Dresdner UniversitätsJournal SHS - TU Dresden · sie am 10. März der Landesregierung...

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TU Dresden präsentiert Daten zur »Zukunft des Humankapitals in Sachsen« bis 2020 Im Auftrag der TU Dresden haben die Pro- fessoren Andrä Wolter, Karl Lenz, Winfried Killisch und Gernot Weißhuhn (TU Berlin) ein Projekt mit dem Thema »Zukunft des Humankapitals in Sachsen« abgeschlos- sen. Die Untersuchungen und deren Ergeb- nisse sind soeben als Auftakt der neuen, vom Kanzler der TU Dresden, Alfred Post, herausgegebenen Schriftenreihe »Dresdner Studien zur Bildungs- und Hochschul- planung« erschienen. Das Gesamtprojekt enthält drei Teilstu- dien sowie zusätzliche Überlegungen, die sich aus der Gegenüberstellung von Ange- bot und Bedarf an Hochschulabsolventen in Sachsen bis zum Jahr 2020 ergeben. Ein Team um Professor Winfried Killisch wid- mete sich der Entwicklung der Bevölke- rungs- und der Erwerbspersonenzahlen, das Teilprojekt um die Professoren Wolter und Lenz untersuchte das voraussichtliche Angebot an Hochschulabsolventen aus den sächsischen Hochschulen bis 2020 und unter der Leitung von Professor Weißhuhn wurde der zukünftige Bedarf an Fachkräf- ten mit Hochschulabschluss bis 2020 abge- schätzt. Die von Professor Weißhuhn erstellte Prognose zum Bedarf an hochqualifizier- ten Absolventen von Universitäten bzw. Fachhochschulen bis zum Jahr 2020 ist so- dann den Ergebnissen der anderen Studien gegenübergestellt. Als erste und bisher ein- zige Hochschule hat die TU Dresden damit eine detaillierte Analyse zur Entwicklung des Humankapitals für ein Bundesland vorgelegt. Diese Analyse soll und kann der Staatsregierung als eine wichtige Entschei- dungshilfe für die weitere Entwicklungs- planung dienen. Aus diesem Grunde wurde sie am 10. März der Landesregierung prä- sentiert. Zentrale Ergebnisse aus den Teilstudien Bedingt durch den demographischen Wandel zeichnet sich in Sachsen in den kommenden zwei Jahrzehnten ein starker Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials ab. Die Bevölkerungsgruppe der 15- bis unter 65-Jährigen wird im Jahre 2020 rund ein Viertel kleiner als heute sein. In den kommenden Jahren, maximal bis 2011, ist noch mit einem Anstieg der Absolventenzahlen aus den Hochschulen zu rechnen. Anschließend setzt fächerüber- greifend ein massiver Rückgang ein, der bis zum Ende des zweiten Jahrzehnts in der maximalen Variante – die zumindest für die Universitäten zugleich die wahrschein- lichste ist – eine Verminderung in der Zahl der Hochschulabgänger/innen um bis zu 44 Prozent zur Folge haben könnte. In der Gegenüberstellung der Ergebnis- se aus der Angebotsprojektion der Hoch- schulabgänger/innen und der Bedarfs- projektion akademisch qualifizierter Arbeitskräfte im Freistaat Sachsen zeichnet sich – insbesondere für die Zeit nach 2015 – in zahlreichen Fachrichtungen ein dra- matischer Mangel ab. Die voraussichtliche Zahl der Absolventen/innen wird bei wei- tem nicht ausreichen, um die aus dem Er- werbsleben ausscheidenden, akademisch qualifizierten Arbeitskräfte zu ersetzen. Dieser Fehlbedarf konzentriert sich vor allem auf die Absolventen/innen univer- sitärer Studiengänge. Nach den jetzigen Schätzungen werden etwa 20 000 junge Menschen zu wenig an den Universitäten ausgebildet. Im Fachhochschulbereich wird dagegen – mit Ausnahme der Ingeni- eure – im Großen und Ganzen ein ausrei- chendes Angebot vorhanden sein. Besonders ausgeprägt wird das Unteran- gebot der Absolventen/innen in den inge- nieurwissenschaftlichen und in den Lehr- amtsstudiengängen (hier allerdings erst nach dem Jahr 2010) sein. Es ist allerdings zu vermuten, dass bei den Ingenieuren der tatsächliche Bedarf unter dem prognosti- zierten Ersatzbedarf liegen wird, da Sach- sen bislang eine deutlich über den Bundes- durchschnitt liegende Ingenieurdichte besitzt. Auch ist mit Verschiebungen inner- halb der Ingenieurberufe, etwa zugunsten der Informatik, zu rechnen. Für die Lehr- amtsstudiengänge kann der altersbedingte Fehlbestand nach dem Jahr 2010 durch eine Projektion auf der Grundlage der vor- aussichtlichen Schülerzahlen verifiziert werden. Alle Prognosemodelle weisen auf die zentrale Bedeutung der (Ab- bzw. Zu-) Wanderung hoch qualifizierter Arbeitskräf- te für das Arbeitsmarktangebot in Sachsen hin. Durch eine anhaltend hohe Abwande- rung hoch qualifizierter Fachkräfte aus Sachsen wird sich der Fehlbestand in einer Reihe von Berufsfeldern noch erheblich verschärfen. Sachsens Wissenschaftsminister Mat- thias Rößler im Vorfeld der Präsentation des Projektes am 10. März: »Zukunftsvor- hersage ist immer schwierig, bedarf aber einer soliden wissenschaftlichen Grundla- ge. Die Studie liefert eine erste Einschät- zung, wo bis 2020 ein gravierender Mangel an akademischen Fachkräften entsteht, wie bei Ingenieuren und Lehrern. Gleich- zeitig ergibt sich aber auch in anderen Fächern ein deutliches Überangebot an ausgebildeten Akademikern. An dieser wissenschaftlichen Grundlage müssen wir unbedingt weiter arbeiten.« PI/M. B. www.tu-dresden.de/presse/pi/ studien.html Dresdner UniversitätsJournal 15. Jahrgang • Nr. 5 16. März 2004 Die Zukunft: Per Funk kabellos kommunizieren .............................. Seite 3 Die Hilfe: High-Tech unterstützt medizinische Prothetik............... Seite 5 Die Sensation: Picasso, Miró und Tàpies ab Mai an der TUD zu sehen . Seite 6 Die Lösung: Verkehrsorganisation von den Ameisen abkupfern ... Seite 7 Dr. Jens Meinert bereitet eine Messung im Vakuumlabor des Insti- tuts für Thermodynamik und Technische Gebäudeausrüstung vor. Mit der Anlage im Merkel-Bau wird Wärmeübergang unter Vaku- umbedingungen, wie z. B bei der Kühlung von elektronischen Bauelementen im Weltraum, untersucht. Aber auch »irdische« Kühlprobleme bearbeiten die Wissenschaftler um Professor Achim Dittmann. Grund genug für die Foron-Stiftung, am 17. März 2004 gemeinsam mit der TU Dresden das Graduiertenkolleg »Hochleistungsbauteilkühlung« zu eröffnen. Das zunächst dreiköp- fige Team wird künftig von Dr. Jens Meinert geleitet, der bald zum Leiter einer gleichnamigen Nachwuchsforschergruppe, landläufig Juniorprofessor genannt,berufen werden soll. Foto: UJ/Eckold Heißer Auftakt für kühles Kolleg Dramatischer Akademiker-Mangel in Sachsen unabwendbar? Nach der Präsentation der Studie:Wird Wissenschaftsminister Dr. Matthias Rößler (r.) die Ergebnisse der Studie für die künftige Hochschulpolitik berücksichtigen? Links neben ihm Professor Gernot Weißhuhn,TU Berlin. Foto: UJ/Eckold TU-Professorin in EKD-Kammer Die an der Juristischen Fakultät und am Zentrum für Internationale Studien (ZIS) der TU Dresden lehrende Professorin Dr. jur. Dr .rer. pol. Sabine von Schorlemer wurde vom Rat der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) in die Kammer für Öffentliche Verantwortung berufen. Aufgabe dieser 1949 etablierten Kam- mer ist die Beratung der leitenden Organe der EKD. Zu den Schwerpunkten der neuen Amtsperiode gehören voraussichtlich die Frage der Wahrnehmung öffentlicher Ver- antwortung durch die evangelische Kirche, ein Beitrag zur aktuellen friedensethischen und friedenspolitischen Orientierung sowie die kritische Begleitung der neuesten me- dizin- und bioethischen Entwicklungen. Martin Straß Altrektor sagt »Danke« Zu meinem 65. Geburtstag und der Ernen- nung zum Ehrensenator der TU Dresden sind mir von vielen Seiten der Universität herzlich vorgetragene Glückwünsche, persönliche Begegnungen und Geschenke zuteil geworden, die ich nur unvollkom- men beantworten kann. Deshalb möchte ich auf diesem Wege die Mitglieder unserer Universität grüßen und ihnen herzlichen Dank sagen. Prof. Dr.Achim Mehlhorn Altrektor der TU Dresden »ent-Spannung« Nach der Schließung der Mensa Momm- senstraße wegen umfangreicher Sanierung öffnete als erste Übergangseinrichtung der Cafeteria-Pavillon »ent-Spannunng« am Barkhausenbau (Helmholtzstraße). Er ist montags bis freitags von 8-15 Uhr geöffnet. Die Zeltmensen können dann ab 29. März bzw. 5. April genutzt werden. PI Uni-Tag und Alumni-Tag 24. April 2004 www.tu-dresden.de/unitag SHS 1/74 Konzertvorschau der Saison 2004/05 ab 25.3.2004 vorrätig!

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TU Dresden präsentiertDaten zur »Zukunftdes Humankapitalsin Sachsen« bis 2020

Im Auftrag der TU Dresden haben die Pro-fessoren Andrä Wolter, Karl Lenz, WinfriedKillisch und Gernot Weißhuhn (TU Berlin)ein Projekt mit dem Thema »Zukunft desHumankapitals in Sachsen« abgeschlos-sen. Die Untersuchungen und deren Ergeb-nisse sind soeben als Auftakt der neuen,vom Kanzler der TU Dresden, Alfred Post,herausgegebenen Schriftenreihe »DresdnerStudien zur Bildungs- und Hochschul-planung« erschienen.

Das Gesamtprojekt enthält drei Teilstu-dien sowie zusätzliche Überlegungen, diesich aus der Gegenüberstellung von Ange-bot und Bedarf an Hochschulabsolventenin Sachsen bis zum Jahr 2020 ergeben. EinTeam um Professor Winfried Killisch wid-mete sich der Entwicklung der Bevölke-rungs- und der Erwerbspersonenzahlen,das Teilprojekt um die Professoren Wolterund Lenz untersuchte das voraussichtlicheAngebot an Hochschulabsolventen aus densächsischen Hochschulen bis 2020 undunter der Leitung von Professor Weißhuhnwurde der zukünftige Bedarf an Fachkräf-ten mit Hochschulabschluss bis 2020 abge-schätzt.

Die von Professor Weißhuhn erstelltePrognose zum Bedarf an hochqualifizier-ten Absolventen von Universitäten bzw.Fachhochschulen bis zum Jahr 2020 ist so-dann den Ergebnissen der anderen Studien

gegenübergestellt. Als erste und bisher ein-zige Hochschule hat die TU Dresden damiteine detaillierte Analyse zur Entwicklungdes Humankapitals für ein Bundeslandvorgelegt. Diese Analyse soll und kann derStaatsregierung als eine wichtige Entschei-dungshilfe für die weitere Entwicklungs-planung dienen. Aus diesem Grunde wurdesie am 10. März der Landesregierung prä-sentiert.

Zentrale Ergebnisseaus den Teilstudien

Bedingt durch den demographischenWandel zeichnet sich in Sachsen in denkommenden zwei Jahrzehnten ein starkerRückgang des Erwerbspersonenpotenzials

ab. Die Bevölkerungsgruppe der 15- bisunter 65-Jährigen wird im Jahre 2020 rundein Viertel kleiner als heute sein.

In den kommenden Jahren, maximalbis 2011, ist noch mit einem Anstieg derAbsolventenzahlen aus den Hochschulenzu rechnen. Anschließend setzt fächerüber-greifend ein massiver Rückgang ein, derbis zum Ende des zweiten Jahrzehnts in dermaximalen Variante – die zumindest fürdie Universitäten zugleich die wahrschein-lichste ist – eine Verminderung in der Zahlder Hochschulabgänger/innen um bis zu44 Prozent zur Folge haben könnte.

In der Gegenüberstellung der Ergebnis-se aus der Angebotsprojektion der Hoch-schulabgänger/innen und der Bedarfs-projektion akademisch qualifizierter

Arbeitskräfte im Freistaat Sachsen zeichnetsich – insbesondere für die Zeit nach 2015– in zahlreichen Fachrichtungen ein dra-matischer Mangel ab. Die voraussichtlicheZahl der Absolventen/innen wird bei wei-tem nicht ausreichen, um die aus dem Er-werbsleben ausscheidenden, akademischqualifizierten Arbeitskräfte zu ersetzen.

Dieser Fehlbedarf konzentriert sich vorallem auf die Absolventen/innen univer-sitärer Studiengänge. Nach den jetzigenSchätzungen werden etwa 20 000 jungeMenschen zu wenig an den Universitätenausgebildet. Im Fachhochschulbereichwird dagegen – mit Ausnahme der Ingeni-eure – im Großen und Ganzen ein ausrei-chendes Angebot vorhanden sein.

Besonders ausgeprägt wird das Unteran-gebot der Absolventen/innen in den inge-nieurwissenschaftlichen und in den Lehr-amtsstudiengängen (hier allerdings erstnach dem Jahr 2010) sein. Es ist allerdingszu vermuten, dass bei den Ingenieuren dertatsächliche Bedarf unter dem prognosti-zierten Ersatzbedarf liegen wird, da Sach-sen bislang eine deutlich über den Bundes-durchschnitt liegende Ingenieurdichtebesitzt. Auch ist mit Verschiebungen inner-halb der Ingenieurberufe, etwa zugunstender Informatik, zu rechnen. Für die Lehr-amtsstudiengänge kann der altersbedingteFehlbestand nach dem Jahr 2010 durcheine Projektion auf der Grundlage der vor-aussichtlichen Schülerzahlen verifiziertwerden.

Alle Prognosemodelle weisen auf diezentrale Bedeutung der (Ab- bzw. Zu-)Wanderung hoch qualifizierter Arbeitskräf-te für das Arbeitsmarktangebot in Sachsen

hin. Durch eine anhaltend hohe Abwande-rung hoch qualifizierter Fachkräfte ausSachsen wird sich der Fehlbestand in einerReihe von Berufsfeldern noch erheblichverschärfen.

Sachsens Wissenschaftsminister Mat-thias Rößler im Vorfeld der Präsentationdes Projektes am 10. März: »Zukunftsvor-hersage ist immer schwierig, bedarf abereiner soliden wissenschaftlichen Grundla-ge. Die Studie liefert eine erste Einschät-zung, wo bis 2020 ein gravierender Mangelan akademischen Fachkräften entsteht,wie bei Ingenieuren und Lehrern. Gleich-zeitig ergibt sich aber auch in anderenFächern ein deutliches Überangebot anausgebildeten Akademikern. An dieserwissenschaftlichen Grundlage müssen wirunbedingt weiter arbeiten.« PI/M. B.

www.tu-dresden.de/presse/pi/studien.html�

DresdnerUniversitätsJournal

15. Jahrgang • Nr. 5 16. März 2004

Die Zukunft:Per Funk kabelloskommunizieren .............................. Seite 3

Die Hilfe:High-Tech unterstütztmedizinische Prothetik............... Seite 5

Die Sensation:Picasso, Miró und Tàpiesab Mai an der TUD zu sehen . Seite 6

Die Lösung:Verkehrsorganisation von den Ameisen abkupfern ... Seite 7

Dr. Jens Meinert bereitet eine Messung im Vakuumlabor des Insti-tuts für Thermodynamik und Technische Gebäudeausrüstung vor.Mit der Anlage im Merkel-Bau wird Wärmeübergang unter Vaku-umbedingungen, wie z. B bei der Kühlung von elektronischenBauelementen im Weltraum, untersucht. Aber auch »irdische«Kühlprobleme bearbeiten die Wissenschaftler um Professor

Achim Dittmann.Grund genug für die Foron-Stiftung,am 17.März2004 gemeinsam mit der TU Dresden das Graduiertenkolleg»Hochleistungsbauteilkühlung« zu eröffnen.Das zunächst dreiköp-fige Team wird künftig von Dr. Jens Meinert geleitet, der bald zumLeiter einer gleichnamigen Nachwuchsforschergruppe, landläufigJuniorprofessor genannt,berufen werden soll. Foto:UJ/Eckold

Heißer Auftakt für kühles Kolleg

Dramatischer Akademiker-Mangel in Sachsen unabwendbar?

Nach der Präsentation der Studie:Wird Wissenschaftsminister Dr. Matthias Rößler (r.)die Ergebnisse der Studie für die künftige Hochschulpolitik berücksichtigen? Linksneben ihm Professor Gernot Weißhuhn,TU Berlin. Foto:UJ/Eckold

TU-Professorinin EKD-Kammer

Die an der Juristischen Fakultät und amZentrum für Internationale Studien (ZIS)der TU Dresden lehrende Professorin Dr.jur. Dr .rer. pol. Sabine von Schorlemerwurde vom Rat der Evangelischen KircheDeutschland (EKD) in die Kammer fürÖffentliche Verantwortung berufen.

Aufgabe dieser 1949 etablierten Kam-mer ist die Beratung der leitenden Organeder EKD. Zu den Schwerpunkten der neuenAmtsperiode gehören voraussichtlich dieFrage der Wahrnehmung öffentlicher Ver-antwortung durch die evangelische Kirche,ein Beitrag zur aktuellen friedensethischenund friedenspolitischen Orientierung sowiedie kritische Begleitung der neuesten me-dizin- und bioethischen Entwicklungen.

Martin Straß

Altrektor sagt»Danke«Zu meinem 65. Geburtstag und der Ernen-nung zum Ehrensenator der TU Dresdensind mir von vielen Seiten der Universitätherzlich vorgetragene Glückwünsche,persönliche Begegnungen und Geschenkezuteil geworden, die ich nur unvollkom-men beantworten kann. Deshalb möchteich auf diesem Wege die Mitglieder unsererUniversität grüßen und ihnen herzlichenDank sagen. Prof. Dr.Achim Mehlhorn

Altrektor der TU Dresden

»ent-Spannung«Nach der Schließung der Mensa Momm-senstraße wegen umfangreicher Sanierungöffnete als erste Übergangseinrichtung derCafeteria-Pavillon »ent-Spannunng« amBarkhausenbau (Helmholtzstraße). Er istmontags bis freitags von 8-15 Uhr geöffnet.Die Zeltmensen können dann ab 29. Märzbzw. 5. April genutzt werden. PI

Uni-Tag und Alumni-Tag 24. April 2004 www.tu-dresden.de/unitag

SHS1/74

Konzertvorschau der Saison 2004/05ab 25.3.2004 vorrätig!

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 2

ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Besucheradresse der Redaktion:Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,Tel.: 0351 463 - 32882. Fax: 0351 463 - 37165,E-Mail: uni_ [email protected]: Ursula Pogge, Redaktion UJTel.: 0351 463 - 32882, Fax: 0351 463 - 37165.Anzeigenverwaltung:Uwe Seibt, Sächsische Presseagentur Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden, Tel. : 0351 3199-2670, Fax: 0351 3179936; E-Mail: [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmennicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Fürden Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrendeKürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nurmit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluss: 5. März 2004.Satz: Redaktion; Stellenausschreibungen: IMAGIC,Publigraphische Systeme, Dresden.Druck: Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH,Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

Der 1. März war für die die Biologen der TUDresden ein Tag zum Feiern.Der Richtspruchvon Polier Andre Wartig (oben) für die Biolo-gischen Institute kündete davon, dass derNeubau am Zelleschen Weg bald fertig ist.Das Aussehen des Viergeschossers mit zweimarkanten Gebäudequerriegeln und einerimposanten gläsernen Eingangshalle lässt sichbereits erahnen. Elf Professuren der Botanik,Zoologie, Mikrobiologie und Genetik wer-den hier untergebracht sein. »Durch denNeubau werden die Biologischen Institute aneinem Standort konzentriert und erhaltendie Voraussetzungen für erfolgreiche Lehreund Forschung«,freute sich Wissenschaftsmi-nister Dr.Matthias Rößler.Die 33,5-Milionen-Euro-Investition wird neben Laboren, Prakti-kumsräumen, Hörsälen und Seminarräumenauch Ställe und Gewächshäuser beherber-gen. Im 3.Quartal 2005 soll der Bau überge-ben werden. Fotos UJ/Eckold

Biologische Institute hatten Richtfest

Veranstaltung zum ThemaVideokonferenzenals Videokonferenz

Die Arbeitsgruppe VIKTAS (Videokonferen-zen und ihre Anwendungsszenarien) imDINI e.V. (Deutsche Initiative für Netzwerk-information) führt am Donnerstag, 1.April 2004, von 10 bis 16 Uhr im Willers-Bau, Hörsaal A317, Zellescher Weg 12gleichzeitig in den Orten Berlin, Dresden,Duisburg, Garching bei München, Jenaund Würzburg eine Veranstaltung unterdem Motto »Weit entfernt und doch sonah« durch. Die Videokonferenz richtetsich an potenzielle Anwender von Video-konferenzen und Entscheider. Sie will dieTeilnehmer mit Anwendungsszenarien von

Videokonferenzen vertraut machen sowieVorteile und Probleme aufzeigen. Ein Bei-trag wird sich auch mit Streamingtechno-logien und deren Anwendung in der Lehrebefassen. Aus Dresden wird Professor Karl-Siegbert Rehberg (Philosophische Fakul-tät, Institut für Soziologie) unter dem Titel»Enträumlichte Kommunikation und Stu-dium in Europa« vortragen.

Heinz WenzelDINI-Arbeitsgruppe

VIKTAS

Das Programm steht unterwww.tu-dresden.de

/viktastag2004/. Hier findet auch dieausschließliche Online-Anmeldungstatt. Anmeldeschluss: 26. März 2004.Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Von Berlin bis Würzburg

1001 MÄRCHEN GmbHWeißeritzstr. 3, 01067 Dresden

Tel. 495-1001, Fax 495-1004

Märchen und Geschichten aus allen Teilender Welt erzählen wir für Kinder und Erwachsene:

Do., 18.03.04 18.30 Uhr21.00 Uhr »Liebesgeschichten aus 1001 Nacht«

Moutlak Osman, GhejariaFr., 19.03.04 19.00 Uhr »Geschichten von der kleinen Frau«

Evelyn Kitzing, Matthias Macht21.30 Uhr »Die Legende von Siddhartha«

Anke-Kamilla Müller, Doreen Seidowski-FaustSa., 20.03.04 16.00 Uhr »Lilletroll«

Tommy Lehmann19.00 Uhr Gastspiel »FABULADRAMA« – Berlin

»Ehekrisen und andere Sentimentalitäten«21.30 Uhr »Flora und Fauna – unverblümt tierisch«

Sabine Kolbe, Barbara Meerkötter, Const. Rora, Suse WeißeSo., 21.03.04 16.00 Uhr »Aladin und die Wunderlampe«

Josephine Hoppe, Nina Schikora18.00 Uhr21.00 Uhr »Alibaba und die vierzig Räuber«

Josephine Hoppe, Nina SchikoraMo., 22.03.04 19.00 Uhr »Der kleine Prinz«

Gerlind SchulzeDo., 25.03.04 19.00 Uhr »Bitch – im Banne der Düfte«

Jan DeickeFr., 26.03.04 19.00 Uhr »Baba Jaga und Katharina die Zweite –

Hexereien auf russischem Thron«Dr. Wilfried Pretzschner, Nina Schikora

21.30 Uhr »Die Wolfsfrau«Doreen Kähler

Sa., 27.03.04 16.00 Uhr »Das Krokodil und der Königsfischer«Martina Reinhold, Sam Jarju

19.00 Uhr »Die Geschichte vom bösen Hänsel, der bösenGretel und der (guten) Hexe«Rainer Müller, Heide König

21.30 Uhr »Die Zähmung der Widerspenstigen«Katharina Randel

So., 28.03.04 15.30 Uhr »Jeder kann was anderes gut«Sigrid Müller

18.00 Uhr »Baron Münchhausen – geliebte Lügner –die tolldreisten Abenteuer«Herbert Graedtke

20.30 Uhr »Der kleine König Dezember«Anke-Kamilla Müller

Mo., 29.03.04 19.00 Uhr »Arabische Märchen und Liebesgeschichten«Moutlak Osman, Latifa

Dr. Nguyen Phung QuangHonorarprofessor für dieFakultät Elektrotechnikund Informationstechnik

Das Universitätsjournal berichtete bereitsmehrfach über das Projekt Vietnamesisch-deutsches Ausbildungs- und Forschungsin-stitut (VDAFI), das sich in Gründung be-findet und für das in Kürze die Lizenz dervietnamesischen Regierung als TU DresdenHanoi Ltd. erteilt werden soll. Neben For-schungskooperationen zwischen VDAFI mitder Industrie Vietnams und Deutschlandsstartet dann auch die gemeinsam vorberei-tete deutschsprachige Masterausbildungzunächst mit dem fakultätsübergreifendenMasterkurs Makromechatronik. WeitereKurse sind in Vorbereitung.

Diese Ausbildung nach Lehrprogram-men der TU Dresden und mit deren Ab-schluss ist nur möglich, weil an der HanoiUniversity of Technology mit Unterstüt-zung von Projekten des BMBF die techni-schen und organisatorischen Vorausset-zungen geschaffen wurden und vor OrtHochschullehrer wirken, die mehrjährigan den Fakultäten Elektrotechnik und Ma-schinenwesen der TU Dresden als wissen-schaftliche Mitarbeiter und Privatdozentenin Forschung und Lehre tätig gewesensind. Mitinitiator und Vorkämpfer für die-ses Projekt ist Privatdozent Dr. NguyenPhung Quang, der am 6. Februar 2004 in

einer kleinen Feierstunde vom Rektor derTU Dresden die Urkunde über die Ernen-nung zum Honorarprofessor für Elektri-sche Antriebe erhielt.

Diese Ernennung knüpft das NetzwerkHanoi-Dresden noch enger und wird nochweitergehende Möglichkeiten der Koopera-tion eröffnen. Insbesondere wurden vonProfessor Quang bei seinem jetzigen Be-such deutsche Studierende und Doktoran-den zu Aufenthalten am SchlüssellaborAutomatisierungstechnik in Hanoi einge-laden. Praktikumsaufenthalte und ge-meinsame Forschungsvorhaben sollen kei-ne Einbahnstraße nach Dresden bleiben.Die Ausrüstung der von Professor Quangneu eingerichteten Labore in Hanoi unddie dort erzielten Ergebnisse beeindruckenGäste immer wieder. Aber auch an der TUDresden waren und sind zahlreiche Mas-terstudenten und Promotionsstudenten indie gemeinsame Arbeit eingebunden. Sobearbeiten zur Zeit allein im Graduierten-kolleg »Lokale innovative Energiesysteme«drei vietnamesische Stipendiaten Themen,die auch für Vietnam von großem Interes-se sind. Der deutsche Vorstand und die Mit-arbeiter von VDAFI gratulieren unseremFreund Professor Quang sehr herzlich zudieser Ernennung und wünschen, dass ihndiese Ehrung in seinem fruchtbringendenWirken für sein Heimatland und für dasProjekt VDAFI beflügelt. Hanoi und Dres-den sind damit noch ein Stück enger ver-bunden. Professor Peter Büchner

Elektrotechnisches Institut

Netzwerk Hanoi-Dresdennoch enger knüpfen

Zehn Dresdner Studentenzu Gast in Tallahassee/ Florida – ein Bericht

Im Rahmen des Beyond Borders Pro-gramm, welches von der Max-Kade-Stif-tung gefördert wird, sind gegenwärtig zehnDresdner Studenten und eine Teamleiterinvom Studentenwerk zu Gast an der FloridaState University in Tallahassee. Die Gruppeabsolviert dort ein interessantes, abwechs-lungsreiches Programm, u. a. arbeitet sieauch an sozialen Projekten mit.

Hier einige Highlights: Nach kurzer Erholung von den Be-

schwerlichkeiten der langen Reise und derZeitumstellung vertrat die Gruppe bereitsmit einem eigenen Stand am 28. Februar

Dresden, Sachsen und Deutschland beim»International Bazaar« der Florida StateUniversity. Sie traf dort die ganze Unilei-tung und musste vielen Studierenden eineMenge neugieriger Fragen über die Heimatbeantworten. Den Sonntag verbrachen dieStudenten in dem Ausflugsgebiet WakullaSprings und im Naturschutzgebiet St.Marks. An den nächsten Tagen folgten Dis-kussionen mit Studenten und Treffen mitHochschullehrern an der Uni.

Am 2. März trafen die Studenten denehemaligen Gouverneur von Florida Ru-ben Askew. Auch ein Besuch im Parlamentvon Florida steht wieder auf dem Pro-gramm. Den 5. und 6. März verbrachte dasTeam in Americus/Georgia. Sie wohnten inder Koinonia-Farm und besichtigten u.a.das Zentrum von Habitat for Humanity.

Vom 8. bis zum 12. 3. waren die Studen-ten mit zwei gemieteten Autos auf indivi-dueller Florida-Erkundung, dabei wagteein Teilteam den langen Weg nach Südflo-rida (Miami und in die Everglades). EinAusflug nach St. Georges Island war fürden 13. März geplant und ein Kirchenbe-such beim Gottesdienst in einer Baptisten-kirche stand am 14. März auf dem Pro-gramm. Weitere Besichtigungen, Partys,offizielle Essen und Treffen mit interessan-ten Persönlichkeiten, wie z. B. mit demPräsidenten der Uni, standen auf dem Pro-gramm. Zum Shopping jedoch blieb dakaum Zeit! Gegenwärtig wird im Studen-tenwerk schon intensiv an dem Programmfür den Gegenbesuch der Gruppe aus Flori-da gearbeitet, der vom 6. bis 29. Mai statt-findet. PI

Was Studenten in Florida erlebten

Nach zehnjähriger Bewirtschaftung wirddas Wohnheim in der Tiergartenstraße 44zum 31. März 2004 geschlossen und anden Freistaat (Staatsbetrieb für Immobili-en und Baumanagement) zurückgegeben.

Die Bewirtschaftung des Hauses mit we-nigen Plätzen wurde immer schwieriger,und für eine dringend erforderliche Re-konstruktion fehlten die finanziellen Mit-tel. Die Sanierungskosten pro Platz wären

zu hoch und deshalb nicht vertretbar ge-wesen. So wird mit diesem Wohnheim eineder letzten Villen des Studentenwerks abge-geben, die vor allem von Studenten der Pa-lucca Schule Dresden gerne genutzt wurde.

Insgesamt waren dort Plätze für 20 Stu-denten vorhanden. Im März sind nur nochvier Bewohner im Haus, die zum 1. April2004 in ein anderes Wohnheim umziehenwerden. PI

»Aus« für Tiergartenstraße 44

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 3

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Kuhn2/50

Anfang Februar startete inDresden offiziell dasEU-Projekt PULSERS.Unter Leitung der Gesell-schaft für Wissens- undTechnologietransfer (GWT)wollen Forscher aus internationalen Unterneh-men und Universitäten die(eigentlich alte) Technologieder Ultrabreitband-Funk-technologie zu neuem Leben erwecken.Daran maßgeblich beteiligtist die Arbeitsgruppe von Professor Adolf Finger,Fakultät Elektrotechnikund Informationstechnik.UJ sprach mit dem Experten für Nachrichtentechnik.

UJ: Sie sind bereits seit mehreren Jah-ren an Projekten zur UWB (Ultra WideBand)-Technik beteiligt.Woran forschenSie mit Ihrem Team speziell?

Adolf Finger: In meiner Arbeitsgruppebesteht eine langjährige erfolgreiche Mit-wirkung in mehreren europäischen For-schungsprojekten zur drahtlosen Funk-kommunikation (siehe auch Unijournal

6/2003). Die UWB-Technik wurde seit densiebziger Jahren in den USA nur mi-litärisch genutzt (Impulse Radio) und erstseit einigen Jahren gibt es Bestrebungender zivilen Nutzung, insbesondere, um imNahbereich hohe Übertragungsraten zu er-reichen. Wir haben zusammen mit demInstitut für Mobil- und Satellitenfunktech-nik in Kamp-Lintfort und weiteren Part-nern das erste Europäische UWB-Projekt»Wyless.com« gestartet. Darin untersuchenwir neben der Codierung und Signalverar-beitung auch Fragen der Verträglichkeit(Koexistenz) mit konventionellen Funksys-temen. Für die TU Dresden war bei diesemProjekt noch interessant, dass ein umfang-reiches betriebswirtschaftliches Arbeits-paket, unter anderem zu alternativenFinanzierungskonzepten der Vergabe desFrequenzspektrums, untersucht wurde(SAP-Stiftungsprofessur für Innovations-management, Prof. Michael Schefczyk).

Auch der zweite, bald darauf gestarteteAntrag für eine weiteres UWB-ProjektU.C.A.N. (Ultra-wideband Concepts for Ad-hoc Networks) wurde erfolgreich evaluiert.Die Zusammenarbeit im U.C.A.N.-Konsor-tium stellte die Basis dar für das neuesteund größte Vorhaben »PULSERS«, auf dassich Ihre Frage bezieht. Für die Koordinie-rung von U.C.A.N. hatte ich die GWT-TUD,speziell den »EU-erfahrenen« Dr. GertKreiselmeier, »ins Spiel« gebracht. Seinemanerkannten Management war es zu dan-ken, dass er auch im PULSERS-Projektdiese Aufgabe übernehmen konnte.

Handelt es sich hier um reine TUD-Forschung oder sind andere Unterneh-men oder Hochschulen daran beteiligt?

Es handelt sich dabei keinesfalls umreine TUD-Forschung, sondern um einechtes Zusammenwirken mit leistungsstar-ken Industrieunternehmen, da die Bereit-stellung von Komponenten für den UWB-System-Demonstrator unsere technologi-schen Voraussetzungen bei weitem über-schreiten würde.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie übergroße räumliche Entfernungen via Inter-net die Zusammenarbeit funktioniert.Natürlich müssen in Abständen »Mee-tings« organisiert werden und von Seitender EU werden in relativ kurzen AbständenFortschrittsberichte abgefordert, in denendie Ergebnisse der gemeinsamen Arbeitdargestellt werden.

Bei der Einwerbung und Bearbeitungder EU-Projekte zeigten meine wissen-schaftlichen Mitarbeiter große Einsatzbe-reitschaft, stellvertretend sei Dr. Sven Zeis-berg genannt, was ich bei dieser

Gelegenheit hervorheben möchte.

Trauen Sie der Ultrabreitband-Funk-technologie zu, solch etablierten Syste-men wie GPS oder Bluetooth Konkurrenzzu machen?

Ihre Frage bezieht sich auf zwei sehrunterschiedliche Systeme. Neben der Da-tenkommunikation ist eine Positionsbe-stimmung von Objekten möglich, dieUWB- Signale aussenden bzw. reflektieren.Deshalb laufen beispielsweise an der TU Il-menau Arbeiten zur Minenortung auf derBasis von UWB-Signalen. In dieser Bezie-hung besteht zum »Globalen Positionie-rungssystem« ein gewisser Zusammen-hang, der aber nicht als Konkurrenz,sondern eher als Ergänzung verstandenwerden sollte. Im PULSERS- Arbeitspaketder GWT ist niederratige Übertragung inVerbindung mit Ortung (Localization and

Tracking) enthalten. Die Signale der GPS-Satelliten können in Gebäuden nur sehrgedämpft empfangen werden, so dass fürdie Positionsbestimmung in GebäudenUWB-Systeme eine interessante Lösungsein können.

Was Bluetooth anbelangt, so kann hierUWB als bedingt konkurrierendes Systemoder doch eher als Ergänzung gesehenwerden. Auf der Basis von UWB sind höhe-re Datenraten auf kurze Entfernungenmöglich und auch die von Bluetooth be-kannte »ad hoc«- Funktionalität ist reali-sierbar.

Worin sehen Sie in Zukunft Anwen-dungsfelder der Funktechnologie für »Ot-to Normalverbraucher«?

Eine Anwendung, die in den bisherigenPresseinformationen schon zur Sprachekam, ist der Wegfall von Kabeln. Das ist für

»Otto N.« bequemer, aber keinesfalls dasfür die Zukunft wichtigste Anwendungsfeldder Funktechnologien. Es gibt viele interes-sante Anwendungen, die erst über die kos-tengünstige, flexible und hochratigeFunkübertragung erschlossen werden kön-nen, beispielsweise der »massenhafte«Einsatz kleinster Prozessoren, die »Vernet-zung aller Dinge« (pervasive computing).Die Benennung des neuen Projektes PULS-ERS (Pervasive Ultrawideband Low Spec-tral Energy Radio Systems) lässt die Tradi-tion, aber auch die Zukunft dieserFunktechnologie erkennen.

Mit Professor Adolf Fingersprach Karsten Eckold.

http://www.ifn.et.tu-dresden.de/tnt/index.htm

http://www.gwt-tud.dehttp://www.pulsers.net (engl.)

TUD-Forscher mit gutem Drahtzur kabellosen Funkkommunikation

Professor Adolf Finger. Foto:UJ/Eckold

Dank des Projektes PULSERS, an dem die TU Dresden und ihre»Tochter« GWT intensiv arbeiten, könnten solche Kabelansammlun-gen in der Kommunikationstechnik bald auf dem Schrotthaufen der Technikgeschichte landen. Foto:UJ/Eckold

Zwei Hochschulen und einIT-Unternehmen aus Sachsen organisierenTagung

Am 5. und 6. Mai 2004 findet in Meeraneerstmals die Tagung »Bestform in Blech –Automobilbau der Zukunft im Fokus derZulieferer« statt.

Vorgestellt werden aktuelle Entwicklun-gen in Wirtschaft und Wissenschaft rundum die Blechbearbeitung im Automobil-bau. Die Themen reichen laut Tagungs-programm von globalen Markttendenzenüber die Optimierung von Herstellungspro-zessen bis hin zur praktischen Anwendungneuer Entwicklungen in der Blechbearbei-tung. Schirmherr der Tagung ist ProfessorCarl H. Hahn, langjähriger Vorsitzenderdes Vorstandes der Volkswagen AG.

Der neue Branchentreff präsentiert sichals ideale Plattform für den Erfahrungs-austausch. 14 Referenten von Automobil-

herstellern, Zulieferern und Hochschulenaus dem In- und Ausland garantieren Sy-nergieeffekte für alle Teilnehmer.

Die Tagung richtet sich hauptsächlichan Automobilkonzerne, Zulieferer im Be-reich der Blechbearbeitung sowie an Werk-zeug- und Formenbauer. Veranstalter sinddie Technische Universität Dresden, das IT-Systemhaus Neumann+Partner ausMeerane und die Westsächsische Hoch-schule Zwickau. »Bestform in Blech« istzugleich eine der Fachveranstaltungen imJubiläumsjahr »100 Jahre Automobilbauin der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwi-ckau«. ms

Tagungsanmeldung und weitereInformationen:

INTERCOM Konferenzservice der TUDresden, Alexandra Schwackhausen,Telefon 0351 463-33417,[email protected],www.bestform-in-blech.de

Neuer Branchentreffrund ums Blech

Förderung fürJura-Studenten

Bis zum 15. April 2004 können Studentender Juristischen Fakultäten der TU Dresdenund der Universität Leipzig finanzielleFörderung durch die Dr.-Hedrich-Stiftungfür das Jahr 2004 beantragen. Vorausset-zung ist dabei, dass sie das Abitur an ei-nem Gymnasium im Regionalschulamts-bereich Dresden abgelegt haben. Dazuzählen die Orte Dresden, Altenberg, Coswig,Dippoldiswalde, Freital, Großenhain, Hei-denau, Meißen, Neustadt, Nossen, Pirna,Radebeul, Riesa, Sebnitz.

Die Dr.-Hedrich-Stiftung ist eine rechts-fähige Stiftung des bürgerlichen Rechtsmit Sitz in Dresden. Zweck der Stiftung ist,begabte und bedürftige Studenten, die einStudium an den Juristischen Fakultätender TU Dresden oder an der UniversitätLeipzig absolvieren, finanziell zu fördern.Die Voraussetzungen einer Förderung erge-ben sich aus der Satzung und der Vergabe-richtlinie der Stiftung. PI

Informationen: Sigrid Schreier,Telefon: 0351 4697-527;

Frau Behn 0351 488-2082 �

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 4

Von wegen ausgewogen! Der RadiosenderDeutschlandfunk (DLF) informierte in sei-ner Berichterstattung zur Bundestagswahl2002 parteilich und deutlich in das linkepolitische Spektrum verschoben, obwohl erals öffentlich-rechtlicher Sender an objek-tive und ausgewogene Berichterstattunggebunden ist. Mit diesen brisanten Ergeb-nissen überrascht die Magisterarbeit »Auf-trag verfehlt: Parteilichkeit im Deutsch-landfunk«, mit der Daniela Spranger imvergangenen Jahr am Institut für Kommu-nikationswissenschaft (IfK) ihr Studiumabschloss.

»Die Ergebnisse erstaunen, da der DLFdurchweg sehr einseitig informierte. Das istein klarer Verstoß gegen seinenProgrammauftrag, durch welchen er zuAusgewogenheit und Vielfalt verpflichtetist«, klärt Daniela Spranger auf. Die Absol-ventin fand heraus, dass der DLF GerhardSchröder und die SPD während des Wahl-kampfes 2002 in seiner Berichterstattungdurchweg besser darstellte. Über die CDUund ihren Kanzlerkandidaten EdmundStoiber informierte der DLF im Vergleichdagegen meist mit negativer Wertung. Zu-dem fiel auf, dass Schröder deutlich öfterund länger in Originaltönen zu Wort kamals sein Kontrahent Stoiber.

Für ihre Abschlussarbeit unterzog Dani-ela Spranger die Berichterstattung des DLFwährend des Bundestagswahlkampfes 2002

einer quantitativen Inhaltsanalyse. DieKommunikationswissenschaftlerin unter-suchte alle 870 Beiträge der 18-Uhr-Nach-richten, der »Informationen am Abend«und der Kommentare zwischen dem 1. Mai2002 und dem Wahltag am 21. September2002. Die Absolventin analysierte, ob derDLF alle wichtigen politischen Akteure undThemen angemessen in der Berichterstat-tung darstellte. Von Interesse waren weiter-hin die Vielfalt an politischen Akteurenund Themen und die Ausgewogenheit derDLF-Berichterstattung sowie die Trennungvon Nachricht und Meinung. »Vom För-derverein des Instituts für Kommunikati-onswissenschaft bekam ich 300 Euro, mitdenen ich zwei Studenten bezahlen konn-te, die mir codieren halfen«, erzählt Dani-ela Spranger. Zwischen Dezember 2002und März 2003 verschlüsselten die jungeFrau und die zwei Hilfskräfte insgesamt 89Stunden Sendungsmaterial. Auf den Code-bögen hielten sie fest, welche Partei oderwelcher Kandidat jeweils erwähnt wurdeund ob dies in positiver oder negativerWeise erfolgte.

Das ausgewertete Datenmaterial verglichDaniela Spranger mit der Wahlkampfbe-richterstattung der vier Qualitätszeitungen»Die Welt«, »Frankfurter Allgemeine«,»Süddeutsche Zeitung« und »FrankfurterRundschau«, die das publizistische Spek-trum der deutschen Printmedien abbilden.

Die Ergebnisse ihrer mit der Note 1,7bewerteten Magisterarbeit sollen dem-nächst als Aufsatz in einer publizistischenFachzeitschrift veröffentlicht werden.Eventuell horchen dann auch die zustän-digen Rundfunkräte auf, die die Pro-grammgestaltung des DLF überwachensollen. Daniela Spranger bleibt jedochskeptisch: »In der Regel werden solchenStudien eher methodische Mängel vorge-worfen, anstatt die eigene Aufgabe selbst-kritisch zu überdenken.«

Franziska Repkow

Anmerkung

Daniela Spranger zufolge gibt es keinevergleichbare wissenschaftliche Arbeit,die die publizistische Tendenz desDeutschlandfunks während der Zeitder Kohl-Regierung untersucht. Des-wegen muss die Interpretation dervon Daniela Spranger vorgelegtenUntersuchungsergebnisse unter ei-nem Aspekt noch offen bleiben: Istder Deutschlandfunk von seinem We-sen her links von der CDU positio-niert oder ist er einfach »nur« regie-rungsnah und würde bei einerUnion-geführten Regierung seinepublizistische Tendenz der CDU/CSUanpassen? M. B.

Deutschlandfunk verstößt gegen Programmauftrag

Jazz in der Semperoper:Am 10. Mai 2004(21 Uhr) konzertiert dasEsbjörn Svensson Trio

Das Esbjörn Svensson Trio (das Kürzel »E.S. T.« ist schon fast so etwas wie ein Mar-kenzeichen) ist ein Phänomen: Es ist einTrio, das sich selbst als Popband versteht,die Jazz spielt. Wie viele andere Kleinfor-mationen im modernen Jazz auch hebt esdie traditionelle Konzeption von Bandlea-der plus unterstützende Mitspieler zuguns-ten eines völlig gleichberechtigten Agierensaller drei auf. Mit seiner eigenständigenFusionsmusik, die Jazz mit Drum&Bass-Grooves, elektronischen Elementen, funki-gen Rhythmen oder Anleihen aus Rock,Pop, aber auch europäischer E-Musik ein-fallsreich verknüpft, hat sich das EsbjörnSvensson Trio eine Zuhörerschaft erobert,die vom klassischen Jazzfan bis zurHipHop-Jugend reicht. Mit Preisen über-schüttet, eint das Trio Kritiker und Publi-kum von Europa bis nach Amerika in derÜberzeugung: E.S.T. ist eine der erfolg-reichsten Jazzbands der Gegenwart.

Offenheit, Neugier und auch ein wenigZufall gehören zu Esbjörn Svenssonskünstlerischen Wurzeln: »Ich spiele Kla-vier, weil wir kein anderes Instrument zuHause hatten. Schlagzeug wäre mir eigent-lich lieber gewesen. Als Jugendlicher bas-telte ich mir zum Beispiel aus alten Farbei-mern ein Set zusammen und versuchte sozu klingen wie ›Sweet‹ mit ›BallroomBlitz‹. Aber dann kam Magnus Öström mitseinen Trommeln und ich blieb beim Kla-vier.« Heute greift Esbjörn Svensson in denFlügel, zupft an den Saiten auf der Suchenach dem Klang der Gitarre, experimen-tiert behutsam mit perkussionistischen Ak-zenten und taucht in die Weite des orches-tral inspirierten Gestaltens ein. Zu deneinheimischen Einflüssen wie Jan Johans-son gesellten sich Vorbilder von ChickCorea bis Keith Jarrett, deren jeweiligestilistische Besonderheiten er in seine per-sönliche Vorstellung von jazziger Klang-raumgestaltung einfließen ließ. Sogar dersperrigen Ästhetik des großen TheloniusMonk räumte Svensson einen gewichtigenPlatz in der Reihe der Vorbilder ein.

»Strange Place for Snow« heißt das ak-tuelle Album der Band, mit dem E.S.T.2002 auf einer neunmonatigen Welt-

tournee unterwegs war. Mit dem Satz »Oneof the hottest jazz acts in Europe today«,kündigte das US-Magazin Downbeat diedamalige Tour des Trios an, die es in dieeinschlägigen Jazz- und Avantgarde-Clubsvon New York, Chicago, Washington, Seatt-le, San Francisco und Los Angeles wie aufdie großen Festivals in Boston, Toronto,Vancouver und Montreal führte. Zum Jah-resende 2002 wurde der Erfolg von Albumund Tournee von mehreren Preisen, dar-unter dem »Jahrespreis der DeutschenSchallplattenkritik«, dem »Jazz Award«und der Auszeichnung »Choc de l'année«der Zeitschrift »Jazzman«, gekrönt. Im Ja-nuar 2003 wurde E.S.T. darüber hinausmit einer »Victoire du Jazz« – dem franzö-sischen Grammy – als »Beste Internatio-nale Künstler des Jahres« ausgezeichnet.Svensson und Dresden – das ist dabei einefast schon traditionelle Beziehung. DerSchwede gastierte bereits in der zweitenHälfte der neunziger Jahre, 1997, im Jazz-club Tonne – als Pianist und »Master-mind« von Nils Landgrens Funk Unit.Auch die »Scheune«, Dresdens renom-miertestes Jugendkulturhaus im Herzender »Neustadt-Szene«, hatte das E. S. T. vornicht allzu langer Zeit im Programm. Und

schließlich griffen auch die Dresdner Mu-sikfestspiele zu – E. S. T. gab 2000 ein viel-umjubeltes Konzert in der Unterkirche derFrauenkirche. Nun sitzt Svensson alsoauch auf der Bühne der Semperoper amFlügel – gottseidank, denn durch die At-traktivität einer solchen Prachtumgebungkönnen auch jene Jazzfreunde Interessefür das berauschende Phänomen »E. S. T.«entwickeln, die die bisherigen Dresdner »E.S. T.«-Angebote nicht wahrgenommen ha-ben. H.-G.W. / M. B.

Jazz in der SemperoperEsbjörn Svensson Trio,

10. Mai (21 Uhr)

Esbjörn Svensson – PianoDan Berglund – Bass Magnus Ostrom – Drums

Für TU-Angehörige und StudentenKarten zu 7,25 Euro und 9,25 Euro absofort an der Zentralen Informations-stelle, Mommsenstraße 7.

Svensson erobert die Semperoper

Jazzclub, »Scheune«, Semperoper: Esbjörn Svensson Superstar. Foto: M. Creutziger

»Wes Brot ich fress, des Lied ich sing« – ob der Deutschlandfunk prinzipiell regierungs-nah oder grundsätzlich eher linkstendierend ist, hat die Untersuchung von DanielaSpranger nicht ergeben.Wohl aber, dass der DLF im Zusammenhang mit der Bundes-tagswahl 2002 eher zugunsten der SPD berichtete. Foto:Archiv Sven Geise

Zur Situation der Sprachein den Massenmedienäußerte sich Professor AxelSatzger im UJ 4/04.Wie aber sieht er dieSituation im Internet?

Die Nutzung des Internets verstärkt denSprachkontakt und damit selbstverständ-lich die gegenseitige Beeinflussung derSprachen.

Das ist aber kein gleichgewichtiger Pro-zess. Da die Internetkommunikation zu er-heblichen Teilen in englischer Sprache er-folgt, gewinnt das Englische weiter anEinfluss. Das hat aber nicht nur Konse-quenzen für das Deutsche. Interessant istin diesem Zusammenhang, dass sich auchunsere Kollegen in Oxford Gedanken umdas Englische machen. Sie befürchten die

Pidginisierung des Englischen, eine Artvon Sprachverfall durch Einflüsse andererSprachen, hervorgerufen durch den welt-weiten Gebrauch des Englischen durchNicht-Muttersprachler.

E-Mail-Kommunikation bewegt sichzwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit.Auch in diesem Bereich kann man eineverstärkte Tendenz zur Verwendung vonUmgangssprache beobachten. Häufig wer-den die auch hier zu beachtenden unter-schiedlichen Grade an Öffentlichkeit nichtgenügend berücksichtigt.

Weitere Wirkungen entstehen durch dasBildschirmformat und die mit der Techno-logie verknüpften Navigationsmöglichkei-ten. Man schreibt für den Bildschirm inkurzen Sätzen und in Wortgruppen, d.h.,Syntax verliert durch die Beschränkungauf wenige Strukturen an Bedeutung.Außerdem verändern sich die Möglichkei-ten des Aufbaus des inhaltlich-logischen

Zusammenhangs, denn man kann überLinks leichter andere Wege der Textproduk-tion und Textrezeption gehen. Bei der Re-zeption eines Printtextes ist der Leser vielstärker dazu gezwungen, den Intentionendes Textproduzenten zu folgen. Im Hyper-text kann man sich als Rezipient vielleichter am eigenen Informationsbedürfnisorientieren. Die Kommunikation in der»Computerwelt« läuft zu erheblichen Tei-len in Englisch ab, und das mit steigenderTendenz. Da diese Technologie alle Lebens-bereiche durchdringt, sind damit Folgenfür die Entwicklung aller Sprachen ver-bunden. Für bestimmte Begriffe werdengar keine deutschen Benennungen mehrgebildet, andere Benennungen erweisensich aus verschiedenen Gründen als nichtmehr zeitgemäß und werden möglicher-weise durch ein Fremdwort ersetzt. Fremd-wörter werden entweder als fertige Wörteraus einer fremden Sprache entlehnt (z.B.

Sputnik) oder innerhalb des Deutschenaus Elementen anderer Sprachen gebildet(z.B. Minimine). Die übernommenen Wör-ter unterliegen aber einer Tendenz der In-tegration in das deutsche Sprachsystem.Diese kann in Abhängigkeit von Herkunftund Struktur mehr oder weniger ausge-prägt sein. Viele Fremdwörter existieren alsInternationalismen in den wichtigsten eu-ropäischen Sprachen oder sind wesentli-cher Bestandteil von Terminologien. Ver-änderungen des Wortschatzes sind eine fürdie Erhaltung von Sprachen unabdingbareVoraussetzung. Man kann aber nicht dieAugen davor verschließen, dass die Bedeu-tung des Deutschen in der internationalenKommunikation seit Beginn des 20. Jahr-hunderts abgenommen hat und noch wei-ter abnimmt. Auch in der Fachkommuni-kation ist dieser Trend zu beobachten. AlsUrsachen dafür sieht man fehlende Spit-zenleistungen in Wissenschaft und Tech-

nik, Innovationsscheu, zu lange andau-ernde Phasen wirtschaftlicher Stagnationund nicht zuletzt politische Ereignisse wieden 1. und den 2. Weltkrieg an. Wissen-schaftlich-technisches Niveau, Wirtschafts-kraft und politische Macht lassen eine Ge-sellschaft und damit auch deren Spracheinteressant erscheinen. So gesehen sindPrestigegewinn und Vormarsch des Engli-schen erklärbar. Mit dieser Situation mussman sinnvoll umgehen. Sinnvoller Um-gang heißt aus meiner Sicht: Wir solltenuns ohne Überheblichkeit die spezifischenMerkmale unserer Kultur bewusst machen(auch Sprache ist Kultur), sollten fremd-kulturelle Besonderheiten sensibel beob-achten und zu einer Synthese gelangen,die der unumgänglichen Globalisierungangemessen ist. Nur so wird es gelingen,den Menschen die Angst vor dem Verlustkultureller Identität und damit auch ihrerSprache zu nehmen. Axel Satzger

Ändert sich unser Sprachgebrauch durch Internet und E-Mail?

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 5

Weiterbildungsstudium»InterkulturelleBeratungskompetenzen für MigrantInnen« an derTU Dresden

Am Institut für Sozialpädagogik, Sozialar-beit und Wohlfahrtswissenschaften der Fa-kultät Erziehungswissenschaften der TUDresden startete am 27. Februar 2004 daserste Seminar einer einjährigen Weiterbil-dungsmaßnahme »Interkulturelle Bera-tungskompetenzen für MigrantInnen«.

Das Modellprojekt bietet Akademikerin-nen und Akademikern, die selbst Migran-ten sind, eine Zusatzqualifikation, mit dersie beratend im Sozial-, Bildungs- und Ge-sundheitswesen tätig werden können sowiefür kommunikative, vermittelnde und ver-netzende Aufgaben in gewerblichen Unter-nehmen befähigt werden.

Die 28 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer aus 14 Ländern, u.a. aus dem Iran,Russland, Ecuador und Afghanistan, bil-den sich berufsbegleitend weiter und er-werben in 18 Präsenzblocks Beratungs-kompetenzen für die interkulturelle Arbeit.

Die Lehrkräfte kommen aus Wissen-schaft und Praxis sowie aus unterschiedli-

chen Feldern der Beratung und der inter-kulturellen Arbeit. Das Projekt wird durchdas XENOS-Programm des Bundesministe-riums für Wirtschaft und Arbeit aus Mittelndes Europäischen Sozialfonds und durchdas Bundesministerium für Bildung undForschung gefördert. Die Weiterbildungsin-halte orientieren sich an internationalenStandards der Theorie und Praxis des»Cross Cultural Counselling« mit Einzel-nen, Gruppen und Organisationen.

Neben der beruflichen Qualifikationzielt das Projekt darauf, die Berufschancenvon Migrantinnen und Migranten zu ver-bessern sowie sie intensiver in deutsche In-stitutionen des Bildungs-, Sozial- und Ge-sundheitssektors zu integrieren. Außerdemsoll die Qualität von Beratungsangebotenfür Migrantinnen und Migranten inDeutschland erhöht werden. Die Weiterbil-dung wird in Kooperation mit der Deut-schen Gesellschaft für Verhaltenstherapiee.V. durchgeführt. Antje Beckmann

Einwanderer besser beraten

Migrantin aus dem Irak: In-Am Sayad-Mahmoud. Fotos (2):UJ/Eckold

Migrant aus Holland:Hans de Lange.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischender Fakultät Maschinenwesen und derMedizinischen Fakultätzum Wohle der Patienten

In der letzten Ausgabe des Universitätsjour-nals wurde kurz über einen Workshoprund um das 3-D-Scannen berichtet, deram 12. Februar 2004 stattfand. An dieserStelle soll etwas näher auf eine der vorge-stellten Lösungen eingegangen werden, diegleichzeitig ein Beispiel für aktive interdis-ziplinäre Zusammenarbeit an unserer Uni-versität ist.

Die Nutzung und das Handling derrechnerinternen Datenmodelle, die beimDigitalisierprozess physischer Objekte ent-stehen, ist im technischen Bereich unterdem Begriff des »Reverse Engineering« be-kannt. Diese Daten liegen als eine Vielzahlvon Oberflächenpunkten – den so genann-ten Punktwolken – vor. Sie entstehendurch den Abtast- bzw. Scanvorgang, alsodas unmittelbare Digitalisieren. Über dieentsprechende hard- und softwaretechni-sche Ausstattung verfügt die Professur Pro-duktionsautomatisierung, Zerspan- undAbtragtechnik (PAZAT) des Institutes fürProduktionstechnik. Bisher wurden dieseSysteme genutzt, um technische Problem-stellungen sowie entsprechende Projekteaus Kunst und Kultur zu bearbeiten.

Seit einiger Zeit arbeitet die Professurmit der Poliklinik für Zahnärztliche Pro-thetik der Medizinischen Fakultät CarlGustav Carus interdisziplinär zusammen.Dabei handelt es sich vor allem um dieHerstellung von Epithesen mittels moder-ner computerunterstützter Verfahren. BeiEpithesen handelt es sich um individuelleErsatzstücke zur Ergänzung von krank-heits- oder unfallbedingten Oberflächende-fekten speziell im Gesichtsbereich des Men-schen. Dafür sind geometrischeInformationen über die Gesichtsoberflächedes Patienten notwendig, die rechentech-nisch verfügbar sein müssen. Die Ergebnis-se dieser Arbeiten sind auch auf die Her-stellung patientenspezifischer Heil- undHilfsmittel übertragbar.

Im vergangenen Jahr beschafften diebeiden Partner gemeinsam einen Gesichts-scanner »G-Scan«. Dieses System gestattetes, die Oberfläche des menschlichen Ge-sichts mittels optischer Sensoren zu erfas-sen und ein entsprechendes rechnerinter-nes dreidimensionales Punktmodell zugenerieren.

Mit der bei den Projektpartnern vorhan-denen Software können nun mit diesen In-formationen Epithesen direkt am Rechner-bildschirm konstruiert werden. So könnenStrukturen aus dem gesunden Gesichtsbe-reich für die äußere Gestaltung der Epithe-se genutzt werden. Um deren Rückseite zuerstellen, stehen die Daten der unfall- oderkrankheitsbedingt deformierten Bereichezur Verfügung. Die mit dieser Methode er-

stellten Konstruktionen können kurzfristigmit Hilfe der an der TU Dresden vorhande-nen Modellbausysteme, wie zum Beispielder ThermoJet-Anlage, direkt in physischeObjekte überführt werden. Innerhalb weni-ger Tage verfügt damit der behandelndeArzt über ein Muster der Epithese, die ergemeinsam mit dem Patienten optimierenkann.

Die Abläufe gehen nun nicht nurschneller, sondern die Epithesen könnenauch besser an den Patienten angepasstwerden. Speziell dieser Aspekt ist im Be-reich des Gesichtes – gewissermaßen dieVisitenkarte des Menschen – von besonde-rem Interesse.

Ein weiteres Anwendungsfeld für dieseTechnologien stellen die medizinischenHilfsmittel dar. Untersuchungen und Ent-wicklungen dazu laufen am Beispiel vonAtemmasken, die bisher meist als Massen-produkt hergestellt werden. Wichtig ist,dass die Auflagefläche der Atemmaske dieForm der Gesichtsoberfläche erhält, sodassder vorhandene Spalt minimal ist. Speziellbei Patienten, die eine unfall- oder krank-heitsbedingte Deformation des Gesichtsaufweisen, kann das angepasste Hilfsmittelderzeit nur mit einem hohen manuellenAufwand hergestellt werden. Der neue An-satz besteht jetzt darin, die gescannte Ober-fläche als Basis für die rechnergestützteKonstruktion der Atemmaske heranzuzie-hen. Dabei entsteht die Auflagefläche derMaske als so genanntes Offset der Körper-oberfläche. Anschließend kann die Maske

kurzfristig und kostengünstig (als patien-tenspezifisches Einzelstück) mittels moder-ner generativer Fertigungsverfahren, z.B.der Stereolithographie, dem FDM-Verfah-ren usw., hergestellt werden.

Die vorgestellten Arbeitsgebiete werdenzur Zeit in Diplom- und Promotionsarbei-

ten an den beteiligten Einrichtungen sowiein Zusammenarbeit mit interessierten In-dustriepartnern untersucht und appliziert.Denkbar ist auch, die vorgestellte Herange-hensweise auf andere Gebiete innerhalbder Medizintechnik zu übertragen.

Jens Hoffmann

Produktionstechnik und medizinische Prothetik

Mit dem Gesichtsscanner G-Scan wird die Oberfläche des Gesichts durch optischeSensoren erfasst und dreidimensional generiert.

Foto: Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena.

Ein halbes Semester, von Mitte Septemberbis Dezember 2003, studierte ich an derDundee University in Schottland Zahnme-dizin. Im Allgemeinen ist es für »Zahnis«sehr schwierig, einen Teil des Studiums insAusland zu verlagern, ohne gleich dasganze Semester wiederholen zu müssen.Deshalb war ich von dem Austauschpro-gramm, welches die TU Dresden als eineder wenigen Unis in Deutschland anbietet,sehr erfreut. Das Programm findet im 5.Studienjahr statt und kann in Dundee,Oslo oder Leuven (Belgien) absolviert wer-den. Studenten aus den genannten Ortenkönnen im Gegenzug in Dresden studie-ren.

An der eigenen Uni lernt man zumGroßteil nicht allzu viele verschiedeneLehrmeinungen kennen. Aus diesemGrund ist es gut, über den Tellerrandschauen zu können und somit zusätzlichepraktische und theoretische Erfahrungenzu sammeln. Die Stunden an der Uni bezo-gen sich vormittags auf klinische Kurseund nachmittags auf Vorlesungen oder

Praktika. Folgende Fachgebiete wurden ge-lehrt: Neuaufnahme, zahnärztliche Chi-rurgie, Prothetik, Kinderzahnheilkunde,Kieferorthopädie, Parodontologie und kon-servierende Zahnheilkunde. Die Kurse be-gannen mit kurzen Tutorien, in denen un-ser Wissen getestet wurde, daran knüpftesich die praktische Arbeit an.

Die Schwestern bestellten die Patientenund wir mussten uns auf jeden individuelleinstellen und entscheiden, welche prophy-laktischen Maßnahmen ergriffen werdenmüssen. Es war eine gute Vorbereitung fürden späteren praktischen Dienst.

Obwohl unser Gesundheitssystem »im-mer noch« besser als das britische ist, sinddie kompletten Behandlungen an den Uniskostenfrei. So kann man als Student einfa-che prothetische Arbeiten, wie Kronen undBrücken, oft üben, da keine Heil- undKostenpläne erstellt werden müssen oderdie Patienten durch die Kosten abge-schreckt werden. Hochwertige prothetischeArbeiten, wie zum Beispiel Teleskopprothe-sen, werden hingegen nicht so oft von den

Studenten gefertigt. In Dresden gibt esdafür aber gute Möglichkeiten.

In der konservierenden ZHK gibt’s vielekleine Unterschiede, die interessant fürmich waren. Füllungen werden jedoch, wiein Dresden, aus Komposit, Kompomer, GIZoder Amalgam hergestellt.

Sprachlich war die Zeit eine große Be-reicherung und Herausforderung, da diePatienten nun mal kein Oxford-Englischsprechen. Das Studentenleben war interes-sant und es gab viele Aktivitäten.

An dieser Stelle möchte ich der Gesell-schaft von Freunden und Förderern der TUDresden e.V. danken, die den Austausch fi-nanziell unterstützt hat Es war eine großeHilfe und ich würde jedem raten, dieseChance zu nutzen, um sein Wissen zu er-weitern und im praktischen Arbeiten siche-rer zu werden.

Ich freue mich, dass im nächsten Jahreine Studentin aus Dundee in Dresden stu-dieren wird und dadurch die Verbindungzwischen der TU Dresden und der DundeeUniversity ausgebaut wird. Anne Lägel

»Zahni« zum Austauschstudium in Schottland

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 6

Die TU Dresden machtauch mit ihrenAusstellungen in derALTANA-Galerie derUniversitätssammlungenKunst+Technik Furore.UJ sprach mitKanzler Alfred Post überdie nächste Ausstellung

UJ: Für Mai ist nun eine hochkarätigeExposition mit Werken von Picasso, Miróund Tàpies geplant. Was konkret wirdausgestellt?

Alfred Post: Nach der schon jetzt erfolg-reichen Exposition »Europa konkret«, diegegenwärtig noch läuft, kommt unter demNamen »Dreigestirn der Moderne. Picasso– Miró – Tàpies« eine weitere hochkaräti-ge Ausstellung in unsere Universitäts-sammlungen Kunst+Technik in der ALTA-NA-Galerie. Wir stellen da 120 grafischeMeisterwerke dieser drei großen Spaniersowie Fotografien der andalusischen Ha-fenstadt Málaga aus, und zwar vom 25.Mai bis zum 18. Juli 2004. Wir freuen unsnicht nur über das künstlerische Weltni-veau, sondern auch darüber, dass uns dieStadt Málaga hier sehr unterstützt. Trans-port, Versicherung und – wo nötig – Rah-mungen werden von Málaga bezahlt. DieAusstellung ist also de facto ein Geschenkder Stadt Málaga an die TU Dresden.

Wie ist es zu diesem Projekt gekom-men?

Ich hatte vor einigen Jahren hier an derTU Dresden im Rahmen eines Kolloqui-ums den damaligen Vizepräsidenten fürKultur der Regionalregierung Málaga, Dr.Diego Maldonado, kennen gelernt. Als esmir dann später darum ging, zur Anbah-nung einer Universitätspartnerschaft mitder Universität Málaga Kontakte nachdorthin zu knüpfen, bat ich Maldonado,der mittlerweile Kulturbürgermeister vonMálaga geworden war, um Hilfe. Dabeikam – zunächst als Idee – auch ein sol-ches Ausstellungsprojekt zur Sprache.Schließlich fuhr ich selbst nach Andalusi-en, um die Universitätspartnerschaft vor-anzubringen und das Ausstellungsprojektanzuschieben. Dort traf ich ausschließlichauf offene Ohren und großes Interesse. Vorkurzem nun haben unser Rektor, ProfessorHermann Kokenge, und ich die Partner-schaft zwischen den beiden Universitäten –die sich im Übrigen strukturell ziemlichähneln – in Málaga besiegelt. Mit unserer

Kuratorin Reinhild Tetzlaff und den vorOrt Verantwortlichen haben wir zugleichdie Details für die Ausstellung abgeklärt.

Der mit Picasso noch persönlich be-kannte Dresdner Künstler Prof. Karl-Heinz Adler begrüßt das Zustandekom-men dieser Ausstellung – wie überhauptdas gesamte Projekt der Universitäts-sammlungen Kunst+Technik – sehr, ver-tritt jedoch die Meinung, dass so etwasHochkarätiges eigentlich Sache derStaatlichen Kunstsammlungen seinmüsste.Was sagen Sie dazu?

Es mag auch Aufgabe der StaatlichenKunstsammlungen sein, eine solche Aus-stellung den Dresdnern zu präsentieren.Doch angesichts der großen Aufgaben, diedie Staatlichen Kunstsammlungen im Zu-sammenhang mit repräsentativer Kunstund mit dem Grundauftrag haben, könntedies vielleicht deren freie Ressourcen über-fordern. Als große Universität, die sich so-wohl den technischen als auch den geistes-wissenschaftlichen Disziplinen verpflichtetfühlt, sieht es die TU Dresden durchaus alsihre Aufgabe an, hochkarätige Künstler derModerne zu präsentieren.

Welche Veranstaltungen in der ALTA-NA-Galerie werden im Zusammenhangmit dieser Ausstellung stattfinden?

Da ist eine ganze Reihe geplant. Abgese-hen von Vernissage (24. Mai) und Finissa-ge (18. Juli) wird es neben einigen Vorträ-gen und regelmäßigen Führungen vorallem am 10. Juni einen Picasso-Studien-

tag geben, unter anderem auch mit demKunsthistoriker und ausgewiesenen Picas-so-Kenner Professor Werner Spiess, der be-kanntlich eine Zeit lang auch Direktor desCentre Pompidou war. Zur Langen Nachtder Wissenschaften am 25. Juni veranstal-ten wir in der Ausstellung Führungen, Vor-träge und Diskussionen. Auch bei derDresdner Museumsnacht am 10. Juli sindwir mit einem extra zusammengestelltenSonderprogramm dabei.

Die Ausstellung ist eingebettet in wei-tere Maßnahmen, die zwischen denStädten Dresden und Málaga stattfin-den werden…

Ja, die Stadt Málaga – Kapitale einerwirtschaftlich sehr potenten und weiteraufstrebenden Region – wird sich als Wirt-schaftsstandort und als Stadt der Kultur,Wissenschaft und des Tourismus mit einerAusstellung präsentieren. Málaga, mit600 000 Einwohnern größer als Dresden,hat eine 2800 Jahre zurückreichende Tra-dition; ihr Hafen und ihr Flughafen sindwirtschaftliche Drehscheiben von großerBedeutung. Partner für diese Ausstellung,die vorwiegend von spanischen Fotokünst-lern gestaltet werden wird, ist die StadtDresden, eröffnet wird sie am 25. Mai. Einefestliche Begegnung von Politikern beiderStädte ist auch geplant. Mathias Bäumel

»Dreigestirn der Moderne«bald an der TU Dresden

ALTANA-Galerie imGörges-Bau der TUD:Kuratorin Reinhild Tetzlaffbereitet Ausstellung vonWeltrang vor

UJ: Wie schätzen Sie den künstleri-schen und kulturpolitischen Rang dieserAusstellung ein?

Reinhild Tetzlaff: Dass das Dreigestirnder Moderne, Picasso, Miró und Tàpies,mit einer umfangreichen grafischen Kol-lektion, in der jedes einzelne Blatt einMeisterwerk darstellt, in Dresden präsentsein wird, ist an sich ein Novum und kannbereits jetzt als Höhepunkt in DresdensAusstellungskalender gewertet werden.Auch wenn die markanten Werke der Welt-kunst nicht präsent sein werden, ist dieseeher introvertiert zu nennende Ausstellungein Leckerbissen für Kunstfreunde im All-gemeinen und für Grafikkenner im Beson-deren; sie wird allen Besuchern ästhetischeEntdeckungen ermöglichen. Bei sämtli-chen Werken handelt es sich um Meister-leistungen der Techniken der Radierung

und der Lithografie, denn die Künstler ha-ben sämtliche Möglichkeiten dieser Tech-niken ausgeschöpft und ihre Virtuosität infrappierender Weise zur Geltung gebracht.

Welches Gewicht in der internationa-len Kunst haben diese drei Künstler?

Die Kunst dieser drei großen Spanier re-flektiert die bildschöpferischen Leistungender Moderne. Alle drei haben auf jeweilsihre Weise die nachfolgenden Künstlerge-nerationen bis in die unmittelbare Gegen-wart hinein stark beeinflusst. Wie bei je-dem wirklichen Klassiker ist die Aktualitätdes Werkes aller drei bis heute ungebro-chen. Kein zeitgenössischer Künstler ver-mochte je, das »Jahrhundertgenie Picas-so« (1881 Málaga – 1973 Mougins/F.) mitseinem überreichen Stilvokabular von derBlauen Periode bis hin zur strengen Form-abstraktion der späten Werke – den »Kon-tinent Picasso«, wie ihn Werner Spiessnannte –, zu umgehen. Sein Erfindungs-geist bestimmt auch heute noch bis hinzum aktuellen Design unsere Sicht aufFormenqualität und Avantgardismus.

Der mit Picasso befreundete Miró (1893Montroig/Barcelona – 1983 Palma de

Mallorca) bildet mit einer kleinen ge-schlossenen Kollektion zumeist farbiger Li-thografien aus seinem Spätwerk den heite-ren Part einer freundlichen Weltsicht inunserer Ausstellung. Die Fülle seiner dem

Surrealismus entlehnten poetischen Bild-zeichen faszinieren durch suggestive For-men- und Farbintensität. Über 60 großeherrlich farbige Lithografien und Aquatin-ten aus der Mitte der 70er Jahre von Tàpies

(1923 in Barcelona), zumeist im Präge-druck-Verfahren entstanden, die Raumob-jekten gleichen und die die Dimension vonSkulpturen erfüllen, bilden innerhalb un-serer Ausstellung einen besonderen Höhe-punkt. Tàpies ist es, der als einer der erstenKünstler im 20. Jahrhundert die ästheti-sche Sicht auf die Introversionen der Psy-che öffnete, indem er mit einer »Ästhetikder Ärmlichkeit« (»Art autre«) den mora-lischen Einsatz der »Demut der Mittel«forderte und das traditionelle Tafelbildzum Objekt hin erweitert. BesondersTàpies’ Wirkung auf die heutige zeitgenös-sische Kunst ist aktueller denn je. Zusam-men mit dem deutschen Emil Schumachergilt Tàpies als Hauptmeister des Informel.

Wer ist in Spanien Ihr Partner für die-se Ausstellung?

Die Ausstellung entsteht in enger Koope-ration mit dem leihgebenden Institut derFundaciòn Picasso Málaga, wie dem Áreade Cultura, dem Kulturrathaus der StadtMálaga. Unsere Präsentation bildet denHöhepunkt der partnerstädtischen unduniversitären Kontakte zwischen Dresdenund Málaga. M. B.

Picasso, Miró und Tàpies – Dresdner Kunst-Höhepunkt 2004

Die »Macher« des Ausstellungsprojektes: Dr. Diego Maldonado, Kulturbürger-meister von Málaga (l.), und TU-Kanzler Alfred Post. Fotos (3): AVMZ/Berger

Professor Hermann Kokenge, Rektor der TU Dresden, im Gespräch mit Ausstellungs-kuratorin Reinhild Tetzlaff während der Auswahl der Grafiken in Málaga.

Werke von Miró bilden den »heiterenPart« in der Ausstellung.

FilmgeschichtlicheRingvorlesung an derTU Dresden imSommersemester 2004

Film Noir – das ist »die Welt der dunklen,schlüpfrigen Großstadtstraßen, des Verbre-chens und der Korruption«, schreibt deramerikanische Autor und Regisseur PaulSchrader. Film Noir, das ist die Welt derBars, der Hinterhöfe, der billigen Hotels.Eine Welt im Schatten, in der es um Ver-lust, Verrat und falsche Versprechungengeht, um Eifersucht, Gewalt und Unter-

gang. Ihre Helden sind einsam und me-lancholisch und verstricken sich schicksal-haft in einen undurchschaubaren Krimi-nalfall.

In diese zwielichtige Welt will eineRingvorlesung »Film Noir« der Professurfür Kunstgeschichte (Professor Jürgen Mül-ler) im Sommersemester 2004 an der TUDresden eintauchen.

Unter der Überschrift »Lost Highway –Zu Geschichte und Poetik des Film Noir«möchte diese Ringvorlesung Einflüsse undWirkungen des Film Noir offen legen. DieVortragsreihe beleuchtet sein Verhältnis zuanderen Medien, untersucht seine Wurzelnin der amerikanischen Literatur. Sie hin-

terfragt die Bedeutung der deutschen Film-expressionisten für seinen visuellen Stilund analysiert den modernen Film Noir,der unter dem Begriff »Neo-Noir« bis heu-te im Kino fortlebt.

Für die Ringvorlesung konnten mitNorbert Grob, Karl Prümm oder WilfriedWiegand – um nur einige zu nennen –prominente Referenten gewonnen werden,die wesentlich die Debatte um den Film inDeutschland prägen, sei es in der Diskurs-welt der Universitäten oder in der Filmlite-ratur.

Ihre Vorträge werden völlig verschiedeneAspekte des Film Noir behandeln, so dassProfessor Müller hofft, »mit unserer Reihe

ein wenig Licht in die dunkle Welt derSchatten zu bringen«.

Begleitend dazu zeigt das Dresd-ner Kino »Metropolis« über drei

Monate eine Auswahl von klassischenNoir-Filmen und Neo Noirs, darunterFilme wie »Lost Highway« (USA1996) von David Lynch oder »L. A. Confidential« (USA 1997) vonCurtis Hanson,»Tote schlafen fest« (USA 1946) vonHoward Hawks oder »The Killing« (USA 1956) von StanleyKubrick.Außerdem: www.davidlynch.de

»Lost Highway – Zu Geschichte und Poetik des Film Noir«

David Lynch,der König des »Neo Noir«.

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 7

Seminar vermittelteLehr- und Lernhilfenwider das Vergessen

Für alle interessierten Studenten des Fa-ches »Deutsch als Fremd- bzw. Zweitspra-che« (DaF/DaZ) im Hauptstudium fandvom 9. bis 13. Februar 2004 das Blockse-minar »Mnemotechniken« unter der Lei-tung von Professorin Dagmar Blei statt.Trotz der allgemeinen Ferienstimmungund der abgeschalteten Heizung im Hör-saalzentrum waren zirka 40 Studenten ge-kommen. Im Gegensatz zu anderen Semi-naren schrumpfte die Zahl der Studenten,die am Freitag noch anwesend waren,nicht. Was hatte das für Gründe?

Zum einen bot das Seminar nicht nureinen Ideenreichtum für die Anwendungvon Mnemotechniken in der eigenen Un-terrichtspraxis, sondern vermittelte auchStrategien, wie man selbst viel effizienter, z.B. für eine Prüfung, lernen kann. Zum an-deren wurden die Stunden nicht durch dasHören von endlos vielen Referaten ausge-füllt, stattdessen gab es am Vormittag ei-

nen Theorieteil und nachmittags einenPraxisteil. Dank der guten Seminarorgani-sation war eine sofortige Anwendung desGelernten möglich, was sonst leider in Se-minaren eher eine Seltenheit ist. So ab-wechslungsreich wie die Gestaltung des Se-minars war auch die Zusammensetzungder Teilnehmer: Neben den deutschen Stu-denten nahmen außerdem ihre ausländi-schen Kommilitonen und unterrichtser-fahrene Deutschlehrer teil. Die Pausenwurden dazu genutzt, sich untereinanderbesser kennen zu lernen und sich über ei-gene Lehr- und Lernerfahrungen auszu-tauschen.

Man wird sich jetzt bestimmt fragen,was sich hinter dem Wort »Mnemotechni-ken« eigentlich verbirgt. Kurz gefasst bein-haltet dieser Begriff die Anwendung vonLernhilfen zur Verbesserung der Gedächt-nisleistungen und zur Erhöhung der Re-produktionsfähigkeit. Man versucht, dasBehalten eines Gedächtnismaterials zu er-leichtern, indem man bewusst Assoziatio-nen herstellt und das Material nach Struk-turen gliedert. Eine Form der praktischenAnwendung einer solchen Lernhilfe kann

man in der Überschrift finden –< eine Al-literation (Wiederholung des gleichen An-fangslautes in mehreren aufeinanderfol-genden Wörtern). Sie erleichtert z. B. dasEinprägen von Vokabeln erheblich. Oftwird die Alliteration auch in der Werbungverwendet, um das jeweilige Produkt mög-lichst lange im Gedächtnis der Kunden zubewahren.

Viel zu wenig werden jedoch die Lernerauf Merkhilfen aufmerksam gemacht, undselbst gebraucht man meist nur eine kleineAnzahl von »Mnemotechniken«. Das sollnach dem Seminar anders werden. Nichtnur interessant, sondern auch lustig wurdees besonders dann, wenn die Studentenselbst ein paar Sprachspiele aus eigenerProduktion ausprobierten. Eines der Höhe-punkte des Seminars war die Sammlungvon Namen, die durch kreative Zeichnun-gen an der Tafel visualisiert wurden. DieKommilitonen mussten dann erraten, wel-che Berühmtheit sich hinter jedem Bildversteckte. Andere Sprachspiele, wie dasSprachdomino, waren nicht nur das Er-gebnis eines nachmittäglichen Workshops,sondern gleichzeitig eine raffinierte Berei-

cherung der Materialsammlung für den ei-genen Unterricht. Außerdem fertigten dieStudenten Didaktisierungen mit Aufgabenan, die den Spaß am spielerischen Lernenan Lerner weitergeben und sie dazu befähi-gen, selbstständig individuelle Lernhilfenherzustellen.

Susanne Härtel, Steffi Karwoth

Blockseminar »Lernberatung, -strategien und -autonomie I und

II« unter der Leitung von ManuelaThomas im Sommersemester 2004.Das Seminar findet samstags (2.-5.Doppelstunde) in der Zeit vom 24.April bis 26. Juni 2004 im Gerber-Bau,Raum 39, statt.

Mnemotechniken halten Hirn auf Trab

Als Höhepunkt des Merk-Seminars wurden Namen gesammelt, zeichnerisch vi-sualisiert und dann erraten, um wen es sich handelt. Foto: A. Hanusová

Professor Dirk Helbingveröffentlicht Aufsatz zurVerkehrsregelung beiAmeisen in derZeitschrift »Nature«

Wie organisieren Ameisen die komplexenStrukturen und Funktionen in ihrem Zu-sammenleben? Kann man vom Verhaltender staatenbildenden Insekten sogar aufRegeln für den Straßenverkehr und dieStadtentwicklung schließen? In seinemAufsatz »Optimal traffic organization inants under crowded conditions«, der am 4.März 2004 in der Zeitschrift »Nature« er-schien, erörtert Professor Dirk Helbing vomInstitut für Wirtschaft und Verkehr an derTU Dresden, wie sich am Beispiel vonAmeisenkolonien oder Bienenstöcken Prin-zipien zur Errichtung verlässlicher und ef-fizienter Infrastrukturen und Organisatio-nen ableiten lassen.

Wissenschaftler der Technischen Univer-sität Dresden, der Paul-Sabatier-Universitätin Toulouse und der Freien UniversitätBrüssel haben herausgefunden, dass sichAmeisen bei der Futtersuche an selbst er-zeugten chemischen Markierungen orien-tieren und so die kürzeste Verbindung zwi-schen Nest und Futterquelle nutzen. BeiNahrungsengpässen können Ameisen je-doch die Anziehung durch ihre Markierun-gen überwinden und zusätzliche Pfade ge-nerieren. Im Gedränge regulieren dieAmeisen ihren Verkehr mit einer einfachenabstoßenden Interaktion.

Phänomene der gegenseitigen Anzie-hung und Verstärkung treten bei vielen inGruppen lebenden Organismen auf. Eine

enge Nachbarschaft ist oft von Vorteil, dasie den Gruppenzusammenhalt fördert. Istsie jedoch zu eng, führt sie zu einer zu ho-hen Konzentration und schadet den Indivi-duen.

In einem Experiment mit Ameisen un-tersuchten die Forscher, wie sich ein Still-stand der Gruppenfunktionalität verhin-dern lässt. Die Ameisen mussten eineBrücke zwischen Nest und Futterquelleüberqueren, wobei sie zwischen zwei gleichlangen Wegen wählen konnten. Die For-scher beobachteten, dass die Insekten beigeringer Dichte mehrheitlich nur einenPfad begingen. Die Verkehrsorganisationgestaltete sich asymmetrisch, da die Amei-sen den Weg mit der höheren Pheromon-konzentration bevorzugten. Verdichtetesich der Verkehr aber auf einem Weg undkam nahezu zum Erliegen, nutzten die In-sekten beide Wege gleichmäßig.

Die Ergebnisse der Studie lassen sichmit Techniken der mathematischen Mo-dellierung begründen. Das Modell erklärt,weshalb ab einer bestimmten kritischenAmeisendichte ein Übergang zu symmetri-schem Verkehr erfolgt. Bei starkem Ge-dränge sinken die Vorteile aus der Nutzungeines Weges, die Ameisen verteilen sich aufbeide Wege. Die Insekten passen ihre Ver-kehrsorganisation für einen hohen Amei-sen- und Nahrungsstrom optimal der je-weiligen Konzentration an. Das System istdurch einfache Wechselwirkungen gekenn-zeichnet und weist enorme Anpassungs-und Regulierungsmöglichkeiten auf. DasGedränge ist ein Mechanismus, der denAnziehungskräften zwischen den Ameisenentgegenwirkt und das Verkehrsvolumenzur Vermeidung von Engpässen auf meh-rere Wege verteilt. Die abstoßenden Inter-

aktionen resultieren also erst aus dem An-ziehungseffekt.

Ähnliche Mechanismen findet manbeim Routenwahlverhalten im Verkehr,beim Bau von Termitenburgen oder Veräs-telungen beim Pflanzenwachstum. Auch

das Städtewachstum kontrolliert sich selbstund verhindert so den Zusammenbruchder Funktionsfähigkeit von Ballungsräu-men. »Ameisenalgorithmen« könnten wei-terhin zur Steuerung des Datenverkehrs imInternet verwendet werden.

Professor Dirk Helbing,Telefon 0351 463-36802

Fax: 0351 463-36809E-Mail: [email protected] Internet: http://www.helbing.org/

Verkehrsorganisation von den Ameisen lernen?

Als die Ameisen ihrerseits menschliche Verkehrsorganisation übernahmen,kamen sie aus dem Stau(nen) nicht heraus. Zeichnung: se

Produktionstechniker derTU Dresden mit einerVortragsreihe im Studiumgenerale, für die »DresdnerBürger-Universität« unddie Seniorenakademie»Wissenschaft und Kunst«

Das Tempo der Produktion beschleunigtsich infolge harten Wettbewerbs und hohenKostendrucks. Aber neue Technologien ver-kürzen den Zeitaufwand beträchtlich, wo-durch die Produktion in Deutschland auchin Zukunft große Chance hat.

In der Lehrveranstaltungsreihe »Pro-duktion im 21. Jahrhundert« präsentiertdas Institut für Produktionstechnik (IPT)gemeinsam mit den Institut für Werkzeug-maschinen und Steuerungstechnik (IWM)und dem Institut für Oberflächentechnikund Fertigungsmesstechnik (IOF) neueTechnologien, die die Produktionswelt ver-ändern. Illustrative Beispiele verdeutlichenihre Anwendung. Themen der Vortragsrei-he sind das Fertigen im Tempo des 21.Jahrhunderts, Lasertechnik für die Produk-tion, Tailored blanks im 3-Liter-Auto,Mikrozerspanungstechnik, Fügen durchKleben, Kombination physikalischer Effek-te beim Fügen, Hexapoden als neue Struk-turen für Bearbeitungsmaschinen, Messen

im Submikrometerbereich, Automatisierenfür die Produktion in Deutschland, Com-puter Aided Factory Design und Virtualität,(Ent)Spannungsverhältnis Produktionund Ökologie. fi

Ab 6. April immer dienstags inder 7. Doppelstunde (Zeuner-

Bau 260) werden interessante Wegefür eine effiziente Produktion allge-meinverständlich und vor allem mitihrer gesellschaftlichen Wirkungsfüllevorgestellt.Prof. Fichtner,Telefon: 463 32199,[email protected]. Nestler,Tel.: [email protected]

Technologien, die die Produktionswelt verändern

Von der GFF gefördert absolvierte dieAmerikanistikstudentin Lieselotte Müllerim Wintersemester ein dreimonatigesPraktikum bei AYUSA International in SanFrancisco. Dabei erhielt sie Einblick in dieArbeit der im internationalen Bildungs-und Kulturaustausch tätigen Organisationund unterstützte sie u.a. mit Übersetzun-gen, dem Bearbeiten von Datenbankenund Umfragen, Kontaktieren von Aus-tauschschülern wie auch Gastfamilien so-wie bei der Vorbereitung und Durch-führung einer Internationalen Konferenz,bei welcher über 150 Menschen aus 20Ländern zusammentrafen. L. M.

GFF-gefördert –Praktikum inSan Francisco

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Am letzten Februarwochenende traf sichdie Arbeitsgemeinschaft DermatologischeForschung (ADF) in Dresden. Diese zum31. Mal stattfindende Jahrestagung der ADFwar ein voller Erfolg: über 400 Wissen-schaftler aus Europa und den USA nutztendie Möglichkeit, sich im Neuen Hörsaal-zentrum an der Bergstraße 300 Beiträgeanzuhören. »Die große Bandbreite der vor-gestellten Forschungsprojekte zeigt, dassdie Dermatologie und Allergologie auchunter dem Aspekt der Interdisziplinaritätweiter an Bedeutung gewinnt«, sagt derGastgeber der Veranstaltung, Prof. MichaelMeurer, Direktor der Hautklinik am Uni-versitätsklinikum. Ein Blick auf den Alters-durchschnitt der Teilnehmer spiegelt die

Aufbruchstimmung in diesem Fach wider:Vor allem Nachwuchsforscher kamen nachDresden, um den aktuellen Stand ihrerProjekte zu berichten und sich über dieForschungsergebnisse der Kollegen zu in-formieren.

Im Mittelpunkt der Tagung standen un-ter anderem innovative Therapien gegenHautkrebs. Viel versprechender Ansatz isthier die Behandlung mit Antigen-stimu-lierten dendritischen Zellen, die den Haut-tumor zerstören sollen. Diese Therapieopti-on mit körpereigenen Zellen des Patientenlässt sich nur durch interdisziplinäre Zu-sammenarbeit weiter entwickeln. NebenImmunologen und Internisten beteiligensich auch Dermatologen an derartigen

Projekten der Medizinischen Fakultät derTU Dresden sowie des Uniklinikums. Einweiterer Schwerpunkt der ADF-Jahresta-gung bildeten Vorträge, die sich mit denWechselwirkungen zwischen Haut undHormonen oder den Auswirkungen des Zu-sammenspiels von Nerven und Immunsys-tem auf die Haut beschäftigten.

Auch der Gastvortrag von Prof. Kai Si-mons gehörte zu den viel beachteten Höhe-punkten der Jahrestagung. Der Direktor desMax-Planck-Instituts für Molekulare Zell-biologie und Genetik in Dresden referierteunter dem Titel »Lipid rafts and cell mem-brane organization« über neueste Er-kenntnisse des inneren Aufbaus vonepithelialen Zellen. Holger Ostermeyer

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 8

Der Brandmeisterlehrgang der Landesfeu-erwehrschule Sachsen besuchte am 4.März das Universitätsklinikum Carl GustavCarus. Im Rahmen ihrer Weiterbildungwollten die Berufsfeuerwehrleute die spezi-fischen Gefahrenlagen kennen lernen, diein einem Großkrankenhaus im Brandfallauftreten können. Die hochmoderneBrandmelde- und Sicherheitstechnik imMedizinisch-Theoretischen Zentrum(MTZ), in der Strahlentherapie und aufdem Dachlandeplatz des Operativen Zen-

trums wurde eingehend unter die Lupe ge-nommen. Die Landeplattform für Ret-tungshubschrauber ist eine der moderns-ten Anlagen Europas. So können imNotfall aus sicherer Entfernung per Joy-stick Schaumkanonen zum Löschen be-dient werden. Maßstäbe setzt auch die Si-cherheitstechnik im MTZ: Die Gen- undBiolabore erfordern im Notfall besonderswirksame Systeme, damit zum BeispielBakterienkulturen nicht in die Umwelt ge-langen. Konrad Kästner

Landesfeuerwehrschule »inspiziert« Uniklinikum

Teilnehmer des Brandmeisterlehrgangs auf dem Dachlandeplatz von Haus 59(Operatives Zentrum) lassen sich vom Leiter der Abteilung Sicherheit des Klini-kums, Dirk Melzer (3. von links) die Sicherheitstechnik auf dem Hubschrauber-landeplatz erklären. Foto: kä

Die Dresdner Akademie für Palliativmedi-zin und Hospizarbeit veranstaltet gemein-sam mit dem Uniklinikum am 2./3. Aprileinen Kongress zum Thema »Suizid in derPalliativmedizin«. Die Veranstaltung stehtInteressierten aller Fachrichtungen offen.

Menschen, die als unheilbar Kranke un-ter großem physischen und psychischenLeid unaufhaltsam ihrem Tod entgegenge-hen, erleben diese Situation nicht seltenals eklatanten Widerspruch zu ihremGrundrecht auf ein selbstbestimmtes Le-ben. Sie werden nur noch palliativ – dasheißt krankheitsmildernd, aber nicht hei-lend – behandelt. Manche dieser Patientenkönnen oder wollen dem Leidensdrucknicht standhalten. Selbstbestimmtes Ster-ben ist für sie deshalb eine Alternative zuSiechtum, Schmerz und Verfall.

Mit dem Wunsch, sich selbst zu töten,stößt der Patient jedoch an ethische Gren-zen. Selbst wenn der Todkranke dies fürsich nicht als Gewissenskonflikt wahr-nimmt – die behandelnden Ärzte oder An-gehörigen stoßen unweigerlich an dieseGrenzen. So lastet auf dem assistiertenFreitod unter anderem der Schatten derunter dem Begriff Euthanasie verübtenVerbrechen im Dritten Reich.

»Die Diskussion ethischer Problemebeim todkranken Patienten kann der Aus-einandersetzung mit dem Wunsch nachärztlich assistiertem Suizid oder nach akti-ver Sterbehilfe nicht ausweichen. Die Ein-sicht, dass das ärztliche Handeln am Le-bensende viele Grauzonen kennt, dass dieGrenzen zwischen Tun und Unterlassen,dass die Intentionalität ärztlichen Han-delns wesentliche Aspekte des Geschehenssind, haben die alten Begriffe von aktiver,passiver und indirekter Sterbehilfe frag-

würdig gemacht«, umreißt Dr. Ingrid-Ulri-ke Grom die dem Kongressthema zugrun-de liegende Problematik.Aber auch die Fra-ge nach der unverrückbaren Basis desärztlichen Ethos ist nicht mit einfachenAntworten zu erledigen. Die dezidierte, ausgesellschaftlichen und standesethischenGründen notwendige Ablehnung der akti-ven Sterbehilfe lässt offen, in welcher Wei-se der Arzt den Bedürfnissen der sterbendKranken gerecht werden kann, wenn esihm eben doch nicht möglich ist, Schmer-zen und Symptome zu lindern. Unter die-sem Aspekt wird die Frage der terminalenSedierung ebenso kontrovers diskutiert wiedie Frage nach der Integrität ärztlichenHandelns bei der Beihilfe zum Suizid.»Hier eröffnet die Dresdner Konferenz einewichtige interdisziplinär besetzte Diskussi-onsplattform, auf der Tabu und Grauzonenbeleuchtet und ausgesprochen werden unddamit auch eine Orientierung und Positio-nierung für alle anbietet, die in der Beglei-tung unheilbar kranker Menschen enga-giert sind«, so die Organisatorin desKongresses. Im Rahmen der Dresdner Kon-ferenz »Suizid in der Palliativmedizin«nähern sich Experten, unter ihnen Prof.Werner Felber, Direktor der Klinik für Psy-chiatrie am Universitätsklinikum CarlGustav Carus, diesem schwierigen Thema.Einen bewegenden Beitrag zur Diskussionliefert der Journalist und Filmautor TilmanJens – Sohn des Schriftstellers und Rheto-rikprofessors Walter Jens. Sein Film »Todauf Bestellung« erzählt, was einen unheil-bar kranken Menschen dazu bewegt, deneigenen Tod systematisch zu planen, wasdieser Schritt für die Angehörigen bedeutet,aber auch mit welcher fast schon professio-nellen Routine der Schweizer Verein für

Sterbehilfe »Dignitas« seine Dienstleistun-gen anbietet. »Tod auf Bestellung« beglei-tet und beobachtet den hoffnungslos kran-ken Mann während seiner letzten Monate.Die schleichende Verschlechterung seinesZustandes – vormals sportlich aktiv undals Jurist arbeitend – wird ebenso beschrie-ben wie die akribische Vorbereitung seinerletzten Reise. Es treibt ihn die Angst, nichtin Würde sterben zu können.

Auf dem hochkarätig besetzten Kongresssind Vertreter der sehr verschiedenen Posi-tionen des ethischen Konflikts um die akti-ve Sterbehilfe todkranker Menschen vertre-ten. Zum einen referiert Ludwig A. Minelli,Gründer und Generalsekretär der Schwei-zer Organisation »DIGNITAS - Menschen-würde leben – Menschenwürdig sterben«.Auf der anderen Seite kommt Prof. JosefRömelt zu Wort. Der Theologe ist Inhaberdes Lehrstuhls für Moraltheologie undEthik der Katholisch-Theologischen Fakul-tät der Universität Erfurt. Mit dem Psychia-ter und Psychotherapeuten Prof. WernerFelber – er ist Mitveranstalter des Kongres-ses – nimmt auch ein ausgewiesener Sui-zid-Experte an dem Kongress teil.

Holger Ostermeyer

Das eineinhalbtägige Programm,in dem neben fünf Vorträgen

auch zwei Diskussionsrunden vorgese-hen sind, findet statt im Clara Wolff-Haus, Canaletto Str. 13, 01307 Dres-den. Die Teilnehmergebühr beträgt 60Euro (Studenten 40 Euro).Anmeldung bis zum 22. März 2004:Dresdner Akademie für Palliativmedi-zin und Hospizarbeit gGmbH,Dr. Ingrid-Ulrike Grom,Wintergarten-straße 15/17, 01307 Dresden.

Leid als ethischer Grenzfall

Dermatologen präsentiertenForschungsergebnisse

Der Vorstand der Europäischen Arbeitsge-meinschaft für Karies (ORCA) hat Prof. Dr.med. Wolfgang Klimm, GeschäftsführenderDirektor des Zentrums für Zahn-, Mund-und Kieferheilkunde des Universitätsklini-kums Carl Gustav Carus Dresden, auf sei-ner Januarsitzung in Frankfurt am Mainerneut zum Leiter der Working Group forStimulation of Caries Research in Europeernannt. Damit ist er Mitglied des ORCA-Boards.

Die Arbeitsgruppe hat die Aufgabe, dieKariesforschung in ost- und südeuropäi-schen sowie in Entwicklungsländern zu

fördern. Als Instrumente der Forschungs-förderung gelten spezielle ORCA-Sommer-schulen, die Begegnungen zwischen jun-gen Wissenschaftlern der genanntenLänder und erfahrenen Wissenschaftlernder ORCA ermöglichen.

Durch ORCA Conference Travel Fellow-ships werden der Besuch der jährlichenORCA-Kongresse und die Präsentation vonwissenschaftlichen Ergebnissen unter-stützt. Im Rahmen des ORCA ConsultancyService werden Nachwuchswissenschaftlerdurch ORCA-Experten beraten.

Michaele Staat

Prof. Klimm unterstütztKariesforschung in Europa

Die beiden Zeltmensen am TU-Campussollen »ESSE« und »Komm-Pott« heißen,abgeleitet aus ihrer Nähe zum Heizhausbzw. Potthoff-Bau. Und »Stimm-Gabel« istder von einer Jury ausgewählte neue Namefür die Mensa der Hochschule für Musik»Carl Maria von Weber« Dresden am Wet-tiner Platz .

Das Studentenwerk hatte zu diesem Na-menswettbewerb aufgerufen. Die Beteili-gung am Wettbewerb war riesig – 285 Be-griffe wurden vorgeschlagen, einige davonmehrfach. Die Einsendungen kamen von75 Personen. So hatte die Jury keine leich-te Entscheidung. Bei der Wahl des Namens

der Mensa der Hochschule Musik »CarlMaria von Weber« erhielten die Jurorenprofessionelle Unterstützung vom Rektorder Hochschule persönlich, einer Mitarbei-terin und zwei Musikstudenten. Nach meh-reren Abstimmungsrunden mit Diskussioneinigte man sich auf den Begriff »Stimm-Gabel«, einer anschaulichen Verbindungzwischen Musik und Essen. »Andanteria«landete auf Rang zwei und »Bratschkartof-fel« wurde Dritter.

Auch bei der Namensfindung für dieZeltmensen hatten die Jurymitglieder dieQual der Wahl. Für die Zeltmensa zwischenStuRa-Baracke und Heizhaus votierteschließlich die Mehrheit für ESSE, assozi-iert durch das Heizhaus mit Schornsteinund der Verbindung zum Essen. »Kraft-werk« und »Heizbar« folgten auf den Plät-zen. Für die zweite Zeltmensa lagen nochmehr Ideen vor, da es den Potthoff-Bauund die Cafeteria U-Boot als Bezugspunktegab. Nach langem Hin und Her siegteschließlich das »Komm-Pott«. Der einfa-chere »POTT« rangierte auf Platz 2 und»Pott-Pourri« auf 3. PI

Was eigentlich ist »Komm-Pott«?

Judoclub Arashi Dresden e.V. – Anfängertraining

Neuaufnahme bis Ostern wieder möglich!- Kinder (4-8 J.): Freitag 16 Uhr / Jugendliche (ab 12 J.): Dienstag 17 Uhr;

- Frauen: Freitag 17 Uhr / Männer: Donnerstag 17 Uhr;- Fortgeschrittene: Aufnahme in die bestehenden Gruppen auf Anfrage möglich;

Judoclub Arashi Dresden e.V. Oehmestraße 1, 01277 Dresden,Wassersportzentrum nahe Blaues Wunder, E-Mail: [email protected]

Von Juni 2003 bis März 2004 förderte dasAir Force Research Lab. (AFRL) in Rome(NY)/European Office of Aerospace Re-search and Development (EOARD) in Lon-don ein Steganographie-Projekt an der Fa-kultät Informatik der TU Dresden mit100 000 Dollar. Am 19. Februar kamenForscher des AFRL nach Dresden, um sichüber den aktuellen Stand des Projektes zuinformieren sowie die Möglichkeit einesFolgeprojektes zu besprechen.

Seit 1996 werden am Institut fürSystemarchitektur der TU Dresden stegano-graphische Methoden untersucht. Mit die-sen können Daten in Bildern oder Audio-dateien versteckt werden. Eine besonderssichere Kommunikation wird dann mög-lich, wenn nicht nur die Botschaft selbst,sondern auch die Tatsache der verstecktenKommunikation geheim bleibt.

Dr. Andreas Westfeld und Rainer Böhme(Informatiker der TU Dresden) entwickel-ten einen Prototyp, der anhand eines MP3-Datenstroms die zur Herstellung verwende-te Software ermitteln kann. »Das ist nichtnur ein Werkzeug für Ermittler, die sich fürdie Herkunft von MP3-Dateien interessie-ren, sondern schränkt Fehlalarme beim

Erkennen von Steganographie stark ein«,so Westfeld. Damit ist es möglich, einensteganographischen Anteil von nur etwa0,001 Prozent in einer MP3-Datei zuverläs-sig nachzuweisen. Darüber hinaus erhof-fen sich die Forscher weitere Erkenntnissezu statistischen Eigenschaften von Träger-medien, die grundlegend für eine neue Ge-neration steganographischer Algorithmensind.

Der Besuch der amerikanischen Wissen-schaftler war für beide Seiten sehr erfolg-reich und für die Weiterarbeit äußerst in-spirierend. Die Gäste konnten sich für dieaktuellen Ergebnisse des Steganographie-Projektes sowie für die Stadt und den Wis-senschaftsstandort Dresden sehr begeistern.In naher Zukunft ist ein weiteres Vorhabenüber 12 Monate geplant, das erneut geför-dert werden soll. Damit gehört die TU Dres-den zu den 13 Universitäten, die weltweitgefördert werden.

Die Steganographieforschung an der TUDresden ist seit langem international aner-kannt und wird durch die Kooperation mitdem Forschungslabor der Air Force sicherauch weiterhin beflügelt werden.

Christiane Wagner

Air-Force-Informatiker an der TU

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 9

Endokrinologen-Kongress in Dresden weist auf gesamtgesellschaftliche Folgen des Massenphänomens Metabolisches Syndrom hin

Zum Abschluss der 48. Jahrestagung derDeutschen Gesellschaft für Endokrinologie(DGE), die vom 3. bis 6. März 2004 inDresden stattfand und an der rund 800Wissenschaftler und Ärzte teilnahmen, zogTagungspräsident Professor Günter Voll-mer ein positives Resümee: »Sowohl daswissenschaftliche Programm als auch dasRahmenprogramm fanden große Anerken-nung.«

Professor Jan Schulze, Leiter des Be-reichs Endokrinopathien und KlinischeStoffwechselkrankheiten, Medizinische Kli-nik III am Universitätsklinikum Carl Gus-tav Carus der TUD, betonte während derJahrestagung, dass im Vorfeld des Kongres-ses eine enge Zusammenarbeit zwischenBiologen und Medizinern bestand und diesauch weiterhin so sein wird. Dieses Mitein-ander sei eine Stärke der DGE, die in Dres-den besonders gut funktioniere.

In Dresden sind in der FachrichtungBiologie 11 Professuren besetzt, die sichauf vier Institute verteilen, damit würdenin Lehre und Forschung zum Teil Bereicheabgedeckt, für die an anderen Universitä-ten ganze Institute zur Verfügung stünden.

Schwerpunktthemen des Kongresses wa-ren Hormonersatztherapie, Schilddrüsen-erkrankungen, Adipositas sowie Metaboli-sches Syndrom.

Durch eine Hormonersatztherapie(HRT) in den Wechseljahren steigt das Ri-siko für die Entstehung von Brustkrebsoder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Des-halb empfehlen Ärzte eine solche Behand-lung nur noch für die Frauen, die gravie-rende Wechseljahrbeschwerden wieHitzewallungen und Schlafstörungen ha-ben. Bislang verordneten Gynäkologen dieHRT auch, um kardiovaskulären Erkran-kungen und Osteoporose vorzubeugen.Neue Studien aus den USA und Großbri-tannien zeigten nun die Risiken dieser Be-handlung. Bei jedem zweiten Deutschenlassen sich im Ultraschall Veränderungen

der Schilddrüse nachweisen. In der Regelsind diese gutartig, selten bösartig: Nurdrei von 100 000 Einwohnern erkrankenjährlich an Schilddrüsenkrebs. Ein ver-gleichsweise harmloser Kropf aufgrundvon Jodmangel ist die häufigste endokrineErkrankung in Deutschland. Jeder dritteDeutsche leidet daran. Schilddrüsenkarzi-nome sind hingegen sehr selten.

»Durch das Missverhältnis zwischenden seltenen klinisch relevanten Verände-rungen und den häufigen gutartigen Lä-sionen kommt es zu einem hohendiagnostischen Aufwand«, erläuterte Pro-fessor Georg Brabant von der Medizini-schen Hochschule Hannover und Sprecherder Sektion Schilddrüse bei der DeutschenGesellschaft für Endokrinologie. »Schild-drüsenerkrankungen verursachen allein inDeutschland insgesamt mehr als eine Mil-liarde Euro Gesundheitskosten.« Jährlichwerden in Deutschland 100 000 Schilddrü-senoperationen durchgeführt. Ein Teil derhohen Kosten wäre vermeidbar: Durchrechtzeitige Behandlung mit Jodtablettenkönnte vielen Patienten mit Kropf geholfenwerden. Denn statt 200 Mikrogramm Jodpro Tag – wie von der Weltgesundheitsor-ganisation (WHO) empfohlen – nimmtder durchschnittliche Deutsche nur rund100 Mikrogramm mit der Nahrung zusich.

Professor Vollmer legte Wert darauf, denBegriff Anti-Aging in Ergänzung des Inter-views in UJ 4/04 noch einmal zu präzisie-ren. Er betonte: »Anti-Aging« ist in ersterLinie eine Lifestyle-Entwicklung, von dersich die Deutsche Gesellschaft für Endo-krinologie distanziert, da es für die an-gewandten Praktiken häufig keine aus-reichend fundierte wissenschaftlicheGrundlage gibt. Vielmehr ist es Ziel der En-dokrinologen, gesundheitliche Probleme,die durch fehlende oder verminderte Hor-mone aufgelöst werden, zu verhindern(Prävention) oder ein bereits bestehendesMangelbild zu behandeln bzw. zu heilen.

Für das Metabolische Syndrom wurdenviele Synonome gefunden, ob jedoch»Deadly Quartet«, »Syndrom X«, »Wohl-standssyndrom« oder »Insulinresistenz« –gemeint ist immer das Zusammentreffenvon androider Fettsucht, Typ-2-Diabetes,Fettstoffwechselstörungen und arteriellerHypertonie.

Als Professor Markolf Hanefeld in sei-nem Vortrag für Ärzte und interessiertesLaienpublikum das Metabolische Syndromals fraglichen »Morbus saxonicus« titu-lierte, wurde im Saal Heiterkeit ausgelöst.Der Hintergrund jedoch ist ernst: Bei ei-nem Gang durch das barocke Dresden lässtsich bei Betrachtung von Gemälden undNatursteinabbildungen ahnen, dass dasMetabolische Syndrom schon ein Themader sächsischen Monarchen war. Dass Au-gust der Starke keine Wespentaille hatte,lässt bereits sein Name vermuten, dass eran den Folgen einer Gangrän verstarb, isthingegen nicht so bekannt. Während eineshistorischen Streifzuges durch die sächsi-sche Geschichte mit Blick auf das Metabo-lische Syndrom wurde auch an das um1900 in Dresden wirkende naturheilkund-liche Dreigestirn Eduard Bilz, SiegfriedMöller und Heinrich Lahmann erinnert. Soformulierte Bilz 1923 den Wunsch, dass dieMenschen es so weit bringen mögen, dassjeder innerhalb gewisser Grenzen sein ei-gener Arzt sein könne.

Während das Metabolische Syndrom inder Vergangenheit eine Krankheit einerkleinen Schicht Wohlhabender war, ist esheute ein Massenphänomen.

Laut aktuellen Daten sind zwischen 10und 31 Prozent der 40- bis 70-jährigenDresdner vom Metabolischen Syndrom be-troffen, durchschnittlich also ein Viertelder gesamten Dresdner Bevölkerung. Esexistieren unterschiedliche Kriterien beider Diagnose des Metabolischen Syndroms.Nach den so genannten amerikanischenNCEP-Kriterien sind das die abdominelleAdipositas (Bauchumfang 140 cm), Blut-druck: über 170/100 mmHg (andere Quel-len: bereits über 130/85 mmHg!), Triglyce-ride: 28 mmol/l, HDL-C: 0,7 mmol/l,Nüchternblutzucker: 6,8 mmol/l. Bereitsacht bis zehn Jahre bevor die Diagnose ei-nes Metabolischen Syndroms gestellt wird,lassen sich Hinweise finden, ohne dass derPatient entsprechende Symptome aufweist.

Es liegen zahlreiche neue wissenschaft-liche Erkenntnisse zur Entstehung des Me-tabolischen Syndroms vor. So weiß manheute, dass eine Insulinresistenz nicht dereinzige Defekt ist. Ebenso spielen Anomali-en der frühen und späten Insulinsekreti-onsphase eine Rolle. Das Fettgewebe alsgrößtes endokrines Gewebe des Körpers

zeigt ebenfalls primäre Defekte im Fett-stoffwechsel. Eine zentrale Rolle für dieEnergiebalance und die Ausbildung desFettgewebes spielt auch die Limbo-Hypo-thalamus-Hypophysen-Nebennierenrin-den-Achse, also das Zusammenwirkenmehrerer Hormone. Dennoch gilt: eineUmstellung der Lebensgewohnheiten wiegesunde Ernährung und mehr Bewegungkann in vielen Fällen zu einer Besserungder Werte führen und Spätfolgen des Meta-bolischen Syndroms verhindern. Die Ver-antwortung für die eigene Gesundheitmüsse in der Bevölkerung und der Gesund-heitspolitik unbedingt mehr Beachtungfinden, so die einhellige Meinung der En-dokrinologen. Die 49. Jahrestagung derDGE wird vom 9. bis 12. März 2005 inMünster stattfinden. Themen wie Konse-quenzen der Hormonersatztherapie in den

Wechseljahren bei Frauen werden dannwiederum im Mittelpunkt stehen wie Adi-positas, die eine große Herausforderung fürWissenschaft und Politik ist. Hier sei manvon einer Lösung noch weit entfernt:»Wenn sich die Lebensgewohnheiten derMenschen nicht ändern, führt dies zu einerKostenexplosion«, so Professor Vollmer.

Im Zuge der Europäisierung plant dieDGE bereits die Ausrichtung eines Europäi-schen Kongresses der Endokrinologen für2008 in Dresden, zu dem dann 4000 bis4500 Teilnehmer erwartet werden.

Dagmar Möbius

Wer an an klinischen Studien zuDiabetes (u. a.) teilnehmen

möchte, kann sich im Zentrum für Kli-nische Studien,Telefon: 0351 4400580, melden.

Metabolisches Syndrom –nicht nur ein sächsisches Problem

Auf unnachahmliche Weise parodierten schon die legendären Olsenbande-Filme dasThema Fettleibigkeit.Den dicken Kjeld (r.) verließ – hier sehr zum Verdruss von Mitgau-ner Benny – sämtliche kriminelle Energie,wenn er etwas Essbares sah.Zumindest in derabdominellen Adipositas entsprach er einem Kriterium des Metabolischen Syndroms.

Foto aus »Die Olsenbande«,Schwarzkopf & Schwarzkopf,1995

Mangel an Kohlehydratenentscheidend

Die Atkins-Diät und andere Diäten, diedie Zufuhr von Kohlehydraten einschrän-ken, führen eher zu schlechter Laune. Zudiesem Ergebnis kommt eine Studie desMassachusetts Institute of Technology. Ent-scheidend ist, dass Kohlehydrate helfen, dieProduktion von Serotonin zu stimulieren.Dieses kontrolliert unsere Stimmungen.Ein Mangel kann zu Stimmungsschwan-kungen und Depressionen führen. Laut derWissenschaftlerin Judith Wurtman führtdie Produktion von Serotonin und seine

Aktivierung im Gehirn zusätzlich dazu,dass man sich satt fühlt, bevor der Magenzu voll ist. Antidepressiva aktivieren dasSerotonin im Gehirn und verlängern dieseAktivität, um den Ausgleich von Stimmun-gen zu unterstützen. Da Kohlehydrate dieSerotoninwerte ebenfalls erhöhen, wirkensie wie ein natürliches Beruhigungsmittel.Das Team entdeckte, dass das Gehirn Sero-tonin nur bildet, nachdem eine Personsüße oder stärkehaltige Kohlehydrate zusich genommen hatte. Entscheidend sei,dass diese Kohlehydrate mit nur wenigoder gar keinem Protein zu sich genom-men werden. So fördern Nudeln die Bil-dung von Serotonin. Die Kombination von

Huhn und Kartoffeln verhindert jedoch dieSerotoninproduktion. Das könnte auch er-klären, warum sich manchmal auch nachgroßen Mahlzeiten wie Steaks keine Sätti-gung einstellt. Ein Mangel an Kohlehydra-ten wirkt sich bei Frauen stärker aus als beiMännern, da sie im Gehirn über viel gerin-gere Serotoninmengen verfügen. LautWurtman brauchen bestimmte Menscheneine gewisse Menge an Kohlehydraten, umihre Stimmungen konstant zu halten.Stimmungsschwankungen treten bei dieserGruppe am späten Nachmittag oder Abendauf. Dann brauchen sie etwas Süßes oderStärkereiches.

M. Monschein, pressetext.austria

Diäten für schlechte Laune verantwortlich

Geschätzter Fachkollegeder TU Budapest gestorben

Am 23. Oktober2003 verstarb derUniversitätsprofes-sor für KalorischeMaschinen der TUBudapest, Dr.-Ing.Gábor Bassa, im Al-ter von 79 Jahren.Von 1972 bis 1989

hat er den Lehrstuhl für Kalorische Ma-schinen (Dampferzeuger u. Wärmekraft-maschinen) der Fakultät für Maschinen-wesen geleitet. In dieser Zeit pflegte erbesonders die Verbindung zur TechnischenUniversität Dresden auf den Gebieten derDampferzeuger, Energiemaschinen undder Kühlsysteme in Kraftwerken. Diesezweiseitigen Kontakte wurden intensiv vonden Hochschullehrern und wissenschaftli-chen Mitarbeitern bis 1990 gepflegt undzum beiderseitigen Nutzen ausgebaut. Pro-fessor Bassas besonderes Interesse galt derVerbrennung von ballasthaltigen undschwer verbrennbaren Brennstoffen, wasihn bereits seit 1963 in seiner Tätigkeit im»Industriellen Forschungsinstitut fürElektroenergie« (VEIKI) bis zu seiner Pen-sionierung beschäftigte. Neben seinerHochschultätigkeit hat er auch darüber

hinausgehende Aufgaben und Funktionenmit persönlichem Engagement getragen.So war Professor Gábor Bassa Mitglied derAllgemeinen Körperschaft der UngarischenAkademie der Wissenschaften, der zu-gehörigen Kommissionen für Wärmetech-nik und Strömungsmaschinen sowie derCombustion Institute Pittsburgh/USA unddarüber hinaus in weiteren zahlreichenwissenschaftlichen Vereinen und Verbän-den auf dem Gebiet der Energiewirtschaftdes In- und Auslandes tätig. Weiterhin warer Mitglied der Kommission zur Vergabedes Kossuth-Preises, der höchsten staatli-chen Auszeichnung Ungarns. Seine um-fangreichen Erfahrungen aus den Arbeitenim Bereich der Vorbereitung und des Be-triebs von Kraftwerken hat Prof. Dr.-Ing.Gábor Bassa in über 200 Veröffentlichun-gen in den internationalen Fachzeitschrif-ten sowie in zahlreichen Vorträgen von1959 bis 1997 der interessierten Fachweltvermittelt. Er verfasste weiterhin 5 Fach-und Lehrbücher, z.B. »Industriekessel mitÖlfeuerung« (1965), die breite Anerken-nung in der Fachwelt fanden.

Professor Bassa war sowohl als Fachkol-lege als noch mehr als Mensch und Freundgeschätzt und beliebt. Es verbinden sichmit ihm sehr angenehme Erinnerungen.

Dr.-Ing. Siegfried LepeniesVerband Beratender Ingenieure VBI

Landesverband Sachsen

Nachruf für Professor Bassa

Prof.Gábor Bassa.

Elektronisches Formular für Jahresforschungsberichtsteht bereit

Seit 8. März 2004 steht das elektronische Er-fassungsformular für den Jahresforschungs-bericht 2003 bereit. Unter der Internetadres-se www.forschung-cdrom.rek.tu-dresden.desollen die Professuren/Dozenturen der TUDresden den Fragebogen zu Strukturdaten,Forschungsschwerpunkten, technischer Aus-

stattung und Angeboten für Weiterbildungund Beratung ausfüllen. Die Datensätzemüssen bis zum 15. April 2004 von den Ein-tragenden freigegeben werden. ke

Bei Problemen helfen die HotlineHA 34453 oder HA 39126 (für

die Medizinische Fakultät HA 8634453oder HA 8639126) oder E-Mail:[email protected] [email protected]

Forschungs-CD-ROM

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 10

Anlässlich der Jahresmitgliederversammlung am 28. Januar 2004 wurde zum 10. Maleder VDE-Preis des Bezirksvereins Dresden an zwei Jungmitglieder verliehen, die einehervorragende Diplomarbeit angefertigt haben. Dipl.-Ing. Rico Radecke schrieb seineDiplomarbeit zu »Analytische Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit von TCP in mobi-len Zugangswerken« (Betreuer: Professor Ralf Lehnert, Institut für Nachrichtentech-nik) und Dipl.-Ing. Jorg Winterfeld diplomierte zu »Untersuchungen zur Spannnungs-umstellung von 10 kV auf 20 kV eines kV-Kabelnetzes der envia M« (Betreuer:Professor Peter Schegner, Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspan-nungstechnik).An der Preisverleihung nahm auch der Rektor der TU Dresden, Profes-sor Hermann Kokenge, teil und sprach den Preisträgern ebenfalls seine Glückwünscheaus. Im Bild v. l. Professor Hermann Kokenge,Rico Radecke, Jorg Winterfeld,Dr.Diebels,Professor Hans Pundt. Foto:VDE

Verleihung des VDE-Preises

Vom 3. bis zum 22. April wird im Hörsaalzentrum auf der Bergstraße die Ausstellung»Musik und Malerei« des Künstlers Horst Kötter gezeigt. Kötter arbeitet als Maler, nachdessen Werken musikalische Kompositionen geschaffen wurden. So haben JürgenNollau als auch Rainer Promnitz Musik zu Kötter-Bildern geschaffen. In einem Brief re-flektiert Kötter : »Warum male ich Musik? Ich tat mit einem Male einfach nur das, wasmir so in den Sinn kam, was mich reizte, was mir Freude machte. Und so war das auchmit dem Zeichnen und Malen von Musik. Ich hatte eines Tages diese Idee, die Musik, dieich gerade hörte, es war Mahlers 1. Sinfonie, mit dem Tuschestift mitzuverfolgen, michdem Rhythmus, der Dynamik, den Melodiebögen,Motiven, Phrasen anzuvertrauen undder Hand zu überlassen, was sie machen wollte. Um die so entstehende Linie nicht ab-zubrechen, bog ich, am rechten Bildrand angekommen, die Richtung um und zeichnetenach links hin weiter, bog wieder um. So entstand über das ganze Blatt ein Mäander-band. Da man die Zeilen wie die Zeilen einer Partitur sehen konnte, taufte ich das Ge-bilde »Linearpartitur«. – Dann reizte es mich, anderes einzusetzen: Graphitstift,Wachs,Aquarellfarben. Später auch Spachtelmassen, mit denen man Musik modellieren konn-te. – Das war kein Programm nach dem Kopf, sondern immer Einfall, Laune des Augen-blicks.Allerdings ein mit Faszination und Leidenschaft betriebenes Spiel. Das ist immerso weitergegangen bis heute.«

»Musik und Malerei«ab 3.April im Hörsaalzentrum

Am 29. Dezember verstarbmit Karl-Franz Buschder Begründer derFachrichtung Wasserwesen

Am 29. Dezember 2003 verstarb nach lan-ger, schwerer Krankheit im 87. Lebensjahrder Gründer der heutigen FachrichtungWasserwesen, Professor Dr.-Ing. habil.Karl-Franz Busch.

Professor Busch genoss auf dem Gebietder Wasserwirtschaft in beiden TeilenDeutschlands, in Österreich und in Ost-europa besonderes Ansehen. Der Aufbauder Ausbildung in den Fächern Bodenwas-serkunde, Geohydraulik, Landwirtschaft-licher Wasserbau, Wasserversorgung, Ab-wasserbehandlung, Ingenieurökologie,Wasserrecht, Umweltschutz und die Förde-rung des wissenschaftlichen Nachwuchseszeichneten ihn als Hochschullehrer aus.

Geboren am 22. März 1917 in Oberhau-sen, studierte K.-F. Busch ab dem Winterse-mester 1946 an der TH Dresden zunächstBerufspädagogik und nach der Gründungder Fakultät Kommunale Wirtschaft zu-sätzlich Bauingenieurwesen. Im Wirkungs-feld von Professor Zuncker nahm Busch imMärz 1951 seine wissenschaftliche Assisten-tentätigkeit am Institut für Boden- undWasserwirtschaft auf. 1954 schloss Buschseine Dissertation zum Dr.-Ing. auf demGebiet der Bodenkunde und der landwirt-schaftlichen Kulturtechnik mit »Auszeich-

nung« ab. Bereits drei Jahre später habili-tierte er sich mit dem anerkannten Hoch-schullehrbuch »Wasserversorgung in Stadtund Landwirtschaft« an der TH Dresden.

Im gleichen Jahr wurde Karl-FranzBusch als Nachfolger seines verstorbenenLehrers Ferdinand Zuncker auf den Lehr-stuhl für Wasserwirtschaft und landwirt-schaftlichen Wasserbau an der TH Dresdenberufen sowie zum Direktor des Institutesfür Boden- und Wasserwirtschaft ernannt.Nachdem er im Jahre 1961 auch die Lei-tung des Lehrstuhles für Siedlungswasser-wirtschaft übernommen hatte, wurde K.-F.Busch zur prägenden Wissenschaftlerper-sönlichkeit im Wasserwesen. 1968 gelangK.-F. Busch mit der Überführung weitererFachdisziplinen die Abrundung des Inte-grationsprozesses in den Hydrowissenschaf-ten an die TU Dresden. Im Oktober 1968erfolgte die Gründung der Sektion Wasser-

wesen. Zu ihrem ersten Direktor wurdeProfessor Busch berufen. Damit schuf K.-F.Busch die Voraussetzungen für ein eigen-ständiges wasserwirtschaftliches Studiuman der TU Dresden.

Neben seiner 31-jährigen Tätigkeit alsakademischer Lehrer wirkte er in vielenAusschüssen des Deutschen Normenaus-schusses, war Mitglied der Deutschen Ge-sellschaft für Bewässerungswirtschaft undtrieb diese Arbeiten mit dem ihm eigenenArbeitselan voran.

Seine wissenschaftlichen Leistungen beider Rationalisierung der Tagebauentwässe-rung durch Weiterentwicklung der Geo-hydraulik wurden 1977 mit der Verleihungeines Doktoringenieurs ehrenhalber durchdie Bergakademie Freiberg gewürdigt. 1992berief das Sächsische Staatsministeriumfür Wissenschaft und Kunst Professor K.-F.Busch in die Berufungskommission zurNachbesetzung der ingenieurwissenschaft-lichen Professuren. Seit 1977 war K.-F.Busch ordentliches Mitglied der Sächsi-schen Akademie der Wissenschaften zuLeipzig.

Seit einem Jahr hatte K.-F. Busch Kennt-nis von seiner schweren Krankheit. Mitgroßer Geduld ertrug er die Leiden, ohnezu klagen und widmete bis zuletzt seineAufmerksamkeit der Lehr-, Forschungs-und Bautätigkeit an seiner Universität. K.-F. Busch bleibt uns ein Vorbild. Sein wis-senschaftliches Erbe wird in der Fachwelt,bei seinen Schülern und Freunden weiter-leben. Fachrichtung Wasserwesen

Wasserversorgung war sein Metier

Aus der Vortragsreihe »Ler-nen und Lehren mit Multimedia« desMedia Design Centers

»Entweder etabliert sich E-Learning zu-nehmend als integraler Bestandteil derLehre an den Hochschulen, oder E-Lear-ning bleibt dort ein Fremdkörper und derbildungstechnologische Friedhof wird ne-ben dem Schulfernsehen, der program-mierten Instruktion und dem Sprachlaborum E-Learning erweitert«, so resümiertenSabine Seufert und Dieter Euler bereits inihrer Veröffentlichung »Nachhaltigkeit voneLearning-Innovationen«. Vor diesem Hin-tergrund ist es eine besonders aktuelle undzentrale Frage – nicht nur im Rahmenvon E-Learning-Projekten –, befristeteProjekte über den Förderzeitraum hinausfortzuführen.

Dr. Bernd Kleimann von der Hochschul-Informations-Systeme (HIS) GmbH refe-rierte im Media Design Center über einigeAnsätze, durch konkrete MaßnahmenNachhaltigkeit zu schaffen und die Nut-zung und Weiterentwicklung digitalerLernumgebungen in der hochschulischenAus- und Weiterbildung zu verstetigen. DerKatalog von Maßnahmen umfasst dabeineben strategischen, didaktischen, finanzi-ellen und technischen Bereichen auch Fra-gen der Qualitätssicherung, Akzeptanz undder Öffentlichkeitsarbeit.

Wie kann nun Nachhaltigkeit erreichtwerden? Beispielhaft sei erwähnt, dass einMedienentwicklungsplan ausgearbeitet

und eine geeignete Lernplattform ausge-wählt sowie betrieben werden muss. Darü-ber hinaus sind Supporteinrichtungenbereitzustellen und müssen E-Learning-Veranstaltungen in Studien- und Prü-fungsordnungen (zum Beispiel Blended-Learning-Pflichtveranstaltungen) berück-sichtigt werden. Mit der Aussage: »E-Lear-ning muss Chefsache sein« wurde beson-ders die Rolle der Hochschulleitungenherausgestellt.

Den Vergleich mit diesen Maßnahmenmuss die TU Dresden nicht scheuen. Sowird gegenwärtig in der »AG Multimediale

Angebote für Studium und Weiterbildung«eine hochschulweite Strategie für dennachhaltigen Einsatz der »Neuen Medien«an der TU Dresden entwickelt. Mit dem Bil-dungsportal Sachsen, an dem die TU Dres-den maßgeblich beteiligt ist, entsteht einevon allen sächsischen Hochschulen ge-meinsam und effizient nutzbare Plattform.Und nicht zuletzt unterstützt das MediaDesign Center als Kompetenzzentrum derTU Dresden die Professuren und Fakultä-ten bei der Entwicklung und Anwendungvon E-Learning-Lösungen.

Martin Meusel

Nachhaltigkeit von E-Learningan deutschen Hochschulen

Als Kompetenzzentrum unterstützt das Media Design Center die TUD-Fakultäten da-bei, E-Learning-Lösungen zu entwickeln und anzuwenden. Foto:Susanne Heidenreich

Vortrag »eLearning«In der Vortragsreihe »Lehren und Lernenmit Multimedia« des Media Design Centersspricht am 18. März 2004, 16.30 Uhr, Tho-mas Reglin (bfz Bildungsforschung, Nürn-berg) zum Thema »eLearning zur Unter-stützung des arbeitsintegrierten Lernens –Didaktik und Organisation«. Der Gastvor-trag findet im Lehrgebäude am Weberplatz5, Raum 43, statt. ke

Karl-Franz Busch. Foto:privat

Kustodie nun »zentral«Bereits in seiner Sitzung am 14. Januar hatder Senat der TUD beschlossen, die Kusto-die der Universität aus der PhilosophischenFakultät herauszulösen und ihr den Statuseiner zentralen Betriebseinheit zuzuerken-nen. Damit werde der Bedeutung der Ku-stodie als Dienstleister für die gesamte Uni-versität besser entsprochen, so derProrektor für Universitätsplanung. M.B.

RichtigstellungIn unserem Bericht zur Inszenierung von»Die Ermittlung« von Peter Weiss (UJ4/2004, S. 8 unten) ist uns ein bedauerli-cher Fehler unterlaufen. Nicht CarstenLudwig, sondern richtig Holk Freytag, In-tendant des Staatsschauspiels, führte dieRegie.

Aufführungen wieder am 6. und 26.April, 19.30 Uhr (Schauspielhaus). M. B.

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15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 11

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Zum Ausbildungsbeginn September 2004, ein Ausbildungsplatz mindestens auf der Grundlage eines Realschulab-schlusses (oder Vergleichbare) für folgenden Ausbildungsberuf:

Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien (Fachrichtung Mediendesign)

Der/Die Bewerber/in sollte über ästhetisches Empfinden, gutes Vorstellungsvermögen und logisches Denken sowie übereine gute Allgemeinbildung verfügen und in Rechtschreibung und Ausdruck der deutschen Sprache sicher sein. GuteKenntnisse einer Fremdsprache sowie Vorkenntnisse in der Anwendung gestaltungsrelevanter Computerprogramme(Text, Bild, Grafik) sind wünschenswert.Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf an der TU Dresden unter: http://www.tu-dresden.de/zhr/Ausbildung

Der Ausbildungsberuf ist für Mädchen und Jungen interessant. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevor-zugt berücksichtigt.Bewerbungen können ab sofort schriftlich mit tabellarischem Lebenslauf, Lichtbild und der Kopie des letzten Zeugnis-ses bis zum 31.03.2004 eingereicht werden an: TU Dresden, Dezernat Personal und Personalhaushalt,SG 2.3, Frau Maurer, 01062 Dresden.

Dezernat Technik, zum nächstmöglichen Zeitpunkt

Facharbeiter/in/Techniker/in für GefahrenmeldeanlagenDie Vergütung erfolgt in Abhängigkeit von den persönlich-fachlichen

Voraussetzungen nach MTArb-O bzw. BAT-O.

Aufgaben: Eigenverantwortliche und selbstständige Führung des gesamten Betriebsdienstes der Gefahrenmeldetech-nik der TU Dresden, insbesondere der Brandmelde- und Einbruchmeldeanlagen.Voraussetzungen: Facharbeiterausbildung in einer einschlägigen Ausbildungsrichtung (z.B. Fernmeldemonteuroder Kommunikationselektroniker bzw. staatl. geprüfter Techniker in einschlägiger Richtung) mit umfassenden undmehrjährigen Kenntnissen zum Betrieb schwachstromtechnischer Anlagen; Erfahrungen und lehrgangsgestütztesWissen und Können beim Betreiben von Brandmelde- u. Einbruchmeldetechnik der Hersteller Fritz-Fuss und Esser; si-cherer Umgang mit der Vernetzungssoftware WINMAG in IGis-LAN- und Igis-LOOP-Netzen; Bereitschaft, Schalthand-lungen, Fehlersuche und Entstörungen auch außerhalb der Dienstzeit vorzunehmen (bei Ein- und Umschaltungenauch an Wochenenden) sowie zur Übernahme des Bereitschaftsdienstes.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit frankiertem Rückumschlag bis zum 06.04.2004 an: TU Dresden, Dezer-nat Technik, Herrn Dr.-Ing. Knop -persönlich-, 01062 Dresden. Auskünfte unter Tel.: 463 34401.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Fachrichtung Physik, zum 01.04.2005

C4 - Professur für Teilchenphysik(Nachfolge Prof. K. R. Schubert)

Der/Die Stelleninhaber/in soll die Teilchenphysik in Forschung und Lehre vertreten. Er/Sie soll herausragende Erfah-rungen in der Planung, Leitung und Auswertung von Experimenten an Beschleunigern vorweisen können. Die Weiter-führung der erfolgreichen Dresdner Beteiligung am BABAR-Experiment ist erwünscht. Darüber hinaus wird ein starkesEngagement für ein neues und zukunftsträchtiges Projekt der Teilchenphysik erwartet. Der/Die Stelleninhaber/in solldie Experimentalphysik in der Lehre im Studiengang Physik sowie in anderen Studiengängen der Naturwissenschaf-ten, Ingenieurwissenschaften und Medizin vertreten. Eine angemessene Beteiligung an allgemeinen Aufgaben derFachrichtung Physik wird erwartet. Die Bewerber/innen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 40 des Sächsischen Hochschulgesetzes vom

11.06.1999 erfüllen. Dazu gehört die Habilitation oder der Nachweis einer gleichwertigen wissenschaftlichen Leistung.Es wird darauf hingewiesen, dass sich die besoldungsrechtlichen Grundlagen im Laufe des Ausschreibungs- und Beru-fungsverfahrens aufgrund der – infolge bundesgesetzlicher Neuregelungen zur Reform der Professorenbesoldung –erforderlich gewordenen landesgesetzlichen Regelungen ändern können.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des wiss. Werdeganges u. der bisherigenLehrtätigkeit, Verzeichnis der wiss. Arbeiten und Kopien der Urkunden der wiss. Ausbildung bis zum 30.04.2004 an:TU Dresden, Dekan der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Herrn Prof. Dr. G. Soff,01062 Dresden.

Fachrichtung Psychologie, Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie,Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, zum 01.05.2004 mit 50% der regelmäßigenwöchentlichen Arbeitszeit, vorerst befristet bis zum 14.10.2005, für die Mitarbeit in dem DFG-Projekt “Gemeinsamkei-ten und Unterschiede von Vulnerabilitäts- und Risikofaktoren bei spezifischen Angst- und depressiven Störungen”

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Übergeordnetes Ziel des DFG-Projektes ist es, Gemeinsamkeiten (Schlüsselprozesse) und Unterschiede (diagnosenspe-zifische Determinanten) von Vulnerabilitäts- und Risikokonstellationen bei Angst und depressiven Störungen empi-risch zu bestimmen. Auf der Grundlage eines prospektiv-longitudinalen Designs (bis zu 4 Messzeitpunkte über 9 Jahre)an einer epidemiologischen Stichprobe von 3021 Personen sollen u.a. folgende Fragen beantwortet werden: Wie unter-schiedlich sind die aufgefundenen Vulnerabilitäts- und Risikokonstellationen bei spezifischen Formen von Angst-störungen? Sind zeitlich primäre Angststörungen kausale Risikofaktoren für den Beginn und Verlauf von Depressio-nen? Dabei kommen neben univariaten Analysen vor allem auch multivariate Modellierungen zum Einsatz.Aufgaben: Der/Die Stelleninhaber/in soll vorrangig an den statistischen Analysen der Daten mitarbeiten, die Ergeb-nisse inhaltlich aufbereiten und sich an der Erstellung von englischsprachigen Publikationen beteiligen. Die Möglichkeit zur Promotion innerhalb des Projektes besteht. Eine Teilnahme am Aufbaustudiengang “Psychologische Psychotherapie” der TU Dresden zur Erlangung der Appro-bation als Psychologischer Psychotherapeut ist möglich und erwünscht.Vorraussetzungen: wiss. HSA in Psychologie. Kenntnisse in multivariater Statistik sind erwünscht. Idealerweise ha-ben Sie sich bereits im Studium intensiver mit multivariaten Modellierungen beschäftigt.

Weitere Angaben zu unserer Einrichtung und zu dem DFG-Projekt “Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Vulnera-bilitäts- und Risikofaktoren bei spezifischen Angst- und depressiven Störungen” finden Sie unter http://www.psycholo-gie.tu-dresden.de/i2/klinische/index.html

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte mit frankiertem Rückumschlag bis zum 30.03.2004 an: TUDresden, Fak.ultät Mathematik und Naturwissenschaften, FR Psychologie, Institut für Klinische,Diagnostische und Differentielle Psychologie, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psycho-therapie, Herrn Prof. Dr. Hans-Ulrich Wittchen, 01062 Dresden. Für Rückfragen und weitere Informa-tionen steht Ihnen Dipl.-Psych. Antje Bittner (Tel.: 0351 463-32555, Email: [email protected]) zurVerfügung.

Im Dekanat ist ab 01.05.2004 auf der Grundlage des Altersteilzeitgesetzes/Tarifvertrages zur Regelung der Alters-teilzeit im Bereich des Öffentlichen Dienstes i.d.j.g.F. die Stelle eines/einer

Verwaltungsangestellten/Dekanatsleiters/-in (bis BAT-O III)

mit 50 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zunächst befristet bis 30.04.2006 zu besetzen.Aufgaben: Führung der Geschäfte der laufenden Verwaltung der Fakultät im Auftrag des Dekans gem. § 87 (5) Sächs-HG. Dazu gehören u.a.: Organisation des Geschäftsablaufes und Anleitung der Dekanatsmitarbeiter auf dem Gebiet derLehr- und Finanzplanung und Haushaltsführung zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Zusammenarbeit mitder Universitätsverwaltung und den nachgeordneten Leitern in der Fakultät, Betreuung des Fakultätsrates und andererBeratungsgremien des Dekans (Vorbereitung, Protokolle, Vollzug von Beschlüssen), Führung des Stellenplanes der Fa-kultät sowie Beratung, Vorbereitung und Bearbeitung von Personalentscheidungen und Personalangelegenheiten(Einstellungen, Berufungen), administrative Bearbeitung von Promotions- und Habilitationsangelegenheiten.Voraussetzungen: Abschluss eines Hochschul- oder Fachhochschulstudiums, z.B. mit wirtschaftswissenschaft-lich/betriebswirtschaftlicher oder verwaltungsorientierter Ausrichtung bzw. in einer anderen geeigneten Fachrichtung

in Verbindung mit vergleichbaren Kenntnissen und Fähigkeiten auf den Gebieten der Hochschulverwaltung und desArbeits-, Tarif- und Haushaltsrechts; wissenschaftlich-organisatorische Fähigkeiten und Erfahrung in der Verwal-tungsorganisation und akademischen Selbstverwaltung; hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbständigkeit derArbeit sowie hohe Sozialkompetenz und kommunikative Fähigkeiten. Kenntnisse der Fakultäts- und TU-Struktur sinderwünscht. Als Bewerber nach den Regelungen zur Altersteilzeit kommen in Betracht: Arbeitslos gemeldete bzw. von Arbeitslosigkeitbedrohte Arbeitnehmer (die sich beim Arbeitsamt arbeitssuchend gemeldet haben) und Ausgebildete (vorliegend Ab-solventen eines anerkannten Studienganges an einer Fachhochschule unmittelbar nach Abschluss des Studiums).

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 02.04.2004an: TU Dresden, Dekan der Philosophischen Fakultät, Herrn Prof. Dr. K. Lenz, 01062 Dresden.

Am Institut für Akustik und Sprachkommunikation ist ab 01.06.2004 die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

in der Drittmittelforschung zunächst befristet bis 31.05.2005 zu besetzen. Eine Weiterführung ist bei entsprechendemErfolg gesichert. Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem HRG i.d.j.g.F.Aufgaben: Entwurf, Modellierung, Aufbau und experimentelle Verifikation spezieller piezoelektrischer Beschleuni-gungssensoren; Integration von elektromechanischen Sensoren in Faserverbundwerkstoffe und Bestimmung mess-technischer Eigenschaften; interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen eines DFG-Sonderforschungsbereiches.Die Stelle ist zur Erarbeitung einer Dissertationsschrift zur Einreichung bei der Fakultät Elektrotechnik und Informati-onstechnik geeignet.Voraussetzungen: wiss. HSA als Dipl.-Ing. Elektrotechnik mit Erfahrungen auf dem Gebiet der elektrischen undelektromechanischen Messtechnik bzw. auf dem Gebiet der Elektroakustik.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 31.03.2004an: TU Dresden, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Akustik undSprachkommunikation, Herrn Prof. Dr. G. Pfeifer, 01062 Dresden.

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist die

C 4-Professur für Fahrzeugmechatronik

zu besetzen. Aufgabe der Professur in Lehre und Forschung ist die wiss. Behandlung der mechatronischen Komponen-ten und Systeme im Fahrzeug. Dazu gehören die Sensoren und ihre Messprinzipien, die Aktuatoren und ihre Wirkprin-zipien, die elektronische Rechentechnik und die damit realisierbaren Steuerungs- und Regelungsprinzipien sowie diefahrzeuginternen Netzwerke mit ihren Architekturen und Kommunikationsprinzipien. Der/Die zukünftige Stellenin-haber/in soll die Ausbildung der Studierenden in den Studiengängen Maschinenbau, Elektrotechnik, Verkehrsinge-nieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen vertreten sowie den fakultätsübergreifenden Studiengang Mechatronik inOrganisation und Lehre unterstützen. Bei der Durchführung von Forschungsprojekten wird eine enge interdisziplinäreZusammenarbeit mit der Fahrzeug- und Zulieferindustrie erwartet. Eine aktive Mitwirkung in der Selbstverwaltung so-wie in den Gremien der Fakultät ist erwünscht. Die/Der Bewerber/in soll ein/e ausgewiesene/r Systemexperte/-in sein,der/die die technischen Systeme unter Einsatz moderner Methoden und rechnergestützter Werkzeuge beschreiben, ge-stalten und überprüfen kann. Die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 40 Sächsisches Hochschulgesetz vom11.06.1999 sind zu erfüllen. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die besoldungsrechtlichen Grundlagen im Laufe desAusschreibungs- und Berufungsverfahrens aufgrund der - infolge bundesgesetzlicher Neuregelungen zur Reform derProfessorenbesoldung - erforderlich gewordenen landesgesetzlichen Regelungen ändern können.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit Lichtbild, tabellarischem Lebenslauf, Darstellung des wiss. Entwicklungsweges,Liste der Lehrveranstaltungen und wiss. Arbeiten sowie beglaubigten Kopien über die erworbenen akademischen Gradebis zum 29.04.2004 an: TU Dresden, Dekan der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“,Herrn Prof. Dr.-Ing. G.-A. Ahrens, 01062 Dresden.

Fakultät Verkehrswissenschaften »Friedrich List«

Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik

Philosophische FakultätFakultät Mathematik und Naturwissenschaften

Zentrale Universitätsverwaltung

Technische Universität Dresden

TU-Erfinderförderung:BemerkenswertePatentanmeldungen (IV)

Das Spektrum der Forschungstätigkeit amInstitut für Feinwerktechnik und Elektro-nik-Design der TU Dresden ist breit. Manhat schon viel gehört und gelesen über mi-niaturisierte Greifer, mikromechanischeVentile, Anwendungen der so genannten»smarten Gele« und dergleichen. Aberauch die Weiterentwicklung der Technikum und vor allem in der Waschmaschinespielt eine nicht unbedeutende Rolle.

Was soll die Waschmaschine der Zu-kunft leisten? Darüber haben Wissenschaft-ler des Institutes für FeinwerktechnikAnfang der neunziger Jahre nachgedacht.Das Ziel: Mit minimalem Aufwand sollschmutzige Wäsche tadellos sauber wer-den. Das Ergebnis des Waschprozesses, je-der Hausfrau bekannt, wird beeinflusstdurch Wäschemenge und -art, Grad undArt der Verschmutzung, Wassermenge,Wasserhärte, Temperatur und das Wasch-mittel. Der Verbrauch von Wasser undEnergie ist jedoch aus physikalischenGründen nicht mehr reduzierbar. Die Zu-gabe des Waschmittels hingegen ist von derErfahrung des Nutzers abhängig, und die-ser meint oft: Viel hilft viel. Umwelt undHaushaltskasse lassen sich jedoch durcheine automatische Dosierung entlasten.Dazu ist ein intelligentes Diagnosesystemerforderlich, das prüft, ob die Waschlaugedie notwendige Konzentration hat.

Diese Utopie von der perfekten Wasch-maschine barg ein interessantes techni-sches Problem: Es gab keine Messtechnik,die erfasst, wie viel Waschmittel eigentlichnötig wäre, um die schmutzige Wäsche inder Trommel optimal zu säubern. Die For-scher fanden schließlich eine Lösung. Sieentwickelten eine neues Messprinzip fürdie physikalische Messgröße Oberflächen-spannung, die ein Maß für die Konzentra-tion der Tenside in der Waschlauge ist.

Damit Wäsche vollständig benetzt und

effizient gereinigt wird, enthalten Wasch-mittel oberflächenaktive Substanzen (Ten-side), die die Bindungskräfte zwischen denWassermolekülen herabsetzen. Aus Ober-flächenspannung und Temperatur derWaschlauge lässt sich auf die Konzentrati-on der Tenside schließen. Die DresdnerWissenschaftler haben ein Messgerät ent-wickelt, das diese Größen während des ge-samten Waschprozesses direkt in derWaschmaschine kontinuierlich misst. Zu-vor war diese Untersuchung nur im Laborund mit großem Aufwand möglich.

In Kooperation mit dem sächsischenWaschmaschinenhersteller FORON undnachfolgend mit weiteren etabliertenWaschmaschinenproduzenten entwickeltendie Feinwerktechniker dieses Sensorsystembis zur Produktionsreife. Der hart um-kämpfte Waschmaschinenmarkt mit Nied-rigstpreisen verhinderte bis heute den Ein-satz in Haushaltswaschmaschinen.

Die Ingenieure nutzten das entstandenewissenschaftliche Know-how zur tragfähi-gen Idee für die Entwicklung eines neuar-tigen Messgeräteprogrammes. Sie perfek-tionierten ihr Messverfahren, entwickeltenerste Funktionsmuster für Handmessgeräteund meldeten die innovative Lösung sofortals Patent der TU Dresden an. In der 1997gegründeten Firma SITA MesstechnikGmbH entstand das weltweit erste mobileOnline-Tensiometer (siehe Abbildung).Dieses kleine Gerät ermittelt die dynami-sche Oberflächenspannung von Flüssigkei-

ten nach dem so genannten Blasendruck-verfahren. Dabei werden Luftblasen durcheine Kapillare in die Flüssigkeitsprobe ge-leitet. Der Druck innerhalb der Blase istproportional der Oberflächenspannung.Gleichzeitig wird die Temperatur ermittelt,denn sie beeinflusst das Ergebnis.

Anwendungsmöglichkeiten für dieseneuartige Messtechnik liegen nicht nur beider Herstellung und Dosierung von Reini-gungsmitteln oder bei der Reinigung vonTextilien, Metallen oder Glas. ÄhnlicheMessprobleme bestehen bei der Aufberei-tung von Abwasser, Reinigungs- oderLöschwasser, bei der Oberflächenbeschich-tung von Papier, Glas, Textilien, Metallen,Kunststoffen und Leder oder bei der Über-wachung von Galvanikbädern.

Die inzwischen von der SITA gekauftePatentanmeldung der TU Dresden wurdemit Unterstützung des Sächsischen Minis-teriums für Wirtschaft und Arbeit weltweitgeschützt und war eine wesentliche Grund-lage für den erfolgreichen internationalenVertrieb dieser Produkte.

Zwischen der SITA Messtechnik GmbHund dem Institut für Feinwerktechnik undElektronik-Design (IFTE) der TU Dresdengibt es bis heute einen regen Erfahrungs-austausch und eine intensive Zusammen-arbeit in der Forschung, die bis dahin geht,dass bereits mehrere Absolventen des Insti-tutes von der SITA Messtechnik GmbH ein-gestellt werden konnten.

Aktuelles Beispiel für die beiderseitignutzbringende Kooperation ist die Delegie-rung eines Mitarbeiters der SITA an das IF-TE, wo er im Rahmen seiner Promotionwissenschaftliche Grundlagen für die opti-mierte Steuerung von Reinigungsprozes-sen mittels zuverlässiger und funktionssi-cherer Oberflächenspannungsmesstechnikerarbeitet.

Die dargelegte Verwertung der Produkt-idee von Wissenschaftlern zur Tensiometrieist wiederum ein Beispiel dafür, wie die TUDresden mit ihren Schutzrechtsanmeldun-gen Ausgründungen aus der TU Dresdenbefördert und aktiv unterstützt. F. S.

Waschen mit wenig »Pulver«

»Schwarze Bretter« und Aushangtafeln gibt es an der Uni jede Menge. Doch nur weni-ge Info-Flächen an der Uni werden so ordentlich geführt wie jene neben Raum 7 amWeberplatz . Hier haben die Praktikumsbüros der Fakultät Erziehungswissenschaftenihr akkurates Domizil. Auch die benachbarten Aushänge des Instituts für KatholischeTheologie sind eine Augenweide. Foto:UJ/Eckold

Augenweide am Weberplatz

Handmessgerät SITA pro line f10.

Der Harvard Club Berlin vergibt dieses Jahrwieder ein bis zwei Reisestipendien à 1000Euro an deutsche Stipendiatinnen und Sti-pendiaten aus Berlin und den neuen Bun-desländern, die ihr Studium oder ihre Pro-motion noch nicht abgeschlossen habenund für einen Zeitraum im kommendenakademischen Jahr in einem Programmeiner beliebigen Fakultät der Harvard Uni-versität zugelassen sind.

Die schriftliche Bewerbung sollte ent-halten:• Zulassungsbescheid der Universität Har-

vard• Essay von 500 Worten über Planung,

Dauer und Ziel des Harvard-Aufenthal-tes

• zwei Gutachten der betreuenden Profes-soren/Professorinnen

• akademischer Lebenslauf• vollständige Adresse (incl. Telefon & E-

Mail-Adresse)

Interessenten richten ihre Be-werbung (gern per E-Mail) bis

spätestens 1. Juni an: PD Dr. StefanGosepath, Universität Potsdam, Insti-tut für Philosophie, Postfach 60 15 53,14469 Potsdam.E-Mail: [email protected]://clubs.harvard.edu/ university/hcberlin/. Die Auswahl durch ein Komi-tee und die Bekanntgabe erfolgennoch vor Semesterende.

Wer will mal nach Harvard?

Page 12: Dresdner UniversitätsJournal SHS - TU Dresden · sie am 10. März der Landesregierung prä-sentiert. Zentrale Ergebnisse aus den Teilstudien Bedingt durch den demographischen Wandel

15. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2004 Seite 12

Wanderung ins Basislagerim Rahmen einer Trekkingtour möglich

Seit einigen Wochen dank Reinhold Mess-ner immer öfter in den Schlagzeilen ist der8125 m hohe Nanga Parbat, der neunt-höchste der vierzehn 8000er der Erde.

Der »König der Berge«, wie sein einhei-mischer Name »Diamir« übersetzt heißt,bekommt 2004 auch Besuch aus Sachsen.

Vor elf Jahren gab es bereits eine sächsi-sche Expedition zum Nanga Parbat. DieTeilnehmer vom Alpinclub Sachsen – da-mals alle noch Studenten an der TU Dres-den – scheiterten unter anderem durchden Sturz des Heidenauers Jörg Ehrlich.Mittlerweile ist das Studium für alle been-det, die Zeit der langen Semesterferien vor-bei, die Faszination der Berge jedoch ist ge-blieben.

Diesmal plant das sechsköpfige Teamanders als noch 1993 die Besteigung über

die Diamir-Flanke, also genau von der Sei-te, wo angeblich Günter Messners Knochengefunden wurde. Der Nanga Parbat, der alseiner der schwierigsten 8000er überhauptgilt, ermöglicht allerdings über keineseiner drei Bergflanken einen einfachenAufstieg. Kletterei im fünften Schwierig-keitsgrad in über 6000 m Höhe, steile Eis-flanken und permanente Lawinengefahr,dazu die isolierte Lage am äußerstenWestrand des Himalaya, die dem NangaParbat öfters als anderen 8000ern schlech-tes Wetter und reichlich Neuschnee be-schert – alles in allem eine echte Heraus-forderung, der sich das Team umExpeditionsleiter Christian Walter stellenwill.

Seine Mannschaft gehört jedoch sicherzu den stärksten Teams überhaupt: Nebendem Mount-Everest-Bezwinger Jörg Stinglund dem vierfachen 8000er-Besteiger Mar-kus Walter sind auch der erfahrene AlpinistGünter Jung sowie Carsten Beichler undJens Triebel im Team, die sich bisher vorallem mit extrem schwierigen Erstbege-hungen bis zum X. Schwierigkeitsgrad ei-nen Namen gemacht haben. Heißer Startder Expeditionsmannschaft ist am 20. Mai.

Und für alle, die schon immer einmaldie Faszination einer Himalaya-Expeditionhautnah erleben wollten, bietet sich nebender bereits traditionellen Grußpostkarten-aktion (6,- EUR Spende aufs Alpinclub-Konto 030 866 28 01, BLZ 850 800 00, Ver-wendungszweck: vollständige Anschrift!)diesmal sogar die Möglichkeit zum Mit-kommen an. Das Team des AlpinclubSachsen hat zwei Trekkingtouren ins Ba-sislager organisiert, bei der interessierteBerg- und Wanderfreunde mitkommenund die phantastische Hochgebirgsland-schaft in drei abwechslungsreichen Wo-chen erwandern können. Die beiden Tou-ren beginnen am 20. Mai bzw. 24 Juni undhaben unterschiedlichen Schwierigkeits-

grad. Während bei der zweiten Tour beiguter Kondition sogar die Besteigung einesunschwierigen 5000ers möglich ist, kannman die erste Tour auch ohne große Vor-kenntnisse angehen. Einfache Wandere-tappen in wunderschöner Landschaftführen zu allen drei Seiten des Nanga Par-bat, so auch zur berühmten Märchenwiese

und an den Fuß der Rupalflanke, derhöchsten Steilwand der Erde.

Dr. Carsten Beichler

Infos zu den beiden Trekking-touren und der Expedition:

www.alpinclub.com, bzw. Tel. 03513107727 beim Alpinclub Sachsen e.V.

Sachsen wollen den»König der Berge« bezwingen

Bereits vor elf Jahren starteten sächsische Bergsteiger zum Nanga Parbat.

Die Querung der Rakhioflanke ist ein Teilder schwierigen Besteigung.

Das Camp am Westrand des Himalayas. Fotos:Exp.

Neue Ticketangebote für Studenten in der Semperoper

Die Sächsische Staatsoper Dresden hat ihrAngebot für Schüler und Studenten erwei-tert. Zum einen sind in Kooperation mitden künstlerischen Hochschulen der Stadtverschiedene Projekte geplant, in denenjunge Künstler Musiktheater für jungeLeute machen, des Weiteren Workshops so-wie das Projekt »Kapelle für Kids«.

Zum anderen legt die Oper neben demschon bestehenden Jugendanrecht »take4«(Schüler und Studenten können sich dreiAufführungen in der Semperoper und einein der kleinen szene zu einem Mini-Abozum Preis von 15 Euro zusammenstellen)weitere attraktive Ticketangebote auf. Sosteht ab sofort ein neugeschaffenes Kontin-gent an Schüler- und Studentenkarten für10 Euro für jede Vorstellung (mit Ausnah-me der abendlichen Sinfoniekonzerte derSächsischen Staatskapelle) zur Verfügung.In der laufenden Spielzeit gilt diese Rege-

lung je nach Verfügbarkeit der Karten, abder Spielzeit 2004/05 sollen es mindestens20 Tickets pro Vorstellung sein, die jeweilsab drei Wochen vorher beim Besucher-dienst in der Schinkelwache erhältlichsind.

Ausdrücklich weist die Oper darauf hin,dass dieses Kontingent – für das pro Spiel-zeit rund 100 000 Euro investiert werden –durchaus für attraktive Plätze gilt. Manwolle die so hinzugewonnenen Zuschauernicht als »Füllpublikum« verstanden wis-sen, so Intendant Prof. Gerd Uecker bei derVorstellung der neuen Angebote, zu denenauch – ebenfalls ab sofort – die Regelunggehört, dass Studenten vorhandene Rest-karten am Vorstellungstag an der Abend-kasse für 10 Euro erhalten.

Junge Leute sind jedoch nicht nur imPublikum gern gesehen, ihnen werdenzwecks Berufsvorbereitung auch zahlreicheMöglichkeiten für Praktika und Hospitatio-nen in künstlerischen und technischen Be-reichen der Oper sowie in der Verwaltung –also vom Malsaal bis zur Dramaturgie –angeboten. Sybille Graf

Günstige Opernticketsfür Studenten

Kontinuierlich wachsend ist der Andranginteressierter Musikfreunde an den Konzer-ten der Sächsischen Spezialschule und derDresdner Hochschule für Musik in derSächsischen Landesärztekammer auf derSchützenhöhe in Dresden.

Auch im Sommersemester 2004 werdenunter dem Leitgedanken »Junge Matinée«wieder junge Künstler beider Institutionenim aufgeschlossenen Ambiente des Fest-saals dieses modernen Gebäudes konzertie-ren. Was für Räumlichkeiten sind das? Ge-gründet im Mai 1990 war die SächsischeLandesärztekammer zunächst in derLoschwitzer Stockhausen-Villa, später inder Nähe des Dresdner Hauptbahnhofesansässig. Ihr heutiges Domizil auf derSchützenhöhe konnte sie nach nur 17-mo-natiger Bauzeit im Oktober 1996 beziehen.Dieses architektonisch reizvolle und kon-trastreiche Gebäude – Stahlkonstruktionenkooperieren mit hellen Sandsteinfassaden,eingebettet in eine abwechslungsreich ge-staltete Grünanlage – dient als Stätte dervielfältigen Begegnung auf wissenschaftli-chem und kulturellem Gebiet sowie als Ortinteressanter Fachtagungen und Kongres-se. Neben Büroeinheiten bietet das Gebäu-de der Sächsischen Ärztekammer einen

Plenarsaal mit 180 Plätzen. Dieser bestichtdurch großzügige Glasflächen mit einerweiträumigen und transparenten Raum-wirkung, ist mit modernster Multimedia-Technik ausgestattet und eignet sich her-vorragend als Podium für musikalischeDarbietungen. So werden im Rahmen der»Jungen Matinéen« noch folgende Kam-merkonzerte stattfinden: Sonntag, 4. April, 11 Uhr Festsaal der

Sächsischen Landesärztekammer »Jun-ge Matinée Romantik im Lied« Liedervon Schumann, Schubert, Mahler,Brahms und Wolf, Ausführende: Doro-thea Jakob (Sopran), Angelica Böttcher(Mezzosopran), Almut Weicht (Klavier).

Sonntag, 6. Juni, 11 Uhr Sächsische Lan-desärztekammer Junge Matinee Di-plomkonzert Klavier, Solistin: HenrikeEnger (Klasse Prof. Gunther Anger) J. S.Bach/Busoni: Chaconne d-Moll BWV1004, W. A. Mozart: Sonate C-Dur KV330, F. Chopin: Sonate op. 35 b-Moll, S.Prokofjew: Sonate Nr. 3 op. 28.

Nähere Informationen: DezernatÖffentlichkeitsarbeit und Künstle-

rische Berufspraxis der Hochschulefür Musik Dresden,Telefon 4923660

Andrang nach Konzerten derSpezialschule für Musik

Sport im AprilAllgemeines

Einschreibung für die Sportan-gebote des Sommersemesters2004 auf einen Blick!Montag, 5. 4., 17 bis 20 Uhr,

Dienstag, 6. 4., 9 bis 12 Uhr, Halle I+II, Sportkomplex,Nöthnitzer Straße (SportK.-Nöth.).Nacheinschreibung

ab 7. 4. über die Sportartverantwortlichenzu ihren Sprechzeiten.

Für Behinderte29. 3. bis 2. 4., Haus 53, SportK.-Nöth.

Broschüre Sportangebote Sommersemester 2004

Unsere Broschüre wird voraussichtlich ab29. 3. für alle Interessenten ausliegen, u. a.in allen Sportstätten, Mensen und natür-lich im Haus 53, Sportkomplex, NöthnitzerStraße.

Info: Sandy Urbanek,Tel.: HA 33778;http://www.tu-dresden.de/sport;E-Mail: [email protected]

Höhlentour für Fortgeschrittene7. bis 18. 4., Camping Municipal, VallonPont d' Arc, Frankreich

Bergrettungsübungen24. 4., 10 Uhr, Aufzug RauensteinKletterpraxis für Teilnehmer des Grund-kurses30. 4., Sächsische Schweiz

Info: Gudrun Dietrich, HA 32518 o.-36104E-Mail: [email protected]

Touren am Samstag17. und 24. 4. (Mountainbiken und Renn-radfahren)

Info: Andreas Heinz, HA 33778E-Mail: [email protected]

Erste-Hilfe-Grundausbildung17. und 24. 4., 7.30 bis 14 Uhr (für Neu-einsteiger)

Info: Gunther Schneider,Tel.: HA 33222E-Mail: [email protected]

Bewegung – grenzenlos17. 4., 10 Uhr, Halle III, SportkomplexNöthnitzer Straße

Info: Dr. Sonja Triebe,Tel.: HA 36291E-Mail: [email protected]

Böhmische Schweiz3. 4.Burg Hohnstein/Polenztal17. 4.

Info: Gudrun Dietrich, HA 32518 o.-36104E-Mail: [email protected]

Wanderfahrt Wildwasser Elsterfahrt/Vogt-land17./18. 4.Bootswanderung Spreewald30. 4. bis 2. 5.

Info: Hartmut Keim, HA 32518E-Mail: [email protected]

Universitätssportzentrum

Michaels Schiefels neue CD »Gay« erwei-tert die Palette seiner Solo-Projekte. In Ver-bindung mit seiner markant virtuosenStimme experimentiert er mit den Aus-drucksmöglichkeiten von Loop-Gerätenund anderer Elektronik. Aus dieser einzig-artigen Kombination entstehen so Gefühleder Leidenschaft und Entfremdung. Die

Trio-Musik fusioniert Jazz, Elektronik,Chanson, Couplet mit der faszinierendstenStimme Deutschlands!

Freitag, 19. März (21 Uhr), Jazz-club Neue Tonne, Königstr.15:

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»Gay«-Jazz in der Neuen Tonne

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Wegen der vorlesungsfreien Zeit haben sichdie Öffnungszeiten des Service-Büros desStudentenrates geändert. Auch die BAföG-Beratung findet zur Zeit nur mittwochsstatt. Die aktuellen Termine findet ihr auf

der Seite des BAföG-Referates. Termin:17.3.2004 (Zi.17), StuRa-Baracke.

www.stura.tu-dresden.de/stura/struktur/referate/bafoeg�

Veränderte Öffnungszeiten