu-teilen wie es uns geht, was wir wollen oder brauchen. Durch Worte erhalten wir Informatio-nen, was in der Umwelt vorgeht oder unsere Mitmenschen von uns erwarten und können ent-sprechend handeln. Kommunikation beschränkt sich allerdings nicht auf Worte allein, sondern umfasst auch den gan-zen Bereich der non-verbalen Kommunikation. Körpersprache, Tonfall sowie die Gefühle, die unterschwellig oder auch offen-sichtlich mit einer Aussage mit-geschickt werden, sind im Alltag

Page 49: Die Landwirtschaft August 2014

Leben

Rezepttipp zum„Tag des Paradeisers“ Seite 50

AuS dem LebenWendezeit Seite 51

GewinnSpieLJubel und Elend auf der Burg Seite 52

AuSGezeichnetHollabrunn holte Bundessieg Seite 53

AuSfLuGStippReise durch die Sonnenwelt Seite 58

LAndjuGendSpiel, Spannung & Know How Seite 59

bRAuchtum

30 Tage für Maria & die Kräuter Seite 50

jubiLäumSfeSt

Die Welt zu Gast in Fuchsenbigl Seite 51

tRendGetRänk

Der Most und seine Produzenten Seite 54

Junge Winzer rocken die Weinszene. Worauf es ihnen bei ihren Weinen ankommt lesen Sie ab

Seite 56

August bis 1. September 2014 in der Halle 4 bei der Gärtner-Ver-einigung Niederösterreich.

CHRiSTian KoRnHERR

der Garten im AugustWenn Sie bei der Heidelbeerernte den Vögeln zuvorkommen wollen, legen Sie über die Sträucher ein Vogelschutz-Netz. Brombeeren sind nicht ganz so gefährdet, diese ernten Sie am besten erst, wenn die Früchte einige Tage tief schwarz sind. Beim Fruchtgemüse ist jetzt Haupterntezeit. Warten Sie bei Gurken und Zucchini mit dem Ernten nicht zu lange. Zuc-chini schmecken am besten, wenn sie nicht viel größer als 15 cm sind. Wenn Sie Gurken zu lange an der Pflanze belassen, fallen häufig die frischen Blüten ab weil die Frucht zu viel Kraft benötigt, regel-mäßiges Ernten erhält also den Ertrag. Wichtig: Die Früchte sollten mit einer Schere abgeschnitten werden. Der Geschmack von Paradeisern wird intensiver, wenn Sie mit dem Gießen sparsam sind. Stickstoffbetont düngen, lässt die Paradeiser zwar prächtig wachsen, sie schmecken aber fad.

tipp für hobbygärtner

Sehen Sie diese sowie ande-re Bienen- und Schmettelings-pflanzen auf der Internationalen Gartenbaumesse in Tulln von 28.

Die Spinnenpflanze ist ein groß gewachsener prachtvoller Dau-erblüher für verschiedene Ein-satzgebiete. Mit ihrer immer weiter wachsenden Blütendol-de bringt sie von Juni bis Okto-ber viel Farbe in den Garten oder auf die Terrasse. Ihre Blüten leuchten in rot, rosa oder weiß und können 10 bis 15 cm groß werden. Die Spinnenblume ist für den Einsatz im Beet, als So-litärpflanze oder im Kübel ge-eignet. Aufgrund ihrer Größe ist sie für kleine Balkonkästen nicht zu empfehlen. Sie liebt sonni-ge, warme Standorte, besonders an Hauswänden. Ein windge-schützter Platz ist ideal. Trocke-ne, durchlässige, nicht zu schwe-re Gartenböden und ebenso be-schaffene Substrate kommen der Pflanze gelegen. Wegen ihres ho-hen Nektarangebots ist sie eine hervorragende Bienenweide.

Die Spinnenblume hat ihren deutschen Namen nicht aufgrund ihrer Anzie-hungskraft auf Spinnen, sondern wegen ihrer extravaganten Blütenform.

SpinnenbLume Pflanze des Monats

Akzent für s Blumenbeet tipp von Jo-hannes Käfer, Obmann der Gärtnervereini-gung NÖ.

A u S G e f A L L e n e bienenweide Die aus Südamerika einge-führte Spinnenblume, auch Cleome spinosa genannt, ist eine at-traktive Zierpflanze für Haus und Garten. Mit ihrer bizarren Form setzen Spinnenblu-men im Garten außer-gewöhnliche Akzente. Foto: LK NÖ/Kornherr

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Page 50: Die Landwirtschaft August 2014

Gedenktage für die GottesmutterIst zwar so mancher Marien-Gedenktag bereits in Verges-senheit geraten, so sind die 30 Tage nach Maria Himmelfahrt dennoch Indiz für die heraus-ragende Bedeutung der Got-tesmutter. 15. August – Maria Himmelfahrt8. September – Maria Geburt12. September – Maria Namen15. September – Maria Schmerzen

Mittelpunkt des althergebrach-ten Volksglaubens. Etwas, das sich zumindest dem Namen nach bis heute nicht verändert hat. So sind die Tage zwischen Maria Himmelfahrt am 15. Au-gust und Maria Schmerzen am 15. September in so manchen Kreisen nach wie vor als „Frau-endreißiger“ bekannt.

Geriet der Name zwar nach und nach in Vergessenheit, erinnert die Kräuterweihe zu Maria Him-melfahrt an die alte Sitte.

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Lostage

AuGuSt 2014FR, 1. SCHWENDTAGFR, 8. TAG DES PARADEISERSSO, 10. LAuRENTIuSFR, 15. ALMWANDERTAGSO, 17. SCHWENDTAGDO, 21. SCHWENDTAGFR, 22. SCHWENDTAGSO, 24. BARTHOLOMäuS, LOSTAGFR, 29. SCHWENDTAG

so werden Wünsche wahr

Rund um den Laurentius am 10. August, ist der nächtliche Ster-nenhimmel um ein Naturschau-spiel reicher. Denn unzählige Sternschnuppen laden in diesen Nächten zum Träumen und na-türlich Wünschen ein. Schuld an dem alljährlich wiederkehrenden Sternschnuppenregen ist ein Me-teorstrom. In den Augustnächten können es sogar hunderte Stern-schnuppen pro Nacht sein, die so manchen Schaulustigen erfreuen. Weil es aussieht, als läge ihr ur-sprung im Sternbild Perseus, nennt man die Sternschnuppen in jener Zeit auch Perseiden. Aber im Volksmund sind sie wohl besser bekannt als „die Tränen des Lau-rentius“.

Küche mehr wegzudenken. Grund genug, dem Fruchtgemüse am 8. August einen eigenen Ehrentag zu widmen.

Rezept: paradeiser-Schnitzel

Das Fleisch leicht klopfen, salzen, pfeffern und mit Salbeiblättern be-legen. Paradeiser kurz in kochen-des Wasser tauchen, kalt abschre-cken, schälen und vierteln. Cham-

Ein wahrer Hochgenuss zum „Tag des Paradeisers“

Ob roh oder gekocht – der Paradei-ser ist heutzutage gern gesehener Gast in den heimischen Küchen. Das war allerdings nicht immer so. Als die neue Frucht aus Mexi-ko nach Europa kam, war sie alles andere als beliebt. Als giftig ver-schrien und kritisch beäugt konnte sich die neue Frucht erst nach und nach einen Namen machen. Nun ist das Vitamin-Wunder aus keiner

Mit dem Hochfest Maria Him-melfahrt beginnt für Frauen eine ganz besondere Zeit. Ein Marienfeiertag jagt den nächs-ten und Kräuter beginnen ihre einzigartige Wirkung noch mehr als sonst zu entfalten. Die bes-te Zeit also Kräuter zu sammeln, um damit ihre hohe Heilkraft und den Sommer einzufangen.

Schon bei den alten Kelten wusste man über die Magie je-ner Zeit Bescheid. Dabei stan-den vor allem die Frauen im

Die 30 Tage ab dem 15. August tragen im Volksmund den Namen „Frauendreißiger“. Damit ist nicht das Alter einer Frau gemeint, sondern die beste Zeit für Kräuter.

mARienmonAt im SommeR 30 tage für Maria und die Kräuter

Die hohe Zeit der Frauen

| 50 | die landwirtschaft

brauchtum august 2014

zutAten4 Schweinsschnitzel, á ca. 160 g

Salz, Pfeffer einige Salbeiblätter

4 Paradeiser, 200 g Champignons

1 EL Butter, etwas Öl

etwas Zitronensaft

4 Scheiben Käse

pignons putzen und vierteln. In heißer Butter und etwas Zitronen-saft schwenken. Öl erhitzen, die Schnitzel auf beiden Seiten in einer Pfanne rasch anbraten und auf ein mit Backtrennpapier ausgelegtes Blech legen. Mit den vorbereiteten Champignons, Paradeisern und den Käsescheiben belegen und im vorgeheiztem Backrohr bei 220° C einige Minuten überbacken.

Page 51: Die Landwirtschaft August 2014

Das Jahr 1964: Die Welt zu Gast in Niederösterreich

feiert werden will. So können sich große und kleine Besucher am 28. September auf ein einmaliges Pro-gramm freuen. Unter dem Motto „Pflügen einst und heute“ war-ten unzählige Höhepunkte auf die Festgäste. Selbst eine Pflugvorfüh-rung mit Pferd und Traktor darf an diesem Tag nicht fehlen. Ein Festakt, der wohl kaum Wünsche offen lässt, außer vielleicht jenem von anno dazumal: Die Weltmeis-terschaft nochmals nach Fuchs-enbigl zu holen, wie in der Schul-chronik berichtet wird. Doch so ist es ja umso schöner, das Vergange-ne Revue passieren zu lassen.

Eva PoSCH

Man schreibt das Jahr 1964. Das Wetter ist ausgezeichnet, wenn auch, wie im Marchfeld üb-lich, ziemlich windig. Überall im Marchfelder Ort Fuchsenbigl geht es hoch her und Gäste aus dem In- und Ausland bevölkern die Stra-ßen. Für die kleine Ortschaft im Bezirk Gänserndorf doch eher un-gewöhnlich. Aber die Gründe für den Trubel sind rasch erklärt: In jenem besagten Jahr wurde zwi-schen 20. und 29. September zur Pflüger-Weltmeisterschaft gela-den. 21 Nationen kamen, um ihr Können in dieser Disziplin unter Beweis zu stellen. Das ist mittler-weile 50 Jahre her. Ein Jubiläum, das natürlich entsprechend ge-

WendezeitNoch merken wir es kaum und doch haben die Tage bereits begonnen, wieder kürzer zu werden. Erntezeit und Urlaubszeit halten uns im Außen auf Trab. Soviel gibt es zu tun, dass wir die ersten leisen Zeichen der Veränderung gar nicht wahrnehmen wollen oder können. Doch Schritt für Schritt wendet sich die Natur und verändert sich auch unser Leben.

Doch wie mit Veränderungen gut umgehen? Manches möchten wir ignorieren oder zur Seite drängen, wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen. Das alte Leben erscheint uns sicherer, ist uns vertraut, wir haben uns mit den Umständen arrangiert. Das Neue kennen wir noch nicht, es verunsichert uns. Es kann uns Gutes bringen oder aber sich auch als Gefahr entpuppen. Diese Ungewissheit macht uns Angst. Veränderung wagen. bedeutet auch, ein gewisses Risiko eingehen. Schließlich könnte man auch scheitern. Dabei gilt allerdings „zu Tode gefürchtet ist auch ge-storben“.

Anstatt sich am Überholten, Alten fest zu klammen, fordert uns das Leben auf, mutig und offen für das Neue zu sein. Freilich bringt dies Herzklopfen und Aufregung mit sich und dort und da müssen wir auch die wohlvertraute Komfortzone verlassen. Doch ist das nicht auch ein wunderbares Gefühl lebendig zu sein?

Neues beginnen, verlangt manches Mal auch, Altes los zu lassen. Und Loslassen bedeutet oft auch Schmerz. Etwas, das uns eine Zeit lang wichtig war, geht zu Ende. Einiges lassen wir tatsächlich zurück, das sollten wir würdigen und gut abschließen. Anderes aber können wir in den neuen Lebensabschnitt mitnehmen und auf diesen Erfahrungen gut aufbauen.

Nehmen wir uns die Natur als Vorbild. Jedem Frühling folgen Sommer und Herbst, in dem die aus dem Blütenrausch entstan-denen Früchte geerntet werden. Jeder Erntezeit folgt ein Winter, der Ruhe und Innehalten bringt. Und aus jedem Winter erwächst wieder ein neuer Frühling. Durch die Hingabe an das Leben er-wachen immer wieder neue Kräfte und neues Leben.Daher: Nimm die Dinge an, die dir das Leben schenkt. Heiße sie willkommen und schau, was dich das Leben dadurch lehren mag. Wenn das Neue an deine Tür klopft, dann öffne sie!

di Anna ecklDipl. Lebens- und SozialberaterinTel. 0664/6025925801

aus dem Leben

august 2014 Leben

die landwirtschaft | 51 |

VieLe hiGhLiGhtS zum jubiLäumSfeStDie Freiwillige Feuerwehr Fuchsenbigl veranstaltet am Sonntag, 28. September, ein Fest zum 50. Jubiläum der Weltmeisterschaft im Pflügen in der Marchfelder Ortschaft Fuchsenbigl:8.45 Uhr Segnung der neuen Gedenktafel am Pflügerdenkmal (Birkenallee)9 Uhr Beginn des Festgottesdienstes auf dem Festgelände (Rußbachweg)10 uhr Beginn des Festaktes 11 uhr Start des Frühschoppens12.30 uhr Traktoren Oldtimerparade15 Uhr Pflugvorführungen auf dem Feld der BVW Fuchsenbigl17 uhr Geplantes Ende der Festveranstaltung

jubiLäum Vor 50 Jahren fand die Weltmeisterschaft im Pflügen zum ersten Mal in Österreich statt. 21 Nationen kamen nach Fuchsenbigl und nahmen an dem internationalen Event teil. Als Erinnerung an die einzigartige Veranstaltung lädt Fuchsenbigl zum Jubiläumsfest. Illustrationen: LK NÖ/Eva Kail

Das Programm

Page 52: Die Landwirtschaft August 2014

GewinnSpieL der erste WeltKrieg auf der schallaburg

Jubel und Elend auf der Burg

| 52 | die landwirtschaft

Leben august 2014

der professionelle obstbaumschnittMit zahlreichen Fotos weist dieses Praxis-buch Profis, aber auch Hob-by-Gärtnern den Weg zu mehr Ertrag auf ihren Obst-bäumen. So heißt es für den Leser also Schnitt für Schnitt zum Erfolg. Das Buch ist im Stocker Verlag zum Preis von 19,90 Euro unter ISBN 978-3-7020-1432-2 erschienen. Gewinnen Sie eines von drei Exemplaren des Buches. An-ruf unter Tel. 05 0259 29300 oder E-Mail an [email protected] genügt.

politik trifft auf SatireIn seinem Buch „Von einem der auszog, politisch zu werden“ lässt der bekannte Kabaret-tist Werner Schneyder sein Leben Revue passieren. Dabei gibt er Ein-blicke in die Welt eines poli-tischen Menschen und stellt humorvoll dar, welche Ereig-nisse sein Leben und seine Meinung prägten. Erschie-nen im Westendverlag unter ISBN 978-3-86489-065-9 zum Preis von 20,60 Euro. Gewinnen Sie eines von drei Exemplaren. Anruf unter Tel. 05 0259 29300 oder E-Mail an [email protected] genügt.

bücher zu gewinnen

gewinnen sie ...sechs Mal zwei Karten für die dies-jährige Ausstellung „Jubel und Elend – Leben mit dem großen Krieg“. Anruf unter Tel. 05 0259 29300 oder E-Mail an [email protected] genügt.

Die Schau ist noch bis 9. Novem-ber geöffnet und kann von Mon-tag bis Freitag zwischen 9 und 17 uhr sowie samstags und sonntags zwischen 9 und 18 uhr besucht werden.

den nächsten Befehl warteten? Wie gingen sie mit der ständigen Präsenz von Tod und Verwun-dung um? Dokumente erzählen vom ausgeklügelten Spionage-wesen an den „inneren Fronten“ oder auch vom Leben in Kriegs-gefangenschaft. Insgesamt 70 Millionen Menschen waren von 1914 bis 1918 weltweit in Waffen. Aber wo kämpften sie und wo-für oder wogegen? All das und noch mehr gibt es derzeit auf der Schallaburg zu entdecken.

AuSSteLLunG tRifft GARtenzAubeR Ein Besuch der Ausstellung, ein Rundgang durch die geschichtsträchtige Anlage oder doch vielleicht ein Spaziergang im Renaissancegarten: Einer Entdeckungsreise für die ganze Familie sind keine Grenzen gesetzt. Foto: Rita Newman

Individuelle Schicksale und his-torische Fakten: Besucher der Schallaburg begeben sich derzeit auf eine spannende Reise durch die Zeit. Zu sehen sind Exponate rund um die Schlüsselereignisse des Krieges, die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand, den Kriegsausbruch und Kriegs-verlauf. Die Ausstellung beleuchtet den Alltag an der Front. Wie verbrach-ten etwa die Menschen ihre Zeit im Schützengraben, wenn sie auf

Hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges eröffnet die diesjährige Schallaburg-Ausstellung neue Perspektiven zur „urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Geschichtliche Fakten treffen dabei auf Emotionen.

GRoSSe und kLeine beSucheR kommen in den weitläufigen Ausstellungs-räumen der Schallaburg auf ihre Kosten. Zahlreiche Exponate lassen den „Großen Krieg“ greifbar werden. Foto: photo-grafic-art

RARitäten Zu sehen sind Ausstel-lungsstücke zu den Schlüsselereignis-sen des Krieges. Foto: Andreas Jakwerth

Page 53: Die Landwirtschaft August 2014

august 2014 Leben

die landwirtschaft | 53 |

Die engagierten Schüler der land- und forstwirtschaftlichen Fach-schule Hollabrunn wurden mit dem „Corporate Social Responsi-bility Award“ ausgezeichnet. Da-mit würdigte man die soziale und ökologische Verantwortung, wel-che sie bei der Unternehmens-führung an den Tag legten. „Die Landwirtschaftsschule stellt mit dem Bundessieg eindrucksvoll unter Beweis, dass sie die junge Generation gemäß ihren Talen-ten und individuellen Interessen bestmöglich fördert und optimal auf das Berufsleben vorbereitet“, erklärt Bildungslandesrätin Bar-bara Schwarz stolz.

Beim großen Finale der besten Juniorfirmen Österreichs holte sich die Fachschule Hollabrunn mit ihrer „Senfwelt“ den ersten Platz.

AuSzeichnunG für soziales und öKologisches engageMent

Hollabrunn holte BundessiegWir gratulieren den gewinnern

Das Buch „Südtiroler Kräuter-frauen“ konnten sich beim Ge-winnspiel in der Juli Ausgabe der Landwirtschaft folgende Gewinner sichern:Gabriele Heindl aus

WieselburgThomas Lechner aus

St. Margarethen

Die Bücher zur Ausstellung „1914 in Artstetten“ gehen an: Johann Pomassl aus Echsenbach Rosa Laister aus Groß GerungsHubert Mohl aus Wöllersdorf-Steinabrückl

SCHAFFT’S.SCHAFFT’S.UNSERE LANDWIRTGut Streitdorf macht’s.

E r z E u g E r g E m E i n s c h a f t

Die Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf ist stolzer Partner der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und qualitätsbewusster Vermarkter von Lebend- und Schlachtvieh. Mehr als 5.000 aktiv produzierende Landwirte in Niederösterreich sind unter diesem Dach vereint. Sie leisten einen wertvollen Beitrag für die Versorgung des Handels und der Gastronomie mit Frischfleisch in Top-Qualität und bestem Geschmack. Die gemeinsame, nachhaltige und kontrollierte Produktion sichert die Einkommensgrundlage für viele Betriebe in der Region sowie die hohe Fleischqualität für die Konsumenten.

Mit freundlicher Unterstützung des

junGe initiAtiVe Die Schüler des 2. und 3. Jahrgangs der Fachrichtung Land-wirtschaft in der LFS Hollabrunn konnten mit ihrem unternehmergeist punkten. Sie stellten Senfvariationen aus naturbelassenen Zutaten her und verkauften sie bei Schulveranstaltungen, auf Märkten oder Messen. Foto: NLK/Burchhart

Page 54: Die Landwirtschaft August 2014

moSt feieRt Seine RenAiSSAnce Die Mostbarone Michael Oberaigner (v.l.), Alois Binder und Hans Hiebl alias Hansbauer bieten mit ihren Mostvariationen Genuss für jede Gelegenheit. Besonders junge Leute möchten die Mostproduzenten zum Most bekehren. Keine vergebene Liebesmüh, denn immer mehr entdecken das Trend-getränk mit alten Wurzeln für sich. Fotos: LK NÖ/Eva Posch (3), Weinfranz

Mostpresse, Nirosterfässer, eine Filteranlage und vieles mehr hol-te sich Hiebl auf den Hof und ver-lieh dem Getränk in unzähligen Entwicklungsschritten seine eige-ne Handschrift. „Jeder Betrieb hat sein eigenes kleines Geheimnis im Keller, mit dem er dem Most einen ganz eigenen Geschmack verleiht“, erklärt Hiebl.

Wie die Produzenten allerdings das gewisse Etwas in die Produk-te bringen, bleibt ein wohl gehü-tetes Betriebsrezept. Ebenso wie seine Kollegen aus St. Peter in der Au kombiniert auch Hiebl seine Mostproduktion mit einem Heuri-genbetrieb. Etwas, das nur mit der Rückendeckung der Familie mög-lich ist, sind sich die drei einig: „Um hohe Qualität zu produzieren, ist der Arbeitsaufwand sehr hoch und es ist sehr zeitintensiv. Da muss die ganze Familie an einem Strang

Jahrtausendwende: „Mit den Prä-mierungen und den Bundessiegen wurden die Leute auf uns aufmerk-sam.“ Und so ging auch heuer wie-der der Bundessieg bei der Genuss-Krone-Verleihung an das Team aus St. Peter in der Au.

eine eigene handschrift ist der zauber des mostes

Auch Hans Hiebl aus Haag ist mit seinen Mosten ein Garant für Aus-zeichnungen. Im Jahre 2000 hat er sich der Mostproduktion ver-schrieben und den Hof seiner El-tern nach und nach auf diesen Be-triebszweig umgestellt. „Als meine Eltern den Betrieb noch führten ,wurde bei uns kaum Most her-gestellt. Sie hatten sich auf Milch- und Fleischproduktion speziali-siert“, erinnert sich Hiebl. Statt in die Milchkühe und Mastrinder in-vestierte er in die Mostproduktion und ließ die anderen Bereiche auf.

90-er Jahren brachte ein enormer Qualitätsschub den Most zurück auf den Markt. Immer mehr Pro-duzenten verschrieben sich dem Getränk mit alten Wurzeln und hielten sich an hohe Qualitätsan-forderungen. Unter ihnen auch Binder. Gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Michael Oberaig-ner versuchte er, das Beste aus den Früchten herauszuholen. „Wir ha-ben durch die Direktvermarktung wieder mit dem Most angefangen“, erklärt Binder seine Beweggrün-de. Sie spezialisierten sich auf die Mostproduktion, machten Kur-se und bildeten sich durch eifrige Lektüre der unterschielichsten Bü-cher weiter. „1995 stellten wir dann um auf Stahltanks“, so die beiden Mostproduzenten. Damit ging die Qualität einmal mehr weiter nach oben. Den richtigen Durchbruch mit ihrem Getränk feierte das Fa-milienduo allerdings erst um die

Heute gilt er als Trendgetränk schlechthin. Besonders junge Leu-te greifen gern auf ihn zurück und selbst Spitzenköche haben ihn für ihre Küchen wiederentdeckt: Den Most. Das war aber nicht immer so:Lang, lang ist es her, dass der Obst-wein aus Äpfeln und Birnen eine große Nummer war. Durch Bier und Limonade wurde er schließ-lich vom Markt verdrängt und fris-tete für lange Zeit ein Schatten-dasein auf den niederösterreichi-schen Bauernhöfen. Most wurde nur noch für den Eigenbedarf pro-duziert und ließ qualitativ natürlich Wünsche offen, wie Mostsomme-lier Alois Binder zu berichten weiß: „Das Obst wurde gepresst, kam in die Fässer und wurde erst kurz vor Weihnachten angesehen. Man sagt nicht umsonst, dass der Bauer drei Fässer brauchte. Aus einem mach-te er Most, aus einem Schnaps und das dritte leerte er weg.“ Erst in den

Die Mostproduzenten Michael Oberaigner, Alois Binder und Hans Hiebl überlassen nichts dem Zufall, wenn es um ihr Lieblingsgetränk den Most geht. Sie setzen auf „Eins A Qualität“ und entsprechende Vermarktung. Damit machten die Mostproduzenten von heute aus dem Ladenhüter von damals einen Kassenschlager.

GRenzenLoSeR tRinkGenuSS soMMerMost für die terrasse, Kräftige Moste für die Jause, süsse Moste zuM dessert, ...

Most: Ein Trendgetränk auf der Überholspur

| 54 | die landwirtschaft

Leben august 2014

Page 55: Die Landwirtschaft August 2014

Qualität für alle Sinne

wie eRkennt mAn einen QuALitätSmoSt? Das Etikett gibt einen Anhaltspunkt: Geprüfte Qualitätsmoste haben

eine staatliche Prüfnummer am Etikett aufgedruckt. Damit ist gewähr-leistet, dass der Most von einer staatlich anerkannten Stelle analysiert und verkostet wurde. So ist die österreichische Herkunft schon einmal leicht nachprüfbar.

Qualitätstest auf den ersten Blick: Qualitätsmost weist keine Trübung auf. Er ist hell, strahlend und glänzt. Die Farbnuancen reichen von fast farblos bis zu golden-bernsteinfarben.

Immer der Nase nach: Ein Qualitätsmost riecht sauber. Er ist fruchtig, angenehm und macht schon alleine durch seinen Duft Lust auf den ers-ten Schluck. Ein guter Most riecht niemals ranzig, muffig oder einfach nur unangenehm.

Ein Erlebnis für den Gaumen: Das Geschmackspektrum kann von tro-cken bis lieblich, von spritzig bis Mild reichen. Grundsätzlich kann man je nach eigener Präferenz zwischen reinsortigen Apfel- oder Birnenmos-ten wählen oder man kann zu einer Cuvées greifen.

der Most: ein ganz besonderes highlight für Küche und barNicht nur als Pur-Getränk feiert der Most derzeit eine Renaissance. Auch in der Küche ist er ein gern gesehener Gast und in Cocktails versüßt er uns so manchen Sommerabend. Selbst als Hugo-Variante mit Holundersirup und Minze ist er eine erfrischende Alternative zu anderen Getränken.

Rezepttipp: „moStineLLo“ ein cocktAiL mit peppZutaten:2 cl Johannisbeersirup – für Naschkatzen kann es etwas mehr sein2 TL Ribiselkompott oder Preiselbeeren1/8 l Most herb1/8 l Sodawasser2 cl WodkaRosmarin und eine Gurkenscheibe

Zuerst die Ribisel in ein Weingals geben. Most ins Glas gießen und den Sirup beimengen. Mit der Zuga-be von Wodka aufpeppen – kann für eine leichtere Variante auch weggelassen werden. Abschließend das Mix-Getränk mit Sodawasser aufspritzen. Rosmarin und eine Gurkenscheibe dazuge-ben. Damit steht einer lan-gen Partynacht mit Freunden nichts mehr im Wege und man kann mit diesem krea-tiven Getränk bei Freunden punkten.

de im Jahr 2003 die Gemeinschaft der Mostbarone ins Leben gerufen. Am Hof von Hans Hiebl entschied man sich dafür, zusammen et-was in der Mostszene bewegen zu wollen. Frei nach dem Motto: Ge-meinsam ist man weniger allein, rührten die Mostprofis anständig die Werbetrommel für ihr Getränk. Alleine mit ihren speziellen Trach-ten sind sie Blickfang bei jedem Fest. „Anfangs waren wir als die Kasperl vom Dorf verschrien“, so der bittere Beigeschmack aus der Gründungszeit. Aber mittlerweile sind die Mostbarone wahre Tou-rismusmagneten und stehen mit ihren Trachten für Mostqualität der Spitzenklasse. Eine Info noch zum Schluss: Auch Baronessen und Baroninnen sind in der Most-szene vertreten. Als Töchter und Ehefrauen der Mostproduzenten stehen sie genauso wie ihr männ-liches Pendent für professionelle Obstverarbeitung ganz im Zeichen der Zeit.

Eva PoSCH

ziehen.“ Denn nur das beste Obst kommt für ihre Moste in Frage. Reif mit einem entsprechenden Zu-ckergehalt – da ist natürlich auch jede Menge Handarbeit gefragt. In ihrer Produktionsweise orientier-ten sich die erfolgreichen Most-macher von heute an der Wein-wirtschaft. Besonders Sauberkeit und Hygiene wird auch bei den Mostbauern groß geschrieben. „Ein Fruchtausbau ist nur in einer reinen Umgebung möglich. Sonst hat man immer auch andere Ein-flüsse dabei“, so Michael Oberaig-ner. Holztöne von anno dazumal haben in einem modernen Most, laut den Profis, nichts mehr verlo-ren. Stattdessen wird etwa auf eine schnelle Verarbeitung, eine kont-rollierte Vergärung und eine kalt-sterile Abfüllung gesetzt. „Mit dem Most von damals hat das nur mehr wenig zu tun“, weiß Oberaigner, der seinen ersten Most schon als Kind gemeinsam mit seinem Opa gepresst hat. Um auf jene Quali-tätsunterschiede aufmerksam zu machen und den Most praktisch in aller Munde zu bringen, wur-

GRenzenLoSeR tRinkGenuSS soMMerMost für die terrasse, Kräftige Moste für die Jause, süsse Moste zuM dessert, ...

Most: Ein Trendgetränk auf der Überholspur

august 2014 Leben

die landwirtschaft | 55 |

Page 56: Die Landwirtschaft August 2014

| 56 | die landwirtschaft

Leben august 2014

woLfGAnG hAGn junioR begann mit 19 Jahren mit der Arbeit am elterlichen Betrieb in Mailberg. Schon immer war es sein Wunsch, Winzer zu werden. Ein Traum, den der 26-Jährige mittlerweile Tag für Tag lebt. Fotos: zVg

StefAn juRecek aus Maissau übernimmt derzeit immer mehr Aufgaben am Weingut seiner Eltern. Zusätzlich zur Weinproduktion führt Jurecek auch einen Top-Heurigenbetrieb und setzt in beiden Bereichen auf Qualität.

erklärt: „Nur wenn die Qualität passt, ist der Wein etwas Beson-deres. Das zeichnet meiner Mei-nung nach auch den jugendli-chen Stil aus.“ Eine Ansicht, die auch Stefan Bauer vom Weingut Toni Bauer aus Großriedenthal im Bezirk Tulln teilt. Auch er legt Wert auf die Qualität von Trau-ben, Rebstöcken und der Ver-arbeitung. Der 19-Jährige ist seit einem dreiviertel Jahr hauptbe-ruflich im Betrieb seiner Eltern tätig. Gleich nach dem Bundes-heer hat er die Zügel im Wein-gut übernommen. Doch schon

men. Ich zum Beispiel lege mein Hauptaugenmerk auf den Wein-garten“, erklärt der Jungwinzer. Vor allem die Qualität ist für ihn das Um und Auf. Damit konn-te Hagn die Fachjury überzeu-gen und stellt heuer gleich zwei Landessiegerweine in den Ka-tegorien Sauvignon Blanc und Zweigelt klassisch.

junge wilden aus nÖ setzen auf Qualität

Welches Erfolgsrezept dahinter steckt ist für den Jungwinzer aus dem Bezirk Hollabrunn schnell

junior. Er war erst 19 Jahre alt, als er damit begann, dem Fa-milienbetrieb in Mailberg sei-nen Stempel aufzudrücken. Das ist mittlerweile sieben Jahre her und überall ist seine Hand-schrift spürbar. Damit konnte sich der heute 26-Jährige einen lang gehegten Kindheitstraum erfüllen, denn schon immer war es sein Wunsch, Winzer zu wer-den. Nun ist er mit jeder Menge Engagement und Herz bei der Sache. „Es ist so, dass wir Jun-gen versuchen in unsere Arbeit frischen Wind hineinzubekom-

Sie sind jung, dynamisch und haben ihr Handwerk von der Pike auf gelernt. Die jungen Winzer aus Niederösterreich ro-cken derzeit die Weinszene und überzeugen mit ihren hochqua-litativen Weinen. So trumpften bei der diesjäh-rigen Landesweinprämierung gleich zehn Jungwinzer mit ihren guten Tropfen auf und holten sich den heiß begehrten Landessieg. Sie alle sind Garan-ten für innovative Ideen und moderne Zugänge. Einer die-ser Fixsterne ist Wolfgang Hagn

weintRend Jugend erobert MarKt

Junge Winzer – alte Bödenniederösterreichs junge winzer sorgen für frischen wind in den weingärten. mit ihren jugendlichen weinstilen überzeugen sie der-zeit bei zahlreichen prämierungen. Vor allem mit ihrer dynamischen Arbeit im weingarten, erstklassiger Qualität und einem modernen umgang mit den wünschen der konsumenten rocken sie die Szene.

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cke bleibt, da wir zwei Stand-beine haben. Ich wollte nicht, dass die Kundenzufriedenheit oder die Weinqualität unter der Übernahme leiden“, erklärt Ju-recek. Dass seine Befürchtun-gen unbegründet waren, zeigte sich bei der Landesweinprämie-rung. Der Hofübernehmer holte sich mit seinem Welschriesling den Landessieg und kann somit befreit durchatmen.

So unterschiedlich die Ge-schichten hinter den einzelnen Weingütern und Persönlichkei-ten auch sein mögen, in einem sind sich die drei Jungwinzer ei-nig: Die Familie ist ein wichtiger Rückhalt, der einem Kraft gibt und den Rücken bei der alltäg-lichen Arbeit stärkt.

Eva PoSCH

Freiheiten, die ich will und ich darf sagen, was gemacht wird.“ Entscheidungen für die Zukunft des elterlichen Betriebes trifft seit kurzem auch Stefan Jure-cek aus Maissau. Der 27-Jähri-ge aus dem Bezirk Hollabrunn übernimmt derzeit immer mehr Aufgaben am Weingut. Doch anders als seine beiden Kolle-gen ist er zusätzlich dazu auch für seinen Top-Heurigen zu-ständig. „Unser Betrieb befin-det sich gerade im Generations-wechsel. Ich hatte Angst davor, dass irgendetwas auf der Stre-

august 2014 Leben

die landwirtschaft | 57 |

„Papa darf schon noch mitreden. aber wie es gemacht wird, bestimme ich.“

StefAn bAueR hat seinen Platz am Weingut seiner Eltern Gabi und Toni Bauer gefunden. In seiner Arbeit setzt er auf moderne Weine, die mit ihrer Harmonie und ihrer Leichtigkeit bei Weinliebhabern punkten.

vorher war er ein wichtiger Fak-tor am Betrieb. So entschied er sich dafür, eine andere Schie-ne am Weingut zu etablieren und auch andere Weine als bis-her anzubieten. „Früher haben wir uns auf die kräftigeren Wei-ne konzentriert. Ich habe mich dann dafür entschieden, leich-tere harmonische Weine zu pro-duzieren“, erklärt Stefan Bauer und ist stolz auf seine Arbeit, die nach und nach Früchte trägt. „Mein Vater redet natürlich noch mit und hilft mir, wo es nur geht. Aber er gibt mir alle

Sauvignon Blanc 2013 und Blauer Zweigelt 2012: Weingut Leo & Wolfgang Hagn; Mail-berg, www.hagn-weingut.at

Weißer Burgunder 2013 Rauch-leiten: Weingut Gabi und Toni Bauer; Großriedenthal 55, www.toni-bauer.at

Welschriesling 2013: Weingut Edeltraud Jurecek; Maissau,

www.weinbau-jurecek.atGrüner Veltliner Kamptal DAC

‘13 Fahnberg: Weingut H & H Steinschaden; Schiltern, www.weingut-steinschaden.at

Grüner Veltliner 2013, Galgen-berg: Weingut Gschweicher; Röschitz, www.gschweicher.at

Riesling Traisental DAC 2013, Berg: Weingut Markus Huber; Reichersdorf, www.weingut-hu-ber.at

Neuburger 2013, Vordernberg: Weingut Josef Bründlmayer; Grunddorf, www.josef-bru-endlmayer.at

Zweigelt 2011, Reserve: Wein-gut Karl Plos, Sooß, www.plos.at

St. Laurent 2011, Reserve: Weingut Johann Gisperg; Tees-dorf, www.weingut-gisperg.at

Syrah 2012, Kirchtal: Weingut Michael Auer; Höflein,

www.weingut-auer.com

Junge Winzer & ihre Weine

Foto

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Foto:LK NÖ/Archiv

Page 58: Die Landwirtschaft August 2014

Selbst Feuer entzünden, die ausgeklügelten Techniken der ägypter und Römer ausprobieren, das eigene Haus an der Sonne entwerfen oder einfach Spaß haben am Energie-Erlebnis Spielplatz – in der Sonnenwelt ist alles möglich – und noch viel mehr.

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Leben august 2014

noch ein spezielles Ferienpro-gramm mit Schnitzeljagd, For-schertagen und Champions-Ral-ley für Kinder und Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren.In der Sonderausstellung „Der hungrige Planet“ entführt der Fotograf Peter Menzel in ausge-

len Punkte sammeln, das eigene Wissen und Können testen und so zum frisch gebackenen Klima- & Energieexperten werden.Angreifen und ausprobieren ist in der SONNENWELT bei zahlrei-chen Spielstationen ausdrücklich erwünscht! Bis Ende August läuft

ein feRienpRoGRAmm mit Schnitzeljagd, Forschertagen und Champions Ral-ley läuft noch bis Ende Augus. Foto: SONNENWELT/Klaus Pichler/kpic.at

In der SONNENWELT bietet eine mulitmediale Ausstellung zum Thema Leben mit der Kraft der Sonne vom Nomadentum bis in die Zukunft. Dabei kann sich je-der spielerisch auf die Spur der Menschheitsgeschichte durch zwölf Zeitzonen machen, mit eigener Körperkraft Energie er-zeugen und Wissen von Jahrtau-senden entdecken und be-grei-fen. Die Weisheit alter Kultu-ren verbindet sich mit der Tech-nik der Zukunft. Eine Vielfalt an spannend aufbereiteten Themen und kniffligen Spielen, die Jung und Alt fesseln!Moderne Multimediaguides, die im Eintritt inkludiert sind, führen durch die Ausstellung. Dadurch werden für Kinder, Erwachse-ne und Experten spezialisier-te Rundgänge möglich. Mit dem Multimediaguide können Groß und Klein bei interaktiven Spie-

eRLebniSAuSSteLLunG Mit ferienPrograMM in grossschönau iM Waldviertel

Eine Reise durch die Sonnenwelt

Foto des Monats: Ein Kreisverkehr der anderen Art

Eine Rundreise quer durch die Land-wirtschaft hält ein Kreisverkehr bei Zwettl für Autofahrer bereit. Von Getreidesorten über Mohn bis hin zu Holz ist auf dem kleinen Platz alles vertreten. Damit zeigt die land- und forstwirtschaftliche Schule Edelhof auf kreative Art und Weise, wie vielfältig die Landwirtschaft in Niederösterreich ist. unterschiedliche Pflanzen und Produkte, welche die niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern hervorbringen, warten nur darauf, entdeckt zu werden. Eine Idee, die es in sich hat und zeigt, dass die Stärke unserer heimischen Landwirtschaft mehr denn je in ihrer Vielfalt liegt. Foto: LK NÖ

Sonnenplatz 1, 3920 GroßschönauTel. 02815/77270,[email protected]Öffnungszeiten:DI bis SO: 9 bis 16 uhrFür Einzelpersonen kostenlose Führungen von DI bis FR, jeweils um 10 und 14 uhreintrittspreise:Erwachsene: 9,50 EuroKinder (6 bis 15): 6,50Kinder unter 6 frei

Sonnenwelt

wählte Länder der Welt und zeigt in faszinierenden Familienport-raits, was Familien unterschied-lichster Kulturen binnen einer Woche verzehren und was das für unsere Erde bedeutet.

PauLa PöCHLauER-KozEL

Page 59: Die Landwirtschaft August 2014

august 2014 Landjugend

die landwirtschaft | 59 |

SpAnnunG GARAntieRt Im direkten Duell matchten sich die Teilnehmer in der Forstarena auf der Wieselburger Messe und heizten damit die Stimmung beim Publikum ordentlich an. Foto: LJ NÖ

Die Profis bei der WaldarbeitDie Sieger des Landesent-scheids Forst sind die Profis, wenn es um die Kombination von Schnelligkeit, Geschicklich-keit, Präzision und Wissen geht. Der Entscheid fand im Rahmen der Wieselburger Messe statt.

In sieben Disziplinen wurden die Landessieger der Kategorien Burschen über 18, Burschen unter 18 und den Mädchen er-mittelt. Beim Entasten wurden die Sieger im direkten Duell er-

mittelt, die Spannung und Stim-mung in der Forstarena waren unvergleichlich. Harald Um-geher aus dem Landjugendbe-zirk Hainfeld siegte in der Kate-gorie Burschen über 18 Jahren. Eine beachtliche Leistung zeigte auch Martin Klinger, ebenfalls aus dem Bezirk Hainfeld/Li-lienfeld mit dem Landessieg bei den Burschen unter 18 Jahren. Bei den Mädchen hatte Christi-na Vogler aus Gmünd die Nase vorn und holte sich den Sieg.

Die Junglandwirte in den Rei-hen der Landjugend stellten bei der Agrarolympiade im Rahmen der Landesspiele in Langenlo-is ihr Können unter Beweis. Im Sinnesgarten der Gartenbau-schule mussten Gemüsesorten blind verkostet und erkannt, aber auch alte und neue Apfel-sorten benannt und ein Werbe-slogan entwickelt werden. Wei-ter ging es für die zweier Teams mit Stationen über Agrarpoli-tik, Nutztierhaltung und Pflan-zenbau. Geschicklichkeit beim Schießen und Wissen rund um Forst und Jagd wurden ebenfalls verlangt.

Die letzten Punkte sammel-ten die Teilnehmer in den Be-reichen Arbeitssicherheit, Be-triebswirtschaft und Landtech-nik. Eine Erste-Hilfe-Station durfte natürlich auch nicht feh-len. Ins Finale starteten die bes-ten drei Teams und matchten sich in Geschicklichkeit und

Agrarolympiade: Junglandwirte zeigten auf

ready steady go ...Es ist DAS Teamsportevent der Landjugend Niederösterreich. 15 Teams kämpften auch heuer wieder bei diesem Bewerb im Rahmen der Landesspiele um den Titel der sportlichsten Land-jugendgruppe. Fünf bis acht Personen je Team bewiesen ihren Ehrgeiz und Teamgeist beim Staffel-Hindernislauf, Bike Race, Hochsprung, Beach Soccer und bei drei weiteren Stationen.

Ein spannendes Finale boten sich die besten vier Teams des Tages beim „Seilziehen“. Die Landjugend St. Veit/Gölsen holte sich vor der LJ Hollenstein/Ybbs, LJ Hürm und LJ Reichersdorf/Nussdorf den Titel der sportlichsten Landjugend-gruppe 2014.

Einsatz trifft Wissen: Neuer go4it der LandjugendZum ersten Mal fand in der Gartenbauschule Langenlois der neue Wissenswettbewerb „go4it“ der Landjugend NÖ statt. Insgesamt 32 Teams haben sich der Herausforderung gestellt und die Aufgaben zu Allgemeinwissen, Eu, Land-wirtschaft und Geschicklichkeit gemeistert. Wer diese Bereiche bei den verschiedenen Stationen am besten kombinie-ren konnte und bei der Jokerstation ein glückliches Händchen hatte und Punkte verdoppeln konnte, zog ins Finale der besten vier Teams ein. Anja Kruzik, Birgit Zöllner, Leopold Baum und Martin Schrall von der Landjugend Tulln trugen schlussendlich den Sieg davon. Foto: LJ NÖ

Vizepräsident Otto Auer, die Direktoren Franz Fuger und Anna Maria Betz, Landes-kammerrat Josef Laier, MR-Geschäftsfüh-rer Krems-Gföhl Johannes Schwarz sowie die Landesleiter Harald Hochedlinger und Verena Hainzl gratulierten den Siegern.

Foto

: LJ

Wissen. Die Junglandwirte, wel-che NÖ beim Bundesentscheid vertreten, sind:1. Andreas Punz und Johannes

Pieber (Bezirk Scheibbs)2. Günther Neuhauser und Chris-

tian Emsenhuber (Bezirk Mank)

3. Matthias Griessler und Alexan-der Bernhuber (Bezirk Mank)

4. Matthias Koller und Martin Ohrfandl (Bezirk Horn).

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Leben august 2014

Buchtippsvogelhäuser mit PfiffMit Nistkästen lässt sich leicht ein Zuhause für Vögel im eigenen Garten schaf-fen. Für all jene, die es gerne krea-tiv mögen und Handarbeit lieben, bietet das Buch „Kreative Vogel und Futterhäuschen“ unzählige Möglichkeiten. Denn um ein Vogel-haus selbst zu bauen, muss man kein Profihandwerker sein, wie die Autorin Eva Schneider beweist. An einem Musterhaus zeigt sie Schritt für Schritt, wie der Bau vonstatten geht. Jeder Abschnitt der Bau-phase, vom Holzzuschnitt bis zur Dachmonatge wird beschrieben. Exakte Baupläne und richtige Ma-terialien lassen nicht nur Vogelhäu-ser entstehen, die nützlich sind, sondern auch noch dekorativ.Erschienen im BLV Verlag unter ISBN 978-3-8354-1156-2 zum Preis von 15,40 Euro.

trendig und traditionellGusto auf Veltliner-suppe? Oder doch lie-ber auf Blunzenschnecken, Kür-bisgemüse, Weintraubenstrudel und Nusslikör? Wem läuft bei diesen Leckerbissen nicht das Wasser im Mund zusammen. und das sind nur fünf der 100 Rezepte, die das Autorenteam Seminarbäuerin Elisabeth Lust-Sauberer und Andreas König in ihrem Buch „So schmeckt das Weinviertel“ präsentieren. Mit ihrem Werk bilden sie allerdings nicht nur die Vielfalt der tradi-tionellen Weinviertler Gerichte ab. Auf 224 Seiten lassen sie den Leser darüber hinaus auch am Zauber der einzigartigen Landschaft teilhaben.Erschienen im Pichler Verlag unter ISBN 978-3-85431-621 zum Preis von 24,99 Euro.

Wien bei tag und nachtIn über 350 prachtvol-len Aufnahmen ver-dichtet Meisterfotograf Gerhard Trumler das Bild Wiens zu einem aufregenden Gesamtporträt, in dem Geschichte und Mythos der Donaumetropole, ihre großarti-gen Sehenswürdigkeiten, Monu-mente und Kulturdenkmäler, ebenso lebendig werden wie die einzigartige Atmosphäre dieser Stadt. Kombiniert wird dieser visuelle Streifzug der etwas ande-ren Art mit Texten von Johannes Sachsenlehner. Das Buch „Wien – Porträt & Poesie“ nimmt den Leser auf 115 Seiten mit in die faszinierende Vergangenheit der Metropole und begleitet ihn ins hier und jetzt.Erschienen im Pichler Verlag unter ISBN 978-3-85431-582-7 zum Preis von 19,99 Euro.

sommer auf balkonienPontus und Lenka blei-ben in den Ferien zu Hause. und weil das so ist, dürfen sie den großen Balkon ganz für sich allein haben. Sie schleppen alles Mögliche hinaus: Sitzkissen, einen Nacktengel, Muscheln und Pflanzen. Als Balkonien richtig schön geworden ist, setzen sie ihre Kronen auf und regieren ihr Reich. Alles könnte friedlich sein, wenn der Neue im Nachbarhaus nicht so nervig wäre und wenn die Eltern nicht ständig streiten wür-den. Da muss was getan werden. Auf der nächsten Insel im Luft-meer, den Vereinigten Salatigen Emiraten, ist Frau Lattich Königin. Gemeinsam mit ihr schmieden Pontus und Lenka einen Plan.Erschienen im Verlag Jungbrunnen unter ISBN 978-3-7026-5859-5 zum Preis von 14,95 Euro.

unbeugsam im glaubenAbbé Pierre – Memoi-ren eines unbeugsamen Christen. Der aus einer reichen Lyoner Familie stammende ka-tholische Priester war von fran-ziskanischem Geist durchdrungen und setzte sich oft unter Einsatz seines Lebens für die ärmsten der Armen ein. Nach dem Krieg mobilisierte er als Abgeordneter der Nationalversammlung seine Landsleute, um dem Skandal der Obdachlosigkeit ein Ende zu bereiten. Was daraus entstand, war Abbé Pierres Lebenswerk: die „Emmaus-Bewegung“, die mittler-weile weltweit tätig ist und den Armen ihre Würde zurückgibt. In den erstaunlichsten Schicksalen und in der Begegnung mit den verkrachten Existenzen leuchten für ihn die Gesichtszüge Jesu auf.Erschienen im Tyrolia Verlag unter ISBN 978-3-7022-3283-2 zum Preis von 17,95 Euro.

husar in der hölleIván Sándor, der große ungarische Schriftstel-ler, hat einen einzigartig spannen-den Roman über die Höllenfahrt eines als Husar kämpfenden jun-gen ungarn an allen Fronten des ersten Weltkrieges geschrieben. Die unglaublichen Abenteuer des Maturanten Ádám Kiss spielen sich ab wie Szenen in einem mitreißenden Film: Auf einer Bildungsreise nach Paris wird der Reiter als französischer Soldat rekrutiert. Aus deutscher Ge-fangenschaft gelangt er durch einen verzweifelten Akt in die Österreichisch-ungarische Armee. Er erlebt die unglaublichen Grau-samkeiten bei den Sturmangriffen an der russischen und an der ita-lienischen Front. Eine Geschichte, fesselnd wie kaum ein Roman.Erschienen im Nischenverlag unter ISBN 978-3-9503345-6-2 um 19,80 Euro

gräser und farneGräser und Farne sind die idealen Begleiter für Staudenpflanzungen und attrakti-ve Blickfänge für alle Bereiche im Garten. Sie sind ausgesprochen pflegeleicht und gedeihen in sonnigen wie auch in schattigen Lagen. Der Autor stellt die schöns-ten Gräser und Farne vor und erläutert, wie man sie im Garten einsetzen kann, um optimal zur Geltung zu kommen. Ein Ratgeber mit vielen Anregungen für die Gartengestaltung mit Gräsern und Farnen. Aus dem Inhalt: Grüne Oasen für Sonne und Schatten; Steppengärten und asiatisch in-spirierte Gärten; Farn oder Gras: was wo am besten wächst; Gräser und Farne pflanzen, pflegen und vermehren; Die besten Arten und Sorten im Porträt.Erschienen bei AV Buch unter ISBN 978-3-8404-7903-8 um 10,95 Euro.

gesundheit im gartenHeide Hasskerl er-klärt in ihrem Buch „Gesundheit aus dem eigenen Garten“, worauf es ankommt, um die heilenden Kräfte der Gar-tenpflanzen optimal zu nutzen. Dementsprechend wird der rich-tigen Anlage des Gartens sowie der gesunden Pflanzenaufzucht viel Platz eingeräumt.Die Verarbeitung der Garten-früchte trägt ebenfalls dazu bei, dass die gesunden Inhaltsstoffe erhalten bleiben und ihre volle Wirkung entfalten können. Hass-kerl stellt die Inhaltsstoffe der von ihr besprochenen Pflanzen genauso vor, wie sie deren me-dizinische Wirkung beschreibt – eine „Hausapotheke“ ganz zum Selbermachen also.Erschienen im Leopold Stocker Verlag unter ISBN 978-3-7020-1353-0 um 19,90 Euro.

Page 61: Die Landwirtschaft August 2014

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| 62 | Die Landwirtschaft

Anzeigen August 2014

Die Saat:

Adeliger Besuch vor der Ernte

Rebecca I (Rebecca Gutkas) besich-tigte DIE SAAT Rapsversuche einige Tage vor der Ernte. Die Rapsblüten-königin von Österreich, Rebecca I stammt aus der Gemeinde Raabs an der Thaya. Sie ist von unserem star-ken Rapssortiment sehr begeistert. Im Rahmen ihres Besuches bekam sie einiges an Fachinformation zu den aktuellen DIE SAAT Sorten. Unter anderem berichtete Herr Nittmann Karl, vom DIE SAAT Serviceteam, dass DK EXSSENCE, die ertragsstärkste Rapssorte Österreichs 2014, amtlich bestätigt durch die AGES, ist. Des Weiteren erblickte sie die robuste, massige und gesunde Sorte DK EXPLICIT. DK EXPLICIT überzeugt auch unter stressigen Bedingungen mit starken Erträgen und bester Stand-festigkeit. Interessant fand Rebecca I auch die Informationen zur Sorte ARSENAL. Diese Sorte überzeugt mit Frühreife, guter Winterhärte, Pho-maresistenz (Rlm 7) und mit hoher Ertragsleistung. Neben dem starken Hybridrapssortiment hat DIE SAAT auch hervorragende Liniensorten. AMETYST, die neue Liniensorte, legt die Latte hoch, wenn es um den höchsten Ölgehalt und Ölertrag aller geprüften Rapssorten in Österreich geht. Somit ist sie ausgezeichnet für das Rapso-Programm geeignet. Neben AMETYST ist auch ARSENAL im Rapso-Programm gelistet. Die Rapsblütenkönigin Rebecca I ist überzeugt, dass DIE SAAT mit diesem besonders starkem Rapssortiment für jeden die richtige Sorte hat.Nähere Informationen zu den Top Rapssorten unter www.diesaat.at.

Probstdorfer:

Das beste Rapssortiment!Die Probstdorfer Saatzucht bietet den Raps-anbauern jeweils 2 exzellente Hybrid- und Linienrapssorten an. Der Hochleistungshyb-rid ALBATROS überzeugt durch Höchsterträ-ge, hervorragende Standfestigkeit, exzellente Stängelgesundheit und eine ausgeprägte Schotenplatzfestigkeit. Eine extrem schnelle Jungendentwicklung und eine überdurchschnittliche Winterhärte zeichnen auch DK EXPERTISE aus. Nachdem Wegfall der insektiziden Beize verschiebt sich in manchen Regionen der Rapsanbau etwas nach hinten, hier ist das rasche Weg-wachsen von DK EXPERTISE ein enormer Vorteil. Durch die „RLM7-Tech-nologie“ zeigt dieser auch ein überragendes Resistenzniveau gegenüber Phomainfektionen.

Die RAPSO-Sorte HARRY glänzt durch Winterhärte und eine frühe und gleichmäßige Abreife bei sehr guten Erträgen und hohem Ölgehalt. Die Ertragsleistungen lagen auch zur Ernte 2014 abermals im Bereich der besseren Hybridsorten. SHERLOCK zeigt schon mehrjährig sein Leistungs-vermögen auf hohem Niveau und ist absolut spätsaatverträglich.

www.probstdorfer.at

Saatbau Linz:

Die besten Hybridrapssorten für Niederösterreich

Der Züchtungsfortschritt bei Raps ins-besondere bei Hybridraps ist enorm. Die Rapserträge 2014 sind gewaltig.

Die neue Hybridsorte GRAF bringt rund 5 % Mehrertrag zum bisherigen Hybridsortiment. GRAF erzielt sowohl unter den trockenen Anbaube-dingungen Ostösterreichs als auch im niederschlagsreicheren Alpenvor-land Spitzenerträge. Seine extrem rasche Jugendentwicklung und die gute Wüchsigkeit machen GRAF sehr spätsaatverträglich. Bei früherem Anbau empfehlen wir eine Einkürzung. Auch im Frühjahr regeneriert sich Graf sehr schnell, blüht früh und reift früh. ARTOGA ist seit mehreren Jahren die beliebteste Hybridrapssorte und bringt stabile Kornerträge auf sehr hohem Niveau. ARTOGA ist sehr winterhart, gut standfest und zählt zu den kürzeren Hybridsorten. ARTOGA ist sehr gesund, robust und stresstolerant, für alle Böden und Anbaubedingungen gut geeignet und bietet höchste Ertragssicherheit. DK EXPOWER liefert Spitzenleistungen im Kornertrag und höchste Ölerträge bei guter Gesundheit, früher Reife und ausgezeichneter Scho-tenplatzfestigkeit. Unter den Liniensorten ist GLORIA die Ertragsstärkste. GLORIA reift mittelfrüh, ist sehr standfest und gesund. Durch die langsame Herbst-entwicklung ist GLORIA für den frühen Anbau geeignet. CASOAR ist die zuverlässige Liniensorte und überzeugt mit stabil hohen Erträgen in allen Lagen.

Sparen Sie mit dem MAXIPACK bei den Hybridrapssorten GRAF, ARTOGA und DK EXPOWER. Bauen Sie RAPSO an mit den ertragsstärksten Hybridrapssorten. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter www.saatbau.com.

DK EXPLICIT GRÖSSER, STäRKER, BESSER

Für unsere Zentrale in St. Pölten suchen wirab sofort eine Vollzeitkraft als

REFERENT/IN IM REFERAT BETRIEBSWIRTSCHAFTDER ABTEILUNG BETRIEBSWIRTSCHAFT, TECHNIK

Der Aufgabenbereich umfasst: Durchführung einzelbetriebliche Beratung (Schwerpunkte: Ermittlung und

Interpretation betriebswirtschaftlicher Kennzahlen, Auswirkung von geplanten Entwicklungsschritten)

Entwicklung und Umsetzung von Vorträgen und Seminaren für Landwirte und Berater zu aktuellen agrarökonomischen Themen

Erstellung und Präsentation von Kalkulationen

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Studium (Studienbereich Landwirtschaft – vorzugsweise mit

Schwerpunkt Agrarökonomie) Fundierte Kenntnisse und Interesse an der Agrarökonomie Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit Teamfähigkeit und Geschick im Umgang mit Menschen

Monatsbruttobezug für 40 Wochenstunden: mindestens 2.672 € (brutto), Überzah-lung abhängig von Qualifikation und Berufserfahrung möglich.Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis 5. September: [email protected] oder NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, 3100 St. Pölten, Wiener Straße 64

Page 63: Die Landwirtschaft August 2014

August 2014 Termine

Die Landwirtschaft | 63 |

Sprechtage der SVB

AMSTETTEN13.8., 27.8., 8.30-12 und 13-15 Uhr

BADEN4.8., 28.8., 8-12 und 13-15 Uhr

BRUCK/LEITHA11.8., 25.8, 8.30-12 und 13-15 Uhr

GäNSERNDORF7.8, 21.8, 28.88-12 und 13-15 Uhr

GMüND14.8., 28.8. 8.30-12 und 13-15 Uhr

HOLLABRUNN4.8., 18.8., 25.8.,8-12 und 13-15 Uhr

HORN6.8., 20.8., 27.8., 8-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG12.8., 12 und 13-15 Uhr

KREMS12.8., 26.8., 8-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD20.8., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MELK7.8., 21.8., 28.8., 8.30-12 und 13-15 Uhr

MISTELBACH6.8., 20.8., 27.8., 8-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRCHEN5.8., 19.8., 26.8., 8-12 und 13-15 Uhr

SCHEIBBS4.8., 18.8., 25.8., 8.30-12 und 13-15 Uhr

ST. PÖLTENjeden Mittwoch undDonnerstag 8-12 und 13-15 UhrJeden Freitag 8-12h

TULLNERFELD5.8., 19.8., 26.8., 8-12 und 13-15 Uhr

WAIDHOFEN/THAyA11.8., 25.8., 8.30-12 und 13-15 Uhr

WAIDHOFEN/yBBS6.8., 27.8., 9-12 und 13-15 Uhr

WR. NEUSTADT7.8., 21.8., 28.8., 8-12 und 13-15 Uhr

ZWETTL5.8., 19.8., 26.8., 8.30-12 und 13-15 Uhr

Rechtsberatung

Nachstehend die nächsten finden Sie die nächsten Rechtssprechtage in den BBK und in der LK NÖ in St. Pölten jeden Dienstag Vormittag. Für komplizierte Angelegenheiten ist es zweckmäßig in St. Pölten vorzuspre-chen und einen gesonderten Termin in der Rechtsabteilung unter der Tel. 05 0259 27000 zu vereinbaren.

AMSTETTEN5.9., 9-12 und 13-14 Uhr

BADEN/MÖDLING18.8., 13-15 Uhr

BRUCK/LEITHA18.8., 9-11 Uhr

GäNSERNDORF7.8., 9-12 und 13-14 Uhr

GMüND14.8., 13-15 Uhr

HOLLABRUNN22.8., 9-12 und 13-14 Uhr

HORN6.8., 9-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG11.8., 8-12 Uhr

KREMS28.8., 9-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD27.8., 13-15 Uhr

MELK14.8., 9-12 Uhr

MISTELBACH28.8., 9-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRCHEN25.8., 9-12 und 13-15 Uhr

SCHEIBBS, 27.8., 9-11 Uhr

TULLNERFELD14.8., 14-16 Uhr

WAIDHOFEN/THAyA14.8., 9-11 Uhr

WR. NEUSTADT4.8., 9-12 und 13-15 Uhr

ZWETTL21.8., 9-12 und 13-15 Uhr

Steuersprechtage

AMSTETTEN8.8., 9-12 Uhr

HOLLABRUNN5.9., 9-12 Uhr

KORNEUBURG18.8., 9-12 Uhr

WR. NEUSTADT22.8., 9-12 Uhr

ZWETTL

29.8., 9-12 Uhr

Steuertermine

18. Umsatzsteuer für den Vor-anmeldungszeitraum Juni - Finanzamt

Lohnsteuer für den Monat Juli – Finanzamt

4,5%iger Dienstgeberbei-trag zum Familienlasten-ausgleichsfonds für den Monat Juli – Finanzamt

Kommunalsteuer für den Monat Juli - Gemeinde(n)

Kraftfahrzeugsteuer für die Monate April, Mai und Juni ( 2. Vierteljahr) – Fi-nanzamt

Grundsteuer für das 3. Vierteljahr – Gemeindeamt

Grundsteuerzuschläge – Finanzamt

Körperschaftsteuer für das 3. Vierteljahr – Finanzamt

Einkommensteuer für das 3. Vierteljahr – Finanzamt

Bildungswerkstatt Mold Seminar- und Gästehaus der Landwirtschaftskammer NÖ

Ein idealer Ort fürSchulungen & KurseFachvorträge & ExkursionenVereinsausflüge & KlausurenEntspannung & ErholungFeste & Feiern

Bildungswerkstatt MoldMold 72, 3580 Horn T 05 0259 29500E [email protected] I www.bildungswerkstatt-mold.at

Da fahr‘

ich hin!

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Die LandwirtschaftDie monatliche Zeitschrift der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer

Herausgeber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten Medieninhaber und Verleger:NÖ Landes-LandwirtschaftskammerWiener Straße 64, 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300

Herstellung: Herold Druck und Verlag AGFaradaygasse 6, 1030 Wien

Herstellungsort: WienVerlagsort: 3100 St. PöltenZulassungsnummer: 11Z039072M

Redaktion: DI Paula Pöchlauer-Kozel, Mag. Eva PoschSatz, Layout: Anneliese Lechner, Marlene MitmasserFotoredaktion: LK NÖ

Redaktionssekretariat: Eva KailE-Mail: [email protected], Tel. 05 0259 29300Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten

Anzeigen: Manuela Schilcher, Tel. 05 0259 29303, [email protected]

Die Landwirtschaft erscheint monatlich; Jahres-bezugspreise einschl. Postgebühr im Inland € 28, im Ausland € 40. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Ge-nehmigung des Verlages, veröffentlichte Texte und Bilder gehen in das Eigentum des Verlages über. Es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch, ausgenommen allfällige Honorare, abgeleitet werden.

Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulie-rungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgen mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen.

Satz- und Druckfehler vorbehalten. Für unver-langt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung und Rücksendung. Ein Rechtsanspruch auf Veröffent-lichung von Inseraten, welcher Art auch immer, besteht nicht.

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer(Körperschaft öffentlichen Rechts) Wiener Straße 64, 3100 St. PöltenKammerdirektor: DI Franz RaabGrundlegende Richtung: Förderung der Gesamtinteressen der Land- und Forstwirtschaft.

ZUCHTRINDERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 6.8., 3.9.

ZWETTL 10.9.

KäLBERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 14.8.

WARTH 11.8.

ZWETTL 5.8., 26.8.

Märkte in Niederösterreich

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Leben

Gesundheitstipp des MonatsPausen richtig genießen von Karin Schneider

Pausen mit gutem Gewissen zu genießen, besonders in der arbeitsintensiven Zeit, ist das möglich? Innehalten und sich Zeit zum Erholen nehmen sind wichtige Grundlagen für effizientes Arbeiten und für einen sorgsamen Umgang mit seinen Ressourcen. Der menschliche Körper braucht regelmäßige Ruhezeiten, um sich zu erholen und für die täglichen Anforderungen gerüstet zu sein. Der Sommer bietet viele Momente des Genießens – das Rauschen eines Baches, der Gesang der Vögel, ein Blick in die Ferne, der warme Sommerwind auf der Haut, der Duft von getrocknetem Heu oder die Süße von frischem Obst. Denken Sie immer wieder daran: „Nimm dir Zeit. Mach einmal Pause. Außer einigen wenigen Ausnahmen ist nichts so wichtig, wie es zuerst scheint.“

Annemarie Bauer

Bezirksbäuerin Hollabrunn

Das Rückgrat der LandwirtschaftDie UNO hat das Jahr 2014 zum Internationalen Jahr der bäuerli-chen Familienbetriebe deklariert, was deren weltweite Wichtigkeit hervorhebt. Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmit-teln erfolgt hauptsächlich über bäuerliche Familienbetriebe und stellt einen wesentlichen Punkt dar. Sie stehen für hohe Quali-tät und Lebensmittelsicherheit. Eltern sind bestrebt, den Hof auf finanziellen gesunden Beinen und mit intakten natürlichen Ressourcen an die Kinder zu übergeben. Somit garantieren bäuerliche Familienbetriebe Nachhaltigkeit, mit dem Wissen, dass der Boden auf dem die Familien produzieren, nicht vermehr- und erneuerbar ist. Ein entsprechend sorgfältiger Umgang ist somit unumgäng-lich. Aber auch Traditionen und Wissen werden an die nächste Generation weitergegeben. Werte wie Zusammenhalt und Fami-liensinn werden hoch gehalten. Bäuerliche Familienbetriebe pflegen, gestalten und erhalten die Landschaft, dabei leisten sie wertvolle Arbeit für die Ökologie. Sie bevölkern den ländlichen Raum und ihre Wertschöp-fung schafft Arbeitsplätze auf dem Land. Es ist wichtig, diese vielfältigen Leistungen unserer Betriebe und ihren Mehrwert den Konsumenten immer wieder aufzuzeigen. Ich finde: bäuer-liche Familienbetriebe sind das Fundament jeden Landes.

ZUTATENGermteig: 250 g Mehl, glatt, ½ Pkg. Tro-

ckengerm, ca. 2/16 l Milch, 60 g flüssige

Butter, 1 Dotter, Salz.

Pizzabelag: 8 Paradeiser, klein

2 Melanzani, klein

2 Zucchini, jung

150 g Zuckermais

1 Dose Paradeismark, klein

Salz, Pfeffer, 2 Knoblauchzehen

3 Pkg. Mozzarellascheiben

Salz, Pfeffer, Oregano getrocknet

Pizzagewürz, 2 Knoblauchzehen

1 EL Öl, ½ Bund Petersilie

REZEPT DES MONATS

Gemüsepizza: Den Urlaub schmeckenFür den Pizzateig alle Zutaten in der Küchenmaschine zu einem Teig verkneten und kurz rasten lassen. Dann den Teig ausrollen und auf ein mit Backtrennpapier belegtes Blech legen. Für den Belag die ge-säuberten Paradeiser, Melanzani und Zucchini in nicht zu dicke Scheiben schneiden. Das Paradeismark mit Salz, Pfef-fer und zerdrückten Knoblauch-zehen würzen. Den Teig auswal-ken und auf ein mit Backtrenn-papier belegtes Blech legen. Den Teig mit dem angerührten Para-

deismark bestreichen und mit den Gemüsescheiben und dem Zuckermais nach Belieben be-legen. Die Käsescheiben auf der Pizza verteilen.

Die Pizza mit Salz, Pfeffer, Ore-gano und etwas Pizzagewürz be-streuen. Gepresste Knoblauchze-hen und etwas Öl verrühren und die Pizza damit leicht bepinseln. Im vorgeheizten Backrohr auf mittlerer Schiene bei 220° C etwa 30 Minuten goldbraun backen. Petersilie grob hacken und über die fertige Pizza streuen.

Messeaktion der Bäuerinnen war voller ErfolgDie Bäuerinnen präsentierten sich auch heuer auf der Messe Wieselburg mit dem Schwerpunkt „Brot ist kostbar“. Dabei wurden die Messebesucher darauf aufmerksam gemacht, dass Getreide von 20.000 ha durch weggeworfenes Brot und Gebäck im Abfall landet. Als Gegenmaßnahme zeigten die Bäuerinnen daher die Verwertung von Brot und Gebäck auf und gaben Tipps zur richtigen Lagerung. Auch das Gewinnspiel fand großes Interesse. Über 400 Besucher versuchten den Hauptpreis – einen Einkaufsgutschein für „Gutes am Bauernhof“-Produkte - zu gewinnen. Ebenfalls zu Gast am gut besuchten Stand war LK NÖ-Präsident Hermann Schultes. Foto: LK NÖ/Eva Posch

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Bäuerinnen August 2014