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Ehrenamt-News Ehrenamt-News Informationen Meinungen Berichte 4 . 2015 4 . 2015 Noch immer ist der Schulerfolg von Kindern in Deutschland stark von der sozialen Herkunft abhängig. Durch die individuelle Betreuung durch ehren- amtliche „Lernpaten“ sollen die Chan- cen benachteiligter Kinder verbessert werden. Die ersten Lernpaten haben nun ihre Arbeit aufgenommen. Kinder aus sozial schwachen Familien ha- ben es in unseren Schulen oft schwer. Ihr Lernerfolg hängt immer noch sehr von der Bildung und sozialen Herkunft ihrer Eltern ab. Eine gemeinsame Initiative der Stif- tung Bürgerengagement Saar und der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt will diesen Kinder helfen: Sie haben in den vergangenen Monaten Lernpaten ausgebildet. Hier sehen wir die Lernpa- tengruppe aus Saarlouis bei der Überga- be der Zertifikate. Mehr als nur Hausaufgabenhilfe Die Lernpaten sollen die Kinder auf ihrem Weg zum Schulabschluss unterstützen, ihnen helfen, dort, wo die Eltern auf- grund eigener fehlender Schulbildung an Grenzen stoßen. Die Lernpaten sollen für die Kinder aber auch Ansprechpartner sein, zum Beispiel, wenn es Probleme im Elternhaus gibt. Sie sollten mit ihnen Frei- zeitaktivitäten unternehmen, die ihnen sonst verwehrt blieben – zum Beispiel ins Theater, ins Museum oder in den Zoo ge- hen. Pro Woche sollte jeder Lernpate zwei Stunden zur Verfügung stehen. Das Ler- nen selbst findet immer in der Schule und auch in Absprache mit der Schule statt. Begleitung bis zum Schulabschluss „Das Besondere sei, dass jeder Lernpate nur einen Schützling habe, und das hat den Vorteil, dass sich ein Lernpate auf ein Kind konzentrieren kann“, sagt Hans Joa- chim Müller, Präsident der Landesgemein- schaft Pro Ehrenamt. Ziel sei es, den Kin- dern eine kontinuierliche Betreuung über einen längeren Zeitraum anzubieten, der zu einem ordentlichen Bildungsabschluss führen soll. Eine Patenschaft fürs Lernen Wenn Sie gerne Kinder als Lernpate unterstützen wollen: Infos zu dem Projekt finden sie unter www.lernpaten-saar.de Weiterhin Interessenten gesucht Insgesamt 65 Lernpaten wurden seit dem Frühjahr 2015 im Re- gionalverband Saarbrücken, im Landkreis Saarlouis und im Landkreis Neunkirchen ausgebildet. Sie sind zwischen 19 und 79 Jahren alt. In den kommenden Monaten werden nun in den anderen Landkreisen weitere Lernpaten ausgebildet. Und es werden auch weiterhin Interessenten gesucht. Am 7. Januar 2015 (18 – 19.30 Uhr) wird im Sitzungssaal der Landkreisverwaltung am Forum in Homburg eine weitere Infor- mationsveranstaltung zu den Lernpaten Saar stattfinden. Sie sind herzlich eingeladen. Lernpaten – eine wichtige Hilfe für die Schulen 31 Schulen haben bereits Interesse angemeldet. Die Grund- schule Eschberg in Saarbrücken ist eine der ersten und hier starten nun auch die ersten acht Lernpaten. Schulleiter Sven Rawe erhofft sich durch sie ein Stück weit Entlastung, auch mit Blick auf die Flüchtlingskinder. Rund 20 Prozent seiner Schüler hätten keine ausreichenden oder gar keine Deutschkenntnisse. Die Kinder, denen nun Lernpaten zur Seite gestellt wurden, stammen zum Teil aus Flüchtlingsfamilien, zum Teil seien es auch Kinder, die durch von ihrem familiären Hintergrund be- nachteiligt seien, so der Schulleiter. Ziel des Projekts LERNPATEN SAAR Lernen helfen, Zukunft schenken: Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen und benachteiligten Schichten sowie in schwie- rigen Lebenssituationen sollen durch Begleitung von ehrenamt- lichen Lernpaten in ihren kognitiven, emotionalen und sozialen Kompetenzen gestärkt und somit ihre Bildungschancen erhöht werden. Geplant bis Ende 2016: 200 Lernpaten. Weitere Informationen Lernpaten-Gruppe Saarlouis

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Ehrenamt-NewsEhrenamt-NewsInformationen

MeinungenBerichte 4.20154.2015

Noch immer ist der Schulerfolg vonKindern in Deutschland stark von dersozialen Herkunft abhängig. Durch dieindividuelle Betreuung durch ehren-amtliche „Lernpaten“ sollen die Chan-cen benachteiligter Kinder verbessertwerden. Die ersten Lernpaten habennun ihre Arbeit aufgenommen.

Kinder aus sozial schwachen Familien ha-ben es in unseren Schulen oft schwer. IhrLernerfolg hängt immer noch sehr von derBildung und sozialen Herkunft ihrer Elternab. Eine gemeinsame Initiative der Stif-tung Bürgerengagement Saar und derLandesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamtwill diesen Kinder helfen: Sie haben inden vergangenen Monaten Lernpatenausgebildet. Hier sehen wir die Lernpa-tengruppe aus Saarlouis bei der Überga-be der Zertifikate.

Mehr als nur HausaufgabenhilfeDie Lernpaten sollen die Kinder auf ihremWeg zum Schulabschluss unterstützen,ihnen helfen, dort, wo die Eltern auf-

grund eigener fehlender Schulbildung anGrenzen stoßen. Die Lernpaten sollen fürdie Kinder aber auch Ansprechpartnersein, zum Beispiel, wenn es Probleme imElternhaus gibt. Sie sollten mit ihnen Frei-zeitaktivitäten unternehmen, die ihnensonst verwehrt blieben – zum Beispiel insTheater, ins Museum oder in den Zoo ge-hen. Pro Woche sollte jeder Lernpate zweiStunden zur Verfügung stehen. Das Ler-nen selbst findet immer in der Schule undauch in Absprache mit der Schule statt.

Begleitung bis zum Schulabschluss„Das Besondere sei, dass jeder Lernpatenur einen Schützling habe, und das hatden Vorteil, dass sich ein Lernpate auf einKind konzentrieren kann“, sagt Hans Joa-chim Müller, Präsident der Landesgemein-schaft Pro Ehrenamt. Ziel sei es, den Kin-dern eine kontinuierliche Betreuung übereinen längeren Zeitraum anzubieten, derzu einem ordentlichen Bildungsabschlussführen soll.

Eine Patenschaft fürs Lernen

Wenn Sie gerne Kinder als Lernpate unterstützen wollen:Infos zu dem Projekt finden sie unter www.lernpaten-saar.de

Weiterhin Interessenten gesuchtInsgesamt 65 Lernpaten wurden seit dem Frühjahr 2015 im Re-gionalverband Saarbrücken, im Landkreis Saarlouis und imLandkreis Neunkirchen ausgebildet. Sie sind zwischen 19 und79 Jahren alt. In den kommenden Monaten werden nun in denanderen Landkreisen weitere Lernpaten ausgebildet. Und eswerden auch weiterhin Interessenten gesucht.Am 7. Januar 2015 (18 – 19.30 Uhr) wird im Sitzungssaal derLandkreisverwaltung am Forum in Homburg eine weitere Infor-mationsveranstaltung zu den Lernpaten Saar stattfinden. Siesind herzlich eingeladen.

Lernpaten – eine wichtige Hilfe für die Schulen31 Schulen haben bereits Interesse angemeldet. Die Grund-

schule Eschberg in Saarbrücken ist eine der ersten und hierstarten nun auch die ersten acht Lernpaten. Schulleiter SvenRawe erhofft sich durch sie ein Stück weit Entlastung, auch mitBlick auf die Flüchtlingskinder. Rund 20 Prozent seiner Schülerhätten keine ausreichenden oder gar keine Deutschkenntnisse.Die Kinder, denen nun Lernpaten zur Seite gestellt wurden,stammen zum Teil aus Flüchtlingsfamilien, zum Teil seien esauch Kinder, die durch von ihrem familiären Hintergrund be-nachteiligt seien, so der Schulleiter.

Ziel des Projekts LERNPATEN SAARLernen helfen, Zukunft schenken: Kinder und Jugendliche ausbildungsfernen und benachteiligten Schichten sowie in schwie-rigen Lebenssituationen sollen durch Begleitung von ehrenamt-lichen Lernpaten in ihren kognitiven, emotionalen und sozialenKompetenzen gestärkt und somit ihre Bildungschancen erhöhtwerden. Geplant bis Ende 2016: 200 Lernpaten.

Weitere Informationen

Lernpaten-Gruppe Saarlouis

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Ehrenamt-News

Im Rahmen einer Festveranstaltungwurden in der IHK vier saarländischeUnternehmen und ihre Projektpartnerfür vorbildliches gesellschaftliches En-gagement ausgezeichnet. Die Prämie-rung war Höhepunkt des Wettbewerbs„Unternehmen im Saarland: aktiv &engagiert“, den das Ministerium fürWirtschaft, Arbeit, Energie und Ver-kehr, die LAG Pro Ehrenamt und dieIHK Saarland ausgelobt haben. Zieldes Wettbewerbs ist es, das gesell-schaftliche Engagement der Saarwirt-schaft noch sichtbarer zu machen undandere zur Nachahmung anzuregen.

Auch in diesem Jahr haben sich wiederzahlreiche Unternehmen beworben –mehr als 200 sind es inzwischen insge-samt seit die Initiative vor neun Jahrenstartete. Prämiert wurden dieses Mal dieKanzlei Dr. PALZER & Berger sowie die Un-ternehmen PIKON Deutschland AG, Spar-kasse Saarbrücken sowie die NanogateAG.Wirtschaftsstaatsekretär Jürgen Barkezeigte sich begeistert vom Engagementder saarländischen Unternehmen: „Sozia-le und gesellschaftliche Verantwortung istmittlerweile ein wesentlicher Standortfak-tor. Da sind wir im Saarland vorn. Moti-vierte und engagierte Arbeitnehmer gibtes im Saarland ebenso zahlreich wie ver-antwortungsbewusste Unternehmer. Da-von profitieren am Ende alle. Im Kampfgegen den Fachkräftemangel können wirnur gemeinsam erfolgreich sein. Die hiergelebte Unternehmenskultur liefert dazueinen mehr als positiven Impuls.“IHK-Präsident Dr. Richard Weber betontein seiner Ansprache: „Das Saarland entwi-ckelt sich mehr und mehr zu einem echtenMitmachland. Unternehmer und Unter-

nehmen engagieren sich ehrenamtlich zu-nehmend auch in Bereichen, in denensich Land und Kommunen wegen sinken-der finanzieller Handlungsspielräume zu-rückziehen müssen. Sie unterstützen so-ziale oder kulturelle Projekte,engagieren sich in ehren-amtlichen Organisationenoder ermöglichen Koopera-tionen im Bereich Schule-Wirtschaft. Und sie enga-gieren sich bei der Integra-tion der Flüchtlinge in dieGesellschaft und den Ar-beitsmarkt. Diese Mit-mach-Kultur, die Ausdruckunserer gelebten sozialenMarktwirtschaft ist,macht unsere Gesell-schaft so lebenswert undhilft den Unternehmenzugleich, sich als attrak-tive Arbeitgeber zupositionieren.“Der Präsident derLAG Pro EhrenamtHans Joachim Mül-

Sieger des Wettbewerbs „Unternehmen im Saarland: aktiv & engagiert 2015“ ausgezeichnet

Neue Formen der Unternehmenskultur

IHK-Präsident Dr. Richard Weber

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4.2015

ler hob in seiner Rede die besondereFunktion seiner Organisation als „Mittlerzwischen Wirtschaft, Sozial- und Bil-dungseinrichtungen“ hervor und erklärte:„Seit mittlerweile mehr als 15 Jahren ha-ben wir viel Gutes im Saarland bewirkt.Die große Resonanz auf unseren Wettbe-werb „aktiv & engagiert“ zeigt, dass wirauf dem richtigen Weg sind.“

Vier Preisträger mit vorbildlichem EngagementIn der Kategorie der „Klein- und Kleinst-unternehmen“ überzeugte die Jury dasProjekt „Medienkompetenz – Über Daten-räuber & Co“, mit dem die in Saarbrückenansässige Kanzlei Dr. PALZER und Ber-ger bereits seit 2011 mehrmals im Jahr je-weils rund 70 Schülerinnen und Schüleraller Klassenstufen mit den rechtlichenAspekten der Mediennutzung vertrautmacht. Anhand von Beispielen aus derPraxis erlernen die Kinder und Jugendli-chen dadurch den verantwortungsvollenUmgang mit den neuen Medien und wer-den zudem in einer der Schlüsselkompe-tenzen der digitalen Welt gestärkt. In der Kategorie „mittelgroße Unterneh-men“ fiel die Wahl der Jury in diesem Jahrauf die „PIKON Deutschland AG“ ausSaarbrücken. Mit dem Projekt

PIKON@School, bei dem von erfahrenenProgrammierern in den Osterferien Pro-grammierkurse für Schülerinnen undSchüler der Altersklassen 14 bis 18 Jahreangeboten werden, fördert das Unterneh-men seit 2013 die IT-Begeisterung jungerMenschen. Zugleich soll mit diesem Enga-gement, das durch die regelmäßige Teil-nahme des Unternehmens an Berufsinfor-mationstagen abgerundet wird, auch dasInteresse an IT-Berufen geweckt und aufdiese Weise den Fachkräfteengpässen imIT-Sektor entgegengewirkt werden.

In der Kategorie Großunternehmen wurdedie Sparkasse Saarbrücken für eine be-sondere „MUT-Mach-Aktion“ ausgezeich-net: Der Vorstand, der Nachhaltigkeits-ausschuss der Sparkasse sowie rund 50Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter-stützten die Regenbogenfahrt der Deut-schen Kinderkrebsstiftung zugunsten derElterninitiative krebskranker Kinder imSaarland. Mit diesem Event wurden Spen-den gesammelt, betroffenen Patienten imSaarland und deren Eltern Mut gemachtund diese durch Geld- und Sachmittel un-terstützt. Zudem wurden bei der Regen-bogenfahrt, an der auch das SparkassenRadteam teilnahm, an der Wegstrecke lie-gende Behandlungszentren für krebskran-ke Kinder angesteuert und den jungen Pa-tienten signalisiert „So wie wir könnt ihres auch schaffen!“ In der Kategorie „ganzheitliche CSR-Stra-tegie“ überzeugte in diesem Jahr die inGöttelborn ansässige Nanogate AG. DieJury war von der Vielfalt des Engagementsund der Verankerung der Strategie in denBereichen Personal, Marketing und Pro-dukte beeindruckt. Das Bewusstsein der

Nanogate AG, dass soziales Engagementüberaus positive Auswirkungen auf Unter-nehmensimage, Motivation der Mitarbei-tender, Personalentwicklung, Marktauf-tritt, Marketing sowie auf das Miteinanderinnerhalb des Unternehmens hat, zeigtsich in der CSR-Strategie auf besondereWeise: Für das Unternehmen ist CSR einentscheidendes Werkzeug zur nachhalti-gen Unternehmensentwicklung. SozialesEngagement, verantwortungsbewusstesHandeln und marktorientiertes Wirtschaf-ten sind für die Unternehmensleitung undfür die Mitarbeiter kein Widerspruch. Die Sieger des Wettbewerbs erhielten alsAnerkennung für ihr Engagement und zu-gleich als Anreiz für weitere bürgerschaft-liche Aktivitäten eine von Markus Paul ge-schaffene Plastik und eine Urkunde. DenProjektpartnern der Unternehmen wurdeein Scheck zur Unterstützung ihrer wert-vollen Arbeit überreicht.

Anerkennung

· bannwegBau GmbH, Saarlouis (meh-rere Projekte)

· Businessand Professional Women-Germany, Club Saarbrücken

· Cosmos Lebensversicherung AG,Saarbrücken

· EnergieSaarLorLux, Saarbrücken· FBO GmbH, Saarbrücken· geld.Wertfinanzbildung GmbH, Saar-

brücken· Globus Holding GmbH & Co. KG, St.

Wendel· IKEA Deutschland GmbH, Saarlouis· INFOsys Kommunal GmbH, Kirkel-Lim-

bach· Klinikum Saarbrücken gGmbH, Saar-

brücken· Mercedes-Benz Banking Service

GmbH, Saarbrücken · Musikhaus Arthur Knopp GmbH, Saar-

brücken· phase grün oneline marketing & krea-

tion, Rehlingen-Siersburg· PSD Bank RheinNeckarSaar eG, Saar-

brücken· Sparkasse Neunkirchen, Neunkirchen· Union Krankenversicherung AG, Saar-

brücken· VSE AG, Saarbrücken· Wirtschaftsfördergesellschaft im

Landkreis Neunkirchen mbH, Neunkir-chen

Festredner: Prof. Dr. Wolfgang Huber

Ehrenamtliche Tätigkeit setzt Kompe-tenz voraus. Ehrenamtliches Engage-ment ist nicht Dilettantismus, sondernkompetenter Einsatz der Gaben, die jeder mitbringt, verbunden mit einer

professionellen Vorbereitung.

Staatssekretär Jürgen Barke

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Ehrenamt-News

Wir pflegen im Saarland einebesondere Ehrenamts-KulturSechs Personen erhielten die Bundesverdienstmedaille des Bundespräsidenten

Die Landesarbeitsgemeinschaft PROEHRENAMT hat zusammen mit demLandkreis St. Wendel und der Gemein-de Namborn das diesjährige Danke-schönfest mit 800 Zuschauern in derLiebenburghalle ausgerichtet. Ein gro-ßes Dankeschön für die vielen freiwilli-gen und unentgeltlichen Ehrenamt-stunden, die landauf-landab in vielenGemeinden, Vereinen, OrganisationenGroßartiges für unsere Gesellschaftleisten.

Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauerbedankte sich für die vielen Projekte undNetzwerke im bürgerschaftlichen Engage-ment. „Es gibt im Saarland eine besondereSensibilität und Attraktivität für ehrenamt-liche Tätigkeiten, das zeigt sich in vielen

Bereichen unseres Lebens und geradejetzt in der Flüchtlingsarbeit. Ohne das Eh-renamt hätten wir dies nicht so gut undmit so viel Wärme meistern können.“Landrat Udo Recktenwald verwies auf dievielschichtigen Aufgaben, die in unseremGemeinwesen in der Kooperation vonHauptamtlichen und Ehrenamtlichen ge-leistet werden. Eine besondere Anerken-nungsstruktur kann jetzt mit der Einfüh-rung der Ehrenamtskarte verkündet wer-den. Neben dem Regionalverand Saarbrü-cken, den Landkreisen Neunkirchen undMerzig-Wadern kann jetzt mit der Ehren-amtskarte ein besonderes Dankeschön andie Menschen im Landkreis St.Wendel ver-geben werden. LAG-Präsident Hans Joachim Müller freutesich über die hohe Beteiligung an diesem

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer gratuliert Rolf-Dieter Ganz

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4.2015

Dankeschönfest und war ob der hohenHilfsbereitschaft und dem großen Engage-ment in den letzten Monaten nicht bangeum die Zukunft des Ehrenamtes. Er räumteallerdings auch ein, dass sich die Struktu-ren und Bedingungen ändern werden,dass neue Wege und Rahmnendingungengeschaffen werden müssen, wenn dasSaarland weiterhin an der Spitze des Eh-renamtes in der Bundesrepublik Deutsch-land stehen soll.

Die GeehrtenGeehrt wurden sechs Personen mit der Bundesverdienstmedaille für ihr langjährigesEngagement und den Einsatz in vielen Betätigungsfeldern:

Rolf-Dieter Ganz aus Bischmisheim für seinen Einsatz im Fußball, bei der MultipleSklerose Gesellschaft, dem Tennisbund und der Stiftung Bürgerengagement Saar.

Josef Kelkel aus Schwalbach für seinen Einsatz für den Bergmannsverein, für denVerein der Musen in seiner Heimatgemeinde und seine Initiative und Leidenschaftfür den Dampfmaschinen-Bau.

Martin Rybak aus Friesrichtsthal hat sich stark bei den evangelischen Pfadfindernin seiner Gemeinde, im Gau, auf Landesebene und darüberhinaus, insbesondere fürdie Jugend engagiert.

Sandra Schatzmann aus Homburg hat sich sehr stark beim Jugendrotkreuz imSaarland und auf Bundesbene eingesetzt. Sie gehört dem Präsidium des DRK-Lan-desverbandes an. Sie ist als Streitschlichterin in saarländischen Schulen unterwegsund sensibilisiert junge Menschen auch für die Umweltproblemik.

Dr. Gisela Thiel aus Saarbrücken hat sich lange Jahre im Elisabeth-Zillken-Haus fürnotleidende Mädchen, Frauen und Kinder eingesetzt. Sie gehört lange Jahre auchdem Vorstand dem Sozialdienst Katholischer Frauen (kF) an.

Heinrich Werth aus Schiffweiler hat sich große Verdienste um das Jagdwesen imSaarland erworben. Er gehört aber auch dem Karnevalverein, dem Kolpingverein unddem Deutschen Roten Kreuz in verantwortlicher Position an.

Sandra Schatzmann und Georg Vogelvom Landesjugendring.

LAG-Präsident Hans Joachim Müller imGespräch mit Moderatorin Sonja Marx.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer gratuliert Dr. Gisela Thiel.

Als besonderes Netzwerkprojekt stellte erdie LERNPATEN SAAR heraus, die sich imBildungsbereich um benachteiligte Kinderund Jugendliche mit schwierigen Lebens-bedingungen kümmern und einen geord-neten Bildungsabschluss möglich machen.Ein mutiges Projekt, das eine neue Verant-wortung und eine neues Bewußtsein fürdie gesellschaftlichen Aufgaben darstellt.45 Lernpaten sind im Saarland schon inden Schulen aktiv.

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Ehrenamt-News

Einzigartig, was sich da im Laufe desJahres 2014 in der Stadt Saarbrückenentwickelt hat. Nach einem Aufruf imFebruar haben sich spontan 31 Perso-nen zusammengefunden, um die Pro-blematik der Flüchtlingshilfe in denGriff zu nehmen.

In vielen anderen saarländischen Gemein-den und Städten sind ähnliche Projekteaus dem Boden gewachsen, ein großarti-ges Beispiel der Solidarität. Ohne die vie-len ehrenamtlichen Helfer wäre diese Auf-gabe im Sommer nicht zu bewältigen ge-wesen.In Zusammenarbeit mit dem Amt für so-ziale Angelegenheiten, dem Zuwande-rungs- und Integrationsbüro, den Integra-tionslotsen haben die ehrenamtlichenHelfer beim Netzwerk ANKOMMEN alleAufgabenbereiche erfasst, die Aufgabenje nach Fähigkeiten der Betreuer aufge-teilt und koordiniert. Allein 37 Ehrenamt-ler kümmern sich um die ersten Sprach-vermittlungen mit der deutschen Sprache.Wohnen, Rechtsfragen, Ausbildung und

Beruf, Freizeit, Sport und Kultur sind dieweiteren wichtigen Felder.Extraordinär war die Fahrradaktion mit450 Fahrrädern, die jetzt nach und nachden Flüchtlingen übergeben werden kön-

nen. Ein Sommerfest hat für dasKennenlernen und den Zusam-menhalt in der Gruppe und denAustausch mit den Flüchtlingengesorgt. Inzwischen sind die Ak-tivitäten in verschiedene Stadt-teile aufgeteilt. Das besondereMerkmal dieses ehrenamtlichenNetzwerks ist die Struktur. Esist ein Sprecherteam gewähltworden. Es sind ein Leitbildund Grundsätze und Spielre-geln für die Zusammenarbeitvereinbart worden. Inzwischen ist das Netzwerk

auf 251 Personen angewachsen. Die Auf-gaben werden immer diffenzierter, dasAnforderungsprofil bei immerhin 950Flüchtlingen in Saarbrücken auch immergrößer. In der Johannisstraße 13 ist inzwischenein Büro für Ankommen eingerichtet wor-den. Tel. 0681/30140207, Email [email protected], Internetwww.ankommen-saarland.deZwei Mitglieder des Bundesfreiwilligen-dienstes (Anna Huth und Christan Rade-wahn) sind dort rund um die Uhr zu errei-chen.Ab dem 1. Februar 2016 wird in Zusam-menarbeit mit der AKTION MENSCH indiesem Büro eine hauptamtliche Koordi-nierung möglich sein und der Einsatz ei-nes Psychologen für traumatisierter Kin-der und Jugendliche.Unternehmen und Institutionen gebensich ein Leitbild, das ihre Identität nachinnen und außen verdeutlichen soll. Verei-ne haben eine Satzung, die den Vereins-zweck und seine Organe definieren. DasNetzwerk ANKOMMEN – ist weder Firmanoch Verein. Dennoch sollten Ziele,Grundsätze und Arbeitsweise veereinbartwerden. Manches erscheint selbstver-ständlich, aber es ist wichtig, sich auch

das (scheinbar)Selbstverständ-liche bewusstzu machen.

Was sind Patenschaften?

Welche Aufgaben übernimmt eine Patin/ein Pate?

Die Mitglieder des Netzwerks ANKOM-MEN haben sich für ihre ehrenamtlicheArbeit folgende Ziele gesetzt: Den Flücht-lingen Orientierung geben, Isolation ver-meiden, Alltagsprobleme lösen helfen,das Ankommen im Saarland insgesamtmenschlich gestalten (Grundsätze undSpielregeln). Daraus leiten sich konkreteAufgaben für Patinnen und Paten ab.Patenschaften sind persönliche Betreu-ungsverhältnisse zwischen den Flüchtlin-gen (Einzelpersonen oder Familien oderkleinen Gruppen) und der betreuendenPerson. Die Betreuung kann sich sowohlauf akute Not- oder Bedarfssituationenbeziehen (z.B. Begleitung zum Arzt imKrankheitsfall, Begleitung zu Behörden,Anmeldung zur Schule oder zu Kursen,Wohnungssuche) als auch und insbeson-dere auf dauerhafte Anleitung zur Integra-tion in die Lebensverhältnisse hier inSaarbrücken und im Saarland:Paten/Patinnen müssen ein bestimmtesZeitbudget für ihre Betreuungsarbeit fest-legen: einige Stunden pro Woche; ob re-gelmäßige Treffen oder nach Vereinba-rung, bleibt jedem überlassen. Sie solltenim Prinzip jederzeit erreichbar sein (fürden akuten Bedarfsfall), die notwendigeDistanz muss jeder selbst ausloten.

Ansprechpartnerin für die Patenschaf-ten: Basma Kaldi, Telefon 0176-31574665, E-Mail:  [email protected]

Netzwrk ANKOMMENDas Netzwerk ist eine gemeinsame Ini-tiative der LandesarbeitsgemeinschaftPRO EHRENAMT e.V. und des Zuwande-rungs- und Integrationsbüros der LHSSaarbrücken (ZIB) und dort auch orga-nisatorisch verankert.

Netzwerk ANKOMMEN ist einzigartigSo wird bürgerschaftliches Engagement vorgelebt!

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4.2015

Der Staffelstab bei der Ehrenamtbörse Saarbrücken wird von

Frau Marianne Hurth an Dirk Sold weitergegeben. Links Regio-

nalverbandsdirektor Peter Gillo, rechts Sozialdezernent Arnold

Jungmann

MobiSaar hat es sich zum Ziel gesetzt, die Mobilitätsmöglichkeiten für ältere

Menschen, Behinderte – auch in ländlichen Gegenden im Saarland – zu ver-

bessern. Die in MobiSaar zu entwickelnden Dienstleistungen und Techniken

sollen dazu beitragen, bestehende Barrieren im ÖPNV zu überwinden und da-

mit die Attraktivität des öffentlichen Verkehrsangebotes zu verbessern.

Unsere neuen Bundesfreiwilligendienstler bei PRO EHRENAMT: Anna Huth und Christian Radewahn.

Unsere Stipendiaten bei der Stiftung Bürgerengagement

Saar: Svenja Schweitza und Katahrina Bongard mit Uni-

Präsident Prof. Volker Linneweber.

Unsere erste Lernpatin, Ingrid Blasius-Krämer mit Elena

Mitgliederversammlung von PRO EHRENAMT am 26. Novem-

ber in Merzig.

Impressum

Verantwortlich für den Inhalt:Hans Joachim Müller, Präsident , Tel. 06893/1373 pr. , Fax 06893/6447, E-Mail: [email protected] Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT e.V. Tel 0681/3799-264, Fax 0681/3799-269, Internet: www.pro-ehrenamt.deNamentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln nicht unbedingt die Meinung derRedaktion wieder.

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4.2015Ehrenamt-NewsEhrenamtler halten unser

System aufrecht

Bevor der Begeriff „Gutmensch“ zum Unwortdes Jahres gewählt wird, möchte ich daraufhinweisen, dass ohne diese Gutmenschen un-ser Wohlfahrtssystem in der heutigen Form sonicht existieren könnte. Aus welchen, vielleichtauch egoistischen Motiven sich jemeand zumEhrenamt entschließt, sollte nicht Anlass zurKritik sein. Was zählt ist der Erfolg. Wie wollenwir unsere technischen und sozialen Hilfs-dienste, freiwillige Arbeiten in Sportverbändenoder Engagement in kirchlichen Einrichtungenund Diensten kompensieren ohne diese Ehren-amtler? Dies wäre, wenn überhaupt, nur mitmassiven Steuererhöhungen möglich. Lassenwir deshalb diese Gutmenschen ihre Diensteverrichten, auch im Bereich notleidender Asy-lanten. Sie werden nur wenig von unseremWohlstand abknabbern. Menschlichkeit kannnicht an deutschen Schlagbäumen enden.Gerhard Hettrich, Saarbrücken

Die Antwort von Peter Seringhaus von derSaarbrücker Zeitung:Mit Ihrer Einschätzung liegen Sie richtig. OhneEhrenamtler geht es nicht. Über deren Motivemag man diskutieren, über die Leistungenwohl kaum. Gerade in der aktuellen Asylkrisewird doch deutlich, welche Bedeutung der Ein-satz ehrenamtlicher Helfer besitzt.Unzähligesoziale Leistungen wären ohne sie einfachnicht möglich. Wir haben uns augenscheinlichschon sehr daran gewönt, dass Menschen be-reit sind, für andere viel Zeit zu opfern. Geradeim Saarland ist die Zahl der Ehrenamtler be-kanntlich sehr hoch, weil man hier noch denBlick für den Nachbarn hat. Und das ist gut so.

Ehrenamtler sind sicher guteMenschen.

Nein, die vielen ehrenamtlichen Helferinnenund Helfer sind keine Gutmenschen, sonderngute Menschen. Mit dem Begriff „Gutmen-schen“ sind diejendigen gemeint, die sich ge-radezu beruflich in Betroffenheits- und Empö-rungsritualen wiederholen, sich vor Ort oft nursymbolisch engagieren, sich jedoch immer aufder richtigen Seite wähnen. Beispiele aus Me-dien und der Politik sind wohl allen bekannt,man muss nur die allabendlichen Talkrundenverfolgen.Ilona Wagner, Saarbrücken

Der Weisse Ring hilft Menschen, dieOpfer von Gewalt und Kriminalität ge-worden sind.

Von sechs Millionen registrierten Strafta-ten jährlich liegen die Gewaltkriminali-tät und die sogenannten Rohheitsdeliktemit rund 800.000 Fällen auf hohem Niveauund können in unserer Gesellschaft nichtmehr weg diskutiert werden. Diese Deliktebetreffen jede Altersstufe. Wie verhalte ich mich als junger Mensch,wenn ich Zeuge eines Gewalt- bzw. Roh-heitsdeliktes werde? Wie kann ich helfen,das Opfer zu schützen, ohne Gefahr zulaufen, selbst Opfer zu werden?Diese Themen wurden unter anderem mitder Klasse 10a der Peter-Dewes-Gesamt-schule in Losheim bearbeitet. Die Schüle-rinnen und Schüler brachten in diesemWork-Shop ein hohes Maß an Interesseund Engagement zum Ausdruck. In denverschiedenen Rollenspielen konnten siesich mit den Beteiligten einer Konfliktsi-

tuation identifizieren und lernen, wie eineEskalation verhindert werden kann.Christina Carl und Gerd Ludwig vom Weis-sen Ring begleiteten die Schülerinnen undSchüler durch die verschiedenen Themenund gaben Tips für konfliktlösende Verhal-tensweisen. „Wir möchten bereits die Ju-gendlichen mit der Arbeit und den Grund-sätzen des Weissen Rings vertraut ma-chen und ihnen Hilfestellung für möglicheKonfliktsituationen an die Hand geben“,sagt Christina Carl, Leiterin der Außenstel-le Merzig-Wadern „zumal die Beteiligtenin dem anschließenden Feedback die ge-wonnenen Informationen sehr gut fandenund sich einige Schülerinnen spontan ent-schieden, Mitglied und ehrenamtliche Mit-arbeiter des Weissen Rings zu werden.“

Weitere Informationen erteilt der Weis-se Ring, Außenstelle Merzig-Wadern.Christina Carl - Tel. (0151) 55 16 47 09,Mail: [email protected]

Der Weisse Ring kümmertsich um Gewaltopfer