Dorffest Lüsslingen-Nennigkofen Einweihung «Wohnen am … · 2018. 9. 10. · Dorffest...

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Dorffest Lüsslingen-Nennigkofen Einweihung «Wohnen am Dorfbrunnen», altes Handwerk, Sport Munistall ist bereits vermietet Die Einweihung des Wohnhauses am Dorfbrunnen nutzt Lüsslingen- Nennigkofen für ein grosses Dorffest ie Einweihung des Hauses «Wohnen am Dorfbrunnen» war für die Gemeinde Grund genug, ein dreitägiges Fest zu veranstalten, auch wenn der Umbau noch nicht ganz fertig ist. «Das letzte Dorffest fand vor 17 Jahren statt», rief OK-Präsident Martin Rufer dem Publikum am offiziellen Fest- akt in Erinnerung. Er freut sich, dass er bei der Organisation des Anlasses überall auf offene Arme gestossen ist. «Vereine, Gemeinde, Schule, die Kirschblütler, alle haben mitgemacht». Die Wohnbaugenossenschaft am Dorf- brunnen hat das alte Bauernhaus von der Gemeinde im Baurecht gekauft. Unter dem ausladenden Dach wurden zwölf Mietwohnungen auf vier Stockwerken bo- xenartig eingebaut. Von aussen sieht man kaum etwas, denn die Gebäudehülle blieb bestehen. Eine Herausforderung war es, genügend Licht hinein zu bringen und gleichzeitig dem Denkmalschutz gerecht zu werden, erklärte Ernst Hürlimann, Präsident der Genossenschaft. Dem Ar- chitekten Guido Kummer hatte es Spass gemacht, aus etwas Traditionellem etwas Neues zu schaffen, und dabei den alten Charakter zu bewahren. Der Verband D «Wohnen Schweiz» verlieh dem Objekt ei- nen Anerkennungspreis für die Bereitstel- lung von Seniorenwohnungen in einem denkmalgeschützten Bauernhaus. Objekt wird rentieren Rufer hielt dem Gemeindepräsidenten Herbert Schluep scherzhaft vor, er hätte sich mit dem Umbau des Hauses gegen Ende seiner Amtszeit ein architektoni- sches Denkmal setzen wollen, wie dies bei den französischen Präsidenten üblich war. Schluep konterte, dass hier im Ge- gensatz zu den französischen Bauten kein Geld von der Gemeinde gebraucht wurde. «Wir haben ein Objekt geschaffen, das rentiert», stellte er klar. Schluep blickte in die Vergangenheit des altehrwürdigen Hauses zurück, das bereits 300 Jahre auf dem Buckel hat. «Als ich zur Schule ging, war hier der Ge- meindemuni stationiert», erinnerte er sich. «Das war jeweils ein Spektakel, wenn die Kühe aus dem ganzen Dorf zum Muni getrieben wurden!». Alt und Neu vereint Im Innern des Hauses riecht es nach Holz. In der Mitte führt das Treppenhaus rund um den Lift in die oberen Geschos- se. Im ehemaligen Ökonomieteil stehen überall noch Gerüste herum. Keine Woh- nung ist wie die andere. Schwerpunkte sind aber bei allen hell getäferte Wände und Decken, helle Küchen und ausladen- de Lauben, zu welchen grosse Glastüren Zutritt gewähren. Von den Zimmern blickt man auf die Dachuntersicht mit den alten Balken. Durch die Dachfenster sieht man den Jura oder bis nach Solothurn. Im ehemaligen Wohnhaus sind die Räume niedriger und nicht für grosse Leute geeignet. Die ursprünglichen Deckenbal- ken wurden belassen. Das ganze Gebäude ist altersgerecht ausgebaut und rollstuhl- tauglich. Fünf Wohnungen sind bereits vermietet. Traditionelles Handwerk live Den zahlreichen Festbesuchern bot sich bei bestem Wetter ein vielfältiges ku- linarisches Angebot und überall Interes- santes zum Motto «Heute – Früher – Mor- gen» zu sehen. Eine alte Dreschmaschine, angetrieben von einem Einachser, klap- perte und ächzte. Oben füllten geschäfti- ge Hände Garben ein, unten kamen ferti- ge Strohballen heraus. Das Korn wurde direkt in Säcke abgefüllt. Beherzte ver- suchten sich beim Dreschen mit dem Dreschflegel. Etwas ruhiger ging es bei den Korb- flechterinnen zu. Bei Drechsler und Tischler fielen die Späne. Daneben bear- beitete der «Dängelima» fachgerecht stumpfe Sensen. Die Landfrauen hobelten Chabis, was das Zeug hielt und füllten ihn in Gläser ab. Beim Woodchopping-Wett- kampf nahmen Mannschaften aus ganz Europa teil. Sie massen sich unter ande- rem beim Sägen mit der Zweihandsäge oder beim Entzweihacken von Baum- stämmen mit dem Beil. Auf dem vom Turnverein eigens für das Fest zusammengeschweissten Riesengrill brutzelten appetitliche Schweinehalsbra- ten an langen Spiessen, die es mit selbst gemachtem Rotkraut und Knöpfli zu geniessen gab. Die Kirschblütler verkauf- ten Pitabrote und Ingwerlimonade. Crêpes, Waffeln, Kuchen, Raclette oder Fisch liessen niemanden hungrig von dannen ziehen. Markt vor malerischer Kulisse Entlang der Dorfstrasse reihten sich vor dem Hintergrund der alten Bauernhäuser die Stände der Marktfahrer auf. Nützli- ches und Unnützes, Praktisches und Ra- res war auf dem Flohmarkt zu finden. Al- lerlei Handwerkskunst gab es an den an- deren Ständen. Die Primarschülerinnen und -schüler boten farbig bemalte Steine, Untersetzer oder Tassen an. Beim Schulhaus konnten sich die Kinder im Fahren mit Pedalo und Swingrollern und im Stelzenlaufen üben. An der Farbtrommel kreierten sie origi- nelle Zauberbilder. VON MARLENE SEDLACEK Jahre alt ist das Bauernhaus im Dorfzentrum von Nennig- kofen, das fürs «Wohnen am Dorfbrunnen» umgebaut wor- den ist. 300 Mit dem Pferdewagen wird Nachschub für die Dreschmaschine angeliefert. Beim Tischler werden Blumenkisten gebaut. Mit dem Spinnrad werden die Fasern zu einem Faden gedreht.

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  • Dorffest Lüsslingen-NennigkofenEinweihung «Wohnen am Dorfbrunnen», altes Handwerk, Sport und Dorfmärit

    Munistallist bereitsvermietetDie Einweihung des Wohnhausesam Dorfbrunnen nutzt Lüsslingen-Nennigkofen für ein grosses Dorffest

    ie Einweihung desHauses «Wohnen amDorfbrunnen» war fürdie Gemeinde Grundgenug, ein dreitägigesFest zu veranstalten,

    auch wenn der Umbau noch nicht ganzfertig ist. «Das letzte Dorffest fand vor17 Jahren statt», rief OK-Präsident MartinRufer dem Publikum am offiziellen Fest-akt in Erinnerung. Er freut sich, dass erbei der Organisation des Anlasses überallauf offene Arme gestossen ist. «Vereine,Gemeinde, Schule, die Kirschblütler, allehaben mitgemacht».

    Die Wohnbaugenossenschaft am Dorf-brunnen hat das alte Bauernhaus von derGemeinde im Baurecht gekauft. Unterdem ausladenden Dach wurden zwölfMietwohnungen auf vier Stockwerken bo-xenartig eingebaut. Von aussen sieht mankaum etwas, denn die Gebäudehülle bliebbestehen. Eine Herausforderung war es,genügend Licht hinein zu bringen undgleichzeitig dem Denkmalschutz gerechtzu werden, erklärte Ernst Hürlimann,Präsident der Genossenschaft. Dem Ar-chitekten Guido Kummer hatte es Spassgemacht, aus etwas Traditionellem etwasNeues zu schaffen, und dabei den altenCharakter zu bewahren. Der Verband

    D«Wohnen Schweiz» verlieh dem Objekt ei-nen Anerkennungspreis für die Bereitstel-lung von Seniorenwohnungen in einemdenkmalgeschützten Bauernhaus.

    Objekt wird rentierenRufer hielt dem Gemeindepräsidenten

    Herbert Schluep scherzhaft vor, er hättesich mit dem Umbau des Hauses gegenEnde seiner Amtszeit ein architektoni-sches Denkmal setzen wollen, wie diesbei den französischen Präsidenten üblichwar. Schluep konterte, dass hier im Ge-gensatz zu den französischen Bauten keinGeld von der Gemeinde gebraucht wurde.«Wir haben ein Objekt geschaffen, dasrentiert», stellte er klar.

    Schluep blickte in die Vergangenheitdes altehrwürdigen Hauses zurück, dasbereits 300 Jahre auf dem Buckel hat.«Als ich zur Schule ging, war hier der Ge-meindemuni stationiert», erinnerte ersich. «Das war jeweils ein Spektakel,wenn die Kühe aus dem ganzen Dorf zumMuni getrieben wurden!».

    Alt und Neu vereintIm Innern des Hauses riecht es nach

    Holz. In der Mitte führt das Treppenhausrund um den Lift in die oberen Geschos-se. Im ehemaligen Ökonomieteil stehenüberall noch Gerüste herum. Keine Woh-nung ist wie die andere. Schwerpunkte

    sind aber bei allen hell getäferte Wändeund Decken, helle Küchen und ausladen-de Lauben, zu welchen grosse GlastürenZutritt gewähren. Von den Zimmernblickt man auf die Dachuntersicht mit denalten Balken. Durch die Dachfenster siehtman den Jura oder bis nach Solothurn.Im ehemaligen Wohnhaus sind die Räumeniedriger und nicht für grosse Leutegeeignet. Die ursprünglichen Deckenbal-ken wurden belassen. Das ganze Gebäudeist altersgerecht ausgebaut und rollstuhl-tauglich. Fünf Wohnungen sind bereitsvermietet.

    Traditionelles Handwerk liveDen zahlreichen Festbesuchern bot

    sich bei bestem Wetter ein vielfältiges ku-linarisches Angebot und überall Interes-santes zum Motto «Heute – Früher – Mor-gen» zu sehen. Eine alte Dreschmaschine,angetrieben von einem Einachser, klap-perte und ächzte. Oben füllten geschäfti-ge Hände Garben ein, unten kamen ferti-ge Strohballen heraus. Das Korn wurdedirekt in Säcke abgefüllt. Beherzte ver-suchten sich beim Dreschen mit demDreschflegel.

    Etwas ruhiger ging es bei den Korb-flechterinnen zu. Bei Drechsler undTischler fielen die Späne. Daneben bear-beitete der «Dängelima» fachgerechtstumpfe Sensen. Die Landfrauen hobelten

    Chabis, was das Zeug hielt und füllten ihnin Gläser ab. Beim Woodchopping-Wett-kampf nahmen Mannschaften aus ganzEuropa teil. Sie massen sich unter ande-rem beim Sägen mit der Zweihandsägeoder beim Entzweihacken von Baum-stämmen mit dem Beil.

    Auf dem vom Turnverein eigens für dasFest zusammengeschweissten Riesengrillbrutzelten appetitliche Schweinehalsbra-ten an langen Spiessen, die es mit selbstgemachtem Rotkraut und Knöpfli zugeniessen gab. Die Kirschblütler verkauf-ten Pitabrote und Ingwerlimonade.Crêpes, Waffeln, Kuchen, Raclette oderFisch liessen niemanden hungrig vondannen ziehen.

    Markt vor malerischer KulisseEntlang der Dorfstrasse reihten sich vor

    dem Hintergrund der alten Bauernhäuserdie Stände der Marktfahrer auf. Nützli-ches und Unnützes, Praktisches und Ra-res war auf dem Flohmarkt zu finden. Al-lerlei Handwerkskunst gab es an den an-deren Ständen.

    Die Primarschülerinnen und -schülerboten farbig bemalte Steine, Untersetzeroder Tassen an. Beim Schulhaus konntensich die Kinder im Fahren mit Pedalo undSwingrollern und im Stelzenlaufen üben.An der Farbtrommel kreierten sie origi-nelle Zauberbilder.

    VON MARLENE SEDLACEK

    Jahre alt ist das Bauernhausim Dorfzentrum von Nennig-kofen, das fürs «Wohnen amDorfbrunnen» umgebaut wor-den ist.

    300Mit dem Pferdewagen wird Nachschub für die Dreschmaschine angeliefert.

    Beim Tischler werden Blumenkisten gebaut.

    Mit dem Spinnrad werden die Fasern zu einem Faden gedreht.

    Statt von Handwurde spätereine Maschinefür das Dreschenbenutzt. Die fau-chende Dresch-maschine waram Dorffest eineAttraktion. Rechtssieht man nocheinen Teil des Ge-bäudes «Wohnenam Dorfbrunnen».

    FOTOS: MICHEL LÜTHI

    Schön verzierter alter Kinderwagen.

    Guido Kummer (links) erläutert MartinRufer und den Gästen den Umbau.

    Zwei Zaungäste betrachten dasGeschehen am Dorffest.

  • Kurz vor dem Abschlussfest der Sport-zentrum AG wurde mit einem Spaten-stich der Start zur Erneuerung des Frei-bads gegeben. Mitten unter den baden-den Gästen, am letzten Tag der Bade-saison in Zuchwil, begrüsste Peter Bau-mann, Leiter Bau und Planung dieGäste. Gemeindepräsident Stefan Hug,der zum Spatenstich den noch erhalte-nen Spaten aus dem Jahr 1974 erhielt,als der Neubau des Freibads ebenfallsmit einem Spatenstich gestartet wurde,wies auf die lange Geschichte hin. «Was

    gut war, wird nun noch besser.» Mit10 Millionen Franken werde die Erneu-erung des Freibades inklusive einertemporären Traglufthalle über demFreiluftbecken für den Winterbetriebalimentiert. Viele Jahre sei die Sanie-rung des Freibads verschoben worden.«Mit der Traglufthalle wagen wir eineFlucht nach vorne. Die Halle ist derTrumpfbur des Projekts», so Hug.

    Total veraltete Technik«Endlich ist der Moment gekom-

    men», sagte Urs Jäggi, Geschäftsführerdes Sportzentrums in seiner Rede.

    Schon 2004 habe man das Projekt ei-ner Traglufthalle in Diskussionen ge-wälzt. Seither sei die Sanierung immerwieder ein Thema gewesen, das abererst vor rund 4 Jahren ernsthaft ange-gangen werden konnte. Nicht nur derBeton des Beckens sei rau und das Be-cken habe Risse: «Hinter den Kulissensieht es viel schlimmer aus. Technikund Steuerung sind total veraltet», be-schreibt Jäggi die Gründe für die langersehnte Erneuerung. Er freue sich aufdie Zukunft, denn die Traglufthalle«entspricht einem Riesenbedürfnis, dabin ich zuversichtlich».

    Die Flucht nach vornesoll gelingenZuchwil Spatenstich für das Projekt der Erneuerung des Freibadesmit einer temporären Traglufthalle für den Winterbetrieb

    VON URS BYLAND

    Mit Schaufeln von links: Architekt Fred Marc Branger, Peter Baumann, Urs Jäggi, Marcel Siegenthaler (Sportzentrum), Ge-meindepräsident Stefan Hug, Rolf Mathys (Technik Sportzentrum), Manfred Tschui (VR-Präsident Sportzentrum AG), BeatriceSchibler (Verwaltungsrat) und Felix Strässle (Regio Energie, Namenssponsor der Traglufthalle). HANSJÖRG SAHLI

    In seinem Grusswort ging Zuchwils Ge-meindevizepräsident Daniel Grolimundvor 104 Aktionärinnen und Aktionären,die neben der Mehrheitseignerin Ein-wohnergemeinde Zuchwil (EGZ) ihreUnterstützung für das SportzentrumSZZ ausdrückten, auf das ZuchwilerLeitbild ein. «In der Formulierung «ent-decken, erleben und sich wohlfühlen»nimmt unser Sportzentrum mit seinenattraktiven Angeboten im kommunalenund regionalen Leben eine wesentlicheRolle wahr», lobte Grolimund den Um-gang von Leitung und Mitarbeitendenim SZZ «mit den Herausforderungendes Marktes». Hier werde mit Sorgfaltund Leidenschaft gearbeitet. Der seiteinem Jahr amtierende SZZ-Verwal-tungsratspräsident Manfred Tschui hat-te zu Beginn des geschäftlichen Ver-sammlungsteils betont, dass es durchdie intensive Zusammenarbeit mit derGemeinde und dank der grossen Unter-stützung durch Regionalgemeinden ge-linge, das Sportzentrum als «Leucht-turm» in Sport und Gesellschaft weiter-hin ausstrahlen zu lassen.

    RückblickSportzentrum-Direktor Urs Jäggi zeig-

    te auf, wie die Arbeit der aus neun Ein-zelbereichen (Freibad, Hallenbad, Well-nesspool, Sauna, Minigolf. Sportplätze,

    Sporthalle und Sporthotel, Grossanläs-se und Kurswesen) kombinierten Ge-samt-Anlage im Berichtsjahr 2017/18verlief. Mit Frei- und Hallenbad sowieden gesundheitsfördernden Indoor-An-lagen konnte dem letztjährig häufig lau-nischen Wetter begegnet werden. Zu-nehmende Bedeutung kam der Durch-führung von Grossevents in den Hallenzu. Auch das Kurswesen inklusive Lehr-gänge verzeichnete einen Aufschwung.

    Besonderes Augenmerk schenkte Jäg-gi dem Restaurant, dessen Führung seitJahresbeginn 2018 in den Händen vonStephan Büchel liegt. Zu den hier um-gesetzten zahlreichen Neuerungen ge-hören jetzt Tagesmenüs. Im Sportzen-trum arbeiten 107 Angestellte, die ne-ben vielfältigen Dienstleistungen die ge-samte Anlage betriebssicher und tech-nisch à jour halten. Jäggi und Tschuiunterstrichen die gute Auslastung desZentrums, das in der Berichtsperiodeeinen um 100 000 Franken höherenUmsatz als budgetiert auswies. Die Er-löse aus Lieferungen und Leistungen la-gen bei 5,2 Mio. (Vorjahr 5,1 Mio.); nachAbzug aller Kosten für Verwaltung, Per-sonal, Materialien sowie Abschreibun-gen betrug der Gewinn 2617,44 Fran-ken. Beklagt wurde der laut Jäggi nur in«Mikroschritten» behebbare Bilanzver-lust von rund 170 000 Franken, derdurch die Ausfinanzierung der PKSOverursacht wurde. «Wir sind gemein-

    sam gewillt, das Umsatzwachstum in al-len Bereichen weiter zu steigern.» DasPlenum entlastete den neunköpfigenVerwaltungsrat plus Geschäftsleitungohne Gegenstimmen. Genehmigt wur-de auch das Reglement über die nach13 Jahren leicht angehobene Entschädi-gung für den Verwaltungsrat. Die dreiMitglieder des von der Gemeinde dele-gierten, politischen Beirats werdenebenfalls gewürdigt. Mit einem Präsentgeehrt wurden die beiden Stamm- undPartnervereine des Sportzentrums: derEishockeyclub Zuchwil Regio und derSportclub Wiler-Ersigen.

    ProjekteDie in Zusammenarbeit mit Zuchwils

    Bauverwalter Peter Baumann geplanteSanierung des 44 Jahre alten Freibadsnebst Bau einer Traglufthalle, dem dieZuchwiler Bevölkerung mit der Gewäh-rung des Kredits von 8 Mio. Frankenzustimmte, beginnt am heutigen Mon-tag, 10. September. Die neu gestalteteHomepage gibt ebenso wie der am 15.September zugängliche Holzsteg vonder Aare her zum Restaurant Einblickein die Baufortschritte, bis das neuewettkampftaugliche Bad mit ausChromstahl gefertigten Becken im Juni2019 wieder eröffnet wird.

    Ersetzt werden soll auf den Sportzen-trum-Sportplätzen der bisherige Sport-durch Kunstrasen.

    Ein Leuchtturm fürSport und GesellschaftSportzentrum Zuchwil 36. Generalversammlung mit interessanten Ausblicken

    VON GUNDI KLEMM

    Dorffest Lüsslingen-NennigkofenEinweihung «Wohnen am Dorfbrunnen», altes Handwerk, Sport und Dorfmärit

    Munistallist bereitsvermietetDie Einweihung des Wohnhausesam Dorfbrunnen nutzt Lüsslingen-Nennigkofen für ein grosses Dorffest

    ie Einweihung desHauses «Wohnen amDorfbrunnen» war fürdie Gemeinde Grundgenug, ein dreitägigesFest zu veranstalten,

    auch wenn der Umbau noch nicht ganzfertig ist. «Das letzte Dorffest fand vor17 Jahren statt», rief OK-Präsident MartinRufer dem Publikum am offiziellen Fest-akt in Erinnerung. Er freut sich, dass erbei der Organisation des Anlasses überallauf offene Arme gestossen ist. «Vereine,Gemeinde, Schule, die Kirschblütler, allehaben mitgemacht».

    Die Wohnbaugenossenschaft am Dorf-brunnen hat das alte Bauernhaus von derGemeinde im Baurecht gekauft. Unterdem ausladenden Dach wurden zwölfMietwohnungen auf vier Stockwerken bo-xenartig eingebaut. Von aussen sieht mankaum etwas, denn die Gebäudehülle bliebbestehen. Eine Herausforderung war es,genügend Licht hinein zu bringen undgleichzeitig dem Denkmalschutz gerechtzu werden, erklärte Ernst Hürlimann,Präsident der Genossenschaft. Dem Ar-chitekten Guido Kummer hatte es Spassgemacht, aus etwas Traditionellem etwasNeues zu schaffen, und dabei den altenCharakter zu bewahren. Der Verband

    D«Wohnen Schweiz» verlieh dem Objekt ei-nen Anerkennungspreis für die Bereitstel-lung von Seniorenwohnungen in einemdenkmalgeschützten Bauernhaus.

    Objekt wird rentierenRufer hielt dem Gemeindepräsidenten

    Herbert Schluep scherzhaft vor, er hättesich mit dem Umbau des Hauses gegenEnde seiner Amtszeit ein architektoni-sches Denkmal setzen wollen, wie diesbei den französischen Präsidenten üblichwar. Schluep konterte, dass hier im Ge-gensatz zu den französischen Bauten keinGeld von der Gemeinde gebraucht wurde.«Wir haben ein Objekt geschaffen, dasrentiert», stellte er klar.

    Schluep blickte in die Vergangenheitdes altehrwürdigen Hauses zurück, dasbereits 300 Jahre auf dem Buckel hat.«Als ich zur Schule ging, war hier der Ge-meindemuni stationiert», erinnerte ersich. «Das war jeweils ein Spektakel,wenn die Kühe aus dem ganzen Dorf zumMuni getrieben wurden!».

    Alt und Neu vereintIm Innern des Hauses riecht es nach

    Holz. In der Mitte führt das Treppenhausrund um den Lift in die oberen Geschos-se. Im ehemaligen Ökonomieteil stehenüberall noch Gerüste herum. Keine Woh-nung ist wie die andere. Schwerpunkte

    sind aber bei allen hell getäferte Wändeund Decken, helle Küchen und ausladen-de Lauben, zu welchen grosse GlastürenZutritt gewähren. Von den Zimmernblickt man auf die Dachuntersicht mit denalten Balken. Durch die Dachfenster siehtman den Jura oder bis nach Solothurn.Im ehemaligen Wohnhaus sind die Räumeniedriger und nicht für grosse Leutegeeignet. Die ursprünglichen Deckenbal-ken wurden belassen. Das ganze Gebäudeist altersgerecht ausgebaut und rollstuhl-tauglich. Fünf Wohnungen sind bereitsvermietet.

    Traditionelles Handwerk liveDen zahlreichen Festbesuchern bot

    sich bei bestem Wetter ein vielfältiges ku-linarisches Angebot und überall Interes-santes zum Motto «Heute – Früher – Mor-gen» zu sehen. Eine alte Dreschmaschine,angetrieben von einem Einachser, klap-perte und ächzte. Oben füllten geschäfti-ge Hände Garben ein, unten kamen ferti-ge Strohballen heraus. Das Korn wurdedirekt in Säcke abgefüllt. Beherzte ver-suchten sich beim Dreschen mit demDreschflegel.

    Etwas ruhiger ging es bei den Korb-flechterinnen zu. Bei Drechsler undTischler fielen die Späne. Daneben bear-beitete der «Dängelima» fachgerechtstumpfe Sensen. Die Landfrauen hobelten

    Chabis, was das Zeug hielt und füllten ihnin Gläser ab. Beim Woodchopping-Wett-kampf nahmen Mannschaften aus ganzEuropa teil. Sie massen sich unter ande-rem beim Sägen mit der Zweihandsägeoder beim Entzweihacken von Baum-stämmen mit dem Beil.

    Auf dem vom Turnverein eigens für dasFest zusammengeschweissten Riesengrillbrutzelten appetitliche Schweinehalsbra-ten an langen Spiessen, die es mit selbstgemachtem Rotkraut und Knöpfli zugeniessen gab. Die Kirschblütler verkauf-ten Pitabrote und Ingwerlimonade.Crêpes, Waffeln, Kuchen, Raclette oderFisch liessen niemanden hungrig vondannen ziehen.

    Markt vor malerischer KulisseEntlang der Dorfstrasse reihten sich vor

    dem Hintergrund der alten Bauernhäuserdie Stände der Marktfahrer auf. Nützli-ches und Unnützes, Praktisches und Ra-res war auf dem Flohmarkt zu finden. Al-lerlei Handwerkskunst gab es an den an-deren Ständen.

    Die Primarschülerinnen und -schülerboten farbig bemalte Steine, Untersetzeroder Tassen an. Beim Schulhaus konntensich die Kinder im Fahren mit Pedalo undSwingrollern und im Stelzenlaufen üben.An der Farbtrommel kreierten sie origi-nelle Zauberbilder.

    VON MARLENE SEDLACEK

    Jahre alt ist das Bauernhausim Dorfzentrum von Nennig-kofen, das fürs «Wohnen amDorfbrunnen» umgebaut wor-den ist.

    300Mit dem Pferdewagen wird Nachschub für die Dreschmaschine angeliefert.

    Beim Tischler werden Blumenkisten gebaut.

    Mit dem Spinnrad werden die Fasern zu einem Faden gedreht.

    Statt von Handwurde spätereine Maschinefür das Dreschenbenutzt. Die fau-chende Dresch-maschine waram Dorffest eineAttraktion. Rechtssieht man nocheinen Teil des Ge-bäudes «Wohnenam Dorfbrunnen».

    FOTOS: MICHEL LÜTHI

    Schön verzierter alter Kinderwagen.

    Guido Kummer (links) erläutert MartinRufer und den Gästen den Umbau.

    Zwei Zaungäste betrachten dasGeschehen am Dorffest.

    WASSERAMT 23SZ/GTMONTAG, 10. SEPTEMBER 2018

    Montag, 10. September 2018Seite: 22Munistall ist bereits vermietet Die Flucht nach vorne soll gelingen Ein Leuchtturm fürSport und Gesellschaft Munistall ist bereits vermietet Die Flucht nach vorne soll gelingen Ein Leuchtturm fürSport und Gesellschaft