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Seminararbeit zum ÖBV

Jugendreferentenseminar Ost

2010/ 2011

Mangelware: O B O E

Manuela Steindl

Musikverein Sallingberg

Wien, ab 20. Mai 2011

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Seite 1

Über den Verfasser

Seite 2

Zitate

Seite 3

1. Allgemein

Seite 4, 5, 6, 7, 8

2. Vergleich Wiener Oboe- Französische Oboe

Seite 9, 10, 11

3. Rohrbau (Wiener)

Seite 12, 13, 14, 15, 16, 17,

18, 19

4. Instrumentenkauf

5. Geschichte und Besonderheiten der Wiener

Oboe

6. Interview mit Josef Bednarik, dem Obmann

des Wiener Oboenvereins

Quellenverzeichnis

Seite 20, 21, 22

Seite 23, 24, 25

Seite 26, 27, 28

Seite 29

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Über den Verfasser

Mein Name ist Manuela Steindl und ich wurde am 10. April 1992 in Zwettl geboren. Meinen

ersten Instrumentalunterricht erhielt ich im Alter von sieben Jahren bei Elfriede Zeininger auf

der Blockflöte. Nach 2 Jahren Sopranflötenunterricht entschied ich mich auf die Querflöte zu

wechseln und begann kurz darauf, im Alter von zwölf Jahren parallel dazu Klarinette zu

lernen. Auf diesen Instrumenten ausgebildet wurde ich von Sabine Zeininger und Reinhard

Hörth, bei dem ich später auch Klavierunterricht erhielt, in der Musikschule Ottenschlag.

Obwohl ich als Klarinettistin einige Erfolge feiern durfte – mehrmals Preisträgerin und im

Ensemble auch Bundessiegerin beim Wettbewerb Prima la Musica- entschied ich mich 2008

dazu zur Oboe zu wechseln. Im Oktober 2008 begann ich nun mit dem Vorbereitungslehrgang

Oboe bei Harald Hörth an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und im

Oktober 2010 wechselte ich, nach der bestandenen Aufnahmeprüfung ins Hauptstudium.

Orchestertätigkeit: Orchester der Universität Wien, Orchester der Technischen Universität

Wien, Philharmonie Marchfeld, Wiener Tonkunstvereinigung, Aushilfstätigkeit in diversen

Musikvereinen und „zusammengestellten“ Orchestern, Operettenprojekt „Die schwarze Frau“

etc.

Seit dem Jahr 2004 bin ich nun Mitglied des Musikvereins Sallingberg. Zunächst als Flötistin

und Klarinettistin tätig, bin ich jetzt als Oboistin, Marketenderin und seit 2011 auch als

Jugendreferentin im Einsatz. Nebenbei bin ich auch Teil der Volkstanzgruppe „Drah de

Wadln“ und des Unionchores Ottenschlag.

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Naive Anmut, unberührte Unschuld, stille Freude wie Schmerz eines zarten Wesens, alles dies

vermag die Oboe im Kantabile aufs Glücklichste wiederzugeben. Auch ein gewisser Grad von

Erregung ist ihr zugänglich, doch muss man sich hüten, ihn bis zum Schrei der Leidenschaft,

bis zum stürmischen Ausbruch des Zornes, der Drohung oder des Heldenmuts steigern zu

wollen; denn ihre kleine, herb-liebliche Stimme wird dann machtlos und verfällt vollständig

ins Unnatürliche. (Hector Berlioz, 1856)

Musik ist das Auftauchen aus dem Alltag in das Eintauchen der Ewigkeit.

(Mag. Grete Wildgaber)

Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

(Gustav Mahler)

Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen

unmöglich ist.

(Victor Hugo)

Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.

(Yehudi Menuhin)

Musik ist die Beschreibung der Welt ohne Worte und Begriffe. Sie ist die Philosophie der

Gefühle.

(Crarl Ludwig Schleich)

Die Musik spricht nicht die Leidenschaft, die Liebe, die Sehnsucht dieses oder jenes

Individuums in dieser oder jener Lage aus, sondern die Leidenschaft, die Liebe, die Sehnsucht

selbst.

(Richard Wagner)

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1. Allgemein

Allgemeine Informationen

Die Oboe gehört zu den Vertretern der Holzblasinstrumentengruppe, genauer gesagt ist sie ein

Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt und ist in C gestimmt, das bedeutet sie ist nicht

transponierend und ihr Klang entspricht der Notation.

.

Das etwa 60 Zentimeter lange Instrument, welches aus Grenadill- Holz gebaut wird, verfügt

über eine konische Bohrung und überbläst somit, mit Hilfe von Oktavklappen, in die Oktave.

Bei der Oboe, sowie bei fast allen Vertretern der Holzblasinstrumentenfamile wird primär der

Klappenmechanismus genutzt, der zur Erzeugung der verschiedenen Tonhöhen dient.

Da der Oboenklang über sehr ausgeprägte Obertöne verfügt, ist sie besonders deutlich hörbar.

Daher ist es seit dem 19. Jahrhundert üblich, dass der Oboist vor Proben und Konzerten dem

Orchester den Stimmton a1 angibt. In West- und Mitteleuropa ist derzeit eine Stimmtonhöhe

von 442 Hz bis 444 Hz üblich, wohingegen in Wiener Orchestern zwischen 443 Hz und 446

Hz gestimmt wird.

Neben der weltweit gespielten Französischen Oboe existiert auch die Bauform der Wiener

Oboe, die fast ausschließlich in Wien zum Einsatz kommt, beispielsweise bei den Wiener

Philharmonikern. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass das Wiener Modell der Barockoboe

sowie der klassischen Oboe baulich und klanglich näher kommt als die Französische Oboe.

Beim französischen Modell verschwanden die Holzpflöcke der Klappenlager zugunsten

solcher aus Metall und viele Klappen dienen zur Erweiterung des Tonumfang und alternativer

Griffkombinationen. Die Wiener Oboe wurde im Gegensatz dazu nur wenig verändert und

ähnelt aus diesem Grund der Barockoboe in Klang und Spieltechnik. Auch unterscheidet sich

die Wiener Oboenausbildung im Interpretationsstil.

Historische Entwicklung

Die Rohrblattinstrumente gehören zu den ältesten

Vertretern der musikalischen Ausdrucksmittel überhaupt

und waren schon im Altertum bekannt. Unsere

Vorfahren spielten schon auf platt gedrückten Halmen,

die schnarrende und zirpende Geräusche erzeugten. Die

frühsten graphischen Darstellungen dieser

Instrumentengruppe stammen aus Mesopotamien um 3000 v. Chr. Die Familie der

Doppelrohrblattinstrumente entwickelte sich bei den Griechen und Römern zu äußerst

angesehenen Instrumenten. Das wichtigste Instrument war eine Doppelpfeife, die in

Griechenland Aulos und bei den Römern Tibia genannt wurde. Diese Doppelpfeifen waren

auch im vorderen Orient und in Ägypten verbreitet und wurden mit einem Doppelrohrblatt

geblasen, welches jedoch ganz in den Mund gesteckt wurde. Diese Vorläufer der

Oboeninstrumente kamen vermutlich im Zuge der Kreuzzüge und der Völkerwanderung

nach Mitteleuropa.

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Schalmei/ Hautboy (Hautbois)

Allmählich entwickelte sich aus den Vorläufern der Oboe ein

Instrument, das Calamus (lateinisch calamus = Rohr, Halm)

genannt wurde. Von dieser Bezeichnung leitet sich später der

deutsche Name Schalmei ab. Zur Familie der Schalmei zählen zur

Zeit der Renaissance neben Krummhörnern, Dulzianen und

Sackpfeifen auch die Gruppe der Pommern. Im 16. Jahrhundert

findet man in Frankreich erstmals den Begriff „Hautbois“ für die

hohen Schalmeien. Auch in England ist die Rede von „Hautbois“

(hohes Holz) für die höheren Instrumente und „Shalms“ (Schalmei)

für die tieferen Vertreter. Aus diesen Begriffen entwickelte sich im

Laufe der Zeit die Instrumentenbezeichnung „Oboe“.

Im 17. Jahrhundert wurde nun aus der in C gestimmten Diskant-

Schalmei, die Hoboy oder Hautboy. Der Instrumentalist hatte nun

direkt Kontakt mit dem Rohrblatt und das Rohr, bei der Schalmei

aus einem Stück, wurde nun dreigeteilt: in Ober- und Unterstück,

sowie dem Schallstück. Auch konnte man auf diesen neuartigen

Modellen bereits wenige Klappen finden. All diese Neuerungen

waren von Frankreich ausgehend und einen wesentlichen Teil zur

Erfindung der Oboe trug der Instrumentenbauer Jean de Hottetere

bei. Man könnte also sagen, dass das Ursprungsland der Oboe Frankreich ist. Auch zu

erwähnen ist, dass in der damaligen Zeit zur Herstellung von Oboen heimische Hölzer, wie

Obsthölzer, Buchsbaum, Ahorn und Buche verwendet wurden. Mit der Errungenschaft der

Seefahrt kamen weitere Materialien, wie Grenadill und Ebenholz dazu.

Zunächst wurden die Hautboys im Orchester nur zur Verdopplung der Violinstimmen

eingesetzt, bevor sie sich emanzipierte und eigenständige Funktionen übernahm.

Im 18. Jahrhundert verfeinerten sich die technischen und klanglichen Eigenschaften der

Hautboy. Eine engere Mensur, engere und kürzere Rohrblätter, ein dünnwandigeres Rohr und

kleiner Tonlöcher waren die Folge. Mit dieser Entwicklung stieg auch die Tonhöhe und der

Tonumfang wurde bis zum g3 erweitert.

19. Jahrhundert- mechanische Revolution

Da zu den beiden Klappen der Hautboy eine weiter hinzugefügt wurde, stieg auch die

Tendenz zu mehr Klappen bei den deutschen Instrumentenbauern. Man wollte jedem Halbton

ein eigenes Tonloch geben, da dies die Verwendung von Gabelgriffen überflüssig machte.

Viele französische Oboisten sträubten sich gegen diese Entwicklung, da der allgemeine

Glaube herrschte, zu viele Klappen schaden der Tonqualität.

Um 1825 wurden beide Oboensysteme mit 15 Tonlöchern und 10 Klappen gebaut. Jedoch

kristallisierten sich durch die unterschiedlichen Klangvorstellungen zwei verschiedene

Modelle heraus, die in späterer Folge als „französische“ und „deutsche“ Oboe bezeichnet

wurde.

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In Frankreich setzte sich nun immer mehr die Tendenz zur engeren Bohrung und dünneren

Rohrwand, sowie zu immer schmäleren werdenden Rohrblättern durch. Während in

Deutschland hingegen Oboen mit weiterer Bohrung und den Charaktereigenschaften der

klassischen Oboe (dickwandiges Rohr, Wulst am Schallstückende, Zwiebel oder Baluster,

Ringe am Oberstück, einfache Mechanik) beibehalten wurden. Eine Mischform dieser

Modelle wurde um 1820 von Stephan Koch und Joseph Sellner in Wien entwickelt. Das

Ergebnis war eine klassisch aussehende Oboe mit enger Bohrung.

In Deutschland hingegen kam man nicht richtig mit dem französischen Modell zurecht. So

existierten im 19. Jahrhundert parallel zwei Oboenmodelle in Europa. Das deutsche System

wurde in Deutschland und Österreich gespielt, wohingegen in den romanischen Ländern als

auch zunehmend in England das französische Modell vorherrschend war. Am Ende des 19.

Jahrhunderts wurde die Klappentechnik deutlich verbessert und es wurde viel experimentiert.

Es gab Versuche, das von Böhm entwickelte Flötensystem auf die Oboe zu übertragen. Auch

wurden Oboen mit Saxophongriffen und die so genannte Beringer Oboe gebaut, die nur mit

einem einfachen Rohrblatt gespielt wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitete sich das

französische System auch immer mehr in Deutschland. So führte 1920 Fritz Flemming die

Französische Oboe im deutschen Orchester ein, was zur Durchsetzung dieses Instrumentes

führte.

Die modernen Oboen

Der Instrumentenbauer Frédéric Triébert und der Oboist Apollon M.R. Barret entwickelten in

den 1860ern das Modell der Oboe, deren Nachfahren heute noch in Verwendung sind. Ende

des 19 Jahrhunderts erklärte der Oboenprofessor Georges Gillet dieses Instrument zum

offiziellen Modell des Conservatoire de Paris. Ein nur wenig verbesserter Nachkomme dieses

Modells wurde nach dem zweiten Weltkrieg zum internationalen Standard.

Die noch heute in Österreich eingesetzte Wiener Oboe geht auf das von Carl Golde (Dresden)

entwickelte Modell zurück, welches aus den 1940er Jahren stammt. Diese Oboe verfügt noch

über die klassische Korpusform, gekennzeichnet durch den ausladenden Schallbecher, den

Baluster am Oberstück und die Erweiterungen an den Zapfenverbindungen. Ebenso besitzt

das Rohr des Wiener Modells eine konischere Bohrung und ist kürzer als das der

Französischen Oboe. Die Mechanik, eine Anlehnung an die deutsche Oboe wurde im Laufe

des 20. Jahrhunderts verbessert und weiterentwickelt.

Nebeninstrumente

Oboe d’amore

Die Oboe d’amore, oder auch Liebesoboe genannt stimmt eine Terz tiefer als die

Oboe, in A. Bei diesem Instrument reicht der Tonumfang etwa vom kleinen gis

bis zum cis3. Die Klangfarbe der Oboe d’amore ist etwas weicher, als der der

herkömmlichen Oboe, jedoch nicht so weich, wie die Tonfarbe des Englischhorns.

Genauso wie das Englischhorn, besitzt sie ein birnenförmiges Schallstück, auch

Liebesfuß genannt. Diese Form der Oboe wurde hauptsächlich im Barock und da

besonders von Johann Sebastian Bach und Georg Philip Telemann, verwendet. Im

modernen Sinfonieorchester findet sie vergleichsweise nur mehr selten

Verwendung.

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Englischhorn

Das Englischhorn (cor anglais) ist das Altinstrument der Oboenfamilie und

wird in Partituren des 19. Jahrhunderts oft auch als Altoboe bezeichnet. Die

Namensgebung hängt vermutlich mit der hornähnlichen Form der früheren

Tenoroboen, insbesondere mit der Oboe da caccia (barocker Vorläufer des

Englischhorns) zusammen. Sie erinnert an die Engelshörner, mit denen Engel

auf mittelalterlichen, neuzeitlichen Abbildungen dargestellt waren.

Das Englischhorn ist etwa ein Drittel größer als die Oboe und besitzt wie

bereits vorhin erwähnt auch ein birnenförmiges Schallstück (Liebesfuß).

Notiert wird das Instrument transponierend im Violinschlüssel, da es eine

Quint tiefer (in F) stimmt. Der Tonumfang des Englischhorns reicht etwa vom

kleinen e bis zum h2 und die Tonfarbe ist aufgrund der tieferen Stimmung und

des Schallstücks dunkler und kraftvoller als bei der Oboe.

Anfang des 19. Jahrhunderts wird dieser Vertreter der Oboenfamilie kaum

eingesetzt und wurde erst im romantischen Orchester (Mahler, Strauss,

Wagner) wiederentdeckt und als vollwertiges Orchesterinstrument integriert.

Barockoboe

Die Barockoboe ist jene Form der Oboe, die im 17. Jahrhundert am und um den französischen

Königshof aus der Schalmei entwickelt wurde. Eingesetzt wird sie in der heutigen Zeit im

Rahmen der historischen Aufführungspraxis für die Wiedergabe von Barockmusik. Die

Barockoboe verfügt nur über zwei Klappen und wird durch ihren äußerst weichen

Klangcharakter gekennzeichnet.

Heckelphon

Das Heckelphon ist eine 1904 konstruierte Baritonoboe mit kugelförmigen Liebesfuß, die eine

Oktav tiefer als die herkömmliche Oboe klingt und somit in C gestimmt ist. Angeblich war

die Entwicklung dieses Instrumentes durch Wilhelm Heckel von Richard Wagner angeregt

worden.

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Tonerzeugung

Das Doppelrohrblatt wird vom Spieler zwischen die Lippen genommen und angeblasen.

Dadurch werden die beiden aufeinander liegenden Rohrblätter gegeneinander in Vibration

versetzt. Der Spalt öffnet und schließt sich periodisch und gibt somit stoßweise Energie an die

Luftsäule im Inneren des Instruments ab, die nun zum Mitschwingen angeregt wird.

Tonumfang

Der Tonumfang der Oboe reicht, im Groben gesagt, vom

kleinen b bis zum a3. Bei der Wiener Oboe beginnt der

Tonumfang beim kleinen h.

Klangcharakter

Eigenschaften, die den Oboenklang zugeordnet werden sind: klar, hell, durchdringend, herb,

scharf, rau, nasal, voll, eindringlich, robust. Die Tonfarbequalität der Oboe ist sehr

wandlungsfähig; von den dicken Tönen in der Tiefe reicht sie bis zum durchdringenden Klang

im hohen Register. Das Haupteinsatzgebiet der Oboe betrifft jedoch die mittlere Lage.

Der spezielle Klangcharakter der Oboe verleiht sogar einem Tutti- Einsatz eine besondere

Färbung.

Tiefe Lage

Mittlere Lage Hohe Lage

Wiener Oboe: h- a1

Französische Oboe: b- f1

Wiener Oboe: b1- h

2

Französische Oboe: fis1- b

2

Wiener Oboe: c2- g

3 (a

3)

Französische Oboe: h2- g

3 (a

3)

dick, schwer, düster hell, eindringlich, nasal eng

große Klangkraft beste Entfaltung des

Oboenklanges

Töne verlieren an Kraft und

Substanz

Das mittlere Klangregister der Oboe bietet vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten und viele

Oboensoli greifen auf diesen Klangbereich zurück. Stimmungen beziehungsweise Themen,

die durch den Oboenklang verstärkt werden sind ländliche Szenen, Hirtenromantik,

tänzerische Motive, Beschaulichkeit, Trauer, Klage, Einsamkeit und Sehnsucht.

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2. Vergleich Wiener Oboe- Französische Oboe

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Korpus

Schon bei der ersten genaueren Betrachtung fällt auf, dass die äußere Erscheinung der beiden

Systeme verschieden ist. Im Gegensatz zur Französischen Oboe besitzt die Wiener Oboe

auch heute noch Merkmale der klassischen Oboe.

1 Zwiebel (Baluster)

2 Oberstück

3 Unterstück

4 Zapfen

Bohrung

Die Bohrung der Wiener Oboe ist weiter als die der Französischen Oboe und verläuft in 2

Stufen und hat einen Wulst an der Innenseite des Schallbechers. Die engste Stelle der Wiener

Bohrung misst etwa 4,4 – 4,9 mm; 4,1 mm bei der Französischen Oboe.

Registerwechsel „lange Töne“

Ein weiterer Unterschied ist das Überblasverhalten bei einigen hohen Tönen. Während ein

französischer Oboist beim Spiel der höheren Lagen den Großteil der Tonlöcher offen lässt,

verwendet der Wiener Oboist für den gleichen Ton eine Griffkombination, bei dem der

Großteil der Tonlöcher geschlossen ist. Das bedeutet das hierbei derselbe Ton einmal mit

einer „kurzen“ und einer „langen“ Luftsäule zum Klang gebracht wird. So beginnt das

Überblasen bei der französischen Oboe um drei Halbtöne später, da bei der Wiener Oboe das

zweite Überblasen bereits beim b2 beginnt. Die vollautomatische Wiener Oboe ermöglicht

auch „kurze Griffe“ als Alternative zu den langen, diese klingen jedoch etwas dünner als bei

der einfachen Oboe.

Vibrato

Wird der Klang zwischen Wiener und Französischen Oboen verglichen, so fällt einem auf,

dass das Vibrato bei der Wiener Oboe eher sparsam verwendet wird, wohingegen es bei der

Französischen Oboe fast dauernd im Einsatz ist. Dies ist jedoch ein Merkmal des jeweiligen

Bläserstils und nicht des Instrumentes, da das Vibrato auf der Wiener Oboe ebenso gut

ausführbar ist.

Rohr: lang, dünn, schlicht gestaltet Rohr: dickwandig, kürzer

Zwiebel (Baluster) am Oberstück

Schallstück: leicht ausgeladen Schallstück: glockenförmig

Verdickung an Zapfenverbindungen

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Klangfarbe

Im Orchester sticht die Französischen Oboe eher heraus, da ihr Klang eine größere

Durchsetzungskraft besitzt. Im Gegensatz dazu fügt sich der Klang der Wiener Oboe eher in

den Gesamtklang des Orchesters ein. Da der Klangschwerpunkt beim Wiener Modell zu

höheren Teiltönen verschoben ist, klingt sie bei gleich ausgestrahlter Klangenergie lauter. Das

bedeutet sie kann unter den gleichen Umständen leiser gespielt werden, was zur

Durchsichtigkeit des Orchesterklanges beiträgt. Die besten Wiener Orchester verwenden

daher diesen Instrumententyp, weil die Wiener Oboe ein wesentlicher Teil des speziellen

Wiener Orchesterklang ist. Auch zu erwähnen ist, dass sich die Klangfarbe der Wiener Oboe

zwischen piano und forte nur wenig ändert.

Tonumfang

Wie bereits erwähnt, beginnt der Tonumfang der Französischen Oboe bereits beim kleinen b,

bei der Wiener Oboe beim kleinen h und reicht etwa bis zum a3. Mit Hilfe eines besonderen

Fußstückes ist jedoch auch das kleine b, das vor allem in der moderneren Literatur des 20.

Jahrhunderts verwendet wird, auf der Wiener Oboe spielbar.

Verwendung

Wie bereits erwähnt ist der uns vertraute Klang der Wiener Oboe fast ausschließlich in

Wiener Orchestern zu hören. Beispielsweise bei den Wiener Philharmonikern, den Wiener

Symphonikern, den Niederösterreichischen Tonkünstlern, im Radio Symphonie Orchester, der

Wiener Hofmusikkapelle, den Orchestern der Wiener Staatsoper, sowie der Wiener Volksoper

und in manchen kleineren Orchestern. Wohingegen die Französische Oboe im westlichen

Österreich und in den restlichen Ländern der Welt verwendet wird.

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3. Rohrbau

Das Rohrholz „Arundo Donax“

Dieses Holz kennt man auch unter dem Namen „Riesengras“ oder

„Persisches Gras“ und ist ursprünglich an den Küsten des Mittelmeeres

beheimatet. Mittlerweile wird es jedoch in den wärmeren

Klimabereichen aller Kontinente angepflanzt. Auf diese Pflanze

besonders spezialisiert hat man sich an der Mittelmeerküste

Frankreichs. Hauptsächlich werden die Grasstengel für die Herstellung

von Mundstücken für Oboe, Fagott und Klarinette verwendet.

Ansonsten wird dieses Holz auch in der Produktion von Korbgeflechten

und Angelruten gebraucht. Das Arundo Donax ist Teil der Gras-

Familie Graminae und wird oftmals mit „Bambus“ oder dem

„Spanischen Rohr“ verwechselt, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer

inneren Zellstruktur.

Der Stengel des Arundo Donax ist sehr hart und besitzt in

der äußersten Schicht Zellen, die einen Glasbestandteil

enthalten. Diese Stengel weisen die Einzigartigkeit auf,

dass sie sich äußerst schnell von einer Verformung,

besonders wenn diese quergerichtet ist, erholen. Die

Festigkeit der längstgerichteten Fasern und die Flexibilität

der quergerichteten Fasern sind Grund, warum dieses Holz

den Anforderungen eines Oboenrohres gerecht wird.

Werkzeug, welches für den Rohrbau benötigt wird:

Feile Faden (Garn)

Stanleymesser Uhu

Ritzmaß Schere

Draht Bienenwachs

Fineliner

Spiritusbrenner

Dorn

Zange

Hülsen (Stifte)

Schabemesser

Schabezungen

Schleifstein

Abschneidblock

Messuhr

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Maschinen

Vorhobel

Um das Messer des Innenhobels zu schonen,

werden die zu hobelnden Hölzer vor der

Bearbeitung durch den Innenhobel im Vorhobel

behandelt.

Innenhobel

Diese Maschine besteht aus einem Abschneider,

der die Hölzer auf eine für die Hobelbahn

erforderliche Länge bringt und aus der

Hobelbahn, auf die das Holz gelegt und an

beiden Enden (an einem Ende bei diesem

Modell) festgehalten wird. So kann der

Hobelschlitten, in dem eingestellten

Höhenabstand über das Holz gleiten.

Faconschneider

Dieses Werkzeug schneidet die bereits

gehobelten Holzstücke seitlich in Form und

bringt eine Markierung in der Mitte der Facon

an. Diesen Vorgang nennt man auch

Faconieren.

Außenhobel

Nach einem „Musterrohr“ wird hierfür eine Schablone angefertigt, die es möglich macht, ein

halbfertiges Rohr entsprechend der Schablone auszuhobeln, sodass das Anfertigen der Bahn

(mit der Hand) entfällt. Jedoch ist dies eine sehr teure Investition und wird großteils von

Orchestermusikern und Musikschullehrern verwendet, die große Mengen an Rohre herstellen

müssen.

Abschneider

Hobelbahn

Hobelmesser

Hobelmesser

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Der Weg zur Puppe

Die für die Wiener Oboenrohre verwendeten Holzstangen besitzen etwa einen Durchmesser

von 12 mm. Nachdem die Holzstange in vier gleich große Teile geteilt wurde, weicht man das

Holz für ein paar Stunden ein, um danach mit den weiteren Arbeitsschritten beginnen zu

können. Zunächst müssen die einzelnen Holzstücke gehobelt und faconiert werden. Dazu

wandert das zu behandelnde Material vom Vorhobel über den Innenhobel zum

Faconschneider.

Das bereits gehobelte und faconierte Holz wird nun

vor der weiteren Verarbeitung etwa 1- 2 Stunden

eingeweicht.

Nun werden die einzelnen Holzstücke an beiden Seitenkanten

abgefeilt. Wichtig dabei: auf beiden Seiten müssen gleich viele

Wiederholungen gemacht werden und der Winkel der Feile (etwa

30◦) sollte gleich bleiben, damit beide Seiten symmetrisch sind und

somit haargenau aufeinander passen.

Beim Faconieren wird in der Mitte des Holzstücks eine Markierung

vorgenommen. Beim nächsten Arbeitsschritt wird das Holz genau bei

dieser Markierung mit Hilfe eines Stanleymessers geknickt.

Als nächstes werden mit Hilfe des

Ritzmaßes Markierungen im Holz

angebracht, die anzeigen, wo später die

Bahn beginnen soll bzw der Draht sitzt und

bis wohin der Faden gewickelt wird.

Anschließend entfernt man mit dem

Stanleymesser die Schale an den Enden

der Facon. Dies ist notwendig, damit ein

glatter Übergang zwischen Hülse und

Holz entsteht und sich das Garn später

perfekt anschmiegen kann und somit nicht

abrutscht.

Nach diesem Arbeitsvorgang werden

Drahtösen angefertigt, da diese zum

Aufbrennen der Facon benötigt werden.

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Kleines Rohrbaulexikon

Abschneidblock

auf ihn werden die Spitzen der Rohre

abgeschnitten

Ansprache

Spitze des Rohres, an der der Ton entsteht

Aufbinddorn (Dorn)

Formstahl, der genau in die Öffnung der

Hülsen passt; zum Aufbrennen der Facon

und Aufbinden der Rohre

Aufbindgarn

in Fachgeschäften für Holzblasinstrumente

erhältlich; es kann auch normales Heckelgarn

verwendet werden

Bahn

geschabte Teil des Rohres

Herz

ein dicker ausgearbeiteter Teil in der Mitte

der Bahn

Hülsen (Stifte)

dienen zur Verankerung des Rohrholzes,

Verbindung zur Oboe

Messuhr

Tiefenmessuhr in 1/ 100 mm- Einteilung;

zum Messen der Aushobelstärke beim

Innenhobel; zum Messen der geschabten

Bahn

Ritzmaß

zum Einritzen der Markierungen

(Bahnanfang, Draht, Faden)

Schale

äußere, harte Schicht des Holzes

Schabemesser

spezielles Messer, dass zum Schaben der

Rohr verwendet wird; spezieller Schliff;

äußerst scharf

Schabezunge

beim Schabevorgang verwendet; aus

Kunststoff oder Ebenholz, günstiger Kontrast

zum hellen Rohrholz

Schleifstein

zum Nachschleifen der Messer

Spannung

quergerichtete Federkraft des Rohres

Spiritusbrenner

damit wird beim Aufbrennen der Dorn erhitzt

Widerstand längsgerichtete Federkraft des Rohres; bietet

beim Blasen den nötigen Widerstand

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4. Instrumentenkauf

Hierzu muss gesagt werden, dass neben den beiden bestehenden Modellen der Wiener Oboe

und der Französischen Oboe, die Oboe auch noch in andere Gruppen unterteilt werden kann.

Denn es gibt voll- und halbautomatische Oboen. Der Unterschied besteht darin, dass bei der

halbautomatischen Oboe für die erste und zweite Oktave jeweils ein Hebel zum Öffnen der

Klappe vorhanden ist, jedoch bei der vollautomatischen Oboe beide Oktavklappen nur mit

einem Hebel geöffnet werden. Hierbei geschieht der Wechsel automatisch zwischen gis2 und

a2. Auch die Wiener Oboe lässt sich noch in diese beiden Modelle unterteilen. Aufgrund der

aufwendigen Mechanik der Oboen mit Vollautomatik liegen diese im Preisverhältnis etwas

höher als die „normalen“ Oboen. Der Vorteil der Halbautomatik ist, dass man vor allem im

oberen Register, ab dem c3, mehr alternative Griffe verwenden kann und dadurch

verschiedene Klangfarben entstehen, die ein differenziertes Spiel ermöglichen. Viele

professionelle Oboisten sind mittlerweile von der Oboe mit Vollautomatik wieder auf die

einfache „klassische“ Oboe umgestiegen, da sich, wie bereits angedeutet, die beiden Modelle

klanglich etwas unterscheiden.

Preisvergleich Wiener Oboe- Französische Oboe

Wiener Oboe

♫ Karl Radovanovic

www.wienerinstrumente.at

♫ Guntram Wolf

Mod. Nr. 14 MS

Die Wiener Oboe für Einsteiger

mit versilberter Neusilbermechanik

ohne Schleifklappe

cis Klappe mit Rolle

Verstellbarer Daumenhalter 3.850.- €

Mod. Nr. 14

Die Klassische Wiener Oboe

mit versilberter Neusilbermechanik

h-c' Verbindung abstellbar

cis''' -d''' -Schwanenhalsklappe

f-Resonanzklappe

cis Klappe mit Rolle

Verstellbarer Daumenhalter 4.750.- €

Mod. Nr. 12

Halbautomatische Wiener Oboe wie mod.

Nr. 14 jedoch mit

Lederetui

cis’’’ Vertiefung

h'-cis'' Triller 6.250.- €

Mod. Nr. 10

Vollautomatische Wiener Oboe wie Mod.

Nr. 12 jedoch mit

fis-gis Triller

c-es Triller

Tief h-cis' Triller 8.500.- €

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www.guntramwolf.de

♫ Rauch Instrumentenbau

www.woodwind.at

Französische Oboe

♫ Yamaha

www.yamaha.com

YAMAHA YOB-241 OBOE

Schülermodell; Halbautomatik; vereinfachtes

Konservatorium- System 1.333.- €

YAMAHA YOB-432 F OBOE

Vollautomatik;

Konservatorium- System 3.290.- €

YAMAHA YOB-431 OBOE

Halbautomatik;

Konservatorium- System 2.777.- €

♫ Marigaux

www.marigaux.com

Oboe Marigaux 910

Orchestermodell;

Vollautomatik; 8.460.- €

Oboe Marigaux 901

Professionelles Orchestermodell;

Halbautomatik; 7.360.- €

♫ Buffet

www.buffet-crampon.com

♫ Bulgheroni

www.bulgheroni.it

BULGHERONI FB- 091/3 TF ART RK OBOE

„Standard“ Oboe;

Halbautomatik 2.599.- €

BULGHERONI FB- 095/3 OBOE

„Professional“ Oboe;

Halbautomatik 3.699.- €

W 1 G

Wiener Oboe mit traditioneller versilberter

Wiener Mechanik 3. 700.- €

W 2 G

Wiener Oboe mit moderner französischer

Griffweise; Halbautomatik 3.155 .- €

W 2 A G

wie Modell W 2 G;

Vollautomatik Preis auf Anfrage

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♫ Moennig

www.moennig-adler.de

♫ Adler

www.moennig-adler.de OSCAR ADLER & CO. 5000 OBOE

SCHÜLERMODELL

Schülermodell;

Halbautomatik; 3.090- €

OSCAR ADLER & CO. 5010 OBOE

SCHÜLERMODELL

Schülermodell;

Vollautomatik; 3.399- €

OSCAR ADLER & CO. 4000 OBOE

ORCHESTERMODELL

Orchestermodell;

Halbautomatik; 3.555- €

OSCAR ADLER & CO. 6000 OBOE

SOLISTENMODELL

Solistenmodell;

Halbautomatik; 5.333- €

Bei den Französischen Oboen habe ich nur einige Modelle aufgelistet, da hier der Markt um

vieles größer ist als bei den Wiener Oboen und es eine Menge unterschiedliche Modelle und

Anbieter gibt.

Kinderinstrumente

♫ Guntram Wolf

www.guntramwolf.de

K 1 F

Einstiegsmodell in f1; ohne Klappen;

für französisches Rohr 210.- €

K 1 F „Tiger“

Wie Modell K 1 F;

in „Tiger“- Ausführung 240.- €

K 2/ 2

Anfängeroboe in c1; 2 Klappen;

Wiener Form 545.- €

K 2/ 2 „Tiger“

in „Tiger“- Ausführung 620.- €

K 2/ 4

Anfängeroboe in c1; 4 Klappen

Form wie Wiener Oboe 685.- €

K 2/ 4 „Tiger“

in „Tiger“- Ausführung 760.- €

F 1

Anfängeroboe mit reduzierter französischer

Mechanik; Halbautomatik 1.150.- €

F 1 „Tiger“ 1.225.- €

F 2

Französisches Oboe in C; kindgerechte

Konservatoriumsmechanik;

Halbautomatik 2. 650 .- €

F 2 A

Wie F 2; Vollautomatik 2. 820.- €

W 2

Wiener Oboe, einfache

Konservatoriumsmechanik;

Halbautomatik 2.650.- €

W 2 A

wie W 2; Vollautomatik 2. 820.- €

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5. Geschichte und Besonderheiten der Wiener Oboe

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnte man im Holzblasinstrumentenbau keine revolutionäre

Entwicklung verzeichnen, obwohl sich die Instrumente stets weiterentwickelten. So wurden

die bereits bestehenden Modelle nur zögerlich mit Klappen ausgestattet.

In Europa gab es zu dieser Zeit zwar regionale Eigenheiten und Verwandtschaften des

Instrumentenbaues, jedoch noch keine spezifische „deutsche Oboe“. Die Tradition des

„deutschen“ Holzblasinstrumentenbaues entwickelte sich in deutschsprachigen Zentren wie

Wien, Nürnberg, Dresden und später auch Graslitz und Markneukirchen.

Wiener Oboe des 19. Jahrhunderts

Um 1820 entwickelte der Instrumentenbauer Stephan Koch gemeinsam mit dem Oboisten

Joseph Sellner eine für diese Zeit sehr moderne Oboe. Dieses Modell ähnelte in der Bohrung

der damaligen Entwicklung in Frankreich, da diese Oboen extrem eng gebohrt wurden. Dies

sollte zu einer besseren Ausgeglichenheit der Intonation und einer gleichmäßigeren

Klangqualität führen. Die engere Mensur führte jedoch auch zu einem etwas schärferen und

nasalen Ton. Außerdem war sie mit einer modernisierten Mechanik, mit bis zu 13 Klappen

ausgestattet und verfügte über breiter gebohrte Tonlöcher. Auch war dieses Modell mit einer

dünneren Wandstärke und einem schlankeren und weniger barocken Äußeren versehen.

Dieses damals fortschrittliche Instrument war jahrzehntelang in Wien im Einsatz, jedoch

auch nicht unumstritten.

Deutsche Oboe im 19. Jahrhundert

Am Anfang des 19. Jahrhunderts ignorierten deutsche Instrumentenbauer die Entwicklung im

französischen Oboenbau gänzlich. Die im deutschen Raum gebauten Instrumente hatten eine

barockähnliche Bohrung, eine einfache Mechanik mit langen Klappen und auch die

unterschiedliche Klangqualität der einzelnen Töne war charakteristisch. Ab 1850 folgt eine

Modernisierung des deutschen Modells durch die Verwendung von Brillenklappen,

Oktavklappen und das Verschwinden der Zwiebel (nur einige Beispiele). Durch den immer

größer werdenden Konkurrenzdruck aus Frankreich und England folgten immer weitere

Neuerungen. Beispielsweise die „kurzen“ Griffe in der zweiten Oktave, die Verwendung von

Grenadill, die dünnere Wandstärke und engere Bohrung, sowie das Übernehmen der

Oktavautomatik. Jedoch war die Modernisierung des deutschen Modells geprägt durch das

Übernehmen der französischen Eigenheiten und das gleichzeitige Beibehalten einiger

deutscher Eigenschaften. Man könnte also sagen, es wurden schrittweise die Erleichterungen

des französischen Modells übernommen und auch der Versuch die deutsche Mechanik

beizubehalten scheiterte und sie musste dem eleganteren französischen Klappensystem

weichen.

Carl Goldes Oboe (Dresden)

Wurden in Wien, sowie im restlichen Europa bereits schlankere und mechanisch modernere

Ausführungen der Oboe gebaut, so hielt man im übrigen deutschsprachigen Raum noch bist

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zur Mitte des 19. Jahrhunderts an den Eigenschaften des klassischen Oboenbaus fest. Auch

die bis heute andauernde Tendenz, eine immer enger werdende Bohrung zu verwenden,

wurde nur äußerst langsam übernommen. So wollte auch der Dresdner Instrumentenbauer

Carl Golde von den französischen Neuerungen wenig wissen und hielt an den

konventionellen Mensuren, gekennzeichnet durch eine weite Bohrung und enge Tonlöcher,

fest. Auch arbeitete er noch mit einem völlig einfachen Klappensystem und seine Oboen

verfügten über einen völlig ausgewogenen Klang. Er dokumentierte sogar, wie die Bohrung

vorzunehmen sei, damit seine Klangvorstellungen des warmen und grundtönigen

Oboenklanges bestehen bleiben: "... Man erreicht dann eine kräftige Tiefe und einen vollen

Ton. Instrumente, die nicht gewölbt gebohrt sind, geben einen dünnen, näselnden Ton wie die

französischen und Wiener Oboen...“

Ohne es zu wissen, nannte er damals den namhaften Unterschied zwischen der heutigen

Wiener Oboe und er Wiener Oboe des 19. Jahrhunderts (Koch/Sellner). Einige Jahre nach

dieser Aussage, wurde sein Oboenmodell zur neuen Wiener Oboe des 20. Jahrhunderts.

Umstieg zur „neuen“ Wiener Oboe

Mit der Sellner- Oboe hatte man in Wien im 19. Jahrhundert anfangs ein modernes und später

ein immer noch gutes Instrument zur Verfügung und somit war damals die internationale

Weiterentwicklung der Oboe für die Wiener von wenig großer Bedeutung. Jedoch war

spätestens an der Wende zum 20. Jahrhundert hin, das damalige Modell klappenmechanisch

äußerst veraltet. Als kurz vor der Jahrhundertwende der Dresdner Oboist Richard Baumgärtel

in Wien engagiert wurde, brachte er ein Modell der damaligen Golde- Oboe mit. Da diese

Oboe höher gestimmt war (Dresdner Stimmung), wurde sie in längerer Form vom Wiener

Instrumentenbauer Joseph Hajek neu angefertigt. In der damaligen Zeit konnten weder die

Sellner- Oboe noch die Golde- Oboe als modern bezeichnet werden. Jedoch war Goldes

Instrument, in der Entwicklung betrachtet, die konservativere Ausführung und wurde somit

zur Vorlag der „neuen“ Wiener Oboe.

20. Jahrhundert

Joseph Hajek stattete nun die Wiener Oboe mit einer etwas moderneren Mechanik aus,

änderte jedoch nichts an den ursprünglichen Mensuren der Golde- Oboe. Über das 20.

Jahrhundert wurde die von Hajek entwickelte Mechanik zwar erweitert, ähnelte aber

weiterhin der Mechanik der deutschen Oboen. Dieses Modell blieb bis zu den 1970er Jahren

nahezu unverändert. Professor Hadamovsky verfasste für die spezielle Griffweise der Wiener

Oboe eine eigene Grifftabelle. Typisch sind die „langen“ Griffe in der zweiten Oktave ab dem

b2.

Als in dieser Zeit wichtige Instrumentenbauer sind Hermann Zuleger, der Nachfolger Hajeks,

Hubert Schück und Walter Kirchberger zu erwähnen, die die Wiener Oboe in inzwischen

höherer Stimmung bauten. Gegen Ende der 1970er Jahre wurde jedoch die Oboenproduktion

in Wien eingestellt. Die Firma Yamaha sicherte daraufhin die Existenz der Wiener Oboe und

versorgte die Wiener Oboisten. Seitdem ist das Yamaha- Modell der Wiener Oboe eines der

Standardinstrumente und wird sowohl von Anfängern als auch von Profimusikern gespielt.

Erstaunlich ist, dass mit der Produktion von etwa 5 Wiener Oboen pro Jahr, der Bedarf

gedeckt werden kann.

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21. Jahrhundert

Das einfache Modell der Wiener Oboe verfügt im Wesentlichen über 2 Nachteile. Da wäre

einerseits der begrenzte Tonumfang, der besonders bei moderner Literatur zum Vorschein

kommt und andererseits die einfache Mechanik, die so manch schnelle technische Verbindung

erschwert und womit manche Triller nicht rein zu spielen sind.

Die erste Problematik wurde von manchen Instrumentenbauern durch die Herstellung eines

B-Bechers mit eigener Mechanik beziehungsweise eines Verbindungsstücks gelöst. Zum

zweiten Problem bleibt zu sagen, dass Yamaha gemeinsam mit Wiener Oboisten ein Modell

entwickelt hat, welches nun mit automatischen Schließverbindungen, Oktavautomatik und

Trillerklappen ausgestattet ist. Um die gesamte zweite Oktave „kurz“ greifen zu können

wurde das Modell noch einmal enger gebohrt. Jedoch trägt diese Erleichterung zum

langsamen Verschwinden der langen Wiener Griffe bei.

Da die Wiener Oboe noch ständig weiterentwickelt wird, kann auch niemand genau sagen, in

welche Richtung sie schlussendlich führen wird.

Blick in die Zukunft

Eine mögliche Weiterentwicklung wäre die komplette Umgestaltung der Mechanik, mit der

Erweiterung bis zum kleinen b, ähnlich der französischen Bauweise. Auch wäre es möglich,

das Modell Zuleger als historisches Instrument neben einer modernen Bauform der Wiener

Oboe beizubehalten. Nicht auszuschließen wäre auch die weitere Möglichkeit, das klassische

Äußere sowie die weite Bohrung des Wiener Modells zu übernehmen, jedoch die Mechanik

zu auf sinnvolle Weise zu modernisieren.

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6. Interview

Besonders freut es mich, dass sich der Obmann der Gesellschaft der Freunde der Wiener

Oboe (Wiener Oboenverein) bereit erklärt hat mir ein paar Fragen zu beantworten. Der Oboist

und Komponist Josef Bednarik wurde 1964 in Mödling geboren und besitzt seit 1985 ein

ständiges Engagement als 1. Oboist an der Wiener Volksoper. Nebenbei ist er auch Mitglied

der Wiener Hofmusikkapelle und des Wiener Johann Strauß- Orchesters und Substitut bei fast

allen Wiener Orchestern und diversen Kammermusikensembles.

1. Gab es einen besonderen Grund bzw. eine besondere Eigenschaft der Oboe, die Sie bewegt

hat dieses Instrument zu lernen? Was macht Ihrer Meinung nach die Oboe so einzigartig?

Ich habe die Oboe im Radio gehört, und dachte mir, was das für ein interessantes Instrument

ist. Es ist auch ein meist sehr gesanglich eingesetztes Instrument.

Sie ist in fast allen Zeiten der Musikgeschichte unterwegs, vom Barock bis zur Jetztzeit.

Man kann daher eine große Bandbreite an Musik abdecken. (Der Klang der Wiener Oboe ist

geprägt durch eine größere Zahl an Obertönen im Klangspektrum und noch spürbare

Register.)

2. Der Einsatzbereich der Wiener Oboe ist relativ klein und vielen ist es auch nicht bekannt,

dass in Österreich zwei verschiedene Systeme der Oboe gespielt werden.

Wie glauben Sie, kann man die Wiener Oboe weiter verbreiten bzw. ihren Stellenwert

anheben?

Zum ersten ist die Wiener Oboe von der Anzahl der Spieler her gesehen derzeit so groß wie

nie zuvor. Wir verfolgen durch die Gründung der Gesellschaft der Freunde der Wiener Oboe

die Strategie, Instrumente zum Ausborgen bereit zu stellen. Meist scheitert der Wunsch schon

ganz banal am Instrument. Die Wiener Oboe hat dann noch das Problem der kleinen

Stückzahlen, in denen diese hergestellt wird. Kein Instrumentenmacher investiert in eine

Serienfertigung, wenn er nicht eine gewisse Anzahl von Instrumenten verkauft. Wenn er dann

doch produziert, wird der Preis aber auch deutlich über dem eines fabrikmäßig hergestellten

Instrumentes liegen. Eine fabriksmäßig hergestellte Französische Oboe ist daher leider meist

billiger als eine von Hand gefertigte Wiener Oboe.

Dort wo neue Klassen in Niederösterreich entstanden ist es durchwegs zu einem Aufschwung

gekommen. Auch greifen die Anfänger in immer jüngeren Jahren zum ersten Mal zur Oboe.

Der Stellenwert der Oboe wird natürlich desto mehr von einer Musikschule (und deren

Leitung) geschätzt, die auch ein Streichorchester besitzt, oder wo Bläserkammermusik

gefördert wird. Weiter verbreiten lässt sich unsere Oboe im Endeffekt dann nur über höhere

Qualität, um sie wieder, wie es noch vor dem 2. Weltkrieg üblich war, zumindest in ganz

Österreich zu verwenden.

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3. Warum sollte sich jemand entscheiden Wiener Oboe zu lernen, obwohl das Französische

System weltweit verbreitet ist?

Bzw. wie glauben Sie kann man Musikschulleiter oder auch Kapellmeister überzeugen, in

ihrem Tätigkeitsbereich vermehrt Wiener Oboen einzusetzen?

Beim Beginn ist der leichte Ansatz des Wiener Systems ein besonderer Vorteil. Es gibt zwar

auch schon Kinderinstrumente, aber da besteht meines Wissens noch ein großer

Aufholbedarf.

Für mich selbst gesprochen finde ich, dass ich mich dem Kulturkreis eher zugehörig fühle,

der ja nicht nur die Wiener Oboe, sondern auch auf der Klarinette das deutsche System, das

Wiener Horn und auch die anderen weiter mensurierten Blechblasinstrumente beherbergt.

Auf der Französischen Oboe ist auch nicht diese höherwertige Ausbildung vorhanden, falls

sich ein(e) SpielerIn entscheidet, ein höheres Niveau anzustreben. Dann müsste man schon

nach Linz, Salzburg oder Graz gehen, bzw. im Ausland studieren. Der Vorteil der Nähe Wiens

und deren musikalische Ausbildungszentren von großem internationalem Ruf bis hin zu den

Berufsorchestern sollte daher ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein.

4. Was sind Ihrer Meinung nach die wesentlichsten Schwierigkeiten, denen ein Anfänger auf

der Oboe gegenübersteht bzw. die er bewältigen muss?

Der Ansatz, die Rohre und eine gewisse Regelmäßigkeit am absoluten Beginn. Leichter ist es,

wenn schon gewisse musikalische Vorbildung vorhanden ist, um sich den vorher angeführten

Problemen intensiv widmen zu können.

5. Wie schätzen Sie die Oboenausbildung an Österreichs Musikschulen ein

(genug kompetentes Personal…)?

Die Lehrer an den Musikschulen sind sehr engagiert. Für mich könnten schon noch einige

Musikschulen dazukommen von der Anzahl her.

6. Welchen Stellenwert ordnen Sie der Oboe in der Blasmusik zu?

Sie sollte einen fixen Platz, insbesondere im Bereich der symphonischen Blasmusik, finden.

Hier sind sogar mehrer Oboen und das Englischhorn eine Bereicherung, die die

Verschiedenheit der Klangregister stärken und den Gesamtklang positiv beeinflussen.

(Bei der Marschmusik bin ich mir jetzt ehrlicherweise nicht so sicher. Und da würde ich

persönlich nicht so gern mitmachen, schon wegen meines Instrumentes wegen)

7. Warum glauben Sie greifen Kinder/ Jugendliche eher zu herkömmlichen Instrumenten wie

Querflöte, Klarinette, Trompete?

Die Flöte braucht kein Rohr, liegt meist herum, die Trompete ebenfalls. Klarinetten sind beim

Blatt auch nicht so empfindlich, die Instrumente sind meist auch vorhanden und es gibt in

jeder Preisklasse für jeden Geschmack etwas zu kaufen, falls es nötig sein sollte. Dort, wo

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eine Oboe einmal Fuß gefasst hat, erregt sie Neugier, und zieht dann einige Leute von

anderen Instrumenten ab.

8. Ich bin schon oft auf die Meinung gestoßen, dass es doch sinnlos wäre (Zeit-,

Geldverschwendung) ein Instrument zu fördern, dass so wenig Anklang bei der Bevölkerung

findet. Wie würden Sie dieses Argument entkräften und warum ist es so wichtig die

Oboenausbildung zu fördern?

Wichtig wäre, dass es zumindest in jedem Bezirk eine größere Musikschule gibt, wo

Oboeunterricht angeboten wird. Und das es einen Lehrer gibt, dem dies ein Anliegen ist, und

der sich darum kümmert. Denn zur musikalischen Allgemeinbildung gehört eben auch

Kammermusik und nicht nur das Anschlagen und beim Begräbnis spielen.

Jeder in die Kulturinvestierte Euro kommt langfristig wieder in den Kreislauf zurück.

Man darf bei der Kultur nicht sparen, sondern muss investieren, insbesonders in die Vielfalt.

Wer möchte denn schon ständig das gleiche Essen?

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Quellenangabe http://iwk.mdw.ac.at/Forschung/deutsch/wrinst/wroboe1.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Oboe

http://www.wieneroboe.at/Die_Wiener_Oboe.html

http://www.holzblas.net/Instrumente/Oboe/oboe.html

http://www.holzblas.net/Instrumente/Oboe/Fruhzeit/fruhzeit.html

http://www.holzblas.net/Instrumente/Oboe/Barock/barock.html

http://www.holzblas.net/Instrumente/Oboe/Neuzeit/neuzeit.html

http://www.vsl.co.at/de/70/3161/3168/3169/5555.vsl

http://www.vsl.co.at/de/70/3161/3168/3171/5565.vsl

http://de.wikipedia.org/wiki/Oboe_d%E2%80%99amore

http://www.mgw.at/service/download/musik/instrumentenkunde/doppelrohrbl.pdf

Karl Hentschel: Das Oboenrohr; Eine Bauanleitung Oboe d’amore- Oboe- Englisch Horn;

Moeck Verlag Celle

http://www.der-holzblaeser.de/oboen/buffet

www.woodwind.at

Bilder:

Karl Hentschel: Das Oboenrohr; Eine Bauanleitung Oboe d’amore- Oboe- Englisch Horn;

Moeck Verlag Celle

http://www.mascherata.de/Instrumente.htm

http://www.heckel.de/de/prod-heckelphon.htm

http://www.mlahanas.de/Greeks/LX/Aulode.html

http://www.tritonus.ch/Instrumentenordner/Schalmei.htm

http://www.musik-anzeigen.net/kleinanzeige-Gestohlene-Oboe-d-amore-Loree-FI-41-

95671.html

www.wienerinstrumente.at

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Baroque_oboe.jpg