Ein Klimakonzept für die Baltic-Schule

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Wir stellen uns vor Die Klimagruppe Tuncay Alarcin, Merve Bakirci, Lina Häcker, Fabian Mierau, Marvin Poch und Julika Sewing aus der 11 b der Baltic Schule. Unsere Schule Wir besuchen die Baltic Schule in Lübeck, eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe. Seit 2010 gehört zu unserer Schule die angrenzende ehemalige Grund- und Hauptschule, die Otto-Passarge-Schule. Seit der „Fusion“ beherbergt die ehemalige Otto-Passarge-Schule die Grundschule sowie die Jahrgangsstufen 5 und 6 der Baltic Schule. Dieser Gebäudeteil (Briggstraße) weist zahlreiche bauliche Mängel auf, uns ist von vornherein klar, dass die virtuelle Summe von 50000 € bei weitem nicht ausreicht, um großflächige Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle durchzuführen. So befassen wir uns schwerpunktmäßig mit der technischen Gebäudeausrüstung. Bei unseren Untersuchungen haben wir uns auf diesen Gebäudekomplex beschränkt.

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Ein Klimakonzept für die Baltic-Schule

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Wir stellen uns vor Die Klimagruppe Tuncay Alarcin, Merve Bakirci, Lina Häcker, Fabian Mierau, Marvin Poch und Julika Sewing aus der 11 b der Baltic Schule. Unsere Schule Wir besuchen die Baltic Schule in Lübeck, eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe. Seit 2010 gehört zu unserer Schule die angrenzende ehemalige Grund- und Hauptschule, die Otto-Passarge-Schule. Seit der „Fusion“ beherbergt die ehemalige Otto-Passarge-Schule die Grundschule sowie die Jahrgangsstufen 5 und 6 der Baltic Schule. Dieser Gebäudeteil (Briggstraße) weist zahlreiche bauliche Mängel auf, uns ist von vornherein klar, dass die virtuelle Summe von 50000 € bei weitem nicht ausreicht, um großflächige Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle durchzuführen. So befassen wir uns schwerpunktmäßig mit der technischen Gebäudeausrüstung. Bei unseren Untersuchungen haben wir uns auf diesen Gebäudekomplex beschränkt.

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Unser Konzept a) Senkung des Energieverbrauchs

Sowohl die mangelnde Dämmung der Außenwände als auch die schlechten U-Werte der Fenster bedingen einen hohen Energieverbrauch, eine Sanierung wäre allerdings so kostenintensiv, dass sie das Budget sprengt. Eine Sanierung der Wände oder der Fenster als isolierte Maßnahme macht keinen Sinn. Also beschränken wir unsere geplanten Maßnahmen auf folgende Bereiche: 1. Dach Ist-Zustand Das Dach der Schule ist eine 25 cm dicke ungedämmte Stahlbetondecke mit Bitumenabdichtung. Das Dach über den Glasgängen entspricht in seinem Bau dem Flachdach des gesamten Gebäudes. Im Hintergrund sieht man das Schindeldach des Musikpavillons. Maßnahme

Dämmung des Daches zunächst in einem Gebäudeteil Um herauszufinden, welcher Teil des Gebäudes am besten für eine Dachdämmung geeignet ist, haben wir die Dachfläche aller Gebäudeelemente ermittelt und errechnet, wie viele Quadratmeter wir bei einem Preis von 75 €/m2 dämmen können. Wir haben uns entschieden, einen der drei Klassenraumtürme mit einer Fläche von 327,77 m2 mit einer Dachdämmung zu versehen, da die Klassenräume im Vergleich zu den Verkehrsflächen am wärmsten sind und daher vergleichsweise viel Energie über die Dachfläche abgestrahlt wird. Wenn man ein Klassenzimmer mit einer Dachfläche von 58 m2 mit Dachdämmung ausstattet, kann man pro Jahr 33,22 t CO2 einsparen, was bedeutet, dass wir 186 t CO2 einsparten, wenn wir eine Fläche von 327,77 m

2 dämmen (Anlage1).

Zwischenbilanz Dachdämmung Investitionssumme: 24583 € CO2 –Einsparung: 186 t/a 1vgl. CO2-Reduktionsplaner

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2. Heizung und Regelungstechnik: Ist-Zustand Voruntersuchungen :

2.1 Temperatur in den Klassenräumen Wir haben in einem Klassenraum im 1. OG einen Thermologger aufgestellt, der über einen Zeitraum von 2 Wochen die Temperatur aufgezeichnet hat. Derzeit werden die Klassenräume zwischen 8 und 16 Uhr auf etwa 20°C geheizt. Ab 16 Uhr fällt die Temperatur auf 15°C, diese Absenkung bleibt konstant bis zum nächsten Morgen. Jedoch wird dieser Rhythmus auch am Wochenende eingehalten und die Räume werden im Laufe des Tages auf 20°C aufgeheizt, obwohl sie nicht genutzt werden (Anlage 2). 2.2 Heizungsanlage

• Unsere mit Fernwärme betriebene Heizung umfasst 5 Heizstränge, die verschiedenste Räume versorgen (Anlage 3 a+b). Wir haben für weitere Temperaturmessungen den Heizstrang ausgewählt, der Räume unterschiedlichster Nutzung (Lehrerzimmer und Verwaltung, Lehrküche, WCs, Naturwissenschaftliche Sammlung, Werkraum) versorgt. Mit einem digitalen Thermometer haben wir in allen Räumen dieses Heizstrangs Temperaturmessungen an drei verschiedenen Tagen zu verschiedenen Tageszeiten durchgeführt.

• Ergebnisse:

- alle WCs haben eine Durchschnittstemperatur von 17,5°C

- der Lehrmittelraum hat eine Temperatur von 19°C

(zu hoch für einen wenig genutzten Raum)

- die Pausenhalle ist mit einer Temperatur von 15°C ziemlich kalt

(Thermostate defekt oder ungenau eingestellt!)

- die gering genutzten Räume (z.B. Fachraum Nawi, Werkraum,

Lehrküche) sind trotz geringer Nutzung auf einer Temperatur von

durchschnittlich 18,5°C

- alle Thermostatköpfe waren auf Stufe fünf eingestellt, d.h. auf eine Solltemperatur von ca. 28°C (diese Temperatur wird allerdings nicht annähernd erreicht, da die Wärmeabgabe über die Außenwände sehr hoch ist)

• Die Pumpen der Heizungsanlage sind ca. 20 Jahre alt. Drei Pumpen sind von der Marke Wilo P 40/100, zwei sind Wilo 30/80. Zusammen liegt der Energiebedarf bei 3560 kWh und somit belaufen sich die Energiekosten auf 712 € p.a (Anlage 4).

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Maßnahmen ad 2.1 Überprüfung und Änderung der Regelungstechnik, um auch am Wochenende eine sinnvolle Absenkung zu gewährleisten. ad 2.2

• Durchführung eines hydraulischen Abgleichs, um in allen Räumen eine der Nutzung entsprechende Temperatur einzustellen. Investitionskosten: 2500 €

• Elektronisch gesteuerte Thermostatköpfe für Räume, die wenig genutzt werden (Lehrküche, Werkraum, Werknebenraum). Sie sollen nur dann geheizt werden, wenn sie genutzt werden. Neue Thermostatköpfe für alle Räume, Flure und Treppenhäuser (156 Thermostatköpfe). Investitionskosten: 5000 €

Investitionssumme: 7500 € Die CO2 –Einsparung durch hydraulischen Abgleich und damit verbundene Maßnahmen liegt bei etwa 10 % der Heizenergie1, d.h. bei etwa 50000 kWh. Der CO2-Emissionswert für eine kWh Fernwärme liegt für unsere Schule bei 219 g CO2 . CO2 –Einsparung bei 10,95 t

• Austausch der Pumpen: Es werden äquivalente Hocheffizienzpumpen der Marke Wilo gekauft. Sie haben einen Energiebedarf von 601 kWh/a und somit belaufen sich die Energiekosten auf 120 €/a. Bei der Berechnung der CO2 –Einsparung legen wir die Werte der Stadtwerke Lübeck für den Strommix zugrunde.

Zwischenbilanz Heizungs- und Regelungstechnik:

Investitionssumme: 3995 € CO2 –Einsparung: 0,914 t/a 1www.baunetzwissen.de/standardartikel/Nachhaltig-Bauen-Hydraulischer- Abgleich-von-Heizungsanlagen_672537.html)

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3. Austausch der Leuchtstoffröhren gegen LED-Röhren

Ist-Zustand

Zur Zeit sind in 26 Klassenräumen jeweils 7 Leuchtstoffröhren, mit der Länge 150 cm, eingebaut. Diese 182 Leuchtstoffröhren produzieren einen CO2-Ausstoß von 5,2 t im Jahr.

Maßnahme

Zur Senkung dieses hohen CO2-Ausstoßes haben wir uns überlegt, die Leuchtstoffröhren gegen LED-Röhren, welche eine längere Lebensdauer haben und wesentlich weniger CO2 produzieren, auszuwechseln.

Der Einsatz von LED Technik hat eine CO2-Vermeidung von 70 % (3,5t), somit wird der CO2-Ausstoß auf 1,7 t verringert. Die Kosten einer LED-Röhre in einer Länge von 150 cm betragen ca.50 €.

Zwischenbilanz Beleuchtung Investitionskosten: 9.100€ CO2-Ersparnis 3,5t

b) Verminderung der CO2-Intensität Ist-Zustand Im Jahre 2009 hat unsere Schule 49400 kWh Strom verbraucht. Dabei nimmt die Hansestadt Lübeck den Strommix der Stadtwerke Lübeck (Eigenerzeugung und Einkauf) ab. Der CO2-Emissionswert wird von den Stadtwerken mit 309g/kWh angegeben.1

Das bedeutet eine CO2-Emission von 15,26 t CO2. Maßnahme Umstellung auf 100% Ökostrom. Eine Kilowattstunde Ökostrom aus 100 % Wasserkraft kostet bei den Lübecker Stadtwerken 1 ct mehr als der herkömmliche Strommix, die CO2-Emission beläuft sich jedoch nur auf 36 g CO2/kWh. Bei einem Verbrauch von etwa 50000 kWh/a entspricht dies Investitionskosten von etwa 500 €.

Zwischenbilanz Verminderung der CO2-Intensität Investition: etwa 500 €/a CO2 –Einsparung bei äquivalenten Verbrauchswerten: 13,48 t/a 1http://www.sw-luebeck.de/unternehmen/karriere/stellenangebote/doc_download/373-umwelterklaerung-aktualisierung-

2010.html

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c) Veränderung des Mobilitätsverhaltens

Ist-Zustand Durch Befragung der 363 Schülern und Schülerinnen stellten wir fest, dass 88 SchülerInnen mit dem Auto zur Schule gefahren werden, 60 SchülerInnen mit dem Bus zur Schule kommen, 42 SchülerInnen mit dem Rad fahren und 172 SchülerInnen zu Fuß zur Schule gehen. Dabei wohnen die SchülerInnen, die mit dem Auto gebracht werden, höchstens 3 km von der Schule entfernt. Maßnahme Wir wollen die SchülerInnen, die mit dem Bus oder dem Auto zur Schule kommen, dazu bringen, mit dem Rad oder zu Fuß zu kommen, um CO2 und Geld einzusparen. Über einen Zeitraum von zwei Wochen werden wir ein Projekt starten, bei dem die SchülerInnen in Abhängigkeit ihres gewählten Verkehrsmittels Umweltpunkte sammeln können, indem sie per Rad oder zu Fuß in die Schule kommen. Die Klasse, die am meisten Punkte sammelt, gewinnt einen Tagesausflug in das Klimahaus nach Bremerhaven.

Zwischenbilanz Mobilität Investition: 250 € Eintrittsgeld 1500 € Transportkosten (Bus oder Bahn) CO2 –Einsparung: 36,3 t

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d) Sonstige Maßnahmen Grünes Klassenzimmer Ist-Zustand: Der Innenhof der Schule ist zu drei Vierteln mit Betonplatten ausgelegt. Maßnahmen: Wir wollen die gesamten Betonplatten entfernen, ein Blumenbeet, Rasen, einen Teich und ein grünes Klassenzimmer anlegen. Das grüne Klassenzimmer wird von einer Hainbuchenhecke eingegrenzt und bekommt ein verschattendes Dach aus Stahlseilen und Rankpflanzen. Die Pflanzen neutralisieren CO2 und verbessern das Kleinklima im Innenhof.

Recycling Papier Ist-Zustand: Wir bedrucken jährlich 248000 Blatt weißes DIN4 Papier. Maßnahmen: Wir wollen Recycling Papier einführen. Damit würden wir jährlich 209kg CO2 einsparen.

Veggi-Day Ist-Zustand: In unserer Mensa wird dreimal die Woche Mittagessen angeboten. Die Klassen des 5. und 6. Jahrgangs essen verpflichtend, sodass an drei Tagen in der Woche 25o Mahlzeiten konsumiert werden. Es gibt jedesmal ein fleischhaltiges Gericht. Ein Fleischgericht verbraucht 250g mehr CO2 als eine vegetarische Mahlzeit. Maßnahmen: Wir führen einmal pro Woche einen Veggie-Day ein. Dadurch sparen wir in 40 Schulwochen im Jahr 0,25 t CO2 ein und es ist auch außerdem ein Beitrag zur Gesundheit und zudem kosteneffizienter.

Zwischenbilanz sonstige Maßnahmen Durch diese beiden zusätzlichen Maßnahmen erzielen wir eine

CO2 –Einsparung von 0,27 t Investitionskosten: 0,00 €

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FAZIT:

INVESTITIONSSUMME ALLER MAßNAHMEN:

47428 €

(DER VERBLEIBENDE REST WIRD GGF. FÜR EINBAUARBEITEN UND DIE GESTALTUNG UND MÖBLIERUNG UNSERES GRÜNEN KLASSENZIMMERS VERWENDET)

EINGESPARTE CO2 – EMISSIONEN:

252 T/A