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E-Commerce Paper | M&A Insights Aktive Marktgestalter treiben Konsolidierung Mai 2017

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E-Commerce Paper | M&A Insights

Aktive Marktgestalter treiben Konsolidierung

Mai 2017

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Aktive Marktgestalter treiben Konsolidierung.

Mit zunehmender Digitalisierung steigt auch die Komplexität des Handels. Dieser muss auf sich verändernde

Kundenbedürfnisse reagieren. Allein die Personalisierung des Einkaufserlebnisses erfordert weitreichende

Anpassungen und Umstrukturierungen, die viele stationäre, aber auch kleinere Online Händler nur schwer

umsetzen können. Besonders fällt dies bei den schwächelnden Kaufhausketten im Modesektor auf. Nach Steilmann,

Sinn-Leffers, Wöhrl, Pohland etc. hat nun auch Strauss Innovation den wohl endgültigen Insolvenzantrag gestellt.

Diverse Umstrukturierungsversuche sind fehlgeschlagen. Generell scheinen originäre Online Händler besser auf die

zunehmenden Veränderungen im Zeitalter der Digitalisierung vorbereitet. Dass aber auch diese einen relevanten

Marktanteil erreichen müssen, um dauerhaft überlebensfähig zu sein, steht jedoch außer Frage.

Insbesondere der Lebensmittelhandel könnte mit dem Markteintritt von Amazon Fresh vor weitreichenden

Veränderungen stehen. Viele deutsche Lebensmittelhändler könnten dem Druck von Amazon nicht gewachsen sein.

Der Verband der Insolvenzverwalter prognostiziert dabei eine zunehmende Pleitewelle. Wann Amazon Fresh nach

dem Launch in Japan nun aber auch in Deutschland wirklich durchstartet, bleibt abzuwarten. Dass Amazon bei der

aktuellen Wachstumsstrategie in Nicht-Kernmärkten auch nicht vor Akquisitionen zurückschreckt, zeigt die

Übernahme von Souq.com, die den Eintritt in den arabischen Raum eröffnet. Plattformen wie Amazon verändern

den Handel vor allem dahingehend, dass sie Herstellern einen zusätzlichen Direktvertriebskanal ermöglichen. Die

Digitalstrategien von großen Brands machen den Handel somit zunehmend obsolet. In Zeiten des E-Commerce

können auch reine Online Marken aufgebaut werden. Dass sich Eigenmarken online sehr gut vertreiben lassen, hat

Chal-Tec bereits eindrucksvoll bewiesen.

Auch Zalando hat bereits ein breites Netz an Eigenmarken aufgebaut. Der Fokus liegt jedoch weiterhin darauf,

großen Fashion Brands einen direkten Absatzkanal zu bieten. Mit der Übernahme von Kickz steigt Zalando nun

jedoch auch in den stationären Handel ein. Dies ist aus strategischen Gesichtspunkten eine sehr interessante

Akquisition. Zalando könnte somit neue Handels- und Retourenkonzepte testen.

Insgesamt ist die Dealaktivität im E-Commerce jedoch etwas zurückgegangen. Getrieben werden Transaktionen

überwiegen aus Konsolidierungstendenzen. Hier kristallisieren sich aktive Marktgestalter heraus. Neben den

Konsolidierungen bei den Shopping-Clubs um Vente-Privée und ShowroomPrivé waren zuletzt vor allem die Online-

Lieferdienste sehr aktiv. Im Beautybereich hat sich The Hut Group für weitere Akquisitionen gerüstet und auch Signa

Retail investiert in den weiteren Online-Ausbau der Gruppe. Als neuer Online-Marktgestalter kristallisiert sich aktuell

Walmart nach der Übernahme von Jet.com heraus. Seit dem Strategiewechsel im vergangenen Jahr übernahm

Walmart/Jet.com mit Shoebuy, Moosejaw und ModCloth bereits drei Online Shops aus dem Fashion Segment.

Welche Segmente noch auf der Liste stehen, bleibt abzuwarten.

Wir, die WALTER FRIES Corporate Finance, präsentieren Ihnen, basierend auf unserer langjährigen E-Commerce

Branchenerfahrung, im vorliegendem E-Commerce Paper die neuesten M&A Insights sowie die TOP 10

Transaktionen aus dem laufenden Jahr 2017. Wie gewohnt, fassen wir die neuesten Entwicklungen aus den

unterschiedlichen E-Commerce Segmenten #Fashion, #Home&Living, #Beauty&Health sowie den weiteren

Bereichen zusammen.

Zum Abschluss des E-Commerce Papers haben wir für Sie einen M&A-Transaktionsprozess grafisch aufbereitet.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.

Ihr Thorsten Hackspiel und Christian Eckhardt

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Markt- und Dealentwicklung im E-Commerce

Prognose der Umsätze im E-Commerce nach Produktsegmenten weltweit (in Mrd. €)

Wachstumsraten der einzelnen Produktsegmente (in %)

Quelle: Statista 2016

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Dealentwicklung nach Anzahl und Kaufpreis-Multiplikator in den letzten 30 Monaten

Quelle: Hampleton 2017, E-Commerce M&A Overview 1H 2017

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TOP 10 E-COMMERCE DEALS IN 2017 NACH VOLUMEN IN USD/ EUR*

No. Amount Paid (in m) Company Country Investor/Buyer Sector Deal Type

1 $650-750 Souq UAE Amazon Diversified Acquisition

2 $600 Younique USA Coty Beauty & Accessories Acquisition

3 $500 Flipkart India Ebay Diversified Investment

4 $250 Magento Commerce USA Hillhouse Capital Shop Software Investment

5 €120 Lampenwelt Germany 3i Group Home & Living Investment

6 $105 eBags USA Samsonite Specific Acquisition

7 $100 MissFresh China Consortium Food & Groceries Investment

8 $70 ShoeBuy USA Jet.com/ Walmart Fashion Acquisition

9 €58 Vestiaire Collective France Consortium Fashion Investment

10 $51 Moosejaw USA Jet.com/ Walmart Fashion Acquisition

*Nur Deals mit veröffentlichtem Transaktionsvolumen

Quelle: internetdealbook.com, eigene Recherche

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ONLINESEGMENT #FASHION

Walmart und Jet.com geben nun auch im Online Fashion Segment Gas

Nachdem Walmart mit der Übernahme von Jet.com für 3 Mrd. USD den größten Deal des Jahres 2016 durchgeführt

hat, stattet der US-amerikanische Einzelhandelskonzern das neue Tochterunternehmen mit weiterer Online-

Unterstützung aus. So wurde im Januar Shoebuy für 70 Mio. USD übernommen. Mit der Gründung im Jahr 1999

war Shoebuy einer der ersten Online-Schuhhändler weltweit. Mit über 800 Marken und über einer Million Artikel im

Sortiment ist der in Boston beheimatete Shop zu einem der führenden Schuh- und Modehändler gewachsen.

Shoebuy soll auch nach der Übernahme als eigenständiger Shop weitergeführt werden. Jet.com wird sowohl von der

langjährigen Erfahrung im E-Commerce-Segment profitieren als auch den Zugang zu einer großen Produktpalette

und zu starken Lieferantenbeziehungen erhalten und somit das Shopping-Erlebnis der Kunden verbessern. So kann

Jet.com selbst eine größere Auswahl an Schuhen und Sneaker im eigenen Onlineshop anbieten und die

Marktdurchdringung um einige Jahre beschleunigen. Auf der anderen Seite werden Walmarts

Geschäftsbeziehungen, Größe und Preismacht im Bereich Lieferkosten Shoebuy zu Gute kommen.

Im Februar übernahm Walmart dann den Online-Einzelhändler für Outdoor-Bekleidung und Schuhe Moosejaw für

rund 51 Mio. USD. Neben dem Online Geschäft betreibt Moosejaw 10 stationäre Läden, über 400 Marken befinden

sich im Sortiment. Moosejaw wird ebenfalls als eigenständiger Onlineshop weitergeführt. Bereits 1992 in Michigan

gegründet, besitzt auch dieses Unternehmen langjährige Erfahrungen im Onlinefashion-Sektor.

Im März erfolgte auch noch die Übernahme von ModCloth, einem 15 Jahre alten Online-Fashion-Retailer für vintage-

inspirierte Damenmode. Dies war nun bereits der vierte Zukauf für Jet.com seit März 2016. Damals hatte Jet.com

den Online-Möbelhändler Hayneedle für 90 Mio. USD übernommen.

All diese Deals folgen derselben Strategie: Die Online-Händler sind in einem Nischenmarkt aktiv, verkaufen aber

große Stückzahlen. Die Margen sind relativ hoch und die Marken recht schwierig für sich zu gewinnen. So können

Walmart und Jet.com ihr Sortiment in den verschiedenen Bereichen enorm ausweiten.

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Zalando will Sport- und Lifestyle-Bereich stärken

Europas größter Online-Modehändler Zalando gab im März die Übernahme der Sportkette Kickz bekannt. Mit

einem breiten Sortiment rund um den Basketball-Sport ist Kickz neben dem eigenen Online-Shop mit 15

Ladengeschäften in Deutschland vertreten, u.a. in Berlin, Hamburg und München. Der hohe stationäre Anteil von

Kickz zeigt, dass Zalando sich von einem Internet Pure Player zu einer umfassenden Fashionplattform entwickelt.

Die Übernahme soll in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Laut Handelsregister hat Kickz 2015 Umsätze

in Höhe von 42 Mio. Euro erzielt.

Calida übernimmt den deutschen Online-Händler Reich Online Services

Um sein Geschäft in Deutschland auszuweiten, übernimmt das Schweizer Bekleidungsunternehmen Calida den

Shop Betreiber Reich Online Services. Dies passt auch zur angepassten Unternehmensstrategie von Calida, die

einen Hauptfokus auf die Digitalisierung des Geschäfts legt. Der Online Dienstleister mit Sitz in Rosenheim

beschäftigt 75 Mitarbeiter und erzielte 2016 einen Umsatz im unteren zweistelligen Millionenbereich. Das

Unternehmen betrieb bereits den Onlineshop von Calida in Deutschland.

Die Curated Shopping Group erhält Investitions-Kapital in Höhe von 6 Mio. Euro

Lange Zeit war die Curated Shopping Group für Venture Capital Investoren geschlossen. Das deutsche Startup im

Curated-Shopping-Segment für Männer MODOMOTO wurde von Banken, wenigen kleinen Frühphaseninvestoren

und aus dem laufenden Cash Flow finanziert. So konnte MODOMOTO wachsen und sogar den niederländischen

Konkurrenten The Cloakroom übernehmen, wodurch die Curated Shopping Group entstand. In einer neuen

Finanzierungsrunde erhielt die Curated Shopping Group nun insgesamt weitere 6 Mio. Euro, wobei 5 Mio. Euro vom

neuen Gesellschafter, der AUDEN AG, kamen und der Rest von Alt-Gesellschaftern eingebracht wurde. Die Auden

AG hält nun eine Beteiligung von 10 Prozent, die vier Gründer besitzen weiterhin die Mehrheit.

Die 250 Mitarbeiter des Unternehmens beraten über 400.000 Kunden in Modefragen. Der Reiz des Curated-

Shoppings begründet der neue Investor mit einer hohen Kundenloyalität sowie überdurchschnittlichen Umsätzen

und Margen. Die Gruppe ist bereits in sieben Ländern aktiv und will nun weiter expandieren. Nachhaltiges

Wachstum ist für das Unternehmen sehr wichtig, dieses soll im Jahr 2017 auch auf profitablem Wege von Statten

gehen.

Bergzeit übernimmt die Shopping-Plattform Outdoor Broker

Bergzeit, der Multichannel-Händler im Bereich Outdoor, übernimmt die Shopping-Plattform Outdoor Broker.

Dadurch will Bergzeit seine Marktstellung festigen, den Outlet-Bereich weiter ausbauen und Synergieeffekte sowohl

im Marketing als auch in der Logistik nutzen. Outdoor Broker wurde 2009 gegründet und agiert nach einem

sogenannten Liveshopping-Konzept. Hier startet jeden Tag um 12.00 Uhr eine neue Verkaufsaktion, die zwischen

zwei und sieben Tagen lang läuft. Die tatsächlich verfügbare Menge wird immer mit 100 Prozent angezeigt. Meist

wird erst nach Ablauf der Aktion beim Hersteller bestellt. Auch im Outlet wird nur Markenware, und dies mit bis zu

55 Prozent Rabatt (im Vergleich zum UVP), verkauft. Seit 2012 gehört Bergzeit zum Südtiroler Sportfilialisten

Sportler AG und baut seit Herbst 2016 ein neues Logistikzentrum in Otterfing.

Vestiaire Collective erhält Kapitalerhöhung in Höhe von 58 Mio. Euro

Der Second-Hand-Online-Händler Vestiaire Collective entwickelt sich zu einem der stärksten Player am Second-

Hand-Markt für Luxusmode. In einer neuen Finanzierungsrunde erhielt Vestiaire Collective 58 Mio. Euro von

Vitruvian Partners, Eurazeo und Idinvest Partners. Seit der Unternehmensgründung im Jahre 2009 hat der Online-

Shop bereits 116 Mio. Euro von namhaften Investoren erhalten.

Menlook meldet Medienberichten zufolge Insolvenz an

Während andere Online Fashion Shops weitere Wachstumsfinanzierungen erhalten, geht der Frontlineshop unter

dem Dach von Menlook in die Insolvenz. Ein Käufer ist bislang wohl noch nicht in Aussicht.

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ONLINESEGMENT #HOME&LIVING

Weitere Investitionsrunden bei Möbel Startups

Der Berliner Online-Händler Mycs verkauft Möbel, die nach dem Baukastensystem individuell zusammengestellt

werden können. Um weiter wachsen zu können, erhielt das Unternehmen insgesamt 10 Mio. Euro in einer Serie-A-

Finanzierungsrunde. Zu den Investoren gehören Global Founders Capital (Rocket Internet) und Tripos (Familie

Pohlmann). Mit dem Kapital soll das Produktsortiment erweitert und so Möbel aus dem gesamten Wohnbereich

angeboten werden. Außerdem sollen zu den sechs bereits bestehenden Showrooms neue Showrooms in

Deutschland und Frankreich hinzukommen. Die hinter dem Poco-Gründer Peter Pohlmann stehende

Beteiligungsgesellschaft Tripos hatte zuvor bereits in Bettenriese (Cubitabo GmbH), Springlane und Urbanara

investiert.

Auch das Warschauer Möbel-Startup Tylko erhält frisches Kapital in einer Serie-A-Finanzierungsrunde. Rund 3 Mio.

Euro erhielt es von Investoren, darunter Paua Ventures, G+J Digital Ventures, Experior Venture Fund und Daftcode

Ventures. Seit September 2015 verkauft der Online-Händler vor allem individualisierbare Regalsysteme. Mit Hilfe

einer App und einer Augmented Reality Lösung können sich die Kunden die zusammengestellten Möbel in ihr Haus

projizieren und ansehen.

Interessante Entwicklungen bei Matratzen und Schlafmöbeln

Während vor allem Kleinmöbel und Dekobedarf schon längere Zeit online gehandelt werden, sind aktuell Matratzen

und Schlafmöbel besonders auf dem Vormarsch. Neben der bmp Holding (u.a. Matratzen Union und Sleepz) und

Bettenriese kämpfen auch die Bettzeit GmbH (Dormando, Emma Matratzen) sowie die umfirmierte Lumaland AG

um die Online Vormachtstellung im Bereich Schlafwelten. Um die aktuelle Marktposition zu stärken, übernimmt die

2013 gegründete Bettzeit GmbH die Matratzen-Traditionsmarke Dunlopillo, um einen eigenen B2B-Bereich

aufzubauen. Die Lumaland AG entsteht aus einer Umfirmierung der börsennotierten Pütz AG durch die Berliner

WAOW-Gruppe, zu der auch die Sweet Dreams Gruppe (Belsonno) gehört. Als erstes Akquisitionsobjekt hat die

Lumaland AG Möbelfreunde aus der Insolvenz übernommen. Neben der belsonno GmbH wird wohl auch Lumaland

(Lumaland Vertriebs GmbH) Teil der Gruppe werden.

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Lampenwelt erhält Private Equity Unterstützung

Lampenwelt erhält Kapital in Höhe von 120 Mio. Euro vom Private Equity Investor 3i Group. Daneben werden

sowohl das Management als auch der derzeitige Eigentümer in das Unternehmen investieren. Zusätzlich wird 3i ein

kurzfristiges Darlehen von 54 Mio. Euro gewähren. Mit dem Bau eines Logistikzentrums will sich Lampenwelt für ein

Bestellvolumen von 150 Mio. Euro rüsten. Im Jahr 2016 konnte das Unternehmen einen Umsatz von 61 Mio. Euro

(+ 22 Prozent) mit einem Auslandsanteil von 45 Prozent erzielen.

Kapitalerhöhung bei der fabfab GmbH

Auch die fabfab GmbH erhielt im ersten Quartal 2017 neues Kapital. Das Hamburger Unternehmen betreibt den

deutschen Onlineshop stoffe.de sowie 11 weitere Onlineshops in Europa. Mit den Finanzmitteln soll die eigene

Marke ausgebaut und in guten Content investiert werden, der Kunden zum Selbernähen anregen soll. Der einstellige

Millionenbetrag wurde von der luxemburgischen Lesing Fabfab Holding zur Verfügung gestellt.

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ONLINESEGMENT #BEAUTY&HEALTH

Weitere Konsolidierung bei den Shoppingclubs

Im Wettbewerb der Shoppingclubs wächst Showroomprivé wie Vente-Privée weiterhin auch durch Akquisitionen.

Nach der Übernahme von Saldi Privati im Oktober 2016 verkündete Showroomprivé Ende Februar die Akquisition

von Beauteprivee. Der französische Online-Händler ist mit 3 Mio. Mitgliedern und über 800 Marken im Sortiment

einer der führenden Anbieter von Blitzangeboten in den Bereichen Kosmetik, Beauty, Wohlfühl-Produkte und -

Services. Das 2007 gegründete Unternehmen erzielte nach IFRS 19 Mio. Euro Nettoumsatz in 2016, was einer

Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die EBITDA-Marge wuchs auf über 7 Prozent.

Beautykonzern Coty baut über Younique Direktvertrieb auf

Für rund 600 Mio. USD übernimmt der Beautykonzern Coty 60 Prozent von Younique. Damit stellt die Transaktion

den ersten E-Commerce Deal in 2017 mit einer Milliardenbewertung dar. Der Anbieter von Online-Shopping-Partys

wuchs in fünf Jahren auf 400 Mio. USD Umsatz (2016) und beschäftigt ca. 500 Mitarbeiter. Aktiv ist Younique in 10

Ländern, darunter die USA, Kanada, Mexiko, Australien, England, Deutschland und Hong Kong. Ungefähr 200.000

unabhängige Präsentantinnen bewerben Younique und ihre Shopping-Party in den sozialen Medien und setzen sich

mit den 4 Mio. Kunden auseinander. Mit Younique hat Coty nun einen Partner für den Direktvertrieb gefunden.

Durch die Fusion mit der Beauty Sparte von Procter & Gamble ist Coty zu einem der führenden Beautykonzerne

aufgestiegen.

Neue strategische Entscheidungen bei The Hut Group und ProSiebenSat.1

Für weitere Übernahmen im Beauty Segment rüstet sich The Hut Group mit einer Kreditlinie von 345 Mio. GBP. Im

vergangenen Jahr war die britische Kosmetik-Gruppe auf 490 Mio. GBP gewachsen, bei einer EBITDA-Marge von

knapp 10 Prozent. Zuletzt wurden die IdealShape Brands sowie Skinstore erworben.

ProSiebenSat.1 zieht sich hingegen aus dem Schmuckhandel zurück. Die Anteile an Valmano werden an den

luxemburgischen Investor Fiparel abgegeben.

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WEITERE UNTERNEHMENSTRANSAKTIONEN

Amazon expandiert auch in den arabischen Raum

Um im arabischen Raum Fuß zu fassen, übernimmt Amazon den größten arabischen Marktplatz Souq.com. Der

Kaufpreis soll zwischen 650 und 750 Mio. USD liegen. Statt aus eigener Kraft in die Region zu expandieren,

entschied sich Amazon für den Weg, eine bereits bestehende Kundenbasis zu akquirieren. Mit diesem Deal könnte

Amazon auch in der arabischen Region eine dominierende Rolle übernehmen.

Samsonite steigt mit eBags in den Direktvertrieb ein

In einer sich stark verändernden Handelswelt suchen auch Marken und Hersteller nach der passenden

Digitalstrategie. Ähnlich wie Coty im Beauty Segment übernimmt Samsonite den Online Shop eBags für 105 Mio.

USD um in den Direktvertrieb einzusteigen und Online Know-how aufzubauen. eBags hatte in 2016 einen Umsatz

von knapp 159 Mio. USD.

Signa Retail fährt Buy-and-Built Strategie bei Fahrrad.de (Internetstores)

Nach diversen Übernahmen in 2016 vergrößert Signa Retail auch im Jahre 2017 weiter sein Online Portfolio. Das im

letzten Jahr übernommene Fahrrad.de (Internetstores) erwirbt dabei den französischen Probikeshop von der

Migros-Gruppe. Unter Migros war Probikeshop von 10 Mio. Euro (2011) auf zuletzt 70 Mio. Euro (2016) gewachsen.

Die noch beteiligten Gründer erhalten im Gegenzug Anteile an den Internetstores.

Ebay überdenkt seine internationale Strategie

Seit geraumer Zeit stellt sich die Frage, in welche Richtung sich Ebay weiterentwickeln muss. Wie sich Ebay in Indien

aufstellt, wird nun durch den Deal mit Flipkart klar. Ebay verkauft sein komplettes Indien-Geschäft an Flipkart und

investiert weitere 500 Mio. USD. Anscheinend stellt sich eine Beteiligung an Flipkart als aussichtsreicher dar als

selbst am indischen Markt tätig zu sein.

AO.com beschafft sich weitere 50 Mio. GBP über die Börse

Der Elektrogeräteversender AO peilt mit der Ausgabe von neuen Aktien eine Kapitalerhöhung um weitere 50 Mio.

GBP an. Insbesondere der schwache Pfundkurs machen dem britischen Versender zu schaffen. In 2016 konnte ein

Umsatz von knapp 700 Mio. GBP erzielt werden.

Investitionen im Bereich Same-Day-Delivery

Der Marktführer im Bereich Same-Day-Delivery Livery erhält weiteres Kapital von Hermes. Bereits 2015 hatte sich

Hermes an der Service- und Technologieplattform mit 28,5 Prozent beteiligt. Nach dieser Finanzierungsrunde hält

die Otto Tochter nun die Mehrheit. Die Gründer bleiben maßgeblich am Unternehmen beteiligt. Mit Hilfe des

frischen Kapitals will Livery seine Stellung als Marktführer für taggleiche bzw. zeitlich definierte Zustellungen in

Deutschland konsequent ausbauen und intensiv an einer gemeinsamen Lösung mit Hermes für die sog. letzte Meile

arbeiten.

Auch Shell zeigt Interesse an der Logistikbranche. Über Shell Technology Ventures investiert Shell in tiramizoo.

Tiramizoo ist wie Livery im Bereich Same-Day-Delivery aktiv. Auch Daimler beteiligt sich an der Finanzierungsrunde

als Co-Investor.

Magento erhält hohe Kapitalspritze aus China

Der Onlineshop-Software Hersteller Magento gibt ein Investment in Höhe von 250 Mio. USD vom chinesischen

Investor Hillhouse Capital bekannt. Die Bewertung soll bei 700 Mio. USD gelegen haben. Das Management sowie

der Private Equity Fonds Permira bleiben weiterhin mit einer Mehrheit an Magento beteiligt.

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WIE DIE SUCHE NACH DEM RICHTIGEN PARTNER ABLÄUFT

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WER STECKT HINTER DEM E-COMMERCE PAPER

WALTER FRIES Corporate Finance GmbH » Wir kennen nicht nur die Märkte, sondern auch ihre Teilnehmer. So entwickeln und vernetzen wir Unternehmen.

Seit über 15 Jahren analysieren und bewerten wir Marktsegmente und Geschäftsmodelle im E-Commerce. Wir

beraten Unternehmer, die Wachstumsfinanzierungen benötigen und/oder Geschäftsanteile an strategische

Investoren oder Finanzinvestoren verkaufen möchten, wie dieses Vorhaben bestmöglich umgesetzt werden kann.

Unsere Erfahrung zeigt dabei, dass durch die Partnerschaften Synergien erfolgreich genutzt werden können und

Chancen entstehen, sei es durch Know How Transfer oder eine Anpassung des Geschäftsmodells an zukünftige

Marktentwicklungen.

Wir kennen die Teilnehmer und haben direkten Zugang zu den Entscheidern. Durch unsere jahrelang gepflegten

Beziehungen können wir so garantieren, dass im entscheidenden Moment die richtigen Parteien zueinanderfinden.

Unser Anspruch dabei ist stets, höchste Qualität durch intelligente und maßgeschneiderte Konzepte zu liefern.

Daher betreuen wir unsere Mandanten immer in einem Team von mindestens zwei Beratern und beschränken uns

auf maximal drei parallele Mandate pro Team.

Uns liegt am Herzen, dass alle Beteiligten am Ende der Transaktion – egal ob Kauf, Verkauf oder Kapitalerhöhung –

zufrieden sind. Nur so kann schließlich die Vision von Unternehmern auf fruchtbaren Boden fallen und erfolgreich

weiterwachsen.

Wenn Sie Fragen zu dem Thema haben oder sich austauschen möchten, stehen Ihnen unsere Berater für ein

unverbindliches Gespräch gerne zur Verfügung.

THORSTEN HACKSPIEL

Senior Berater [email protected] Executive MBA Fon: +49 (0) 6021 – 35 42 0 Dipl. Betriebswirt (FH)

» Mich fasziniert strategisches Denken. Ob beim Tennis oder im Verkaufsprozess. «

CHRISTIAN ECKHARDT

Berater [email protected] Master of Business Fon: +49 (0) 6021 – 35 42 0 Administration and LAW

» Als Teamplayer weiß ich, dass es nicht auf eine Einzelleistung ankommt, sondern das Gesamtgefüge entscheidend ist. «

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