Dokumentation zur Reise · 2012. 10. 31. · Im Hotel Sole-Felsen-Bad beziehen wir für die 3...

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Modellbahn- und Reisefreunde Frauenfeld, Schweiz Reise 2012 29.08. – 05.09.2012 Ins Waldviertel und nach Mariazell, mit Besichtigungen. Dokumentation zur Reise Dokumentation zur Reise Dokumentation zur Reise Dokumentation zur Reise Inhalt: Reiseprogramm Reise-Zusatzprogramm Fahrpläne Waldviertel Gemeinde Gmünd Gemeinde Litschau Gemeinde Gross Gerungs Waldviertelbahn Gemeinde Ober Grafendorf Gemeinde Mariazell Mariazellerbahn und Klub Mh.6 Zusammengestellt aus dem Internet, vorwiegend von Wikipedia und diversen Webseiten der Gemeinden, durch Urs, 28.08.2012.

Transcript of Dokumentation zur Reise · 2012. 10. 31. · Im Hotel Sole-Felsen-Bad beziehen wir für die 3...

  • Modellbahn- und Reisefreunde Frauenfeld, Schweiz Reise 2012 29.08. – 05.09.2012 Ins Waldviertel und nach Mariazell, mit Besichtigungen.

    Dokumentation zur ReiseDokumentation zur ReiseDokumentation zur ReiseDokumentation zur Reise Inhalt: Reiseprogramm Reise-Zusatzprogramm Fahrpläne Waldviertel Gemeinde Gmünd Gemeinde Litschau Gemeinde Gross Gerungs Waldviertelbahn Gemeinde Ober Grafendorf Gemeinde Mariazell Mariazellerbahn und Klub Mh.6 Zusammengestellt aus dem Internet, vorwiegend von Wikipedia und diversen Webseiten der Gemeinden, durch Urs, 28.08.2012.

  • MRF Frauenfeld Dampf im Waldviertel und die Mariazellerbahn Fr, Fr, 31. Aug. – Mi, 5. Sept. 2012

    Heinz Rüegg ズ Grundstr. 50a ズ 8500 Frauenfeld ズ 079 / 237 27 80 ズ [email protected]

    Freitag, 31. Aug. 2012 Um 07.42 verlassen wir Frauenfeld in Richtung Zürich (an 08.21 / ab 08.40). In Zürich besteigen wir den Railjet, das „Flaggschiff“ der ÖBB. Er wird uns via Arlberg – Innsbruck Salzburg nach St. Pölten bringen. Das Mittagessen empfehlen eingefleischte Bahnfahrer „aus dem Rucksack“. In St. Pölten (an 16.02 / ab 17.01) ist es Zeit für ein Bier oder Kaffee und Kuchen, bevor uns der „Wieselbus“ nach Gmünd (an 18.51) bringt. Im Hotel Sole-Felsen-Bad beziehen wir für die 3 nächsten Nächte unser Quartier. Nach einem feinen Nachtessen lassen wir den 1. Reisetag gemütlich ausklingen.

    Samstag, 1. Sept. 2012 Am Morgen besteht die Möglichkeit das Depot der Waldviertelbahn, das Städtchen Gmünd oder ein Bad in der Sole-Therme zu geniessen. Nach dem Mittagessen geht es um 13.15 mit dem Dampfzug nach Gross Gerungs (an 15.45 / ab 17.00). Eine Abwechslungsreiche Fahrt über 45 km, mit Kehren bei Weitra und durch grosse Waldstücke mit der Wasserfassstelle Bruderndorf mitten im Wald, erreichen wir den Scheitelpunkt. Nun geht’s bergab nach Langschlag und Gross Gerungs. Nach einer Stärkung fahren wir zurück nach Gmünd. Nach der Rückkehr um 19.10 in unserem Hotel erwartet uns ein leckeres Nachtessen.

    Wasserfassen in Bruderndorf Strecke Gmünd-Gross Gerungs Gross Gerungs

  • MRF Frauenfeld Dampf im Waldviertel und die Mariazellerbahn Fr, Fr, 31. Aug. – Mi, 5. Sept. 2012

    Heinz Rüegg ズ Grundstr. 50a ズ 8500 Frauenfeld ズ 079 / 237 27 80 ズ [email protected]

    Sonntag, 2. Sept. 2012 Um 10.00 fahren wir ab Gmünd auf der 2.Strecke der Waldviertelbahn nach Litschau (an 11.15 / ab 12.30 oder 16.00) Zur Rückfahrt haben wir 2 Möglichkeiten, so dass das wir das Mittagessen in Litschau oder Gmünd (an 13.45 oder 17.15) einnehmen können. Am Abend treffen wir uns dann wieder zum letzten Nachtessen in unserem Hotel.

    Montag, 3. Sept. 2012 Heute heisst es Abschied nehmen von Gmünd und vom Waldviertel. Um 11.17 verlassen wir Gmünd in Richtung Sigmundsherberg (an 12.16 / ab 13.46) Nach dem Mittagessen im Gasthof GÖD geht es via Horn (an 13.57 / ab 14.08) durch das schöne Kamptal nach Krems (an 15.29 / ab 15.47) und weiter nach St.Pölten (an16.22 / ab16.41)

    Hier steigen wir in unsere 2. Schmalspurbahn um, die uns zum Ziel des Tages nach Ober Grafendorf bringt. In Ober Grafendorf besuchen wir noch den Eisenbahnclub Mh6 bevor wir in der Pension Ziekel unser Quartier beziehen.

  • MRF Frauenfeld Dampf im Waldviertel und die Mariazellerbahn Fr, Fr, 31. Aug. – Mi, 5. Sept. 2012

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    Dienstag, 4. Sept. 2012 Um 08.53 verlassen wir mit dem „Ötscherbär“ der Mariazellerbahn Ober Grafendorf und fahren zuerst auf der Talstrecke bis Laubenbachmühle. Nach der Station Laubenbachmühle steigt die Strecke stetig über Viadukte und durch Tunnel an bis Mariazell an. In Mariazell besichtigen wir die Fahrzeug- sammlung der Museumtramway Mariazell (ca. 1.5 Std.). Nach einem „Jagasaftl“ zum Apero geht es zum Gasthof „Bartelbauer“ zum Mittagessen.

    Um 15.53 verlassen wir Mariazell mit dem „Ötscherbär“ und fahren nach Kirchberg a.d. Pielach (an 17.30). Dort besichtigen wir im Modellbahnmuseum Mariazellerbahn auf einer 70 m2 grossen Anlage die Mariazellerbahn im M 1:87. Um 18.30 geht es wieder zurück nach Ober Grafendorf (an 19.07) zum Nachtessen. Mittwoch, 5. Sept. 2012 Nun heisst es Abschied nehmen von Österreich, seinen Bahnen und seiner Gastlichkeit. Um 09.07 bringt uns die Mariazellerbahn nach St.Pölten (an 09.26 / ab 09.57) wo wir den Railjet besteigen. Unterwegs geniessen wir unser Mittagessen „aus dem Rucksack“ oder vom Bordservice. In Zürich (an 17.20 / ab 17.37) steigen wir noch auf den „Konstanzer“ der uns wieder nach Frauenfeld (an 18.16) bringt. Kosten vor der Reise:

    • 760.00 Fr. für ½ Preis-Abo in 2.Kl. • 710.00 Fr. für GA in 2.Kl.

    Leistungen:

    • Bahnfahrt Frauenfeld – Buchs – Frauenfeld • Bahnfahrt Buchs – St.Pölten – Buchs • Sitzplatzreservierung im Railjet auf Hin- und Rückreise • „Wieselbus“ St.Pölten – Gmünd

  • MRF Frauenfeld Dampf im Waldviertel und die Mariazellerbahn Fr, Fr, 31. Aug. – Mi, 5. Sept. 2012

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    • Bahnfahrt Waldviertelbahn Gmünd – Gross Gerungs – Gmünd • Bahnfahrt Waldviertelbahn Gmünd – Litschau – Gmünd • Bahnfahrt Gmünd – St.Pölten • Bahnfahrt St.Pölten – Ober Grafendorf – St.Pölten • Bahnfahrt Ober Grafendorf – Mariazell – Ober Grafendorf • Übernachtung mit Halbpension (3 Nächte) im Hotel Sole Felsen Bad in Gmünd • Übernachtung mit Frühstück (2 Nächte) in der Pension Ziekel in Ober Grafendorf • Eintritt Tramway Mariazell • Eintritt Modellbahnmuseum Mariazellerbahn in Kirchberg a.d. Pielach

    Dieser Betrag ist bis 30. Juni 2012 einzuzahlen auf das Konto 4000.0040 (IBAN CH16 8138 4000 0040 1009 6) der Raiffeisenbank Frauenfeld. Auf Wunsch kann ein Einzahlungsschein abgegeben werden. Kosten vor Ort:

    • 196.00 Fr. (in Euro) Leistungen:

    • Mittagessen Samstag • Mittagessen Sonntag • Mittagessen Montag • Nachtessen Montag • Mittagessen Dienstag • Nachtessen Dienstag

    Dieser Betrag (geschätzt) ist in Euro vor Ort für die Mahlzeiten und 1 Getränk zu bezahlen. Gesamtkosten der Reise:

    • 956.00 Fr. für ½ Preis – Abo in 2.Kl. • 906.00 Fr. für GA in 2.Kl.

    Anmeldeschluss:

    • 31. März 2012 an Heinz Rüegg ([email protected]) Die Reiseleiter Urs Mäder und Heinz Rüegg

  • Ergänzungen zur MRF - Reise

    ins Waldviertel und Mariazellerbahn

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    Samstag, den 1. Sept. 2012

    • Besichtigung des "Heizhauses" der Waldviertelbahn im Gmünd um 11.15 Uhr unter der Führung von Manfred Böhm NÖVOG

    Sonntag, den 2. Sept. 2012

    • Gmünd ab 10.00 Uhr Gast: Wieland Zimmer, Traktion ÖBB, Wien

    • Schönau b. Dorfwirt an 11.09 Uhr

    • Schönau 27 an 11.15 Uhr Extrahalt für den MRF beim Haus von Herrn Miedler (Schaffner weiss Bescheid) und Anlagebesichtigung

    • Schönau 27 ab ca. 12.00 Uhr und Spaziergang ca. 30 Min. (Schönwetter- variante) oder Taxi (Schlechtwettervariante) nach Litschau

    • Litschau an ca. 12.45 Uhr Mittagessen im Gasthof Kaufmann http://www.gasthof-kaufmann.at/index.html im Gastgarten (Schönwettervariante)

    oder in der Gaststube (Schlechtwettevariante)

    • Litschau ab 16.00

    Dienstag, den 4. Sept. 2012

    • Besichtigung der Modellbahn Mariazellerbahn für den MRF (5 Personen, normal für Gruppen ab 10 Personen) von 17.30 - 18.30 Uhr

  • Reiseprogramm

    Waldviertel und Mariazellerbahn

    31. Aug. - 5. Sept. 2012

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    Fr, 31. August 2012

    Besammlung: 07.00 bei der Hauptunterführung Frauenfeld SBB

    Frauenfeld ab 07.12 IC 812

    Zürich an 07.53 umsteigen

    ab 08.40 Railjet 163 (mit Bistro?)

    Platzreservation:

    Wagen Nr. 24

    Plätze Nr. 71 - 74 + 78

    St.Pölten an 16.02 umsteigen

    Kaffee und Kuchen oder ein Bier?

    ab 17.01 Wieselbus Linie F Kurs 8

    Gmünd NÖ an 18.51 Transfer zum Hotel Sole - Felsen - Bad

    Zimmerbezug und Nachtessen

    Übernachtung (Halbpension)

    Sa, 1. September 2012

    Depotbesichtigung

    Mittagessen

    Gmünd NÖ ab 13.15 Dampfzug 16903 (mit Speisewagerl)

    Gross Gerungs an 15.45

    ab 17.00 Dampfzug 16904 (mit Speisewagerl)

    Gmünd NÖ an 19.10 Transfer zum Hotel - Sole Felsenbad

    Nachtessen

    Übernachtung (Halbpension)

  • Reiseprogramm

    Waldviertel und Mariazellerbahn

    31. Aug. - 5. Sept. 2012

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    So, 2. September 2012

    Gmünd NÖ ab 10.00 oder 14.00 Dampfzug 16926/28 mit Jausenstüberl

    Litschau an 11.15 oder 15.15

    ab 12.30 oder 16.00 Dampfzug 16927/29 mit Jausenstüberl

    Gmünd NÖ an 13.45 oder 17.15

    Zeit je nach Dampffahrt zur freien Verfügung

    Nachtessen

    Übernachtung (Halbpension)

    Mo, 3. September 2012

    Gmünd NÖ ab 11.17 REX 2111

    Sigmundsherberg an 12.16 Mittagessen im Gasthof Göd beim Bahnhof

    umsteigen

    ab 13.46 R 6264

    Horn N Ö an 13.57 umsteigen

    ab 14.08 R 6220

    Krems/Donau an 15.29 umsteigen

    ab 15.47 REX 6020

    St.Pölten an 16.22 umsteigen

    ab 16.34 R 6815

    Ober-Grafendorf an 16.54 Besichtigung Eisenbahnclub Mh6

    Zimmerbezug Pension Ziekel

    Nachtessen

    Übernachtung (mit Frühstück)

  • Reiseprogramm

    Waldviertel und Mariazellerbahn

    31. Aug. - 5. Sept. 2012

    Heinz Rüegg, Grundstr. 50a, 8500 Frauenfeld, 079 / 237 27 80, [email protected] Seite 1 von 3

    Dienstag, 4. September 2012

    Ober-Grafendorf ab 08.53 REX 6807 "Ötscherbär"

    Mariazell an 11.10 Besichtigung Museumtramway Mariazell

    (ca. 1 1/2 Std.)

    Apero

    Mittagessen im Rest. Bartelbauer

    Mariazell ab 15.53 REX 6810 "Ötscherbär"

    Kirchberg an 17.30 Besichtigung Modellbahnmuseum

    a. d. Pielach Mariazellerbahn

    ab 18.34 REX 6814 "Dirndltaler"

    Ober-Grafendorf an 19.07 Nachtessen

    Übernachtung (mit Frühstück)

    Mittwoch, 5. September 2012

    Ober-Grafendorf ab 09.07 R 6828

    St.Pölten an 09.26 umsteigen

    ab 09.57 Railjet 162 (mit Bistro)

    Platzreservation:

    Wagen Nr. 24

    Plätze Nr. 71 - 73 + 77 und 78

    Zürich an 17.20 umsteigen

    ab 17.37 IR 2131

    Frauenfeld an 18.16

  • Das Waldviertel Das Waldviertel ist der nordwestliche Teil des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich. Im Süden wird es von der Donau, im Südwesten von Oberösterreich, im Nordwesten und Norden von Tschechien und im Osten vom Manhartsberg (537 m) begrenzt. Letzterem verdankt es auch den Namen Viertel ober dem Manhartsberg (im 18. und 19. Jahrhundert oft abgekürzt mit V.O.M.B.) Viertel und Bezirke Niederösterreichs

    Das Waldviertel umfasst eine Fläche von etwa 4.600 km² und wird von etwa 220.000 Personen bevölkert (Stand: 2011). Die wichtigsten Städte sind die Bezirkshauptstädte Gmünd, Horn, Krems an der Donau, Waidhofen an der Thaya sowie Zwettl und es umfasst einerseits die dazugehörigen Bezirke und andererseits den Nordwestteil des Bezirks Melk und westliche Teile (wie die Gemeinden Hardegg und Mühlbach am Manhartsberg) des Bezirkes Hollabrunn. Teile der Bezirke Krems und Horn liegen aber auch im Weinviertel. Zu den strukturstärksten Gebieten des Viertels gehört die Wachau mit ihren Hauptorten Krems an der Donau und Spitz an der Donau. Geologisch betrachtet liegt die Wachau zu beiden Seiten der Donau im Waldviertel, denn der Dunkelsteinerwald gehört zur Böhmischen Masse. Im Zentrum des Waldviertels befindet sich der nach dem Anschluss 1938 angelegte Truppenübungsplatz Allentsteig.

  • Stadtplatz von Weitra Im Waldviertel herrscht ein kontinental geprägtes Hochflächenklima vor, das im Westen (Weinsberger Wald) zum atlantisch geprägten Hochflächenklima und im Osten (Manhartsberg, unteres Kamptal) zum pannonischen Klima übergeht. Letztere Übergangszone ist der trockenste Raum Österreichs mit durchschnittlich 400 mm Jahresniederschlagsmenge, in manchen Jahren regnet es nur 250 mm. Im inneren Waldviertel ungefähr zwischen Zwettl und Neupölla befindet sich ein inneres Trockengebiet. Das Klima des Waldviertels wurde und wird teilweise noch fälschlicherweise als negativ beurteilt (kalt, rau). Aus Statistiken ist jedoch ersichtlich, dass das Waldviertel das größte Rapsanbaugebiet und das zweitgrößte Ackerbaugebiet Österreichs ist und die Erträge pro Flächeneinheit höher sind als im Weinviertel oder Alpenvorland. Dies könnte aber auch an der hervorragenden Bodenqualität liegen. Lediglich durch die Höhenlage bedingt reift die Ernte später, was zu einer Benachteiligung aufgrund Preisverfall und niedriger Erlöse führt. Das Waldviertel ist eine Grundgebirgslandschaft aus Graniten und Gneisen mit Höhen bis ca. 1.000 m. Wichtigster Fluss des nordöstlichen Teils dieser nördlich der Donau gelegenen Landschaft ist der Kamp. Nördlich von Krems tritt er in das Donautal, dessen nördliche Hangkante

  • durch alte schotterführende Terrassen, dem sogenannten Wagram gebildet wird. Das Kamptal ist etwa 100 Meter tief in die Hochfläche des Waldviertels eingeschnitten. Das Waldviertel präsentiert sich heute als eine wellige Rumpffläche des zur böhmischen Masse gehörenden Grundgebirges. Granitblöcke (Restlinge) finden sich an vielen Stellen, wie in der Blockheide Gmünd, einige davon als so genannte Wackelsteine. Weite Teile weisen Verwitterungsböden auf, es gibt aber auch im Randbereich tertiäre Ablagerungen und auch Lössablagerungen (z. B. im Horner Becken und im Donautal). Geologisch unterscheidet man das ältere Moldanubikum vom jüngeren Moravikum, das am Ostrand des Waldviertels vom Moldanubikum überlagert wird. Das Moldanubikum lässt sich weiter in die hauptsächlich aus Paragneisen aufgebaute Ostronger Einheit (Monotone Serie), in die aus verschiedenen Gesteinsserien bestehende Drosendorfer Einheit (Bunte Serie) und die Gföhler Einheit unterteilen, die hauptsächlich aus Granuliten, dem Gföhler Gneis und Amphiboliten besteht. Die schmale Drosendorfer Einheit folgt, von Drosendorf kommend, dem Ostrand des Moldanubikums, biegt dann in südwestliche Richtung ab und erreicht westlich von Gföhl vorbei an Spitz endlich Persenbeug, wo sie dann südlich der Donau unter jüngere Bedeckung abtaucht. In ihr befinden auch Bodenschätze wie Marmor oder Graphit. Nordwestlich davon liegt die Ostronger Einheit und südöstlich die Gföhler Einheit. Alle diese Einheiten bestehen aus hochmetamorphen Gestein der variszischen Gebirgsbildung. Westlich der Linie Sarmingstein-Bad Traunstein-Zwettl-Kirchberg am Walde-Kautzen zieht sich eine aus dem Intrusivgestein Granit bestehende Insel, die sich bis ins Mühlviertel und nach Tschechien fortsetzt. Durch das nordwestliche Waldviertel verläuft die europäische Hauptwasserscheide. Die Lainsitz, an der Gmünd liegt, entwässert nach Norden über die Moldau und Elbe in die Nordsee. Alle anderen Flüsse im Waldviertel, vor allem Kamp und Thaya entwässern über die Donau ins Schwarze Meer. Das Waldviertel ist von jeher ein strukturschwaches Landwirtschafts-gebiet. Neben der Landwirtschaft entstand hier sehr zeitig eine Textilindustrie, die sich aus den zahlreichen Kleinwebereien entwickelte. Auf vielen Bauernhöfen stand vorher ein Webstuhl, auf dem die Schafwolle des eigenen Hofes verarbeitet wurde. Speziell Bandwebereien und Flechtereien entstanden hier, die dem Waldviertel auch den Beinamen Bandlkramerland gaben. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war das Waldviertel durch den Eisernen Vorhang stark benachteiligt. Erst durch die Öffnung kann das Waldviertel durch das neue Hinterland ein kleinwenig wirtschaftlich aufholen.

  • Im Raum Karlstein an der Thaya hatte sich eine Uhrenindustrie gebildet, man nennt diese Region auch „Horologenland“. Österreichs einzige Uhrmacherfachschule ist hier situiert. Im Jahre 1984 wurde die Waldviertler Schuhwerkstatt in Schrems von Sozialminister Alfred Dallinger ins Leben gerufen. Es war ein Projekt zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und ist inzwischen ein international agierender Betrieb. 2009 kaufte die Schuhwerkstatt eine Lagerhalle der insolventen Ergee. Durch den Holzreichtum einerseits und dem vorhandenen Quarz (oder Kies, wie er hier bezeichnet wird) entstanden aber auch zahlreiche Glashütten, von der sich einige Manufakturen bis heute erhalten haben und heute sowohl einen wirtschaftlichen als auch einen kulturellen Faktor spielen. Sie sind im Verein Glaskunst Waldviertel organisiert, der auch Museen betreibt. Durch den Rückgang der Landwirtschaft ist die Waldfläche in der Zunahme begriffen. In der ursprünglich textilen Region des Waldviertels sind überhaupt nur mehr wenige Textilbetriebe übrig geblieben; zu den größten gehören die Firma "Herka Frottier" in Kautzen und die Firma „Framsohn Frottier“ in Heidenreichstein. Im Tourismus setzt man vornehmlich auf sanften Tourismus und Wellnesstourismus wie im Moorbad Harbach, im Sole-Felsen Bad in Gmünd oder im Dunglzentrum in Gars am Kamp. Im Unterschied zu anderen Regionen Niederösterreichs hatte das Waldviertel in den vergangenen Jahren einen permanenten Zuwachs im Bereich der Tourismuswirtschaft zu verzeichnen. Allein 2009 stieg die Anzahl der Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr um über 7 Prozent. Viele landwirtschaftliche Produkte, wie der Waldviertler Graumohn und daraus hergestellte Artikel, werden vermarktet - zum Beispiel im „Mohndorf“ Armschlag. Die Landwirtschaft setzt sehr stark auf Direktvermarktung (Abhof-Verkauf) in den Wiener Bereich. Auch die Fischzucht in vielen Fischteichen, die massiv zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia angelegt wurden, um die immer wieder auftretenden Lebensmittelknappheiten auszugleichen, ist ein Nischenprodukt. Alljährlich zu Weihnachten werden viele Karpfen vor allem für den Wiener Markt abgefischt. Im nördlichen Waldviertel gibt es den Versuch einer eigenen Regionalwährung, der Waldviertler Regional wird in etwa 200 Unternehmen akzeptiert. Die Waldviertler Straße (B 2) und die Kremser Straße (B 37) bilden gemeinsam die Hauptverkehrsadern des Waldviertels. Nachdem die Planungen für eine Autobahn bzw. Schnellstraße verworfen wurden, werden beide Straßen derzeit ausgebaut (Ortsumfahrungen, 2+1 System).

  • Im Bahnverkehr besitzt das Waldviertel nur wenige Linien. Viele Planungen, wie eine Bahn Groß Gerungs–Zwettl–Donau, Langschlag–Mühlviertel oder Litschau–Nová Bystrice konnten wegen des 1. Weltkrieges nicht verwirklicht werden. Die wichtigste Strecke ist die Franz-Josefs-Bahn zwischen Wien und Gmünd. Bis in die 1990er Jahre fuhren hier Züge nach Prag und Berlin (Vindobona). Heute ist die Strecke nur noch von regionaler Bedeutung. Die Österreichische Nordbahn übernahm den Hauptteil des Bahnverkehrs in Richtung Tschechien. Auch auf den Nebenbahnen, der Kamptalbahn und der Donauuferbahn, hat die Auslastung in den letzten Jahren abgenommen. Auf den Waldviertler Schmalspurbahnen, der Lokalbahn Göpfritz–Raabs, der Thayatalbahn und der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg wurde der planmäßige Personenverkehr bereits eingestellt. Um dennoch ein öffentliches Verkehrsnetz anzubieten, verkehren seit dem 21. Dezember 2009 zum bestehenden Busnetz mit dem neu gegründeten Waldviertel-Bus zusätzliche und grosteils vertaktete Buslinien für eine stärkere Vernetzung regionaler Zentren. Der Waldviertel-Bus ist eine Initiative des Landes Niederösterreich und umfasst ein Schnellbussystem aus zwei Haupt- (Krems–Gmünd und Horn–Waidhofen a.d. Thaya) und neunzehn Zubringerlinien, wobei auch regionale Zentren in unmittelbarer Umgebung des Waldviertels angefahren werden (Hollabrunn, Melk oder Retz).

  • Gmünd

    Gmünd ist die Bezirkshauptstadt des Bezirkes Gmünd im nordwestlichen Waldviertel in Niederösterreich mit 5376 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2012).Gmünd (tschechisch Cmunt genannt) ist ein wichtiger Bahn- und Straßenübergang an der Grenze zur Tschechischen Republik nächst dem Naturpark Blockheide.Gmünd ist eine Mitgliedsgemeinde der Kleinregion Waldviertler Stadtland.

    Die Stadt liegt am Zusammenfluss (Gemünde) der Lainsitz und des Braunaubaches, wovon sich ihr Name ableitet. Sie wurde im Grenzvertrag von 1179 zwischen Böhmen und Österreich als concurus duorum rivulorum genannt. Die Besiedlung dieses Gebietes ist in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts einzuordnen. Das Stadtschloss entstand im 16. Jahrhundert und ist umgeben von einem englischen Park. Eine wichtige Wende in der Wirtschaftsgeschichte der Stadt war die Erbauung der Franz-Josefs-Bahn von Wien nach Prag und Budweis, die 1869 eröffnet wurde. In Gmünd befand sich mit der großzügig angelegten Werkstätte das betriebliche Zentrum der Franz-Josefs-Bahn, als Bahnknotenpunkt erlangte es zusätzliche Bedeutung. Dort verzweigten sich die beiden Streckenäste über Tábor nach Prag und Budweis und ab 1900 war Gmünd auch Ausgangspunkt der Waldviertler Schmalspurbahnen. Von 1907 bis 1916 verkehrte in Gmünd ausserdem die Oberleitungs-Automobillinie Gmünd, der erste Oberleitungsbus Österreichs. Nach dem Zerfall der Donaumonarchie 1918 wurde Gmünd zu einer geteilten Grenzstadt - die tschechoslowakische Nachbargemeinde, die aus dem nördlichen Teil von Gmünd entstand, heißt seit 1920 České Velenice. Der Name bedeutet "Böhmisch Wielands" und nimmt damit nicht auf Gmünd, sondern auf den südlich gelegenen, in Österreich verbliebenen Weiler Wielands Bezug, der heute Teil der Gemeinde Großdietmanns ist. Getrennt werden die beiden Städte durch die Lainsitz, die dort die Staatsgrenze bildet. 1919 wurde der Stadtteil, in dem sich der Bahnhof befand, Tschechien zugesprochen, womit Gmünd seinen wichtigsten Bahnanschluss verlor. Bis 1922 wurde daher die in Österreich verbliebene Haltestelle Gmünd Stadt zu einem Bahnhof ausgebaut. Im Oktober 1938 wurden Unter-Wielands und Böhmzeil, die 1920 an die tschechoslowakische Republik abgetreten werden mussten, an die Ostmark angeschlossen und die beiden Gemeinden als Stadtteil Gmünd III unter die Führung des Gemeindeverwalters von Gmünd gestellt. Die

  • Volkszählung ergab, dass über 400 Personen in das ehemalige Gmünd-Bahnhof rücksiedelten. Am 1. April 1942 erfolgte die Eingemeindung von Gmünd-Bahnhof (Verfügung des Reichsstatthalters des Reichsgaus Niederdonau). 1945 wurde dieses Gebiet mit der Wiederherstellung der Staatsgrenzen von 1920 wieder tschechoslowakisches Territorium. Wie die österreichischen Privatpersonen ging auch die Gemeindeverwaltung ihres gesamten in Česke Velenicé gelegenen Besitzes, vor allem der Grundstücke und der Anlagen des Wasserwerkes, verlustig. Der Lainsitzfluss und der Fischbach bilden wieder den Grenzverlauf zwischen der Republik Österreich und der Tschechoslowakei.

    Sehenswürdigkeiten Die Stadt Gmünd hat vor allem in der Altstadt einige historische Sehenswürdigkeiten aufzuweisen. Die Sgraffito-Häuser am Stadtplatz stammen aus dem 16. Jahrhundert, wie sie in ähnlicher Art auch in Weitra vorhanden sind. Ausserdem findet man am Stadtplatz das ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammende Alte Rathaus, die alte Schranne. Heute beherbergt es das Stadtmuseum und ein Eiscafé. Erzherzog Sigismund von Österreich (1826–1891), seit 1859 Besitzer von Schloss Gmünd und begeisterter Botaniker, legte hier einen großzügigen Landschaftspark an, an dessen Südostecke er ein Gewächshaus, das so genannte Palmenhaus errichten ließ. Es dient heute, nach einer Renovierung 1981 bis 1982, als städtischer Veranstaltungssaal. Die Stadt Gmünd ist reich an religiösen Denkmälern. Da die Stadt Sitz dreier Pfarren ist, sind auch ebensoviele Pfarrkirchen vorhanden. Die Urkirche der Stadt ist die Pfarrkirche St. Stephan am Stadtplatz. Die Grundmauern reichen in das 12./13. Jahrhundert zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die evangelische Friedenskirche an der Bahnhofstraße errichtet. Die letzte Kirche wurde im Jahr 1953 im Stadtteil Gmünd-Neustadt fertiggestellt. Die Herz-Jesu-Kirche wird oft auch als der Dom des Waldviertels bezeichnet. In der Nähe der Stadt befindet sich der Naturpark Blockheide. Eine weitere Attraktion ist das Sole-Felsen-Bad.

  • Adresse GmündÖsterreich

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    Seite 1 von 1gmünd - Google Maps

    25.08.2012http://maps.google.ch/maps?hl=de&q=gm%C3%BCnd&ie=UTF8&hq=&hnear=Gm...

  • Litschau

    Litschau ist eine Stadtgemeinde mit 2268 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2012) im Bezirk Gmünd in Niederösterreich. Sie ist die nördlichste Stadt in Österreich. Seit 2007 ist Litschau auch Luftkurort. Litschau liegt im niederösterreichen Waldviertel im Tal des Reissbaches auf 531 m ü. M., jedoch nicht direkt an der tschechischen Grenze. Nicht zuletzt durch die Gewässer Herrensee und Schönauer Teich ist Litschau besonders im Sommer ein touristischer Ort, der um Familien als Feriengäste wirbt. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 81,08 Quadratkilometer. 64,78 % der Fläche sind bewaldet. Im Gemeindegebiet befindet sich das rund elf Hektar große Naturschutzgebiet Rottalmoos. Rund um Litschau gibt es zahlreiche Rad- und Wanderwege. Zwei der insgesamt 16 markierten Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 180 km sind der Rundgang um den Herrensee (4,5 km) und der Waldlehrpfad in der Nähe des Schlosses. Die beiden längsten Rundwege für sehr sportliche und ausdauernde Wanderer sind der 7-Dörfer-Rundweg (31 km) und der Litschauer Marathonweg (42,2 km). Die Stadt Litschau wurde 1386 urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde ein Markt angelegt, der 1297 an die Habsburger kam; diese verpfändeten die Siedlung weiter, bis unter den Puchheimern (1346-1470) die Stadterhebung erfolgte. Ende des 16. Jahrhunderts unterdrückte der Grundherr Ludwig Wenzel Moratschky von Noskau einen Bauernaufstand. Während die Zeit des 30-jährigen Krieges für die Stadt die Verarmung brachte, da die wichtigen Handelsstraßen nicht mehr durch Litschau führten, entwickelten sich die Schaf- und Fischzucht sowie die Holzwirtschaft. 1763 erlangen die Grafen von Seilern-Aspang die Herrschaft. Das heutige Schloss stammt aus dieser Zeit. 1900 wurde ein Ast der Waldviertler Schmalspurbahnen von Gmünd nach Litschau in Betrieb genommen; der Personenverkehr wurde jedoch 1986 eingestellt. Seit Einstellung des Güterverkehrs Anfang 2001 wird ein fahrplanmäßiger touristischer Nostalgiebetrieb nach Litschau durchgeführt.

    Sehenwürdigkeiten In Litschau gibt es neben dem Herrensee auch noch weitere Sehenswürdigkeiten: Pfarrkirche St. Michael am Stadtplatz, deren älteste Teile auf das 14. Jahrhundert datieren.

  • Schloss Litschau: Schloss Litschau, welches sich in privatem Besitz der Familie Seilern-Aspang befindet. Es ist nicht öffentlich zugänglich. Bahnhof: Beim 1900 eröffneten Bahnhof der Waldviertler Schmalspurbahnen wächst die nördlichste Weinrebe Österreichs, die ebenfalls so alt ist. Das Bahnhofsgebäude dient kulturellen Veranstaltungen. Ebenfalls sind ein Heimatmuseum und ein Strickereimuseum im Ort ansässig.

  • Gross Gerungs

    Gross Gerungs liegt im Waldviertel in Niederösterreich etwa 20 km westlich von Zwettl. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 105,88 Quadratkilometer. 38,72 Prozent der Fläche sind bewaldet. Bereits im 11./12. Jahrhundert gehörte der Ort zum Stammgebiet der Kuenringer. Dort wo heute das Ödenschlössl steht wurde 1160 eine Burg errichtet, die später zum Schloss ausgebaut wurde aber nach 1600 verfiel. 1619 im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort von kaiserlichen Truppen gebrandschatzt. 1430 zum Markt ernannt, wurde die Gemeinde 1983 schließlich zur Stadt erhoben. Die Kraftarena In der Umgebung Gross-Gerungs befinden sich die Steinpyramide und mehrere Geotope, die unter dem Namen „Kraftarena“ touristisch beworben werden. Allen Objekten werden geomantische Eigenschaften zugeschrieben. Die beeindruckende Steinpyramide (eigentlich Stufenkegel) liegt im Neuwald bei Ober Neustift und besteht aus kreisförmigen Ebenen mit einer Gesamthöhe von 6,8 m. Der Durchmesser der untersten Stufe beträgt 16,5 m, jener der obersten 7,2 m. Wann sie erbaut wurde und welchem Zweck sie diente ist nicht restlos geklärt. Sieben Meter im Durchmesser und das imposante Gewicht von 500 Tonnen hat die Weltkugel, ein rundlicher Granit-Restling, der in seiner Form an den Globus erinnert und im Gebiet von Oberrosenauerwald Richtung Schloss Rosenau liegt. Der rund 6 Meter lange Kierlingstein im Wald zwischen Böhmsdorf und Wurmbrand liegt auf vier grossen Steinblöcken. Direkt auf dem Stein befindet sich eine etwa 40 cm tiefe Schale, die immer mit Wasser gefüllt ist. Diesem Wasser wird der Legende nach Heilwirkung zugeschrieben. Nordwestlich von Groß Gerungs bei der Ortschaft Thail befindet sich inmitten einer Baumgruppe ein auffälliger, drei Meter hoher „Opferstein“ mit einer großen Schalenbildung. Im Pierbichlwald am Weg zur Klauskapelle lag ein 24 t schwerer Steinquader. Hochaufragend ruhte dieser, leicht hangwärts geneigt, auf einer riesigen Steinformation. Der Wackelstein konnte gerade noch von einer Person bewegt werden. Nachdem ein Wanderer den Stein im Oktober 2011 zum Wackeln gebracht hatte und schon heruntergestiegen war, kippte der Stein um und zerbrach in zwei Teile. Der Wackelstein von Harruck, der auch als Naturdenkmal geführt wurde, war ein beliebtes Ausflugsziel.[

  • Waldviertler Schmalspurbahnen

    Die Waldviertler Schmalspurbahnen sind ein touristisch genutztes Netz von drei zusammenhängenden Strecken der NÖVOG mit einer Spurweite von 760 mm, welche von Gmünd in Niederösterreich aus das nordwestliche Waldviertel auf Strecken nach Litschau, Heidenreichstein und Gross Gerungs erschließen. Bereits in den 1870er Jahren erhielt das niederösterreichische Waldviertel mit der Kaiser-Franz-Josefs-Bahn von Prag nach Wien einen ersten Anschluss an das europäische Eisenbahnnetz. Der daraus resultierende wirtschaftliche Aufschwung der von der Bahn bedienten Orte liess in den abseits gelegenen Regionen rasch den Wunsch nach weiteren Bahnanschlüssen entstehen, die zum Teil als normalspurige Lokalbahnen verwirklicht wurden. Mit Erlass des Niederösterreichischen Landeseisenbahngesetzes im Jahr 1895 wurde die staatlich geförderte Errichtung von Lokalbahnen wesentlich erleichtert. Auf Bestreben der ansässigen Glasindustrie wurde ein erstes Vorprojekt für eine Schmalspurbahn von Erdweis über Altnagelberg nach Litschau eingereicht, welches 1896 auf Gmünd als Ausgangspunkt abgeändert wurde. 1897 wurde das Projekt schließlich um die Abzweigung nach Heidenreichstein erweitert. Im Juli 1899 wurde die „Niederösterreichische Waldviertelbahn AG“ gegründet, mit der Betriebsführung der zu bauenden Bahnlinien wurden die Niederösterreichischen Landesbahnen beauftragt. Im April 1899 wurde mit dem Bau der nördlichen Strecken nach Litschau und Heidenreichstein

  • begonnen. Bereits im Juni 1900 konnten die ersten Probefahrten stattfinden und am 4. Juli 1900 wurde der planmässige Verkehr aufgenommen, als Triebfahrzeuge wurden Loks der Reihe U gewählt, die sich bereits auf der Pielachtalbahn der NÖLB bewährt hatten. Ein Jahr später wurde mit dem Bau der längsten und aufwändiger zu trassierenden Strecke südlich von Gmünd begonnen. Am 9. August 1902 fuhr der Eröffnungszug auf dem ersten Teilstück zwischen Gmünd und Bad Grosspertholz. Die Fortsetzung nach Gross Gerungs, die abschnittsweise Gebirgsbahncharakter aufweist, ging im März 1903 in Betrieb. Hier kamen vorzugsweise die 1902 angeschafften Loks der Reihe Uv zum Einsatz, eine leistungsstärkere Weiterentwicklung der Reihe U mit Verbunddampfmaschine. Damit erreichte das Schmalspurnetz im Waldviertel seine grösste Ausdehnung, in der es auch heute noch vollständig befahrbar erhalten ist. Eine im Detail ausgearbeitete Verbindung von Litschau über Haugschlag nach Neubistritz (Nová Bystřice) zur Schmalspurbahn Neuhaus–Neubistritz, verzögerte sich aus finanziellen Gründen immer länger und kam nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges nicht mehr zustande. Aus denselben Gründen blieben auch Pläne, die Südstrecke von Gross Gerungs über Ottenschlag nach Krems oder über Arbesbach und Königswiesen nach Grein an der Donau verlängern, sowie eine Verbindung ab Langschlag mit dem Mühlviertel nach Freistadt erfolglos.

    Entwicklung ab 1986 Am 1. Juni 1986 wurde auf mehreren Nebenbahnen im Waldviertel der Personenverkehr eingestellt, so auch auf den Nordästen der Schmalspurbahn. Sinkendes Fahrgastpotenzial bedingt durch die Orientierung des Pendler- und Schülerverkehrs von Litschau und Heidenreichstein zur Bezirkshauptstadt Waidhofen a.d. Thaya liess diese Entscheidung schon seit längerem erwarten, der Güterverkehr blieb vorerst in vollem Umfang erhalten. Auf der Südstrecke hingegen wurde erstmals eine grundlegende Modernisierung des Betriebes vorgenommen. Zwei neu beschaffte Dieseltriebwagen der Reihe 5090 befuhren die Strecke fortan im sparsamen Einmannbetrieb, die Errichtung und Verlegung von Haltestellen sollte den Menschen in der Region Anreiz bieten, wieder verstärkt die Bahn als Verkehrsmittel in Betracht zu ziehen. Nach Einstellung der Steyrtalbahn 1982 waren die Waldviertler Schmalspurbahnen der letzte Bahnbetrieb Österreichs, auf dem fahrplanmässig Dampflokomotiven im alltäglichen Einsatz standen (ausgenommen der touristischen Zahnradbahnen). Auch nach der Modernisierung des Betriebes wurden an Samstagen, Sonn- und Feiertagen je zwei Zugpaare planmässig mit Dampflokomotiven bespannt. Diese Züge waren kein Nostalgie- oder Tourismusangebot, sondern reguläre Leistungen, die für jedermann zu den normalen Bahntarifen benutzbar waren und der Bahn auch ausserhalb der Eisenbahnfreunde-Szene Bekanntheit verschafften. Ab 1996 wurden diese Züge als planmässige Leistungen aufgegeben und in das Nostalgieprogramm der ÖBB zu einem Sondertarif aufgenommen, was sie

  • aber für reguläre Fahrgäste praktisch unbrauchbar machte. In der Folge wurde das Programm auf ein Zugpaar mit einem langen Aufenthalt zu einem Stadtrundgang in Weitra gekürzt. Auf den Nordästen fanden ab 1986 Sonderfahrten des Waldviertler Schmalspurbahnverein (WSV) statt. Die Züge wurden bei den ÖBB bestellt, Lokführer kam von ÖBB, das restliche Personal vom Verein. Anfang Juni 1992 wurde der Güterverkehr auf der Strecke Alt-Nagelberg–Heidenreichstein eingestellt und die Strecke vom Verein übernommen, der nach Aufkündigung der Zusammenarbeit durch die ÖBB hier einen Museumsbahn-Betrieb mit eigenen Fahrzeugen etabliert hat. Weitere Informationen auf Wikipedia Waldviertler Schmalspurbahnen .

    Bilderbogen Gmünd – Gross Gerungs

  • Bilderbogen Alt-Nagelberg – Litschau / Heidenreichstein

  • 25,261 Litschau 527 m ü. A.

    24,100 Schönau Dorfwirt

    19,300 Gopprechts

    15,387 Brand b. Litschau 518 m ü. A.13,2 Heidenreichstein 561 m ü. A.12,0 Kleinpertholz b. Heidenreichstein 8,2 Aalfang 537 m ü. A.6,5 Langegg b. Schrems 4,1 Brand Süd 1,1 Altnagelberg Fa. Ergo 0,4 Altnagelberg Herrenhaus

    0,011,243

    Altnagelberg 495 m ü. A.

    8,455 EK B 2

    8,367 Neunagelberg 485 m ü. A.

    5,800 Breitensee Kinderwerkstatt

    Lainsitz

    2,500 Böhmzeil (1918-1950 Bf)

    Neutrassierung 1950

    Staatsgrenze

    Lainsitz (23,1 m)[1]

    -0,2 Gmünd NÖ seit 1922 500 m ü. A.

    České Velenice (Gmünd Bahnhof)

    Staatsgrenze über die Lainsitz

    Gleisdreieck seit 1922

    Unterquerung der Franz-Josefs-Bahn

    2,258 Ehrendorf 495 m ü. A.

    3,883 Dietmanns 497 m ü. A.

    6,458 Eichberg bei Weitra 502 m ü. A.

    9,836 Alt Weitra 506 m ü. A.

    10,024 EK B 41

    14,061 Weitra 574 m ü. A.

    17,038 Langfeld 615 m ü. A.

    19,400 Schöllbüchl

    21,375 St. Martin bei Weitra 630 m ü. A.

    24,145 Steinbach-Groß Pertholz 626 m ü. A.

    26,338 Abschlag Fassldorf 673 m ü. A.

    28,8 Kleiner Bruderndorfer Tunnel (44 m)

    29,561 Bruderndorf (Wasserstelle) 749 m ü. A.

    29,7 Großer Bruderndorfer Tunnel (262 m)

    31,920 Bruderndorf seit 1986

    35,208 EK B 38

    36,059 Langschlag 753 m ü. A.

    36,687 EK B 38

    39,535 Harruck 757 m ü. A.

    41,045 EK B 38

    41,600 Heinreichs

    42,835 EK B 119

    43,073 Groß Gerungs 679 m

  • Ober-Grafendorf

    Ober-Grafendorf ist eine Marktgemeinde mit 4587 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2012) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich. Ober-Grafendorf liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 24,56 Quadratkilometer. 14,9 Prozent der Fläche sind bewaldet. Im Altertum war das Gebiet um Obergrafendorf Teil der Provinz Noricum, aus dieser Zeit datiert auch der an der Südseite der Kirche eingemauerte Römerstein, der an einen im Krieg gegen die Parther gefallenen römischen Soldaten erinnert (ca. 160-180 n.Chr.). Das Ortsgebiet ist der Schnittpunkt einer aus dem Pielachtal kommenden, zur Donau führenden, alten Salzstraße und einer von den Römern benutzten Ost-Westverbindung zwischen St. Pölten (Cetium) und Mank. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird „Grafendorf“ zu Beginn des 12.Jahrhunderts, als „Ober-Grafendorf an der Püelach“ wird es erstmals in einem Kirchenzinsbuch 1690 bezeichnet. Die Pfarre entstand Ende des 12. Jahrhunderts, die zugehörige Kirche im gotischen Stil wurde 1365 errichtet, ihr Turm allerdings erst 1545 fertiggestellt und im Jahre 1756 nochmals erhöht. Neben der Pfarrkirche ist das naheliegende Schloss Fridau das zweite historisch wertvolle Gebäude, urkundlich erwähnt wird es erstmals 1299. 1753 wurde das Neuschloss im Stil des Rokoko errichtet. An die Zeit der Feudalherrschaft erinnert neben dem heutigen Marktwappen (zusammengesetzt aus den Wappen der Herrscher von Sinzing und Zagging) noch der sogenannte „Pranger Hansl“ in der Ortsmitte, eine Figur die den ehemaligen Pranger zierte und auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts datiert wird. Ungefähr zur selben Zeit wurde dem Ort das Marktrecht verliehen, alten Dokumenten zufolge zwischen 1652 und 1656. 1683 wurde der Ort während der Türkenkriege im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung Wiens geplündert und niedergebrannt, die Kirche wurde jedoch - abgesehen von der Verwendung als Pferdestall - verschont. Die Bewohner des Ortes fanden während des Angriffs Schutz im nahen Schloss Fridau, das nicht eingenommen wurde. 1741 wurde Ober-Grafendorf während des Österreichischen Erbfolgekriegs von den französischen Truppen geplündert. 1805 sowie 1809 waren es wieder Franzosen, die dem Ort während der Napoleonischen Kriege einen unliebsamen Besuch abstatteten. Der erste gewählte Bürgermeister war Josef Sighart, ehemaliger Marktrichter, der 1850 von den Bürgern gewählt wurde, nachdem Kaiser Franz Joseph I.

  • wegen der Ereignisse im Revolutionsjahr 1848 den Gemeinden mehr Freiheiten zugestand. 1898 wurde der Ort mit der Eröffnung der Pielachtalbahn (der ersten Ausbaustufe der Mariazellerbahn) wegen der hier beginnenden Abzweigung nach Mank zu einem kleinen Verkehrsknoten. 1959 wurde Ober-Grafendorf das Marktwappen verliehen.

    Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 198, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 80. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2104. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,09 Prozent. In Ober-Grafendorf gibt es die weltweit erste Pilotanlage eines Wasserwirbelkraftwerks. Der Eisenbahnklub Mh.6 hat hier seinen Sitz. Hier einige Bilder dazu.

  • Mariazell

    Mariazell ist eine Stadt in der nördlichen Obersteiermark nahe der niederösterreichischen Grenze mit 1500 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2012). Sie liegt im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Bruck an der Mur. Mariazell ist durch die Gnadenstatue Magna Mater Austriae in der Basilika Mariä Geburt mit Abstand der wichtigste Wallfahrtsort Österreichs und darüber hinaus auch für viele Katholiken in den östlichen Nachbarländern von Bedeutung. Auch Wintersport wird in Mariazell betrieben. Mariazell liegt im Gebiet der nördlichen Kalkalpen (Türnitzer Alpen) auf einer schiefen Hochfläche am Hang der Bürgeralpe. Nordöstlich von Mariazell befindet sich das Fadental. Frühzeit In vorchristlicher Zeit und im ersten Jahrhundert nach Christus sind im Tal des heutigen Mariazellerlandes keine größeren bzw. geschlossenen Siedlungen nachweisbar. Die Vielzahl der illyrisch-keltischen Berg- und Flussnamen in der Region, wie z.B. die Erlauf, geben jedoch Hinweise auf kleinere Siedlungen dieser Volksstämme. Auch dürften den Illyrern und Kelten die Salzquellen im Halltal nicht unbekannt gewesen sein. Im 1. Jahrhundert v. Chr. war den Römern der Salzweg vom Halltal in das Traisental schon bekannt und einigen Berichten zufolge existierte auch ein Römerweg von Neuhaus kommend über den Zellerrain und die Brunnsteiner Marmorbrüche in die Mariazeller Gegend. Im 6. Jahrhundert n. Chr. nahmen - unter der Herrschaft der Awaren - die Slawen von dem Land Besitz, siedelten sich in der Bergregion an und betrieben hier Ackerbau. Auch hier lässt sich die Verbreitung dieses Volkes wieder aufgrund noch heute existierender Orts- und Bergbezeichnungen nachweisen (z.B. Ötscher - abgeleitet vom alpenslawischen Wort "oce" für "Vater"). Mittelalter 1025 machte Kaiser Konrad II. seiner Schwägerin Beatrix - vermählt mit Adalbero von Eppenstein - Teile der Grafschaft im Mürztale zum Geschenk. Bei der Schenkung handelte es sich um 100 Huben (niederdeutsch "Hufe"), zu denen auch das Gebiet des späteren Marktes Mariazell gehörte. Langjährige Streitprozesse wurden um diese Schenkung vor dem Reichsgericht und sogar vor dem Papst ausgetragen. Der Salzburger Erzbischof Eberhard entschied im Jahre 1151 in der Sache zugunsten des Stiftes St. Lambrecht, das die letzten Eppensteiner (erloschen 1122) in den Jahren um 1100 gegründet hatten. Es dürfte schon kurz darauf zur Teilung des Pfarrgebietes Mariazell und der Herrschaft Aflenz gekommen sein. Aus einer Urkunde von Papst Hadrian IV.

  • entnehmen wir das Datum 21. Dezember 1157 - noch heute wurde dieser Tag traditionellerweise als Gründungstag von Mariazell gefeiert, auch wenn er historisch nicht belegbar ist. Die Basilika von Mariazell 1157 kam der Mönch Magnus mit seiner aus Lindenholz geschnitzten Marienstatue in das Zellertal und errichtete um die auf einen Baumstrunk stehende Statue die erste Kapelle, um die der spätere Ort heranwuchs. Diese hatte der Legende nach zuvor einen Felsen geteilt, der den Weg versperrte. Aus ‚Maria in der Zelle‘ entstand der Name Mariazell. 1344 wurde der Ort zum Markt erhoben. 1340-1380 wurden an der Kirche Umbauten im gotischen Stil vorgenommen. 1420 kamen die Türken das erste Mal nach Mariazell, wobei es zu einem Brand des Ortes und der Kirche kommt. 1474 verwüstet ein weiterer Brand den Ort. 1532 kamen die Türken abermals nach Mariazell und steckten mehrere Häuser in Brand. Die Kirche blieb diesmal verschont.

  • Neuzeit 1644 wurde die Barockisierung der Kirche durch Abt Benedikt Pierin eingeleitet und mit den Arbeiten Baumeister Sciassia beauftragt. Nach seinem Tode wurden die Bauarbeiten von verschiedenen Baumeistern fortgesetzt und 1780 abgeschlossen. 1679 besuchte Kaiser Leopold I. die Mariazeller Gnadenmutter und schleppte in seinem Gefolge durch einen infizierten Kammerdiener die Pest in Mariazell ein. 156 Personen fielen der Seuche zum Opfer. 1683 wurden aus Furcht vor neuerlichen Türkeneinfällen die Gnadenstatue sowie das Schatzkammerbild nach St. Lambrecht gebracht, von wo diese noch im selben Jahr wieder zurückkamen. 1742 erteilte die Kaiserin Maria Theresia dem Abt Eugen Inzaghi die Privilegien zum Erzabbau in Gollrad und Aschbach, sowie für den Bau und Betrieb eines Mariazeller Eisengusswerkes. 1786 hob Kaiser Joseph II. im Rahmen seiner Klosteraufhebungen auch das Stift St. Lambrecht auf, wovon auch Mariazell betroffen war. Die Wallfahrten wurden erschwert und später gänzlich untersagt. 1798 verwüstete neuerlich ein Großbrand den Ort, wobei vornehmlich die Wiener Straße betroffen war. 1805 kam es in der Schlacht bei Mariazell zu Kampfhandlungen mit den französischen Truppen unter Napoleon. 1809 wurde der Kirchenschatz vor den französischen Truppen nach Temesvár in Ungarn in Sicherheit gebracht. Wenige Wochen später rückten die Franzosen in Mariazell ein. Kampfhandlungen, Requirierung und Missernten führten in diesen Jahren zur Ausblutung der Bevölkerung. 1816 wurde zu einem regelrechten Hungerjahr. Erzherzog Johann ließ die Kartoffel einführen und Armenäcker in der Gegend zur Bekämpfung des Hungers anlegen. 1818 kaufte Erzherzog Johann den Brandhof. 1827 kam es in der Allerseelennacht zum größten Brand, der fast den gesamten Ort einäscherte und bei dem die Kirche schwere Brandschäden erlitt. 1828-1832 konnte der Ort unter großen Mühen und Opfern wieder aufgebaut werden. 1892 wurde im stillgelegten Bohrwerk des Eisenwerkes ein Elektrizitätswerk aufgebaut und in den folgenden Jahren Mariazell erstmals mit elektrischem Strom versorgt. 1896 erfolgte der Bau der ersten allgemeinen Wasserleitung. 1898 wurde das Mariazeller Eisengusswerk stillgelegt. 1907 wurde die im Jahr zuvor fertiggestellte Mariazellerbahn dem öffentlichen Verkehr übergeben. 1911 wurde die Mariazellerbahn elektrifiziert. 1924 wurden die ersten Festspiele im neu erbauten Festspielhaus eröffnet. 1925 erlebten die Festspiele ihren Höhepunkt. In den folgenden Jahren kam es jedoch zum finanziellen Niedergang und zum Ende der Spiele. 1928 wurde als eine der ersten Seilbahnen in Österreich eine Gondelbahn auf die Bürgeralpe gebaut. Im gleichen Jahr wurde die allgemeine Wasserleitung um die "Student-Quelle" erweitert.

    Zweite Republik 1945 zog die Rote Armee der Sowjetunion in Mariazell ein und nahm mit 5.000 Mann Quartier, als Teil der Steiermark kam der Ort aber später im Jahr zur britischen Besatzungszone.

  • 1948 wurde Mariazell zur Stadt erhoben. Eine generelle Kirchensanierung erfolgte 1955-1957. In diesen Jahren wurden auch die Ortsumfahrung und ein neues Postamt gebaut. 1966 lösten die Patres des Stiftes Kremsmünster die Patres des Schottenstiftes, welche seit 1949 die kirchliche Leitung Mariazells innehatten, ab. In den Folgejahren wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Kirche und am Pfarrhof sowie den umliegenden Kapellen vorgenommen und der neue Rosenkranzweg gebaut. 1976 erhielt Mariazell ein Hallenbad und einige Jahre darauf eine Erweiterung der Hauptschule. 1983 besuchte Papst Johannes Paul II. Mariazell. Der Papstaltar wurde am Hauptplatz aufgebaut. Im Zuge dieses Großereignisses wurden in der gesamten Stadt umfassende Fassadenrenovierungen vorgenommen, der Hauptplatz neu gestaltet und Parkplätze geschaffen. 1990 fand eine Dank- und Freiheitswallfahrt der ehemaligen Ostblockländer mit 25.000 Teilnehmern statt. 1992 erfolgte die Übergabe der Wallfahrtsseelsorge von den Benediktinern aus Kremsmünster in die Obhut des Gründerstiftes und Mutterklosters St. Lambrecht. 1988 erfolgte die Einstellung der Mariazellerbahn zwischen Mariazell und Gußwerk. 2003 erfolgte die Abtragung der Mariazellerbahn zwischen Mariazell und Gußwerk. 2004: Mitteleuropäischer Katholikentag - Wallfahrt der Völker nach Mariazell mit über 100.000 Besuchern. 2007: Bartholomäus I., 270. Nachfolger des Apostels Andreas und Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel, Oberhaupt der rund 300 Millionen orthodoxen Christen, besucht Mariazell. Vom 12. - 15. August 2007 luden die österreichischen Bischöfe zu einer Jugendwallfahrt nach Mariazell ein. Rund 3000 Jugendliche aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich nahmen daran teil. Am 8. September 2007 besuchte Papst Benedikt XVI. Mariazell, um anlässlich des 850-Jahr-Jubiläums der Basilika einen Gottesdienst (Vesper) zu feiern.

  • Verkehr

    Straße: Mariazell liegt an der B 20 von St. Pölten über den Seebergsattel nach Kapfenberg im Mürztal. Nach Osten besteht durch das Salzatal eine Straßenverbindung nach Wildalpen (B24, über das Kernhofer Gscheid nach St. Aegyd am Neuwalde, ins Piestingtal und weiter in das Wiener Becken (B 21) oder über den Lahnsattel ins Mürztal und nach Mürzzuschlag (B 23). Bahn: Mariazell ist außerdem der südliche Endpunkt der Mariazellerbahn; der Bahnhof liegt allerdings 1 km (15 Gehminuten) vom Ortszentrum entfernt im Gemeindegebiet von Sankt Sebastian. Von diesem Bahnhof führt auch eine Museumsstraßenbahn zum nahen Erlaufsee. Zu dieser Museumslinie ist seit 2007 eine Verlängerung vom Bahnhof an den Stadtrand in Bau. Radweg: Mariazell ist neben Traismauer ein Endpunkt des Traisentalradweges.

  • Die Mariazellerbahn Die Mariazellerbahn, manchmal mit MzB abgekürzt, ist eine elektrifizierte Schmal-spurbahn mit einer Spurweite von 760 mm (bosnische Spurweite) in Österreich. Die Gebirgsbahn verbindet die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten mit dem steirischen Wallfahrtsort Mariazell, ursprünglich führte sie weiter bis Gusswerk. Eigentümer und Betreiber ist seit Dezember 2010 die Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG). Die Mariazellerbahn ist Teil des Verkehrsverbundes Niederösterreich-Burgenland. Der südliche Abschnitt zwischen Mitterbach und Mariazell ist ebenso in den Steirischen Verkehrsverbund integriert. Betrieblich eng verbunden war die Mariazellerbahn mit der heute teilweise stillgelegten Lokalbahn Ober-Grafendorf–Gresten, einer nicht-elektrifizierten Zweigstrecke.

    Talstrecke Die heute nur noch 84,268 Kilometer lange Strecke beginnt im St. Pöltner Hauptbahnhof. Gleich nach Verlassen des Bahnhofs wird zwischen den ersten beiden Tunneln die Leobersdorfer Bahn unterquert, der darauf folgende St. Pöltner Alpenbahnhof ist das betriebliche Zentrum der Mariazellerbahn. Hier befinden sich Fahrzeughallen, die Werkstätte und die umfangreichen Anlagen des inzwischen eingestellten Güterverkehrs. Im Anschluss daran verlässt die Bahn das Stadtgebiet. Auf den ersten Kilometern quert sie hauptsächlich landwirtschaftlich genutztes Hügelland und wechselt südlich von St. Pölten vom Tal der Traisen in das Tal der Pielach. Nach elf Kilometern wird Ober-Grafendorf erreicht, der größte Bahnhof an der Strecke; er war Ausgangspunkt der nicht elektrifizierten Zweigstrecke. Die Mariazellerbahn folgt dem Tal der Pielach über Hofstetten-Grünau, Rabenstein an der Pielach und den Hauptort der Talschaft, Kirchberg an der Pielach, bis zur Station Loich, welche für den Güterverkehr von besonderer Bedeutung war: Da das Lichtraumprofil der folgenden Tunnel nur für Schmalspurfahrzeuge angelegt ist, endete hier der Güterverkehr mit Rollböcken beziehungsweise später mit Rollwagen. Ab hier verengt sich das Tal der Pielach zusehends und kurz vor dem nächsten Bahnhof, Schwarzenbach an der Pielach, passiert die Bahn den Weißenburgtunnel und verlässt sogleich das Pielachtal und folgt dem sich schluchtartig verengenden Tal des Nattersbaches über Frankenfels bis zum Bahnhof Laubenbachmühle. Der ab hier folgende Abschnitt wird als Bergstrecke bezeichnet.

  • Bergstrecke Die Strecke gewinnt in einer lang gezogenen doppelten Kehre im oberen Abschnitt des Natterstales an Höhe. Über die Stationen Winterbach und Puchenstuben wird der Gösingtunnel, in dem mit 891,6 müM der höchste Punkt der Strecke liegt, erreicht. An dieser Stelle wechselt die Linienführung ins Erlauftal, dem sie bis kurz vor dem Endpunkt folgen wird. Im Anschluss an den Tunnel folgt der Bahnhof Gösing, circa 350 Meter oberhalb der Ortschaft Erlaufboden. Hier bietet sich dem Fahrgast zum ersten Mal der Anblick des 1893 Meter hohen Ötschers. Dieses Panorama und die gute Erreichbarkeit mit der damals neu gebauten Bahn führten schon zur Zeit der Bahneröffnung zum Bau eines Gasthofes gegenüber dem Bahnhof. Dieser Gasthof wurde 1922 zum Alpenhotel Gösing ausgebaut und später erweitert. Die Bahn folgt ab hier in leichtem Gefälle einer steilen, bewaldeten Berglehne, passiert mit dem Saugrabenviadukt den höchsten Viadukt der Mariazellerbahn und erreicht am Reithsattel den Bahnhof Annaberg. Dem Lassingstausee, der das Kraftwerk Wienerbruck speist, folgt rasch die Station Wienerbruck-Josefsberg, ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in die Ötschergräben. Nach einer weiteren Kehre um den See wendet sich die Strecke der Erlauf zu. Dieser Abschnitt gilt als landschaftlicher Höhepunkt der Mariazellerbahn: Zwischen einer Reihe kurzer Tunnel bieten sich mehrmals Einblick in die „Zinken“, wie hier die zerklüftete Schlucht der Erlauf genannt wird. Nach der Haltestelle Erlaufklause wird mit Mitterbach am Erlaufsee der letzte Halt in Niederösterreich erreicht, kurz darauf erreicht die Schmalspurbahn mit dem Wallfahrtsort Mariazell in der Steiermark ihren Endpunkt. Der anschließende 7,1 Kilometer lange Abschnitt bis Gußwerk, der vor allem dem Güterverkehr zu einem großen Sägewerk diente, ist seit 1988 stillgelegt und wurde 2003 abgetragen. Die Interessengemeinschaft Museumstramway Mariazell–Erlaufsee ist seit 2008 bemüht, einen kurzen Abschnitt der Trasse zu reaktivieren. Sie möchte dadurch ihre normalspurige Museumsstraßenbahn vom Bahnhof bis in die Ortsmitte von Mariazell verlängern.

    Seit 2000 Abtretung der ÖBB an den NÖVOG Ab circa 2000 gab es Überlegungen der ÖBB, die Mariazellerbahn zu verkaufen oder einzustellen. Bis 11. Dezember 2010 wurde die Bahn jedoch im Auftrag und auf Kosten des Landes Niederösterreich weiterhin von den ÖBB betrieben. Im Herbst 2003 wurde als eines von mehreren Zukunftsszenarien die Umspurung der für den Pendler- und Schülerverkehr wichtigen Talstrecke zwischen St. Pölten und Kirchberg an der Pielach auf Normalspur in Erwägung gezogen, für die verbleibende Schmalspurstrecke wären stärker touristisch orientierte Vermarktungskonzepte angestrebt worden. Seit umfangreichen Sanierungsarbeiten an den bestehenden schmalspurigen Gleisanlagen zwischen St. Pölten und Ober Grafendorf im Frühjahr 2007 ist dieses Projekt jedoch nicht mehr im Gespräch. Zur Förderung des touristischen Verkehrs wurde 2007 auf

  • Initiative der NÖVOG eine sanierte Zugsgarnitur in neuem Design auf die Strecke geschickt. Dieser Zug kommt täglich unter dem Namen „Ötscherbär“ auf der Gesamtstrecke zum Einsatz und wird von einer, in Anlehnung an die ursprüngliche Farbgebung der elektrischen Lokomotiven, braun lackierten Maschine der Reihe 1099 gezogen. Weiter Angaben finden Ihr auf Wikipedia unter dem Stichwort „Mariazellerbahn“.

    Bilderbogen Talstrecke

  • Bergstrecke

  • Streckenpläne

  • Westbahn von Wien Westbf

    Tullnerfelder Bahn von Tulln an der Donau

    -0,038 St. Pölten Hbf 273 m ü. A.

    Westbahn nach Salzburg Hbf

    0,500 Kleiner Eisbergtunnel (138 m)

    0,700 Großer Eisbergtunnel (274 m) 1,980 St. Pölten Alpenbf

    Leobersdorfer Bahn

    5,796 Schwadorf 314 m ü. A.

    7,700 Matzendorfer Brücke (31 m)

    9,700 Pielach (101 m)

    9,682 Völlerndorf (bis 02.06.1996) 274 m ü. A.

    11,955 Ober-Grafendorf

    Lokalbahn Ober-Grafendorf–Gresten

    15,550 Klangen 300 m ü. A.

    16,572 Weinburg

    17,542 Kammerhof 308 m ü. A.

    19,519 Hofstetten-Grünau 318 m ü. A.

    22,876 Mainburg 335 m ü. A.

    25,003 Rabenstein a. d. Pielach 341 m ü. A.

    27,000 Pielach (30 m)

    27,374 Steinklamm 357 m ü. A.

    28,939 Steinschal-Tradigist 363 m ü. A.

    31,316 Kirchberg a. d. Pielach 372 m ü. A.

    33,948 Schwerbach 391 m ü. A.

    35,294 Loich 400 m ü. A.

    38,176 Weißenburg (bis circa 1925) 418 m ü. A.

    38,900 Weißenburgtunnel (100 m)

    39,313 Schwarzenbach a.d. Pielach 429 m ü. A.

    39,700 Schönautunnel (62 m)

    39,800 Pielach (20 m)

    40,000 Natterstunnel (30 m)

    43,043 Frankenfels 462 m ü. A.

    46,469 Boding 508 m ü. A.

    46,600 Nattersbachbrücke (20 m)

    48,317 Laubenbachmühle 535 m ü. A.

    50,320 Unter Buchberg 571 m ü. A.

    51,400 Kerlsteintunnel (93 m)

    51,700 Steinbachtunnel (49 m)

    52,300 Buchgrabenviadukt (32 m)

    52,800 Weißwasserviadukt (36 m)

    53,500 Meierlberggrabenviadukt (34 m)

  • 53,843 Ober Buchberg (bis 1975) 650 m ü. A.

    54,500 Meierlbergtunnel (89 m)

    55,300 Stettenriegeltunnel (43 m)

    57,116 Winterbach 719 m ü. A.

    58,400 Eierzeilgrabenviadukt (34 m)

    58,600 Sturzgrabenviadukt (40 m)

    60,988 Puchenstuben 804 m ü. A.

    62,000 Heugrabenviadukt (24 m)

    63,500 Beinriegeltunnel (121 m)

    63,700 Florkogeltunnel (77 m)

    64,300 Gösingtunnel (2369 m)

    66,985 Gösing 891 m ü. A.

    68,300 Gösinggrabenviadukt (84 m)

    68,400 Ameiskogeltunnel (39 m)

    70,100 Großer Klausgrabentunnel (97 m)

    70,200 Klausgrabenviadukt (116 m)

    70,300 Kleiner Klausgrabentunnel (35 m)

    70,500 Reithmauertunnel (58 m)

    70,700 Saugrabenviadukt (116 m)

    71,287 Annaberg vormals Annaberg-Reith 806 m ü. A.

    Lassingstausee

    72,862 Wienerbruck-Josefsberg 795 m ü. A.

    Lassingbach

    74,300 Raingrabentunnel (269 m)

    74,700 Raingrabenbrücke (40 m)

    75,100 Lassingkienbachbrücke (40 m)

    75,300 Kienbachtunnel (375 m)

    76,000 Erlaufkienbachbrücke (15 m)

    76,100 Kienbach-Klausbrücke (15 m)

    76,700 Kleiner Zinkentunnel (55 m)

    76,800 Großer Zinkentunnel (68 m)

    77,000 Erlaufklausetunnel (111 m)

    77,237 Erlaufklause 815 m ü. A.

    77,500 Kuhgrabenviadukt (68 m)

    78,500 Eselgrabenbrücke (20 m)

    Landesgrenze Niederösterreich / Steiermark

    80,347 Mitterbach (Gemeindealpe) 799 m ü. A.

    84,230 Mariazell 849 m ü. A.

    Übergang zur Museumstramway Mariazell–Erlaufsee

    87,700 Rasing-St. Sebastian (bis 29.05.1988) 768 m ü. A.

    89,200 Sigmundsberg (bis 29.05.1988) 758 m ü. A.

    91,300 Gußwerk (bis 29.05.1988) 739 m ü. A

  • SIEMENS E-Lok E1 von 1911. Eine Lok der moderniserten E1 heute 1099 soll wieder in den Ursprungszustand versetzt werden, unter Mithilfe von SIEMENS!