Dünnschichttechnologie im Reinraum · 9472 Grabs Leo Beeli Werdenbergstrasse 1 9471 Buchs...
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Praktikum: Dünnschichttechnologie im Reinraum
Team: Kevin Ilkow, Leo Beeli
Datum: 02.03.2011
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INTERSTAATLICHE HOCHSCHULE
FÜR TECHNIK BUCHS
Praktikum: Dünnschichttechnologie im Reinraum
Datum: 02.03.2011
Praktikanten:
Kevin Ilkow
Meinradsweg 3
9472 Grabs
Leo Beeli
Werdenbergstrasse 1
9471 Buchs
Verantwortlich für Dokumentation: Kevin Ilkow
Praktikum: Dünnschichttechnologie im Reinraum
Team: Kevin Ilkow, Leo Beeli
Datum: 02.03.2011
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Inhaltsverzeichnis
1. Zielsetzung und Aufgabenstellung .................................................................................................. 4
2. Vorbereitung ................................................................................................................................... 4
2.1 Reinraumklassifizierungen ...................................................................................................... 4
2.2 Reinraumbeleuchtung ............................................................................................................. 4
2.3 Lackdicke ................................................................................................................................. 5
2.4 Schichtdicken S1813 ................................................................................................................ 5
2.5 Schleuderkurve von S1813 ...................................................................................................... 6
2.6 Strukturbreite .......................................................................................................................... 6
2.7 Redox-Reaktion ....................................................................................................................... 7
2.8 Selektivität eines Ätzmediums ................................................................................................ 7
2.9 Dünnschicht-Temperatursensoren aus Aluminium ................................................................ 8
3. Beschichten eines Wafer ................................................................................................................. 9
3.1 Allgemeines zur Arbeitsweise ................................................................................................. 9
3.2 Schritt 0: Wafer vorbereiten ................................................................................................... 9
3.3 Schritt 1: Dehydrieren ............................................................................................................. 9
3.4 Schritt 2: Priming ..................................................................................................................... 9
3.5 Schritt 3: Lackbeschichtung (Spin-Coating) ............................................................................. 9
3.6 Schritt 4: Softbake (Stabilisierung der Lackschicht) .............................................................. 10
3.7 Schritt 5: Belichtung .............................................................................................................. 10
3.8 Schritt 6: Entwicklung ............................................................................................................ 11
3.9 Schritt 7: Kontrolle der Farbschicht ....................................................................................... 12
3.10 Schritt 8: Ätzen ...................................................................................................................... 13
3.11 Schritt 9: Ätzung Ausmessen ................................................................................................. 14
3.12 Schritt 10: Strippen ................................................................................................................ 14
3.13 Schritt 11: Schichtdicke des Aluminium ................................................................................ 14
4. Quellen .......................................................................................................................................... 15
5. Anhang........................................................................................................................................... 15
5.1 CD .......................................................................................................................................... 15
5.2 Reinraumnotizen ................................................................................................................... 15
5.3 Eigenständigkeitserklärung ................................................................................................... 15
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1. Zielsetzung und Aufgabenstellung
Im Rahmen dieses Praktikums sollen alle Lithographie- und Ätzschritte, die zur Strukturierung eines
mit Aluminium beschichteten Glaswafers notwendig sind, von Ihnen selbstständig unter Anleitung
eines MNT Ingenieurs im Reinraum durchgeführt werden. Dabei soll ein strukturierter Wafer erstellt
werden, der neben einem Piktogramm auch Teststrukturen enthält, die im Anschluss an die
Dünnschichtstrukturierung mit einem Mikrotaster (dem so genannten DekTak) vermessen werden
können. Neben der Herstellung und Vermessung der strukturierten Aluminiumschicht soll von den
Studierenden ein ausführlicher Prozessplan erstellt werden, der alle Prozessschritte mit den
zugehörigen Prozessparametern enthält.
2. Vorbereitung
2.1 Reinraumklassifizierungen
Beschaffen Sie sich Informationen über Reinraumklassierungen. Welche Reinraumklassen gibt es
und für welche der oben beschriebenen Prozessschritte sind welche Reinraumklassen notwendig?
Die Reinraumklassifizierungen werden in der Norm EN ISO 14644-1 geregelt, es gibt neun
verschiedene Stufen, angefangen bei ISO 9 bis hin zu ISO 1. Je kleiner der Zahlenwert, desto weniger
Partikel dürfen sich pro Kubikmeter in der Luft befinden. An der NTB wird die alte
Reinraumklassifizierungen nach amerikanischer Norm US FED STD 209E verwendet. In dieser Norm
werden die Reinräume durch Anzahl Partikel pro Kubikfuss klassifiziert. Am NTB werden 5 Reinräume
der Klasse 1000 mit Arbeitsbereichen der Klasse 100 Betrieben. Bei der Gegenüberstellung der zwei
Reinraumklassifizierungen entspricht die Klasse 1000 ca. der ISO Klasse 6 und die Klasse 100 ca. der
Klasse 5. Für die Dünnschichttechnologie gibt es keine konkreten Mindestanforderungen, jedoch gilt,
je höher die Klassifizierung, desto genauere Wafer können hergestellt werden.
2.2 Reinraumbeleuchtung
Im Skript-Abschnitt über Reinräume sind zwei der fünf MNT Reinräume dargestellt: der Weiss-
raum und der Gelbraum. Photolithographie wird im Gelbraum durchgeführt – WARUM??
Da der Photolack der auf die Wafer aufgetragen UV empfindlich ist, kann nicht im Weissraum
gearbeitet werden, da der Lack sonst durch die UV-Strahlen reagieren würde. Da das blaue Licht,
bzw. die Wellenlänge des blauen Lichtes den Photolack reagieren lassen, wird in einem Raum mit
gelbem Licht gearbeitet. Es könnte auch ein Raum mit rotem Licht sein, das Arbeiten in gelbem Licht
ist jedoch angenehmer als in rotem.
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2.3 Lackdicke
Auf eine Oberfläche soll eine 1,5 μm dicke Lackschicht aufgebracht werden. Berechnen Sie die
dafür notwendige Drehzahl ω. Setzen Sie die prozessabhängige Konstante . √
ein.
Für die Berechnung der Lackdicke wird die Formel √ verwendet. Die Dicke d hängt dabei von
der Drehzahl ω und der Zähigkeit (Viskosität) des Lackes ab. Für eine Lackdicke von 1.5 muss
folglich die Drehzahl . !"
.# $"√% 83.41 ) * +,
2.4 Schichtdicken S1813
Beschaffen Sie sich im Internet das Datenblatt des Photolacks S1813 der Firma Shipley. Bestimmen
Sie damit aus der Schleuderkurve (Schichtdicke in Abhängigkeit der Drehzahl) die erforderlichen
Drehzahlen für die Schichtdicken 1.0, 1.5 und 3.0 μm. Was fällt Ihnen auf?
Die erforderliche Drehzahl kann aus dem Diagramm des Datenblattes ausgelesen werden.
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Die erforderliche Drehzahl für 1.0 ist 7000 /0
Die erforderliche Drehzahl für 1.5 ist 3000 /0
Die Schichtdicke von 3.0 kann mit diesem Photolack nicht erreicht werden, dazu müsste der
Photolack S1822 verwendet werden.
Die Photolacke können immer nur für einen relativ kleinen Bereich eingesetzt werden, das setzt
voraus, dass im Labor verschiedene Photolacke vorhanden sind, was grössere Kosten zu Folge hat.
2.5 Schleuderkurve von S1813
Bestimmen Sie, wie gut die Schleuderkurve die √1 Beziehung erfüllt und bestimmen Sie die
prozessabhängige Konstante Kd.
Die Prozesskostante Kd berechnet sich: 2 √ 3456/ 789:";<
Daraus ergibt sich bei 1.0 eine Kd von 1 10< =< . >
√
Daraus ergibt sich bei 1.5 eine Kd von 1.5 10< =< . ?>
√
Die Prozesskonstante ist bei den zwei berechneten Schichtdicken sehr Ähnlich, das heisst, dass die
Bedingung √ erfüllt wird.
2.6 Strukturbreite
Berechnen Sie die minimale Strukturbreite, die sich bei einer Lackschichtdicke von 3 μm und
einem Proximity-Abstand von 20 μm bei UV Belichtung (λ ≈ 400nm) ergibt.
Die minimale Strukturbreite berechnet sich:
5"@7 =A ) B CD
A E6FF60Fä0H6 ) IJ4K//LM N5)LO0
LP Q/RS6 6J TORS)RU/RUL
Mit den Werten :
A 4000) 20LP 3
Ergibt sich: 5"@7 =400 10W 20 10< B $" 2.932 10< * Y
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2.7 Redox-Reaktion
Das Ätzen von Metallen ist eine chemische Redox-Reaktion, bei der das Silizium oxidiert wird. Wo
gehen diese Elektronen des Siliziums bei der oben vorgeschlagenen Reaktionsgleichung hin?
Z/[Z\ B 22]^ [O_\ B 2^ ] a Z/`bc][]^\ B 2^ B 22`[O_\
Das Silizium wird oxidiert, das heisst es gibt Elektronen ab. Gleichzeitig nimmt das KOH, welches
reduziert wird die Elektronen wieder auf, es entstehen das Oxidierte Silizium Z/`bc][]^\ und
das Kalium-Ion.
2.8 Selektivität eines Ätzmediums
Wie wird beim Ätzen die Selektivität eines Ätzmediums in Bezug auf Materialien bestimmt?
Es ist bekannt welche Ätzmedien für welchen Photolack, respektive für welches Metall oder für
welchen Kristall verwendet werden können. Eine Auswahl ist in der Tabelle unten gegeben.
Selektivität bedeutet, dass die Ätzlösung die Fähigkeit hat nur einen bestimmten Werkstoff
anzugreifen und die anderen nicht zu beschädigen.
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2.9 Dünnschicht-Temperatursensoren aus Aluminium
Metallische Widerstände haben in der Regel einen Widerstandswert R, der proportional zur
Temperatur ist. Kennt man den genauen Zusammenhang, kann man umgekehrt über eine
Widerstandsmessung die Temperatur bestimmen. Anstelle eines Drahtes verwendet man hier nun
bei Dünnschichtsensoren einige Hundert Nanometer dicke metallische Schichten
(Mäanderstrukturen), die auf einem Isolator aufgebrachte sind. Recherchieren Sie das Thema
Dünnschicht-Temperatursensoren und speziell für den Fall Aluminium.
Meistens werden Dünnschichttemperatursensoren auf Platin-Basis hergestellt, Aluminium ist nicht so
weit verbreitet. Ein Beispiel eines Platin-Sensors ist unten abgebildet.
Der Vorteil dieser Sensoren ist:
• vergleichsweise geringer Preis (Wenger als 1€ pro Stück)
• bessere Dynamik (regeltechnisches Verhalten) wegen kleinerer
Masse und großer Oberfläche
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3. Beschichten eines Wafer Die Hauptaufgabe in diesem Praktikum war die Herstellung und Vermessung eines mit Aluminium
beschichteten Glaswafers. Auf die notwendigen Prozessschritte wird im nachfolgenden
Praktikumsbericht genau eingegangen.
3.1 Allgemeines zur Arbeitsweise
Die Beschichtung, Belackung, Belichtung, Ätzung etc. findet in einem Reinraum der Klasse 1000 mit
Arbeitsbereichen der Klasse 100 statt. Zum verhalten im Reinraum gibt es allgemeine
Verhaltensregeln, die zwingend einzuhalten sind. Genaue Angaben über die Verhaltensregeln sind
dem Skript „Praktikum: Dünnschichttechnologie im Reinraum“1 zu entnehmen. Generell ist
Anzumerken, dass nur exaktes und vorsichtiges Arbeiten zum Erfolgt führt. Ebenfalls ist wichtig, das
mit dem Wafer bis zu Schritt 7 nur im Gelblichtraum gearbeitet werden darf.
3.2 Schritt 0: Wafer vorbereiten
Die Vorbereitung des Wafers gehört nicht direkt zum Inhalt des Praktikums, ist jedoch trotzdem
erwähnenswert. Die Glaswafer wurden einer Standreinigung unterzogen, bevor sie in der
Sputteranlage mit Aluminium beschichtet wurde. Diese Aluminiumschicht ist die Schicht die während
des Praktikums wieder teilweise abgetragen wird.
3.3 Schritt 1: Dehydrieren
Als erstes wurden die mit Aluminium beschichteten Wafer in einem Ofen2 mit 135°C für ca. 15-30
Minuten getrocknet. Durch die Hitze wird die Feuchtigkeit die sich durch Lagerung und Transport auf
dem Wafer abgesetzt hat entfernt.
3.4 Schritt 2: Priming
Nachdem die Wafer im Ofen getrocknet wurden, wurde auf die Oberfläche einen
Haftvermittler auftragen. Zu diesem Zweck wurden die noch heissen Wafer in die
Priming-Box gestellt, diese wurde dann zuerst mit reinem Stickstoff geflutet,
anschliessend wurde HMDS (ein Haftvermittler) in Dampfphase in die Box
eingeblasen. Dadurch wurde auf die Wafer der Haftvermittler aufgetragen.
3.5 Schritt 3: Lackbeschichtung (Spin-Coating)
Der nun erkaltete Wafer mit der Aluminiumseite nach oben in die Lackschleuder3 eingelegt, zu
diesem Zweck, wurde eine Pinzette die nur für die unbeschichteten Wafer war eingesetzt. Der Wafer
wurde nun mit Stickstoff abgeblasen um eine allfällige Staubpartikelschicht vom Transport zu
1https://intranet.ntb.ch/fileadmin/Intranet/unterrichtsunterlagen/chemie/MWC_II/Praktikum%20TuP_Reinrau
m_2011.pdf 2 Umluftofen Heraeus UT6/UT6P
3 Spincoater SM-180-BM
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entfernen. Anschliessend wurden ¾ einer Pipette mit Lack S18134 auf die Mitte des Wafers gegeben,
es musste darauf geachtet werden, dass die Farbe aus der Mitte der Flasche abgesogen wurde und
dass der Lack mittig und ohne Luftblasen auf den Wafer aufgetragen wurde. Anschliessen wurde der
Deckel der Schleuder geschlossen und an der Bedieneinheit auf das Programm für den Lack S1813
gestellt. Dieses drehte die Scheibe 40 Sekunden lang, mit einer Umdrehungszahl von maximal 4000
/0. Durch die Fliehkraft wurde der Lack nun über den ganzen Wafer verteilt. Gemäss
Theorieunterlagen5 im Reinraum war die entstandene Schicht nun 1.5 dick.
3.6 Schritt 4: Softbake (Stabilisierung der Lackschicht)
Um den Lack, der eben aufgetragen wurde, zu
stabilisieren musste der Wafer nun mit der
Pinzette für die beschichteten Wafer aus der
Lackschleuder genommen werden. Er wurde
dann auf die bereits auf 115°C vorgewärmte
Vakuum-Hotplate6 gelegt. Wichtig war, dass das
Vakuum angeschaltet wurde, bevor der Wafer
in die Maschine gelegt wurde, da der Wafer
sonst nicht schön gehaftet hätte. Der Wafer
wurde jetzt exakt 1 Minute auf der Heizplatte
gelassen und wurde dann, nach abschalten des
Vakuums, mit der Pinzette in einen Carrier7
gelegt.
3.7 Schritt 5: Belichtung
Vorder Belichtung müsste grundsätzlich noch
eine Rehydrierung des Wafers gemacht
werden, da die Lackschicht in unserem Fall
jedoch sehr dünn ist, muss dieser Schritt nicht
gemacht werden. Die Zeit in der die Wafer der
Umgebungsluft8 ausgesetzt sind bevor sie
belichtet werden reicht aus.
4 Lack S1813 / TuP-Praktika (MWC 2) / 27.02.11 ST
5 Durfte nicht aus dem Reinraum entnommen werden, ist den Studenten auch nicht zugänglich.
6 Hotplates HP150 7 Haltevorrichtung für Wafer, aus Kunststoff oder Glas
8 Temperatur 21.2°C / Luftfeuchtigkeit 45.8%
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Für die Belichtung wurde ein Maskaligner EVG
620 verwendet, mit diesem Belichtungsgerät
können sowohl 5x5" / 7x7" Glasfotomasken
(Chrommasken) oder Low-Res Folienmasken
mittels Glaschuck verwendet werden. Für den
Wafer, der im Praktikum beschichtet wurde,
reichte eine Folienmaske, da die zu
belichtenden Strukturen nicht zu fein sind. Die
Folienmaske und die Wafer werden in den
Belichter eingelegt, vorher aber noch mit
Stickstoff abgeblasen. Das
Belichtungsverfahren ist Top-Down, das heisst
die Folienmaske liegt oberhalb des Wafers und das Licht aus einer Quecksilberdampflampe wird von
oben zuerst durch die Folie und dann auf den Wafer gelassen. Am Belichter kann das Programm für
den Photolack S1813 eingestellt werden, die zusätzlichen Parameter die eingestellt werden müssen
ist der Proximity Abstand von 5 und die Belichtungsdosis von 350"d
e"f.
3.8 Schritt 6: Entwicklung
Vor dem Entwickeln sollte eigentlich noch kurz gewartet werden, damit der beim belichten in der
Farbe freigewordene Stickstoff auf der Farbe entweichen kann, da die Lackschicht jedoch sehr dünn
ist, kann in unserem Fall darauf verzichtet werden.
Als Entwickler wurde Microposit 351 verwendet,
dieser besteht aus 10%NaOH-Lösung die dann 1:5
verdünnt wurde. Für das entwickeln wurden die
Wafer in einen Kunststoffhalter eingespannt und
dann für ca. 30 Sekunden in die Entwickerlösung
getaucht. Anschliessend wurden die Wafer in einen
fliessenden Wasserstrom aus deionisiertem Wasser
eigetaucht und bewegt. Ein Messgerät mass den
elektrischen Widerstand dieses Wasserbades,
sobald dieser über 6Ω gestiegen war, konnte der
Wafer wieder entnommen werden. Der
Wiederstand zeigte an wie viele Ionen aus der
Ätzlösung sich noch im Wasser befanden, je höher
der Wert, desto weniger Ionen. Anschliessend
wurden die Wafer in einer Schleuder9
trockengeschleudert.
9 Trockenschleuder SM-180
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3.9 Schritt 7: Kontrolle der Farbschicht
Unter dem Mikroskop10 mit Vergrösserung 20
wurden jetzt die feinsten Strukturen des Wafers
auf ihre Genauigkeit vermessen. Als Testobjekt
diente ein Kreuz, das etwa die breite von 410
hatte. Durch den Vergleich der zwei Wafer
untereinander und mit der Belichtungsfolie, stand
fest, dass die festgestellte Asymmetrie des Kreuzes
bereits im Belichtungsfilm vorhanden war. Ebenso
hatte auch die Belichtungsfolie keine scharfen
Ecken und keine geraden Seitenflächen, was sich
auch bei den Wafern zeigte. Ursachen für diese
Fehler in der Folie liegen beim Drucker der Folie,
dieser Drucken ist zwar hochpräzise, scharfe Ecken
sind trotzdem nicht möglich und eine Asymmetrie
in eine Richtung ist auch immer vorhanden.
Das einzige Problem des Wafers, welches nicht auf
die Belichtungsfolie zurückgeführt werden konnte ist, dass das Kreuz auf dem Wafer kleiner ist als
das Kreuz auf der Folie. Die wahrscheinliche Ursache ist das die Ätzung zu stark war, diese hängt
unteranderem von folgenden Parametern ab:
• Zeit der Ätzens (in unserem Fall 30s)
• Leistung beim Belichten ( bei uns 350"d
e"f.)
• Proximity Abstand (bei uns 5 \
Belichtungsfolie11 Wafer 1 Wafer 2
Ebenfalls wird durch mittels DekTak die Schichtdicke des Photolackes auf dem NTB-Logo vermessen,
die Prozessparameter sind: Max. Messdicke 6.5 ; Messlänge 2000
Die gemessene Lackdicke ist 1.26 was im erwarteten Bereich liegt.
10
Lichtmikroskop Nikon ME600 11
Siehe CD für hochauflösende Bilder
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3.10 Schritt 8: Ätzen
Vor dem Ätzen sollte eigentlich ein Hardbake gemacht werden, da die verwendete Ätzflüssigkeit
jedoch nicht sehr aggressiv ist, kann dieser Vorgang eingespart werden. Der Ätzvorgang findet jetzt
auch im Weissraum statt.
Als Vorbereitung für Ätzen muss die Ätzflüssigkeit
AluEtch auf 52°C vorgeheizt werden. Diese
Flüssigkeit trägt ca. 200nm pro 30s ab. Als
Personenschutz wird eine dicke
Chemieabweisende Schürze getragen, ebenso
Handschuhe und ein Gesichtsschild. Gearbeitet
wird im kontaminierten Bereich immer nur mit
einer Hand, die andere bleibt auf dem Rücken, sie
wird verwendet um die Armaturen ausserhalb des
kontaminierten Bereiches zu bedienen.
Das Ätzen selber gliedert sich in 7 Schritte:
1. Die Wafer werden in einen Carrier aus Kunststoff gestellt, dieser wird dann für genau 1
Minute in die Ätzlösung getaucht.
2. Der Carrier wird vorsichtig in eine Tropfschale gestellt und quer über den Tisch gezogen bis
zum Spülbecken.
3. Der Carrier wird nun in das Spülbecken eingetaucht und immer hoch und runter bewegt.
4. Nach ca. 20 Sekunden hat sich ein Grossteil der Säure gelöst, das deionisiertem Wasser wird
nun abgelassen und durch frisches ersetzt.
5. Nun wird im neuen Wasser solange gespült bis der elektrische Widerstand des Wassers
mind. 6Ω erreicht hat.
6. Nun wird der Carrier aus dem Wasserbad genommen und in den nicht kontaminierten
Bereich der Arbeitsfläche gestellt.
7. Tropfschale und Handschuhe werden jetzt im Wasserbad gründlich gereinigt, anschliessend
wird die Arbeitsfläche noch von vorne nach hinten geputzt.
Die nun fertig geätzten Wafer wurden dann in den Carrier für die
Waschmaschine eingefüllt und dann in die Waschmaschine
gelegt, wo sie gründlich durchgespült wurden.
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3.11 Schritt 9: Ätzung Ausmessen
Wiederum mit dem DekTak12 wird nun zuerst die Schichtdicke von Aluminium und Lack gemessen,
der gemessene Wert ist 1.87 (Selbe Parameter wie bei Schritt 7). Da eine isotrope Ätzung
gemacht wurde, musste damit gerechnet werden, dass das Aluminium unter dem Lack auch
angegriffen wurde. Um das zu Überprüfen, wurden die Kanten des Kreuzes auf Unterätzungen
untersucht.
Wie im Photo links deutlich erkennbar ist, ist zwischen der
Aluminiumschicht und dem Glaswafer eine braune Schicht von
ca. 2.5 Breite diese Schicht ist Lack unter dem das
Aluminium weggeätzt wurden.
3.12 Schritt 10: Strippen
Prinzipiell ist unser Wafer jetzt fertig geätzt, jedoch ist immer noch der Photolack auf dem Aluminium
aufgetragen, diesen gilt es nun zu entfernen. Dazu wird der Wafer wieder in die Trockenschleuder
eingesetzt und mit Aceton benetzt. Dieses Aceton wird jetzt für ca. 20 Sekunden einwirken lassen.
Nun wird gleichmässig Aceton auf den Wafer gespritzt und die Trockenschleuder auf ca. 4000 /0
beschleunigt, anschliessend wird ohne Unterbruch von Aceton auf Isopropanol gewechselt und
anschliessen auf deionisiertes Wasser, der ganze Vorgang dauert höchstens 40 Sekunden. Jetzt ist
der komplette Lack abgetragen und der Wafer ist fertig.
3.13 Schritt 11: Schichtdicke des Aluminium
Als letzter Schritt wird nun noch die Schichtdicke des Aluminium gemessen, ebenfalls wider mit dem
DekTak, mit denselben Parametern wie bereits bei Schritt 7. Die Schichtdicke des Aluminiums auf
dem Glaswafer beträgt 530nm, was im Verhältnis zum möglich doch relativ dick ist. Zum Schluss wird
der Wafer zur Aufbewahrung in einen Kunststoffbehälter gelegt.
12
Dektak³ST
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4. Quellen
Bilder: - https://institute.ntb.ch/mnt/infrastruktur/prozesstechnologie/fotolithographie.html
- Powerpointpräsentation TU Braunschweig
Texinhalte: Praktikum: Dünnschichttechnologie im Reinraum
5. Anhang
5.1 CD
Auf der CD befinden sich:
• Praktikumsanleitung
• Praktikumsbericht als PDF
• Datenblatt S1813
• Powerpointpräsentation TU Braunschweig (Temperatursensoren)
• High-Resolution Bilder der Mikroskopaufnahmen
5.2 Reinraumnotizen
Reinraumnotizen Blatt 1-3
5.3 Eigenständigkeitserklärung
"Ich erkläre hiermit,
− dass ich die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe und ohne Verwendung anderer als
der angegebenen Hilfsmittel verfasst habe,
− dass ich sämtliche verwendeten Quellen erwähnt und gemäss gängigen wissenschaftlichen
Zitierregeln nach bestem Wissen und Gewissen korrekt zitiert habe.“
Donnerstag, 3. März 2011