Die Psychologie der Entscheidung

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Die Psychologie der Entscheidung Tilmann Betsch M1, 812, Sprechstunde Di 15-16 Tel. 0361 – 737 – 1178 [email protected] http://www.uni-erfurt.de/psychologie/prof/sozial/slehre/ slehre.htm

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Die Psychologie der Entscheidung. Tilmann Betsch M1, 812, Sprechstunde Di 15-16 Tel. 0361 – 737 – 1178 [email protected] http://www.uni-erfurt.de/psychologie/prof/sozial/slehre/slehre.htm. Die präselektionale Phase: Informationssuche beim Entscheiden Teil 2. G E D Ä C H N - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Die Psychologie der Entscheidung

Die Psychologie der Entscheidung

Tilmann Betsch

M1, 812, Sprechstunde Di 15-16

Tel. 0361 – 737 – 1178

[email protected]

http://www.uni-erfurt.de/psychologie/prof/sozial/slehre/slehre.htm

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Die präselektionale Phase: Informationssuche beim Entscheiden

Teil 2

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Generierung vonVerhaltensalternativen

Informationssuche

Bewertung und Entscheidung

Implementierung des gewählten Verhaltens

Identifikation eines Entscheidungsproblems

FEEDBACK

GEDÄCHNIS

Prä-selektionale Phase

Selektionale Phase

Post-selektionale Phase

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Theorien multipler Entscheidungsstrategien

• Contingency Model for the Selection of Decision Strategies, Beach & Mitchell (1978)

• Adaptive Strategy Selection: The Effort-Accuracy Framework, Payne, Bettman & Johnson (1993)

• Fast and Frugal Heuristics: The Adaptive Toolbox, Gigerenzer & the ABC Research Group (1999)

• …

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Calculated Rationality

Menschen entscheiden, wie sie entscheiden. March (1978)

SATEBA

LEX

WADD

Random

Option 3Option 2

Option 1

Option 4

Strategiewahl Handlungswahl

Kalkül A Kalkül B

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Das KontingenzmodellBeach & Mitchell (1978)

Gegenstand

Problem recognition

Evaluation of Task

Strategy selection

Info pro-cessing

Strategy implementation

Behavior selection

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Das KontingenzmodellBeach & Mitchell (1978)

Strategietypen und Aufwand

Genauigkeit / Qualität der Entscheidung

Aufwand der Informationsverarbeitung

nonanalytic analytic aided-analytic strat.

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Das KontingenzmodellBeach & Mitchell (1978)

Zentrale Annahme: Die Strategie mit dem höchsten expected net gain (ENG) wird gewählt

PC = Wahrscheinlichkeit, eine korrekte Entscheidung zu treffen

UC = Utility for making a Correct decision

ŪE = disUtility for ressource Expenditure

ENG = PC∙UC - ŪE

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Das KontingenzmodellBeach & Mitchell (1978)

Faktoren

ENG = PC∙UC - ŪE

Je höher der Analysegrad der Strategie und

AUFGABE+ je vertrauter + je geringer Mehr-deutigkeit+ je geringer Kom-plexität+ je stabiler

UMWELT+ je bedeutsamer+ je eher irreversibel + je stärker die Person für die Entscheidung verantwortlich ist

Positive Funktion von PC und der Menge an Elementarer Informations Prozess (EIP)Restriktionen:

Zeit und Fähigkeit

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Das KontingenzmodellBeach & Mitchell (1978)

Vorhersagen:Kompensatorische Strategien führen mit einer

höheren Wahrscheinlichkeit zu korrekten Entscheidungen, als non-kompensatorische Strategien, da analytischer

Verwendung komp. Strategien sinkt bei Zeitdruck, mangelnder Vertrautheit mit der Aufgabe, Mehrdeutigkeit und hoher Komplexität

Verwendung komp. Strategien steigt bei hoher Bedeutsamkeit der Entscheidung, Irreversibilität und Verantwortlichkeit der Person

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Modell der adaptiven Strategieselektion Payne, Bettman & Johnson (1993)

• Personen erwerben im Laufe ihrer Sozialisation ein Repertoire an Strategien

• Strategien unterscheiden sich in Abhängigkeit der Ziele der Person und der Struktur der Umwelt in ihren Vorteilen und Nachteilen: Notwendigkeit der adaptiven Strategieselektion

• Individuum selektiert immer die Strategie, die es für die "beste" in der jeweiligen Situation hält

• Strategieselektion folgt aus einer Abwägung des kognitiven Aufwandes (effort) und der situationsabhängigen Genauigkeit (accuracy) der Strategie bis hier kein Unterschied zum Kontingenzmodell

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Modell der adaptiven Strategieselektion Payne, Bettman & Johnson (1993)

Zweiprozessmodell der Strategiewahl

UMWELT

TOP-DOWNMeta-Kalkül

UMWELT

BOTTOM-UPStimulus-Response

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Modell der adaptiven Strategieselektion Payne, Bettman & Johnson (1993)

"Specifically, we believe that the top-down approach to strategy selection will be more prevalent when people are faced with complex problems and have the time to decide how to decide" (Payne & Bettman, 2001, S. 132).

"In fact, it is our view that conscious decisions on how to decide are not made that often; instead, the relationships between task and context factors and the effectiveness and efficiency of various decision strategies are learned over time" (Payne et al., 1993, S. 107).

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Heuristische Werkzeugkiste Gigerenzer & the ABC Research Group (1999)

Forschungsagenda(1) Identifikation einfacher, effektiver Strategien und ihrer

building blocks:(a) Informationssuche(b) Abbruch der Suche (c) Urteilen und Entscheiden

(2) Computersimulationen: herausfinden welche Umweltstrukturen für bestimmte Strategien geeignet sind und für welche nicht.

(3) Existenznachweise: Empirisch nachweisen, dass Menschen sich der identifizierten Strategien bedienen.

(4) Bedingungen bestimmen, die die adaptive Selektion von Strategien steuern.

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Erkenntnisgewinn der Theorien multipler Entscheidungsstrategien

• Perspektivenerweiterung: Informationssuche als integraler Bestandteil von Entscheidungen

• Identifikation von Mechanismen der Strategiewahl (Kalkül, Stimulus-Response)

• Identifikation von Strategien• Erste Bennenung von Faktoren (vor allem im

Kontingenzmodell)

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Probleme der Theorien multipler Entscheidungsstrategien

• Keine Vorhersage für Wahl einer bestimmten Strategie (bestenfalls Vorhersagen für Klassen von Theorien)

• Meta-Kalkül-Annahme problematisch infiniter Regress vs. willkürlicher Abbruch

• Begünstigen die Suche nach immer neuen Strategien