Die Schweizer lieben Steildächer, aber - Sager AG

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2018 Nr. 1 Die Schweizer lieben Steildächer, aber... Gemäss einer Studie von Wü- est und Partner 2017, findet eine grosse Mehrheit der Schweize- rinnen und Schweizer den Typus «herkömmliches Mehrfamilien- haus mit Schrägdach» die attrak- tivste Gebäudeart. So ist es kein Zufall, dass die Altbauten der Gründer- zeit in den mitteleuropä- ischen Städten zu den be- liebtesten (und meistens auch teuersten) Immobili- en zählen. Sie unterschei- den sich von modernen Häusern durch aufwen- dig gestaltete Fassaden, sowie schrägen oder halb schrägen Dachformen. Das Steildach steht noch heute für Geborgenheit und Verbundenheit und zeigt, dass die Identifika- tion mit dem traditio- nellen Haustypus immer noch sehr hoch ist – doch gebaut wer- den heute vor allem Flachdächer. Gemäss Statistik nahm der Anteil von Schrägdächern bei Wohnneubauten schweizweit seit dem Jahr 2000 von 83 auf heute 48 % ab. Gab es früher bei den MFH in den Städten etwa gleich viel Flach- und Steildächer, so hat das Flachdach heute einen Anteil von rund 70 % erreicht. Einzig bei den Einfamilienhäuser ausserhalb der Städte liegt der Anteil bei Steildächern bei 72 %. Doch auch hier zeigt die Tendenz nach unten. Im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei fast 95 %. Zur Geschichte der Dachform kann man sagen, dass in den 1920 Jahren ein langer ideolo- gischer Streit geführt wurde, da- bei ging man einst gegen Flach- dächer auf die Barrikaden. Auf der einen Seite die Vertreter des «progressiven, neuen Bauens» auf der anderen Seite die «Hei- matschutz-Architekten» und konservativen Politiker. Vor allem die Konservativen und National- sozialisten störten sich an den Flachdächern und bald war die Rede vom «bolschewistischen-jü- dischen» Flachdach. Bei den Plat- tenbauten in den kommunisti- schen Ländern bildete das Flachdach im «sozialen Woh- nungsbau» schon bald der archi- tektonische Höhepunkt. In der Schweiz «verlangte» Le Corbusier bereits 1927 überall das flache Dach. Als 1930 der Toggenburger Architekt Fritz Engler sein «dachloses» Haus in Wattwil präsentierte, verursach- te dies einen mittleren Volksaufstand. Doch mit der Zeit setzte sich das Flachdach immer mehr durch und die kritischen Stimmen verstummten. Seit einiger Zeit hört man jedoch wieder kriti- schere Töne. Fährt man heute durch die Schweiz, begegnet man dem im- mer wiederkehrenden, gleichen Gebäudetypen. Meistens rechteckige Ku- ben mit Flachdach und grossen Fenstern, archi- tektonischer Einheitsbrei wo man hinschaut. Die Gründe dafür sind sicher zum einen, dass der gesetzlich bebaubare Raum komplett ausgenützt wird und zum andern ist die Dachform ein- facher und schneller gebaut. Zu- dem glauben die meisten Inve- storen und Architekten, dass Flachdächer eher zeitgemässer Architektur entsprechen. So darf man in Zukunft ge- spannt bleiben, in welche Rich- tung sich der Trend bei den Flachdächern entwickeln wird oder ob das Steildach vielleicht dereinst wieder an Boden ge- winnt. Saanen-Gstaad – Die Berner Oberländer sind bekannt für ihr einmaliges Ortsbild, das praktisch nur mit Steildach-Holzbauten, vor allem Chalets bebaut ist.

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2018Nr. 1

Die Schweizer lieben Steildächer, aber... Gemäss einer Studie von Wü-

est und Partner 2017, findet eine grosse Mehrheit der Schweize-rinnen und Schweizer den Typus «herkömmliches Mehrfamilien-haus mit Schrägdach» die attrak-tivste Gebäudeart. So ist es kein Zufall, dass die Altbauten der Gründer-zeit in den mitteleuropä-ischen Städten zu den be-liebtesten (und meistens auch teuersten) Immobili-en zählen. Sie unterschei-den sich von modernen Häusern durch aufwen-dig gestaltete Fassaden, sowie schrägen oder halb schrägen Dachformen. Das Steildach steht noch heute für Geborgenheit und Verbundenheit und zeigt, dass die Identifika-tion mit dem traditio-nellen Haustypus immer noch sehr hoch ist – doch gebaut wer-den heute vor allem Flachdächer.

Gemäss Statistik nahm der Anteil von Schrägdächern bei Wohnneubauten schweizweit seit dem Jahr 2000 von 83 auf heute 48 % ab. Gab es früher bei den MFH in den Städten etwa gleich viel Flach- und Steildächer, so hat das Flachdach heute einen Anteil von rund 70 % erreicht. Einzig bei den Einfamilienhäuser ausserhalb der Städte liegt der Anteil bei Steildächern bei 72 %. Doch auch hier zeigt die Tendenz

nach unten. Im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei fast 95 %.

Zur Geschichte der Dachform kann man sagen, dass in den 1920 Jahren ein langer ideolo-

gischer Streit geführt wurde, da-bei ging man einst gegen Flach-dächer auf die Barrikaden. Auf der einen Seite die Vertreter des «progressiven, neuen Bauens» auf der anderen Seite die «Hei-matschutz-Architekten» und konservativen Politiker. Vor allem die Konservativen und National-sozialisten störten sich an den Flachdächern und bald war die Rede vom «bolschewistischen-jü-dischen» Flachdach. Bei den Plat-tenbauten in den kommunisti-schen Ländern bildete das Flachdach im «sozialen Woh-nungsbau» schon bald der archi-tektonische Höhepunkt.

In der Schweiz «verlangte» Le Corbusier bereits 1927 überall das flache Dach. Als 1930 der Toggenburger Architekt Fritz Engler sein «dachloses» Haus in Wattwil präsentierte, verursach-

te dies einen mittleren Volksaufstand. Doch mit der Zeit setzte sich das Flachdach immer mehr durch und die kritischen Stimmen verstummten.

Seit einiger Zeit hört man jedoch wieder kriti-schere Töne. Fährt man heute durch die Schweiz, begegnet man dem im-mer wiederkehrenden, gleichen Gebäudetypen. Meistens rechteckige Ku-ben mit Flachdach und grossen Fenstern, archi-tektonischer Einheitsbrei

wo man hinschaut. Die Gründe dafür sind sicher zum einen, dass der gesetzlich bebaubare Raum komplett ausgenützt wird und zum andern ist die Dachform ein-facher und schneller gebaut. Zu-dem glauben die meisten Inve-storen und Architekten, dass Flachdächer eher zeitgemässer Architektur entsprechen.

So darf man in Zukunft ge-spannt bleiben, in welche Rich-tung sich der Trend bei den Flachdächern entwickeln wird oder ob das Steildach vielleicht dereinst wieder an Boden ge-winnt.

Saanen-Gstaad – Die Berner Oberländer sind bekannt für ihr einmaliges Ortsbild, das praktisch nur mit Steildach-Holzbauten, vor allem Chalets bebaut ist.

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Welcome to Gstaad – der neue Airport

Modern und doch traditionell – der neue Flughafen im Saanenland.Die Infrastruktur des Flugplatzes Saanen-Gstaad ist in die Jahre gekom-men und musste daher Ersatzneubauten weichen. Die überdurchschitt-lich gut gegen Wärmeverluste und Lärm gedämmten Gebäude sind optimal auf ihre heutigen Bedürfnisse abgestimmt. Die Flugplatz-genossenschaft (FGGS), Firmen und Private haben über die Jahre mit viel Engagement ein beachtliches Luftfahrt-Zentrum im Berner Ober-land möglich gemacht, das sich sehen lässt. Im Mai werden bereits die ersten Räumlichkeiten bezogen und im Sommer soll dann die offizielle Eröffnung stattfinden.

Der Flugplatz, der bis Ende der 80er-Jahre noch der militärischen Geheimhaltung unterlag, hat sei-nen Ursprung im zweiten Welt-krieg. Die Reduitstrategie und die Konzentration der Armee in die Alpen hatte zur Folge, dass der Bau des Flugplatzes Saanen be-fohlen wurde.

Im Bild schön zu sehen ist der runde Betonring für die Stahldrehteller-Konstruktion für die Flugzeuge. Die alte Infrastruktur wurde komplett abgebaut und die ganzen Ersatzneubauten werden rund 30 Mio. Franken kosten, wobei mehr als die Hälfte privat finanziert wird.

Saanen-Gstaad ist ein anspruchsvoller Flugplatz mit kurzer Landebahn, der die Flugunternehmen der Air Glacier und Air Sarina beheimatet. Der Flughafen ist nicht mehr wegzudenken, vor allem im Winter wenn mehr als 30'000 Leute gleichzeitig den berühmten Ort bewohnen.

Fachwerkkonstruktion im DreiecksverbandInteressant sind hier die Fach-werkträger die mit den Dreiecken in einem Knotenpunkt einen Ver-band bilden. Der Knotenblock mit den Gelenkbolzenverbindungen fügt den Träger mit den Drei-ecken zusammen. Das bedeutet einen minimalen Materialauf-wand bei maximaler Stabilität. In der Statik eignen sich hierzu Drei-ecke besonders gut.

der Air Glacier und Air Sarina beheimatet. Der Flughafen ist nicht mehr wegzudenken, vor allem im Winter wenn mehr als 30'000 Leute gleichzeitig den berühmten Ort bewohnen.

Fachwerkkonstruktion im Dreiecksverband

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Schnitt Dach Hangar

Falzblechdach, z. B. KalzipUnterdachbahnPUR Dämmung, 80 mmDampfsperreDreischichtplatte, 32 mmSparren 100 / 240 mmSAGLAN (035) SBR Sparren, 50 mmzugeschnitten auf Breite 595 mmHolzwolleplatte, 25 mm

Die vorfabrizierten Holzwand-Elemente werden von oben mit dem Pneukranen zwischen die Holz-stützen geschoben und mit dem Stahl-Bodenanker auf dem Betonboden verbunden und befestigt. Der Flughafen liegt auf rund 1000 m. ü. Meer. Dies wurde bei Konstruktion und Dämmung berück-sichtigt. Auch wenn die Hangare nur temperiert beheizt werden, sind sie top gedämmt. Insgesamt werden fünf Hangars gebaut. Drei in der Grösse 24 x 24 x 14 m und zwei in 36 x 36 x 14 m.

Unser «Berner» Aussendienstmit-arbeiter Marcel Grossen legt vor Ort selbst Hand an und ver-schraubt zum Schluss die Ele-mente sicher mit den Holzpfosten.

Vertikalschnitt Aussenwand

Fichten-Stülpschalung horizontal, 25 mmHinterlüftung, 30 mmTyvek WindpapierDWD Platte, 16 mmStänder 80 / 280, dazwischen z. B.SAGLAN (035) SR 22, 280 mmOSB Platte, 15 mm, luftdicht verkl.Installationsrost, 50 mmDreischichtplatte, 19 mm

Architektur:Jaggi & Partner AGCH-3780 Gstaad

Statik / Holzbauingenieur:Pirmin Jung Ingenieure AGCH-3600 Thun

Fachwerkträger / Holzleimbau:Hüsser Holzleimbau AGCH-5620 Bremgarten

Holzelementbau / DämmungBrawand Zimmerei AGCH-3818 Grindelwald

Holzbau:Chaletbau Matti Holzbau AGCH-3792 Saanen

Holzbau / Dämmung:Bach & Perreten Holzbau AGCH-3780 Gstaad

Konstuktionsaufbauten Dach und Wand

Für die Neubauten wurden über 6000 m3 Holz verbaut. Die verschiedenen Holzbauun-ternehmungen haben optimal zusammengearbeitet. Fach-werkträger, Holzelemente, Fensterbänke, Leibungen bis zur Fassadenverkleidung alles wurde von Schweizer Firmen im Saanenland verbaut, wo schlussendlich die ganze Wert-schöpfung bleibt.

U-Wert Aussen-wandmodul: ca. 0,14 W/m2K

U-Wert Dachmodul:ca. 0,19 W/m2K

Falzblechdach, z. B. KalzipUnterdachbahnPUR Dämmung, 80 mmDampfsperreDreischichtplatte, 32 mmSparren 100 / 240 mmSAGLAN zugeschnitten auf Breite 595 mmHolzwolleplatte, 25 mm

U-Wert Dachmodul:

Neue Holzbau AGCH-6078 Lungern

Bauherrschaft: Flugplatzgenossenschaft Gstaad-Saanenland

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Sager AGCH-5724 Dürrenäschwww.sager.ch

Tel. +41 62 767 87 87 Fax +41 62 767 87 [email protected]

Kontakt: Stephan Bü[email protected]

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Die neue Anlage für SAGEX EPS / XPS Objekte aller Art, bringt viele neue Vorteile gegenüber der alten Maschine. Die wichtigsten sind: wesentlich höhere Kapazität und die Bearbeitung von ganzen SAGEX Rohblöcken. Folgende Merkmale zeichnen die neue SAGEX Schneide-anlage aus:

Neue SAGEX 2D / 3D Schneideanlage

SAGEX 2D / 3D – Kreativität ohne GrenzenAm Computer werden die Ideen und Masse aufgezeichnet und reali-siert. Ihre Entwürfe können via USB Stick oder E-Mail möglichst im dxf oder dwg-Format übernommen werden.

Jetzt können auch ganze SAGEX Rohblöcke zugeschnitten werden, wie hier die mehrteiligen, runden SAGEX Bohrschablonen mit Durch-messer 300 mm.

Unerlässlich zum Pfählen, die platzierten Bohrschablonen vor dem Betonieren. Wenn der Unter-grund nicht ideal ist, wie hier in der Zugersee-Region (vor allem lockere Seekreide) wird gepfählt. Die SAGEX Aussparungen markie-ren den genauen Ort für die Bohrrohre zum Pfählen.

Nach dem Betonieren werden die SAGEX Aussparungs-Körper ent-fernt und mit Sand gefüllt, bevor dann ca. 20 m tief gebohrt wird, wie hier beim Fundament der neuen AMAG in Cham.

Unser Spezialist wenn's um SAGEX Spezialzuschnitte geht, Jasmir Osmanovic stolz vor seiner neuen SAGEX 2D / 3D Hightech-Anlage.

Vollautomatische Positionierung der Drähte.

Profile können mit unabhängiger Achsensteuerung mit bis zu 31 Drähten gleichzeitig hergestellt werden. Dies ist z. B. ideal für Grat-, Kehl- und Gefälledachplatten.

Der Schneidrahmen ist um 90° schwenkbar und ermöglicht somit eine horizontale wie vertikale Schnittrichtung.

Sehr hohe Massgenauigkeit.

Schnittbreite bis 2000 mm.

Maximal bearbeitbare SAGEX-Blockformatgrösse ist: 4000 x 2000 x 1300 mm. Grössere Dimensionen kann man problemlos mit dem lösungsmittelfreien SAGEX Montagekleber SC-K zusammenkleben.