Dsphrp magazin01 web final

24
# 1 MAGAZIN AUGUST – OKTOBER 2013 MAGAZIN MODERN TIMES Das Metropolregion-Sommer-Musikfest der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz 22. August bis 1. September in Ludwigshafen und Mannheim Seite 10: Porträt REINHOLD FRIEDRICH ARTIST IN RESIDENCE Seite 15: Staatsphiharmonie auf Tour NEUSCHWANSTEIN UND FRIEDBERG Seite 14: Frank Peter Zimmermann BÖHMISCHES UND BRITISCHES NATIONAL- KOLORIT

description

 

Transcript of Dsphrp magazin01 web final

Page 1: Dsphrp magazin01 web final

#1MAGAZIN AUGUST – OKTOBER 2013

MAGAZIN

MODERN TIMESDas Metropolregion-Sommer-Musikfest der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz22. August bis 1. September in Ludwigshafen und Mannheim

Seite 10: Porträt

REINHOLD FRIEDRICHARTIST IN RESIDENCE

Seite 15: Staatsphiharmonie auf Tour

NEUSCHWANSTEIN UND FRIEDBERG

Seite 14: Frank Peter Zimmermann

BÖHMISCHES UND BRITISCHES NATIONAL-KOLORIT

Page 2: Dsphrp magazin01 web final

2

es ist mir eine große Freude, Sie mit diesem MAGAZIN zur neuen Spielzeit 2013/2014 zu begrüßen – einer Spielzeit, die fulminant beginnt und die im weiteren Verlauf mit vielen Höhepunkten aufwarten kann. Ob in Worms oder Mannheim, Zweibrücken oder Karlsruhe, Pirmasens oder Mainz, Speyer oder Heidelberg, Landau oder Ludwigshafen, Neu-stadt oder Kaiserslautern – Ihre Staatsphilhar-monie bietet ein weit gefächertes, spannendes Programm und präsentiert die ganze wunder-bare Welt der sinfonischen Musik!

Gemeinsam mit Karl-Heinz Steffens, un-serem international gefragten und gefei-erten Chefdirigenten, hat sich die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren beständig entwickelt, hat sich insbesondere durch den Beethoven-Zyklus und den weithin beachteten RING HALLE LUDWIGSHAFEN zurückgespielt in die Gruppe der deutschen Sinfonieorchester, auf die man mit Interesse blickt und denen man mit großen Erwartungen zuhört. Und zu dem die weithin gefragten Solisten und Dirigenten gern als Gäste kommen, um für Sie zu musizieren. Davon gibt bereits unser Spielzeitheft für die kommende Saison be-redte Auskunft und davon sollen Ihnen auch die jeweiligen Ausgaben des viertel-jährlich erscheinenden MAGAZIN erzählen, das wir für Sie neu gestaltet haben und das Ihnen unsere Angebote in einer neuen Prä-sentation nahebringen möchte.

Wir sind stolz darauf, dass wir – getragen vom Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz – unsere Programme nicht nur in einer Stadt, sondern in einer großen Region anbieten und zudem als Botschafter für Land und Re-gion weit darüber hinaus wirken können. Dass sich die Botschafterrolle hin und wieder sowohl auf dem geografischen als auch auf dem Feld der Musik festmachen lässt, kön-nen Sie in besonderer Weise bei MODERN

TIMES, unserem erstmals veranstalteten Musikfest in der Metropolregion Rhein-Neckar, erleben. Dass wir mit diesen Kon-zerten dabei ganz auf der Höhe der Zeit sind, werden Leser des Bestsellers „1913“ von Florian Illies oder der letzten Ausgabe des STERN bestätigen können: Der Blick auf die Moderne, auf die Zeit vor 100 Jahren, ist so präsent wie nie zuvor – wenn Sie die Konzerte von MODERN TIMES besuchen, können Sie hören, wovon andere nur schreiben können. Es erwartet Sie ein ganz besonderes musikalisches Ereignis der Me-tropolregion mit herausragenden Solisten, mit der Staatsphilharmonie unter der Lei-tung von Karl-Heinz Steffens.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Lektüre des MAGAZIN, für das wir mit Prof. Dr. Matthias Henke auch einen der renommiertesten Autoren im Bereich der Musik gewinnen konnten. Wie kaum ein anderer versteht er es, Sachverhalte und Geschichten aus der Welt der Musik so zu erzählen, dass man gern darüber liest und sich an die Hand genommen und eingela-den fühlt, Unbekanntes oder vermeintlich Bekanntes neu zu entdecken. Ich bin sicher, dass Sie das schon bei seinem ersten Artikel über „Das Lob des Vorurteils“ selbst erleben können.

Ich wünsche Ihnen beglückende und spannende Erlebnisse mit Ihrer Staatsphil-harmonie und freue mich, Sie bei einem unserer Konzerte begrüßen zu können.

Prof. Michael KaufmannIntendant der Deutschen StaatsphilharmonieRheinland-Pfalz

Editorial

LIEBE FREUNDE DERSTAATSPHILHARMONIE,

Impressum

Herausgeber V.i.S.d.P:Deutsche StaatsphilharmonieRheinland-PfalzHeinigstr. 40, 67059 Ludwigshafen

Telefon (0621) 599090Telefax (0621) [email protected]

Intendant: Prof. Michael Kaufmann

Generalmusikdirektor:Karl-Heinz Steffens

Redaktion:Prof. Michael Kaufmann,Petra Singer

Originalbeiträge:Gert Deppe, Prof. Dr. Matthias Henke, Prof. Michael Kaufmann, Jürgen Ostmann, Petra Singer

Fotos: Klaus Rudolph, Ben Pakalski, LUKOM, Steven Haberland, Franz Hamm, Rosa Frank, Felix Broede, GettyImages

Gestaltung: DesignKultur, WiesbadenDruck: Druckerei Schwörer GmbH & Co. KG, Mannheim

Programm- und Besetzungs-änderungen vorbehalten

Page 3: Dsphrp magazin01 web final

3

Inhalt

INHALTSVERZEICHNIS

Seite 4 Titelgeschichte: Das Metropolregion-Sommer-Musikfest MODERN TIMES

Seite 8 Gemeinsam für die Metropolregion: Interview mit Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz

Seite 10 Porträt: Reinhold Friedrich

Seite 12 KONZERTKALENDER: AUGUST BIS OKTOBER 2013

Seite 14 Das besondere Konzert: Frank Peter Zimmermann, Böhmisches und Britisches Nationalkolorit

Seite 15 Staatsphilharmonie auf Tour: Friedberg und Neuschwanstein

Seite 16 Neuigkeiten und Meldungen

Seite 18 Die Mainzer Meisterkonzerte in der Landeshauptstadt

Seite 20 Schule & Familie: Konzerte für die Kleinen und Patenschaft mit der Erich Kästner-Schule

Seite 22 Kolumne: Das Lob des Vorurteils Prof. Dr. Matthias Henke

11:00 – 12:15 Uhr Orchesterprobe Maurice Ravel: „La Valse“ Konzertsaal moderiert von Chefdirigent Karl-Heinz Steffens 13:00 Uhr Ad.agio Freistil-Konzerte Konzertsaal „Bach trifft den magischen Klang Anatoliens“ mit Andrea Apostoli, Musikern der Staatsphilharmonie und Gästen 14:00 – 16:00 Uhr Ausgewählte Kammermusik Konzertsaal Kammermusikensembles der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz 14:00 – 15:30 Uhr Kaffeehausmusik mit Frieder Funk, Violine und Vorplatz Open Air Musikalische Leitung, und Ensemble 15:00 – 16:30 Uhr Gemütlicher Plausch mit Prof. Michael Kaufmann Foyer auf dem „schwarzen Sofa“ 16:00 Uhr Kinderkonzert mit Andrea Apostoli, Musikern Konzertsaal der Staatsphilharmonie und Gästen (Für Kinder von 3 bis 6 J.) 17:00 Uhr Konzert mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Konzertsaal Karl-Heinz Steffens, Dirigent Maurice Ravel: „La Valse“

TAG DER OFFENEN TÜR Sonntag, 25. August 2013

EINTRITT FREI!

HERZLICH WILLKOMMEN bei der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen! Begegnen Sie den Musikern des Orchesters und feiern Sie einen schönen Tag mit Ihrer Familie und Freunden!

S. 18

S. 22

S. 12

S. 20

S. 10

S. 14

S. 15S. 4

Page 4: Dsphrp magazin01 web final

4

Eine Kooperation der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit der LUKOM und dem Stadtmarketing Mannheim.

MODERN TIMES 122. August 2013 Ludwigshafen, Pfalzbau „Berlin, Paris, New York – eine deutsche Geschichte“ mit Werken von Kurt Weill

TAG DER OFFENEN TÜR25. August 2013 Ludwigshafen, Philharmonie 11 und 17 Uhr:Maurice Ravel„La Valse“

MODERN TIMES 228. August 2013 Mannheim, Rosengarten„Tanz auf dem Vulkan“ mit Werken von Johann Strauß, Maurice Ravel, Anton Webern, Alban Berg und Bernd Alois Zimmermann

MODERN TIMES 31. September 2013 Ludwigshafen, Open Air„Fanfare for the Common Man“ mit Werken von Aaron Copland, Leonard Bernstein und George Gershwin

Mehr Informationen zum Sommer-Musikfest und zur Spielzeit gibt es auf Seite 12, unter www.staatsphilharmonie.de oder www.metropol-kultur.com. Ticket-Hotline für den 22. August und 28. August: 0621/ 3 99 59-83.

Titelgeschichte

Modern Times lädt ein zu einer musikalischen Reise durch die Musik des 20. Jahrhunderts,

einer Zeit des musikalischen und gesellschaft-lichen Auf- und Umbruchs. Rechts im Bild: Der

französische Ozeandampfer „Normandy“ bei der Ankunft im New Yorker Hafen. Auf der Normandy wurden ab 1941 amerikanische

Truppen nach Europa gebracht, nachdem die USA in den Weltkrieg eingetreten waren.

Auf den Angriff Japans am 7. Dezember 1941 auf Pearl

Harbor, Hawai reagierten die USA, indem sie in den

Zweiten Weltkrieg eintraten. Eine schwere Zeit für das Land,

die zahlreiche Künstler zu Sympathiebekundungen

animierte.

„Der Hofball“ von Wilhelm Gause, 1906. Bis zu 3.000 geladene Gäste tanzten zu den Klängen des Orchesters, das zu jener Zeit von Eduard Strauß, jüngster Bruder des Walzerkönigs, geleitet wurde. Rechts in der Mitte Kaiser Franz Joseph.

Page 5: Dsphrp magazin01 web final

5

Das Metropolregion-Sommer-Musikfest

MODERN TIMESFulminanter Saisonauftakt mit der

Staatsphilharmonie und Karl-Heinz

Steffens. Eine bewegende Reise durch

die Musik des 20. Jahrhunderts

Der Sommer. Die Moderne. Die Musik. Zwei Städte. Die Metropolregion. Der Rhein. Ein Orchester. Was für Zutaten für MODERN TIMES, für den aufregenden Begrüßungs-Cocktail zur kommenden Spielzeit der Deutschen Staatsphilharmo-nie Rheinland-Pfalz! Das Orchester, das regelmäßig seine Konzerte zwischen Zwei-brücken und Heidelberg und von Mainz bis Karlsruhe spielt und die Musik zu den Menschen in der Region bringt, lädt zum Musikfest in Ludwigshafen und Mannheim ein, um eine musikalische Reise „zu den Großvätern“ zu machen.

Wir reisen in die Zeit, als 1894 das erste Autorennen stattfand, als 1895 die ersten Stummfilme flimmerten und als in den Goldenen 1920er Jahren das Radio seinen Siegeszug um die Welt antrat. Aber es war nicht nur eine Zeit des Fortschritts und des Aufschwungs, es war auch eine Zeit der Depression und der Destruktion: politische Großmachtspiele, der Zerfall der alten „K&K“-Monarchie, die Weltwirtschaftskrise, die Hitler-Diktatur brachten Elend und Not und schufen Gräben, die über Jahrzehnte währten.

Alles das erzählt uns auch die Musik! Es ist der Klang des Jahrhunderts, es ist der Auf-bruch in unsere Zeit: Modern Times eben, Hoffnung und Depression, hochfliegende Träume und bittere Niederungen. Drei-groschenoper und Broadway, Kaiserwalzer und La Valse, Coplands Klarinetten- und Bergs Violinkonzert, Symphonic Dances und Walt Whitman Songs.

Für den Intendanten der Deutschen Staats-philharmonie, Prof. Michael Kaufmann, ist Modern Times ein Projekt, mit dem er das Profil des Orchesters weiter schärfen und in der Metropolregion verankern möchte. „Nicht zu Unrecht kann sich die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz schon jetzt als DAS Sinfonieorchester der Me-tropolregion Rhein-Neckar fühlen. Unser Orchester hier in Zukunft noch weiter zu profilieren, halte ich für eine zukunftswei-sende Chance. So wichtig und schön der Auftrag ist, die sinfonische Musik in die Pfalz zu tragen, so bedeutend kann unser

Wirken in den ‚0621-Städten‘ und der Re-gion sein.“

Karl-Heinz Steffens, Chefdirigent und Ge-neralmusikdirektor, möchte mit Modern Times die Parallelen zwischen der Musik und den politischen Ereignissen jener Zeit herausarbeiten:

Kurt

Wei

llA

lban

Ber

gJo

hann

Str

auß

Leon

ard

Ber

nste

inM

auri

ce R

avel

Geo

rge

Ger

shw

in

Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens

Titelgeschichte

„Mit MODERN TIMES betreten wir Neuland: Wir wandeln jenseits schubladenhafter Darstellung auf den Spuren der „Modernität“ und stellen die Abgründe und Höhenflüge des vergangenen Jahrhunderts dar, machen sie durch die Musik für unser Publikum nacherlebbar. Mit MODERN TIMES bieten wir ein großes Panorama der Musik der letzten 100 Jahre.“

Page 6: Dsphrp magazin01 web final

6

ISABELLE FAUST:„DORNRÖSCHEN“ UND DER TANZ AUF DEM VULKAN

Isabelle Faust wird beim Konzert Modern Times 2am 28. August im Mannheimer Rosengarten das Violinkonzert von Alban Berg spielen. Die Aus-nahmegeigerin hat uns für das MAGAZIN einige Fragen beantwortet …

Ihre erste CD-Einspielung von 1997, die Solo-Violinsonate und die Violinsonate Nr. 1 für Violine und Klavier von Béla Bartók, erhielt den Grammo-fonpreis Young Artist of the Year. Haben Sie ein Faible für Musik des 20. Jahrhunderts?

Isabelle Faust: Ich habe ein Faible für sämtliches erstklassiges Repertoire für Violine! Meine Ein-spielungen umfassen inzwischen einen Zeitraum, der vom Barock bis zum Zeitgenössischen reicht, mich interessiert jede Epoche, wenn es sich um wirklich gute Musik dreht! Bartók speziell habe ich sehr früh durch meinen ungarischen Lehrer Denes Zsigmondy kennengelernt, und dadurch ist meine Affinität zu diesem Komponisten viel-leicht besonders intensiv. Aber zwischen der er-sten CD und meiner neuesten Bartók-Aufnahme liegen viele Jahre und auch viele andere Kom-ponisten...

Das Metropolregion-Sommer-Musikfest

MODERNTIMES

Ihr „Dornröschen“ ist – wie Sie einmal in einemInterview sagten – wetterfühlig oder launisch, und klingt morgens anders als abends. Was meinen Sie, wie wird sie in Mannheim klingen?

Das kann ich Ihnen erst nach dem Konzert sagen, es ist wirklich jeden Tag ein bisschen ein neues Abenteuer, und Flexibilität beim Spielen ist hoch angesagt! Andererseits spiele ich ja doch auf einer wunderbaren Stradivari, die nie unter ein gewisses Klangniveau fällt, also wird sie sicher auch in Mannheim ihre ganze Magie entfalten.

Das Violinkonzert von Alban Berg haben Sie mit Claudio Abbado einstudiert. Was ist für Sie das Besondere an diesem Werk?

Ich habe das Berg Violinkonzert schon vor der Aufnahme mit Claudio Abbado viele Jahre lang gespielt. Es war immer schon eins meiner Lieb-lingswerke für Violine. Besonders faszinierend bei diesem Werk ist die perfekte Synthese von streng dodekaphonisch verarbeitetem Material und hoch emotionellem Ausdruck, jeder Ton hat seinen Platz, keiner ist zu viel, keiner könnte an einer anderen Stelle stehen, man könnte von einem mathematisch konstruierten Gebilde spre-chen – und dennoch hören wir hier eins der emo-tionellsten, expressivsten Werke, die ich kenne!

Sie haben 120 Konzerte pro Jahr, was war für Sie ausschlaggebend, bei Modern Times in Mannheim dabei zu sein?

Karl-Heinz Steffens ist seit langem ein guter Freund und trotzdem haben wir es noch nie geschafft, zusammen auf der Bühne zu stehen! Endlich hat sich die Gelegenheit in unseren Kalendern geboten und nun freue ich mich auf unser „Debüt“ in Mannheim!

UTE GFRERER:„WEILL HAT MEIN KÜNSTLERISCHES LEBEN TOTAL VERÄNDERT“

Ute Gfrerer hat sich in den letzten Jahren u.a.als Interpretin der Musik von Kurt Weill einen Namen gemacht. Nach ihrem Gesangs- und Schauspielstudium in Los Angeles war die So-pranistin Ensemblemitglied an verschiedenen Opernhäusern Deutschlands und Österreichs (u. a. an der Wiener Volksoper), bevor sie frei-schaffend tätig wurde. Bei Modern Times 1 am 22. August im Pfalzbau Ludwigshafen singt sie die Marie Galante Suite.

Was bedeutet Kurt Weills Musik für Sie?

Ute Gfrerer: Vielleicht klingt es ja etwas melodra-matisch, aber Kurt Weill hat mein künstlerisches Leben total verändert. Als junge Sängerin mit Talent zur Komik war ich als Opern- und Ope-retten-Soubrette sehr gefragt, aber nach einigen Jahren wurde mir dieses Genre zu eindimensio-nal. Ich wollte auch andere Emotionen auf die Bühne bringen. Da bekam ich die Chance, in Wien die Jenny in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ zu singen und seitdem ist mein Weg von Kurt Weill geprägt!

Es ist, als habe er für meine Stimme geschrie-ben – ob es jetzt der deutsche, der französische oder der amerikanische Weill ist, spielt dabei keine Rolle. Ich fühle mich in seiner Musik so frei, wie ich es als Sängerin im „klassischen“ Repertoire nie sein konnte!

Titelgeschichte

Isabelle Faust (*1972) nimmt ihr Publikum durch ihre fundierten Interpretationen gefangen, eine Lesart, die auf gründlicher Kenntnis des musikgeschichtlichen Kontexts der Werke beruht. Sie spielt die Dornröschen-Stradivari von 1704, eine Leihgabe der L-Bank.

2010 war Ute Gfrerer als einzige nicht britische Künstlerin als Jenny in einer Radioproduktion der „Dreigroschenoper“ des BBC zu hören. Seit 7 Jah-ren in Boston lebend, erobert Gfrerer natürlich den „Broadway-Weill“. Am Kurt Weill Fest Dessau war sie 2012 „Artist in Residence”. Daneben singt Ute Gfrerer Chanson- und Liederabende und spielt ihre eigenen Kabarett-Programme

Alban Berg komponierte sein Violinkonzert im Jahre 1935 nach dem Tod von Alma Mahlers Tochter Manon, die 18-jährig an Kinderlähmung gestorben war. Der 1. Satz (Andante – Allegretto) soll Manons kurzes Leben nachzeichnen, eine eingebaute schlichte Kärntner Volksweise verweist auf die Kindheit, als Berg Manon in Kärnten das erste Mal begegnete. Die Musik ist von liebreizend-sanfter Natur. Der 2. Satz (Allegro, ma sempre rubato, frei wie eine Kadenz – Adagio) ist eine Musik des Sterbens und der Verklä-rung. Diese Wirkung wird durch das abschließende Zitat des Bach-Chorals „Es ist genug“ aus der Kantate „O Ewigkeit, du Donnerwort“, BWV 60, verstärkt.

Alban Berg, porträtiert von Arnold Schönberg, 1910 (Ausschnitt)

Page 7: Dsphrp magazin01 web final

7

Können Sie uns etwas über das Stück „Marie Galante” erzählen?

Als Kurt Weill zwischen 1933 und 1935 in Paris im Exil war, schrieb er nicht nur die Musik zu den „Sieben Todsünden”, sondern vertonte auch ein Stück von Jacques Deval mit dem Titel „Marie Galante”.

Es ist die Geschichte von Marie, einer jungen Französin aus Bordeaux, die von einem Kapitän nach Südamerika entführt wird und dort als Prostituierte arbeiten muss, um sich die Reise zurück nach Frankreich leisten zu können. Das Lied „J’attends en navire” – „Ich warte auf ein Schiff” – beschreibt ihr ganzes Dilemma. Galante ist übrigens nicht ihr Nachname, sondern bezieht sich auf ihre Profession als „leichtes Mädchen”. Leider wurde Marie Galante kein großer Bühnen-erfolg – dafür ist die Geschichte zu verworren und undurchsichtig (es geht da noch um Spiona-ge und andere politische Intrigen…). Die großar-tige Musik aber hat überlebt und wird heutzutage meistens als sogenannte „Marie Galante Suite” für Sopran und Orchester aufgeführt.

Der 22. August wird ja Ihr Debüt mit der Staatsphilharmonie …

Mit dem Intendanten Michael Kaufmann verbin-det mich schon seit Längerem eine enge künstle-rische Zusammenarbeit. Ich kenne ihn noch aus seiner Essener Zeit und natürlich vom Kurt Weill Fest in Dessau. Da er mir schon seit Längerem von „seinem“ Orchester und von Chefdirigent Karl-Heinz Steffens vorschwärmt, freue ich mich ganz besonders, jetzt auch in Ludwigshafen mit der Deutschen Staatsphilharmonie auf der Bühne

zu stehen!

KATHARINA THALBACH:„WEILL MIT DER MUTTERMILCH AUFGESOGEN“

Katharina Thalbach wurde die Leidenschaft für das Schauspiel in die Wiege gelegt. Als Tochter der Schauspielerin Sabina Thalbach und des Regisseurs Benno Besson wird sie 1954 in Ost-Berlin geboren. Bereits mit vier Jahren hat sie erste Auftritte auf der Bühne und im Fernsehen. Neben ihren vielen Theaterrollen ist Katharina Thalbach auch regelmäßig in Fernsehproduk-tionen und auf der Leinwand zu sehen. Dem Kinopublikum ist sie vor allem bekannt aus Volker Schlöndorffs „Die Blechtrommel“ oder „Sonnenallee“ von Leander Haußmann. Die cha-rismatische Schauspielerin mit der markanten Stimme wird am 22. August bei Modern Times 1 im Pfalzbau die Berliner Songs von Kurt Weill singen.

Was bedeutet Ihnen die Musik von Kurt Weill?

Das ist ein Grundstein meiner Karriere, da ich ja bereits mit 15 Jahren die Polly in der Dreigro-schenoper gespielt habe. Das war mein Durch-bruch und außerdem habe ich die Musik mit der Muttermilch aufgesogen. Bei meiner Mutter lief die Musik ständig, neben Mozart.

Sie haben ja bereits mit Karl-Heinz Steffens geprobt, wie war die Atmosphäre? Kannten Sie sich vorher?

Karl-Heinz Steffens ist enorm entspannt. Ob-wohl er damals gerade von der Mailänder Scala kam und einen sensationellen Erfolg mit Richard Wagner hatte. Ich bin sehr froh, ihn kennenge-lernt zu haben.

Der BILD am Sonntag haben Sie in einem Inter-view gesagt, Sie könnten nicht singen, weil Sie sich in der Schule zwischen Musik und Kunst ent-scheiden mussten und letzteres gewählt haben.

Ja, das stimmt. Ich habe mich für Kunst ent-schieden, aber nicht, weil ich nicht singen kann, sondern nicht malen konnte. Dafür kann ich aber gut über Maler reden. Das Ludwigshafener Publikum erwartet also eine Schauspielerin, die singt. Keine Sängerin. Ich bitte darum, mich nicht an der Reinheit meiner Töne zu messen…

Titelgeschichte

Katharina Thalbach (*19. Januar 1954) entstammt einer Theaterfamilie und stand seit ihrem viertenLebensjahr auf der Bühne. Nach dem Tod ihrer Mutter 1966 kümmerte sich Helene Weigel, die Witwe Bertolt Brechts, um ihre schauspielerische Ausbildung.

Sebastian Knauer (Klavier) geboren 1971 in Hamburg, studierte als Stipendiat der Oscar und Vera Ritter Stiftung und der Berenberg Bank Hamburg bei Gernot Kahl, Karl-Heinz Kämmerling und Philippe Entremont. Sein Konzertdebüt gab er 1984 in der Laeiszhalle Hamburg. Seither führten ihn Konzerttour-neen durch ganz Europa, die USA, Südamerika und Asien. Die Staatsphilharmonie begleitete er 2011 auf ihrer vierwöchigen USA-Tournee. Bei Modern Times 3 am 1. September ist der Pianist beim Ludwigs-hafener Stadtfest Open Air mit Gershwin zu hören.

Andreas Schmidt (Bariton) wurde als Sohn des Kirchenmusikdirektors Prof. Hartmut Schmidt in Düs-seldorf geboren. Er studierte zunächst Klavier, Orgel und Dirigieren, dann Gesang bei Ingeborg Reichelt in Düsseldorf und Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin.Nach dem Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs wurde er sofort an die Deutsche Oper Berlin enga-giert. Zahlreiche Funk- und Fernsehaufnahmen doku-mentieren die künstlerische Bandbreite des Sängers. Bei Modern Times 1 am 22. August singt er die Walt Whitman Songs.

Page 8: Dsphrp magazin01 web final

8

Metropolregion

Michael Kaufmann: Durch die gerade bekannt gewordenen Pläne, an der Musik-hochschule Mannheim die klassischen Studiengänge zu streichen, beginnt unser Gespräch über die Metropolregion Rhein-Neckar mit einem schwierigen Thema. Die Sparmaßnahmen wären nicht nur für den Kulturbereich ein Drama, sondern würden die Bildungsregion entscheidend schwä-chen. Können Sie denn Gespräche noch „pro Mannheim“ führen?Dr. Peter Kurz: Das Ministerium in Stuttgart hat einen Entwurf vorgelegt, wie die vom Rechnungshof geforderten Einsparungen in der Musikhochschullandschaft in Baden-Württemberg realisiert werden können. Dieser Vorschlag muss diskutiert werden und ich denke, das sieht auch das Ministeri-um so. Wir sind im konstruktiven Aus-tausch mit der Ministerin und haben dabei auch schon deutlich gemacht, dass in der anstehenden Sparrunde Mannheim nicht

den Großteil der Last wird tragen können. Hier müssen Lösungen gefunden werden, die alle einbeziehen – also auch Freiburg, Karlsruhe und Stuttgart.

MK: Selbst wenn man nur das Zentrum der Metropolregion ansieht, die sich grob gesprochen von Heidelberg bis Bad Dürk-heim und von Heppenheim bis Landau erstreckt, kann man von einer Musikregion sprechen: Musikschulen, Musikhochschule, Popakademie, Nationaltheater Mannheim und die Staatsphilharmonie mit Sitz in Ludwigshafen. Spielen für Sie in einer sol-chen Betrachtung kommunale Grenzen überhaupt (noch) eine Rolle? Dr. Peter Kurz: Ja, spielen sie. Die Aufgaben, die gemeinsam angegangen werden müs-sen, nehmen aber zu. Deshalb ist die Metro-polregion so wichtig; man darf sie nicht nur denken, sondern sie muss auch im Alltag mit Leben gefüllt werden. Aber nicht nur die Metropolregion ist ein grenzüberschrei-tendes Projekt. Viele Themen verlangen ein

Denken und Handeln in größeren Zusam-menhängen – regional, national, internatio-nal – letztendlich global. Das macht im Übrigen Urbanität aus.

MK: Die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen haben für diese regionale Entwicklung 1969 einen Staats-vertrag geschlossen. 2005 haben die Ministerpräsidenten der drei Länder eine „Erneuerung“ vorgenommen, die die Region nun als „Europäische Metropolregion“ beschreibt. Reichte der ursprüngliche Ver-trag nicht aus?Dr. Peter Kurz: Hier gibt es kein Entweder- oder, die Verträge bauen aufeinander auf, insofern ist der Staatsvertrag von 1969 der Beginn für eine Entwicklung gewesen, die auch mit der Vereinbarung von 2005 nur ihr vorläufiges Ende gefunden hat. Der Staatsvertrag 2005 und die Zukunftsinitiati-ve haben allerdings einen enormen Schub in die regionalen Kooperationen gebracht.

Für Musikfreunde weltweit ist die

„Mannheimer Schule“ ein Begriff.

Außerdem blickt die Stadt auf eine lange

Bühnentradition zurück und besitzt das

älteste kommunale Theater Deutschlands.

Der Intendant der Deutschen Staatsphil-

harmonie Prof. Michael Kaufmann führte

ein Gespräch mit dem Mannheimer Ober-

bürgermeister Dr. Peter Kurz, einem der

wichtigsten Akteure der Metropolregion.

Metropolregion

Gemeinsam für die Metropolregion

Page 9: Dsphrp magazin01 web final

9

Metropolregion

Sich über Genregrenzen hinweg austauschen und wichtige regionale Plattformen entwickeln ist eine Grundhaltung von Dr. Peter Kurz – auch im Gespräch mit Prof. Michael Kaufmann.

Metropolregion

MK: Die Staatsphilharmonie leistet für die Entwicklung der Region einen wichtigen Beitrag, spielt sie doch Konzerte in allen wichtigen Städten der Metropolregion. Dür-fen Sie da eine regionalpatriotische Haltung einnehmen oder muss Ihr Herz doch mehr für die Akademiekonzerte des Orchesters des Nationaltheaters schlagen?Dr. Peter Kurz: Mein Herz schlägt für die Kunst und die unter anderem daraus entste-hende Kultur. Ich kann mich über eine er-folgreiche Reihe der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz im Rosengarten genauso freuen, wie über die wundervollen und traditionsreichen Akademie-Konzerte des Orchesters des Nationaltheaters. Das hoch-karätige Musikprogramm im BASF-Feier-abendhaus sehe ich genauso als wichtigen kulturellen Schatz wie die Mannheimer Oper. Am Ende zählt, dass wir alle gemein-sam an der Weiterentwicklung und dem Bild der wirtschaftlich starken und lebens-werten Kulturregion Rhein-Neckar arbeiten.

MK: Ein erster Brückenschlag zwischen den Orchestern in Mannheim und Ludwigs-hafen ist mit der Gründung der LUMA2020 gelungen: Wir bieten jungen Musikern ein Ausbildungsmodul an, das die Hochschulen nicht bieten können. Eine gute Idee?Dr. Peter Kurz: Eine gute, moderne und richtige Idee und Strategie. Sie unterstreicht das zuvor Gesagte – miteinander besser werden und mehr erreichen. Genau solche Projekte zeigen die Vorteile regionalen Den-kens. Hier werden die so oft zitierten Syner-

gien lebendig und sichtbar. Wir brauchen mehr solcher Initiativen, auch wenn es schon einige gibt.

MK: Mit MODERN TIMES bietet die Staats-philharmonie ein ambitioniertes Sommer-Musikfest in der Metropolregion an, das von den Stadtmarketinggesellschaften in Ludwigshafen und Mannheim unterstützt wird. Nehmen Sie solche Aktivitäten auch unter dem Gesichtspunkt der Ent-wicklung der Region wahr oder bleibt das doch „nur“ ein kulturelles Angebot eines Anbieters in der Region? Dr. Peter Kurz: Ich nehme es als das wahr, was es ist – eine regionale Aktivität der Staatsphilharmonie zur Bereicherung des Kulturlebens der Region und darüber hinaus. Das Konzept ist schlüssig und viel-versprechend. Ich wünsche allen Beteiligten des Projektes gute kreative Prozesse, das nötige Durchhaltevermögen und den nöti-gen Zuspruch des kompetenten und begei-sterungsfähigen Publikums, das wir hier in der Region haben.

MK: Mannheim und die Region wollen sich dafür bewerben, Europäische Kultur-hauptstadt zu werden. Beeinträchtigt die Verschiebung des möglichen Termins von 2020 auf 2025 Ihre Absichten?Dr. Peter Kurz: Wir haben von Anfang an gesagt, der Zeitpunkt des Ereignisses ist nicht entscheidend, sondern wie wir uns auf dem Weg dahin verhalten. Und da kann ich sehr beruhigt auf den bisherigen Prozess und das bisher Bewegte zurückschauen. Die jetzt anstehenden Schritte sind die engere

regionale Verzahnung des Prozesses, die Bündelung aller strategischen Stadtentwick-lungsaktivitäten in Mannheim und die wei-tere und intensive Arbeit in den internatio-nalen Netzwerken. Denn wir wollen auf allen Ebenen klar machen: Mannheim und die Region sind weiter auf dem Weg, mit sicheren und gezielten Schritten. Des Weite-ren arbeiten wir an der regionalen Fort-schreibung der Kulturvision 2015 und am Projekt „UNESCO City of Music“, quasi als Twin Town – wie es der Kulturamtsleiter der Stadt Heidelberg, Hans-Martin Mumm, for-muliert – mit unserem Nachbarn Heidel-berg, der sich um den Titel „UNESCO City of Literature“ bewirbt.

MK: Neben allen regionalen Aktivitäten sind Sie doch der Oberbürgermeister von Mannheim. Gibt es denn auch Lieblingsplätze in der Region, an die Sie Gäste Ihrer Stadt führen?Dr. Peter Kurz: Ich habe viele Lieblingsplät-ze in der Region und deshalb auch sehr unterschiedliche Orte, an die ich internatio-nale Gäste führe. Der Blick über die Rhein-ebene, z.B. vom Hambacher Schloss, oder der Schlossgarten in Schwetzingen gehören dazu. Lieblingsorte in Mannheim sind die Kulturinstitutionen, Parks und alle Stellen, bei denen es um Wasser geht: vom Fried-richsplatz über das Strandbad bis zum Altrhein.

Blick über die Musikstadt Mannheim, wo seit dem 18. Jahrhundert verschiedeneKunstakademien die kulturelle Tradition der Kurpfalz bereichern.

Page 10: Dsphrp magazin01 web final

10

Mit dem Trompeter Reinhold Friedrich präsentiert die

Staatsphilharmonie erstmals einen „Artist in Residence“

Gerade in Friedrichs Fall macht das Kon-zept des „Artist in Residence“ Sinn. Denn der gebürtige Badener zählt nicht nur zu den weltweit besten, sondern auch zu den vielseitigsten Trompetern unserer Zeit. Die Auftritte mit der Staatsphilharmonie zeigen verschiedene Facetten seiner Künstlerper-sönlichkeit – Facetten, die mancher viel-leicht sogar als widersprüchlich empfinden könnte. So ist Friedrich zwar ein großer An-hänger zeitgenössischer Klänge, doch er gilt auch als Experte für Alte Musik und histo-rische Aufführungspraxis. Wie passt das zu-sammen? Überraschend gut, denn einerseits knüpft ja manche moderne Komposition an Musik der Vergangenheit an, und anderer-seits waren viele ältere Werke zu ihrer Zeit neuartig, spannend, aufregend. Neues so zu spielen, dass die historischen Wurzeln freigelegt werden und Altes so, dass auch heutige Hörer das „Unerhörte“ daran erfah-ren können – das erfordert einen ebenso geschichtsbewussten wie experimentierfreu-digen Musiker.

Friedrich stellt im Februar 2014 das „Di-vertimento macchiato“ des großen öster-reichischen Gegenwartskomponisten Kurt Schwertsik vor. Schon der Titel macht zwei-erlei deutlich: Diese Musik will, anders als ein Großteil moderner E-Musik, auch Unterhaltung, Leichtigkeit, Witz bieten. Und sie kennt keine Berührungsängste ge-

genüber der Tradition: Das Divertimento war schließlich eine der beliebtesten Gat-tungen der Wiener Klassik. Schwertsik, der sich nach ausgiebiger Beschäftigung mit Avantgarde-Techniken Schritt für Schritt die Tonalität neu erarbeitet hat, greift in seinem „befleckten Divertimento“ überkommene Typen wie Marsch, Serenade oder Notturno auf – natürlich mit dem ihm eigenen hinter-gründigen Humor.

Zwei bedeutende Pionierwerke der Ver-gangenheit spielt Friedrich am Anfang und Ende seiner Residenz: im September Jo-hann Nepomuk Hummels E-Dur-Konzert aus dem Jahr 1803 und im Mai/Juni das be-reits 1796 entstandene Es-Dur-Konzert von Joseph Haydn. Um 1800 wäre den meisten Musikern die Komposition eines Trompe-tenkonzerts abwegig erschienen. Längst war ja die Kunst des „Clarinblasens“, die der ventillosen Barocktrompete in der höchsten und schwierigsten Lage eine komplette Ton-skala bereitstellte, zur Bedeutungslosigkeit abgesunken. Und mit den wenigen Natur-tönen der tiefen und mittleren Lage ließen sich kaum Melodien oder brillante Passagen spielen, wie sie ein Solokonzert nun mal verlangt. Um dieses Problem zu beheben, erfand der Wiener Anton Weidinger die erste voll chromatische Trompete: Er bohrte Löcher ins Rohr, die er mit Klappen versah. Und dann bestellte er Konzerte – unter anderem bei Hummel, der das neue In-strument höchst raffiniert präsentierte: Sein

Porträt

Was macht eigentlich ein „Artist in Residence“? Reinhold Friedrich, der erste seiner Art bei der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (nach dem „Composer in Residence“ Christian Jost), wird jedenfalls nicht eine volle Saison lang seinen Wohnsitz nach Ludwigshafen verlegen, wie das der englische Begriff „Residence“ eigentlich nahe legt. Aber er tritt gemeinsam mit dem Orchester in einer ganzen Reihe von Veranstaltungen auf, mit unterschiedlichen Programmen, an verschiedenen Spielstätten. Und gibt seinem Publikum damit die Gelegenheit, ihn viel intensiver kennen zu lernen, als es in einem einzelnen Konzert möglich wäre.

Reinhold Friedrich

FACETTEN EINER KÜNSTLER-PERSÖNLICHKEIT– EIN FACHMANN FÜR ALT UND NEU

Page 11: Dsphrp magazin01 web final

11

Porträt

19. September 2013 Schloss NeuschwansteinFestspielkonzert 3Werke von Wagner, Hummel und Brahms

26. September 2013Landau, Jugendstil-FesthalleSinfoniekonzertWerke von Wagner, Hummel und Beethoven

30. September 2013 Mannheim, RosengartenSinfoniekonzert Werke von Wagner, Hummel und Beethoven

6. November 20137. November 2013Ludwigshafen, Phiharmonie8. November 2013Neustadt an der Weinstraße, SaalbauJugendkonzertwocheWerke von Gershwin, Schuller und Bernstein

10. November 2013Ludwigshafen, Philharmonie So um 5 – Kammermusik sonntags um fünf Werke von Gershwin, Schuller und Bernstein

Ò

Solopart beginnt noch ganz harmlos mit einem trompetentypischen Fanfarenthema. Doch dann folgen gesangliche Melodien in kleinen und kleinsten Tonschritten, die auf den damals bekannten Trompeten un-spielbar waren – die Zuhörer müssen völlig perplex reagiert haben.

Ein ganz anderes, nicht weniger wichtiges Einsatzgebiet der Trompete ist der Jazz. Friedrich hegt zwar größte Bewunderung für Künstler wie Miles Davis oder Chet Baker, gesteht jedoch gerne ein, dass er selbst kein richtiger Jazzer ist. „Aber ich spiele viele Stücke, in denen ich nah dran bin am Jazz, nur eben nicht drin“, erklärte er in einem Zeitungsinterview. Einige Stücke dieser Art – von George Gershwin, Gunther Schuller und Leonard Bernstein – stehen denn auch auf dem Programm eines Work-shops, dessen Ergebnisse im Rahmen der Jugendkonzertwoche im November vorge-stellt werden.

In dem von Friedrich geleiteten Workshop arbeiten Musikstudenten mit Mitgliedern der

Staatsphilharmonie zusammen. Profitieren werden zweifellos beide Seiten: Der Nach-wuchs kann in den Profi-Alltag hinein-schnuppern, doch auch die Orchestermu-siker erhalten neue Impulse. Im Übrigen versteht auch Friedrich selbst derartige Pro-jekte als ein Geben und Nehmen. Er liebt es, seine Musikbegeisterung mit jungen Menschen zu teilen, sei es beim Unterrich-ten an „seiner“ Karlsruher Musikhochschule, bei Meisterkursen in aller Welt – oder auch mal bei einer Veranstaltung für Grund-schulkinder: Am 27. September wird Fried-rich beim Auftaktkonzert zur offiziellen Patenschaft zwischen der Erich Kästner-Schule und der Staatsphilharmonie den Solopart des Hummel-Konzerts spielen. Und wenn er dabei den einen oder ande-ren jungen Zuhörer für sein Instrument oder das Musizieren überhaupt gewinnen könnte, hätte sich die Residenz schon aus diesem Grund gelohnt.Text: Jürgen Ostmann

9. Februar 2014Karlsruhe, Konzerthaus SinfoniekonzertWerke von Bartók, Schwertsik und Mozart

10. Februar 201411. Februar 2014Ludwigshafen,BASF-FeierabendhausSinfoniekonzertWerke von Bartók, Schwertsik und Mozart

31. Mai 2014Weilburg, SchlossWeilburger Schlosskonzerte Festspiel-EröffnungWerke von Mendelssohn Bartholdy, Haydn und Beethoven

2. Juni 2014Ludwigshafen, Konzertsaal im PfalzbauPhilharmonisches KonzertWerke von Mendelssohn Bartholdy, Haydn und Beethoven

Alle Konzerte mit Reinhold Friedrich:

Page 12: Dsphrp magazin01 web final

12

FR Ä 6. SEPTEMBER 2013 Ä 19:30Friedberg, Stadtpfarrkirche St. Jakob

Karl-Heinz Steffens, DirigentNikolaus Boewer, ViolineFlorian Barak, VioloncelloAndreas Schmidt, Bariton

J. Brahms Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll, op. 102J. S. Bach Kantate „Ich habe genug“, BWV 82 J. Brahms Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90

SA Ä 7. SEPTEMBER 2013 Ä 19:30Friedberg, Rothenberghalle

Karl-Heinz Steffens, DirigentMichal Friedländer, KlavierCornelia & Julia Gartemann, Violine, Viola

W. A. Mozart Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur, KV 364B. Bartók Klavierkonzert Nr. 3, Sz 119 L. van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67 „Schicksalssinfonie“

MODERN TIMESDas Metropolregion-Sommer-Musikfest der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

MI Ä 18. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Schloss Neuschwanstein, Füssen

Karl-Heinz Steffens, DirigentTristan: Michael Baba, TenorIsolde: Dara Hobbs, SopranMarke: Robert Holl, BassMelot: Thomas de Vries, TenorBrangäne: Julia Faylenbogen, SopranKurwenal: Marios Sarantidis, Bariton

R. Wagner Tristan und Isolde, WWV 90 Zweiter Akt Ä Vorspiel Ä Liebestod

DO Ä 19. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Schloss Neuschwanstein, Füssen

Karl-Heinz Steffens, DirigentReinhold Friedrich, Trompete

R. Wagner Siegfried-Idyll E-Dur, WWV 103J. N. Hummel Konzert für Trompete und Orchester E-DurJ. Brahms Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90

FR Ä 20. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Schloss Neuschwanstein, Füssen

Karl-Heinz Steffens, DirigentTristan: Michael Baba, TenorIsolde: Dara Hobbs, SopranMarke: Robert Holl, BassMelot: Thomas de Vries, TenorBrangäne: Julia Faylenbogen, SopranKurwenal: Marios Sarantidis, Bariton

R. Wagner Tristan und Isolde, WWV 90 – Zweiter Akt Ä Vorspiel Ä Liebestod

SA Ä 21. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Schloss Neuschwanstein Füssen

Karl-Heinz Steffens, DirigentNikolaus Boewer, ViolineFlorian Barak, Violoncello

R. Wagner Ouvertüre zu „Rienzi“, WWV 49J. Brahms Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll, op. 102L. van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67

SO Ä 22. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Schloss Neuschwanstein Füssen

Karl-Heinz Steffens, DirigentTristan: Michael Baba, TenorIsolde: Dara Hobbs, SopranMarke: Robert Holl, BassMelot: Thomas de Vries, TenorBrangäne: Julia Faylenbogen, SopranKurwenal: Marios Sarantidis, Bariton

R. Wagner Tristan & Isolde, WWV 90 –Zweiter Akt Ä Vorspiel Ä Liebestod

DI Ä 17. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Schloss Neuschwanstein, Füssen

Karl-Heinz Steffens, DirigentNikolaus Boewer, ViolineFlorian Barak, Violoncello

R. Wagner Ouvertüre zu „Rienzi“, WWV 49J. Brahms Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll, op. 102L. van Beethoven 5. Sinfonie c-Moll, op. 67

FESTSPIELKONZERTE NEUSCHWANSTEIN

Konzertkalender

Schloss NeuschwansteinTickets: 01805 - 288244

ALLE TERMINE VON AUGUST BIS OKTOBER 2013

DO Ä 22. AUGUST 2013 Ä 19:30Ludwigshafen, Konzertsaal im PfalzbauTicket-Hotline: 0621 - 59909 83

MODERN TIMES 1 BERLIN, PARIS, NEW YORK – EINE DEUTSCHE GESCHICHTEEin Kurt-Weill-Porträt

Karl-Heinz Steffens, DirigentKatharina Thalbach, GesangUte Gfrerer, SopranAndreas Schmidt, Bariton

K. Weill Symphonic Nocturne aus Lady in the Dark Ä Four Walt Whitman Songs Ä Marie Galante Concert Suite Ä Berliner Songs

SO Ä 25. AUGUST 2013 Ä ab 11:00 Ä Eintritt freiLudwigshafen, Philharmonie

TAG DER OFFENEN TÜR

Karl-Heinz Steffens, Dirigent

11:00 Uhr Moderierte Orchesterprobe17:00 Uhr Konzert, M. Ravel La Valse

MI Ä 28. AUGUST 2013 Ä 20:00 Mannheim, Rosengarten, MusensaalTickets: 0621 - 59909 83

MODERN TIMES 2 Tanz auf dem Vulkan

Karl-Heinz Steffens, DirigentIsabelle Faust, Violine

J. Strauß Kaiserwalzer, op. 437 RV 437A. Webern Passacaglia d-Moll, op. 1M. Ravel La ValseA. Berg Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“B. A. Zimmermann Sinfonie in einem Satz

SO Ä 1. SEPTEMBER 2013 Ä 18:00 Ä Eintritt frei Ludwigshafen, Stadtfest Open Air

MODERN TIMES 3 Fanfare for the Common Man

Karl-Heinz Steffens, Dirigent & KlarinetteSebastian Knauer, KlavierAndreas Schmidt, Rezitation

A. Copland Fanfare for the Common Man Ä Lincoln Ä KlarinettenkonzertL. Bernstein „Mambo“ from „West Side Story“G. Gershwin Klavierkonzert F-Dur Ä Cuban Ouverture

FRIEDBERGERMUSIKSOMMER

Friedberger MusiksommerTickets: 0821 - 609299

Page 13: Dsphrp magazin01 web final

13

Kar

l-H

einz

Ste

ffen

s

DI Ä 24. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Neustadt an der Weinstraße, SaalbauTickets: 06321 - 855404

Karl-Heinz Steffens, DirigentNikolaus Boewer, ViolineFlorian Barak, Violoncello

R. Wagner Ouvertüre zu „Rienzi“, WWV 49J. Brahms Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll, op. 102 Ä Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90

DO Ä 3. OKTOBER 2013 Ä 17:00Speyer, KaiserdomTickets: 01805 - 700733INTERNATIONALE MUSIKTAGE

Markus Melchiori, DirigentSarah Wegener, SopranMarkus Eichenlaub, OrgelDomchor Speyer

F. Poulenc Concerto für Orgel, Pauken und Streichorchester g-Moll, FP 93 J. S. Bach Passacaglia c-Moll, BWV 582 F. Poulenc Gloria für Sopran, Chor und Orchester, FP 177

FR Ä 11. OKTOBER 2013 Ä 20:00Zweibrücken, FesthalleTickets: 06332 - 871451 und -71

INTERNATIONALES FESTIVAL EUROCLASSIC „Eurovisionen“ 1

Fabrice Bollon, DirigentClaudio Bohorquez, Violoncello

P. Dukas „L’Apprenti sorcier“, (Der Zauberlehrling)C. Saint-Saëns Konzert für Violoncello undOrchester Nr. 1 a-Moll, op. 33 J. Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68

SA Ä 12. OKTOBER 2013 Ä 19:30Ludwigshafen, Konzertsaal im PfalzbauTickets: 0621 - 5042558

1. PHILHARMONISCHES KONZERT

Fabrice Bollon, DirigentClaudio Bohorquez, Violoncello

P. Dukas „L’Apprenti sorcier“, (Der Zauberlehrling)C. Saint-Saëns Konzert für Violoncello undOrchester Nr. 1 a-Moll, op. 33 J. Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68

SO Ä 13. OKTOBER 2013 Ä 19:30Mainz, RheingoldhalleTickets: 06133 - 5799991

MAINZER MEISTERKONZERTE

Fabrice Bollon, DirigentClaudio Bohorquez, Violoncello

P. Dukas „L’Apprenti sorcier“, (Der Zauberlehrling)C. Saint-Saëns Konzert für Violoncello undOrchester Nr. 1 a-Moll, op. 33 J. Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 68

Ric

hard

Wag

ner

DO Ä 26. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Landau, Jugendstil-FesthalleTickets: 06341 - 134141

Karl-Heinz Steffens, DirigentReinhold Friedrich, Trompete

R. Wagner Siegfried-Idyll E-Dur, WWV 103J. N. Hummel Konzert für Trompete und Orchester E-DurJ. Brahms Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90

SO Ä 20. OKTOBER 2013 Ä 17:00Ludwigshafen, PhilharmonieTickets: 0621 - 5042558

SO UM 5 – Kammermusik sonntags um fünf„Vielsaitig…“

TonTrio: Julia Haverkamp, Klavier, Karlotta Eß, Violine, Daniel Haverkamp, Violoncello

L. van Beethoven Klaviertrio Es-Dur, op. 70 Nr. 2 D. Schostakowitsch Klaviertrio Nr. 1 c-Moll, op. 8A. Dvorák Klaviertrio Nr. 4 e-Moll, op. 90 „Dumky“

SO Ä 27. OKTOBER 2013 Ä 20:00Pirmasens, FesthalleTickets: 06331 - 842352

INTERNATIONALES FESTIVAL EUROCLASSIC „Eurovisionen“ 2

Karl-Heinz Steffens, DirigentFrank Peter Zimmermann, Violine

A. Dvorák Konzertouvertüre A-Dur, op. 92 „Karneval“ Ä Konzert für Violine und Orchester a-Moll, op. 53E. Elgar Sinfonie Nr. 1 As-Dur, op. 55

MO Ä 28. OKTOBER 2013 Ä 20:00DI Ä 29. OKTOBER 2013 Ä 20:00 Ludwigshafen, BASF-FeierabendhausTickets: 0621 - 6099911

Karl-Heinz Steffens, DirigentFrank Peter Zimmermann, Violine

A. Dvorák Konzertouvertüre A-Dur, op. 92 „Karneval“ Ä Konzert für Violine und Orchester a-Moll, op. 53E. Elgar Sinfonie Nr. 1 As-Dur, op. 55

Das Konzert wird von SWR2, dem Kulturkanal des Südwestrundfunks, aufgezeichnet.

Fran

k Pe

ter

Zim

mer

man

n

Konzertkalender

MO Ä 30. SEPTEMBER 2013 Ä 20:00Mannheim, Rosengarten, MusensaalTickets: 0621 - 5990983

MANNHEIMER MEISTERKONZERTE, 1. SINFONIEKONZERT

Karl-Heinz Steffens, DirigentReinhold Friedrich, Trompete

R. Wagner Siegfried-Idyll E-Dur, WWV 103J. N. Hummel Konzert für Trompete und Orchester E-DurL. van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67 „Schicksalssinfonie“

Page 14: Dsphrp magazin01 web final

14

Frank Peter Zimmermann

BÖHMISCHES UND BRITISCHES NATIONALKOLORITEiner der bedeutendsten deutschen Geiger seiner Generation gastiert mit der Deut-schen Staatsphilharmonie Ende Oktober in Pirmasens und Ludwigshafen. Frank Peter Zimmermann greift dabei in Antonin Dvořáks „Konzert für Violine und Orchester a-Moll“ beherzt in die Saiten. Unter der Leitung von Chefdirigent Karl-Heinz Steffens führt die Staatsphilharmonie zudem die selten zu hörende „Sinfonie Nr. 1 As-Dur“ Edward Elgars auf.

Es gibt wohl kaum jemanden, der „Land of Hope and Glory“ nicht schon einmal irgendwann irgendwo gehört hat. Die hym-nischen Klänge Edward Elgars zu Beginn seiner fünf Orchestermärsche „Pomp and Circumstance“ genießen – nicht nur, aber vor allem in Großbritannien – Kultstatus. Sie sind so etwas wie nationale Erken-nungsmusik und darüber hinaus in allen erdenklichen Zusammenhängen zu hören. Sie sind beeindruckend, diese Märsche, voller Schwung und kunstvoll orchestriert, das Beste allerdings aus Elgars Feder sind sie mitnichten.

Der Komponist großartiger Oratorien wie „The Dream of Gerontius“ und „The Kingdom“ sowie der „Enigma Variati-onen“ für Orchester hat beispielsweise auch noch zwei bemerkenswerte Sinfonien geschrieben, deren erste in As-Dur nach der Premiere 1908 in London zu einem wahren Triumphzug durch die Konzertsäle der Welt ansetzte. Heute hingegen fristet sie eher ein sinfonisches Schattendasein. Dabei bietet das Werk mit seinen unge-wöhnlichen harmonischen Wendungen, abrupten Tempowechseln sowie markanter Rhythmik und einer enormen emotionalen Spannung jedem Orchester reichlich Gele-genheit, sein Können eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.

Ebenfalls selten aufgeführt werden die drei Konzertouvertüren Opus 91 bis 93 Antonin Dvořáks, von denen „Karneval“ die mittlere bildet. Sein „Konzert für

Violine und Orchester a-Moll“ ist da schon häufiger zu hören. Fritz Simrock, der den böhmischen Tondichter 1878 exklusiv unter Vertrag genommen hatte, hatte es angeregt. „Recht originell, kantilen, reich und für gute Geiger“ sollte das Konzert sein. Dvořák entschied sich gleich einmal für einen der Besten und widmete Joseph Joachim sein innerhalb weniger Wochen fertig gestelltes Werk. Dass bis zur Urauf-führung noch einmal mehr als vier Jahre vergehen sollten, gehört zu den Kuriosi-täten seiner Entstehungsgeschichte. Joachim, der die erste Fassung sogleich zur Begut-achtung erhielt, ließ offenbar kein gutes Haar daran. „Nicht einen einzigen Takt habe ich behalten“, schrieb Dvořák seinem Verleger. Doch auch dem zweiten Entwurf war kein Erfolg beschert, diesmal ließ sich Joseph Joachim für seine Änderungswün-sche und Korrekturen allerdings zwei Jahre Zeit und glänzte bei der Uraufführung am 14. Oktober 1883 im Prager Nationalthe-ater durch Abwesenheit. Dafür brillierte Dvořáks Freund František Ondříček als Solist. Trotz aller Umarbeitungen trug das Konzert eindeutig Dvořáks Handschrift und entsprechend groß waren dann auch der Erfolg der Uraufführung sowie weiterer Konzerte in Wien und London. Die drei Sätze leben von slawischem Kolorit, das Dvořák kunstvoll in den ersten beiden, von liedhaften Elementen geprägten Sätzen in Töne setzte und im Finale in einen feu-rigen Furiant münden lässt.Text: Gert Deppe

27. Oktober 2013Pirmasens, FesthalleINTERNATIONALES FESTIVAL EUROCLASSIC 28. Oktober 201329. Oktober 2013Ludwigshafen, BASF-FeierabendhausKarl-Heinz Steffens, Dirigent | Frank Peter Zimmermann, ViolineA. Dvořák: Konzertouvertüre A-Dur, op. 92 „Karneval“ und Konzert für Violine und Orchester a-Moll, op. 53E. Elgar: Sinfonie Nr. 1 As-Dur, op. 55

FRANK PETER ZIMMERMANN wurde 1965 in Duisburg geboren und zählt zu den führenden deutschen Violinisten seiner Generation. Bereits 1981 debü-tierte er bei den Berliner Philharmonikern, seitdem haben ihn Konzertverpflich-tungen als Solist und Kammermusiker zu allen renommierten Klangkörpern der Welt geführt. Drei Violinkonzerte brachte Frank Peter Zimmermann bisher zur Welturaufführung. 2007 gründete er ge-meinsam mit Antoine Tamestit (Bratsche) und Christian Poltéra (Violoncello) das Trio Zimmermann. Immer wieder wurden die Einspielungen Zimmermanns, darunter nahezu alle wichtigen Violinkonzerte von Bach bis Ligeti, mit Preisen ausgezeichnet, der Geiger selbst erhielt 2008 das Bundes-verdienstkreuz 1. Klasse. Derzeit spielt er eine Stradivari aus dem Jahr 1711 der Stiftung Westdeutsche Landesbank.

Das besondere Konzert

Page 15: Dsphrp magazin01 web final

15

Das Orchester unterwegs

Es ist schon einige Jahre her, dass die Deutsche Staatsphilharmonie auf Schloss Neuschwanstein gastierte. Nun gestaltet sie Ende September unter Chefdirigent Karl-Heinz Steffens im berühmten Sängersaal gleich sechs Fest-spielkonzerte. Mit Nikolaus Boewer und Florian Barak sind dabei auch zwei Mitglieder der Staatsphilharmonie als Solisten zu erleben. Und natürlich darf Richard Wagner nicht fehlen. In drei Konzerten gratulieren die musikalischen Botschafter aus Rheinland-Pfalz dem Günstling König Ludwigs II. zum 200. Geburtstag.

sechs Konzerte in sechs Tagen, dazu eine traumhaft schöne Kulisse und nach vielen Jahren wieder einmal Auftritte im Rahmen der Festspielkonzerte Neuschwanstein: Die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz macht ihrem Ruf als reisefreudiges Orchester und musikalische Botschafterin alle Ehre.

Auftakt der Tournee: Friedberger Musiksommer Noch vor den Konzerten auf Neuschwan-stein nimmt die Tournee des Orchesters beim Friedberger Musiksommer ihren Anfang, wo es sich diesmal mit zwei Konzerten prä-sentiert. Gemeinsam mit herausragenden Solisten wird das Orchester sich in das charmante und heitere Festival einbringen und solistischen wie sinfonischen Glanz in die altbayerische Herzogstadt bringen. Es herrscht also (Vor-)Freude und Stolz über die Einladungen zu den beiden be-liebten Festspielen: Führt der Weg am 6. und 7. September zuerst an die Romantische Straße nach Friedberg, so gastiert die Staats-philharmonie unter ihrem Chefdirigenten vom 17. bis 22. September mit gleich drei

unterschiedlichen Programmen im Sänger-saal des Märchenschlosses im Ostallgäu.

Festspielkonzerte NeuschwansteinAbheben aber wird in solch luftiger Höhe sicherlich keiner – auch wenn die Gastspiele unter bemerkenswerten Vorzeichen stehen. Denn mit Nikolaus Boewer (Violine) und Florian Barak (Violoncello) sind zwei Mit-glieder der Staatsphilharmonie solistisch zu erleben. Sie eröffnen die Reihe der rhein-land-pfälzischen Auftritte mit dem „Dop-pelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll“ von Johannes Brahms. Und weil die beiden befreundeten Musiker auch beim Golfspiel mächtig viel Spaß mit-einander haben, werden die gemeinsamen Auftritte zweifelsohne zu einem kommu-nikativen Vergnügen der besonderen Art. Nicht weniger als das nämlich erfordert die Partitur dieses im Sommer 1887 kompo-nierten und eher unprätentiösen Werkes: erzählfreudige und gleichermaßen virtu-ose Saitenkünstler, deren Kunstfertigkeit sich weniger in solistischem Kräftemessen erschöpft als durch gut abgestimmtes, far-benreiches und nuanciertes Zusammenspiel auch mit dem Orchester Klang werden soll.

„Wir freuen uns auf das Konzert in Neu-schwanstein, weil wir das Brahms-Doppel-konzert mit unseren Kollegen und Karl-Heinz Steffens aufführen dürfen. In der schönen Atmosphäre des Sängersaals ist das etwas ganz Besonderes“, kann Solo-Cellist Barak die beiden Auftritte an der Seite von Konzert-meister Boewer kaum erwarten.

Komplettiert wird dieses erste Programm durch Ludwig van Beethovens „Sinfonie Nr. 5 c-Moll“ sowie Richard Wagners Ou-vertüre zu „Rienzi“. Gern darf es anläss-lich dessen 200. Geburtstages auch noch ein bisschen mehr Wagner sein. In ihrem zwei-ten Programm präsentieren die Staatsphil-harmonie und renommierte Gesangssolisten an drei Abenden Klänge aus „Tristan & Isolde“. Das sechste Konzert beginnt noch einmal mit Musik des Günstlings König Ludwigs II. Neben „Siegfried-Idyll“ und der „Sinfonie Nr. 3 F-Dur“ von Johannes Brahms erklingt außerdem das „Konzert für Trompete und Orchester E-Dur“ von Jo-hann Nepomuk Hummel. Solist ist der dies-jährige „Artist in Residence“ der Deutschen Staatsphilharmonie, Reinhold Friedrich. Text: Gert DeppeNikolaus Boewer, Violine Florian Barak, Violoncello

Staatsphilharmonie auf Tour

MUSIK AUF DEM GIPFEL KÖNIGLICHERGEFÜHLE

Dank des Einsatzes des künstlerischen Leiters Karl-Heinz

Steffens hat sich der Friedberger Musik-sommer zu einem

vielbeachteten mu-sikalischen Ereignis

entwickelt.

Page 16: Dsphrp magazin01 web final

16

Neuigkeiten und Meldungen

STEFFENS DEBÜTIERT BEI DEN BERLINER PHILHARMONIKERN

Eigentlich kann man bei Karl-Heinz

Steffens und den Berliner Philharmonikern

gar nicht von Debüt sprechen, war doch

Steffens als Solo-Klarinettist dem renom-

mierten Orchester bis 2007 verbunden.

Doch jetzt steht er bei den Berlinern am

9., 10. und 11. Oktober erstmals am Pult.

Dazu gratulieren wir unserem Maestro

natürlich ganz herzlich! Auf dem Programm

stehen Werke von Ludwig van Beethoven,

Bernd Alois Zimmermann und Franz

Schubert.

Weitere Informationen finden Sie unter

www.berliner-philharmoniker.de/konzerte

GROSSES LOB FÜR BEETHOVENS NEUNTEEs gibt keinen besseren Saisonabschluss, als einen

ausverkauften Konzertsaal im Pfalzbau. Karl-Heinz

Steffens dirigierte am 29. Juni Beethovens Sinfonie

Nr. 9 und beschloss damit den mehrjährigen Beetho-

ven-Zyklus. Publikum und Presse zeigten sich begeistert.

Die Rheinpfalz urteilte über das Konzertereignis: „Eine

unerhört vitale, hoch expressive, eminent musikalische

Aufführung mit Seltenheitswert“ mit einem „unge-

mein souverän, suggestiv, mit geradezu vulkanischem

Temperament und zugleich mit einem Höchstmaß an

Feingefühl agierenden“ Steffens.

NEU IM ORCHESTER Zur neuen Spielzeit dürfen wir einige neue Orchester-

mitglieder bei der Staatsphilharmonie begrüßen,

die wir in diesem und in den kommenden Maga-

zinen näher vorstellen werden. Olga Pogorelova

unterstützt das Orchester als 1. Konzertmeisterin,

Karoline Markert und Pavel Verba verstärken die

Bratschen und Hanna Mangold steigt als stellvertre-

tende Soloflötistin ein. Daniel Kroh komplettiert die

zweiten Geigen. In der Verwaltung begrüßen wir die

neue Orchesterdisponentin Clara Criado Hernández

sowie Elisabeth Seibold als Volontärin und wünschen

allen Neuankömmlingen einen guten Start.

OLGA POGORELOVA – Die Staatsphilharmonie hat eine neue erste Konzertmeisterin. Die gebürtige Russin erhielt ihren ersten Geigenunterricht mit fünf Jahren. Nach ihren Studien am Moskauer Kon-servatorium, an der Musik-hochschule Freiburg sowie der Musikhochschule Mün-chen war sie zunächst 2. Kon-zertmeisterin des Philharmo-nischen Orchesters Würzburg, bevor sie 2002 als 1. Konzert-meisterin an das Staatsor-chester Darmstadt wechselte. In der Saison 2012/2013 spiel-te sie als 1. Konzertmeisterin am Sinfonieorchester Wupper-tal. Olga Pogorelova ist Preis-trägerin mehrerer internatio-naler Violin- und Kammermu-sikwettbewerbe.

PAVEL VERBA, 1984 in St. Petersburg geboren, verstärkt die Bratschen der Staatsphil-harmonie. Nach acht Jahren Violinunterricht am Petersbur-ger Musikgymnasium studier-te er Bratsche am Rimskij-Kor-sakov-Musikkolleg, am St. Pe-tersburger Konservatorium sowie an der Universität der Künste Berlin. Von 2011 bis 2013 war er Mitglied der Orchesterakademie bei der Staatsoper Berlin unter der Leitung von Daniel Baren-boim. Im Rahmen der Akade-mie erhielt er Viola-Unterricht bei den Solobratschisten der Staatskapelle Berlin, Prof. Felix Schwarz und Julia Deyneka sowie bei Prof. Wilfried Strehle sowie bei Annemarie Moor-croft & Igor Budinstein.

Page 17: Dsphrp magazin01 web final

17

Neuigkeiten und Meldungen

SO UM 5:KAMMERMUSIK SONNTAGS UM FÜNF

Das Klaviertrio, op. 70, Nr. 2 von Ludwig van Beethoven steht im Schatten des vor-anstehenden sogenannten Geister-Trios. Völlig zu Unrecht, wie wir meinen, und auch Beethoven selbst bevorzugte das zwei-te Trio gegenüber dem heute populäreren Nachbarn.

Das erste Klaviertrio von Dmitri Schosta-kowitsch ist geprägt von den emotionalen Höhen und Tiefen eines 17-Jährigen und spiegelt seine improvisatorische Erfah-rung im Stummfi lmkino wider. Antonín Dvoráks Dumky-Trio ist eines der belieb-testen Kammermusikwerke, in dem balla-denartige slawische Volkslieder („Dumky“) kunstvoll verarbeitet werden. Kurz: Ein „vielsaitiges“ Programm erwartet Sie!

Zu Beginn einer neuen Saison und in Vor-freude auf fünf anregende Sonntagstreffen „um 5“ möchten wir uns herzlich bei un-seren Orchesterkollegen bedanken, die wieder wunderbare Programmideen aus-gearbeitet haben und Ihnen damit eine abwechslungsreiche Kammermusiksaison garantieren. Erleben Sie vielseitige Beset-zungen und eine große Bandbreite an In-strumenten.

Unser liebstes und süßestes „Motto“ be-gleitet uns seit Beginn dieser Veranstal-tungsreihe – dürfen wir doch an den op-tisch raffinierten und köstlich schme-ckenden Kreationen unserer „Kuchenfee“ Frau Wons teilhaben.

Übrigens: Die kostenlose Kinderbetreu-ung darf gerne intensiver beansprucht werden! Freuen Sie sich also mit uns auf besondere Sonntage, die all unsere Sinne ansprechen mögen.

Ihr Gerhard Kraßnitzer und das gesamte SO UM 5-Team

Mot

iv: „

The

Shar

p Fa

mily

“ vo

n Jo

han

Jose

ph Z

offa

ny,

17

79 –

178

1 (

Nat

iona

l Por

trai

t G

alle

ry L

ondo

n)

SO UM 5 IM OKTOBER: „VIELSAITIG“

„Unser Programmtitel deutet es

schon an: Als Musiker möchten wir

vielseitig sein und jedem Stil, jedem Stück

gerecht werden. Wir wollen dem Wesen

verschiedenster Komponisten auf den

Grund gehen und ihren Zeitgeist hörbar

machen, wie wir ihn heute verstehen und

Mot

i

177

Mit Sonntagskaffee, Konzert-

einführung und kostenloser

Kinderbetreuung

CLARA CRIADO HERNÁNDEZ

ist seit August neue Orchester-disponentin der Staatsphilhar-monie. Die gebürtige Spanie-rin war u.a. von 2010 bis 2011 Leiterin der Orchesterabteilung der Palau de les Arts Stiftung in Valencia unter der Leitung von Musikdirektor Lorin Maazel, wo sie für die Personalplanung und für das Orchesterbüro verantwortlich war. Von 2006 bis 2010 war sie als Akademi-sche Koordinatorin an der Akademie für Orchesterstudien (Barenboim-Said Stiftung) in Sevilla tätig.

SO Ä 20. OKTOBER 2013 Ä 17:00

Ludwigshafen, Philharmonie

TonTrio: Julia Haverkamp, Klavier,Karlotta Eß, Violine, Daniel Haverkamp, Violoncello

Ludwig van Beethoven Klaviertrio Es-Dur, op. 70 Nr. 2Dmitri Schostakowitsch Klaviertrio Nr. 1 c-Moll, op. 8Antonín Dvorák Klaviertrio Nr. 4 e-Moll, op. 90 „Dumky“

Tickets unter Telefon 0621 5042558

erleben. Deswegen lieben wir kontrastreiche Programme, die uns und die

Zuhörer in unterschiedlichste Welten entführen. Und die ‚Vielsaitigkeit’ ist

ja schon durch die Besetzung vorgegeben... Lassen Sie sich also entführen!

Daniel Haverkamp, Violoncello

Page 18: Dsphrp magazin01 web final

18

Die Mainzer Meisterkonzerte

HOCHKARÄTER IM KULTURPROGRAMM DES LANDES

Mit einer hervorragenden Erfolgsbilanz können die Mainzer Meisterkonzerte seit Jahren ihre feste Position im bunten Main-zer Kulturleben behaupten. Das außeror-dentliche Niveau der sinfonischen Konzerte begeisterte das stetig wachsende Publikum und die Pressevertreter aus dem gesamt-en Rhein-Main-Gebiet in den vergangenen Jahren immer wieder: Die Besucherzahl hat sich in den vergangenen 10 Jahren um rund 93% erhöht, wie Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt, jüngst der Mainzer Rhein Zeitung sagte. Fanden in der Saison 2003/2004 noch rund 4.000 Musikinteressierte den Weg in die Rheingoldhalle, waren es 2012/13 bereits rund 7.900 Zuschauer. Nach Angaben der Agentur Mainz Klassik haben sich auch die Abonnentenzahlen auf hohem Niveau stabilisiert. Diese Fakten belegen, dass die Konzertreihe für das kulturelle Leben uner-setzlich ist – für Mainz und für die Staats-philharmonie. Und dass das künstlerische Konzept aufgeht.

Oberbürgermeister Ebling wünscht bereits jetzt alles Gute für das kommende Jahr: „Wenn wir in der Saison 2014/2015 das 30. Jubiläum der Meisterkonzerte feiern, verbinde ich damit den Wunsch auf ein weiterhin fruchtbares und im Dienste der Musik stehendes gemeinsames Wirken der Landeshauptstadt Mainz und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.“

Mit ihren hochkarätigen Sinfonie-

konzerten zählen die Mainzer Meister-

konzerte seit fast drei Jahrzehnten zu

den kulturellen Höhepunkten des

Kulturangebotes in Rheinland-Pfalz.

Sie sind damit herausragender

Bestandteil des klassischen Musiklebens

der Landeshauptstadt und

erfreuen von Jahr zu Jahr immer mehr

Besucher.

Rheingoldhalle Mainz

Spielort

Darüber freut sich auch Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt: „Die große Konstante bildet dabei von Anbeginn die Deutsche Staatsphilharmo-nie Rheinland-Pfalz. Für den renommierten Klangkörper sind die Meisterkonzerte in der Rheingoldhalle wichtige Termine im Kalen-der des Orchesters. Sie sind daher bei der Auswahl der Dirigenten und Solisten stets prominent besetzt.“

Allein fünf der insgesamt acht Mainzer Meisterkonzerte gestal-tet die Staatsphilharmonie als einziges Sinfonieorchester des Landes. „Die Tatsache, dass die Staatsphilharmonie den Großteil der Konzerte in Mainz bestreitet, ist Beleg für die gute und stabi-le Zusammenarbeit. Sie gehört damit zu den erfolgreichen Kul-turkooperationen in Rheinland-Pfalz“, betont Ebling. Das Be-sondere an den Künstlern und Programmen ist, dass die Konzert-reihe immer wieder spannende Entdeckungen möglich macht: So brilliert zum Beispiel der junge Hornist Cong Gu, Meister seines Fachs und begnadeter Solist der Staatsphilharmonie, am 24. Mai 2014 mit dem Hornkonzert Nr. 4 von W. A. Mozart. Am 4. April 2014 darf man gespannt sein auf den jungen, in Deutschland noch unbekannteren, aber bereits international erfolgreichen argenti-nischen Dirigenten Alejo Pérez. Neben den Klassikern findet man im Programm auch manche Raritäten, wie etwa das Konzert für zwei Klaviere des französischen Pianisten und Komponisten Francis Poulenc. Freuen dürfen sich die Konzertfreunde aber auch auf die Musik der „Großen“, wie Dvořáks, Brahms, Schostakowitsch, Sibelius und Beet-hoven.

Fünf Mainzer Meisterkonzerte mit der StaatsphilharmonieDer musikgeschichtliche Bogen der Mainzer Meisterkonzerte in der Saison 2013/2014 ist weit gespannt: Er reicht von Vivaldi bis Strawinsky und von barocken Solokon-zerten bis zu sinfonischer Programmmusik. Acht sinfonische Abende mit internatio-nalen Stars und jungen Talenten erwarten das Publikum zwischen dem 7. September 2013 und dem 24. Mai 2014 im großen Saal der an der Rheinpromenade gelegenen Rheingoldhalle.

Allein fünf der insgesamt acht Mainzer Meisterkonzerte gestaltet die Staatsphilharmonie als einziges Sinfonieorchester des Landes.

Page 19: Dsphrp magazin01 web final

19

WERDEN SIE MITGLIED Als Mitglied des Freundeskreises Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz e.V. unterstützen Sie das Orchester in vielerlei Hinsicht. Sie fördern u.a. die Verwirklichung von Kinder- und Jugendkonzerten, die Vergabe von Kompositionsaufträgen und die Umsetzung außergewöhnlicher Konzertereignisse. Sie erhalten dafür ermäßigte Ein-trittskarten, Einladungen zu Orchesterproben sowie CDs der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz zu vergünstigten Preisen.

Als Einzelperson bezahlen Sie pro Jahr 27 €, als Ehepaar 40 € und als Firma 70 €. Nähere Informationen erhalten Sie unter Telefon 0621 - 59 90 90

Ihren Auftakt in Mainz hat die Staatsphil-harmonie am Sonntag, den 13. Oktober 2013 unter der Leitung von Fabrice Bollon mit dem jungen Cellisten peruanisch-uru-guayischer Abstammung, Claudio Bohor-quez. Freunde gehobener Celloliteratur dür-fen sich auf das schwärmerische Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll von Camille Saint-Saëns freuen.

Turbulent geht es dann am 17. November 2013 zu, wenn das Geschwisterpaar Mona und Rica Bard in zwei Doppel-Klavier-konzerten von Poulenc und Mozart in die Tasten greift: Das erste, von Poulenc, bietet einen wilden Mix aus Varieté, Jazz, Game-lan, Marschmusik und romantischen Kanti-lenen. Es dirigiert Marcus Bosch.

Solo- und Doppelkonzerte können ganz Unterschiedliches von ihren Interpreten

verlangen. Der Herausforderung stellen sich im diesjährigen Weihnachtskonzert am 15. Dezember Michala Petri, die führen-de Blockflötistin unserer Zeit, und Serge Zimmermann, der als Violinsolist sehr erfolgreich in die Fußstapfen seines weltbe-rühmten Vaters Frank Peter tritt.

Das Zwiegespräch von Hörnern und Englischhörnern im Kopfsatz von Haydns Sinfonie Nr. 22 erinnerte die Zeitgenossen an eine gelehrte Disputation – daher der Beiname „Der Philosoph“. Die lettische Weltklassegeigerin Baiba Skride inter-pretiert das witzig-verspielte, in farbigen Nuancen zwischen Barock und Jazz chan-gierende Violinkonzert D-Dur von Igor Strawinsky.

Den drei Wiener Klassikern widmet die Staatsphilharmonie das letzte Saisonkon-

Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz freut sich über die Beliebtheit der Mainzer Meisterkonzerte.

Spielort

zert am 24. Mai 2014. Die Leitung hat Domingo Hindoyan, ausgebildet im groß-artigen Musikfördersystem Venezuelas. Der chinesische Hornist Cong Gu interpretiert Mozart und zum Abschluss erklingt Beetho-vens Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, „Eroica“.

Page 20: Dsphrp magazin01 web final

20

Die Kinder des Kindergartens Neuhofen bekamen am 1. Juli 2013 Besuch der Staatsphilharmonie. Sie erfuhren, wie ein Orchester aufgebaut ist und lernten den Unterschied zwischen Blas- und Streichinstrumenten. Bei der Instrumen- tenvorstellung lauschten sie dem Klang des Violoncellos und durften das Instrument selbst ausprobieren (am Cello: Benjamin Fazlagic).

Im Zuge der Kulturwoche Neustadt im Juni veranstaltete die Staatsphilhar-monie mit Schülerinnen und Schülern des Leibniz-Gymnasiums in Neustadt den Workshop „Entdecke Musik in dir“. Im KlangReich stellten Orches-termusiker verschiedene Holz- und Blechblasinstrumente sowie Streich-instrumente vor. Ein Besuch in der Philharmonie mit Audio-Guide-Füh-rung, einer Hausführung und einem Gespräch mit dem Gastdirigenten Toshiyuki Kamioka gehörte ebenso dazu wie ein Workshop für Body-percussion und Trommeln unter der Leitung von Prof. Thomas Keems. Zum Abschluss erhielten die Kinder freien Eintritt zum moderierten Vorkonzert der Staatsphilharmonie im Neustädter Saalbau.

Musikalische Frühförderung mit Rasseln, Trommeln und Flöten begeistert schon die Kleinsten. Daher haben sich junge Mütter der Staatsphilharmonie die Krabbelkonzerte ausgedacht. Am Mittwoch, den 20. November 2013 um 11.00 Uhr wird das nächste Krabbel-konzert zum Thema „Herbst“ stattfi nden. Näheres erfahren Eltern zeitnah auf unserer Website, auf Facebook und in der Tagespresse. Gerne nehmen wir Interessenten in unseren E-Mail-Verteiler auf. Vormerkungen unter [email protected] oder unter Telefon 0621 59909-26.

RÜCKBLICK: KINDERGARTEN- UND SCHULPROJEKTE

AUSBLICK: KRABBELKONZERTE FÜR KINDER VON 0 BIS 3 JAHREN

Engagement

ZUKUNFTSMUSIK FÜR KLEINERE UND GRÖSSERE

Schule & Familie

SCHON EINMAL VORMERKEN: Das 1. KiKo Kinderkonzert „Es begab sich aber zu der Zeit“ – eine Koproduktion mit der KiTZ Theaterkumpanei Ludwigshafen – fi ndet im Dezember statt. Termine: 13. Dezember 2013, 9.30 Uhr und 11.00 Uhr, 15. Dezember 2013, 11.00 Uhr, 16. Dezember 2013, 9.30 Uhr und 11.00 Uhr. Auch Schulklassen sind herzlich willkommen: Vormerkungen unter Telefon 0621 59909-26.

Page 21: Dsphrp magazin01 web final

21

G R O S S E M U S I K . G R O S S E S E N G A G E M E N T.

Als Stifter der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz ermöglichen Sie außergewöhnliche Konzerte, das Ausloben von Musikpreisen, die Vergabe von Stipendien an junge und begabte Musikerinnen und Musiker aus der Region sowie von Aufträgen im Bereich Musik.

Nähere Informationen erhalten Sie unter Telefon 0621 59 90 90 oder im Internet unter www.staatsphilharmonie.de

STIF TUNGDEUTSCHE STA ATSPHILHARMONIERHEINL AND-PFAL Z

DAS „GESCHENK MUSIK“ AN DIE KINDER WEITERGEBEN:PATENSCHAFT FÜR DIE ERICH KÄSTNER-SCHULE

Instrumentenvorstellungen in der Schule oder im KlangReich, Besuche in der Phil-harmonie mit Blick hinter die Kulissen, geführte Probenbesuche der Schülerinnen und Schüler: Zwischen der Erich Kästner- Schule in Ludwigshafen und der Staatsphil-harmonie gab es bereits in den vergangenen Jahren eine enge Verbindung und vielfältige Aktivitäten. Nun soll aus dieser Verbunden-heit eine „wunderbare Freundschaft“ werden: Prof. Michael Kaufmann, Intendant, und Sabine Wulf, Konrektorin und kommissa-rische Schulleiterin, einigten sich darauf, die Beziehung nun im Rahmen einer offizi-ellen Partnerschaft/Patenschaft zu Beginn

der Saison 2013/2014 zu festigen. Mit einzelnen Programmbausteinen speziell für die Klassenstufen 2 und 4 soll in den Kindern die Begeisterung für klassische Musik geweckt werden.

„Diese Zusammenarbeit ist für unsere Schule etwas ganz Besonderes und für die Kinder, die teilgenommen haben, eine unglaubliche Erfahrung, die sie sehr selbstbewusst hat werden lassen“, freut sich Sabine Wulf. „Wir sehen es als unseren kulturellen Auftrag und als ein Privileg, das ‚Geschenk Musik‘ an die Kinder weiterzugeben“, erklärt Prof. Michael Kaufmann.

AuftaktkonzertZum festlichen Auftakt der Patenschaft wird es am 27. September 2013 um 10.00 Uhr ein Konzert für Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner-Schule in der Philharmonie geben. Auf dem Programm stehen der Kaiserwalzer von Johann Strauß sowie das Konzert für Trompete und Orchester E-Dur von Johann N. Hummel.

Das Orchester spielt unter der Leitung von Chefdirigent Karl-Heinz Steffens, Solist ist der Trompeter Reinhold Friedrich, in dieser Saison „Artist in zert am 24. Mai Residence“ der Staatsphilharmonie.

Schule & Familie

Page 22: Dsphrp magazin01 web final

Arnold Schönbergs Spektrum ging von philosophischen und politischen, musik-ästhetischen und sa-tirischen, literarischen und zeitanalytischen Texten über ein viel-fältiges bildnerisches Schaffen – Porträts und Selbstporträts, Landschaftsbilder, Karikaturen, Entwürfe zu Bühnenbildern, Spielkarten – bis zu Erfindungen von Gegenständen des individuellen Alltags. Er war eine Per-sönlichkeit, die sich menschlich wie künst-lerisch zeitlebens tendenzieller Anpas-sung widersetzt hat. Auch die »Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen« war eine Erfindung und Konzept eines Künstlers, der sich kei-nen Systemzwängen unterwerfen wollte und seiner Kunst jene Freiheit zugestand, die »nicht von Können, sondern vom Müssen« kam.

Kolumne

Lob des VorurteilsProf. Dr. Matthias Henke

22

Page 23: Dsphrp magazin01 web final

Kolumne

Matthias Henke, Univ.-Prof. Dr., seit 2008 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Siegen, seit 2013 Gastprofessor an der Donau-Universität Krems, Wissen-schaftlicher Beirat der Ernst Krenek Institut Privatstiftung, Wissenschaftlicher Beirat der Kurt-Weill-Gesellschaft Dessau, Vorstandsmitglied der Eduard-Erd-mann-Gesellschaft.Prof. Dr. Matthias Henke ist Autor zahl-reicher Bücher und Aufsätze zur Musik des 20. Jahrhun-derts (Schwerpunkt Österreich); aktuelle Veröffentlichung: Schönheit und Ver-fall –Thomas Mann und Ernst Krenek (i.V.)

dete Komponieren demnach geschicht-lich legitimiert ist und die dank solcher Mög-lichkeiten entstan-denen Werke (etwa die Kunst der Fuge) unbestreitbar zu den wertvollsten Schätzen der abendländischen Kulturgeschichte ge-hören, ist der Vorwurf, ein Komponist kon-struiere sein Musik, dann überhaupt noch einer? Eine rhetorische Frage, zugegeben ...

Fassen wir zusammen. Der Vorwurf, Schön-berg komponiere mit dem Rechenschieber, trifft auf ihn nicht zu, da er von einem anderen Konzept ausgeht, er vom Wiener Espressivo beseelt ist. Und selbst wenn der Vorwurf zuträfe, wäre er nur ein vermeint-licher, denn viele bedeutende Werke der europäischen Musikgeschichte verdanken dem ‚Rechenschieber’ ihre Existenz.

Wenn wir solche Verdikte wie das über Schönberg nicht als Urteil nähmen, son-dern im Sinn eines Vor-Urteils verstünden, verlören sie einerseits einen guten Teil ihrer schädlichen Wirkungsmacht, andererseits könnten wir – mit unseren Vor-Urteilen, also Anschauungen, die nicht einbetoniert sind – freier durch die musikalischen Land-schaften wandern und mit mancher unver-muteten Begegnung rechnen. Dann ließe sich entdecken, dass die Musik unserer Zeit gar nicht immer tiefernst sein muss (man denke nur an die Werke von Kurt Schwert-sik) oder dass Alban Bergs ‚atonales’ Violin-konzert hochromantisch aufgeladen ist und Joseph Haydn mehr zu bieten hat als eine olle Perücke.

Text linke Seite: Arnold Schönberg Center, Wien. Abbildung: Design eines Sets Spielkarten von Arnold Schönberg. Abbildungen diese Seite: Arnold Schönberg (1874-1951), Selbstbildnis von 1910, Franz Joseph Haydn (1732-1809)

Irgendwann, es ist schon ein paar Jahre her, las ich in einem bekannten Politmaga-zin, Arnold Schönberg habe seine Musik mit dem Rechenschieber erfunden. Schwerlich lässt sich eine Aussa-ge über den Kompo-nisten zitieren, deren Wahrheitsgehalt ge-ringer ist. Sie ließe sich in wenigen Minu-ten widerlegen, wenn man sich gemeinsam über die Noten beu-gen oder ein Werk des Geschmähten hören würde. Dann dürfte man nämlich schon bald entdecken, wie Schönbergs Musik von Innen nach Außen wächst, und nicht umgekehrt. Ins Grübeln lässt aber kommen, dass dergleichen seit ewig und drei Tagen repetiert wird. Woran mag das liegen? Eigentlich gibt es nur eine Erklärung. Die zigfache Wiederholung des Vorwurfs oder besser des als Vorwurf Ge-meinten hat sich mittlerweile zu einem festen Urteil verdichtet, gegen das Schön-berg naturgemäß keinen Widerspruch mehr einlegen kann.

Wenn das richtig ist, stellen sich zwei weitere Fragen. Erstens, was steckt hinter dem Vor-wurf? Hinter ihm, wäre eine Antwort, ver-birgt sich eine spezielle, verengte Auffassung, und zwar die, Musik sei ausschließlich eine Sache des Gefühls. Interessant ist hier, dass man in der Regel nur an neuerer Musik be-mängelt, übertrieben verkopft zu sein. Dabei bringt ein Blick zurück etwas ganz Anderes zutage. Spätestens im 14. Jahrhundert began-nen Komponisten (unter ihnen Guillaume de Machaut) Musik technisch, also ‚mit dem Rechenschieber’ zu konstruieren – mit na-hezu architektonischer Strenge. So öffneten sie bis dahin unbekannte Klangräume, deren weiterer Erforschung sich die folgenden Generationen widmeten: Großmeister von Dufay bis Bach. Damit kommen wir zur zweiten Frage. Wenn das rational begrün-

23

Page 24: Dsphrp magazin01 web final

HÖHEPUNKTENOVEMBER – DEZEMBER 2013

Deutsche Staatsphilharmonie

Rheinland-PfalzHeinigstraße 40

67059 Ludwigshafen

Telefon 0621 - 59 90 90

Telefax 0621 - 59 90 950

[email protected]

www.staatsphilharmonie.de

In der Trägerschaft des Landes Rheinland-Pfalz

Ihr nächstes MAGAZIN erscheint

im Oktober 2013

Mon

a &

Ric

a B

ard

FR Ä 15. NOVEMBER 2013 Ä 20:00 Ä KaiserslauternSA Ä 16. NOVEMBER 2013 Ä 20:00 Ä MannheimSO Ä 17. NOVEMBER 2013 Ä 19:30 Ä Mainz

Marcus Bosch, Dirigent | Mona & Rica Bard, Klavier

W. A. Mozart Ouvertüre zu „Le Nozze di Figaro“, KV 492F. Poulenc Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll, FP 61W. A. Mozart Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur, KV 365D. Schostakowitsch Sinfonie Nr. 9 Es-Dur, op. 70

DI Ä 26. NOVEMBER 2013 Ä 19:30 Ä Ludwigshafen

2. PHILHARMONISCHES KONZERT Auftakt zum Schubert-Zyklus

Karl-Heinz Steffens, Dirigent | Julia Faylenbogen, Sopran | Gérard Kim, Bariton

F. Schubert Sinfonie Nr. 1 D-DurG. Mahler Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“F. Schubert Sinfonie Nr. 2 B-Dur

MO Ä 2. DEZEMBER 2013 Ä 20:00 Ä LudwigshafenDI Ä 3. DEZEMBER 2013 Ä 20:00 Ä Ludwigshafen

KONZERTREIHE DER STADT LUDWIGSHAFEN UND DER BASF SE

Ariane Matiakh, Dirigentin | Ewa Kupiec, Klavier

K. Schwertsik „Musik: leicht flüchtig“W. Lutosławski Konzert für Klavier und OrchesterL. van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op. 92

FR Ä 20. DEZEMBER 2013 Ä 20:00 Ä Mannheim

MANNHEIMER MEISTERKONZERTE, CHORKONZERT Prof. Ralf Otto, Dirigent | Sarah Wegener, Sopran | Nohad Becker, Alt | Christian Rathgeber, Tenor | Klaus Mertens, Bass | Bachchor Mainz

G. F. Händel „Der Messias“, Oratorium in drei Teilen, bearbeitet von W. A. Mozart, KV 572