Drang nach Aufbruch - Klingenberg · 2019. 4. 8. · Opernball soll wieder einmalig werden – so...

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ROARING TWENTIES 1. UND 2. MÄRZ 2019 iStockphoto.com/Olga_Mallari, Nick Neufeld Mitternachtszeitung zum Opernball 2019 | Präsentiert von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung Drang nach Aufbruch D ie „Roaring Twenties“ – gerade ein Jahrzehnt dauerten sie und doch kommen sie heute einem My- thos gleich. Es war die Blütezeit der Kunst, Kultur, Wissenschaft, Technik und ein völliges Um- krempeln der Normen und Wer- te. Doch der Aufbruch erreichte nicht die ganze Gesellschaft, die soziale Lücke zwischen Arm und Reich klaffte enorm aus- einander. Die Sehnsucht nach einer bes- seren Zeit trieb viele an. Die Avantgarde jener Zeit war so ra- dikal, dass sie uns noch heute überrascht. Unter dem Trauma des Ersten Weltkriegs schüttelte sie Konventionen kompromiss- los ab, unbändige Lebenslust trieb sie an. Besonders die Frau- en – nach dem Ersten Weltkrieg in der Überzahl – arbeiteten an ihrem Selbstbild und meldeten ihre Ansprüche an. Gleichbe- rechtigung war das neue Ziel: sie gingen wählen, die Mädchen trugen Anzüge und flache Schu- he, schnitten ihre Haare ab und rauchten öffentlich. Im Nachtle- ben gaben sie sich verführerisch und lasziv. Die Berliner Tänze- rin Anita Berber war die Femme fatale der Zeit, Vamp, Idol und Todesgöttin zugleich. Sie prägte die Mode – selbst Marlene Die- trich kleidete sich im Stil à la Berber - sie begeisterte, entsetz- te und tanzte mit federhafter Leichtigkeit über alle Konventi- onen hinweg. Ihre oft nackt auf- geführten Darbietungen endeten häufig im Tumult. So vieles war möglich in dieser Zeit: Die in- tellektuellen Eliten suchten neue Wege, die Neue Sachlich- keit wurde Trend, das Bauhaus prägte die Architektur. Die Leu- te gingen ins Kino. Charleston, Jazz, aber auch deutscher Schla- ger begeisterten die Jugend. Üb- rigens: Um die Gemeinsamkeit der um 1900 Geborenen zu un- terstreichen, begrüßten sich die Städter häufig mit der Frage: „Bist Du auch ein Zwanzi- ger?“„Ja“, können wir heute auch ausrufen und diese schil- lernde Nacht zum Tage machen. Feiern wir bis zum Morgen durch! Im Gespräch Intendant Michael Klügl und Chefdramaturg Klaus Angermann sind ein eingespieltes Team. SEITE 2 Tanzfest Kunstvoll und professionell entsteht peu à peu die Tanzfläche für den Opernball – ein Blick hinter die Kulissen. SEITEN 6/7 Große Auftritte Conchita, das Pasadena Roof Orchestra und das Ballett der Staatsoper Hannover sorgen für das Flair der 20er-Jahre. SEITEN 12/13 Maike Jacobs Redakteurin VON MAIKE JACOBS Aus dem Inhalt Nick Neufeld

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  • ROARING TWENTIES1. UND 2. MÄRZ

    2019

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    Mitternachtszeitung zum Opernball 2019

    | Präsentiert von der Hannoverschen Al

    lgemeinen Zeitung

    Drang nach AufbruchDie „Roaring Twenties“ – gerade ein Jahrzehnt dauerten sie und doch kommen sie heute einem My-thos gleich. Es war die Blütezeit der Kunst, Kultur, Wissenschaft, Technik und ein völliges Um- krempeln der Normen und Wer-te. Doch der Aufbruch erreichte nicht die ganze Gesellschaft, die soziale Lücke zwischen Arm und Reich klaffte enorm aus- einander.

    Die Sehnsucht nach einer bes-seren Zeit trieb viele an. Die Avantgarde jener Zeit war so ra-dikal, dass sie uns noch heute überrascht. Unter dem Trauma

    des Ersten Weltkriegs schüttelte sie Konventionen kompromiss-los ab, unbändige Lebenslust trieb sie an. Besonders die Frau-

    en – nach dem Ersten Weltkrieg in der Überzahl – arbeiteten an ihrem Selbstbild und meldeten ihre Ansprüche an. Gleichbe-rechtigung war das neue Ziel: sie gingen wählen, die Mädchen trugen Anzüge und flache Schu-he, schnitten ihre Haare ab und rauchten öffentlich. Im Nachtle-ben gaben sie sich verführerisch und lasziv. Die Berliner Tänze-rin Anita Berber war die Femme fatale der Zeit, Vamp, Idol und Todesgöttin zugleich. Sie prägte die Mode – selbst Marlene Die-trich kleidete sich im Stil à la Berber - sie begeisterte, entsetz-te und tanzte mit federhafter Leichtigkeit über alle Konventi-onen hinweg. Ihre oft nackt auf-

    geführten Darbietungen endeten häufig im Tumult. So vieles war möglich in dieser Zeit: Die in-tellektuellen Eliten suchten neue Wege, die Neue Sachlich-keit wurde Trend, das Bauhaus prägte die Architektur. Die Leu-te gingen ins Kino. Charleston, Jazz, aber auch deutscher Schla-ger begeisterten die Jugend. Üb-rigens: Um die Gemeinsamkeit der um 1900 Geborenen zu un-terstreichen, begrüßten sich die Städter häufig mit der Frage: „Bist Du auch ein Zwanzi-ger?“„Ja“, können wir heute auch ausrufen und diese schil-lernde Nacht zum Tage machen. Feiern wir bis zum Morgen durch!

    Im GesprächIntendant Michael Klügl und Chefdramaturg Klaus Angermann sind ein eingespieltes Team.SEITE 2

    TanzfestKunstvoll und professionell entsteht peu à peu die Tanzfläche für den Opernball – ein Blick hinter die Kulissen.SEITEN 6/7

    Große AuftritteConchita, das Pasadena Roof Orchestra und das Ballett der Staatsoper Hannover sorgen für das Flair der 20er-Jahre.SEITEN 12/13

    Maike Jacobs Redakteurin

    VON MAIKE JACOBS

    Aus dem Inhalt

    Nick N

    eufeld

  • „Es macht Spaß und wir lachen viel“Vor und hinter den Kulissen: Im Gespräch mit Chefdramaturg Klaus Angermann und Intendant Michael Klügl

    Worauf sich Chefdra-maturg Klaus Anger-mann und Intendant Michael Klügl bei diesem Opernball am meisten freuen? „Es ist unser letzter Opernball – da freue ich mich, nette Men-schen zu treffen und noch ein-mal richtig zu feiern“, lacht Klügl und gibt zu: „Ich bin ei-gentlich kein Partylöwe, hätte auch nie einen Opernball ausge-richtet, wenn es diesen hier nicht gegeben hätte. Der ist wirklich in Ausstattung, Programm und allem einzigartig. Aber ich war vorher nie auf einem Opernball und werde nachher wohl auch keinen mehr besuchen – von da-her genieße ich diesen noch mal richtig!“ Klaus Angermann da-gegen ist auf dem Opernball di-rekt noch richtig gefordert – er führt durchs Programm und von daher ist seine Antwort ver-ständlich: „Ich freue mich auf die Mitternachtsshow mit dem Pasadena Roof Orchestra – dann sind meine Moderation und die damit verbundene Anspannung vorbei.“ Für Klügl ist es der 13. Ball, für Angermann der achte – kein Wunder, die beiden sind auch in der Organisation ein ein-gespieltes Team. Und so haben sie auch die letzten Tage vor dem Opernball regelrecht ge-nossen: „Das ist immer eine

    wundervolle Stimmung unter all den Menschen hier und es ist eindrucksvoll, wie sich das Haus verwandelt“, sagt Anger-mann. „Es macht wirklich Spaß und wir lachen viel. Es ist so schön zu sehen, wie das Thema bis ins letzte Detail umgesetzt wird, selbst die Beschilderung oder die Tapeten geben die Schriften oder Muster der 20er-Jahre wieder“, ergänzt Klügl. In einem sind sich die beiden Männer sicher: „Dieser Opernball soll wieder einmalig werden – so wie all unsere ande-ren zuvor auch!“

    Fast ein Jahr haben sich An-germann und Klügl mit dem Thema beschäftigt: „Es ist Tra-dition, dass wir uns nach dem Opernball im Team zusammen-setzen und das Thema vom nächsten Opernball festlegen“, sagt Klügl: „Und letztes Jahr ha-ben wir uns – es war morgens um 6 Uhr – auf die Goldenen Zwanziger geeinigt. Wir haben immer eine Liste von vielen schönen Ideen, da standen die Goldenen Zwanziger schon län-ger drauf“, lacht er. „Jetzt waren sie wirklich dran.“ Bei dem Thema kommt der Intendant des Opernhauses so richtig ins Schwärmen: „Das war eine fas-zinierende Zeit. Die Rolle der Frau änderte sich, sie emanzi-pierte sich, die Mode, die Mu-sik, die Kunst, die Architektur –

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 20192 ROARING TWENTIES

    alles war in Bewegung. Aber die Welt steckte mit der Turboinfla-tion in einer ungeheuren Krise. Es gab soziale Abgründe, unge-heure Armut und das Aufkom-men der rechten Bewegungen – ich würde sagen, golden war die-se Zeit nicht, eher roaring – brül-lend! Deswegen haben wir uns beim Namen auch auf die engli-sche Version geeinigt“, sagt Klügl.

    All das in einer Nacht darzu-stellen ist eine große Herausfor-derung. Aber Klügl und Anger-mann sowie ihr Team, das hinter den beiden steht, lieben genau diese Aufgaben. „Das Schwie-rigste und wo wir immer am längsten darüber nachdenken, ist immer die Gestaltung der Haupt-bühne. Was soll dort, an diesem zentralen Punkt, dargestellt wer-den?“, sagt Angermann. Dieses Mal schien es nicht ganz so schwer gewesen zu sein: „Wir beide kennen uns schon sehr lan-ge“, lacht da Klügl, „wir beide waren als Studenten in Paris und haben uns in der Komischen Oper ‚Relâche‘ von Erik Satie und Francis Picabia angesehen. Und damit hatten wir die Idee für unser Bühnenbild.“ Das zweitei-lige Ballettstück „Relâche“, das in der Pause durch einen dadaisti-schen Film unterbrochen wird, wurde 1924 uraufgeführt und war die letzte Arbeit Saties vor seinem Tod. In „Relâche“ wer-

    den die Grenzen zwischen Thea-ter, Musik, Tanz, Film aufgeho-ben, immer wieder kommt es zu Brüchen und zu Überraschun-gen, zum Spiel von Gewohnhei-ten und Ungewöhnlichem, zur Überschreitung von Grenzen und Ordnung. Das Bühnenbild zu „Relâche“ war sensationell: Über die ganze Rückwand waren Schlagzeugbecken aneinander-gereiht aufgehängt: „Diese Büh-nenbildidee haben wir jetzt nach Hannover geholt!“

    Als besondere Auszeichnung für den Opernball sehen die bei-den auch den Auftritt ihres Star-gastes Conchita mit der Thilo Wolf Big Band auf dieser Bühne – diese musikalische Zusam-menarbeit ist übrigens eine Pre-miere. „Durch den Auftritt von vor zwei Jahren ist eine fast freundschaftliche Beziehung entstanden. Der Künstler hat sich hier so wohl gefühlt, dass er sich jetzt riesig freut, wieder die zwei Tage dabei sein zu dürfen“, sagt Klügl.

    Musikalisch haben die 20er-Jahre eine enorme Band-breite geboten – auch das war eine Herausforderung. „Es gab Schlager mit so unglaublichen Texten wie ,Küss mich, Schnuckiputzi‘“, schwärmt An-germann; „Wir haben das im Programm mit unseren Solisten aufgenommen.“ Ein Harlemer Jazzclub findet sich im Savoy

    Ballroom, da tritt auch das Saxo-fonquartett Sistergold auf.

    Viele Figuren aus den 20er-Jahren haben Klügl und Angermann mit ihrem Team wieder auferstehen lassen – da fiel die Auswahl schwer: „Es leb-ten damals so viele großartige Menschen: Siegfried Kracauer, Friedrich Hollaender, Walter Benjamin Alban Berg, Maurice Ravel, Bert Brecht – es gab so viele Menschen, die ich gerne mal live getroffen hätte“, sagt Klügl. Einige davon finden sich zumindest mit ihrer Kunst oder in Bildern im Opernhaus jetzt wieder: „Unser Säulenheiliger ist dieses Jahr Charlie Chaplin. Die 20er-Jahre waren ja auch eine Zeit des Films. Sein Humor war einzigartig, er war ja auch ein großer Humanist. Und der Gaso-meter oben ist Josephine Baker gewidmet“, so Klügl. Anger-mann ist ein großer Fan von Kurt Schwitters „Dem wäre ich wirk-lich gern mal begegnet.“ Es ist also eine Selbstverständlichkeit, dass auch an Schwitters und die Dadaisten auf dem Opernball ge-dacht wird.

    Nicht alle Ideen konnte das Team umsetzen: „Die Jojo-Bar ist unser Inflationsstübchen, un-sere Scheinbar“, erzählt Klügl: „Eigentlich wollten wir die gan-ze Wand mit Scheinen tapezie-ren“, lacht er: „Aber das wäre wirklich zu teuer gewesen.“

    „Es ist so schön

    zu sehen, wie das

    Thema bis ins

    letzte Detail

    umgesetzt wird,

    selbst die

    Beschilderung

    oder die Tapeten

    geben die

    Schriften oder

    Muster der 20er-Jahre

    wieder.“

    Michael Klügl, Intendant

    ... warum die „Roaring Twenties“ so wild waren?

    Nicht nur Löwen brüllen laut, auch die „Roaring Twenties“ sind als wild, verrückt und dröhnend in die Geschichte eingegangen. In amerikanischen Metropolen wie New York breitete sich das Jazzfieber aus. Aber auch in eu-ropäischen Großstädten wie Ber-

    lin, Paris und Wien gingen die Männer und Frauen schick ge-kleidet in Clubs, um zu tanzen und zu flirten. F. Scott Fitzgerald schuf mit seinem Meisterwerk „Der große Gatsby“ ein treffen-des Porträt der Goldenen 20er-Jahre und erzählte von ei-

    ner Gesellschaft, die Ausschwei-fungen liebte. Nach den Schre-cken des Ersten Weltkriegs stell-ten die Menschen alte Werte radikal infrage. Aufbrausende Lebenslust und der demokrati-sche Aufbruch inspirierten die Künstler der Epoche nachhaltig.

    Ihr Schaffen führte zu einer neu-en Blütezeit in der Kunst, Kultur, Mode und Wissenschaft sowie generell zu einer ästhetischen Modernisierung. Die Weltwirt-schaftskrise beendete die golde-ne Ära gegen Ende des Jahr-zehnts.

    Wissen Sieeigentlich ...?!

    VON MAIKE JACOBS

    Michael Klügl (links) und Klaus Angermann genießen die Stimmung auf dem Opernball jedes Jahr aufs Neue. Nick Neufeld

  • Das Eröffnungsdéfilée der Debütantinnen und De-bütanten ist auf den Opernbällen in Wien, Dresden oder Hannover eine Attraktion. Auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt gehört diese festliche Zeremonie seit der ers-ten Stunde im Jahr 1989 zum festen Ritual des glanzvollen kulturellen Ereignisses. Der Einzug der jeweils 80 jungen Menschen der Tanzschule Bo-the an zwei Tagen, Freitag und Sonnabend, in festlichem wei-ßen Ballkleid und schwarzem Anzug, gehört in jedem Jahr zu den Highlights des Opernballs. In diesem Jahr tragen die De-bütantinnen ein 20er-Jah-re-Stirnband mit Feder – pas-send zum Motto „Roaring Twenties“. Die Herren haben ein lila Einstecktuch mit Feder. „Die Farbe Lila passt gut zu den 20er-Jahren“, erklärt Tanzlehre-rin Julia Meyer, die für das Ein-studieren zuständig ist.

    Mit immer neuen Choreogra-fien begeistert der bald 85 Jahre alte Seniorchef Winfried Bothe seit fast 30 Jahren sein Publi-kum, inzwischen unterstützt von seinem Sohn und Nachfol-ger, Yorck-Oliver Bothe.

    Jedes Jahr bewerben sich 150 Schülerinnen und Schüler für die bereits im September begin-nenden Proben. „Tänzerische

    Erfahrung ist unbedingt er-wünscht, besonders beim Wie-ner Walzer“, betont Chefin Han-nelore Bothe. Insgesamt 16 Wo-chen dauert das Einstudieren der Choreografie, die Tänzerin-nen und Tänzer kommen immer sonntags von 11 bis 12.30 Uhr im Tanzhaus Hannover zusam-men. Für die jungen Leute ist die Teilnahme kostenlos. Die meisten sind im Alter zwischen

    15 und 20 Jahren. Juli Kellner ist Debütantin und bereits zum zweiten Mal dabei. „Ich habe das schon als Kind gesehen und fand das ganz toll mit den schö-nen Kleidern“, sagt die 16-Jäh-rige. Sie tanzt in ihrer Freizeit sehr gern und hat einen festen Tanzpartner, mit dem sie auch auf dem Opernball auftritt. „Es ist jedes Mal aufs Neue aufre-gend, auch wenn man schon

    einmal dabei war“, sagt die jun-ge Frau.

    Auch Ruben Pollakowski tritt als Debütant ins Rampenlicht. „Die Atmosphäre auf dem Opernball zu erleben ist einma-lig. Es ist faszinierend, dort zwi-schen den Ballgästen zu tan-zen“, sagt der 22-Jährige. Zum vierten Mal ist er als Debütant dabei. „Wenn man hinter der Bühne steht, kommt aber immer

    noch Nervosität auf“, gibt er zu. „Die musikalische Begleitung der Polonaise durch das Nieder-sächsische Staatsorchester be-ginnt in diesem Jahr mit ,Der Zauber der Montur‘ aus der Operette von Carl Michael Ziehrer, gefolgt von dem ,Fati-nitza Marsch‘ von Franz von Suppé“, verrät Hannelore Bo-the. Mit dem „Frühlingsstim-men-Walzer“ von Johann

    Strauss Sohn starten dann auch die Gäste in eine ereignisreiche Ballnacht. „Inzwischen ist der hannoversche Opernball zu ei-nem nicht mehr wegzudenken-den gesellschaftlichen Treff-punkt nicht nur für junge Men-schen geworden, der weit über die Grenzen Hannovers hinaus jedes Jahr immer wieder aufs Neue begeistert“, sagt Hannelo-re Bothe.

    Ihnen Dr. med. Aschkan EntezamiEine schöne Opernsaison 2019 wünscht

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019 3„Es ist jedes Mal aufs Neue aufregend“Der Auftritt der 80 Debütantinnen un Debütanten der Tanzschule Bothe ist ein Highlight – und ein festes Ritual

    VON MARTINA STEFFEN

    ROARING TWENTIES

    „Die Atmosphäre

    auf dem Opernball zu

    erleben ist

    einmalig. Es ist

    faszinierend, dort

    zwischen den

    Ballgästen zu tanzen.“

    Ruben Pollakowski, Debütant

    Tradition: Die Debütantinnen und Debütanten eröffnen den Opernball. Rainer Dröse

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    Rainer Dröse, Nick Neufeld; iStockphoto.com/irinelle/Olga_Mallar/EkaterinaGolubkova

    WAS VERBINDEN SIE MIT

    DEN ROARING TWENTIES?

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019ROARING TWENTIES

    „Charleston – unglaublich, wie gut der die Stimmung der Jahre rüberbringt.“ Christoph Rüth, Konzerngeschäftsführer der Madsack Mediengruppe, und Kathrin Rüth

    „… es waren verrückte Zeiten. Voll von neu gewonnener Freiheit, eklatanten Gegensätzen, rasantem Tempo und bahn-brechenden Neuerungen.“ Uwe Klingenberg, Geschäftsführer Klingenberg GmbH, mit Almut, Charlotte und Johanna Klingenberg

    „Mit einer Architektin in der Familie denke ich dabei natürlich sehr schnell an das Bauhaus – das genau vor 100 Jahren ge-gründet wurde: Eine Zeit voller Verrücktheiten und Experimen-tierfreude in der Kunst, Toleranz und Lebensfreude.“ Dr. Heiner Feldhaus, Concordia Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit, und Marina Speckmann-Feldhaus

    „Einfach goldene Zeiten!“ Matthias Fentzahn, Geschäftsführer des Stanze Garten-centers, mit Carolin Fentzahn und Günter Evert, Kon-zernbereichsleiter Mitte bei der Madsack Mediengruppe, mit Daniela Evert

    „Für die Oberen ein Paradies.“ Andreas Gebler, Anwaltskanzlei Dr. Nordmann und Gebler, mit Anja Gebler, und Philipp Benatzky, Geschäftsführer die UmweltDruckerei GmbH, mit Christina Kastern-Benatzky

    „Mit den ‚Roaring Twenties‘ verbinde ich Glanz, Fortschritt, Lebensfreude und Modernität. Eine Zeit gesellschaftlicher Transformation, die Parallelen zu heute hat. Wir erleben mit der digitalen Transformation unserer Gesellschaft Ähnliches, daher finde ich das Motto des diesjährigen Balls perfekt gewählt.“ Dr. Susanna Zapreva, Vorstandsvorsitzende enercity,und Christian Hennerbichler

    „... als Architekten denken wir zuerst an das Bauhaus mit sei-ner Aufbruchstimmung, Freiheit, Leidenschaft und Kreativität.“ Susanne und Rainer Schadow, schadow architekten GbR

    „Ach, ich hoffe, dass die nächsten Zwanziger genauso roaring werden – und dabei viel besser ausgehen.“ Hendrik Brandt, Chefredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, mit Rebekka Neander

    „‚Roaring Twenties‘ des 20. Jahrhunderts: Versailler Vertrag, Weimarer Republik und Hochphase in Kunst, Architektur und Wissenschaft. Und: Die nächsten ‚Roaring Twenties‘ stehen vor der Tür!“ Prof. Dr. Michael Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), und Cornelia Manns

    Mit dem Charlie-Chaplin-Double wird die legendäre Stummfilm-Ära der Roaring Twenties beim Opernball wieder lebendig.

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    Rainer Dröse, Nick Neufeld; iStockphoto.com/irinelle/Olga_Mallar/EkaterinaGolubkova

    Mehr Bilder finden Sieunter haz.li/opernball

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    DEN ROARING TWENTIES?

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019ROARING TWENTIES

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019

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    „Charleston – unglaublich, wie gut der die Stimmung der Jahre rüberbringt.“ Christoph Rüth, Konzerngeschäftsführer der Madsack Mediengruppe, und Kathrin Rüth

    „… es waren verrückte Zeiten. Voll von neu gewonnener Freiheit, eklatanten Gegensätzen, rasantem Tempo und bahn-brechenden Neuerungen.“ Uwe Klingenberg, Geschäftsführer Klingenberg GmbH, mit Almut, Charlotte und Johanna Klingenberg

    „Mit einer Architektin in der Familie denke ich dabei natürlich sehr schnell an das Bauhaus – das genau vor 100 Jahren ge-gründet wurde: Eine Zeit voller Verrücktheiten und Experimen-tierfreude in der Kunst, Toleranz und Lebensfreude.“ Dr. Heiner Feldhaus, Concordia Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit, und Marina Speckmann-Feldhaus

    „Einfach goldene Zeiten!“ Matthias Fentzahn, Geschäftsführer des Stanze Garten-centers, mit Carolin Fentzahn und Günter Evert, Kon-zernbereichsleiter Mitte bei der Madsack Mediengruppe, mit Daniela Evert

    „Für die Oberen ein Paradies.“ Andreas Gebler, Anwaltskanzlei Dr. Nordmann und Gebler, mit Anja Gebler, und Philipp Benatzky, Geschäftsführer die UmweltDruckerei GmbH, mit Christina Kastern-Benatzky

    „Mit den ‚Roaring Twenties‘ verbinde ich Glanz, Fortschritt, Lebensfreude und Modernität. Eine Zeit gesellschaftlicher Transformation, die Parallelen zu heute hat. Wir erleben mit der digitalen Transformation unserer Gesellschaft Ähnliches, daher finde ich das Motto des diesjährigen Balls perfekt gewählt.“ Dr. Susanna Zapreva, Vorstandsvorsitzende enercity,und Christian Hennerbichler

    „... als Architekten denken wir zuerst an das Bauhaus mit sei-ner Aufbruchstimmung, Freiheit, Leidenschaft und Kreativität.“ Susanne und Rainer Schadow, schadow architekten GbR

    „Ach, ich hoffe, dass die nächsten Zwanziger genauso roaring werden – und dabei viel besser ausgehen.“ Hendrik Brandt, Chefredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, mit Rebekka Neander

    „‚Roaring Twenties‘ des 20. Jahrhunderts: Versailler Vertrag, Weimarer Republik und Hochphase in Kunst, Architektur und Wissenschaft. Und: Die nächsten ‚Roaring Twenties‘ stehen vor der Tür!“ Prof. Dr. Michael Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), und Cornelia Manns

    „Ich verbinde mit den ‚Roaring Twenties‘ … die Aufbruchstim-mung der ersten deutschen Republik in der Welthauptstadt Berlin.“ Dr. Holger Bissel, Creditreform Hannover-Celle Bissel KG, und Tanja Schewe

    „Ich denke an den Aufbruch der Frauen, die sich in den Zwan-zigern mit Mut und persönlichem Einsatz ihren Platz in Politik und Gesellschaft erkämpften. Auch wenn wir noch nicht am Ziel sind – wir Frauen haben dieser Generation enorm viel zu verdanken.“ Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der Verteidi-gung, und Prof. Dr. Heiko von der Leyen

    „Mir fällt sofort ein: fetzige Mode, neues Selbstbewusstsein, eine provokante Phase!“ Jochen Ramakers, stellv. Vorsitzender der Sparda-Bank Hannover, und Cathrin Ramakers

    „Für uns sind die ‚Roaring Twenties‘ ein Spiegelbild des Great Gatsby, der diese ausgelassene Epoche mit all ihren pros and cons wiedergibt.“ Barbara Schulte, Geschäftsführerin des Klinikum Region Hannover, und Ralf Schulte

    „Besonders Kunst, Kultur und vor allem die Literatur hatten in den wilden Zwanzigern ihre Blütezeit. Das kulturelle Leben blühte. Es wurde ausgelassen und freizügig gefeiert und ge-tanzt. Wir freuen uns auf einen großartigen, extravaganten, spannenden Abend!“ Arne Rosenowski, Geschäftsführer Küchen Rosenowski, und Sandra Wallenhorst, Triathletin und Duathletin

    „Ausgelassene Lebensfreude, wirtschaftlicher Aufschwung, Bubikopf, Charleston.“ Dr. Christian Hinsch, stellv. Vorstandsvorsitzender der Talanx AG, und Gabriele Hinsch

    „Wir verbinden Aufschwung, Lebensfreude und Perlenketten mit den Goldenen Zwanzigern.“ Jan Laubrunn, Chef des hannoverschen Audi- Zentrums, und Jutta Laubrunn

    Mit dem Charlie-Chaplin-Double wird die legendäre Stummfilm-Ära der Roaring Twenties beim Opernball wieder lebendig.

  • 6

    Während des Opernballs ahnt wohl kaum einer der Gäste, dass allein die künstlerische Gestaltung des Tanzbodens die Theatermaler des Staatstheaters vor eine besondere Herausforderung gestellt hat. In mehr als 400 Arbeitsstunden haben die beiden Künstler Manuel Wahlen und Rita Kuhn nüchterne Holzplatten in ein bronzefarbenes Kunstwerk im ArtdécoStil verwandelt.

    Der zum Motto „Roaring Twenties“ passende Bühnen

    überbau ließ sich von Bühnen und Kostümbildnerin AnjaKatharina Lütgens dabei nicht ohne Weiteres aus den Ärmeln schütteln. „Einzelne Ornamente des Belüftungsgitters eines traditionellen New Yorker Chain Buildings haben Pate gestanden und wurden

    von mir in den zeitlichen Kontext gesetzt“, erklärt Lütgens, die an der Staatsoper seit acht Jahren für die künstlerischen Entwürfe der gesamten Ausstattung des Opernballs verantwortlich ist. Der Tanzboden mit seiner stattlichen Größe von 14 mal 22 Metern bildet nur einen Teil der temporären Kulisse: Jeder der insgesamt 16 Festräume widmet sich einem anderen Thema der 20erJahre.

    In den vergangenen Jahren ihrer Amtszeit hatte Lütgens die Tanzböden für die rauschenden Ballnächte stets bedrucken lassen. „Das ist immer eine Frage der Kosten und der Kapazitäten, denn in den zwei großen Malsälen des Staatstheaters in Bornum entsteht im Laufe des Jahres natürlich noch viel mehr als nur die Kulisse für den Opernball“, sagt die Bühnen und Kostümbildnerin. „Aber die Handschrift der Maler fasziniert und gibt dem Werk viel mehr Tiefe.“

    Damit den Künstlern die perfekte Umsetzung von Lütgens̕ Ideen zum Motto gelingt, ist eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten unerlässlich.

    Am Ende geht’s um den Feinschliff

    Beinahe ein halbes Jahr Vorbereitung liegt hinter Lütgens und den sechs ehrgeizigen Theatermalern, wenn der Tanzboden kurz vor dem Ball auf die Hauptbühne gelegt wird. Um eine möglichst großzügige Tanzfläche zu schaffen, wird

    Let’s dance!Den Boden, auf dem die Ballgäste Walzer tanzen, haben die Künstler Manuel Wahlen und Rita Kuhn in wochenlanger Arbeit von Hand bemalt

    Filigrane Arbeit auf großen Flächen: Der Tanzboden für den Opernball wird gestaltet.

    VON TANJA PIEPHO

    Planen und besprechen: Auf Skizzen entwerfen Anja-

    Katharina Lütgens und ihre Mitarbeiter die Optik des

    Tanzbodens.

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019ROARING TWENTIES

    … dass Marlene Dietrich das Schönheitsideal der 20er-Jah-re verkörperte? In Mode waren Perlenketten, Boas und Hüte.

    Die Goldenen Zwanziger waren eine Ära der Kreativität und Überschwänglichkeit. Entspre-chend lässig und elegant fällt die Mode der Zeit aus. Frauen fingen an, bequeme Kleider und Hosen zu tragen. Männer bevorzugten es leger. Natürliche Stoffe wie Baumwolle waren reichlich vor-handen, Seide war begehrt, aber teuer, und in den Kaufhäusern wurden erstmals billigere, syn-thetische Stoffe angeboten. Klei-der wurden kürzer und waren mit Falten und Schlitzen verse-hen. Der denkwürdigste Trend war das Flapper-Kleid mit Fransen, das – kombi-niert mit Riemchenschu-hen – Freiheit symbolisierte und es den Frau-en erlaubte, bequem den Charleston zu tan-zen. Perlenketten, Boas, Strasssteine, Pail-letten und Stirnbänder gehörten als Accessoires zur Abendgarderobe. Dazu trugen Frauen ein mondänes Make-up mit Smokey Eyes, roten Lippen, Rouge und hellem Ge-sichtspuder. Die Fingernägel wurden nur in der Nagelmitte lackiert. Faltenröcke und waden-lange Tageskleider mit fließen-den Ärmeln waren beliebt, ge-spickt mit Schärpen, Schleifen und Blumen. Modische Hüte

    wurden mit populären Kurzhaar-schnitten kombiniert, einem Bob oder einer Wasserwellenfrisur. Korsetts verschwanden als Un-terbekleidung und wurden durch ein Hemd und eine Pluderhose ersetzt. Der Look wirkte knaben-haft und androgyn. Marlene Die-trich verkörperte das weibliche Schönheitsideal der Zeit.In der Männermode kam der Stresemann-Anzug auf, benannt nach dem deutschen Reichs-

    kanzler Gustav Strese-mann, der ihn mit Vorliebe trug. Er bestand aus einer schwarzen Jacke,

    dunklen Weste und gestreiften Hose.

    Dazu wurde ein steifer Homburg-Hut mit Krempe getragen. Mo-dern waren auch Schirmmützen, Borsali-

    nos und Melonen. Der Frack oder der lässi-gere Smoking dien-

    ten als Festkleidung und wurden nach wie vor mit dem Zylinder kombi-

    niert. Im Alltag do-minierten kurze

    Sakkos, Jacken und Hosen mit Bügelfalten

    und Aufschlag. Sportli-che Männer trugen Kni-ckerbocker und Trench- coats. Als Ergänzung er-setzten Gürtel die Hosen-

    träger und Armbanduhren die Taschenuhr. Erstre-

    benswert waren ein Sie-gelring oder gar ein Mo-nokel, eine Sehhilfe mit

    nur einem Glas.

    Wissen Sie eigentlich ...

    ?!

  • 7

    Konzentriert bei der Arbeit: Das künstlerische Malerteam fertigt den Tanzboden für den Opernball an. Christian Behrens (6)

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019

    ROARING TWENTIES

    “Wir hatten ja jeden Tag

    den Fortschritt vor Augen“

    Herr Wahlen, passend zum Motto „Roaring Twenties“ dreht sich der Opernball um Gehrock und Zylinder, Perlenketten und Boas, Stummfilme und Zigaret-tenspitzen. Und um die Neue Sachlichkeit. Wie schwierig ist es, die Golde-nen Zwanziger als junger Mensch mit Pinsel und Far-be darzustellen?In meinen Job ist jedes neue Thema eine neue Herausfor-derung. Wichtig ist es, von Beginn der ersten Planun-gen an immer wieder über das Konzept und die Details zu sprechen. Auch während der Arbeiten muss kommu-niziert werden, damit man nicht aneinander vorbei ar-beitet. Denn hier gilt es schließlich, die Vorstellun-gen und Ideen aus den Köp-fen anderer künstlerisch umzusetzen.

    Sie haben gemeinsam mit Ihrer Kollegin Rita Kuhn rund fünf Wochen lang an dem Tanzboden für den Opernball gearbeitet. Doch reichen die 400 Arbeits-stunden aus, um fotorea-listisch zu arbeiten? Definitiv nicht. Man schaut sich die Fotovorlage immer wieder an, entdeckt immer wieder neue Details und ver-sucht, eine möglichst gelun-gene Übersetzung zu finden.

    Das Gute an der Arbeit mit Pinsel und Farbe ist ja, dass nicht gleich alles in Stein gemeißelt ist und sich eine falsche Interpretation schnell ausbessern lässt.

    Der Tanzboden bildet den Mittelpunkt des Opern-balls. Hat Ihnen der Auf-trag manchmal schlaflose Nächte bereitet?Vor dem ersten Schritt ist man selbstverständlich sehr nervös, aber je weiter wir uns mit der Malerei ans Ziel vorgetastet haben, desto entspannter sind wir gewor-den. Wir hatten ja jeden Tag den Fortschritt vor Augen.

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    Theatermaler Manuel Wahlen (28) hat den Tanzboden für den Opernball bemalt.

    rund ein Drittel des Parketts im Zuschauerraum überbaut. „Die Hauptbühne ist schließlich der Hotspot des Abends“, sagt Lüt-gens.

    Letzte Handgriffe nach dem Transport

    Wenn die Theatermaler im Mal-saal ihre Pinsel ausgewaschen haben, ist also noch längst kein Ende in Sicht. Denn wenn die einzelnen Bauteile von Tanzbo-den und Kulisse im Opernhaus ankommen, gibt es noch alle Hände voll zu tun. „Beim Trans-port bleibt beinahe keines der Bauteile völlig unversehrt“, weiß Manuel Wahlen. Und so packen die Künstler Farbe und Equipment vor Ort wieder aus und sorgen am Ende mit ge-konnten Pinselstrichen für den Feinschliff.

    Der spannendste Moment des Opernballs kommt für den lei-denschaftlichen Theatermaler kurz bevor sich das Opernhaus für die Gäste öffnet. „Wenn der Tanzboden liegt, erkennt man erst, wie das Werk letztendlich im Raum wirkt“, sagt Manuel Wahlen. Das Künstlerteam der Staatsoper kann dann erst mal durchschnaufen.

  • 8

    Beim vierten Mal darf man schon getrost von Traditi-on sprechen. Schließlich ist das Treffen in gehoben-gesel-liger Runde schon fast eine Fa-milienzusammenkunft. Es ist der vierte Opernball, den Wem-pe-Geschäftsführer Stephan Frank mit ganz besonderen Schmuckstücken ausstattet – für die Solistinnen und die Ausstatte-rinnen des großen Fests. Für Frank war ein Engagement beim Ball der Staatsoper der perfekte Rahmen, den anspruchsvollen Gästen des Juweliergeschäfts et-was ganz Besonderes zu bieten. Kulturelles Engagement sei für Wempe selbstverständlich.

    „Als ich damals mit dem bei der Staatsoper für Sponsoring

    zuständigen Mitarbeiter Anton Butter ins Gespräch gekommen bin, fand er die Idee beste-chend“, erzählt Frank. Für ihn persönlich sei es rein theore-tisch längst eine klare Sache ge-wesen: „Die Künstlerinnen müssen mit echtem Schmuck auf die Bühne. Modeschmuck darf sonst gerne sein, aber nicht beim Opernball.“ Der Vorschlag Butters, doch einfach mit einem Koffer voller Preziosen in der Oper vorbeizuschauen, stieß in-des auf wenig Gegenliebe bei Stephan Frank. „Das sind doch Künstler mit verschiedenen Charakteren, denen können wir doch nicht einfach etwas um-hängen.“ Sie sollten selber pro-bieren und auswählen können, mit was sie sich wohlfühlen.

    Und so ist es zu dem kleinen

    Familientreffen in den Räumen der Juwelierniederlassung an der Georgstraße gekommen. Wenn die Kundschaft fort und das Team um Frank mit Stell-vertreterin Gabriele Eggers, Frauke Ihde und Charlotte Han-sen Feierabend hat, klingeln die Opernstars an der Tür. Auf mehreren Büsten haben die Schmuckexperten bereits etli-che Ketten, Armbänder und Ohrringe dekoriert, die zum diesjährigen Motto des Opern-balls, „Roaring Twenties“, pas-sen. „Diamantschmuck und Perlen sind dabei die Hauptsa-che“, so Experte Frank.

    Mezzosopranistin Marlene Gaßner wird in dieser Saison ebenso mit edlem Geschmeide ausgestattet wie Sopranistin Stella Motina. Aber auch die Produktionsleiterin Nicola Alb-recht und Ausstatterin Anja-Ka-tharina Lütgens dürfen sich bei Wempe ihr Geschmeide für die beiden Ballnächte aussuchen. „Wir haben bereits einige mitei-nander harmonierende Schmuckstücke“, sagt Frank. Die Kleider der Hauptdarstelle-rinnen haben er und seine Kol-leginnen vorher nicht gesehen, „wir versuchen einfach, die Pa-lette der Juwelen in Anlehnung an die Zwanziger aufzugreifen“, betont Frank.

    Es gibt ein Glas Champagner und schon sind die Damen mit-tendrin im Schmuck-Geschehen. Marlene Gaßner, die ihren Auf-tritt im Hosenanzug in Anleh-nung an Marlene Dietrich hat, ist begeisterte Ohrringträgerin. „Ich brauche eigentlich nur starke Stücke, die das Gesicht einrah-men.“ Nach viel Beratung und Ausprobieren entscheidet sie sich dann aber für elegante, glitzernde Ohrringe in Blüten-

    form, dazu passen eine zarte Halskette und ein schlichtes, breites Diamant-Armband. Alb-recht wählt ebenfalls Ohrringe, die aus mehreren Reihen von Diamanten gefertigt sind. Lüt-gens hat es die Kollektion aus Roségold angetan – eine lange Kette mit zierlichen „Goldfä-den“, dazu lange, schmale Ohr-ringe. „Es ist wunderschön, sich

    hier etwas für den großen Abend aussuchen zu können“, finden die drei Damen. Und Frank ist als Hausherr sichtlich zufrieden, diese besondere Klientel glück-lich machen zu können. Den ge-nauen Wert der entliehenen Pre-ziosen verrät er lieber nicht. „Aber beim Opernball darf man getrost klotzen und nicht kle-ckern.“

    Brillanter Auftritt der Solistinnen

    Juwelier Wempe sorgt mit erlesenen

    Art-déco-Schmuckstücken für funkelnde Augen-Blicke

    Mezzosoporanistin Marlene Gaßner lässt sich vom Wempe-Geschäftsführer Stephan Frank bei der Schmuckauswahl Tipps geben. Christian Behrens (4)

    VON SUSANNA BAUCH

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019ROARING TWENTIES

    „Die Künstlerinnen

    müssen mit

    echtem Schmuck

    auf die Bühne.

    Modeschmuck

    darf sonst gerne

    sein, aber nicht

    beim Opernball.“

    Stephan Frank,

    Geschäftsführer Wempe

    ... dass sich die Ausgehkultur der 20er-Jahre aus Kabarett, Jazz und Sport definierte?

    Die Ausgehkultur orientierte sich an den technischen Neuerungen der Zeit, war aber auch eng mit den populären Trends aus Paris und New York verknüpft. Chanson und Jazz gaben den Takt auf dem Parkett vor. Paris wurde zur künstlerischen Welthauptstadt, in der junge Wilde wie Pablo Picasso verkehrten. Die Metropole stand

    wiederum im Bann Amerikas mit seinen Jazzclubs und Broad-way-Revuen. Der Lebensstil der Franzosen und Amerikaner wurde auch in Deutschland imitiert. Das Publikum ging ins Kabarett und Varieté-Theater. In Berlin waren die Nächte besonders lang. Als die Inflation 1923 zu Ende war, drängten sich die Menschen in

    den Lokalen und griffen teilweise exzessiv zu Drogen. Im Metro-pol-Varieté rückte öfter die Poli-zei an, gerufen von empörten Sittenwächtern. Das Publikum strömte überdies in die Licht-spielhäuser und sah Filme aus Hollywood, zum Beispiel Komödi-en mit Charlie Chaplin, Fritz Langs 1927 uraufgeführten

    Stummfilm „Metropolis“ oder Naturfilme und die „Wochen-schau“. Auf dem Rummelplatz amüsierte man sich in den ersten Autoscooter-Fahrgeschäften. Hinzu kam der Sport als beliebte Unterhaltung, unterstützt von der Presse, die über die Olympischen Spiele, die Tour de France, Fußball oder Boxen berichtete.

    Wissen Sieeigentlich ...?!

    Die Solistin Marlene Gaßner (2.v.l.) wird bei der Wahl des passenden Schmucks von den Wempe-Expertin-nen Frauke Ihde (links) und Gabriele Eggers (rechts) sowie der Kostümbildnerin Kerstin Krüger beraten.

    Produktionsleiterin Nicola Albrecht (links) und Ausstatterin Anja-Kathari-na Lütgens dürfen sich Schmuck für die beiden Ballnächte aussuchen.

    Diamant-schmuck

    und Perlen passen gut zu den „Roaring

    Twenties“, meint Stephan Frank.

  • 9

    Klingenberg GmbH EXPO PARK HANNOVER . Straße der Nationen 19 . 30539 Hannover . www.klingenberg-designklassiker.de

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019

    ROARING TWENTIES

    Wen hätten Sie erkannt?Kennen Sie diese Persönlichkeiten aus den 20er-Jahren? Die Auflösung finden Sie auf Seite 15.

    1) Die Relativitätstheorie machte den Physiker weltberühmt. pixabay/janeb13

    2) Die Schauspielerin und Sängerin galt als Stilikone ihrer Zeit. Sie machte den

    Hosenanzug für Frauen salonfähig. pixabay/skeeze

    janeb13

    3) Der Luft-fahrtpionier überquerte als Erster den Atlantik nonstop von New York nach Paris. pixabay/skeeze

    4) Der Mann, der niemals lachte, zählt zu den erfolgreichsten Komikern der Stummfilmzeit. pixabay/skeeze

    5) Die Schauspielerin gilt als Hollywood-Ikone. Dem Star gelang der Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. pixabay/skeeze

    6) Sie trug auf der Bühne kaum mehr als ein paar Federn oder ein Röckchen aus Plüschbananen und brachte mit ihren wilden Tänzen das Publikum zum Toben. pixabay/pjrartist

    7) Der Österreicher gilt als Begründer der Psychoana-lyse und der Traumdeu-tung. pixabay/skeeze

  • Genuss und Vergnügen im Stil der ZwanzigerDer Opernball 2019 verspricht, ein rauschendes Fest zu werden – mit

    prickelnder Unterhaltung und einem opulenten Büfett, das kulinarisch keine

    Wünsche offen lässt

    Kulinarischer Gastgeber im Opernhaus ist am Ballabend das Da Capo! Catering. Das Traditionsunter-nehmen verwöhnt die Gäste passend zum Motto „Roaring Twenties“ mit einer Speisen-auswahl, die vom traditionellen Fingerfood aus den 20er-Jahren mit einem Abstecher in die eu-ropäische und amerikanische Küche über allerlei Exklusives, das in den Themen-Restaurants

    aufgetischt wird. Zu guter Letzt dürfen natürlich das Mit-ternachtsbüfett sowie die span-nende Absinth- und Gin-Bar nicht fehlen.

    An den Bars fließt auch pri-ckelnder Champagner. Hier werden zudem ausgesuchte Weine ausgeschenkt, frisches Herrenhäuser-Bier gezapft und spritzige Cocktails ge-mixt. Ein Blick auf die Speise-karte zeigt: Am Ballabend blei-ben kulinarisch sicher keine Wünsche offen.

    10

    VON TANJA PIEPHO

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019ROARING TWENTIES

    Norbert Bartsch, Küchendirektor bei Da Capo! Catering, kredenzt Speisen der europäischen und amerikanischen Küche. Nick Neufeld

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    White LadyGin, Triple Sec, Zitronen-

    saft, Eiweiß

    Gala-Buffet Great Gatsby

    Starters:

    Scampi-Kräuter-Cocktail mit Zitronendampf

    Rehparfait-Terrine mit Joghurt und schwarzer Johannisbeere

    In Fenchelsaat gebeiztes Salmon-Filet mit Tomatengranulat und Buttermilch-Brioche

    Tatar vom Gemüse mit gestockter Kresse-Sabayone

    Perlhuhnbrust mit Gin-Rickey-Chutney und Entenragout

    Main Courses:

    Gatsbys Rehbraten mit Calvados und Holunderbeerenessenz Wurzelvariation aus der Buchenholzkohle

    Miniknödelauswahl

    Gekrustetes Nebraska Roastbeef „Glory“ mit PortweinjusChampagnerkraut und Trüffelwirsing

    Kartoffel-Schmand-Auflauf

    In Safransud pochierte Seezungenröllchen Beurre blanc und Gewürz-Kürbis-Muscheln

    Cremiges Parmesan-Pilz-Risotto

    Vegetarischer „Swing“ von getrüffelten Pasta Fiori

    Desserts:

    Vollmilch-Akazien-Schokoladentörtchen

    Bananen-Crumble mit Champagner-Apfelsorbet

    Vanilletarte mit Aprikosen und „Goldperlenschnitte“

    Passionsfruchtmousse mit Glamourperlen

    Opening Buffet Glamour

    Yellow – fin – tuna – tatar

    Törtchen mit Kaviar

    Maishähnchen-Glitzer-Spieß mit Rauchsalz-Tomatencoulis

    Zigarre von Frischkäse-Crêpes mit Avocado

    Hummerschaumsüppchen vom britischen Hummer mit Crostini

    Jazzgeflüster von der Ziegenkäsepraline mit Quittengelee

    20er-Jahre Picknick-Snack

    „Wirtschaftswunder“Currywursttopf mit Gewürztomaten

    und Silberzwiebeln

    Revolutionierte Symphonien von veredelten Spießhäppchen auf Knuspergebäck

    Rohmilchkäsevariationen mit Steinofenbaguette, altem Balsamico und

    Pfefferfeigen an Früchten und Nüssen

  • 11

    Für Uwe Klingenberg ist die Sache klar: „In den 20er-Jahren sind meine persönlichen Lieblingsmöbel entstanden“, sagt der Chef von Designklassiker Klingenberg begeistert. Schon sein Büro sieht aus wie eine kleine Mi-ni-Ausstellung der schönsten Stücke der Goldenen Zwanzi-ger: Da steht von Cassina der berühmte LC2-Sessel, daneben fügt sich zur Rechten perfekt der Adjustable-Beistelltisch von Ei-leen Gray ein, stilgemäß gibt da-rauf eine kleine Wagen-feld-Leuchte von Tecnolumen ein sanftes Licht ab. „Das Motto ist wundervoll gewählt – da fällt einem so viel zu ein“, sagt der Möbelkenner. Denn in den 1920er-Jahren revolutionierten gleich mehrere hochtalentierte Designer wie Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier, Marcel Breuer, Charles und Ray Eames mit genialen und vor allem völ-lig zeitlosen Möbeln die Woh-nungen der Menschen. Sie ver-zichteten auf überflüssige Deko-rationen, setzten stattdessen auf schlichte, verchromte Oberflä-chen in Kombination mit Schwarz. Geschlungene For-men, reduziert auf das Wesentli-

    che, waren angesagt, die Optik war klar und elegant. Dabei gab es ein ungeschriebenes Gesetz, an das sich alle Designer hiel-ten: Form folgt Funktion.

    Ein Beispiel für die völlig kompromisslose Umsetzung dieses Stils hat Marcel Breuer mit seinem Tisch Laccio ge-schaffen. Bereits 1924 hat er ihn erfunden, seine klare U-Form machte ihn weltberühmt. Breu-er war damals von der Möglich-keit fasziniert, aus endlosen Stahlrohren Formen zu bilden, jahrelang experimentierte er mit dem Material. Den Tisch entwarf er als Begleiter seines Wassily-Stuhls. Heute gilt Laccio als der Bauhaus-Tisch überhaupt. Und daher fehlt er natürlich auch nicht beim Opernball – im Foyer Bauhaus ist er zu finden.

    Eine der berühmtesten De-sign-Ikonen steht gleich neben-an: der Adjustable-Table von Ei-leen Gray. 1927 hat die Irin ihn erfunden, ursprünglich für ihr damaliges Haus E 1027 in den Klippen bei Monte Carlo. Die Innenarchitektin und Designe-rin hat damals dieses hypermo-derne und eigenwillige Haus er-richten lassen, auch die Möbel im Bauhausstil entwarf sie dafür. Kaum zu glauben: Der Adjustab-

    le-Chair E 1027, den man so spie-lerisch fürs Frühstück übers Bett schieben kann und der heute als Designklassiker so beliebt ist, ge-riet aber zunächst im 20. Jahr-hundert in Vergessenheit. Gray lebte zurückgezogen und ließ

    ihre Entwürfe auch nur in klei-nen Auflagen fertigen. Erst kurz vor ihrem Tod erreichten ihre frühen Stücke bei Auktionen plötzlich Rekordpreise. „Lä-cherlich“, soll die betagte Desig-nerin das damals kommentiert haben. Doch sogar das Museum of Modern Art in New York hat

    den Adjustable-Chair in seine permanente Sammlung mit auf-genommen. Gut ins Gesamtbild fügt sich da der Quadra-Sessel von Wittmann. Mit seiner klaren kubistischen Form ist der Witt-mann-Chair nicht nur ein echter Hingucker, sondern ebenso in Sachen Sitzen pures Vergnügen. Er zeigt aber auch, wie gut man Designs verschiedener Epochen perfekt kombinieren kann. Doch trotzdem, allzu lange sollte es sich der Ballgast in diesem Ses-sel nicht gemütlich machen, die Nacht ruft.

    Im Laves-Foyer gibt es Fünf-Uhr-Tee. Zwischen edlem Holz-mobiliar setzen sich hier die Nerd-Stühle des skandinavi-schen Herstellers Muuto optisch ab. Die Sitzgelegenheiten fallen durch ihren ungewöhnlichen Übergang zwischen Sitzfläche und Rückenlehne auf. Damit be-weist Muuto, dass Design keine Frage der Zeitepoche, sondern nur eine Frage der Optik ist. Das relativ junge Unternehmen feier-te erst 2016 sein zehnjähriges Be-stehen. Übrigens: Designinteres-sierte werden auf dem Opernball gut auf ihre Kosten kommen, denn Klingenberg präsentiert verteilt auf verschiedene Räume die aktuelle Kollektion aus der jungen dänischen Designer-

    schmiede Muuto. Also ruhig im-mer mal auch den Blick über die Möbel in den Räumen schwei-fen lassen, um das reduzierte Oslo-Sofa, den Fiber-Tube- Chair, der mit seiner ikonischen Form an den Eames-Side-Chair erinnert, oder auch den Around-Table mit der prägnan-ten Einkerbung im Rahmen nicht zu verpassen.

    Hochmodern und ein wirkli-cher Hingucker ist die Von-dom-Bar Fiesta in der Loge von

    Klingenberg. Die Bar war übri-gens die erste Kreation des De-sign-Studios Archivolto Design für Vondom. Ihr liegt ein einfa-ches Grundprinzip zugrunde: Sie besteht aus zwei Modulen, die sich vielfältig kombinieren und stellen lassen, sodass die Bar immer wieder anders aussehen kann.

    So treffen auf diesem Opern-ball die Designklassiker der ers-ten Stunde auf die Klassiker von morgen.

    VON MAIKE JACOBS

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019

    ROARING TWENTIES

    „In den 20er-

    Jahren sind meine

    persönlichen

    Lieblingsmöbel

    entstanden.“

    Uwe Klingenberg, Geschäftsführer

    Klingenberg GmbH

    ... über die Errungenschaften der Zwanziger Bescheid? Etwa den Triumphzug der Massenmedien?

    Die Massenmedien, die Presse, das Radio und das Kino trugen dazu bei, den modernen Lebens-stil in die breite Öffentlichkeit zu tragen. Lichtspielhäuser gab es in Deutschland bereits vor dem Ers-ten Weltkrieg. In den 20er-Jahren etablierte sich der Film als Mas-senmedium, und Deutschland war in Europa der Staat mit den meis-

    ten Kinos. Neue Maßstäbe setzte Hollywood 1927 mit dem ersten Tonfilm. Insbesondere das Radio wurde zum Träger der aufkom-menden Populärkultur, obwohl nur wenige Familien ein Gerät besaßen. Durch das Radio wurden die Größen der Musikkultur wie der Chansonsänger Maurice Che-valier auch für jene Menschen

    bekannt, die sich das mondäne Leben nicht leisten konnten. 1928 gilt als das Startjahr des Fernse-hens: Dénes von Mihály präsen-tierte die erste TV-Übertragung, und August Karolus stellte auf der Funkausstellung in Berlin seine Anlage vor. Manfred von Ardenne wiederum setzte in seinen Appa-rat die Braunsche Röhre ein und

    verbesserte so die Übertragung. In der Computertechnik gab es Fortschritte mit der ersten Tabel-liermaschine für Kaufleute. Die Medizin wurde mit der Entwick-lung des Penicillins und Insulins revolutioniert. Und auch Prakti-sches und Amüsantes wie das Monopoly-Spiel und das Tempo- taschentuch wurden erfunden.

    Wissen Sieeigentlich ...?!

    Bauhaus prägte die 20er-JahreDesign-Profi Uwe Klingenberg sorgt wieder für passend möbliertes Flair auf dem Opernball

    Uwe Klingenberg und seine Ehefrau Almut begeistern sich für Designmöbel. Christian Behrens (2)

    Mobiliar im Bauhaus-Stil: Geradlinig, puristisch, clean. Das mag Uwe Klingenberg.

  • Ein buntes musikalisches Potpourri erwartet die Gäste bei den „Roaring Twenties“. Einzelinterpreten, Bands sowie Choreografien verbreiten einmaliges Flair im Opernhaus und schaffen ein wunderbares Back-to-the-20ies-Feeling

    12 13

    Swing begeistert. Ein Phänomen, das mehr

    als

    zwei Jahrzehnte die Menschen in die Tanzpaläste

    lockte, scheint sich in der heutigen Zeit zu

    wiederholen. Vor allem dann, wenn das Pasadena Roof

    Orchestra zur Night of Swing Classica im Opernhaus

    Hannover aufspielt. Blicken wir zurück: 1969, als der

    erste Mensch auf dem Mond landet, die Beatles ihr

    letztes Konzert spielen und Woodstock für Furore

    sorgt, erwirbt das Pasadena Roof Orchestra seine

    Swing-Lizenz. Seit der Gründung durch John Arthy

    steht das Pasadena Roof Orchestra für erstklassige und

    klanglich einmalige Swing-Unterhaltung. Die Formati-

    on hält weltweit die Popmusik der 20er- bis 30er-Jahre

    am Leben und verleiht dieser einen zeitlosen Glanz.

    Auf dem Opernball spielt das Orchester unvergessene

    Melodien von George Gershwin, Cole Porter und

    Irving Berlin, schmeichelt den Ballgästen mit

    Komplimenten und würzt jeden Auftritt mit einer

    gehörigen Prise britischen Humors. Auf die Bühne

    kommen so bekannte Titel wie „Puttin’ on the Ritz“,

    „Sweet Georgia Brown“, „The Lullaby of Broadway“

    oder die beliebten Duke-Ellington-Nummern. Ein

    Abend mit dem Pasadena Roof Orchestra bedeutet

    Show, Spaß und Rhythmus.

    Conchita

    Nachdem Conchita

    bereits vor zwei Jahren das Opern-

    ball-Publikum der Staatsoper

    Hannover mit einem umjubelten Auftritt beim Opernball „Hallo, Wien!“ be-geistern konnte, ist der österreichische Künstler jetzt

    zurück. Gemeinsam mit der Thilo Wolf Big Band wird Conchita mit einem neuen Programm auf der Bühne ste-hen. Im Rahmen des Opernballs „Roaring Twenties“ sind diese beiden Künstler nun erstmals zusammen zu erleben. „Meinen Auftritt beim Opernball Hannover 2017 habe ich in genauso guter Erinnerung behalten wie die gesamte Veranstaltung! Ich freue mich ganz besonders darüber, auch 2019 wieder Teil dieses stimmungsvollen Fests sein zu dürfen, und darauf, dieses Jahr ein neues Format mit der Thilo Wolf Big Band auszuprobieren“, freut sich Conchita.

    Zaubersprüche braucht Carsten Böttcher nicht. Seine Tricks funktio-nieren auch ohne Simsalabim. Stattdes-sen wird er die Ballgäste auch in diesem Jahr wieder als Walking Act mit launischen Sprüchen und Zauberei ohne Falltür und doppelten Boden zum Lachen bringen. Der smarte Hannovera-ner verzaubert sein Publikum seit mehr als 15 Jahren als Close- up-Zauberer, verblüfft mit Kartentricks und Tischzauberei. Die Frage „Wie macht der das?“ sollten sich seine Zuschauer am Ballabend besser nicht stellen, stattdessen einfach die Magie hautnah und pur genießen. Denn ob Glas durchdringende Münzen oder magische Kartentricks – für den Verstand ist das Geschehene ohnehin nicht nachzuvollziehen.

    Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

    Das Niedersächsische Staatsorchester Hannover ist das größte Opern- und Konzert- orchester in Niedersachsen. Neben rund 190 Opern- und Ballettvorstellungen der Staatsoper bestreitet es in jedem Jahr acht Sinfoniekonzerte, zahlreiche Sonder- und Kinderkonzerte sowie eigene Kammerkonzertreihen mit acht Matineen pro Saison. Den Opernball 2019 begleitet das Niedersächsische Staatsorchester Hannover unter der Leitung des 1. Kapellmeisters, Valtteri Rauhalammi in bester musikalischer Tradition.

    Ballett der Staatsoper Hannover

    S eit der Spielzeit 2006/2007 steht das Ballett der Staatsoper Hannover unter der künstleri-schen Leitung von Ballettdirektor Jörg Mannes. In ihrer letzten Saison in Hannover zeigen Mannes und sein Ensemble in drei Uraufführungen noch einmal den Reichtum der Ausdrucksformen: Und der führt von der Märchenadaption durch die skurril-unheimlichen Abgründe eines Albtraums hinüber in die Walzer-Unglückseligkeit der alten und der neuen Welt. Herausragende Werke international renommierter Choreografen waren und sind ebenfalls Bestandteil des Ballett-Programms der Staatsoper Hannover. Beim Opernball 2019 präsentiert das Ballett erneut eine ganz eigene Choreografie und damit einen mitreißenden Programm-punkt auf der Hauptbühne.Lounge Society

    Musik ist Sinnlichkeit, Freude und Genuss. Und Musik ist das Pulsieren des Lebens. Die Künstlerband Lounge Society liefert auf dem Opernball ein musikalisches Feuerwerk aktueller Chart-Hits aus Pop, Jazz, Soul und Disco sowie zeitlose Klassikern – damit Energie, die mitreißt und die Herzen erreicht. Die langjährige Erfahrung der international gefeierten Instrumentalis-ten, die bereits mit Stars wie Whitney Houston, Shakira, The BossHoss und Kylie Minogue auf der Bühne gestanden haben, verleiht der Band ein einzigartiges Gespür für die Dramaturgie des Abends. Den absoluten Höhepunkt jeder Show bilden die außergewöhnlich charismati-schen „Stimmen“, deren musikalische Wurzeln im Soul, Jazz und Pop liegen. Mit kraftvollem Partysound, aber auch mit leichter Loungemusik begleiten Lounge Society die Hannoveraner in diesem Jahr durch den Ballabend.

    Thilo Wolf Big BandFür den Pianisten und Komponisten Thilo Wolf erfüllte sich 1992 ein lang gehegter Traum. Damals war er gerade einmal 24 Jahre alt: Seine eigene Big Band feierte Premiere. Heute zählt die Thilo Wolf Big Band zu den führenden Big Bands in Deutschland. Und auch ein Abend auf dem Opernball wäre ohne das Orchester beinahe undenkbar – das Ensemble konzertiert in diesem Jahr schließlich bereits zum zehnten Mal vor den hannoverschen Ballgästen. Musikalische Offenheit und Mut sind Teil des Erfolgsrezepts, mit dem sich Thilo Wolf in der schnelllebigen Musikbran-che in den vergangenen 27 Jahren behaupten konnte. Das Repertoire der facettenreichen Fürther Formation reicht von Jazzklängen über Soul bis hin zu Rock und Klassik. Kurz: ein musikalisches Potpourri, das die Gäste dazu anstiftet, mitzugroo-ven.

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    sistergoldLadypower und Entertainment – das Frauen-Saxofonquartett sistergold steht auf dem Opernball für musikalische Perfektion und kreatives Gespür sowie für ein grandioses Songprogramm. Die vier Damen bieten neben brillanten Bearbeitungen aus den Genres Pop, Soul, Jazz und Weltmusik spannendes Entertainment von Stepp-tanz bis Showblock. sistergold hat sich 2009 gegründet. Zur gemeinsamen Spielfreude führten die Liebe zum Instrument, ein übereinstimmendes Verständnis von Musik und Humor – und nicht zuletzt die Freundschaft untereinander. Auf dem Opernball verspricht das Kon-zertensemble atemberaubende, rasante Läufe sowie technische Perfektion und sorgt damit für ansteckende Lebensfreu-de. Dass die meisten Stücke der studier-ten Musikerinnen selbst arrangiert oder komponiert sind, versteht sich von selbst.

    50 Jahre Pasadena Roof Orchestra

    Kaum zu glauben, aber in diesem Jahr feiert das Pasade-na Roof Orchestra 50. Jubiläum. Seit dem ersten Konzert im Jahr 1970 hat das in England beheimatete Swing-Or-chester umjubelte Welttourneen gespielt und wurde – ganz britisch – schon von der englischen Queen eingela-den. Neu erfinden musste sich das Orchester im vergangenen halben Jahrhun-dert nie, denn das klassische Repertoire der 20er- und 30er-Jahre wird nirgendwo sonst auf der Welt so authentisch präsentiert. Wenn die elf Musiker die Bühne betreten, gilt stets das Motto: „It’s Swing Time“ und die alten Zeiten werden jedes Mal aufs Neue auf flotte Art ins Jetzt gerettet.Man schrieb das Jahr 1969, als der Musiker John Arthy von einer Witwe in Manchester knapp 2000 Swing-Arran-gements erwarb. Sie lagen auf dem Dachboden und mussten, fast wie ein Schatz, sorgsam entstaubt werden. Noch heute liegen diese Notenblätter nahezu allabendlich auf den mit den Initialen PRO versehenen Notenständern und wurden schon vielfach von Musikerhänden gewendet. In den vergangenen 50 Jahren hat sich das Pasadena Roof Orchestra seine Klasse bewahrt. Deutlich wird das bei einem Blick in den prall gefüllten Terminkalender, der ak-tuell große Tourneen in Deutschland, England, Spanien, den USA und den Beneluxländern verspricht.

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    Swing begeistert. Ein Genre, das mehr als z

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    Jahrzehnte die Menschen in die Tanzpaläste

    lockte, scheint sich in der heutigen Zeit zu

    wiederholen. Vor allem dann, wenn das Pasadena Roof

    Orchestra zur Night of Swing Classica im Opernhaus

    Hannover aufspielt. Blicken wir zurück: 1969, als der

    Mensch auf dem Mond landet, die Beatles ihr letztes

    Konzert spielen und Woodstock für Furore sorgt,

    erwirbt das Pasadena Roof Orchestra seine Swing-Li-

    zenz. Seit der Gründung durch John Arthy steht das

    Pasadena Roof Orchestra für erstklassige und

    klanglich einmalige Swing-Unterhaltung. Die Formati-

    on hält weltweit die Popmusik der 20er- bis 30er-Jahre

    am Leben und verleiht dieser einen zeitlosen Glanz.

    Auf dem Opernball spielt das Orchester unvergessene

    Melodien von George Gershwin, Cole Porter und

    Irving Berlin, schmeichelt den Ballgästen mit

    Komplimenten und würzt jeden Auftritt mit einer

    gehörigen Prise britischen Humors. Auf die Bühne

    kommen so bekannte Titel wie „Puttin’ on the Ritz“,

    „Sweet Georgia Brown“, „The Lullaby of Broadway“

    oder die beliebten Duke-Ellington-Nummern. Ein

    Abend mit dem Pasadena Roof Orchestra bedeutet

    Show, Spaß und Rhythmus.

    Ballett der Staatsoper Hannover

    S eit der Spielzeit 2006/2007 steht das Ballett der Staatsoper Hannover unter der künstleri-schen Leitung von Ballettdirektor Jörg Mannes. In ihrer letzten Saison in Hannover zeigen Mannes und sein Ensemble in drei Uraufführungen noch einmal den Reichtum der Ausdrucksformen: Und der führt von der Märchenadaption durch die skurril-unheimlichen Abgründe eines Albtraums hinüber in die Walzer-Unglückseligkeit der alten und der neuen Welt. Herausragende Werke international renommierter Choreografen waren und sind ebenfalls Bestandteil des Ballett-Programms der Staatsoper Hannover. Beim Opernball 2019 präsentiert das Ballett erneut eine ganz eigene Choreografie und damit einen mitreißenden Programm-punkt auf der Hauptbühne.Lounge Society

    Musik ist Sinnlichkeit, Freude und Genuss. Und Musik ist das Pulsieren des Lebens. Die Künstlerband Lounge Society liefert auf dem Opernball ein musikalisches Feuerwerk aktueller Chart-Hits aus Pop, Jazz, Soul und Disco sowie zeitlosen Klassikern und damit Energie, die mitreißt und die Herzen erreicht. Die langjährige Erfahrung der international gefeierten Instrumentalis-ten, die bereits mit Stars wie Whitney Houston, Shakira, The BossHoss und Kylie Minogue auf der Bühne gestanden haben, verleiht der Band ein einzigartiges Gespür für die Dramaturgie des Abends. Den absoluten Höhepunkt jeder Show bilden die außergewöhnlich charismati-schen „Stimmen“, deren musikalische Wurzeln im Soul, Jazz und Pop liegen. Mit kraftvollem Partysound, aber auch mit leichter Loungemusik begleiten Lounge Society die Hannoveraner in diesem Jahr durch den Ballabend.

    Thilo Wolf Big BandFür den Pianisten und Komponisten Thilo Wolf erfüllte sich 1929 ein lang gehegter Traum. Damals war er gerade einmal 24 Jahre alt: Seine eigene Big Band feierte Premiere. Heute zählt die Thilo Wolf Big Band zu den führenden Big Bands in Deutschland. Und auch ein Abend auf dem Opernball wäre ohne das Orchester beinahe undenkbar – das Ensemble konzertiert in diesem Jahr schließlich bereits zum zehnten Mal vor den hannoverschen Ballgästen. Musikalische Offenheit und Mut sind Teil des Erfolgsrezepts, mit dem sich Thilo Wolf in der schnelllebigen Musikbran-che in den vergangenen 27 Jahren behaupten konnte. Das Repertoire der facettenreichen Fürther Formation reicht von Jazzklängen über Soul bis hin zu Rock und Klassik. Kurz: ein musikalisches Potpourri, das die Gäste dazu anstiftet, mitzugroo-ven.

    DIESE KÜNSTLER BEGLEITEN SIE

    DURCH DEN ABEND UND SORGEN

    FÜR FURIOSE STIMMUNG

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019

    ROARING TWENTIES

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    50 Jahre Pasadena Roof Orchestra

    Kaum zu glauben, aber in diesem Jahr feiert das Pasade-na Roof Orchestra 50. Jubiläum. Seit dem ersten Konzert im Jahr 1970 hat das in England beheimatete Swing-Or-chester umjubelte Welttourneen gespielt und wurde – ganz britisch – schon von der englischen Queen eingela-den. Neu erfinden musste sich das Orchester im vergangenen halben Jahrhun-dert nie, denn das klassische Repertoire der 20er- und 30er-Jahre wird nirgendwo sonst auf der Welt so authentisch präsentiert. Wenn die elf Musiker die Bühne betreten, gilt stets das Motto: „It’s Swing Time“ und die alten Zeiten werden jedes Mal aufs Neue auf flotte Art ins Jetzt gerettet.Man schrieb das Jahr 1969, als der Musiker John Arthy von einer Witwe in Manchester knapp 2000 Swing-Arran-gements erwarb. Sie lagen auf dem Dachboden und mussten, fast wie ein Schatz, sorgsam entstaubt werden. Noch heute liegen diese Notenblätter nahezu allabendlich auf den mit den Initialen PRO versehenen Notenständern und wurden schon vielfach von Musikerhänden gewendet. In den vergangenen 50 Jahren hat sich das Pasadena Roof Orchestra seine Klasse bewahrt. Deutlich wird das bei einem Blick in den prall gefüllten Terminkalender, der ak-tuell große Tourneen in Deutschland, England, Spanien, den USA und den Beneluxländern verspricht.

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    s Pasadena Roof Orchestra

  • Eine Reise zurück in die ZukunftAudi Zentrum Hannover setzt Oldtimer und Elektromodell im Shuttle-Service ein

    Es ist ein echtes Schmuck-stück und eine Rarität zu-gleich, mit dem Robert Mayerhöfer von Audi Tradition in Ingolstadt Opernintendant Michael Klügl und Audi-Han-nover-Geschäftsführer Jan Lau-brunn vor dem Opernhaus vor-fährt. Der bor deauxrote Wande-rer W11 ist einmalig – dieses Exemplar, das in den Opern-ballnächten Gäste vom Hotel Kastens Luisenhof zur Oper chauffiert, hat nach aufwendi-

    ger Restaurierung gerade ein-mal 220 Kilometer auf dem Tacho.

    Für Hauptsponsor Jan Lau-brunn, Geschäftsführer des Au-di-Zentrums Hannover, ist der Opernball bereits Tradition, zum sechsten Mal ist er dabei. Den Shuttle-Service, der dafür sorgt, dass die Ballgäste nach einer durchtanzten Nacht sicher und trocken zu Hause ankom-men, gibt es bereits seit über zehn Jahren. Ehrengäste von Oper, Audi Hannover sowie Sponsor Klingenberg werden

    sogar bereits zum Ballbeginn gefahren. In der Nacht steht die Flotte von 30 Fahrzeugen dann wieder auf dem Opernplatz und wartet auf Einsteiger. „Dies ist mein sechster Opernball in mei-ner Funktion als Geschäftsfüh-rer des Audi-Zentrums Hanno-ver und ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert, was die Staatsoper auf die Beine stellt. Dass wir mit unserer Shuttle-flotte zum Gelingen dieser ein-maligen Veranstaltung beitra-gen können, macht mich beson-ders stolz. Wir haben die Fahr-

    Der neue e-tron fährt als erstes Modell von Audi vollelektrisch.

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    Der bordeauxrote Wanderer W 11, mit dem Intendant Michael Klügl und Audi-Geschäftsführer Jan Laubrunn vor dem Opernhaus vorfahren, wurde 1928 erstmals vorgestellt. Christian Behrens (2)

    VON SUSANNA BAUCH

    zurück auf den amerikanischen Eisenbahnbaron George Morti-mer Pullman, dessen Eisen-bahnwaggons legendär für ih-ren Luxus waren. Die Automo-bile in Pullman-Ausführung bo-ten vor allem eine Separation zwischen Chauffeur und Fahr-gästen. Eine Trennwand mit verschiebbaren Glasscheiben hinter dem Fahrersitz sorgte für eine vornehm diskrete Atmo-sphäre im Fahrgastraum. Bei der Sonderausführung als Lan- daulet war der hintere Teil des Daches in der Art eines Cabrio-lets zu öffnen. Das gezeigte Fahrzeug wurde nach dem Zweiten Weltkrieg noch viele Jahre als Taxi eingesetzt.

    „Das ist eindeutig ein einma-liger Chauffeurwagen“, betont Mayerhöfer. Die Rückbank für die Fahrgäste ist stoffbezogen, der Chauffeur sitzt auf Leder.

    Die rund 70 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit, die der Oldtimer noch schafft, wird er auf dem Weg von der Luisen-straße nicht ausfahren können. Aber bei Audi Hannover ist man glücklich, dass der Wagen überhaupt zum Einsatz kom-men kann – Schnee und Eis wä-ren schlecht gewesen.

    Dagegen sind die anderen 30 Fahrzeuge der Flotte mit dem e-tron an der Spitze robuster und natürlich technisch auf der Höhe der Zeit.

    „Für die Opernballgäste wird es nach dem Ball eine Reise zu-rück in die Zukunft. Unser Shuttleservice mit den neuesten Audi-Modellen steht allen Gäs-ten für eine sichere Heimfahrt im Stadtgebiet Hannover zur Verfügung“, betont Audi-Han-nover-Geschäftsführer Lau-brunn.

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019ROARING TWENTIES

    „Bei diesem

    Opernball trifft die

    Vergangenheit

    auf die Zukunft“

    Jan Laubrunn, Geschäftsführer

    Audi-Zentrum Hannover

    ... Erotisch-verwegen: Was hat es mit dem Burlesque-Theater und Josephine Baker auf sich?

    Der erotische Tanz, wie man ihn heute von Stars wie Dita Von Teese kennt, hat seinen Ursprung im US-amerikanischen Bur- lesque-Theater. Entstanden An-fang des 20. Jahrhunderts, steht es dem artistischen Varieté, dem „American Vaudeville“, nahe. An-ders als beim Striptease entklei-

    den Burlesque-Künstlerinnen sich nicht ganz und verbinden ihre Darbietung mit Moderation, Per-formance sowie Gesang. Ur-sprünglich wurde unter Burlesque eine theatralische Darstellung mit parodistischen Elementen ver-standen. Als Burlesque-Ikone gilt Josephine Baker. Bekannt wurde

    die gebürtige Amerikanerin als Showgirl in Paris, wo sie sich auf der Bühne im berühmten Bana-nenrock zeigte. Mit ihrem Tanz eroberte sie das Pariser Publikum im Sturm, das erstmals einen Charleston zu sehen bekam. Der Revue-Kritiker André Levinson nannte sie eine „schwarze Venus“.

    Die Schönheit, die für Pomade, Autos und Strümpfe warb, beflü-gelte die Fantasie von Künstlern und wurde von Staatsmännern wie Charles de Gaulle empfangen. Dennoch hatte sie zeitlebens mit Rassismus zu kämpfen. 1926 trat sie erstmals in Deutschland im Berliner Nelson-Theater auf.

    Wissen Sieeigentlich ...?!

    zeuge aus ganz Deutschland in Hannover zusammengebracht. Darunter der neue e-tron als ers-tes vollelektrisches Modell von Audi.“ Ein spannender Gegen-satz zum 50 PS starken Wande-rer W11 Landaulet. „Bei diesem Opernball trifft die Vergangen-heit im wahrsten Sinne des Wor-tes auf die Zukunft“, so Lau-brunn.

    Ende der 20er-Jahre wurde bei den deutschen Automobil-herstellern ein allgemeiner Trend zu großen und luxuriösen Wagen festgestellt. Auch die Wanderer Werke AG in Chem-nitz schloss sich diesem Trend an und stellte im Herbst 1928 den Wanderer 10/50 PS Typ W11 vor. Damit nahm man erst-mals einen Sechszylinderwagen in das Wanderer Automobilpro-gramm auf und zielte damit auf die Käufer aus der wohlhaben-den Mittelklasse, die ihrerseits bestrebt waren, ihre soziale Stellung mit einem hochwerti-gen, aber nicht zu fortschrittli-chen Automobil öffentlich zu demonstrieren.

    Diesem Anspruch wurde der Wanderer W11 in besonderem Maße gerecht: hochwertig in Ausstattung und Ausführung, zuverlässig im Betrieb, dabei aber eher konservativ im Er-scheinungsbild. Der Wagen auf dem Opernplatz in Hannover in der seltenen Ausführung als Pullman-Landaulet hat eine Ka-rosserie der Firma Hornig aus dem sächsischen Meerane. Die Bezeichnung „Pullman“ geht

  • 15

    Rund 70 000 schöne weiße Orchideenblüten verzau-bern die Ballgäste an bei-den Abenden. Achim Duda ist auch in diesem Jahr für die Blu-mendekoration zuständig. Der Florist hat sich ausschließlich für die Farbe Weiß entschieden. „Das passt gut zum Motto ‚Roa-ring Twenties‘“, sagt er. „Ganz schlicht und rein – und mal et-was ganz anderes.“ Bereits vor

    14 Jahren, zu seinem ersten Opernball in Hannover, hatte sich Duda für eine einfarbige Blumendekoration entschieden: „Damals waren es weiße Lili-en“, erinnert er sich.

    Die Orchideen, die aus Thai-land stammen, hat der kreative Chef mit Eukalyptus aus Italien kombiniert. Die Bestellung der Blumen und Pflanzen hat sich mehr als ein Vierteljahr hingezo-gen. Die Orchideen, die mit dem Flugzeug aus Bangkok eingeflo-

    gen wurden, sind sorgsam in Zeitungspapier eingepackt. „Da-mit wird die Feuchtigkeit beim Transport aufgesaugt und die Orchideen bekommen keine Flecken“, erklärt der Fachmann. In den Transportkartons sind zu-dem Löcher, denn die Luftzirku-lation muss stimmen. Jeder ein-zelne Orchideenzweig befindet sich in einem kleinen Was-serröhrchen, damit die kostbare Fracht die Reise gut übersteht. Die Zweige haben eine Länge

    Orchideen und Eukalyptus schmücken die Oper

    VON MARTINA STEFFEN

    Florist Achim Duda schafft

    erneut traumhafte

    Arrangements aus Blumen

    Schlicht und rein: Die Farbe Weiß passt zu den „Roaring Twenties“. Nick Neufeld (3)

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019

    ROARING TWENTIES

    „Beim Wiener

    Opernball gibt es

    nur einen

    Blumenbogen –

    da bieten wir hier

    in Hannover mehr.“

    Achim Duda,

    Inhaber Blumen Duda

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019

    Herausgeber: Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover

    Verantwortlich für Anzeigen: Günter Evert

    Konzeption & Realisation: Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG, August-Madsack-Straße 1, 30559 Hannover

    Redaktion: MADSACK Medienagentur (verantw.), Ann-Katrin Paske, Carolin Müller

    Autorinnen: Martina Steffen, Maike Jacobs, Tanja Piepho, Simone Niemann, Susanna Bauch

    Fotos: Nick Neufeld, Rainer Dröse, Christian Behrens, Peter Steffen

    Layout & Produktion: Carolin Müller, Siegfried Borgaes, Claudia Fricke, Katrin Schütze-Lill

    Druck: Deister- und Weserzeitung Verlagsgesellschaft GmbH & Co. KG, 31784 Hameln

    Impressum Roaring Twenties

    von 50 oder 70 Zentimetern, je nachdem, in welchem Arrange-ment sie verarbeitet werden. Der Eukalyptus ist mit einem Last-wagen nach Hannover transpor-tiert worden.

    Bereits zwei Wochen vor dem Opernball ist Duda mit seinem Team wieder in einer Halle auf dem Großmarkt in Hannover. Dort laufen die ersten Vorberei-tungen, fünf Tage vor dem gla-mourösen Event entstehen dann die Sträuße, Gestecke und Ar-rangements. Die sonst schmucklose Halle hat sich in ein einziges Blumenmeer ver-wandelt. Die Zahlen sind beein-druckend: 200 Dekorationen mit Orchideen, Eukalyptus und Schleierkraut hat das Team für die Stehtische auf dem Opern-ball gestaltet. 20 Großpokale, in denen zusätzlich noch Farne und Areca-Palmen verarbeitet wurden, sind an den Treppen-aufgängen im Opernhaus plat-ziert. „Zwei Pokale schweben über der Bühne, da müssen wir mit den Pflanzen mehr nach un-ten arbeiten, damit sie hängen“, sagt der Florist.

    Die Fenster der Treppenauf-gänge hat Duda mit Farnen und Kirschzweigen, die pünktlich zum Ballabend aufblühen, de-

    koriert. Insgesamt 64 bepflanzte Pokale stehen an den Säulen im Gebäude, dazu kommen 44 Ranggestecke. Drei Blumenbö-gen hat Duda aufgestellt. Die halbrunde Dekoration befindet sich oberhalb des roten Teppichs am Eingang, zwei weitere sind im Bereich des Gasometers plat-ziert. Die Bögen enthalten alle Elemente, die das Team in den Blumenarrangements verarbeitet hat. Bereits beim Hereinkom-men sehen die Gäste, was sie er-wartet. „Beim Wiener Opernball gibt es nur einen Blumenbogen – da bieten wir hier in Hannover mehr“, sagt der Floristikchef la-chend.

    Orchideen aus Thailand, kombiniert mit Eukalyptus aus Italien schmücken die Oper.

    1.) Albert Einstein2.) Marlene Dietrich3.) Charles Lindbergh4.) Buster Keaton5.) Greta Garbo6.) Josephine Baker7.) Sigmund Freud

    AuFLosung RAtsel seite 9. . . .

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  • 16Blutrote Lippen

    und ein heller TeintIn der Beauty-Lounge der Parfümerie Liebe betreuen

    Visagisten die Ballgäste die ganze Nacht

    Gesicht abpudern, Rouge auffrischen, neuen Lip-penstift auftragen und ei-nen angenehmen Duft auflegen: In der Beauty-Lounge der Parfü-merie Liebe auf dem Opernball kümmern sich die Visagisten professionell um die Gäste. Auf das Motto „Roaring Twenties“ hat sich das Traditionshaus bes-tens vorbereitet. „Die 20er-Jahre waren eine Zeit, in der Frauen selbstbewusst auftraten“, sagt Caroline Prenzler, Geschäftsfüh-rerin der Parfümerie Liebe. „Jetzt bin ich mal dran!“ – das dachten die Frauen seinerzeit. Die Kleider waren kurz, fransig und mit Pailletten verziert – gla-mourös und frech eben.

    Als Accessoires trugen die Da-men eine Feder im Haar, ein mit Pailletten besetztes Stirnband, lange Handschuhe bis zu den Oberarmen sowie lange Perlen-ketten und -armbänder. Auch elegante Zigarettenspitzen waren angesagt. „Das Styling ist ein Spiegelbild der weiblichen Emanzipation“, betont Kerstin Piontek, Visagistin im Hause Liebe. Blutrote Lippen und ein

    verrücktes Augen-Make-up be-tonten das neue Selbstbewusst-sein der Frauen.

    Zum Opernball stylt Kerstin Piontek die Damen wie einst in den 20er-Jahren: „Die Lippen werden bordeauxrot, himbeer-farben oder in orangefarbenen Tönen geschminkt und die Mün-der spitz gemacht.“ Das bedeu-tet, die Lippen werden optisch in die Höhe und Breite gezogen. Ein sehr heller Teint und ein kräftiges Rouge sind typisch für diese Zeit. Die Augen werden stark und dunkel geschminkt –

    in den Farben Schwarz, Grau oder Braun. Kohlkajal umrandet die Augen, die Linien laufen nach außen aus – für mehr Dra-matik und einen divahaften Look. Dazu passt bordeauxroter Nagellack.

    Damit das glamouröse Outfit auch am späten Ballabend noch perfekt ist, bietet das Team von Parfümerie Liebe den Besuchern ein Auffrischungs-Make-up und einen Nachschminkservice an. Bereits zur Eröffnung des Events stehen die Expertinnen im extra dafür eingerichteten Schminksa-lon bereit. Die Beauty-Lounge ist ein beliebter Treffpunkt der Ball-gäste. Sich wohlfühlen, frisch aussehen und einen angenehmen Duft auf der Haut tragen – das ist das Ziel der Visagisten, die mit einer ganzen Duftbar vor Ort sind. „Sehr wohltuend ist auch unsere Hand- und Armmassage“, berichtet Prenzler.

    Die Parfümerie Liebe ist ein vielseitiger Partner in Sachen Schönheit. „Wir können alles: von schrill, schräg bis schön“, sagt die Chefin. Das Team bietet in seiner Beauty & Style Aca-demy im Geschäft an der Kar-marschstraße 25 auch Work-

    Perfekter Look im Stil der 20er-Jahre: Franziska Köhler ist fertig gestylt. Peter Steffen

    VON MARTINA STEFFEN

    Die Mitternachtszeitung zum Opernball 2019ROARING TWENTIES

    „Die 20er-Jahre

    waren eine Zeit,

    in der Frauen

    selbstbewusst

    auftraten.“

    Caroline Prenzler, Geschäftsführerin

    Parfümerie Liebe

    shops an. Die Kundinnen tau-chen ein in die Welt der Schön-heit und Pflege und haben vor allem eines: viel Spaß. Sie ler-nen, wie sie mit Pflege, Ma-ke-up und Stil ihr Auftreten wir-

    kungsvoll verändern können. Dabei geben die Expertinnen der Parfümerie jede Menge Tipps und verraten Tricks. In den Be-autykabinen über den Dächern Hannovers genießen die Kunden

    ein ganz persönliches Wellness-programm, können entspannen und die Seele baumeln lassen. Genau richtig nach einer wilden, durchtanzten Nacht im Opern-haus.

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