eBook 'Was inspiriert Dich?' · Im August haben wir dann zu einer Blog-Parade aufgerufen. Und...

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Transcript of eBook 'Was inspiriert Dich?' · Im August haben wir dann zu einer Blog-Parade aufgerufen. Und...

Über dieses eBook 3

BildBarbara Krekeler und ihr Blog die photographin 4Clia Vogel und ihr Blog Maitri Art 7

BühneStefanie Schaffer und ihr Blog Visuelle Logik 10

TonAnja Sachs und ihr Musikblog 16Britta Roscher mit einem Gastbeitrag 13

WortBärbel Klein und ihr Blog Farbenfreundin 19Kari Lessír und ihr Literaturblog ��Mimi aka Mirjam Blake-Miethe und ihr Blog Mimis Horrorshow �5

Mehr über Ariadne �8

Inhalt

Inhalt

ImpressumHerausgeber: Ariadne. Netzwerk für Blog-Kultur. Idee, Konzept und Umsetzung: Clia Vogel, Kari Lessír

Dieses eBook ist interaktiv: Ein Klick auf die roten Flächen und Ihr gelangtdirekt zu den jeweiligen Blogs der Autorinnen.

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Über dieses eBook

Gibt es in Wiesbaden Kulturblogger? Kulturschaffende Blogger? Bloggende Kulturschaffende?Die Frage trieb uns um. Monatelang haben wir Google befragt. Facebook, Twitter und Instagramgescannt. Wir wollten es wissen. Im August haben wir dann zu einer Blog-Parade aufgerufen. Und Kolleginnen und Kollegen zueinem gemeinsamen eBook eingeladen. Acht Texte kamen bis zur Deadline an Halloween zu-sammen. Frauen aus Bild, Bühne, Ton und Wort beantworteten die Frage: Was inspiriertDich? Warum nur Frauen unserer Einladung gefolgt sind? Wir wissen es nicht.

Was wir wissen: Das Internet und die sozialen Medien schaffen einen völlig neuen Kulturbegriff.Stellten wir uns im August unter Kulturbloggern noch bloggende Kulturschaffende aus denklas sischen Sparten vor – heute wissen wir es besser. Kulturblogger sind mit traditionellen Begriffen nicht zu benennen. Natürlich gibt es bildendeKünstler, Theaterleute, Musiker und Autoren, die über ihre Arbeit bloggen. Doch daneben gibtes unzählige Blogger, die sich mit künstlerischen Aus- und Darstellungsformen beschäftigen,die das Internet selbst erst möglich macht. Kurz-Kunst-Performances auf YouTube, Periscope und Snapchat, digitale Pixiebooks, Fotos,Bilder und Zeichnungen in Insta- und App Art. Ohne Mobile Computing via Tablet und Smart -phone wären sie undenkbar. Wir sind gespannt, was Zeit und Technologie noch bringenwerden.

Heute freuen wir uns erst einmal über dieses eBook. Und wünschen Euch viel Spaß mit denTexten und Bildern von Anja Sachs, Barbara Krekeler, Bärbel Klein, Britta Roscher, MirjamBlake-Miethe, Stefanie Schaffer und uns.

Clia Vogel und Kari Lessír

Ariadne-Orga-TeamWiesbaden, November �016

Über dieses eBook

Mehr über Ariadne. Netzwerk für Blog-Kultur erfahrt Ihr unternetzwerkariadne.wordpress.com

Was inspiriert mich?Sehr viel, müsste die Antwort ehrlicherweise heißen.Manchmal ist es ein Lied bzw. der Liedtext, oft ist einBild oder etwas, das ich sehe. Dazu findet man inden sozialen Netzwerken so viele tolle Challengesund die ganzen Kreativen, die an diesen Herausfor-derungen teilnehmen. Letztlich sind meine Inspirationvor allem andere kreative Menschen, nationale undinternationale Künstler oder Menschen wie Du undich, die es mögen und lieben, etwas mit den Händenherzustellen, zu kritzeln, einfach: zu machen.

Was inspiriert Dich?Die Frage „Was inspiriert Dich?“ geht mir nicht mehr aus demKopf. Immer wieder kommt sie in meinen Gedanken hoch undes fällt schwer, eine richtige Antwort darauf zu finden. Es gibtauch keine endgültige Antwort darauf.

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Barbara Krekeler bloggtüber ihr kreatives Leben alsMama mit einer großen Liebefür Bilder und einem Hang zuNullen und Einsen dank ihresInformatikstudiums.

Letterings füreineChallengeund eineDanke-Karte

Challenges in denSozialen NetzwerkenInspiration sind für mich zum Beispieldie Challenges auf Instagram. Geradeheute bin ich mit der #inktober Chal-lenge fertig geworden und habe tatsäch-lich im Oktober 31 Strichmännchen zueinem vorgegebenen Begriff gezeich-net. Leider nicht jeden Tag eines, aberalle paar Tage ein paar davon und amEnde waren es dann eben 31 Männ-chen zu 31 Begriffen. Das Tolle an sol-chen Mitmach-Aktionen ist es unter an-derem, unter dem Hashtag (z.B.#inktober auf Instagram, #catember aufInstagram) die Beiträge der anderen zufinden und darüber wieder sehr vieleKünstler, Zeichner, Profis, Laien ken-nenzulernen, die mich dann wiederuminspirieren. Mittlerweile beschäftige ichmich neben meiner HauptleidenschaftFotografie intensiv mit Sketchnotes/Krit-zeln/Doodlen und mache regelmäßigLetterings – und noch mehr Challenges

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#inktober miteinem

Fineliner inmeinen

Skizzenbuch

#catembermit Fineliner

undBrushpens in

meinemSkizzenbuch

Beiträge für die #erfolgreichillustratorChallenge in meinem Skizzenbuch mitBrushpens und Fineliner.

(Challenges im Internet). Dadurch bekomme ich im-mer wieder begriffliche Vorgaben, Stichworte, Aufga-benstellungen etc., die meine Kreativität anregen undherausfordern.

Blogs und Zeitschriften inspirieren michBlogs inspirieren mich genauso, darüber bin ich sogarzum Bloggen gekommen (und auch zu diesem Bei-trag): Überall die tollen Ideen und Umsetzungen, seies beim Basteln, Nähen, Stricken, Häkeln oder auchtatsächlich nur beim Schreiben!Manchmal muss es aber auch etwas Haptisches sein,und ich lese eine Zeitschrift. Viel Inspiration finde ichin meinen beiden Lieblingszeitschriften Flow und pro-ject calm. Um meine Ideen nicht zu vergessen, habeich mittlerweile sowohl ein gutes altes Notizbuch alsauch einige Online-Tools für unterwegs. Ich mussmeine Ideen sofort irgendwo notieren, es wird sonsteinfach zuviel im Kopf. Außerdem brauchen mancheIdeen einfach noch etwas Zeit, bis sie im richtigenMoment genau passen – oder zu etwas anderempassen. Das ist für mich die „Königsklasse“: Die Kom-bination aus verschiedenen Ideen und Gewerken,das Schaffen von etwas so noch nicht Dagewese-nem.

Mein Fazit „Was inspiriert mich?“Inspiriert werde ich neben dem Obenstehenden ei-gentlich dadurch, dass ich mit offenen Augen undOhren durch die Welt gehe und immer ein Notizbuchoder zumindest etwas zum Notieren zur Hand habe.Meine Vorliebe, neue Sachen/Techniken auszupro-bieren oder neu zusammenzusetzen, führt dabei zuimmer neuen Inspirationen.Was inspiriert Euch denn? Sind es die Menschen umEuch rum? Die Natur? Die Stadt? Oder etwas ganzanderes? Und wie haltet Ihr Eure Ideen fest? Analogoder digital?

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Immer dabei: irgendein Notizbuch.

Mehr von Barbara findet Ihr unterdie-photographin.de

„Was inspiriert Dich?“ Tja, um dieseFrage zu beantworten, musste ich wirk-lich sehr lange überlegen.Im ersten Moment dachte ich: mich in-spiriert alles und nichts. Dann habe ichdie Frage eine Zeit lang mit mir herumgetragen und festgestellt: Inspiration istbei mir abhängig von der Tätigkeit.Denn ich fotografiere, male und bloggefrei. Gleichzeitig entwickle ich Websitesund texte im Kundenauftrag.Und für fast alle dieser Tätigkeiten habeich sozusagen eine oder mehrere spe-zielle Musen.

FotografieDie Musen der Fotografie sind für michLicht, Natur und Nahrung.Kaum zeigen sich im neuen Jahr dieersten Sonnenstrahlen, flitze ich, meistin der Mittagspause, Richtung Kurparkund fange Winterblüher wie Schnee-glöckchen, Blaustern und Zaubernussein.Im April knipse ich Tulpe, Magnolie undKirschblüte. Im Mai Rhododendron, Flie-der und die ersten Rosen. In den Som-

Musen und Menschen

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Clia Vogel ist Malerin,Texterin undMedienmanagerin. In ihrerkünstlerischen Arbeitexperimentiert sie mit derpsychologischen Wirkung vonFarbe in derWeisheitstradition der fünfBuddha-Familien. Auf ihremBlog Maitri Art schreibt sieüber Kunst und Meditation.

mermonaten begeistert mich das Angebot auf demWochenmarkt.Ab August, wenn dasLicht wieder sanfter wird,fotografiere ich am liebs-ten in Weinberg undWald. Neben Früchtenund Blüten, auch Beeren,Pilze und Zapfen. Gele-gentlich einen Stein odereine Landschaft.Im November geht die Ka-mera dann in die Winter-pause. In den dunklenMonate verbringe ich dieTage von Sonnenauf- bisSonnenuntergang amSchreibtisch, weil ich gerne bei Tageslicht arbeite.Da bleibt keine Zeit für Foto-Spaziergänge.

MalereiMeine Musen der Malerei sind Farbe und….Disziplin.Ich liebe Farben. Jede einzelne. Allerdings erfordertes Disziplin, die Farben zu Formen werden zu lassen.Oft lasse ich einfach nur Farbfächer durch meine Fin-ger gleiten oder klicke auf der Palette eines Zeichen-programms herum.Da hilft ein Ritual. Jeden morgen setze ich mich miteiner Tasse Kaffee ans Küchenfenster, trinke erstlangsam meinen Kaffee, meditiere anschließend ��Minuten (Diese Zahl hat sich im Laufe der Jahre ir-gendwie ergeben.) Und male anschließend mit Öl-Pastell-Kreiden ein kleines Bild. An kalten und ver-regneten Wochenenden male ich größer und in Acryl.

BloggingIn meinem Blog Café Clia, das ursprünglich ein Ge-sundheitsblog war, schreibe ich mittlerweile fast nurnoch Porträts. Und um ein Poträt zu schreiben brau-che ich natürlich keine Muse, sondern Menschen mitinteressanten Lebensgeschichten.Diese Menschen finde ich überall. Auf Facebook, bei

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Twitter oder im „echten“ Leben. Ich suche sie nichtgezielt, Sie fallen mir einfach auf. Manche kenne ichauch schon seit vielen Jahre.

Websites und UnternehmenstexteIm Brotjob entwickle ich Websites und schreibe Un-ternehmenstexte. Dabei muss ich mich oft aufwändigin fremde Welten und Themen einarbeiten.Im Moment geht es hauptsächlich um Corporate So-cial Responsibility (CSR), also unternehmerische Ver-antwortung gegenüber der Gesellschaft.Im Rahmen dieser Arbeit versuche ich Begriffe wieNachhaltigkeit sowie ökologisches, soziales und kul-turelles Engagement mit Leben zu füllen. Ich ent-wickle zum Beispiel Websites für CSR-Berater, bear-beite Unternehmensbewerbungen für Awards undschreibe Texte für Nachhaltigkeitsberichte.Ich mache das gerne! Dennoch: bei dieser oft müh-samen Arbeit erfahre ich die meiste Unterstützungvon den Musen Zahlungsziel und Deadline. Sonstfinde ich nämlich keinen Anfang und kein Ende.

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Maitri Art findet Ihr im web unter maitriart.wordpress.com

Menschen, die für etwas brennen,inspirieren mich.Von Natur aus neugierig unterhalte ich mich gern mitden unterschiedlichsten Menschen. Glücklicherweiselerne ich durch meine Selbständigkeit und durchmeine Hobbys interessante Menschen kennen. Ichfinde es spannend zu ergründen, was deren innereMotivation ist.

Warum tun sie das, was sie tun?Warum haben sie Freude an ihrem Beruf oder ih-ren privaten Aktivitäten?

Manche haben sogar eine eigene Botschaft, die sieanderen vermitteln wollen. Noch besser!Besonders freue ich mich, wenn meine Kunden ihrBusiness nicht allein wegen des schnöden Mammons,sondern aus Leidenschaft betreiben. Ein Kunde sitztimmer mit leuchtenden Augen vor mir und schwärmtmir vor, wie gut Sternanis mit rotem Fleisch schmeckt.Er kocht leidenschaftlich gern und hat eine Methodeerfunden, mit der man auf einfache Weise perfektwürzen kann. Großartig – da fällt es mir leicht eineschöne Marke zu gestalten.Eine andere Kundin hat sich mit Leib und Seele demLehmbau verschrieben. Sie trägt damit zur Erhaltung

Was inspiriert mich?

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Stefanie Schaffer nennt sichselbst Kuh-vom-Eis-Kriegerinfür alle, die ihre Markevoranbringen wollen. Seitsechs Jahren spielt siezudem mit vollemKörpereinsatz Improvisation-Theater. Sie liebt es,Menschen zu unterhalten.Dies stellt sie auch gern beiden Toastmasters, eineminternationalen Rhetorik-Club,unter Beweis.Foto: Marco Stirn

und Verschönerung von Fachwerkhäu-sern bei. Die Liste meiner Kunden istlang, ich könnte noch ewig weiterschreiben…

Was inspiriert mich für meine Arbeit alsMarken-Gestalterin?Generell macht es mir Spaß, für die un-terschiedlichsten Branchen Marken auf-zubauen und Werbung zu machen. Ichfinde es spannend, in die verschiedens-ten Betriebe und Firmen reinzuschnup-pern. Bei meinen Kunden ist echt allesvertreten: mittelständische Unterneh-men, kleine Unternehmen, selbständigeEinzelkämpfer, Handwerker und Dienst-leister jeder Art.Ich unterhalte mich sehr lange mit mei-nen Kunden. Auch hier will ich wissen,was sie antreibt. Nur wenn ich verstehe,was deren Angebot ist und wie sie dieProbleme ihrer Kunden lösen oder de-ren Wünsche erfüllen, kann ich dies ver-nünftig nach außen kommunizieren.Zu Beginn einer Gestaltungsarbeit, z.B. einer Corporate Design-Entwicklung,schaue ich mir zuerst die zuvor erarbei-tete Positionierung an.

Was ist die Kernaussage?Welche Anmutung / Charakteristiksoll vermittelt werden?Was soll der Betrachter fühlen, wenner ein Werbemittel in der Hand hat?

Dann sammle ich Ideen. Hier kommt al-les rein, was irgendwie passen könnte:Skizzen, Schriften und Farben, die pas-sen könnten, Darstellungsmethoden,Keyvisuals (= Bilder, die die Botschaftunterstützen), Symbole, mögliche Ma-

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terialien und Veredelungsmethoden fürden Druck. Gesammelt wird einfach al-les, was ich passend finde, ohne es zubewerten. Ziel ist es, in den Flow zukommen. Der Flow ist für mich derPunkt, an dem ich nicht mehr nach-denke, sondern mich in die Marke hin -einfühle und merke, dass ich auf demrichtigen Weg bin.Außerdem finde ich es inspirierend, De-sign-Projekte meiner Kollegen anzu-schauen. https://de.pinterest.com isthier eine gute Quelle oderhttp://www.designmadeingermany.de.Bäm, da sprudeln einem die tollsten Ge-staltungsarbeiten mit faszinierendenDruckveredelungen entgegen.Als passionierte Papierliebhaberinwühle ich mich natürlich auch durchmeine Design-Bücher oder die novum,eine Fachzeitschrift für Grafik-Designer.Aber ich habe ja noch viele andere In-teressen…

Was inspiriert mich für mein Spiel im Impro-Theater?Da gibt es viel! Wenn ich mir Inspiratio-nen für skurrile Charaktere suche, be-obachte ich gern Menschen (sieheoben). Das können fremde Leute imBus sein oder Bekannte, die irgendeineseltsame Angewohnheit haben. Das ko-piere ich dann und addiere Eigenschaf-ten, die dazu passen:Eine ehemalige Kollegin z. B. hat einerecht nasale Stimme. Das imitiere ichund addiere dazu eine gewisse Naivität,die die Kollegin natürlich nicht hat, aberdie zu dieser mädchenhaften Stimmepasst. Dazu noch eine unsichere Kör-perhaltung und fertig ist der, zugegebe-

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nermaßen recht überzeichnete, Charak-ter. Aber beim improvisierten Theaterhat man nur wenige Minuten, um Cha-raktere darzustellen. Da ist es gut,wenn man Stereotypen und Übertrei-bungen liebt 😉Außerdem inspirieren mich Impro-Thea-ter-Workshops. Improvisiertes Theaterist sehr komplex. Man ist Schauspieler,Regisseur und Dramaturg in einem.Man sollte einen interessanten Charak-ter darstellen, eine spannende Story er-zählen und die Figur muss sich emotio-nal verändern lassen. Daher gibt esWorkshops zu Themen wie Charaktere,Storytelling, Emotionen, Relevanz, Büh-nenpräsenz, Moderation, um nur einigezu nennen.Natürlich finde ich auch die Arbeit mitden verschiedenen Impro-Trainernhöchst spannend. Hier habe ich schonso tolle Menschen kennengelernt undvon ihnen gelernt. Jede Trainer-Persön-lichkeit ist ja anders und jeder legt an-dere Schwerpunkte in seiner Arbeit.

Was inspiriert mich fürmeine Reden?Hier ist es eher umgekehrt. Bei meinenReden möchte ich eher meine Zuhörerinspirieren. Egal ob bei meinen berufli-chen Vorträgen oder bei Reden in mei-nem Rhetorik-Club, ich überlege mir im-mer als allererstes die Botschaft.

Was soll das Publikum am Ende den-ken oder tun?Wie kann ich Menschen dazu moti-vieren, ihr Verhalten zu ändern?Wie kann ich sie inspirieren voran-zukommen?

Fazit:Meine Haupt-Inspirationsquelle sindMenschen. Menschen mit spannendenGeschichten. Menschen, die für etwasbrennen. Menschen, die bei mir Emo-tionen auslösen. Emotionen brauchtman nämlich für alle Bereiche. Egal obman anziehende Marken gestaltet, be-rührendes Impro-Theater auf die Bühnebringt oder ob man mitreißende Redenhält.Eure / IhreStefanie Schaffer

Mehr von Stefanie findet Ihr untervisuellelogik.de/blog

Als freiberufliche Flötistin jongliert man beständig aufverschiedenen Baustellen. Neben Konzerten (solis-tisch und in verschiedenen Ensembles), Unterrichten,Organisieren von Musik-Workshops und dem eigenentäglichen Üben dürfen auch die Akquise und Werbungnicht zu kurz kommen. Es müssen Pressetexte for-muliert und Programme entwickelt werden.

Was inspiriert mich?

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Britta Roscher ist studierteQuerflötistin. Sie begleitetund unterstützt seit vielenJahren Kleine und Große,Anfänger undFortgeschrittene, langjährigeSpieler und Spätberufenedabei, die Welt derQuerflötenmusik zuentdecken. Außerdem ist sieals Workshopdozentin tätigund steht mit verschiedenenEnsembles und Projekten aufwechselnden Bühnen.

Foto: M

artin Kreutter

Meine erster Gedanke: Puh, was eine unpräziseFrage…was soll ich dazu schreiben? Und dochhat sich die Frage irgendwie 4-5 Gehirnzellen ge-krallt und sitzt da. Und wartet. Und wird gedrehtund gewendet. Und dann fallen mir Dinge auf undein.Es gibt sie – diese Inspirationsquellen! Ich suchesie nicht bewusst auf, aber doch nähere ich micheinem Thema einer Fragestellung nach einem ge-wissen Schema.

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Die Grenzen zwischen Beruf undHobby, Freizeit und Arbeit sind absolutfließend und für mich auch eigentlichgar nicht mehr wichtig. Ich liebe das,was ich mache, und mich in so vielenBereichen austoben zu können ist groß-artig. Es erfordert Kreativität.Geht es zum Beispiel um die Entwick-lung eines neuen Konzertprogramms,wühle ich mich durch meinen Noten-schrank. Welche Stücke wollen aufge-führt werden? Bei welchen bleibe ichhängen, spiele sie an? Diese Voraus-wahl landet auf einem großem Stapel.Erste Hürde geschafft! Gibt es eine Vor-gabe, ein Thema? Kann ich frei wäh-len? All das fließt in meine Sondierun-gen mit ein.Wie baue ich die Dramaturgie auf? Klar,es gibt ein paar Regeln, aber viel muss ich auspro-bieren, also aktiv tun, nicht nur drüber nachdenken.Und dann spreche ich mit Menschen aus meinemUmfeld. Am besten mit Nichtmusikern. Sie sind nicht„vorbelastet“, ich versuche ihren Blickwinkel einzu-nehmen. Was wollen sie hören, was erwarten sie?Was könnten sie spannend finden? Oft hilft mir auchder Raum, in dem das Konzert stattfinden wird. Man-cher Raum gibt eine Atmosphäre vor, die kann manbrechen oder aber auch mit ihr spielen,sie bewusst einsetzen.Langsam kristallisiert sich ein stimmigesProgramm heraus. Immer wieder eintoller Prozess!

Was inspiriert mich beim Unterrichten?Oft sind es die SchülerInnen selbst! Ichbegleite sie auf ihrem Weg, das Instru-ment zu erlernen und zu spielen, undab und an ist der Weg holprig und un-wegsam. Ich muss Lösungen, Hilfestel-lungen und Übe-Anleitungen geben. Da

ist jeder anders, das hängt vom Lebens-alter ab, Kinder ticken anders als Er-wachsene, Anfänger brauchen andereTipps als Fortgeschrittene.Meine Aufgabe ist es, individuelle Stra-tegien für die jeweilige Person zu ent-wickeln. Eine wahrlich kreative Heraus-forderung. Auch hier nutze ich natürlichFachliteratur, stöbere in Büchern, durch-forste Notenhefte nach einer passen-den Übung, spreche mit Kollegen,zapfe ihre Erfahrungen an. Insbeson-dere der Austausch, die Beratung mitanderen MusikerInnen und Instrumen-tallehrerInnen ist sehr befruchtend undwar vor über 15 Jahren auch ein Haupt-auslöser dafür, dass wir uns zum Mu-siklehrernetzwerk �.0 zusammenge-schlossen haben. Gemeinsamorganisieren wir Schüler- und Dozen-tenkonzerte, Band- und Ensemblepro-jekte und stehen untereinander in Kon-takt. Jeder kann seine Stärkeneinbringen und wir haben zusammenschon Höhen und Tiefen überstanden.Wir empfinden das Netzwerk eindeutigals Bereicherung – als Inspiration.Ich merke, ich beobachte viel, wiemachten es die großen Meister und an-dere musikalische Vorbilder? Manchmallohnt sich ein Blick über den Tellerrandund ein „Spicken“ bei den Sportlern. Esgibt viele Parallelen und Gemeinsam-keiten – Musiker sind mehr auf feinmo-torische Ebene unterwegs, aber dasTraining ist ähnlich intensiv!

FazitMeine Hauptinspiration kommt, glaubeich, aus meiner Neugier und meinemDialog mit Menschen. Es gibt nicht dieeine Quelle oder den einen Moment.

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Manchmal stößt ein Gespräch ein Klötz-chen, was sich im Kopf noch quer stellteund verhinderte das sich der Gedan-

kenflow einstellte, an, und alles ruckeltsich zurecht und wird zu einem neuenGanzen.Inspiration kann mich fast überall „erwi-schen“: Beim Joggen im Wald öffnetsich der Blick und eine neue Ansichtauf das Thema tut sich auf. Beim eige-nen Üben kristallisiert sich ein Work-shop-Konzept heraus und muss schnellauf Papier skizziert werden. Im Ge-spräch schießt mir eine Idee in denKopf. Ein Satz meines Gegenüberskickt die Gehirnwindungen an und derKreativ-Prozess kommt in Fluss. Dassind tolle Momente, und alles wirdleicht!

Mehr über Britta erfahrt Ihr unterbrittaroscher.de

Jeder Künstler hat vermutlich seineganz eigene Erfahrung damit, was ihninspiriert. Mich erfasst die Inspirationmanchmal völlig unerwartet. Sie kommtvielleicht als ein Stückchen Melodieoder Text, das dann in meinem Kopf anGestalt gewinnt. Allerdings bin ich im-mer für mich alleine, wenn sie vorbei-schaut, mache vielleicht gerade einenWaldspaziergang oder sitze gemütlichzuhause. Sie kommt also immer fernab von jeglichem Trubel. Dann heißt es,eine Entscheidung zu treffen: Lasse ichdieses anfangs flüchtige und fragile Fit-zelchen von Idee liegen, oder hebe iches gleich auf und mache mich an die„Arbeit“?Entscheide ich mich dafür, das Stück-chen aufzugreifen, dann setze ich michsofort hin, um möglichst schnell eineRohfassung der Idee zu Papier zu brin-gen oder eine Melodie aufzunehmen,

Was inspiriert mich?

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Die aus Karlsruhestammende LiedermacherinAnja Sachs lebt seit einigerZeit in ihrer WahlheimatWiesbaden. Sich selbst amKlavier begleitend, erschafftsie mit ihrer Musik eineAtmosphäre, die zumLachen, Nachdenken oderTräumen verleitet und so demrastlosen Geist der heutigenZeit entgegen wirkt.

und sei es nur auf dem Handy. Denn so intensiv dieBegegnung mit der Inspiration auch in dem Momenterscheinen mag, sie kann kurze Zeit darauf wiederverschwunden sein und mit ihr die gerade entstan-dene Idee.Das spätere Ausfeilen der Idee, textlich oder am Kla-vier, braucht dann zwar viel mehr Zeit, aber wichtigist es, die Grundidee erst einmal festzuhalten. Danachkann das Stück weiter wachsen, und das passiert so-gar oft im Unterbewusstsein, beim Autofahren oderEinkaufen. Man ist sozusagen „schwanger“ mit derIdee. Während dieser Phase nimmt das entstehendeLied deshalb viel Raum in meinem Geist ein. WeitereInspirationen zu neuen Stücken kommen bei mirmeist dann erst wieder, wenn ein Song fertig ist undich ihn nur noch zu üben brauche.

Wie entstehen die Melodien im eigenen Kopf?Im Laufe des Lebens füllt sich bei jedem Menscheneine Art „innerer Musik-Topf“, gespeist aus allen Mu-sikstücken, die man jemals gehört hat, insbesonderejenen, die einen emotional berühren und denen mansich verbunden fühlt. Zum anderen speist sich dieMusik aus den Erfahrungen und Fertigkeiten mit demMusikinstrument, die ein jeder in unterschiedlichemMaße erworben hat.

Und woher stammt eine Song-Inspiration?Viele bekannte Musiker erleben ihre Song-Inspiratio-nen als geradezu mystische Momente. Momente, indenen sie einen nahezu fertigen Song von wo oderwem auch immer geradezu auf dem Silbertablett ser-viert bekommen und nur noch zuzugreifen brauchen.Das deckt sich auch mit meiner eigenen, schamani-schen Erfahrung der Inspiration.Ich sehe sie als eine Art Quelle, ein „Loch“ im Boden,mit großen Steinen ebenerdig umrandet, aus demein unermesslicher und unaufhörlicher Inspirations-strom aus der Tiefe in einem riesigen „Wirbelkörper“nach oben steigt. Wer sich an den Rand dieses Krea-

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tivitäts-Wirbelsturms begibt und sich dafür öffnet, kannStröme davon aufnehmen und in seine ganz eigeneKunst übersetzen. Und diese „Übersetzung“ ist einezutiefst Persönliche. Derselbe Strom würde von ei-nem anderen Menschen auch anders wahrgenom-men, also auch ganz anders „übersetzt“ werden –sowohl textlich, als auch in Melodie und Musik. Des-wegen ist es kein Problem, ein Thema, welches sichschon in Hunderten von Liedern wieder findet, nocheinmal aufzugreifen. Jeder Künstler findet eine andereMelodie und andere Bilder und Worte, um das Themaso auszudrücken, wie es durch ihn hindurch möchte.Manche wählen völlig andere Kunstformen, um einund dasselbe Thema auszudrücken, z.B. als Ge-mälde, als Plastik usw.Für mich ist es ein ganz besonderes Gefühl, hin undwieder eine Idee in dieser „universellen Quelle“ er-spähen und daraus mit meinen Mitteln etwas formenzu können. Ich fühle mich dann verbunden mit etwasGrößerem als dem eigenen selbst. Und der Prozessist mit nüchternen Worten kaum zu beschreiben. Eshat etwas Mysteriöses und ebenso Beglückendes ansich.

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Mehr über Anja entdeckt Ihr auf ihrem Blog anja-sachs.de

Deshalb frag‘ ich mich nun: Wie sieht das denn ausmit der Inspiration bei Farbenfreundin?

Die EingebungEine Idee für einen Text ist wie eine Eingebung. Plötz-lich materialisiert sich ein Thema und direkt habe ichBilder und Worte dazu im Kopf. Was aber passiertezuvor? Warum habe ich mal mehr mal weniger sol-cher „Eingebungen“? Das ist das große Rätsel, dochich habe eine vage Antwort darauf. Denn Inspirationfühlt sich für mich quirlig an, die Sensoren und Re-zeptoren stehen unter starker Spannung und gleich-zeitig ist Bewegung im Kopf.

BewegungBewegung ist also mein Stichwort. Körperliche Be-wegung überträgt sich bei mir direkt auf’s Geistigeund macht Platz für Ideen. Manchmal reicht ein klei-ner Spaziergang, eine Runde Laufen und ich habeneuen Elan und Inspiration für meine Projekte.Es ist ein bisschen, als würden die aufgenommenen

Was michinspiriert

Blogbeiträge für mehr als tausend Leser zu schrei-ben und das seit nunmehr sechs Jahren – dafürbraucht es Inspiration. Was aber inspiriert mich?Wie komme ich auf Ideen für Beiträge für Euch,für diesen Happyblog? Wie entstehen immer wie-der neue Texte zu neuen Themen?

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Bärbel Klein schreibt denHappyblog aus Wiesbaden.Darin geht es um all dieschönen Dinge im Leben,denn wir sind so kurz aufdieser Welt zu Gast, dieseZeit soll Spaß machen. Tipps und Anregungen rundum Genuss, gutes Essen,Reisen findet ihr in dem Blogund manchmal geht es auchum Mode und die vielenanderen Themen, die unshappy machen.

visuellen Eindrücke durch die Bewe-gung aufgeschüttelt und durchgesiebtund die spannenden Teile bleiben da-nach übrig und machen sich bemerkbar.Gartenarbeit ist übrigens auch effektiv,nur, dass hier die Hürde größer ist, weiles sich so nach Arbeit an-hört. Sobald es sich aberum freie Bewegung han-delt, beginnt mein Geistzu sprudeln. Auf Reisenist der Effekt noch etwasverstärkt, denn da kom-men die beiden Kompo-nenten Bewegung undfremde Eindrücke gleich-zeitig zum Tragen undsind dadurch auch gleichintensiver.

Inspiration auf ReisenBei Reisen sauge ich alles Fremde aufwie ein Schwamm. Routine und altePfade langweilen mich und machenmeinen Geist müde. Sitze ich aber imFlieger oder im ICE, dann sind die Sy-napsen auf Zack. Neue Eindrücke,fremde Gerüche, fremde Menschenund ihre Sprachen, aber auch neueLandschaften sind wie Aufputschmittelfür meine Inspiration.

NeuentdeckungenNeuentdeckungen inspirieren mich undsind Ausgangspunkt für meine Kreativi-tät. Nun besteht die Schwierigkeit, dieIdee zu behalten. Der Schreibtisch unddas Notebook sind weit weg und viel-leicht fehlt auch die Gelegenheit, dieIdeen direkt auszuformulieren. Wiehalte ich also meinen Geistesblitz, den

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Musenkuss fest?Es gibt Momente, da ist Eingebung sostark, dass sie sich im Hintergrund wei-ter entfaltet und trotz Arbeit, Stress, Be-rufsverkehr in den Gedanken erhaltenbleibt. Später kann ich sie dann in ei-

nem Beitrag festhalten. Trotzdem – werweiß das schon im Vorfeld und/oder hatimmer ein Notebook dabei? Deshalbhalte ich kleine Geistesblitze direkt fest.Notizzettel verschwinden bei mir leiderauf nimmer Wiedersehen (Grüße andieser Stelle an Tim Bentzko, der in derletzten NDR Talkshow ein ähnlichesPhänomen bei sich entdeckt hat, dennauch er notiert sich Songtext-Ideen –und findet die Zettel niemals wieder).

SkizzenbuchAndere Autoren und Kreative erzählenvon Notizbüchern, Scannerbooks, One-Note-Pinnboards, in denen sie ihre Skiz-zen und Ideen festhalten. Ich habe dasauch versucht, aber ich denke nicht inWorten, sondern eher visuell und des-halb ist meine iPhone-Fotosammlung

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mein Scribble-Buch. Ich knipse also Fo-tos mit der Handy-Kamera, um mich aneine Situation, eine witzige Begeben-heit, eine Reise, eine Landschaft odereine beeindruckende Szenerie zu erin-nern. Das ist dann meine visuelle Ideen-Sammlungen.Apropos andere Kreative erzählen…eine weitere Inspirationsquelle sind In-terviews. Ob in Talkshows oder Zei-tungsinterviews oder auch Interviewsauf Blogs – das gibt mir Einblicke in an-dere (Lebens-)Welten und inspiriertmich gleichzeitig. Deshalb schaue ichimmer wieder gerne die NDR-Talkshow,lese Zeitungsinterviews oder höre Ra-dio, gerne den hessischen Rundfunk,denn Bärbel Schäfer hat auch immerinteressante Gäste in ihrer Talk-Sen-dung auf hr3.

Schwimmend zur InspirationSchwimmen ist meine große Leiden-schaft. Ich bin verrückt nach Wasserund es gibt wenige Dinge, die mich ineinen ähnlichen Glückszustand verset-zen, wie ein Bad im Pool, Meer oderSee. Ohne Glücksgefühl keine Inspira-tion, denn der Geist muss wach und le-bendig sein.Umsomehr freute ich mich über das Ge-spräch mit einer Künstlerin, der es of-fensichtlich ähnlich geht. Die MalerinRicarda Peters aus Wiesbaden geht mitVorliebe außerhalb der Stoßzeiten, alsoauch mal an Regentagen, ins Opelbadund trägt dann eine Taucherbrille, umganz eins zu werden mit dem ElementWasser. Die Eindrücke werden ganz fo-kusiert, als hätte man einen Kopfhörerauf. Der Eindruck der Wasserbewegun-gen vor den Schwimmbadkacheln und

die verschiedenen Luftbläschen imWasser sind dann so direkt und intensiv,dass es fast schon meditativ wirkt. Eingroßartiges und sehr inspirirendes Ex-periment. Zu dieser Methode inter-viewte ich sie ausführlich, denn ich war

neugierig geworden. Dazu ein anderesMal mehr.Kurzum: Bewegung inspiriert mich. Undnach diesem Text schlüpfe ich jetztschnell in meine Laufschuhe und laufelos. Es kann nie genug Inspiration sein!

Das Opelbadin Wiesbaden

Den Happyblog der farbenfreundinfindet Ihr unter farbenfreundin.de

Was also ist es, das mich inspiriert?Während meines Sommerurlaubs an der Nordseehabe ich die Zeit genutzt, um in diese Frage einzu-tauchen. Und irgendwann stand die Antwort fest: Esist das Leben. Das Leben selbst inspiriert mich. DasLeben in all seinen Facetten, und zwar genau so,wie ich es wahrnehme. Das Leben aus meiner Per-spektive.Inspiriert zu meiner Arbeit als Autorin werde ich dabeiauf vielfältige Weise. Das können Erzählungen vonFreunden sein, die in mir etwas zum Klingen bringen.Oder eine Zeitungsnotiz, die ich irgendwann einmalmit einem Blick gestreift habe, mitunter auch ein Nach-richtenschnipsel im Internet. Genauso können esaber auch Filme sein, die in mir über lange Zeit hin-weg nachschwingen und dadurch eigene Bilder undEmotionen auslösen.

Wie ist es mit Büchern?Werde ich durch Bücher, durch das Lesen von Lite-ratur, die andere Autoren verfasst haben, inspiriert?

Wer kreativ tätig ist, braucht Inspiration. Ideen, die einem »zu-fliegen«. Oder den berühmten »Musenkuss«. Irgendetwas, dasdie kreative Schaltzentrale im Hirn in Schwung bringt. Seit ichmich mit dieser Frage beschäftige, gehe ich mit diesem Themaschwanger. Im übertragenen Sinn natürlich.

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Kari Lessír ist freie Autorinund schreibt spirituelleLiebesromane, die in ihrerHerzensheimat Wiesbadenspielen. In einem früherenLeben hat sie bereits alsJournalistin, Redakteurin undMediengestalterin gearbeitet.Porträt: foto kathrein

Auch darüber habe ich nachgedacht, und die Antwortlautet Nein. Obwohl ich sehr viel lese, bringen Büchermein »Inspirationsorgan« nicht zum Klingen. Ich tau-che durch das Lesen in fremde Welten ein, lerne an-dere Personen kennen, aber sie gehen dann wieder,sobald ich das Buch zugeklappt habe. Bildlich ge-sprochen, denn ich schalte den E-Reader aus; beimir wird nicht mehr auf Papier gelesen.

Was geschieht mit einer Inspiration?Wenn sie mir bewusst ist, dann notiere ich sie. Dafürnutze ich ausschließlichmein Scannerbuch (sieherechts). Das ist ein gro-ßes Notizbuch, das ichnach den Vorgaben vonBarbara Sher zum Auf-zeichnen all der vielenIdeen nutze, die mir alsScannertyp regelmäßigdurchs Hirn schießen undmich blockieren würden,wenn ich sie nicht ir-gendwo schriftlich nieder-legen würde. Natürlich so,dass ich sie auch wieder-finde.Die andere Möglichkeitist, dass diese Trigger imUnterbewusstsein umherwabern. Das kann durchausüber Jahre hinweg sein, bis sie nach oben schnellen –und als Eingebung oder »Musenkuss« auftauchen.Dann aber sind sie ungeduldig und wollen jetzt sofortbearbeitet werden. In einem solchen Fall hilft auchdas Scannerbuch nicht mehr. Da muss ich danngleich die Story plotten, sprich den neuen Romanplanen, um all die guten Ideen nicht zu verlieren.

Was konkret inspiriert mich?Meist ist es eine Figur mit einem Schicksal. Sie wirdin meiner Fantasie lebendig, bekommt Ecken undKanten, Charakterzüge, Vorlieben und Macken. Ich

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beobachte sie eine Zeit lang. Irgendwann tauchenweitere Figuren auf, es kommt zu Konflikten zwischenihnen; Träume, Wünsche und Ziele entwickeln sich.Manche scheitern, andere erfüllen sich.Zusätzlich zur Inspiration von außen kommen bei mirdann noch die Eingebungen, die Botschaften »vonoben«, hinzu. Schreiben ist für mich ein meditativerAkt. Ich öffne mich für das, was durch mich gesagtsein will bzw. soll. Das darf dann ebenfalls währenddes Schreibens in die Geschichte einfließen.

Und das Ergebnis?Aus all diesen Quellen kommen die Ideen, die Inspi-rationen zusammen und münden letztlich in meineBücher. Im Nachhinein geht es mir oft so, dass ichsehr erstaunt bin, was ich da eigentlich Wunderbaresgeschrieben habe. War das wirklich ich, die diesesBuch verfasst hat? Das bedeutet nicht, dass ichmeine Romane nicht kritisch sähe (im Gegenteil: ichüberarbeite auch bereits existierende Werke und pu-bliziere sie neu). Meine Ehrfurcht bezieht sich aufden Inhalt, die Botschaften, die Weisheit und dieLiebe zwischen den Zeilen. Diese Metaebene berührtmich selbst immer wieder, wenn ich sie auf mich wir-ken lasse. Und genau das ist es, was Inspiration fürmich ausmacht und wofür ich unendlich dankbar bin.

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Mehr von Kari findet Ihr auf kari-lessir.de/blog

Die etwas anderen Helden der KindheitDie Phantastische Bibliothek Wetzlar widmet sich miteiner großen Auswahl an Bilder-, Kinder- und Jugend-büchern sowie liebevoll eingerichteten Zimmern aus-drücklich auch an die Nachwuchsleser. Und genaudort komme ich ins Schwärmen. Zwischen den neuenschaurig-schönen Geschichten von Harry Potter biszu den Tintenwelten von Cornelia Funke sind dortebenso meine fantastischen Helden von früher zu

Ort der Inspiration: die Phantastische Bibliothekin WetzlarDer Aufruf einer Blog-Parade zum Thema „Wasinspiriert Dich?“ hat mich mal wieder an einenmeiner Lieblingsorte getrieben: die PhantastischeBibliothek in Wetzlar. Denn meine Faszination fürdas Düstere hat mit gruseligen Geschichten, Sa-gen und Märchen schon sehr früh ihren Anfanggenommen. Die Antwort auf die Frage nach derInspiration ist deshalb eigentlich ganz einfach:Das, was mich schon immer inspiriert hat!

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Mirjam Blake-Miethearbeitet als freie Texterin,Online-Journalistin undAutorin in Limburg. Als Mimischreibt sie für ihren Horror-Blog über Orte, Bücher undFilme, die sie gruseln: vomwohligen Schauer bis zurechten Gänsehaut.

finden: Otfried Preußlers kleines Gespenst, Hexe,Wassermann, Momo und Atréju von Michael Endesowie natürlich Astrid Lindgrens Ronja Räubertochterund dieser seltsame Karlsson vom Dach.Was mir dabei auffällt: Bei vielen Kinderbüchern sinddie Grenzen fließend zwischen dem, was uns faszi-niert und auch ein bisschen Angst macht. Wie lang-weilig wären solche Fantasiewelten ohne Fabelwe-sen, düstere Geheimnisse, verbotene Räume undzahllose Rätsel? Sie gehören ganz selbstverständlichzum Leben – und das habe ich mir aus meiner Kind-heit wohl mitgenommen in meinen Erwachsenen-All-tag.

Gut und Böse im MärchenTrotzdem stoße ich selbst an meine Grenzen, wennes darum geht „das Böse“ zu vermitteln. Für meinekleine Tochter dichte ich die Märchen (noch) um. Derböse Wolf versteckt die Oma nur im Schrank, Hänselund Gretel fliehen, ohne die Hexe ins Feuer zu schub-sen… Sindbad der Seefahrer kommt noch gar nichtdran. Eigentlich seltsam, aus Elternsicht kommt mirdoch vieles in den Märchen zu brutal vor. Wie langes wohl dauern wird, bis mein Kind diesen Blog lesendarf?Mir selbst konnte es als Kind auch bei Märchen nichtdüster genug sein. Bis heute immer wieder gelesen:„Verschollene Märchen“ aus der Anderen Bibliothek(Herausgeber Johann Wilhelm Wolf). Da treffen dieMenschen oft auf den Tod, Geister und andere un-heimliche (Fabel-)Wesen.

Phantastische Bibliothek: Grusel für GroßeEin beziehungsweise zwei Stockwerke tiefer beherbergtdie Phantastische Bibliothek die Science-Fiction-, Fan-tasy- und Horror-Schmöker sowie (pseudo-)wissen-schaftliche Werke. Mir macht es genauso Spaß, aufdie Bücher zu stoßen, die ich selbst Zuhause habe –wie neue zu entdecken. An einem Ort mit so einergeballten Ladung Fantasie zu sein, ist eine Art Be-stätigung dafür, nicht allein zu sein mit dieser Vorliebe

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für das Morbide und „Para-Normale“.Jeder Autor, Erzähler und Wissenschaft-ler widmet sich diesen Themen, die fürandere Spinnereien sind, viel Zeit undEnergie. Das ist für mich inspirierend!Zum einen konsumiere ich, was dieseMenschen zusammengetragen haben– zum anderen schreibe ich auf diesemBlog darüber, um die Inspiration undBegeisterung zu teilen und andere aufdiese Schätze aufmerksam zu machen.Die Bücher inspirieren mich außerdemdazu, solche Orte aufzusuchen, die sichmit den düsteren Kapiteln unserer Kul-tur befassen. Denn nur darüber lesen,ist mir auf Dauer doch zu langweilig.

Mehr über diePhantastische BibliothekDas Geniale an der Phantastischen Bi-bliothek: Die Inspiration durch mehr als�60.000 Bücher gibt es gratis! EineSpenden-Aktion ist gerade zu Ende ge-gangen – aber diese außergewöhnlicheInstitution ist weiterhin unterstützens-wert! Wer gern noch mehr über diePhantastische Bibliothek erfahren will,liest am besten meinen Beitrag auf demKulturportal Hessen. Tatsächlich,manchmal kann ich auch als bezahlteKultur-Journalistin über solche Themenschreiben.

Idee und Umsetzung: vom Lesen zum SchreibenIn diesem Beitrag zur Blog-Parade solles auch darum gehen, wie ich von derInspiration zur Umsetzung komme. Dasallerdings ist noch schwerer greifbar alsdie Frage: Warum grusel ich mich gern?Manches Thema schwebt so lange inder Luft, bis das richtige Buch kommt,

um darüber zu schreiben (wie SophiaKingshills Abhandlung über Meerjung-frauen). Andere Texte bestehen wo-chenlang aus Fragmenten und sinddann plötzlich doch schnell runterge-schrieben oder ergeben sich „ganz vonallein“.Einen großen Bogen mache ich jedochbis jetzt um die Bücher, Orte und Filme,die mich am meisten bewegen. Wahr-scheinlich ist es eine falsche Scheu,denn meinen „Horror-Evergreens“ willich natürlich mit den größten Ehren ge-recht werden. Aber das wäre nun dasThema für eine „Schreib-Blockade“-Blog-Parade…

Mimi aka Mirjam bloggt untermimis-horrorshow.de

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