DieWurzelndesEssens - Crop Trust · 2017-09-26 · ter Reise zu den Wurzeln unseres Essens, sind...
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Ursprungsregionen der Kulturpflanzen (Auswahl)
Im Jahr 1916 brach Nikolai Iwano-witsch Wawilow zu einer Expedition inden Iran auf. Es war die erste Reise, aufder der russische Botaniker und Gene-
tiker nach den Ursprüngen der Kulturpflan-zen suchte. Er war überzeugt, dass es auf derWelt einige wenige Zentren geben müsse, indenen der Mensch einst zum Züchter wurdeund wilde Pflanzen zähmte, um sie für seineErnährung zu nutzen.
Wawilows Interesse an derartigen Regio-nen war eher praktischer Natur. Er ging da-von aus, dort eine besonders große Vielfaltursprünglicher Sorten zu finden – also früheVerwandte von Weizen, Mais und Co. DerGedanke dahinter: Dort, wo die Pflanzenschon lange wachsen und angepflanzt wer-den, haben sie sich am stärksten differen-ziert und viele Varianten hervorgebracht.Dieses genetische Reservoir wollte der For-scher für die Züchtung nutzen. Vielleichtschlummerten in den Zentren der Nah-rungspflanzen ja solche, die besonders frühreiften – eine wichtige Eigenschaft beispiels-weise für den Anbau in nördlichen Gefilden.Auch hoffte Wawilow auf Varianten, die ge-gen Pflanzenkrankheiten resistent sind.
Systematisch gingen die ersten Land-wirte sicher nicht vor. Sie säten vermutlicheinfach weiter die Samen jener Pflanzen aus,die einigermaßen gut wuchsen und Ertragbrachten. Handel und Migration trugendazu bei, dass diese Zufallszüchtungen dieWelt eroberten. Wawilow sah wohl dieChance, die Zeit seit der Erfindung der Land-wirtschaft vor 10 000 bis 12 000 Jahren nocheinmal ein wenig zurückzudrehen und dieZüchtung der Nahrungspflanzen systemati-scher und breiter anzugehen als damals.
Und so reiste und sammelte der Russewie besessen. Er unternahm 180 For-schungsreisen in 64 Länder auf fünf Konti-nenten. Tausende von Saatgutprobenbrachte er mit nach Hause und legte damitden Grundstock für die erste Genbank derWelt, die unter dem Namen Wawilow-Insti-
sagt Dempewolf. Kokosnüsse nennt er alsBeispiel. „Andere Pflanzen, Tee etwa, wur-den vermutlich unabhängig voneinandermehrfach domestiziert.“
Die Analyse der Forscher um Khoury undDempewolf ergab darüber hinaus, dass dieHerkunft unseres Essens in den vergange-nen 50 Jahren noch globaler geworden ist.1961 stammten im weltweiten Durchschnittetwa 62 Prozent der Nahrungskalorien ausnicht-einheimischen Pflanzen, im Jahr 2009waren es 68 Prozent. Von Land zu Land gibtes dabei aber deutliche Unterschiede. Geo-grafisch isolierte Länder wie Australien oderLänder in Nordeuropa, die fernab von denwichtigen Ursprungsregionen liegen, habeneinen vergleichsweise hohen Anteil fremderPflanzen. Länder, die in wichtigen Kultur-pflanzenregionen liegen, etwa im östlichenMittelmeergebiet oder in Südostasien,bauen dagegen oft auch noch viele „ihrer“Grundnahrungsmittel an und haben einengeringeren Migrantenanteil unter den Kul-turpflanzen. Am wenigsten global durch-mischt erwiesen sich die Äcker und Speise-
pewolf. Die Forscher wählten 151 Nutz-pflanzen aus dieser Datenbank aus undüberprüften deren Herkunft. „Dazu fandsich viel in der wissenschaftlichen Literatur.In den vergangenen Jahrzehnten wurde in-tensiv zu den Ursprungsregionen einzelnerPflanzen geforscht. Bisher hatte aber nie-mand alles zusammengefasst“, berichtetder Botaniker.
Aus der Studie ist unter anderem eine de-taillierte Weltkarte hervorgegangen, die dieKulturpflanzen und ihre Herkunftsgebieteauflistet. Die Karte oben zeigt eine Auswahlvon 50 Pflanzen. Daraus geht zum Beispielhervor, dass die heute in allerWelt so belieb-ten Tomaten eigentlich in den Anden behei-matet sind, dass Auberginen nicht etwa ausFrankreich, sondern aus Asien stammenund dass der weltweit auf großen Plantagenangebaute Kaffeestrauch ursprünglich ausAfrika kommt.
Manche Kulturpflanzen lassen sich nichtauf eine einzige Region zurückführen. „Dasliegt bei einigen daran, dass nicht ganz klarist, wo es mit der Domestizierung begann“,
Schnitt zu 70 Prozent von Pflanzen, die ihreHeimat eigentlich ganz woanders haben,berichten die Forscher im Fachmagazin Pro-ceedings B der britischen Royal Society.„Dass der Anteil so hoch ist, war vorher nichtklar und hat auch uns überrascht“, sagt Han-nes Dempewolf, der als Botaniker beim Glo-bal Crop Diversity Trust in Bonn, dem Welt-treuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt, ander Arbeit beteiligt war. Die Studie machebewusst, dass die Artenvielfalt essbarerPflanzen alle Länder dieser Erde gleicher-maßen angehe. „Wir müssen die Vielfalt anNutzpflanzen sichern – nicht nur im Anbau,sondern auch, indem wir sie in Genbankenspeichern und schützen“, ergänzt Dempe-wolf.
Für ihre Studie durchforsteten die Wis-senschaftler Daten von 177 Ländern, in de-nen zusammen 98 Prozent derWeltbevölke-rung leben. „Die Welternährungsorganisa-tion FAO erfasst jährlich, welche Nutzpflan-zen wo angebaut werden und was wogegessen wird. Diese Datensätze haben wirfür unsere Studie genutzt“, erläutert Dem-
tut noch heute in St. Petersburg existiert.Acht Zentren der Pflanzenzähmung spürteder russische Botaniker auf, darunter Zen-tralamerika und Mexiko, Indien, Äthiopienund der Nahe Osten.
Heute, hundert Jahre nachWawilows ers-ter Reise zu den Wurzeln unseres Essens,sind noch weitere bekannt. Forscher gehendavon aus, dass es weltweit 23 sogenannteDiversitätszentren der Kulturpflanzen gibt.Von dort verbreiteten sich die Pflanzen undsind vielerorts nicht mehr wegzudenken –weder vom Teller noch vom Acker.
LANGE WAR UNKLAR, wie stark die Pflanzen-Migranten die jeweils einheimischen Ge-wächse verdrängt haben. Ein Forscherteamum Colin Khoury vom International Centrefor Tropical Agriculture in Cali, Kolumbien,hat nun erstmals überprüft, wie groß der An-teil an nicht-einheimischen Pflanzen in derLandwirtschaft und der Ernährung heutzu-tage ist. Die Analyse zeigt, dass unser Essenerstaunlich global ist.Weltweit stammt es im
OrangeVermutlich in China oder Süd-ostasien entstand aus einer Kreu-zung von Mandarine und Pam-pelmuse einst die Orange. Siewurde in China schon mehrereJahrhunderte lang kultiviert, be-
vor sie Anfang des 15. Jahrhunderts nach Europaeingeführt wurde. Christoph Kolumbus soll wäh-rend seiner zweiten Entdeckungsreise Samen vonOrangenbäumen nach Amerika gebracht haben.Heute sind Orangen die am meisten angebautenZitrusfrüchte der Welt. Zurzeit sind die Plantagenin Asien, Afrika und Amerika durch eine bakteri-elle Pflanzenkrankheit bedroht, Citrus Greeninggenannt. Forscher hoffen, in den Saatgutsamm-lungen Pflanzen zu finden, die widerstandsfähiggegen die bedrohliche Krankheit sind.
KartoffelNach Weizen, Reis und Maisist die Kartoffel die weltweitam vierthäufigsten ange-baute Nutzpflanze. Es gibtfast 4 000 Sorten. Ihre Heimathat sie in den Anden. Die äl-
testen Funde kultivierter Kartoffeln sind 9 000Jahre alt und wurden in Peru gemacht. Nach Eu-ropa gelangten die eiweißreichen Knollen erstnach der Eroberung des Inkareichs durch Pizarro1532. Bald wurden sie zur Hauptnahrungsquelle.Dass Artenvielfalt wichtig ist, zeigt die große Hun-gersnot in Irland Mitte des 19. Jahrhunderts. Dortwar nur eine Sorte angebaut worden. Sie war an-fällig für den eingeschleppten Pilz Phytophthorainfestans, der die Kartoffeln auf den Äckern verfau-len ließ.
Kaffee90 Arten von Kaffeepflanzengibt es. Die bedeutendstensind Coffea arabica und Cof-fea canephora, auch Ro-busta genannt. Arabica-
Kaffee hat seinen Ursprung in Äthiopien, dort sindauch heute noch Wildkaffeepflanzen zu finden.Robusta-Sorten stammen vermutlich aus West-oder Zentralafrika. Holländer pflanzten Kaffee im17. Jahrhundert erstmals außerhalb Afrikas undArabiens an, zunächst in Ceylon und Java. In Süd-amerika entstanden die ersten KaffeeplantagenAnfang des 18. Jahrhunderts durch die Portugie-sen. Heutige Hochleistungssorten stammen vonwenigen Vorfahren ab. Mehr genetische Vielfaltkönnte helfen, die Pflanzen vor Krankheiten wiedem Kaffeerost zu schützen.
BananeBananengewächse stammen ausSüd- und Südostasien. Es gibt etwa70 Arten. Die nahrhaften gelbenFrüchte werden in mehr als 130tropischen Ländern angebaut. InOstafrika sind sie ein Grundnah-rungsmittel, zum Teil werden jähr-
lich 400 Kilogramm pro Person verzehrt. In westli-chen Ländern ist hauptsächlich eine Sorte be-kannt: Cavendish. Sie ist jedoch zunehmend voneinem Pilz bedroht, der die Panamakrankheit aus-löst. Vor mehr als hundert Jahren bereitete der Pilzschon einmal Probleme und ließ die Bauern zurCavendish-Banane wechseln, die als immun galt.Nun breitet sich jedoch eine neue Pilzvariante aus,die auch Cavendish befällt. Forscher suchen dahernach Resistenzgenen in Wildbananen.
MöhreDie Heimat der Möhre, mancher-orts auch Karotte genannt, liegtvermutlich im Großraum Südeu-ropa und Asien. Denn dort findensich die meisten Wildformen. InKleinasien wurde sie bereits um1000 nach Christus als Kultur-
pflanze genutzt, in Europa erst vom 14. Jahrhun-dert an. Die heutige Kulturform stammt wahr-scheinlich aus Kreuzungen zwischen Wildformender Möhre und der Riesenmöhre ab. Forscher ausden USA, Pakistan und Bangladesch arbeiten zur-zeit daran, aus wilden Möhren, die auch in trocke-nen, warmen Gebieten und in salzhaltigem Bodenwachsen, neue Sorten zu züchten. In armen Län-dern könnte dasVitamin-A-reiche Gemüse helfen,die Ernährung zu verbessern.
GersteSchon vor etwa 12 000 Jah-ren säten die ersten Bau-ern im Gebiet des frucht-baren Halbmonds rundum Syrien Gerste aus. Siezüchteten Formen, bei de-
nen die Körner nicht wie bei der Wildgerste sofortvon der Ähre abfallen, sobald sie reif sind. Gersteist ein Alleskönner: Sie wächst in arktischen Brei-ten, im Hochgebirge, aber auch in tropischen Län-dern und auf salzigen Böden von Wüstenoasen.Nach Weizen ist sie in Deutschland die zweitwich-tigste Getreideart. Sie wird vor allem als Tierfutterund für die Bierproduktion angebaut. Die Ährender Gerste können zwei- oder mehrzeilig sein. Fürenglische Biere werden zweizeilige Sorten verwen-det, für deutsche und amerikanische sechszeilige.
zettel in armen Ländern wie Kambodscha,Bangladesch und Niger. Alle drei haben ei-nen Anteil von nur 20 Prozent nicht-einhei-mischen Pflanzen. Die Landwirte dortbauen noch viele traditionelle Ackerfrüchtean wie Reis, Sorghum und Hirse an.
DIE HEUTZUTAGE MIT ABSTAND WICHTIGSTENNutzpflanzen sind schnell aufgezählt: Reis,Weizen und Mais. „Sie liefern weltweit zweiDrittel aller Nahrungskalorien“, sagt Dem-pewolf. Auch wenn alle drei heute global ver-breitet sind, kann man an den landestypi-schen Gerichten noch erkennen, wo ihre Ur-sprungsregionen liegen. Mais kommt ausdem Land der Tacos und Tortillas: Mexiko.Reis wurde in Ostasien domestiziert undWeizen inWestasien.
„Für die europäische Ernährung ist dasGebiet des sogenannten fruchtbaren Halb-monds im heutigen Syrien, Irak, Iran, Jorda-nien, Libanon und Teilen der Türkei diewichtigste Ursprungsregion“, sagt Dempe-wolf. Dort, wo heute Bomben fallen, Krieg
Lange Zeit wurde immer nur eingelagertins ewige Eis. Der Krieg in Syrien hat dazu ge-führt, dass die eiserne Saatgutreserve vor guteinem Jahr erstmals benötigt wurde. Das inAleppo ansässige Internationale Zentrumfür landwirtschaftliche Forschung in trocke-nen Gebieten (Icarda) musste seine Arbeiteinstellen und nach Marokko und in den Li-banon ausweichen. Zum Glück hatten dieIcarda-Forscher noch rechtzeitig Duplikateihrer wertvollen Proben diverser Sorten vonWeizen, Gerste, Linsen und Ackerbohnennach Spitzbergen geschickt. Die haben siesich zurückgeholt, um ihre Genbank neuaufzubauen. „Die Pflanzen werden nun aufden Feldern des Instituts zur Vermehrungangebaut, um neues Saatgut zu gewinnen.Damit kann dann weiter geforscht werden –und es gehen auch wieder Duplikate zurücknach Spitzbergen“, erläutert Dempewolf.Die Gebäude der Sammlung in Aleppo mitihren zum großen Teil einzigartigen Probenvon Getreide und Gemüse aus dem Gebietdes fruchtbaren Halbmonds existieren zwarnoch, aber die Funktionsfähigkeit der Gen-bank ist stark eingeschränkt. Die Zukunfts-aussichten sind alles andere als gut.
Auch die Geschichte von Nikolai Iwano-witsch Wawilow hat ein trauriges Ende. Erfiel bei Josef Stalin in Ungnade. Der Diktatorverlangte in seinem ersten Fünfjahresplan1929 nach unverwüstlichen Nutzpflanzenfür den neuen sozialistischen Menschen.Die sowjetischen Agrargenetiker waren un-eins über die Möglichkeiten. Wawilow sahdie Grenzen des Machbaren in den Gesetzender Genetik. Sein einstiger Zögling, der Bau-ernsohn Trofim Lyssenko, behauptete je-doch, er könne Weizen in Sibirien dazu er-ziehen, mehrere Jahresernten zu erbringen.Lyssenko wurde gefördert, Wawilow am 6.August 1940 verhaftet und wegen Spionage,Sabotage, Volksfeindschaft und Konterrevo-lution angeklagt. Drei Jahre später starb Ni-kolai Iwanowitsch Wawilow im Gefängnis –an Auszehrung und Hunger.
tionalen Genbanken – weltweit gibt es mehrals 1 700 – schicken ihre Schätze nach Spitz-bergen. 870 000 Proben sind es bereits. „Eshandelt sich um Duplikate von Saatgut ausnationalen Genbanken, die Züchter undLandwirte in den jeweiligen Regionen mitMaterial versorgen“, erläutert Dempewolf.Für den Fall, dass ihre Vorräte zum Beispieldurch ein Erdbeben zerstört werden, kön-nen sie die Duplikate aus Spitzbergen zu-rückholen, um die Genbank erneut zu be-stücken.
JEDEAUFDERARKTISINSELDEPONIERTEPROBEbesteht aus etwa 500 Samenkörnern, einge-schweißt in Tüten aus vierlagiger Alumini-umfolie. Sie lagern in plombierten Plastik-kisten bei minus 18 Grad Celsius im Perma-frost von Spitzbergen. Ende Oktober kamendie jüngsten Lieferungen an – 25 Boxen mitinsgesamt 10 000 Nutzpflanzensamen. Da-runter war Saatgut von wilden Kartoffeln ausPeru, Gerste aus Japan, Schweden und Nor-wegen sowie Hirse aus Indien.
Dempewolf. Verbindungen von Afrika undOstasien nach Europa habe es aber auchschon vor Kolumbus gegeben. Die Seiden-straße etwa, die bereits ab 115 vor Christusfür den Handel zwischen dem Mittelmeerund Ostasien bedeutend wurde.
Den Forschern heute geht es nicht nurdarum, die Wege der Kulturpflanzen nach-zuvollziehen. Sie wollen die globale Vielfaltallen Ländern zugänglich machen und siefür nachfolgende Generationen sichern. InZeiten des Klimawandels und einer starkwachsendenWeltbevölkerung ist es schließ-lich besonders wichtig, den Genpool der Na-tur für die Pflanzenzüchtung voll ausschöp-fen zu können.
Damit nichts verloren geht, wurde imJahr 2008 auf der Arktisinsel Spitzbergen einsicheres Saatgutlager im ewigen Eis einge-richtet, der Svalbard Global Seed Vault. Dortwerden laufend Proben von Nutzpflanzen-samen eingelagert – als eiserne Reserve, fallseinmal durch Krieg, Naturkatastrophenoder Pflanzenseuchen bestimmte Sortenverschwinden. Die nationalen und interna-
herrscht und Städte in Schutt und Asche ge-legt werden, erfand die Menschheit einst dieLandwirtschaft. Vor 10 000 bis 12 000 Jahrendomestizierte die Bevölkerungsgruppe, diein dem damals regenreichen Gebiet im Nor-den der arabischen Halbinsel lebte, nichtnur Weizen sondern auch Gerste, Roggen,Kichererbsen, Möhren und etliche anderePflanzen. Einige Nachfahren der ersten Bau-ern zog es RichtungWesten. Sie brachten dieLandwirtschaft und damit auch ihr Saatgutschrittweise auf unseren Kontinent: Südeu-ropa erreichten sie vor 9 000 Jahren, Zentral-europa vor etwa 7 000 Jahren und Skandina-vien vor 6 000 Jahren.
Die Weltkarte der Kulturpflanzenher-kunft spiegelt vielfach auch wichtige histori-sche Ereignisse wider. Unverkennbar hatzum Beispiel die Entdeckung Amerikasdurch Christoph Kolumbus im Jahr 1492Spuren auf unseren Tellern hinterlassen. „Inder Zeit nach Kolumbus gelangten Paprikas,Bohnen, Mais, Avocados und Kartoffelnnach Europa – diese Pflanzen sind heutesehr wichtig für unsere Ernährung“, sagt
Kartoffeln sind aus der deutschen Küche nicht wegzudenken.Ursprünglich stammen sie aber aus Peru. Und nicht nur sie sind weit gereist.
Eine Studie zeigt: Zwei Drittel der heutigen Kulturpflanzen stammen anderswo her
Die Wurzeln des Essens
V O N A N N E B R Ü N I N G (T E X T ) U N D A N J A K Ü H L (G R A F I K )
W issen & Forschen4 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 7 2 · 1 9 . / 2 0 . N o v e m b e r 2 0 1 6 5 ·· ····································································································································································································································································································································································································································································································································································································
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