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Standard-Eurobarometer 77 Frühjahr 2012 DIE WERTE DER EU-BURGER BERICHT Befragung: Mai 2012 Diese Umfrage wurde von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation in Auftrag gegeben und koordiniert. http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder. Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschlieβlich die der Autoren. Standard-Eurobarometer 77 / Frühjahr 2012 – TNS Opinion & Social

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Standard-Eurobarometer 77

Frühjahr 2012

DIE WERTE DER EU-BURGER

BERICHT

Befragung: Mai 2012

Diese Umfrage wurde von der Europäischen Kommission, Generaldirektion Kommunikation

in Auftrag gegeben und koordiniert.

http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm

Dieses Dokument gibt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wieder.

Die darin enthaltenen Interpretationen oder Ansichten sind ausschlieβlich die der Autoren.

Standard-Eurobarometer 77 / Frühjahr 2012 – TNS Opinion & Social

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Standard-Eurobarometer 77 Frühjahr 2012

Die Werte der EU-Bürger

Studie durchgeführt von TNS Opinion & Social im Auftrag der Europäischen Kommission,

Generaldirektion Kommunikation

Studie koordiniert von der Europäischen Kommission Generaldirektion Kommunikation

Referat "Forschung und Verfassen von Reden"

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STANDARD-EUROBAROMETER 77 DIE WERTE DER EU-BÜRGER – FRÜHJAHR 2012  

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INHALT EINLEITUNG ..................................................................................................................................... 2 

I.  DAS VORHANDENSEIN VON GEMEINSAMEN WERTEN DER EU‐BÜRGER ................................... 4 

1.  Gemeinsamkeiten der Mitgliedstaaten in Bezug auf Werte .................................................. 4 

2.  Der Vergleich mit anderen Kontinenten ............................................................................... 7 

II.  DIE WERTE, DIE VON DEN EU‐BÜRGERN GETEILT WERDEN, UND JENE, DIE AM EHESTEN FÜR 

DIE EUROPÄISCHE UNION STEHEN ........................................................................................... 9 

1.  Die Werte, die die EU‐Bürger teilen ...................................................................................... 9 

2.  Die Werte, die am besten für die Europäische Union stehen .............................................. 12 

3.  Der Begriff "Wohlergehen" ................................................................................................ 15 

III.  DIE WIRTSCHAFTLICHEN UND SOZIALEN WERTE DER EU‐BÜRGER .......................................... 18 

1.  Die Maßnahmen des Staates und der freie Wettbewerb .................................................... 18 

2.  Gleichheit oder individuelle Freiheit? ................................................................................. 25 

3.  Die Strenge des Justizsystems ............................................................................................ 28 

4.  Der Beitrag der Einwanderer zur Gesellschaft .................................................................... 31 

5.  Wirtschaftswachstum oder Umweltschutz? ....................................................................... 34 

6.  Die Bedeutung der Freizeit ................................................................................................. 38 

ANHANG 

Technische Spezifikationen

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EINLEITUNG

Die öffentliche Meinung in der EU wird zum Teil durch die Analyse der Werte der EU-Bürger erfasst. Welche sind das? Gibt es gemeinsame Werte? Welche sind die Werte, die der Europäischen Union zugeordnet werden? Haben sich die Werte mit der Krise verändert? Gibt es Unterschiede zwischen bestimmten Kategorien? Auf diese Fragen bietet dieser Teil der Eurobarometer-Umfrage 77 vom Frühjahr 2012 Antworten. Diese Standard-Eurobarometer-Umfrage wurde von 12. bis 27. Mai 2012 in 34 Ländern oder Gebieten durchgeführt1: In den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, den sechs Beitrittskandidaten (Kroatien, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Türkei, Island, Montenegro und Serbien) sowie in der türkisch-zypriotischen Gemeinschaft in jenem Landesteil, der nicht von der Regierung der Republik Zypern verwaltet wird.

Die Analyse der Werte der EU-Bürger erfolgt aus verschiedenen Blickwinkeln: - Die Nähe der Mitgliedstaaten in Bezug auf Werte: Sind bei den

Mitgliedstaaten Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Werte zu erkennen? Sind diese stärker als auf anderen Kontinenten?

- Die Werte, die am meisten zählen und die am besten von der Europäischen Union verkörpert werden: Welche sind die Werte, an denen den EU-Bürgern am meisten liegt? Welche sind jene, die am besten für das Wohlergehen stehen? Welche Werte ordnen sie der EU zu? Sind diese persönlichen und europäischen Werte kohärent?

- Die wirtschaftlichen und sozialen Werte der EU-Bürger und ihre Entwicklung: Wie wird die staatliche Einflussnahme beurteilt? Wie ist der Bezug zum freien Wettbewerb? Wird Gleichheit oder Freiheit bevorzugt? Ist die Justiz streng genug? Wie wird der Beitrag der Einwanderer zur Gesellschaft betrachtet? Hat die Umwelt Vorrang oder ist es das Wachstum? Und welcher Stellenwert wird der Freizeit im Vergleich zur Arbeit beigemessen?

Der vollständige Standard-Eurobarometer-Bericht setzt sich aus mehreren Teilberichten zusammen. Im ersten Teilbericht werden die Ergebnisse der historischen Indikatoren des Standard-Eurobarometers analysiert. In vier weiteren Teilberichten wird die Meinung der EU-Bürger zu anderen Themen vorgestellt: Die Finanz- und Wirtschaftskrise; die Strategie Europa 2020; die europäische Bürgerschaft; die Werte. Dieser Teilbericht widmet sich den Werten der EU-Bürger.

Die allgemeine Analyse sowie die soziodemografischen Analysen beruhen auf den Ergebnissen des Durchschnitts der 27 Mitgliedstaaten. Dieser Durchschnitt wird gewichtet, um die tatsächliche Bevölkerung der Mitgliedstaaten widerzuspiegeln. Die Durchschnittswerte der vorhergehenden Jahre stehen für die Ergebnisse, so wie sie in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union in deren damaliger Zusammensetzung ermittelt wurden.                                                             1 Die genauen Termine der Feldarbeit in jedem Land finden Sie in den technischen Spezifikationen.

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* * * * * 32 728 Personen aus demografisch und gesellschaftlich unterschiedlichen Gruppen wurden im Auftrag der Europäischen Kommission persönlich in ihrer Muttersprache zu Hause befragt. Als Methode wurde die Vorgehensweise für Eurobarometer-Studien der Generaldirektion Kommunikation (Referat "Forschung und Verfassung von Reden")2 angewendet. Im Anhang dieses Studienberichts finden sich technische Hinweise zur Vorgehensweise bei den von den Instituten des Netzwerks TNS Opinion & Social durchgeführten Befragungen. In diesen Hinweisen sind außerdem die Konfidenzintervalle zu finden3. Die verwendeten Abkürzungen und ihre Entsprechungen lauten wie folgt:

ABKÜRZUNGEN BE Belgien LV Lettland CZ Tschechische Republik LU Luxemburg BG Bulgarien HU Ungarn DK Dänemark MT Malta DE Deutschland NL Niederlande EE Estland AT Österreich EL Griechenland PL Polen ES Spanien PT Portugal FR Frankreich RO Rumänien IE Irland SI Slowenien IT Italien SK Slowakei CY Republik Zypern*** FI Finnland LT Litauen SE Schweden UK Großbritannien CY (tcc) Türkisch-zypriotische Gemeinschaft

HR Kroatien EU27 Europäische Union - 27 Mitgliedstaaten TR Türkei

MK Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien ****

EU15 BE, IT, FR, DE, LU, NL, DK, UK, IE, PT, ES, EL, AT, SE, FI*

IS Island NMS12 BG, CZ, EE, CY, LT, LV, MT, HU, PL, RO, SL, SK**

ME Montenegro Euro-zone

BE, FR, IT, LU, DE, AT, ES, PT, IE, NL, FI, EL, EE, SI, CY, MT, SK

RS Serbien Nicht-Euro-zone

BG, CZ, DK, LV, LT, HU, PL, RO, SE, UK

* EU15 bezieht sich auf 15 Länder, die vor den Erweiterungswellen 2004 und 2007 die Europäische Union bildeten ** Die NMS12 sind die 12 "neuen Mitgliedstaaten", die im Zuge der Erweiterungswellen 2004 und 2007 der EU beigetreten sind *** Zypern als ein Ganzes ist einer der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Anwendung des „Gemeinsamen Besitzstandes“ (Acquis Communautaire) ist jedoch in jenem Landesteil, der nicht von der Regierung der Republik Zypern verwaltet wird, ausgesetzt. Aus praktischen Gründen wurden ausschließlich die in dem von der Regierung der Republik Zypern verwalteten Landesteil durchgeführten Befragungen in der Kategorie „CY“ angeführt und in den Durchschnitt der EU27 einbezogen. Die Befragungen, die in dem Landesteil durchgeführt wurden, der nicht von der Regierung der Republik Zypern verwaltet wird, scheinen in der Kategorie "CY(tcc)" [tcc: Türkisch-Zypriotische Gemeinschaft] auf. **** Vorläufige Abkürzung, die nicht die definitive Nomenklatur für dieses Land vorgibt. Diese nämlich wird nach Abschluss der aktuell bei den Vereinten Nationen laufenden Verhandlungen vereinbart.

* * * * *

Hiermit möchten wir all den Befragten in der gesamten Europäischen Union dafür danken, dass sie sich die Zeit für diese Befragung genommen haben.

Ohne ihre aktive Teilnahme wäre diese Umfrage nicht möglich gewesen.

                                                            2 http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm 3 Die Ergebnistabellen sind im Anhang zu finden. Bitte beachten Sie, dass die Summe der in den Tabellen dieses Berichts angegebenen Prozentsätze 100% übersteigen kann, wenn die befragten Personen die Möglichkeit hatten, zu einer Frage mehrere Antworten zu wählen.

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I. DAS VORHANDENSEIN VON GEMEINSAMEN WERTEN DER EU-

BÜRGER

- Wie 2006 hat eine relative Mehrheit der EU-Bürger das Gefühl, dass die EU-Mitgliedstaaten ähnliche Werte vertreten -

1. Gemeinsamkeiten der Mitgliedstaaten in Bezug auf Werte

Die relative Mehrheit der EU-Bürger ist nach wie vor der Meinung, dass die Mitgliedstaaten einander in Bezug auf Werte nahe stehen (49%, gegenüber 42%, die sich gegenteilig äußern). Innerhalb dieser Mehrheit sind 46% der Meinung, dass die Mitgliedstaaten einander "ziemlich nahe" stehen, und 3%, dass sie einander "sehr nahe" stehen.

Das Gefühl der Ähnlichkeit ist seit der Messung im Rahmen der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 leicht rückläufig (49%, gegenüber 54% damals).

Spürbar sind die Abstände zwischen den Anteilen in den NMS12, wo die klare Mehrheit der Befragten der Meinung ist, dass die Mitgliedstaaten einander in Bezug auf Werte nahe stehen (59%), und den EU15-Ländern, in denen diese Meinungen geringer sind (47% gegenüber 45%). Dieses Gefühl der Nähe ist auch in den Ländern, die nicht der Euro-Zone angehören, ausgeprägter (53%) als in denjenigen, die ihr angehören (47% gegenüber 46%).

Zudem zeigt sich, dass das Gefühl der Nähe zwischen den Mitgliedstaaten in Bezug auf gemeinsame Werte in 16 Mitgliedstaaten die Mehrheit erzielt, wobei es in der Slowakei (70%), in Polen (68%), Bulgarien (63%) und der Tschechischen Republik (63%) besonders ausgeprägt ist. Umgekehrt wiederum ist es in Lettland (34%), aber auch in Portugal (37%), Frankreich (38%) und in Spanien (40%) leicht rückläufig.

Vor allem aber zeigen sich seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 deutliche Veränderungen:

So ist das Gefühl, dass die Mitgliedstaaten einander in Bezug auf gemeinsame Werte nahe stehen, in Portugal um 23 Prozentpunkte (37%) und in Griechenland um 15 Prozentpunkte (43%) zurückgegangen, wodurch es nun nur mehr eine Minderheit der Stimmen erreicht.

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Auf Zypern wiederum äußert noch die Mehrheit dieses Gefühl, allerdings mit einem Rückgang um 16 Prozentpunkte (52%).

Umgekehrt hat es in Österreich 14 Prozentpunkte dazugewonnen (53%), und in Polen 6 Prozentpunkte (68%).

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Bei dieser Frage sind in Bezug auf das Verhältnis zur Europäischen Union traditionellerweise Unterschiede zu erkennen:

Die jungen EU-Bürger neigen stärker dazu, anzugeben, dass zwischen den Mitgliedstaaten in Bezug auf die Werte Parallelen zu erkennen sind (56% bei den 15- bis 24-Jährigen), als die ältere Gruppe (44% bei den Befragten von 55 Jahren und älter, d.h. nur eine Minderheit).

Auch bei den EU-Bürgern mit dem höchsten Ausbildungsgrad überwiegt dieses Gefühl (54% bei jenen, die ihre Ausbildung bis zum Alter von 20 Jahren und darüber hinaus fortgesetzt haben), während sich bei jenen, die vor dem Alter von 16 Jahren ihre Ausbildung beendet haben, nur eine Minderheit vergleichbar äußert (39%).

Ebenfalls stärker ist das Gefühl bei den EU-Bürgern, die angeben, ganz oben auf der sozialen Leiter angesiedelt zu sein (57%) als bei jenen, die angeben, ganz unten zu stehen (42%).

Und schließlich noch ist es bei den EU-Bürgern, die großes Interesse an der EU-Politik bekunden, deutlich ausgeprägter (52% gegenüber 44% bei jenen, die sich nicht dafür interessieren).

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2. Der Vergleich mit anderen Kontinenten

Die absolute Mehrheit der EU-Bürger schätzt, dass es im Vergleich mit anderen Kontinenten deutlich einfacher ist, zu sehen, welche Werte die EU-Bürger teilen: 59% stimmen zu, gegenüber 26%, die nicht zustimmen.

Anzumerken ist Folgendes: Dieses Gefühl zeigt seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 einen Rückgang (-2 Prozentpunkte, aber vor allem +4 an "stimme nicht zu"-Antworten).

Wenngleich in allen Mitgliedstaaten die Mehrheit dieser Aussage zustimmt, so ist die Zustimmung bei den Befragen in den NEM12-Ländern stärker ausgeprägt (64%) als bei jenen in der EU15 (57%).

Die Vorstellung, dass die EU-Bürger mehr gemeinsame Werte teilen als in den anderen Kontinenten, zeigt sich insbesondere auf Zypern (76%) und in Griechenland (72%), aber auch in der Slowakei (72%), in Finnland (70%) sowie in Polen (68%). Weniger häufig vertreten ist diese Meinung in den Niederlanden (45%), in Schweden (51%), Großbritannien (53%) und auf Malta (53%).

Einen spürbaren Rückgang seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 verzeichnet dieser Eindruck in Slowenien (60%, -13 Prozentpunkte), in Rumänien (58%, -10) sowie in Dänemark (54%, -10). Dieses Gefühl ist nur in neun Ländern stärker geworden (Belgien, Lettland, Italien, Polen, Großbritannien, Zypern, Österreich, Bulgarien und Litauen) und das nur in geringem Maß: Die stärksten Anstiege verzeichnen Bulgarien (67%, +4) und Litauen (65%, +4).

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II. DIE WERTE, DIE VON DEN EU-BÜRGERN GETEILT WERDEN,

UND JENE, DIE AM EHESTEN FÜR DIE EUROPÄISCHE UNION

STEHEN

- Persönliche Werte stimmen weitgehend mit jenen überein, die am ehesten für die Europäische Union stehen: Friede, Menschenrechte und Demokratie -

1. Die Werte, die die EU-Bürger teilen

Auf die Aufforderung hin, anzugeben, welche Werte für sie am wichtigsten sind, stellen die EU-Bürger die Menschenrechte voran (43%), ebenso wie den Respekt gegenüber menschlichem Leben (43%). Seit der EB74-Befragung vom Frühjahr 2010 (-4 Prozentpunkte) verzeichnet dieses Thema einen Rückgang, während der Respekt gegenüber menschlichem Leben etwas häufiger angeführt wird (+2).

Darauf folgt der Friede (40%), der seltener angeführt wird als im Herbst 2010 (-4 Prozentpunkte).

Die Demokratie steht an 4. Stelle der Werte, die den EU-Bürgern am wichtigsten sind (28%, -1 Prozentpunkt), gefolgt von der Freiheit des Einzelnen (23%, unverändert) und der Rechtsstaatlichkeit (21%, -1).

Danach folgen Gleichheit (20%, +1 Prozentpunkt), Solidarität (15%, unverändert) sowie Toleranz (15%, unverändert), gefolgt von Selbstverwirklichung (11%, +1), Respekt gegenüber anderen Kulturen (9%, +1) und Religion (5%, -1).

Die Hierarchie der persönlichen Werte sieht in der EU15 und in den NEM12-Ländern ähnlich aus, wobei dem Respekt gegenüber menschlichem Leben, den Menschenrechten und dem Frieden Vorrang eingeräumt wird. Auffallend ist nur, dass die Befragten in den NEM12 verstärkt die Freiheit des Einzelnen anführen (26%, gegenüber 22% in den EU15-Ländern), während jene der EU15 die Demokratie vorziehen (30% gegenüber 21% in den NEM12).

Der Respekt gegenüber menschlichem Leben ist in 10 Mitgliedstaaten der zuoberst gereihte Wert. Besonders häufig wird dieser Aspekt in Irland angegeben (58%), in Bulgarien (52%), Rumänien (51%) sowie auf Zypern (51%, obwohl er nach den Menschenrechten an 2. Stelle der Werte liegt). Einen spürbaren Zuwachs verzeichnet dieses Gefühl seit der EB74-Befragung vom Frühjahr 2010 in Litauen (48%, +11 Prozentpunkte) und in Rumänien (51%, +10).

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Die Menschenrechte stehen bei den Werten, die in sieben Mitgliedstaaten auf persönlicher Ebene am wichtigsten sind, zuoberst. Besonders häufig werden diese in Schweden (65%), auf Zypern (62%) aber auch in Litauen (51%) sowie in Bulgarien erwähnt (51%, wenngleich die Achtung des Menschenlebens etwas häufiger angeführt wird; 52%). Was dieses Thema angeht, ist die Tendenz jedoch rückläufig. Der deutlichste Rückgang zeigt sich in Luxemburg (41%, -12 Prozentpunkte).

In Italien liegen diese beiden Werte gleichauf an erster Stelle, nämlich Respekt gegenüber menschlichem Leben und Menschenreichte (38%).

Der Friede ist in sieben Mitgliedstaaten der wichtigste Wert auf persönlicher Ebene: So in Deutschland (55%), Slowenien (51%), Luxemburg (48%), auf Malta (47%), in Griechenland (46%), den Niederlanden (40%) und der Slowakei (39%). Deutlich seltener als im Frühjahr 2010 wird dieser Bereich in Polen (32%, -12 Prozentpunkte), Estland (42%, -11) sowie in Finnland erwähnt (45%, -10).

Die Demokratie wird in Dänemark als wichtigster Wert angeführt (52%). Die Freiheit des Einzelnen wiederum steht in Österreich an erster Stelle (53%).

Zudem ist Folgendes anzumerken: Der Rechtsstaat wird in Slowenien häufig erwähnt (38%). In Portugal werden Gleichberechtigung (36%) und Solidarität (26%)

überdurchschnittlich häufig erwähnt. Die Befragten in Belgien räumen der Toleranz eine Vorrangstellung ein (30%). Jene in Rumänien wiederum erwähnen überdurchschnittlich häufig die

Selbstverwirklichung (23%). Der Respekt gegenüber anderen Kulturen wird in Luxemburg häufig erwähnt

(18%). Und die Religion auf Zypern (19%).

In den Beitrittsländern: Die drei wichtigsten persönlichen Werte sind in fast allen Ländern ebenfalls

Respekt gegenüber menschlichem Leben, Menschenrechte und der Frieden.

In Serbien, wo die Befragung erstmals durchgeführt wurde, steht der Frieden zuoberst (46%).

Eine Ausnahme bildet die Türkei, die der Religion eine wichtigere Stellung einräumt (27%), aber auch den individuellen Freiheiten (26%), als dem Frieden (25%), weit hinter dem Respekt gegenüber menschlichem Leben (50%) und den Menschenrechten (45%).

Bei der Hierarchie der Werte, die auf persönlicher Ebene am meisten zählen, sind entsprechend den soziodemografischen Kategorien trotz einzelner Unterschiede kaum Schwankungen zu beobachten. Es zeigt sich jedoch, dass die ältesten EU-Bürger sowie jene mit dem geringsten Ausbildungsgrad den Frieden bei ihren persönlichen Werten an oberster Stelle reihen.

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2. Die Werte, die am besten für die Europäische Union stehen

Auf die Aufforderung hin, anzugeben, welche Werte am besten die Europäische Union verkörpern, geben die EU-Bürger dieselben an, wie jene, die ihnen persönlich am meisten am Herzen liegen. Der Frieden steht an oberster Stelle (39%), was auf einen Anstieg der Stimmen für diesen Aspekt seit der EB74-Befragung vom Herbst 2010 (+4 Prozentpunkte) zurückzuführen ist. An 2. Stelle steht nun die Demokratie, mit einem nach wie vor hohem Anteil an Stimmen (37%, -1). An 3. Stelle folgen die Menschenrechte als Wert, der am besten für die EU steht, wenngleich der Anteil etwas zurückgegangen ist (35%, -3).

Anschließend folgen Rechtsstaatlichkeit (23%, -2 Prozentpunkte) und der Respekt gegenüber anderen Kulturen (17%, -1).

Die Solidarität steht an 6. Stelle, hat jedoch seit EB74 an Stimmen eingebüßt (16%, -4 Prozentpunkte).

Wie bereits in der Vergangenheit verzeichnet der Respekt gegenüber menschlichem Leben, der an oberster Stelle der persönlichen Werte steht, einen Rückgang (15%, -1 Prozentpunkt), da dieser offenbar eher als eine Verhaltensweise betrachtet wird, der mit der Einzelperson zu tun hat, als mit einer politischen Gemeinschaft.

Darauf folgen die Freiheit des Einzelnen (12%, =), Gleichheit (12%, -1), Toleranz (10%, -1), Selbstverwirklichung (4%, =) sowie Religion (3%, =).

Die Befragten in den EU15-Ländern geben als Werte, die am besten für die EU stehen, verstärkt den Frieden an (40%), während jene den NEM12 vor allem die Demokratie anführen (38% gegenüber 34% für den Frieden).

Frieden ist nach Meinung von 12 Mitgliedstaaten jener Wert, der am besten für die Europäische Union steht. Sehr häufig wird dieser in Schweden (55%), in Deutschland (53%) sowie in Frankreich (51%) angegeben und deutlich häufiger als im Frühjahr 2010 wird er in der Tschechischen Republik (50%, +13 Prozentpunkte) sowie in Slowenien (50%, +12) angeführt. Die übrigen Länder, in denen dieser Wert an oberster Stelle der Werte rangiert, die am besten die Europäische Union repräsentieren, sind Griechenland, Spanien, Luxemburg, Ungarn, Österreich, die Slowakei und Finnland.

Die Demokratie wiederum wird in fünf Mitgliedstaaten am häufigsten angeführt, wobei Dänemark an erster Stelle steht (53%).

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Diese beiden Themen halten sich auf Malta (36%) und in Italien (30%) die Waage.

Die Menschenrechte stehen in sieben Mitgliedstaaten, vor allem in Belgien (45%) und auf Zypern (45%) an erster Stelle. Auffallend ist, dass sie in Luxemburg (41%, -10 Prozentpunkte) und in Italien (29%, -9) deutlich seltener angeführt werden als im Herbst 2010.

Rechtsstaatlichkeit steht in Irland zuoberst auf der Prioritätenliste (34%).

Besonders ausgeprägt wiederum ist der vorhin erwähnte Rückgang der Stimmen für die Solidarität in Deutschland (18%, -13 Prozentpunkte), in Portugal (13%, -10) sowie in Schweden (21%, -9).

In den Beitrittsländern: Rechtsstaatlichkeit führt die Liste der Werte, die für die EU stehen, in Montenegro

(56%), in Island (41%) sowie in Kroatien (40%, wie der Anteil jener, die sich für die Demokratie aussprechen) an.

In der Türkei werden die individuellen Freiheiten, von denen sich gezeigt hat, dass sie einen wichtigen persönlichen Wert darstellen, häufig angeführt (31%) und stehen nach den Menschenrechten (32%) an 2. Stelle der Werte, die nach Meinung der Befragten am besten die EU repräsentieren.

In Serbien steht die Demokratie zuoberst (36%), gefolgt vom Rechtsstaat (33%).

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3. Der Begriff "Wohlergehen"

Der von den EU-Bürgern als am wichtigsten für ihr Wohlergehen betrachtete Wert ist Gesundheit (75%, +2 Prozentpunkte seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008), der mit Abstand vor den anderen Werten rangiert.

Darauf folgen Liebe (41%, -3 Prozentpunkte) und Arbeit (40%, +3).

Die nächsten Ränge besetzen die Aspekte Geld (32%, =) und Freundschaft (28%, +1 Prozentpunkt). Der Frieden steht an 6. Stelle und verzeichnet seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 einen klaren Rückgang (28%, -7).

Danach kommen Freiheit (24%, =), Gerechtigkeit (21%, -1), Vergnügen (10%, =), Bildung (10%, -1), Glaube (9%, =), Ordnung (6%, -1), Tradition (6%, -1) und Solidarität (6%, =).

Gesundheit führt in allen Mitgliedstaaten mit Ausnahme von Dänemark, wo die Befragten die Liebe (68%) vorziehen, die Liste der Werte an. Zu beobachten ist außerdem, dass die Befragten in den NEM12 deutlich häufiger Arbeit (43%) und Geld (43%) als Liebe (36%) anführen, während bei den Befragten in den EU15-Ländern Liebe gleich nach Gesundheit folgt.

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Arbeit verzeichnet in Dänemark einen Zuwachs (35%, +20 Prozentpunkte), auf Zypern (44%, +16) sowie in Estland (43%, +13), Irland (39%, +11), Rumänien (37%, +11), Slowenien (33%, +11) und Großbritannien (23%, +10). Umgekehrt ist dieser Aspekt in Luxemburg (32%, -9), auf Malta (36%, -7) und in Deutschland (36%, -6) rückläufig.

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Bei der Analyse nach soziodemografischen Kriterien kristallisieren sich einige Nuancen heraus, auch wenn die Gesundheit in allen Kategorien mit Abstand an erster Stelle steht:

Die Männer reihen die Arbeit nach der Gesundheit ein (42%), während die Frauen in höherem Maß die Liebe anführen (43% und 39% für die Arbeit).

Ebenfalls häufig angeführt wird die Liebe von den jungen Befragten (47%), aber auch die Freundschaft (39%) zählt, während der Frieden für die EU-Bürger von 55 Jahren und älter (36%) nach der Gesundheit folgt (81%).

Die EU-Bürger, die angeben, zuunterst auf der sozialen Leiter angesiedelt zu sein, reihen die Arbeit (48%) und das Geld (40%) vor der Liebe (37%), die an 2. Stelle der Werte jener EU-Bürger steht, die sich zuoberst auf der sozialen Leiter einstufen (48%).

Items, die von mehr als 20% der Befragten genannt werden.

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III. DIE WIRTSCHAFTLICHEN UND SOZIALEN WERTE DER EU-

BÜRGER

1. Die Maßnahmen des Staates und der freie Wettbewerb

- Das Gefühl, dass sich der Staat zu sehr in das Leben einmischt, überwiegt, verzeichnet aber dennoch einen Rückgang, ebenso wie die Stimmen für den

freien Wettbewerb -

Einmischung des Staates Die Mehrheit der EU-Bürger ist der Meinung, dass sich der Staat zu sehr in das tägliche Leben einmischt: 64% gegenüber 32%. Dieser Anteil ist seit der EB76.4-Befragung vom Dezember 20114 rückläufig. So verliert er 4 Prozentpunkte, und nicht einmal mehr ein Viertel der EU-Bürger erklärt sich mit dieser Vorstellung völlig einverstanden (24%, -7).

Wenige Unterschiede zeigen sich bei dieser Frage zwischen den EU15-Ländern und den NEM12 bzw. zwischen den Mitgliedstaaten der Eurozone und jenen außerhalb dieser.

In 23 Mitgliedstaaten überwiegt diese Meinung, und in vier weiteren stellt sie nur die Minderheit: Luxemburg (63% dagegen), Finnland (61%), Estland (59%) und Schweden (51%).

                                                            4 Eurobarometer-Spezial 379, Zukunft Europas: http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_379_en.pdf

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Verstärkt hat sich dieses Gefühl in Portugal (86%), Griechenland (84%) sowie in Slowenien (82%). Spürbar ist der Rückgang seit der letzten Befragung jedoch in Luxemburg (34%, -19 Prozentpunkte), wo diese Meinung somit nur mehr die Minderheit bildet, in Frankreich (55%, -14) sowie in Österreich (56%, -12). Der stärkste Anstieg zeigt sich auf Malta (62%, +8).

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Der freie Wettbewerb Auch die Zustimmung zur Aussage, dass der Wettbewerb die beste Garantie für Wohlstand ist, bildet in der Europäischen Union ebenfalls die Mehrheit: 65% der Befragten stimmen zu, gegenüber 25%, die nicht zustimmen. Seit der letzten Umfrage verzeichnet diese Meinung aber ebenfalls einen Rückgang (-4 Prozentpunkte).

Diejenigen, die dieser Aussage zustimmen, stellen in allen Mitgliedstaaten die Mehrheit. Die Befürwortung des freien Wettbewerbs ist in folgenden Ländern besonders ausgeprägt: Slowenien (80%), Litauen (79%), Lettland (78%), aber auch in Österreich (77%), Estland (76%) und Irland (75%).

Ein deutlicher Anstieg zeigt sich in Portugal (69%, +11 Prozentpunkte) und ein Rückgang vor allem in Italien (64%, -9).

Die Länder, in denen die Zustimmung am schwächsten ist, sind Frankreich (51%), Ungarn (54%) sowie die Niederlande (55%).

Bei der Analyse anhand von soziodemografischen Kriterien zeigen sich bei diesen zwei Fragen keine markanten Unterschiede.

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2. Gleichheit oder individuelle Freiheit?

– Zwei Drittel der EU-Bürger sprechen sich für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit aus, auch wenn das weniger Freiheit für den Einzelnen bedeutet –

Zwei Drittel der EU-Bürger meinen, dass mehr Gleichheit und Gerechtigkeit notwendig sei, auch wenn das weniger Freiheit für den Einzelnen bedeutet (66% gegenüber 29%, die nicht zustimmen). Dieser Anteil ist seit der letzten Messung im Rahmen der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 relativ gleich geblieben (65% gegenüber 29% bei der vorhergehenden Befragung).

Die Befürworter dieser Idee sind in den NEM12-Ländern zahlreicher (72%) als in den EU15-Ländern (64%). Minimal ist hingegen der Unterschied zwischen den Ländern der Euro-Zone (67%) und jenen außerhalb dieser (65%).

Die Bevorzugung der Gleichheit gegenüber der Freiheit überwiegt in 25 Mitgliedstaaten. Besonders ausgeprägt ist dieses Gefühl in Portugal (82%), in Italien (79%), Rumänien (79%), Slowenien (76%) und Bulgarien (75%). Umgekehrt findet man die meisten Stimmen dagegen in den Niederlanden (54% stimmen nicht zu) sowie in Dänemark (50%).

Was die Veränderungen seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 angeht, so zeigt sich eine deutliche Zunahme der Zustimmung auf Zypern (70%, +11), in Slowenien (76%, +9) sowie in Österreich (62%, +9).

Selbst wenn die Zustimmung in allen sozialen Gruppen überwiegt, lässt sich Folgendes beobachten:

Dass dieser Gedanke den EU-Bürgern ab 55 Jahren mehr gefällt (69%) als den jüngsten Bürgern (61% bei den 15- bis 24-Jährigen).

Ebenfalls ausgeprägter ist die Zustimmung bei den EU-Bürgern mit dem geringsten Bildungsgrad (71% bei jenen, die vor dem Alter von 16 Jahren ihre Ausbildung beendet haben, gegenüber 63% jener, die bis zum Alter von 20 Jahren und darüber hinaus eine Ausbildung erhalten haben).

Außerdem zeigt sich, dass dieses Gefühl bei den EU-Bürgern, die angeben, zuunterst auf der sozialen Leiter zu stehen, stärker ist (69% gegenüber 63% bei jenen, die angeben, zuoberst auf der sozialen Leiter zu stehen).

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3. Die Strenge des Justizsystems

- Das Gefühl, dass das Justizsystem nicht genügend streng ist, überwiegt deutlich -

Die überwältigende Mehrheit der EU-Bürger findet, dass es heutzutage zu viel Toleranz gibt und Kriminelle härter bestraft werden sollten: 84% teilen diese Meinung, davon 53%, die mit dieser Idee "völlig einverstanden" sind. Nur 13% der EU-Bürger stimmen nicht zu. Diese Anteile sind seit der letzten Messung im Rahmen der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 völlig gleich geblieben.

Das Gefühl eines Mangels an Strenge der Justiz teilen die Befragten in allen EU-Staaten. Verstärkt zeigt es sich auf Zypern (96% stimmen zu, 78% "vollständig"), in der Tschechischen Republik (96%), in Bulgarien (95%), Slowenien (93%), der Slowakei (93%) sowie in Griechenland (91%). Ein starker Zuwachs zeigt sich auch in Österreich (87%, +10).

In nur zwei Ländern teilen weniger als drei Viertel der Personen diese Idee: So in Dänemark (65%, -3 Prozentpunkte seit dem Frühjahr 2008) und in Schweden (67%, -10), wo die Zustimmung spürbar zurückgegangen ist.

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4. Der Beitrag der Einwanderer zur Gesellschaft

- Das Gefühl, dass die Einwanderer einen großen Beitrag das Land leisten, in dem sie leben, hat erheblich zugenommen und wird nun von einer Mehrheit

geteilt, allerdings mit sehr unterschiedlichen Anteilen –

Das Gefühl, dass die Einwanderer einen großen Beitrag für das Land leisten, in dem sie leben, teilen 49% der Befragten (gegenüber 43% die dieser Vorstellung nicht zustimmen). Seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 zeigt sich bei diesem Gefühl ein spürbarer Anstieg (+5), wodurch dieses zur Mehrheitsmeinung wird.

Ein noch stärkerer Anstieg zeigt sich, wenn man es mit der EB66-Befragung von Herbst 2006 vergleicht: damals gaben vier von zehn EU-Bürgern an, diese Meinung zu teilen (40%, gegenüber 52%, die nicht einverstanden waren).

Bei dieser Frage gehen die Vorstellungen jedoch deutlich auseinander, denn wenngleich die Zustimmung in den EU15-Ländern überwiegt (52%), so ist sie in den NEM12 erheblich kleiner (37%). Die Anteile in den Mitgliedstaaten der Euro-Zone (49%) und jener außerhalb dieser (48%) sind hingegen annähernd gleich.

Anzumerken ist Folgendes: Das Gefühl, dass die Einwanderer für das Land einen großen Beitrag leisten,

überwiegt in 12 Mitgliedstaaten. Besonders ausgeprägt ist es in Schweden (89%, wovon 40% "stimme voll und ganz zu" angeben), in Luxemburg (77%) sowie in Portugal (66%). Die übrigen Länder, in denen dieses Gefühl trotz geringeren Anteile überwiegt, sind: Dänemark, die Niederlande, Finnland, Großbritannien, Irland, Deutschland, Spanien, Frankreich und Rumänien.

Die kleinsten Anteile hingegen verzeichnen Estland (17%), die Tschechische Republik (18%) aber auch Slowenien (21%), Lettland (21%) und Zypern (21%).

Das Gefühl, dass die Eiwanderer für ihr Land einen großen Beitrag leisten, verzeichnet seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 markante Veränderungen: So hat dieses Gefühl in Luxemburg zugenommen (77%, +17 Prozentpunkte); dies gilt auch in Deutschland (53%, +15) sowie in Großbritannien (57%, +12), wo somit die Mehrheit dieses Gefühl teilt; in Litauen wiederum, wo es nach wie vor nur eine Minderheit erzielt, nimmt es ebenfalls deutlich zu (38%, +12), ebenso verhält es sich in Ungarn (22%, +12) und in Österreich (47%, +10).

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Umgekehrt verzeichnet es in Spanien (48%, -16, nach wie vor mehrheitlich), aber auch in Griechenland (32%, -13) sowie auf Zypern (21%, -15) einen deutlichen Rückgang.

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Bei der soziodemografischen Analyse kristallisieren sich ebenfalls einige Nuancen zwischen den Kategorien heraus:

Das Gefühl, dass die Einwanderer einen großen Beitrag für das Land leisten, überwiegt bei den 15- bis 24-Jährigen (51% gegenüber 40%); andererseits vertritt nach wie vor nur die Minderheit der Befragten von 55 Jahren und darüber diese Meinung (45% gegenüber 46%).

Wenngleich es bei den EU-Bürgern mit dem höchsten Ausbildungsgrad überwiegt (60% bei jenen, die ihre Ausbildung bis zum Alter von 20 Jahren und darüber hinaus fortgesetzt haben), empfindet nur eine deutliche Minderheit derjenigen mit dem geringsten Bildungsgrad dieses Gefühl (nur 41% bei jenen, die vor dem Alter von 16 Jahren ihre Ausbildung beendet haben, gegenüber 50%, die nicht zustimmen (50%).

Die Anerkennung des Beitrags der Einwanderer überwiegt auch bei den leitenden Angestellten (62%) und den Angestellten (51%), erzielt aber bei den Arbeitern (46%) und den Arbeitslosen (44%) nur eine Minderheit der Stimmen.

Vor allem aber zeigen sich je nach Fähigkeit, die Rechnungen zu bezahlen, erhebliche Unterschiede: Wenngleich 52% der EU-Bürger, die fast nie Schwierigkeiten haben, diese zu bezahlen, angeben, dass die Einwanderer einen großen Beitrag für ihr Land leisten, ist der Anteil bei den EU-Bürgern, die am häufigsten Schwierigkeiten haben, ihre Rechnungen zu bezahlen, auf 38% zurückgegangen (gegenüber 54%, die nicht zustimmen).

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5. Wirtschaftswachstum oder Umweltschutz?

- Die Bevorzugung der Umwelt gegenüber dem Wachstum ist weniger deutlich als früher -

Um zu messen, wie die EU-Bürger die Diskussion zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz auffassen, wurde die Gesamtstichprobe nach dem Zufallsprinzip in zwei gleiche Teile aufgespalten, denen zwei gegensätzlich Formulierungen vorgelegt wurden5.

So wurde die erste Hälfte der Stichprobe, der "Split A" gebeten, zur Aussage "Wirtschaftswachstum muss für (UNSER LAND) Vorrang haben, selbst wenn es die Umwelt beeinträchtigt" Stellung zu beziehen. Die zweite Hälfte, "Split B", wurde aufgefordert, sich zur Aussage "Umweltschutz sollte für (UNSER LAND) Vorrang haben, selbst wenn es das Wirtschaftswachstum beeinträchtigt" zu äußern.

Es zeigt sich somit, dass die unterschiedlichen Formulierungen verschiedene Ergebnisse bewirken: die überwältigende Mehrheit der EU-Bürger stimmt der Aussage zu, dass der Umweltschutz eine Priorität für das Land sein sollte, selbst wenn sich dies auf das Wirtschaftswachstum auswirkt (71%, derselbe Anteil wie bei der EB72-Befragung vom Herbst 2009; Split B). Ein Viertel der EU-Bürger spricht sich gegen diese Idee aus.

Andererseits stimmt eine knappe Mehrheit der EU-Bürger der Aussage zu, dass das Wirtschaftswachstum Priorität haben sollte, selbst wenn sich dies auf die Umwelt auswirkt: 53% gegenüber 42% der EU-Bürger, die dieser Aussage nicht zustimmen; Split A. Diese Vorstellung hat seit der EB72-Umfrage vom Herbst 2009 erheblich an Unterstützung gewonnen (+6 Prozentpunkte) und erzielt eine Mehrheit (damals 47% dafür und 48% dagegen).

Hier zeigen sich somit, bedingt durch die Formulierung, gegensätzliche Ergebnisse.

                                                            5 Die so genannte Methode des „Split Ballot“.

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In den EU15-Ländern und den NEM12-Ländern stimmen vergleichbare Anteile der Befragen (rund sieben von zehn) der Aussage zu, dass die Umwelt Priorität haben sollte, selbst wenn sich dies auf das Wirtschaftswachstum auswirkt (Split B). Dies ist auch in den Ländern der Euro-Zone der Fall sowie in jenen außerhalb der Euro-Zone.

Die Idee, dem Wachstum Priorität einzuräumen, auf die Gefahr hin, dass sich dies auf die Umwelt auswirkt (Split A) hingegen bewirkt unterschiedlichere Antworten: Während sie nach wie vor die Mehrheit erzielt, ist die Zustimmung in der EU15 gemäßigter (51%) als in den NEM12 (60%), ebenso in den Ländern der Euro-Zone (50%) gegenüber den Ländern außerhalb der Euro-Zone (59%).

Die Zustimmung zu Vorstellung, dass Umweltschutz Vorrang haben sollte, selbst wenn es das Wirtschaftswachstum beeinträchtigt (Split B), überwiegt in allen Mitgliedstaaten. Besonders stark ist die Zustimmung in Schweden (89% stimmen zu, 39% "voll und ganz"), Dänemark (86%), auf Zypern (86%) und in der Slowakei (81%). In den Niederlanden verzeichnet diese Aussage einen Rückgang und hält nur noch knapp die Mehrheit (52%).

Was die Veränderungen angeht, so zeigt sich in Griechenland ein klarer Rückgang, selbst wenn es noch eine Mehrheit ist (70%, -12), und umgekehrt zeigt sich ein deutlicher Zuwachs in der Slowakei (81%, +12) sowie in Litauen (69%, +11).

Die Zustimmung zur Idee, dass das Wirtschaftswachstum Vorrang haben sollte, selbst wenn es die Umwelt beeinträchtigt (SPLIT A), überwiegt nunmehr in 16 Mitgliedstaaten, gegenüber 14 in der EB72-Befragung vom Herbst 2009: Bulgarien, Belgien, Tschechische Republik, Irland, Spanien, Frankreich, Italien, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Großbritannien.

Mindestens zwei Drittel der Befragten sprechen sich in Ungarn (69%), Irland (68%), Italien (67%) sowie in Portugal (66%) für diese Aussage aus. Deutliche Anstiege dieser Zustimmung seit EB72 im Herbst 2009 zeigen sich vor allem auf Zypern (+17 auf 46%), Slowenien (+17 auf 62%), Finnland (+16 auf 44%), Portugal (+14 auf 66%), Italien (+14 auf 67%), Frankreich (+12 auf 53%), Polen (+11 auf 64%) und Großbritannien (+11 auf 61%).

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Umgekehrt findet diese Aussage in den Niederlanden (29%), in Deutschland (34%) sowie in Österreich (37%) deutlich weniger Zustimmung (eine Minderheitenmeinung).

Die Analyse nach soziodemografischen Kriterien zeigt, dass die Vorstellung, der Umwelt Priorität einzuräumen, selbst wenn sich dies auf das Wachstum auswirkt (Split B), in allen Kategorien von der klaren Mehrheit gestützt wird und die Unterschiede zwischen den Anteilen relativ gering sind. Die Aussage hingegen, dass dem Wachstum Priorität eingeräumt werden sollte, selbst wenn sich dies auf die Umwelt auswirkt (Split A), bewirkt größere Unterschiede:

So ist die Zustimmung bei den EU-Bürgern mit dem geringsten Bildungsgrad besonders ausgeprägt (59%), während sie bei jenen, die bis zum Alter von 20 Jahren und darüber hinaus eine Ausbildung erhalten haben, nur eine Minderheit erzielt (46%).

Deutlich erkennbar ist diese auch bei den Selbstständigen (57%), den Angestellten (54%) und den Arbeitern (57%), während sie bei den leitenden Angestellten nur eine Minderheit erzielt (43%).

Schließlich lässt sich beobachten, dass diese Idee stärker jenen EU-Bürgern zusagt, die sich überhaupt nicht für Politik interessieren (59%) als jenen, die starkes Interesse an Politik bekunden (48%).

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6. Die Bedeutung der Freizeit

– Die absolute Mehrheit der EU-Bürger - Tendenz steigend - ist gegen die Vorstellung, dass der Freizeit mehr Bedeutung zukommen sollte als der Arbeit -

Die Vorstellung, dass auf Freizeit mehr Wert gelegt werden sollte als auf Arbeit, erzielt nach wie vor nur die Minderheit der Stimmen der EU-Bürger: 41% gegenüber 54%, die nicht zustimmen. Die Gegenstimmen haben seit der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 (+4 Prozentpunkte) sogar deutlich zugenommen.

Etwas ausgeprägter ist die Zustimmung in den NEM12 (47%) als in den EU15-Ländern (40%), erzielt aber in beiden Fällen nur die Minderheit. Noch geringer ist der Abstand zwischen den Mitgliedstaaten der Euro-Zone (40%) und jenen außerhalb dieser (43%).

Die Vorstellung, dass der Freizeit mehr Bedeutung zukommen sollte als der Arbeit, findet in 10 Mitgliedstaaten die mehrheitliche Zustimmung, während es bei der EB69-Befragung vom Frühjahr 2008 noch 16 waren. Estland (63%), Slowakei (62%), Finnland (61%), Malta (56%), Slowenien (56%), Österreich (55%), Tschechische Republik (52%), Schweden (52%), Ungarn (51%) und Irland (46%). Die sechs Mitgliedstaaten, in denen sich seit dem EB69 Veränderungen zeigen und nun die Mehrheit der Befragten der Aussage nicht zustimmen, sind Rumänien (45% Zustimmung gegenüber 46% dagegen), Zypern (44% gegenüber 52%), Spanien (41% gegenüber 51%), Griechenland (41% gegenüber 55%), Großbritannien (39% gegenüber 57%) sowie Dänemark (37% gegenüber 59%).

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Diejenigen, die sich am stärksten dagegen aussprechen, sind die Niederlande (68%), Litauen (63%), Deutschland (62%) und Frankreich (61%).

Besonders starke Zuwächse hingegen haben sich seit der EB69-Umfrage vom Frühjahr 2008 in folgenden Ländern ergeben: Griechenland (+25 auf 55%), Spanien (+20 auf 51%), Zypern (+15 auf 52%), Irland (+15 auf 42%), Großbritannien (+14 auf 57%) sowie Dänemark (+14 auf 59%).

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Entwicklung EB77 FJ 2012/EB69 FJ 2008

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Analysiert man nach soziodemografischen Kriterien, kristallisieren sich bei den Antworten einige Nuancen heraus:

So stimmt die knappe Mehrheit der 15-bis 24-Jährigen der Vorstellung zu, auf Freizeit sollte mehr Wert gelegt werden als auf Arbeit (48% Zustimmung gegenüber 47% Gegenstimmen), während die EU-Bürger ab 55 Jahren in stärkerem Maß dagegen sind (32% Zustimmung gegenüber 62% Gegenstimmen).

Diese Erwartung ist bei den EU-Bürgern mit dem höchsten Bildungsgrad stärker vorhanden (43%) als bei jenen, die vor dem Alter von 16 Jahren ihre Ausbildung beendet haben (34%), auch wenn diese Haltung in beiden Fällen Minderheitsmeinung bleibt.

Diese Erwartung, die hier nach wie vor auch nur von der Minderheit befürwortet wird, ist bei den Angestellten in höherem Maß vorhanden (49%) als bei den Arbeitern (46%) und den leitenden Angestellten (43%).

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TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN Zwischen dem 12 und dem 27 Mai 2012, hat TNS Opinion & Social, ein Konsortium aus TNS plc und TNS opinion, im Auftrag der EUROPÄISCHEN KOMMISSION, Generaldirektion Kommunikation, Referat „Forschung und Verfassen von Reden“, die EUROBAROMETER-Umfragewelle 77.3 durchgeführt. Die Umfragewelle 77.3 ist die STANDARD EUROBAROMETER 77 und deckt die Gruppe der mindestens 15 jährigen Personen ab, die über die Nationalität eines EU-Mitgliedsstaates verfügen und in einem der Mitgliedstaaten der Europäischen Union ihren Wohnsitz haben. Die STANDARD EUROBAROMETER 77 wurde außerdem in den sechs Bewerberländern (Kroatien, Türkei, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Island, Montenegro and Serbien) sowie in der türkisch-zyprischen Gemeinschaft durchgeführt. In diesen Ländern wurden die einheimische Bevölkerung und die Bürger aller EU-Mitgliedsländer befragt, die ihren Wohnsitz in diesen Ländern haben und eine der Landessprachen ausreichend beherrschen, um den Fragebogen beantworten zu können. In den einzelnen Ländern wurden jeweils mit einer zur Bevölkerungszahl (um jeweils das gesamte Land abzudecken) und Bevölkerungsdichte proportionalen Wahrscheinlichkeit mehrere Erhebungspunkte durch Ziehung ermittelt. Zu diesem Zweck wurden aus den "regionalen Verwaltungseinheiten" nach einer Schichtung pro Einzeleinheit und nach Regionstypen, diese Erhebungspunkte systematisch durch Ziehung ermittelt. Sie repräsentieren so das Gesamtgebiet des an der Studie teilnehmenden Landes, nach EUROSTAT-NUTS II (oder entsprechendem) und nach der Verteilung der nationalen Wohnbevölkerung in Bezug auf großstädtische Ballungszentren sowie städtische und ländliche Gebiete. Für jeden der Erhebungspunkte wurde nach dem Zufallsprinzip eine Ausgangsadresse gezogen. Die weiteren Adressen (jede n-te Adresse) wurden daraufhin ausgehend von der Ausgangsadresse nach einem Random-Route-Verfahren ausgewählt. In jedem Haushalt wurde dann der Befragte nach einem Zufallsprinzip bestimmt (nach der Regel des „zeitlich am nächsten liegenden Geburtstags"). Alle Interviews wurden von Angesicht zu Angesicht mit dem Befragten und in der jeweiligen Landessprache durchgeführt. Was die Technik der Datensammlung betrifft, wurde in allen Ländern, in denen dies möglich war, das CAPI-System (Computer Assisted Personal Interview) eingesetzt. In jedem Land wurde ein Vergleich der Stichprobe mit der Grundgesamtheit durchgeführt. Die Beschreibung der Grundgesamtheit basiert auf den Bevölkerungsdaten von EUROSTAT bzw. den von den nationalen Statistik-Instituten stammenden Daten. Für alle von der Studie abgedeckten Länder wurde auf der Basis dieser Beschreibung der Grundgesamtheit ein Verfahren zur nationalen Gewichtung ausgearbeitet (unter Einbeziehung von Marginal- und Kreuzgewichtungen). In allen Ländern wurden das Geschlecht, das Alter, die Regionen und die Siedlungsgröße in das Iterationsverfahren einbezogen. Für die internationale Gewichtung (z.B. EU-Mittelwerte) hat TNS Opinion & Social auf die offiziellen, von EUROSTAT oder den nationalen Statistik-Instituten herausgegebenen Zahlen zurückgegriffen. Die vollständigen Bevölkerungszahlen, die in dieses Verfahren der nachträglichen Gewichtung eingeflossen sind, sind oben angegeben.

TS1

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Der Leser sollte darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den Ergebnissen einer Umfrage stets um Schätzungen handelt, deren Genauigkeit – bei sonst gleichen Voraussetzungen – von der Stichprobengröße und dem Stichprobenanteil abhängig ist. Für eine Stichprobengröße von ungefähr 1.000 Interviews, schwanken die wahren Werte innerhalb der folgenden Konfidenzintervalle:

Verschiedene St ichpro bengrö ß en s ind in R eihen beo bachteten Ergebnisse s ind in: verschiedenen Spalten

5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%

95% 90% 85% 80% 75% 70% 65% 60% 55% 50%

N=50 6,0 8,3 9,9 11,1 12,0 12,7 13,2 13,6 13,8 13,9 N=50

N=500 1,9 2,6 3,1 3,5 3,8 4,0 4,2 4,3 4,4 4,4 N=500

N=1000 1,4 1,9 2,2 2,5 2,7 2,8 3,0 3,0 3,1 3,1 N=1000

N=1500 1,1 1,5 1,8 2,0 2,2 2,3 2,4 2,5 2,5 2,5 N=1500

N=2000 1,0 1,3 1,6 1,8 1,9 2,0 2,1 2,1 2,2 2,2 N=2000

N=3000 0,8 1,1 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,8 1,8 N=3000

N=4000 0,7 0,9 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,5 1,5 1,5 N=4000

N=5000 0,6 0,8 1,0 1,1 1,2 1,3 1,3 1,4 1,4 1,4 N=5000

N=6000 0,6 0,8 0,9 1,0 1,1 1,2 1,2 1,2 1,3 1,3 N=6000

N=7000 0,5 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1 1,1 1,1 1,2 1,2 N=7000

N=7500 0,5 0,7 0,8 0,9 1,0 1,0 1,1 1,1 1,1 1,1 N=7500

N=8000 0,5 0,7 0,8 0,9 0,9 1,0 1,0 1,1 1,1 1,1 N=8000

N=9000 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 0,9 1,0 1,0 1,0 1,0 N=9000

N=10000 0,4 0,6 0,7 0,8 0,8 0,9 0,9 1,0 1,0 1,0 N=10000

N=11000 0,4 0,6 0,7 0,7 0,8 0,9 0,9 0,9 0,9 0,9 N=11000

N=12000 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,8 0,9 0,9 0,9 0,9 N=12000

N=13000 0,4 0,5 0,6 0,7 0,7 0,8 0,8 0,8 0,9 0,9 N=13000

N=14000 0,4 0,5 0,6 0,7 0,7 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 N=14000

N=15000 0,3 0,5 0,6 0,6 0,7 0,7 0,8 0,8 0,8 0,8 N=15000

5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50%

95% 90% 85% 80% 75% 70% 65% 60% 55% 50%

Statistische Margen aufgrund der Probenahme

(auf dem 95% Konfidenzniveau)

TS2

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STANDARD-EUROBAROMETER 77 DIE WERTE DER EU-BÜRGER – FRÜHJAHR 2012

ABK. LÄNDER INSTITUT ZAHL DER INTERVIEWS FELDZEIT BEVÖLKERUNG

15+ BE Belgien TNS Dimarso 1.076 12/05/2012 25/05/2012 8.866.411 BG Bulgarien TNS BBSS 1.016 12/05/2012 21/05/2012 6.584.957 CZ Tschech.Rep. TNS Aisa 1.002 12/05/2012 24/05/2012 8.987.535 DK Dänemark TNS Gallup DK 1.007 12/05/2012 27/05/2012 4.533.420 DE Deutschland TNS Infratest 1.502 12/05/2012 27/05/2012 64.545.601 EE Estland Emor 1.000 12/05/2012 27/05/2012 916.000 IE Irland Ipsos MRBI 1.000 12/05/2012 25/05/2012 3.375.399 EL Griechenland TNS ICAP 1.001 12/05/2012 25/05/2012 8.693.566 ES Spanien TNS Demoscopia 1.006 12/05/2012 27/05/2012 39.035.867 FR Frankreich TNS Sofres 1.007 12/05/2012 27/05/2012 47.620.942 IT Italien TNS Infratest 1.036 12/05/2012 24/05/2012 51.252.247 CY Zypern Synovate 505 12/05/2012 27/05/2012 651.400 LV Lettland TNS Latvia 1.007 12/05/2012 27/05/2012 1.448.719 LT Litauen TNS LT 1.019 12/05/2012 27/05/2012 2.849.359 LU Luxemburg TNS ILReS 507 12/05/2012 27/05/2012 404.907 HU Ungarn TNS Hoffmann Kft 1.010 12/05/2012 27/05/2012 8.320.614 MT Malta MISCO 500 12/05/2012 26/05/2012 335.476 NL Niederlande TNS NIPO 1.012 12/05/2012 27/05/2012 13.288.200

AT Österreich Österreichisches Gallup-Institut 993 12/05/2012 27/05/2012 6.973.277

PL Polen TNS POLSKA 1.000 12/05/2012 27/05/2012 32.306.436 PT Portugal TNS EUROTESTE 1.010 14/05/2012 27/05/2012 8.080.915 RO Rumänien TNS CSOP 1.073 12/05/2012 22/05/2012 18.246.731 SI Slowenien RM PLUS 1.023 12/05/2012 27/05/2012 1.748.308 SK Slowakei TNS Slovakia 1.000 12/05/2012 27/05/2012 4.549.954 FI Finnland TNS Gallup Oy 1.001 12/05/2012 27/05/2012 4.412.321 SE Schweden TNS GALLUP 1.019 12/05/2012 27/05/2012 7.723.931 UK Vereinigtes Königreich TNS UK 1.305 12/05/2012 27/05/2012 51.081.866

TOTAL UE27 26.637 12/05/2012 27/05/2012 406.834.359

CY(tcc) Türkisch-zyprische Gem. Kadem 500 12/05/2012 25/05/2012 143.226 HR Kroatien Puls 1.000 12/05/2012 27/05/2012 3.749.400 TR Türkei TNS PIAR 1.000 14/05/2012 27/05/2012 52.728.513

MK Ehemalige jugoslawische Rep. Mazedonien TNS Brima 1.056 12/05/2012 18/05/2012 1.678.404

IS Island Capacent 500 252.277 ME Montenegro TNS Medium Gallup 1.015 12/05/2012 21/05/2012 492.265 RS Serbien TNS Medium Gallup 1.020 12/05/2012 17/05/2012 6.409.693

TOTAL 32.728 12/05/2012 27/05/2012 472.288.137

TS3