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EE.SH-Newsletter Ausgabe 4/ Juni 2017

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EE.SH-Newsletter Ausgabe 4/ Juni 2017

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Juni 2017 Editorial

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Viel wandelt sich gerade in der Branche für erneuerbare

Energien, besonders in der Windenergie. Die

Ausschreibungsergebnisse für die ersten Onshore- und

Offshore-Windparks wurden veröffentlicht. Die

markträumende Vergütung im Netzausbaugebiet für Onshore-

Windkraftanlagen, also auch für Schleswig-Holstein, lag bei

5,58 Cent pro Kilowattstunde. Damit lag das Preisniveau weit

unter den Erwartungen. Von den 70 Geboten gingen 17 nach

Schleswig-Holstein. Das waren gerade einmal 119 MW. Von

70 Zuschlägen der Bundesnetzagentur waren 65 Windparks

im Bundesgebiet und 14 in Schleswig-Holstein

Bürgerenergieprojekte. Lesen Sie mehr auf Seite 8.

Ein limitierender Faktor in Schleswig-Holstein sind

genehmigungsfähige Windeignungsgebiete. Die neue

Regierungskoalition hat angekündigt, das Planverfahren neu

aufzurollen und neue Genehmigungskriterien einzuführen.

Sollte dies umgesetzt werden, wäre ein Fadenriss für

Schleswig-Holsteins Windparkplaner und -betreiber

vorprogrammiert. Lesen Sie mehr auf den Seiten 20 bis 22.

In diesen schwierigen Zeiten ist das EE.SH-Team froh,

langjährige Expertise aus der Praxis in die Projektleitung

einzubringen. Sascha Wiesner vom Offshore-Logistik-

Unternehmen A2SEA übernimmt seit dem 1. Juni diesen

Jahres die Projektleitung der Netzwerkagentur EE.SH von

Martin Kopp. Außerdem rückt Carsten Delfs von der WT.SH

mit in die Projektleitung auf. Lesen Sie mehr dazu auf der

Seite 4.

Eine spannende Lektüre wünscht

Ihr EE.SH-Team

Dr. Matthias Hüppauff Projektleiter EE.SH

Sascha Wiesner Projektleiter EE.SH

Carsten Delfs Projektleiter EE.SH

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Juni 2017 Inhalt

EE.SH Newsletter 4/ Juni 2017: Inhalt

Editorial

EE.SH aktuell

Netzwerkagentur bekommt eine neue Leitung

Windcomm-Stammtisch: Offshore und E-Mobility

Potenzial von Algen und Indoor-Kulturen

Branchenfokus: Thema Munitionsbeseitigung im Meer

Aus der EE-Branche

Ausschreibungen: Bürgerwindparks erfolgreich

Grünstrom-Event: CO2-freies Fahren ist längst Realität

Studie: Investitionen und Beschäftigung durch EE

Grundmann wird BWE-Vize

Senvion-Resolution

100 % Erneuerbare durch Handel mit Flexibilitäten

Internationalisierung: Tipps und Förderung

Neue Produkte und Dienstleistungen

Windtestfeld-Nord fast komplett

Rahmenbedingungen für Solarthermie-Anlagen

Aus der Forschung

Kombination aus Windenergie, Speicher und IT

Energie aus Biomasse-Gemisch

Aus der Politik

Koalitionsvertrag: Die wichtigsten Punkte für EE

Interview mit Reinhard Christiansen (BWE

Landesverband Schleswig-Holstein)

Mieterstromgesetz

Experimentierklausel

Seebeben nach den Offshore-Ausschreibungen

Veranstaltungen und Termine

windWERT 2017

Windbranchentag NRW

HUSUM Wind 2017 mit Workshops und Exkursionen

Veranstaltungen und Termine im Überblick

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Netzwerkagentur bekommt eine neue Leitung

Neue Gesichter im EE.SH-Team: Sascha Wiesner leitet die

Netzwerkagentur seit 1. Juni zusammen mit Carsten Delfs.

Sascha Wiesner, ausgebildeter Wirtschaftsjurist, war vorher

Regionalleiter der Offshore-Logistik-Reederei A2SEA

Deutschland GmbH sowie Vertriebskoordinator beim

Windkraftanlagenhersteller Senvion.

Carsten Delfs, Diplom-Ingenieur der Energie- und

Kraftwerkstechnik, ist seit September 2016

Innovationsberater bei der Wirtschaftsförderung und

Technologietransfer Schleswig-Holstein (WT.SH). Die

WT.SH ist Co-Projektträger der Netzwerkagentur EE.SH. Da

Carsten Delfs zum Projektleiter aufgestiegen ist, stehen dem

Projekt EE.SH mit Ingo Buck und Thoralf Schlüter zwei

zusätzliche Innovationsberater zur Verfügung.

Der bisherige EE.SH-Projektleiter Martin Kopp wird

Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des

Kreises Nordwest-Mecklenburg. „Herr Kopp war acht Jahre

lang ein wertvolles Mitglied im Team der

Wirtschaftsförderung Nordfriesland. Er hat bereits in seiner

Funktion als Projektleiter von windcomm schleswig-holstein

erkannt, dass die Energiewende nur im Zusammenwirken

der erneuerbaren Energieträger sowie der Einbeziehung des

Wärme- und Mobilitätssektors zu erreichen ist, und hat

entsprechend die Netzwerkagentur EE.SH mit aus der Taufe

gehoben“, betont Dr. Matthias Hüppauff, Geschäftsführer

des EE.SH-Projektträgers Wirtschaftsförderung

Nordfriesland. „Ohne seinen Einsatz, sein umfassendes

fachliches Wissen und seine Fähigkeit, Akteure aller

Branchen, aus Verwaltung und Politik zusammen zu

bringen, gäbe es dieses umfangreiche Projekt heute nicht.“

• Sascha Wiesner, 04841 6685-21, [email protected]

• Carsten Delfs, 0461 806-354, [email protected]

• Ingo Buck, 0451 600-6190, [email protected]

• Thoralf Schlüter, 040 1214877-29, [email protected]

Juni 2017 EE.SH aktuell

Sascha Wiesner Carsten Delfs

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Windcomm-Stammtisch: Offshore und E-Mobility

Zu seinem 9. Stammtisch traf sich der Windindustrie-

Branchenverein windcomm schleswig-holstein e. V. auf dem

GreenTEC Campus in Enge-Sande. Neben der Besichtigung

des Offshore-Trainingszentrums OffTEC waren alternative

Mobilitätskonzepte ein Thema während des

Netzwerktreffens. Die Wind-Experten trafen auf die

Mobilitäts-Experten der Hansa Green Tour, die mit 35

Fahrzeugen mit verschiedenen alternativen Antrieben von

Amsterdam nach Aalborg unterwegs waren und dabei

Leuchtturmprojekte der nachhaltigen Energie besuchten.

„Ganzheitliche Energiekonzepte, die den Mobilitätssektor

einbeziehen, können das Stromnetz stabilisieren,

Abschaltungen von Windkraftanlagen vermeiden und

zukünftig regionale Firmen mit nachhaltiger Energie

versorgen", betonte der neue Geschäftsführer des

windcomm schleswig-holstein e. V., Sascha Wiesner. Er ist

Nachfolger von Martin Kopp, der die Geschäfte des

windcomm schleswig-holstein e. V. seit dessen Gründung im

Jahr 2010 geführt hatte. Der Verein ist Kooperationspartner

von EE.SH.

www.windcomm.de

Einige Teilnehmer des windcomm-e. V.-Stammtisches auf dem GreenTEC Campus

durften selbst an einem Offshore-Training in einer Rettungsinsel teilnehmen. Das

Trainingszentrum OffTEC bietet dafür realitätsnahe Bedingungen mit Wellenhöhen

über 2 Meter. Foto: windcomm/ Jensen

Juni 2017 EE.SH aktuell

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Potenzial von Algen und Indoor-Kulturen

Um Algen-Aquakultur und Vertical Farming ging es während

des jüngsten Workshops „Praxis der Biomassenutzung“ aus

der Reihe „Werkstatt - Wissenschaft - Wirtschaft“, die das

Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Klimaschutz

EEK.SH zusammen mit Projektpartnern, darunter EE.SH,

organisiert. Mitarbeiter des Botanischen Instituts der Christian-

Albrechts-Universität zu Kiel berichteten von Makro- und

Mikroalgen-Aquakulturen als potenzielle Nutzungsformen für

die Ostsee. Dr. Stefan Meyer vom Kompetenznetzwerk

Aquakultur der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein

präsentierte den aktuellen Stand der Aquakulturen in der

Region. Dr. Levent Piker von der Firma oceanBASIS GmbH

aus Kiel berichtete von den Potenzialen der Algen zur

Gewinnung neuer Wirkstoffe und innovativer Verfahren in

Medizin und Bioökonomie. Zum Abschluss ging es um die

Möglichkeit einer wetterunabhängigen, platzsparenden und

ressourcenschonenden Produktion von Lebensmitteln durch

Vertical Farming.

Hier finden Sie die Vorträge des Workshops „Praxis der

Biomassenutzung“: www.kiwi-kiel-de.

Die nächste Veranstaltung aus der Reihe „Werkstatt -

Wissenschaft - Wirtschaft“ findet in der ersten Oktoberhälfte

statt. Nähere Informationen unter www.eek-sh.de.

Vertical Farming möchte der Wirtschaftsingenieur Thomas Reimers zum Beispiel in

Hallen ehemaliger Bundeswehrstandorte realisieren. Er präsentierte sein Projekt

„No Planet B Ventures“ während des Workshops „Praxis der Biomassenutzung“

aus der Reihe „Werkstatt - Wissenschaft - Wirtschaft“. Foto: T. Reimers

Juni 2017 EE.SH aktuell

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Branchenfokus: Thema Munitionsbeseitigung im Meer

Laut des fünften Fortschrittsberichts „Munitionsbelastung der

deutschen Meeresgewässer“, den das schleswig-

holsteinische Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft,

Umwelt und ländliche Räume (MELUR) im April 2017

veröffentlichte, liegen noch heute rund 1,6 Millionen Tonnen

Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg in deutschen

Meeresgewässern. Um Technologien und Konzepte zum

systematischen Absuchen des Meeresbodens nach Munition

ging es während des jüngsten Branchenfokus:

Windindustrie. Die Kieler Wirtschaftsförderung KiWi

organisiert die Veranstaltung gemeinsam mit ihren

Kooperationspartnern, dem Maritimen Cluster

Norddeutschland e. V. (MCN) und EE.SH. 50 Teilnehmer

hörten die Vorträge von Jann Wendt, Geschäftsführer der

EGEOS GmbH, über seine Arbeit an einem

Munitionskataster (AmuCAD) sowie von Dr.-Ing. Kristine

Bauer vom Fraunhofer-Institut für Graphische

Datenverarbeitung IGD in Rostock über Sensorsysteme zur

Untersuchung des Meeresbodens.

www.kiwi-kiel.de.

Die EGEOS GmbH erarbeitet Karten munitionsbelasteter Gebiete in Nord- und

Ostsee. Grafik: EGEOS/ AmuCAD

Juni 2017 EE.SH aktuell

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Ausschreibungen: Bürgerwindparks erfolgreich

Die Bundesnetzagentur hat im Rahmen des

Ausschreibungsverfahrens für Windenergieanlagen an Land

70 Gebote mit einem Gebotsumfang von 807 Megawatt

bezuschlagt. 93 Prozent der Zuschläge (65 Projekte)

beziehungsweise 96 Prozent des Zuschlagsvolumens

entfielen auf Bürgerenergiegesellschaften. In Schleswig-

Holstein erhielten 17 Gebote einen Zuschlag, unter denen

14 Bürgerwindparks sind.

Besonderheiten dieser Ausschreibung waren die

unterschiedliche Ermittlung der Zuschlagshöhe zwischen

Bürgerenergiegesellschaften und den übrigen Bietern sowie

eine Begrenzung der Zuschlagsmenge im sogenannten

Netzausbaugebiet. Der durchschnittliche Zuschlagswert liegt

bei 5,71 ct/kWh.

Der Zuschlagswert der Bürgerenergiegesellschaften wird

nach dem Einheitspreisverfahren ermittelt und beträgt für

bezuschlagte Gebote außerhalb des Netzausbaugebiets

5,78 ct/kWh, bzw. für bezuschlagte Gebote innerhalb des

Netzausbaugebietes 5,58 ct/kWh. Bei allen anderen Bietern

ist der Zuschlagswert der individuell gebotene Wert

(Gebotspreisverfahren). Bürgerenergiegesellschaften

konnten darüber hinaus - anders als alle anderen Bieter -

Gebote für Anlagen auch vor Erteilung einer Genehmigung

nach Bundes-Immissionsschutzgesetz abgeben,

wovon 95 Prozent Gebrauch machten. Schließlich gilt für

Gebote von Bürgerenergiegesellschaften eine um 24 Monate

verlängerte Realisierungsfrist: statt 30 Monate nach öffentlicher

Bekanntgabe 54 Monate.

Während einer gemeinsamen Pressekonferenz des

Bundesverbands WindEnergie (BWE) mit dem Fachverband

VDMA Power Systems und der Messe Husum & Congress zu

diesem Thema wertete BWE-Präsident Hermann Albers die

Ergebnisse der Ausschreibungen als „erfreuliches Signal“. Die

Preisentwicklung bewege sich in einem erwarteten Rahmen. Die

meisten Bürgerenergiegesellschaften stünden jetzt vor der

Herausforderung, die Genehmigungen für ihre Windparks zu

bekommen. „Sollte es zu einer Differenz zwischen bezuschlagter

und genehmigter Leistung kommen, verringert sich das

Volumen. Dieses sollte neu ausgeschrieben werden“, sagte

Albers.

Eine Liste der schleswig-holsteinischen Projekte, die einen

Zuschlag erhalten haben, finden Sie auf Seite 9.

Juni 2017 Aus der EE-Branche

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Ausschreibungen: Bürgerwindparks erfolgreich

Fortsetzung von Seite 8

Die in Schleswig-Holstein bezuschlagten Projekte von Nord nach Süd:

• Jardelund (Schleswig-Flensburg): Bürgerwindpark Medelby 2 GmbH & Co. KG

• Schafflund (Schleswig-Flensburg): 3 Projekte der Windpark Stoffeng Nord GmbH & Co. KG

• Dagebüll (Nordfriesland): Bürgerwindpark Dagebüll II GmbH

• Haselund (Nordfriesland): Bürgerwindpark Obere Arlau II GbR

• Ahrenviöl (Nordfriesland): Steife Brise Ahrenviöl GmbH & Co. KG

• Oster-Ohrstedt (Nordfriesland): BWP Bremsholm GmbH & Co. KG

• Ostenfeld (Nordfriesland): Nordtank GmbH & Co. Bürgerwindpark Ostenfeld KG

• Treia (Schleswig-Flensburg): 2 Projekte der Ipland Bürgerwind GmbH & Co. KG

• Friedrichskoog (Dithmarschen): Bürgerwind Südermarsch GmbH & Co. KG

• Volsemenhusen (Dithmarschen): Bürgerwind Südermarsch GmbH & Co. KG

• Neufeld (Dithmarschen): Windpark Kattrepel-Nord Planungs GbR

• Sommerland (Steinburg): 3 Projekte der innogy Sommerland Windparkbetriebsgesellschaft mbH

Weitere Informationen:

www.bundesnetzagentur.de

www.wind-energie.de

Juni 2017 Aus der EE-Branche

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Grünstrom-Event: CO2-freies Fahren ist längst Realität

Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zum Ausprobieren,

Fachvorträge und ein Rahmenprogramm mit Musik und

Kinderunterhaltung bot das Grünstrom-Event 2017 auf dem

GreenTEC Campus. Schirmherr war Energiewendeminister

Robert Habeck, der auch selbst zur Probefahrt in den

autonom fahrenden Elektro-Kleinbus „Olli“ der Deutschen

Bahn stieg. Neben E-Autos, E-Fahrrädern, Scuddys und E-

Rollern konnte man 15 verschiedene mit Strom oder

Wasserstoff betriebene Fahrzeuge ansehen oder sogar

ausprobieren. Ein Highlight waren „Ziesel“, elektrisch

betriebene Raupenfahrzeuge.

Im maritimen Trainingszentrum OffTEC wurden

Rettungsübungen und Training für das Überleben auf See

vorgeführt. Der GreenTEC Campus war auch Start- und

Zielpunkt der 8. Nordeuropäischen E-Mobil-Rallye mit 37

rein elektrischen Fahrzeugen und erstmals einem

Wettbewerb „autonomes Fahren“. „Wir zeigen, dass selbst

fahrende Autos und Busse ohne Benzin und Diesel schon

Realität sind“, betonte Marten Jensen, Geschäftsführer der

GreenTEC Campus GmbH. Demnächst soll auf dem

Gelände ein Modellprojekt für autonomes Fahren entstehen.

www.gruenstrom-event.de

Energiewendeminister Robert Habeck bei der Probefahrt im Bus ohne Fahrer, dem

autonomen Elektro-Kleinbus der Deutschen Bahn, während des Grünstrom-Events

2017. Foto: A. Jensen/ GreenTEC Campus

Juni 2017 Aus der EE-Branche

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Studie: Investitionen und Beschäftigung durch EE

Rund 1.850 Millionen Euro Umsätze wurden im Jahr 2015

durch die Erneuerbare-Energien-Branche in Schleswig-

Holstein generiert, 83 % davon (1.500 Millionen Euro) durch

Windenergie, durch Solarenergie 4 % (70 Millionen), 240

Millionen Euro (13 %) durch Bioenergie, Wasserkraft und

Geothermie. Dies geht aus einer Studie über Umsätze und

die Anzahl der Beschäftigten in der Erneuerbare-Energien-

Branche in Schleswig-Holstein in den Jahren 2013 bis 2015

hervor. EE.SH hatte die Studie bei der Berliner Agentur für

Erneuerbare Energien e. V. in Auftrag gegeben. Ausgeführt

wurde sie von der Gesellschaft für Wirtschaftliche

Strukturforschung (GWS) aus Osnabrück. Erste Ergebnisse

wurden zur New Energy im März vorgestellt. Jetzt ist die

komplette Studie als pdf erhältlich.

Von den 1.850 Millionen Euro Umsätze verteilten sich zwei

Drittel auf die Produktion und Installation neuer Anlagen

(einschließlich Exporte) sowie zu einem Drittel auf Betrieb

und Wartung des bestehenden Erneuerbare-Energien-

Kraftwerksparks.

Beschäftigt waren 2015 in der Erneuerbaren-Branche in

Schleswig-Holstein 18.400 Menschen, davon zwei Drittel

(12.200) in der Windenergie. In der Solarenergie arbeiteten

800 beschäftigte (4 %), im Bioenergie-Sektor 5.100 (30 %).

Über die Jahre 2012 bis 2015 war eine deutliche Zunahme

der Beschäftigung im Windenergie-Sektor zu beobachten,

besonders stark in der Offshore-Branche. Hier waren 2012

noch 800 Menschen beschäftigt (7.300 onshore), 2015 schon

2.500 (9.700 onshore). Die Anzahl der Beschäftigten in der

Bioenergie-Branche liegt stabil bei 5.000.

Hier finden Sie die vollständige Studie „Erneuerbar

Beschäftigt - Umsätze und Beschäftigung durch erneuerbare

Energien in Schleswig-Holstein“:

www.ee-sh.de

Juni 2017 Aus der EE-Branche

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Senvion-Resolution

Die Delegierten des Bundesverbands WindEnergie (BWE)

haben einen neuen Bundesvorstand gewählt. Präsident

Hermann Albers wurde im Amt bestätigt. Zu Vizepräsidenten

wurden Dr. Martin Grundmann, Geschäftsführer der ARGE

Netz GmbH & Co. KG aus Breklum, und Dr. Sandra Hook

von der ABO Wind AG aus Wiesbaden gewählt.

Dr. Martin Grundmann sprach sich anlässlich seiner Wahl

dafür aus, dass sich der Bundesverband Windenergie

stärker als bisher zu Fragen der Sektorenkopplung, Speicher

und Umwandlung vom Windstrom äußern solle. Außerdem

versprach er: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass der

Windenergie schnellstmöglich direkte Lieferbeziehungen zu

Kunden, vor allem der Industrie, und echte

Erlösmöglichkeiten am Markt eröffnet werden. Dafür

brauchen wir wirksame CO2-Preise und sinkende

Steuerlasten für Erneuerbare.“

Mit Claas Arlt (46) von der EED GmbH & Co. KG aus

Bredstedt wurde ein dritter Schleswig-Holsteiner in den

neunköpfigen BWE-Vorstand entsandt. Der BWE ist mit über

20.000 Mitgliedern der größte Windenergie-Fachverband

Deutschlands.

www.arge-netz.de

www.wind-energie.de

Der Entscheidung der Senvion-Geschäftsführung, den

Standort Husum zu schließen, haben die Betriebsräte des

Werks das Alternativkonzept „SENRepair“ entgegengesetzt.

Es sieht vor, das Werk in Husum von einer Produktionsstätte

in einen Stützpunkt für Service und Wartung der

bestehenden Anlagen umzubauen. Der Kreistag

Nordfriesland unterstützt das Konzept. In einer Resolution

vom 19. Mai heißt es, der Reparaturbedarf für den in Betrieb

befindlichen Anlagenbestand werde voraussichtlich steigen.

Ein gewachsener Traditionsstandort wie Husum mit vielen

erfahrenen und motivierten Fachkräften werde auch in

Zukunft eine sichere Auftragslage zahlreicher, treuer

Windparkbetreiber in Schleswig-Holstein sichern. Der

Kreistag wies außerdem auf die Fördermaßnahmen hin, die

zusammen mit der Landesregierung Schleswig-Holstein

angeschoben wurden, um die Windkraft-Unternehmen im

Land zu unterstützen, darunter die Angebote der

Windtestfeld-Nord GmbH.

www.nordfriesland.de

Juni 2017 Aus der EE-Branche

Grundmann wird BWE-Vize

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100 % Erneuerbare durch Handel mit Flexibilitäten

Dezentrale Marktplätze für flexible Energieerzeugungs- und

Verbrauchskapazitäten zu schaffen - das ist das Ziel von

Nordgröön Energie GmbH & Co. KG. „Damit ließe sich

teurer Netzausbau vermeiden und Strom aus erneuerbaren

Quellen effizienter nutzen“, ist Geschäftsführer Torge Wendt

überzeugt.

Auf der Hannover Messe stellte er vor, wie er dieses Ziel

zusammen mit der Firma Microsoft und den zur Nordgröön-

Gruppe gehörenden Firmen Agder Energi, Enfo und Entelios

erreichen will: Mit der effizienten Verknüpfung von Netzen,

Trafos, industriellen und gewerblichen Verbrauchern,

Speichern und dezentralen Erzeugern zu einem Smart Grid.

Microsoft liefert die Software und über seine Azure-Cloud die

entsprechende Rechenleistung, Enfo die Algorithmen und

Steuerelektronik, Entelios - Dienstleister für Lastensteuerung

(Demand-Side-Management) - die gewerblichen

Verbraucher, die ihre Produktionsmengen flexibel an den

Strompreisen ausrichten können. Kerngeschäft von

Nordgröön sind die dezentralen Energieerzeuger. Die

norwegische Firma Agder Energie betreibt sowohl Netze als

auch Wasserkraftwerke. Die Wasserkraftwerke stellen einen

virtuellen Großspeicher dar.

„Agder Energi als strategischen Partner zu gewinnen - das

war ein großer Wurf“, berichtet Wendt begeistert und

schwärmt von den größtenteils flexiblen 8 bis 10

Terawattstunden Leistung im Jahr, über die das norwegische

Unternehmen verfügt. Wendt blickt voraus: „Sobald die

Stromtrasse Nordlink zwischen Norwegen und Schleswig-

Holstein fertig gestellt ist, sind unsere Windparks auch

physisch mit den norwegischen Wasserkraftwerken

verbunden. Mit den norwegischen Speicherseen kommen wir

unserem Ziel - 100 % Energieversorgung aus Erneuerbaren -

mit großen Schritten näher.“

Doch zunächst will er beweisen, dass sein Konzept eines

dezentralen Marktplatzes für Flexibilitäten schon jetzt

funktioniert. Nach der Präsentation des Pilotprojektes auf der

Hannover Messe folgt die Einführung in Schleswig-Holstein

mit Unterstützung des branchenübergreifenden Verbands

watt_2.0 und der Industrie- und Handelskammer Flensburg

(IHK). Dazu sagt Torge Wendt: „Wir wollen die Politik davon

überzeugen, dass Stromversorgung mit dezentralen

Erzeugern erneuerbarer Energien funktioniert und zudem

sehr viel günstiger ist als der aktuell politisch verfolgte Weg

des Netzausbaus.“

www.nordgroon.de

Juni 2017 Aus der EE-Branche

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Internationalisierung: Tipps und Förderung

Informationen über Länder mit attraktiven

Rahmenbedingungen für Erneuerbare-Energie-Firmen

tragen die Außenhandelskammern regelmäßig in

Marktanalysen zusammen. Die EE.SH-Projektmanagerin für

Internationalisierung, Kristine Metuzale, hält diese

Informationen für Sie bereit und gibt kostenlos Auskünfte

über attraktive Zielmärkte und bevorstehende

Veranstaltungen oder internationale Messen und

Delegationsreisen, zum Beispiel zum Thema Argentinien.

Zurzeit bereitet EE.SH einen Indien-Exportworkshop vor, der

im Rahmen der HUSUM Wind am 14. September stattfindet

(siehe „Veranstaltungen und Termine“).

Die Germany Trade and Invest - Gesellschaft für

Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH (GTAI)

analysiert regelmäßig die attraktiven Auslandsmärkte für

erneuerbare Energien und fasst die Ergebnisse in ihren

Berichten „Branche kompakt“ zusammen. Frau Metuzale

stellt sie Ihnen gern auf Anfrage zur Verfügung:

[email protected], Tel. 04841 6685-15.

www.ahkargentina.com.ar

www.gtai.de

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die

Geschäftsbeziehungen ins Ausland aufbauen wollen, haben

es jetzt leichter, Fördermittel zum Beispiel für die Teilnahme

an Messen zu beantragen. Wie das Wirtschaftsministerium

in Kiel mitteilte, wurden die Richtlinien zur Förderung der

Internationalisierung von KMU sowie zur Markterschließung

im Ausland deutlich verbessert und ausgeweitet. Die

Förderung aus Mitteln des Europäischen EFRE-

Regionalfonds beträgt bis zu 50 Prozent der Kosten bei der

ersten Messebeteiligung, die maximale Förderhöhe liegt bei

10.000 Euro pro Messebeteiligung.

Antrags- und Bewilligungsstelle ist die Wirtschaftsförderung

und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH

(WT.SH), Ansprechpartnerin: Iris Krigar, Tel.: 0431 66666-

844, E-Mail: [email protected].

www.schleswig-holstein.de

Juni 2017 Aus der EE-Branche

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Neue Produkte und Dienstleistungen

Solarwärme für Bioenergie-Gesellschaften

Savosolar, finnischer Hersteller von Solarkollektoren, bietet

jetzt auch in Deutschland seine Leistungen an. Die Savosolar

GmbH mit Sitz in Hamburg plant und liefert schlüsselfertige

Anlagen zur Versorgung von Fernwärmenetzbetreibern,

Stadtwerken, Bioenergiegenossenschaften und von

Unternehmen mit Prozesswärme-Bedarf. Beispiele dafür sind

Brauereien, Galvanikbetriebe oder Seniorenheime. Mit ihrem

Angebot hat Savosolar vor allem für Fernwärme-

Genossenschaften in Dänemark bereits sehr große Anlagen

von über 15.000 m² Kollektorfläche realisiert.

„In Deutschland gehen wir den nächsten Schritt.“, erklärt

Torsten Lütten, Vertriebsleiter der Savosolar GmbH, „Wir

unterstützen unsere Kunden nicht nur bei der

Dekarbonisierung, also der Wärmeproduktion ohne fossile

Brennstoffe, sondern wir treten auf Wunsch auch als

Contractor auf. Das heißt, wir errichten und betreiben die

Solarthermie-Anlage selbst und liefern unseren Kunden nur

die Wärme – zu einem auf Jahrzehnte festen Preis.“

Savosolar ist Mitglied im Branchenverband watt_2.0.

www.savosolar.com

Hebezeuge, Winden und zertifizierter Service

Die PLANETA Hebetechnik GmbH mit Sitz im nordrhein-

westfälischen Herne liefert Seilwinden, Krane und

Hebezeuge an nationale und internationale Unternehmen,

unter anderem in der Windenergie- und der maritimen

Branche. Speziell ausgebildete und geschulte PLANETA-

Techniker prüfen, warten und reparieren die ausgelieferten

Hubhilfen, Aufstiegshilfen, PSA, Krane und Seilwinden

gemäß der offiziellen Richtlinien (DGUV-Vorschrift 52/54,

Betriebssicherheitsverordnung, BGV-Vorschrift). Das

mittelständische Unternehmen mit Niederlassungen in

Österreich, Frankreich und China ist gemäß DIN EN ISO

9000:2001 zertifiziert und Mitglied der Gütegemeinschaft

Kranservice e.V. mit eigenem Kransachverständigen.

Wegen zahlreicher Kunden in Norddeutschland wurde es

Mitglied im windcomm schleswig-holstein e. V.

www.planeta-hebetechnik.eu

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Windtestfeld-Nord fast komplett

Für die sechste Anlage auf dem Windtestfeld-Nord in der

Südermarsch bei Husum, eine Senvion M3.6 mit 3,6

Megawatt Leistung und 140 Metern Rotordurchmesser, wird

derzeit das Fundament gebaut. Ziel ist, die Anlage bis

August 2017 zu errichten.

Außerdem werden noch zwei Messmasten errichtet. Zwei

dieser mit Sensortechnologie ausgerüsteten Masten stehen

bereits. Sie sind wichtig für die Testphase der

Windenergieanlagen, um ihre Leistung zur gemessenen

Windstärke und -richtung in Beziehung setzen zu können.

Die Messmasten werden nach jeweils zwei Jahren wieder

abgebaut.

Wegen der großen Nachfrage suchen die Geschäftsführer

der Windtestfeld-Nord GmbH zurzeit in Abstimmung mit der

Landesplanung nach geeigneten Flächen für eine

Erweiterung des Windtestfeldes.

Während der Messe HUSUM Wind (12. - 15. September

2017) organisiert EE.SH für Messebesucher Exkursionen

zum Windtestfeld.

www.windtestfeld-nord.de

Das Fundament der Senvion-Pilotanlage wird zurzeit gebaut. Im Hintergrund die

Anlagen der Firmen Siemens (links) und Enercon. Foto: EE.SH/ Clorius

Juni 2017 Aus der EE-Branche

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Rahmenbedingungen für Solarthermie-Anlagen

Der Strombedarf in Schleswig-Holstein wird rechnerisch

bereits zu über 100 % durch Energie aus regenerativen

Quellen gedeckt, beim Wärmebedarf sind es jedoch nur 13%.

Um die Nutzung von Solarthermie zu unterstützen, hat die

Energie- und Klimaschutzinitiative Schleswig-Holstein (EKI) in

Zusammenarbeit mit dem Energiewende-Ministerium die

Broschüre „Solare Wärme für die Energiewende in Schleswig-

Holstein“ herausgebracht. Sie stellt die Vorteile und

Rahmenbedingungen für den Einsatz von großflächiger

Solarthermie vor und gibt einen Überblick über die

technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte für den

Aufbau und Betrieb der Anlagen. In Kombination mit einem

Wärmespeicher kann Solarthermie einen großen Teil des

jährlichen Wärmebedarfs CO2-frei erzeugen. In Schleswig-

Holstein gebe es viele geeignete Standorte, um großflächige

Solarthermie in Wärmenetze zu integrieren, heißt es in der

Publikation.

Die Energieagentur der Investitionsbank Schleswig-Holstein

IB.SH berät interessierte Kommunen zu diesem Thema im

Rahmen einer EKI-Initialberatung: 0431 9905-3001, E-Mail

[email protected].

Hier finden Sie die EKI-Broschüre „Solare Wärme für die

Energiewende in Schleswig-Holstein“:

www.schleswig-holstein.de

Großflächige Solarthermie-Anlagen können Energiekonzepte für Kommunen und

Bürgerenergie-Gesellschaften ergänzen. Die Energieagentur der Investitionsbank

Schleswig-Holstein IB.SH berät interessierte Kommunen zu diesem Thema. Foto.

Grafikfoto.de

Juni 2017 Aus der EE-Branche

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Kombination aus Windenergie, Speicher und IT

An einem Batteriesystem, das nicht nur eine möglichst

autarke Stromversorgung gewährleistet, sondern auch

Primärregelleistung zur Verfügung stellt und Energiehandel

betreibt, arbeitet ein Team um Professor Dr.-Ing. Christoph

Weber vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik der

Fachhochschule Kiel (FH Kiel). An dem zweijährigen Projekt

ist außerdem die IAV GmbH aus Gifhorn beteiligt. Das

System besteht aus den drei Funktionen Eigenversorgung,

Bereitstellung von Primärregelleistung sowie Intraday-

Handelsgeschäfte mit Strom. Der Hauptanteil von 60 % der

Kapazität der Batterie wird für die eigene Nutzung gebraucht,

20 % für die Bereitstellung von Regelleistung. Die restlichen

20 % stehen für den Energiehandel zur Verfügung.

Für die Eigenversorgung wird in einem Echtzeit-(engl. Real-

time)PC (RTPC) die (fiktive) Leistung einer Kleinwindanlage

in Abhängigkeit der (realen) aktuellen Windgeschwindigkeit

berechnet und mit dem Hauptstromzähler der FH Kiel

abgeglichen. Die Differenz zeigt an, ob die Batterie geladen

oder entladen werden muss

Für die Bereitstellung von Primärregelleistung wird mit einem

eigens entwickelten Messgerät die Netzfrequenz gemessen.

Daraus berechnet der RTPC die Primärregelleistungs-

Anforderung, die aufgenommen oder bereitgestellt werden

muss, und liest die erzielten Erlöse einer Auktion auf einem

Webportal aus.

Für die Funktion „Energiehandel“ werden Daten aus dem

EPEX-Spotmarkt gelesen und mit diesen Werten eine fiktive

Teilnahme an Handelsgeschäften im Intraday-Handel

simuliert. Hierfür entwickelt das Team ein sogenanntes

Künstliches Neuronales Netz (KNN), das „verborgene“

Trends durch ein Trainieren von bekannten und realen

Datensätzen detektieren und für Prognosen verwenden

kann. Das Training für Webers Energiemanagementsystem

erfolgt auf einer Datenbasis von drei Jahren und besteht aus

mehr als 8 Millionen Datensätzen. Daraus wollen die

Forscher ein Prognosemodell entwickeln.

Die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-

Holstein (EKSH) fördert das Projekt im Rahmen des

Förderprogramms „HWT Energie und Klimaschutz“ über

eine Laufzeit von zwei Jahren. Das Projekt läuft unter dem

Dach des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien und

Klimaschutz Schleswig-Holstein (EEK.SH). Projektträger ist

die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule

Kiel GmbH.

www.eksh.org

www.eek-sh.de

Juni 2017 Aus der Forschung

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Energie aus Biomasse-Gemisch

Im Projekt „Entwässerung von Biomasse mit maximaler

Energieeffizienz“ wird eine neuartige Walzenpresse optimiert,

um bei geringem Energieeinsatz aus unterschiedlichsten

Biomassen trockene, schadstoffarme Brennstoffe zu erzeugen.

Das EU-Patent für die Walzenpresse hält Bi.En GmbH & Co.

KG, eine Tochterfirma des Unternehmens Getproject GmbH &

Co. KG, Projektierer von Erneuerbare-Energie-Projekten und

windcomm-Mitglied. Zusammen mit der Bi.En GmbH & Co. KG

wird das Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH bis

Ende Mai 2019 das Projekt durchführen.

Projektleiter ist Dr.-Ing. Jan Henrik Weychardt, Professor am

Fachbereich Maschinenwesen der Fachhochschule Kiel. Sein

Team wird die Presse optimieren, um den Energieaufwand bei

der Herstellung von Brennstoffen und Substraten für

Biogasanlagen deutlich zu senken. Anschließend wird die

Walzenpresse am Standort der BtE (Biomass to Energy)-

Versuchs- und Demonstrationsanlage von Bi.En aufgebaut und

erprobt.

Die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-

Holstein GmbH (EKSH) fördert das Vorhaben aus dem

Programm „HWT Energie und Klimaschutz“ mit 148.000 Euro.

Netzwerkpartner ist das Kompetenzzentrum Erneuerbare

Energien und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EEK.SH).

www.getproject.de/de/bioenergie

www.fh-kiel-gmbh.de

www.eek-sh.de

Die Biomass-to-Energy-Anlage der Firma Bi.En GmbH & Co. KG auf dem

Gelände der Abfallwirtschaftsgesellschaft Rendsburg-Eckernförde mbH in

Borgstedt. Foto: WFG RD

Juni 2017 Aus der Forschung

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Koalitionsvertrag: Die wichtigsten Punkte für EE

• Klimaschutzprogramm: „Wir wollen bis Mitte des

Jahrhunderts eine Energieerzeugung auf Basis Erneuerbarer

Energien erreichen“, heißt es im Kapitel „Klimaschutz und

Energiewende“ des Koalitionsvertrages.

• Ausbau der Windenergie: „Windenergienutzung an Land

soll bis 2025 einen Beitrag von zehn Gigawatt installierte

Leistung erbringen.“ Zurzeit sind es rund sechs Gigawatt.

• Windenergie-Eignungsflächen: „Wir gehen davon aus, dass

für die angestrebte erneuerbare Erzeugungsleistung ca. zwei

Prozent der Landesfläche als Eignungsgebiete für Windkraft

benötigt werden.“

• Regionalpläne Wind: „Die Regionalpläne Wind werden auf

Grundlage der Stellungnahmen der Kommunen, der Träger

öffentlicher Belange und der allgemeinen Öffentlichkeit

grundlegend überarbeitet. [...] Bis zum Abschluss der

Regionalplanung gilt ein Moratorium.“

• Abstände: Es wird ein neues Kriterium für die Genehmigung

festgelegt. „Im Außenbereich soll der Mindestabstand

dreifache Anlagenhöhe bis Rotorblattspitze, bei Siedlungen

fünffache Anlagenhöhe sein, so dass der Abstand zu einer

200 Meter hohen Anlage im Außenbereich 600 Meter (vorher

400 Meter) und bei Siedlungen 1.000 Meter (vorher 800

Meter) beträgt.“

• Repowering: Es soll juristisch geprüft werden, ob

Repowering von Altanlagen auch außerhalb der

Potenzialflächen möglich ist und ob beim Repowering eine

Flexibilisierung der Abstände möglich ist.

• Zur Förderung von Bürgerenergie-Projekten will die

neue Regierungskoalition einen revolvierenden Fonds für

Risikokapital in Höhe von fünf Millionen Euro auflegen.

• Eine unabhängige Clearing-Stelle auf Landesebene soll

für Fragen des Windkraftausbaus zuständig sein.

• Netzausbau: Das Kriterium der Netzanbindung soll bei der

Ausweisung von Vorrangflächen stärker gewichtet werden.

Die Koalition werde sich auf Bundesebene und in der

Kommunikation mit anderen Bundesländern dafür

einsetzen, dass der Netzausbau beschleunigt wird.

• (Elektro-)Mobilität: 10 Millionen Euro Landesmittel sollen

über die Legislaturperiode zusätzlich für Investitionen im

Bereich der Elektromobilität beziehungsweise

Wasserstoffwirtschaft und neue Mobilitätsformen eingesetzt

werden. In Schleswig-Holstein sollen aus Bundes- und EU-

Mitteln finanzierte Modellregionen für Elektromobilität und

autonomes Fahren entstehen.

Juni 2017 Aus der Politik

Die so genannte Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen wird Schleswig-Holstein bis zur nächsten Landtagswahl im Jahr

2022 regieren. Hier ein Auszug aus dem Koalitionsvertrag:

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Koalitionsvertrag: Die wichtigsten Punkte für EE

Fortsetzung von Seite 20

• Power-to-X: Die Regierungskoalition bekennt sich an

mehreren Stellen im Vertrag zu Power-to-X und zur

Nutzung von alternativen Antrieben auch im Schienen-,

Schiffs- und öffentlichen Nahverkehr.

• Forschung und Entwicklung im Energiebereich soll

intensiviert und Start-Ups in diesem Bereich sollen

gefördert werden.

• Norddeutsche Energiekooperation: Die Koalition will

sich prioritär dafür einsetzen, die Metropole Hamburg mit

Erneuerbarer Energie aus Schleswig-Holstein zu

versorgen. „Die Aktivitäten des nationalen

Schaufensterprojekts „NEW 4.0“ sollen unterstützt und

umfassend genutzt werden“, heißt es im Koalitionsvertrag.

• „Initiative Energiestandort Schleswig-Holstein“ soll ein

Leuchtturmprojekt zur Einbindung industrieller

Stromverbraucher in die Versorgung mit erneuerbaren

Energien werden.

• Ansiedlungsstrategie: Die Regierungskoalition möchte

Schleswig-Holsteins Standortvorteile für Unternehmen mit

Bezug zur Energiewende, insbesondere im Bereich der

Sektorenkopplung, herausstellen.

• Für die Offshore-Windbranche will sich die

Regierungskoalition für eine Erhöhung des

Kapazitätsdeckels im „Wind-auf-See-Gesetz“ von 15

Gigawatt auf mindestens 25 Gigawatt im Jahr 2030

einsetzen.

• Solarenergie und Biomasse will die Koalition verstärkt für

die Wärmeversorgung und Sektorenkopplung nutzen und

sich für bessere Rahmenbedingungen für den Ausbau der

Solarenergie auf Bundesebene einsetzen. Auf

Landesebene will sie ein Aktionsprogramm für Solarenergie

zur Wärmeerzeugung starten.

• Energiemarkt: Die Koalition will sich dafür einsetzen, dass

Doppelbesteuerungen und doppelte Abgaben, die bisher

die Sektorenkopplung hemmen, abgebaut werden.

• Digitalisierung: Die Gründer- und Unternehmerkultur,

Digitalisierung und neue Technologien zum Umwelt- und

Klimaschutz im Zusammenhang mit der Energiewende

sollen gestärkt werden.

https://sh-gruene.de/koalitionsvertrag-fuer-die-19-wahlperiode-

des-schleswig-holsteinischen-landtags

Juni 2017 Aus der Politik

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„Das würde die Regionalplanung aus den Angeln heben“

Wir fragten Reinhard Christiansen, Vorstand des schleswig-

holsteinischen Landesverbands im Bundesverband

WindEnergie (BWE), nach möglichen Auswirkungen des

Regierungswechsels auf die Erneuerbaren-Branche. Zum

Zeitpunkt des Interviews lag der Koalitionsvertrag noch nicht

vor.

EE.SH: Herr Christiansen, CDU und FDP haben vor den

Wahlen angekündigt, größere Abstände von

Windkraftanlagen zur Wohnbebauung festlegen zu wollen:

mindestens 1.200 Meter im Außenbereich und 600 Meter im

Innenbereich. Welche Folgen hätte das für die Branche?

Reinhard Christiansen: Das wäre ein vernichtendes Signal!

Das würde die Regionalplanung aus den Angeln heben,

sämtliche Gutachten wären für die Katz. Viele

Bürgerwindparks würden keine Genehmigung mehr

bekommen. Wo bleibt da die Förderung des Mittelstandes?

Nein, die 400/800-Meter-Regelung muss bleiben, sie ist

Konsens selbst unter den Naturschutzverbänden. Sonst muss

sich die neue Regierung auf Demonstrationen gefasst

machen.

EE.SH: Angesichts der Schließung des Senvion-Werks in

Husum - Was sollte die neue Regierung tun, damit die

Erneuerbaren-Branche Jobmotor bleibt?

R. Christiansen: In Husum könnte man zum Beispiel Zubehör

für Wasserstoff-Tankstellen bauen. Projekte zur Umwandlung

von Windstrom in Wasserstoff oder andere Energieträger

müssen gefördert werden. Es wird immer Umstrukturierungen

geben, deshalb müssen die Erneuerbaren verlässliche

Rahmenbedingungen bekommen.

www.windenergie-sh.net

Juni 2017 Aus der Politik

Reinhard Christiansen (rechts) während eines EE-Community-Treffens im

Gespräch mit Moderator Carsten Kock. Foto: EE.SH/ Jensen

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Mieterstromgesetz

Der Gesetzentwurf zur Förderung von Mieterstrom, den das

Bundeswirtschaftsministerium vorgelegt hatte, wurde vom

Bundeskabinett beschlossen. Mieterstrom aus Photovoltaik-

Anlagen wird damit voraussichtlich noch in diesem Jahr

förderfähig. Wer Strom in einem Blockheizkraftwerk oder mit

einer Photovoltaikanlage auf einem Gebäude erzeugt und

ihn an die Bewohner des Gebäudes liefert, erhält demnach

einen Mieterstromzuschlag. Die Höhe des

Mieterstromzuschlags hängt von der Größe der Solaranlage

und dem Photovoltaik-Zubau insgesamt ab und liegt

voraussichtlich zwischen 3,8 Cent/kWh und 2,75 Cent/kWh.

Der von den Mietern nicht verbrauchte Strom wird ins Netz

eingespeist und vergütet.

Wie das Bundeswirtschaftsministerium in der

Pressemitteilung zu diesem Thema schreibt, stelle der

Gesetzentwurf sicher, dass der Mieter seinen Stromanbieter

weiterhin frei wählen kann und von einer Förderung auch

tatsächlich profitiert. Hierzu beinhaltet der Gesetzentwurf

Vorgaben an die Vertragslaufzeiten, ein Verbot der

Kopplung mit dem Mietvertrag und eine Preisobergrenze für

Mieterstrom.

www.bmwi.de

Mit dem Beschluss der so genannten SINTEG-Verordnung

hat das Bundeskabinett einen rechtlichen Rahmen für das

bereits Ende 2016 gestartete Förderprogramm

„Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die

Energiewende“ (SINTEG) geschaffen. Die SINTEG-Projekte

entwickeln neue Verfahren für eine sichere und stabile

Stromversorgung auf der Basis erneuerbarer Energien. Die

Verordnung beinhaltet hierfür eine so genannte

Experimentierklausel.

Mit dem SINTEG-Förderprogramm sind Ende 2016

insgesamt fünf Schaufensterregionen gestartet, darunter

NEW 4.0 (norddeutsche Energiewende) für Hamburg und

Schleswig-Holstein. Daran sind 60 Unternehmen und

Institutionen aus der Region beteiligt, darunter ARGE Netz

aus Breklum. Die Projektpartner wollen zeigen, dass die

Gesamtregion mit 4,5 Millionen Einwohnern bereits 2035 zu

100 Prozent sicher und zuverlässig mit regenerativem Strom

versorgt werden kann.

Mit der neuen Experimentierklausel können sich die

SINTEG-Projektteilnehmer begrenzt für die Dauer des

Projektzeitraums wirtschaftliche Nachteile (zum Beispiel

höhere Strompreisabgaben) erstatten lassen, die ihnen

durch die Projektteilnahme entstanden sind.

www.bmwi.de

Juni 2017 Aus der Politik

Experimentierklausel

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Seebeben nach den Offshore-Ausschreibungen

Nach den Ausschreibungen von 1.550 Megawatt Offshore-

Windenergie-Leistung im April hatten vier Projekte den

Zuschlag erhalten. Hinter drei Projekten steht das

Unternehmen DONG Energy. Mit einem Null-Cent-Gebot

sorgte der dänische Energieversorger für Aufsehen. Das

Unternehmen will die Windparks also völlig ohne staatliche

Förderung bauen. Das vierte bezuschlagte Projekt will das

Energieversorgungsunternehmen EnBW mit 6 Cent

Förderung realisieren.

Urs Wahl von der Offshore-Windindustrie-Allianz OWIA, die

von den norddeutschen Bundesländern und windcomm e. V.

finanziert wird, kommentiert die Ausschreibungsergebnisse:

„Die 0-Cent-Ergebnisse der Ausschreibungen sind nicht

weniger als ein Seebeben. Sie zeigen: Offshore-

Windenergie ist wettbewerbsfähig. Das Stauchungsmodell

hat sich bewährt: Mit der hohen Anfangsförderung für die

neue Technologie konnten wir nach einer steilen Auffahrt

den Kostenberg früher und rasanter hinabfahren. Die Null ist

dabei aber kein Indikator für die realen Kosten, sondern nur

für den Subventionsbedarf.

Die 0-Cent-Ergebnisse sind die Folge einer ganzen Reihe

von besonderen Faktoren für die erfolgreichen Bieter DONG

und EnBW. Besonders die Finanzierungskosten sind

günstiger denn je, da heute das Risiko einschätzbar

geworden ist und die Zinsen extrem niedrig sind.

Man darf nicht vergessen, dass die jetzt bezuschlagten

Projekte erst 2024 und 2025 in Betrieb gehen. Die

technologische Entwicklung ist in diesen Projekten einfach

vorweggenommen und muss selbstverständlich auch realisiert

werden.

Interessant wird dann vor allem die zweite Runde im April

2018: In der Ostsee gab es bislang keine Zuschläge. Durch

die Ostseequote sind 2018 höhere Ergebnisse zu erwarten,

weil die 500 MW auf jeden Fall bevorzugt gefüllt werden oder

leer bleiben. Auch lassen sich die beschriebenen

Sonderfaktoren nicht beliebig reproduzieren. Es ist also nicht

zwingend davon auszugehen, dass 2018 mehr Null-Cent-

Ergebnisse kommen.

Die Ergebnisse sind also nicht das Ende der EEG-Förderung,

markieren aber zumindest den Anfang vom Ende. Folgerichtig

muss der Deckel auf mindestens 20 GW bis 2030 und

mindestens 30 GW bis 2035 angehoben werden, um die

Chancen und günstigen Kosten der Offshore-Windenergie zu

nutzen. Um das zu ermöglichen, müssen Bundesregierung

und Bundesnetzagentur nun alles daran setzen, die

Verzögerungen im Zeitplan des Netzausbaus aufzuholen und

Maßnahmen zur schnelleren Netzanpassung konsequent

umzusetzen.

www.owia.de

Juni 2017 Aus der Politik

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windWERT 2017

Trotz Ausschreibungen ist der Bürgerwindpark lebendiger

denn je. Dies ist Thema eines Vortrags und einer

Podiumsdiskussion während der Onshore-Wind-Konferenz

windWERT, die in diesem Jahr bereits zum 7. Mal

stattfindet: am Dienstag, 29. August 2017, 10.00 bis 17.30

Uhr im Kieler Schloss. Senvion-Manager Norbert Giese

konnten wir für ein Grußwort gewinnen. Nicole Weinhold,

Chefredakteurin des Fachmagazins Erneuerbare Energien,

hält einen Impulsvortrag zum Thema Ausschreibungen und

Bürgerwindparks und moderiert ein Podiumsgespräch, bei

dem das Publikum ausdrücklich aufgefordert ist, Fragen zu

stellen. Weitere Themen sind unter anderem die erweiterten

Klagerechte für Umweltverbände, ertragsoptimierte

Betriebsstrategien, technische Neuerungen wie leisere

Rotorblätter sowie Energiekonzepte für Windparks nach 20

Jahren Betriebszeit.

Energiewendeminister Robert Habeck kommt zum

abschließenden informellen Treffen im Förder-Foyer des

Schlosses und stellt sich dort den Fragen der der schleswig-

holsteinischen Windcommunity.

Programm und Registrierung unter www.ee-sh.de.

Wer Geschäftspartner in Nordrhein-Westfalen sucht, wo

zahlreiche Windenergie-Zulieferer ihren Firmensitz haben,

hat Gelegenheit zum Netzwerken beim 9. Windbranchentag

Nordrhein-Westfalen am 28. und 29. Juni 2017 im

Airporthotel in Düsseldorf. Die Kommunikations- und

Unternehmensberatung Lorenz Kommunikation, die den

Windbranchentag veranstaltet, ist Mitglied im windcomm

schleswig-holstein e. V. und bietet anderen Mitgliedern

vergünstigte Konditionen auf den Eintritt und die

Sponsoringmöglichkeiten an.

www.nrw-windenergie.de

Juni 2017 Veranstaltungen und Termine

Windbranchentag NRW

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HUSUM Wind 2017 mit Workshops und Exkursionen

Mit 650 Ausstellern ist die HUSUM Wind nahezu

ausgebucht. 18.000 Fachbesucher werden vom 12. bis 15.

September auf dem Messegelände in Husum erwartet, um

technische Innovationen zu sehen und während des

begleitenden Fachkongresses unter anderem politische

Fragen wie die Ergebnisse der ersten

Ausschreibungsrunden der Onshore- und Offshore-

Windenergie zu diskutieren. Zum Thema Offshore gibt es

eine Sonderschau, ebenso wie zu den Themen

Sektorenkopplung und Speicher. Partnerland ist in diesem

Jahr Nordrhein-Westfalen, wo viele Zulieferfirmen ihren Sitz

haben. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries ist

Schirmherrin der Messe.

Für schnelle und gezielte Kontakte organisiert das

Enterprise Europe Network eine Kontaktbörse, das HUSUM

Wind Match am Mittwoch, 13. September 2017, 10.00 bis

18.00 Uhr. Noch bis 6. September können Messebesucher

sich mit ihrem Firmenprofil für das Matchmaking-Event

registrieren und bekommen dann Vorschläge mit möglichen

passenden Geschäftspartnern:

husum-wind-match-2017.b2match.io

EE.SH ist am Schleswig-Holstein-Gemeinschaftsstand (Halle

3, Stand A 11) vertreten, den die Wirtschaftsförderung und

Technologietransfer Schleswig-Holstein (WT.SH) organisiert.

Die Netzwerkagentur bietet an den ersten drei Messetagen

(12., 13. und 14.09.) Exkursionen zum Windtestfeld-Nord, zu

Speicherprojekten, Dienstleistungs- und Zulieferfirmen und

Weiterbildungsinstitutionen in der Umgebung an. In

Kooperation mit dem Hamburger Branchencluster

Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) organisiert EE.SH

zwei Veranstaltungen während der Messe. Partner des

länderübergreifenden Projekts NEW 4.0 werden am Mittwoch,

13. September, von 14.30 bis 16.00 Uhr im Auditorium des

NordseeCongressCenter (NCC) die Herausforderungen der

Sektorenkopplung aus technischer, regulatorischer und

wirtschaftlicher Sicht beleuchten. Einen Indien-Workshop gibt

es am Donnerstag, 14. September 2017, von 14.30 Uhr bis

16.00 Uhr in Raum 2 des NCC. Der indische Energiemarkt

wird vorgestellt, und ein Unternehmen präsentiert in einer

Case-Study seine Erfahrungen auf dem Subkontinent.

Programm und Registrierung zu den EE.SH-

Messeveranstaltungen: www-ee-sh.de.

Weitere Informationen zur Messe: www.husumwind.com.

Juni 2017 Veranstaltungen und Termine

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Veranstaltungen und Termine im Überblick

Juni 2017 Veranstaltungen und Termine

Termin Veranstaltung Ort Weitere Informationen

28.06. - 29.06.2017 Windbranchentag NRW Düsseldorf www.nrw-windenergie.de

05.07. - 06.07.2017 Deutsch-argentinischer Wirtschaftstag Frankfurt a. M. www.frankfurt-main.ihk.de

06.07.2017 Fördermöglichkeiten für europäische Umwelt- und

Klimaprojekte

Ahrensburg www.hhsh.enterprise-europe-germany.de

13.07.2017 Green Energy Workshop: Ausschreibungen Heide www.ee-sh.de

11.08.2017 Rostock Wind Rostock www.rostock-wind.com

29.08.2017 windWERT Kiel www.ee-sh.de

12.09. - 15.09.2017 HUSUM Wind Husum www.husumwind.com

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EE.SH Netzwerkagentur

Erneuerbare Energien

Schloßstraße 7

25813 Husum

T +49 4841 6685-0

F +49 4841 6685-16

E [email protected]