Ein Pferd für die ganze Familie - reitsport-estermann.ch · avancierte nicht unerwartet Elias Haf...

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Dienstag, 5. März 2013 / Nr. 53 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung Sportjournal 34 Acht Kilo weniger sind Gfellers Erfolgsrezept KARATE Jana Gfeller hat wie- der Grosses vor. Ihr Sieg am internationalen Turnier in Wal- lisellen zeigt, dass sie die letzte Saison gut analysiert hat. Das hat es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben: eine Saison ohne Schwei- zer-Meister-Titel für die 12-fache Lan- desmeisterin Jana Gfeller (21). «Es stimmt schon», analysiert sie, «das letz- te Jahr war für mich ein bisschen ein Durchhänger.» Der Grund dafür ist klar. Sie war an der Uni stark engagiert und konnte dadurch nicht in vollem Umfang trainieren. «Gegen Herbst lief es zwar wieder besser, die fehlenden Trainings- einheiten konnte ich aber nicht mehr ganz kompensieren.» Grössere Chancen auf WM und EM Jana Gfeller, die an der Uni Luzern im zweiten Semester Rechtswissenschaft studiert, analysierte die vergangene Sai- son mit ihrem Trainer Toni Romano von der Karateschule Taisho Luzern ganz genau. Sie kamen zu einem eher über- raschenden Entscheid. Die Luzernerin trainierte sich acht Kilogramm Körper- gewicht ab und kann dadurch in der neuen Saison in der Gewichtsklasse bis 55 Kilo starten. «Das hat zwei Gründe. Erstens ist diese Gewichtsklasse für meine körperlichen Voraussetzungen besser, und zweitens hat es auch einen taktischen Hintergrund. In der Kate- gorie bis 61 Kilo startet mit der zwei- fachen Junioren-Europameisterin und Elite-WM-Dritten Elena Quirici (Schinz- nach) eine fast übermächtige Gegnerin. Gegen sie wäre es fast unmöglich ge- wesen, sich für eine Europa- oder Welt- meisterschaft zu qualifizieren. In meiner neuen Gewichtsklasse dagegen sehe ich gute Chancen, dass mir das gelingen wird.» Die acht abgenommenen Kilos machten sich nur am Anfang durch eine gewisse Müdigkeit kurz bemerkbar. Doch das gab sich schnell wieder. Von ihrer Kraft und Ausdauer glaubt sie gar nichts verloren zu haben. Klubkollegin als Finalgegnerin Diesen Eindruck bestätigte sie am 5. Swiss Karate Open Memorial «Claude Sittinger» in Wallisellen, an dem die Innerschweizer mit sieben Podestplät- zen brillierten. «Ich verfügte über ein super Gefühl. Ich habe meinen Körper gespürt wie schon länger nicht mehr.» Die Leidtragenden ihrer guten Verfas- sung waren die Gegnerinnen in ihrer neuen Gewichtsklasse. Sie gewann alle Kämpfe und liess im Final auch ihrer Klubkollegin Kathrin Danioth keine Chance. Traf Jana Gfeller in der Ver- gangenheit in den Finals regelmässig auf ihre Taisho-Freundin Marina Wob- mann, könnte jetzt die Urnerin Kathrin Danioth zu einer Dauergegnerin wer- den. «Wir kennen uns schon seit über zehn Jahren. Man geht den Kampf gegen eine Klubkollegin, die man von vielen Trainings bestens kennt, anders an als gegen eine fremde Konkurrentin. Man braucht sich so nicht an die Gegnerin heranzutasten, sondern kann gleich Vollgas geben. Wie sie reagiert, weiss man genau. Das macht es einfacher – und gleichzeitig natürlich auch schwerer, weil sie meine Reaktionen ebenfalls genau kennt.» In Wallisellen sei es für sie perfekt aufgegangen. Gleich im ersten Turnier zu gewinnen, gäbe viel Selbstvertrauen und zeige, dass sie auf dem richtigen Weg sei. Dieser Weg soll sie in der noch jungen Saison national wieder ganz an die Spitze bringen. «Ich möchte mein Niveau auf den Stand von Herbst 2011 oder höher bringen und mich gleich- zeitig auch mental weiterentwickeln.» Wettkampf in Japan winkt Dazu bestreitet sie neben den natio- nalen Swiss-League-Turnieren auch zahlreiche internationale Wettkämpfe. Als spezielle Motivationsspritze winkt ihr sogar die Teilnahme an einem Tur- nier in Japan. «Wenn das zu Stande kommt, ist es ein vorläufiger Karriere- höhepunkt für mich.» Und dann stehen selbstverständlich auch die Schweizer Meisterschaften im November in Fri- bourg ganz oben auf ihrer Prioritäten- liste. Ein Jahr ohne Meistertitel soll es schliesslich für Jana Gfeller 2013 nicht mehr geben. KURT GRÜTER [email protected] Mit dem Sieg in Wallisellen ist Jana Gfeller erfolgreich in die neue Saison gestartet. Bild Kurt Grüter Swiss Karate Open Wallisellen (882 Karatekas aus 28 Nationen). Innerschweizer Spitzenresultate. Frauen. Kumite. U 16 –47 kg: 5. Jenny Portmann (Ka- rateschule Sursee). – 18+ Elite –55 kg: 1. Jana Gfeller (Taisho Luzern). 2. Kathrin Danioth (Tais- ho Luzern). – U 21 –53 kg: 5. Kathrin Danioth (Taisho Luzern). – U 21 +53 kg: 2. Daniela Truttmann (Karateschule Sursee). Männer. Kumite. U 18 –76 kg: 5. Simon Twe- renbold (SKD AS Altishofen). – 18+ Elite –60 kg: 3. Yannik Faes (Karateschule Sursee). 18+ Elite –75 kg: 3. Ilija Letic (Taisho Luzern). Alle Resultate unter www.sportdata.org/karate Ein Pferd für die ganze Familie REITEN Annina Züger (20), amtierende Vize-Europameis- terin der Jungen Reiter, kann in Hildisrieden auf Liatos nicht an die Form des letzten Jahres anknüpfen – noch nicht. YOLANDA RISI-TAVOLI [email protected] Eine der Jüngsten im Feld der N-Rei- ter an der grossen Tour (140/145 cm) an den Pferdesporttagen in Hildisrieden war die 20-jährige Annina Züger. Schon beim ersten Einsatz mit dem 14-jährigen Routinier Liatos musste die Amazone aus Galgenen einen Abwurf in Kauf nehmen. Die Enttäuschung stand der KV-Absolventin ins Gesicht geschrieben, als sie ihren Holsteiner Wallach absat- telte. Das erfahrene Pferd zeigte Nerven. Dass gute Leistungen manchmal nicht nahtlos in die nächste Saison übergehen, musste auch die eher erfolgsverwöhnte Amazone erfahren. Sie nahm es aber sportlich und sagte: «Liatos ist schliess- lich nicht einfach ein Sportgerät, son- dern ein Partner, der genauso wie ich Formschwankungen hat. Ich weiss ja, dass er ein Wettkampftyp ist. Das hat er mir an den Europameisterschaften der Jungen Reiter in Österreich im letz- ten Jahr bewiesen. Mit zwei fehlerfreien Ritten erkämpften wir uns die Silber- medaille.» Und weil Züger dort im zweiten Umgang am schnellsten geritten war, erhielt sie sogar eine Auszeichnung für die beste Nationenpreis-Reiterin. Liatos verweigert nie Liatos, der mit zweieinhalb Jahren zu den Zügers nach Galgenen kam, ist der Liebling der Reiterfamilie und war eigentlich das Goldpferd von Anninas fünf Jahre älterem Bruders Philipp. 21-jährig gewann er an der EM der Jungen Reiter in Prag zusammen mit Liatos sowohl Gold im Einzel wie auch mit dem Team. Der hübsche Braune sei aber nicht immer einfach zu reiten, räumte er in Hildisrieden ein, als seine Schwester den Abwurf kassierte. Er sei manchmal recht ängstlich und habe die Unart, unvermittelt kehrtzumachen, wenn er sich auf dem Abreiteplatz ein- geengt fühlt. Aber seine Vorzüge würden überwiegen. Schwester Annina ihrerseits ist überglücklich, auch dieses Jahr mit Liatos rechnen zu dürfen, haben sie sich doch bestens aneinander gewöhnt. So lobt sie den Wallach: «Seine tapfere Art und sein absoluter Wille, jedes Hinder- nis zu überspringen und nie zu ver- weigern, machen ihn für mich zu einem Glücksfall.» Alles Familiensache bei Zügers Es darf schon als sehr grosszügiger Akt gewertet werden, dass Philipp Züger seiner Schwester in ihrem letzten Jahr als Junge Reiterin (U 21) den Vortritt bei Liatos gibt. Andererseits möchte er sich dieses Jahr auf sein Wirtschaftsstudium konzentrieren. Man könne ja nicht gut auf zwei Hochzeiten tanzen. Das hätten die letzten Jahre gezeigt, als die Leis- tungen im Sattel wie auch beim Studium deutlich nachliessen, bestätigte auch Vater Guido Züger, der seine Kinder nach Hildisrieden begleitete. Er, der früher selber bis Stufe S erfolgreich war, hat nicht nur den Pferdevirus an seine Kinder vererbt, sondern ist auch ihr Trainer, Coach auf Turnieren und Spon- sor. So gehören dem umtriebigen Land- wirt und Schweizer Delegierten der Holsteiner Zucht nebst anderen Pferden auch Liatos, der mittlerweile Familien- mitglied und unverkäuflich ist. Nicht so die meisten anderen Einsatz- pferde seiner Kinder. So reitet Annina Züger diese Saison neben den eigenen Pferden Liatos und Bille auch Webster, Willem und ihre Nachwuchshoffnung, die Stute Wervel – alles Pferde ihres Onkels und Springreitsport-Mäzens Paul Bücheler, dessen Frau Imelda die Schwester von Anninas Mutter Jeannette ist. Bei den Zügers bleibt tatsächlich alles in der Familie! HINWEIS Resultate unter: www.reitsport-estermann.ch Annina Züger und Liatos am Wettkampf in Hildisrieden: Der Holstei- ner Wallach ist ein Glücksfall für die 20-jährige Nachwuchsreiterin. Bild Dominik Wunderli «Liatos ist schliesslich nicht einfach ein Sportgerät, sondern ein Partner.» ANNINA ZÜGER Neue Meister und alte Probleme TISCHTENNIS fm. Mit dem franzö- sisch-schweizerischen Doppelbürger Sami Zmirou (27) und mit Rahel Aschwanden (19) gewannen neue Gesichter erstmals die höchsten na- tionalen Einzeltitel. Der französisch- schweizerische Doppelbürger Zmirou schaltete im Viertelfinal mit dem Baselbieter Nicola Mohler (25) über- raschend den Meister der letzten vier Jahre 4:3 aus und wies im Final auch den 14-fachen Einzelmeister ierry Miller (46) in sechs Sätzen ab. Aschwanden behielt im Schlussgang gegen ihre ebenfalls für Weil am Rhein spielende Klubkollegin Laure Schärrer die Oberhand. Hafner bester Zentralschweizer Glanztaten der Zentralschweizer blieben auch im Genfer Sportcenter «Bois des Frères» aus. Mit Siegen über Roy Suter (w.o.) und ilo Vorherr (4:2), dem Meister im Männerdoppel, avancierte nicht unerwartet Elias Haf- ner zum erfolgreichsten regionalen Wettkämpfer. Der Schenkoner muss- te sich Altmeister Stefan Renold beu- gen. Philip Merz hatte das Pech, nach seinem klaren Sieg über den Greyer- zer Anthonioz gleich auf den spätern Meister Zmirou zu stossen. Die wei- teren fünf Rapid-Repräsentanten scheiterten alle ausnahmslos an weit stärker klassierter Gegnerschaft. Châtelaine (GE). Schweizer Meisterschaft, Elite. Resultate der Zentralschweizer. Männer Einzel (64 Teilnehmer). 1. Runde: Elias Hafner (A17, Schenkon) s. Roy Suter (B14, Rapperswil Jona) w.o. Philip Merz (A17, Rapid Luzern) s. Luca Anthonioz (A17, Bulle) 4:0 (8,6,11,6). Dimitri Brun- ner (B15, Rapid Luzern) u. Elia Schmid (A18, Bulle) 0:4 (-4,-8,-5,-5). Nicolas Trummler (A16, Rapid Luzern) u. Simon Schaffter (A17, Mulhouse Fr) 2:4 (-9,-10,-9,4,6,-8). Daniel Brünisholz (B13, Rapid Luzern) u. Reto Müller (A17, Schöftland) 0:4 (-7,- 7,-6,-4). Jonathan Wermelinger (B15, Rothenburg) u. Serguei Rouzinov (A17, ZZ Lancy) 1:4 (7,-11,-6,- 3,-5). – 2. Runde: Hafner s. Thilo Vorherr (A18, Wil SG) 4:2 (-3,-8,11,7,8,7). Merz u. Sami Zmirou (A19, Veyrier) 0:4 (-8,-6,-11,-6). – Achtelfinals: Hafner u. Stefan Renold (A19, Bremgarten) 2:4 (10,12,-8,- 9,-6,-4). – Halbfinals: Zmirou s. Christian Hotz (A19, Wil SG/4) 4:1. Thierry Miller (A20, Bulle/2) s. Denis Joset (A20, Kloten/3) 4:0. – Final: Zmirou s. Miller 4:2 (7,-6,10,10,-8,6). Frauen Einzel (22 Teilnehmerinnen). Vorrunde: Karin Opprecht (B12, Rapid Luzern) u. Salomé Si- monet (B15, Fribourg) 0:4 (-8,-5,-3,-6). – Halb- finals: Laura Schärrer (A20, Weil De/4) s. Rachel Moret (A20, Issy-les-Moulineaux Fr/1) 4:3. Rahel Aschwanden (A20, Weil DE/2) s. Vera Bazzi (A19, Belp/3) 4:2. – Final: Aschwanden s. Schärrer 4:1 (9,9,-9,7,9). Camille Linke auf Europa-Tour TISCHTENNIS fm. Nach ihren inter- national bemerkenswerten Resultaten am tschechischen Jugend & Cadet Open in Göding (Hodonin) und am Safir and Swedish Junior & Cadet Open in Örebro bestritt Camille- Chloé Linke vergangene Woche in Lignano Sabbiadoro auch das ana- loge italienische Nachwuchsturnier. An der östlich von Venedig gelegenen Feriendestination blieb der talentier- ten Juniorin aus Meggen der Erfolg leider versagt. Spielerinnen aus Hong- kong (Soo) und aus Tschechien (Sev- cikova) verwehrten der jüngsten Schweizer A-Kaderspielerin den Ein- zug in das Hauptturnier. Brunner sorgt für Schlagzeilen In Örebro sorgte kürzlich neben Linke auch Rapid Luzern-Junior Di- mitri Brunner für Schlagzeilen. Auf- grund des besseren Satzverhältnisses ins Hauptturnier gekommen, besieg- te der Luzerner überraschend den Schweden Nilsson. Auch im Turnier um den begehrten Safir gelang Brun- ner gegen einen Vertreter aus dem Emirat Katar ein Erfolg. Lignano Sabbiadoro. Italian Junior & Cadet Open. Cadet, Girls. Gruppe 1: Camille-Chloé Linke (Mggen) u. Wai Yam Minnie Soo (Hgk) 0:3. Linke u. Marketa Sevcikova (Tsch) 2:3. – Doppel. 1. Runde: Linke/Kozakova (Tsch) u. Bugrowska/ Hennig (Pol) 0:3 (-4,-9,-1). Örebro. Safir and Swedish Junior & Cadet Open (Nachtrag). Swedish Junior Open. Cadets. Gruppenspiele: Dimitri Brunner (Rapid Luzern) u. Oh (Kor) 2:3, s. Rahmon (Ägy) 3:1, u. Nyberg (Fi) 2:3. – Hauptturnier. 1. Runde: Brunner s. Melker Nilsson (Sd) 3:2 (-10,-9,9,6,11). – 2. Runde: Brun- ner u. Seungmin Cho (Kor) 0:3 (-9,-7,-8). Safir Open. 1. Runde: Brunner s. Nawaf Al-Malki (Qat) 3:0 (5,0,6). – 2. Runde: Brunner u. Viggo Kippa (Sd) 2:3 (7,-2,-5,3,-5). – Cadets, Girls. 1. Runde: Camille-Chloé Linke (Meggen) u. Anna Ivannikova (Sd) 1:3 (-7,8,-7,8).

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Dienstag, 5. März 2013 / Nr. 53 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung Sportjournal 34

Acht Kilo weniger sind Gfellers ErfolgsrezeptKarate Jana Gfeller hat wie-der Grosses vor. Ihr Sieg am internationalen Turnier in Wal-lisellen zeigt, dass sie die letzte Saison gut analysiert hat.

Das hat es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben: eine Saison ohne Schwei-zer-Meister-Titel für die 12-fache Lan-desmeisterin Jana Gfeller (21). «Es stimmt schon», analysiert sie, «das letz-te Jahr war für mich ein bisschen ein Durchhänger.» Der Grund dafür ist klar. Sie war an der Uni stark engagiert und konnte dadurch nicht in vollem Umfang trainieren. «Gegen Herbst lief es zwar wieder besser, die fehlenden Trainings-einheiten konnte ich aber nicht mehr ganz kompensieren.»

Grössere Chancen auf WM und eMJana Gfeller, die an der Uni Luzern

im zweiten Semester Rechtswissenschaft studiert, analysierte die vergangene Sai-

son mit ihrem Trainer Toni Romano von der Karateschule Taisho Luzern ganz genau. Sie kamen zu einem eher über-raschenden Entscheid. Die Luzernerin trainierte sich acht Kilogramm Körper-gewicht ab und kann dadurch in der neuen Saison in der Gewichtsklasse bis 55 Kilo starten. «Das hat zwei Gründe. Erstens ist diese Gewichtsklasse für meine körperlichen Voraussetzungen besser, und zweitens hat es auch einen taktischen Hintergrund. In der Kate-gorie bis 61 Kilo startet mit der zwei-fachen Junioren-Europameisterin und Elite-WM-Dritten Elena Quirici (Schinz-nach) eine fast übermächtige Gegnerin. Gegen sie wäre es fast unmöglich ge-wesen, sich für eine Europa- oder Welt-meisterschaft zu qualifizieren. In meiner neuen Gewichtsklasse dagegen sehe ich

gute Chancen, dass mir das gelingen wird.» Die acht abgenommenen Kilos machten sich nur am Anfang durch eine gewisse Müdigkeit kurz bemerkbar. Doch das gab sich schnell wieder. Von ihrer Kraft und Ausdauer glaubt sie gar nichts verloren zu haben.

Klubkollegin als FinalgegnerinDiesen Eindruck bestätigte sie am

5. Swiss Karate Open Memorial «Claude Sittinger» in Wallisellen, an dem die Innerschweizer mit sieben Podestplät-zen brillierten. «Ich verfügte über ein super Gefühl. Ich habe meinen Körper gespürt wie schon länger nicht mehr.» Die Leidtragenden ihrer guten Verfas-sung waren die Gegnerinnen in ihrer neuen Gewichtsklasse. Sie gewann alle Kämpfe und liess im Final auch ihrer

Klubkollegin Kathrin Danioth keine Chance. Traf Jana Gfeller in der Ver-gangenheit in den Finals regelmässig auf ihre Taisho-Freundin Marina Wob-mann, könnte jetzt die Urnerin Kathrin Danioth zu einer Dauergegnerin wer-den. «Wir kennen uns schon seit über zehn Jahren. Man geht den Kampf gegen eine Klubkollegin, die man von vielen Trainings bestens kennt, anders an als gegen eine fremde Konkurrentin. Man braucht sich so nicht an die Gegnerin heranzutasten, sondern kann gleich Vollgas geben. Wie sie reagiert, weiss man genau. Das macht es einfacher – und gleichzeitig natürlich auch schwerer, weil sie meine Reaktionen ebenfalls genau kennt.»

In Wallisellen sei es für sie perfekt aufgegangen. Gleich im ersten Turnier zu gewinnen, gäbe viel Selbstvertrauen und zeige, dass sie auf dem richtigen Weg sei. Dieser Weg soll sie in der noch jungen Saison national wieder ganz an die Spitze bringen. «Ich möchte mein Niveau auf den Stand von Herbst 2011 oder höher bringen und mich gleich-zeitig auch mental weiterentwickeln.»

Wettkampf in Japan winktDazu bestreitet sie neben den natio-

nalen Swiss-League-Turnieren auch zahlreiche internationale Wettkämpfe. Als spezielle Motivationsspritze winkt ihr sogar die Teilnahme an einem Tur-nier in Japan. «Wenn das zu Stande kommt, ist es ein vorläufiger Karriere-höhepunkt für mich.» Und dann stehen selbstverständlich auch die Schweizer Meisterschaften im November in Fri-bourg ganz oben auf ihrer Prioritäten-liste. Ein Jahr ohne Meistertitel soll es schliesslich für Jana Gfeller 2013 nicht mehr geben.

KurT GrüTer [email protected]

Mit dem Sieg in Wallisellen ist Jana Gfeller erfolgreich in die neue Saison gestartet.

Bild Kurt Grüter

Swiss Karate OpenWallisellen (882 Karatekas aus 28 Nationen). Innerschweizer Spitzenresultate. Frauen. Kumite. U 16 –47 kg: 5. Jenny Portmann (Ka-rateschule Sursee). – 18+ Elite –55 kg: 1. Jana Gfeller (Taisho Luzern). 2. Kathrin Danioth (Tais-ho Luzern). – U 21 –53 kg: 5. Kathrin Danioth (Taisho Luzern). – U 21 +53 kg: 2. Daniela Truttmann (Karateschule Sursee).

Männer. Kumite. U 18 –76 kg: 5. Simon Twe-renbold (SKD AS Altishofen). – 18+ Elite –60 kg: 3. Yannik Faes (Karateschule Sursee). – 18+ Elite –75 kg: 3. Ilija Letic (Taisho Luzern).

Alle Resultate unter www.sportdata.org/karate

Ein Pferd für die ganze Familiereiten Annina Züger (20), amtierende Vize-europameis-terin der Jungen reiter, kann in Hildisrieden auf Liatos nicht an die Form des letzten Jahres anknüpfen – noch nicht.

YOLAndA [email protected]

Eine der Jüngsten im Feld der N-Rei-ter an der grossen Tour (140/145 cm) an den Pferdesporttagen in Hildisrieden war die 20-jährige Annina Züger. Schon beim ersten Einsatz mit dem 14-jährigen Routinier Liatos musste die Amazone aus Galgenen einen Abwurf in Kauf nehmen. Die Enttäuschung stand der KV-Absolventin ins Gesicht geschrieben, als sie ihren Holsteiner Wallach absat-telte. Das erfahrene Pferd zeigte Nerven. Dass gute Leistungen manchmal nicht nahtlos in die nächste Saison übergehen, musste auch die eher erfolgsverwöhnte Amazone erfahren. Sie nahm es aber sportlich und sagte: «Liatos ist schliess-lich nicht einfach ein Sportgerät, son-dern ein Partner, der genauso wie ich Formschwankungen hat. Ich weiss ja, dass er ein Wettkampftyp ist. Das hat er mir an den Europameisterschaften der Jungen Reiter in Österreich im letz-ten Jahr bewiesen. Mit zwei fehlerfreien Ritten erkämpften wir uns die Silber-medaille.» Und weil Züger dort im zweiten Umgang am schnellsten geritten war, erhielt sie sogar eine Auszeichnung für die beste Nationenpreis-Reiterin.

Liatos verweigert nieLiatos, der mit zweieinhalb Jahren zu

den Zügers nach Galgenen kam, ist der Liebling der Reiterfamilie und war eigentlich das Goldpferd von Anninas fünf Jahre älterem Bruders Philipp. 21-jährig gewann er an der EM der Jungen Reiter in Prag zusammen mit Liatos sowohl Gold im Einzel wie auch mit dem Team. Der hübsche Braune sei aber nicht immer einfach zu reiten, räumte er in Hildisrieden ein, als seine Schwester den Abwurf kassierte. Er sei manchmal recht ängstlich und habe die Unart, unvermittelt kehrtzumachen, wenn er sich auf dem Abreiteplatz ein-

geengt fühlt. Aber seine Vorzüge würden überwiegen. Schwester Annina ihrerseits ist überglücklich, auch dieses Jahr mit Liatos rechnen zu dürfen, haben sie sich doch bestens aneinander gewöhnt. So lobt sie den Wallach: «Seine tapfere Art und sein absoluter Wille, jedes Hinder-nis zu überspringen und nie zu ver-weigern, machen ihn für mich zu einem Glücksfall.»

alles Familiensache bei ZügersEs darf schon als sehr grosszügiger

Akt gewertet werden, dass Philipp Züger seiner Schwester in ihrem letzten Jahr als Junge Reiterin (U 21) den Vortritt bei Liatos gibt. Andererseits möchte er sich dieses Jahr auf sein Wirtschaftsstudium konzentrieren. Man könne ja nicht gut auf zwei Hochzeiten tanzen. Das hätten

die letzten Jahre gezeigt, als die Leis-tungen im Sattel wie auch beim Studium deutlich nachliessen, bestätigte auch Vater Guido Züger, der seine Kinder

nach Hildisrieden begleitete. Er, der früher selber bis Stufe S erfolgreich war, hat nicht nur den Pferdevirus an seine Kinder vererbt, sondern ist auch ihr Trainer, Coach auf Turnieren und Spon-

sor. So gehören dem umtriebigen Land-wirt und Schweizer Delegierten der Holsteiner Zucht nebst anderen Pferden auch Liatos, der mittlerweile Familien-mitglied und unverkäuflich ist.

Nicht so die meisten anderen Einsatz-pferde seiner Kinder. So reitet Annina Züger diese Saison neben den eigenen Pferden Liatos und Bille auch Webster, Willem und ihre Nachwuchshoffnung, die Stute Wervel – alles Pferde ihres Onkels und Springreitsport-Mäzens Paul Bücheler, dessen Frau Imelda die Schwester von Anninas Mutter Jeannette ist. Bei den Zügers bleibt tatsächlich alles in der Familie!

HInweISResultate unter: www.reitsport-estermann.ch

Annina Züger und Liatos am Wettkampf in Hildisrieden: Der Holstei-ner Wallach ist ein Glücksfall für die 20-jährige Nachwuchsreiterin.

Bild Dominik Wunderli

«Liatos ist schliesslich nicht einfach ein

Sportgerät, sondern ein Partner.»

AnnInA ZüGer

Neue Meister und alte Probleme tiSChtenniS fm. Mit dem franzö-sisch-schweizerischen Doppelbürger Sami Zmirou (27) und mit Rahel Aschwanden (19) gewannen neue Gesichter erstmals die höchsten na-tionalen Einzeltitel. Der französisch-schweizerische Doppelbürger Zmirou schaltete im Viertelfinal mit dem Baselbieter Nicola Mohler (25) über-raschend den Meister der letzten vier Jahre 4:3 aus und wies im Final auch den 14-fachen Einzelmeister Thierry Miller (46) in sechs Sätzen ab. Aschwanden behielt im Schlussgang gegen ihre ebenfalls für Weil am Rhein spielende Klubkollegin Laure Schärrer die Oberhand.

hafner bester ZentralschweizerGlanztaten der Zentralschweizer

blieben auch im Genfer Sportcenter «Bois des Frères» aus. Mit Siegen über Roy Suter (w.o.) und Thilo Vorherr (4:2), dem Meister im Männerdoppel, avancierte nicht unerwartet Elias Haf-ner zum erfolgreichsten regionalen Wettkämpfer. Der Schenkoner muss-te sich Altmeister Stefan Renold beu-gen. Philip Merz hatte das Pech, nach seinem klaren Sieg über den Greyer-zer Anthonioz gleich auf den spätern Meister Zmirou zu stossen. Die wei-teren fünf Rapid-Repräsentanten scheiterten alle ausnahmslos an weit stärker klassierter Gegnerschaft.

Châtelaine (GE). Schweizer Meisterschaft, Elite. Resultate der Zentralschweizer. Männer Einzel (64 Teilnehmer). 1. Runde: elias Hafner (A17, Schenkon) s. Roy Suter (B14, Rapperswil Jona) w.o. Philip Merz (A17, Rapid Luzern) s. Luca Anthonioz (A17, Bulle) 4:0 (8,6,11,6). Dimitri Brun-ner (B15, Rapid Luzern) u. elia Schmid (A18, Bulle) 0:4 (-4,-8,-5,-5). nicolas Trummler (A16, Rapid Luzern) u. Simon Schaffter (A17, Mulhouse Fr) 2:4 (-9,-10,-9,4,6,-8). Daniel Brünisholz (B13, Rapid Luzern) u. Reto Müller (A17, Schöftland) 0:4 (-7,-7,-6,-4). Jonathan wermelinger (B15, Rothenburg) u. Serguei Rouzinov (A17, ZZ Lancy) 1:4 (7,-11,-6,-3,-5). – 2. Runde: Hafner s. Thilo Vorherr (A18, wil SG) 4:2 (-3,-8,11,7,8,7). Merz u. Sami Zmirou (A19, Veyrier) 0:4 (-8,-6,-11,-6). – Achtelfinals: Hafner u. Stefan Renold (A19, Bremgarten) 2:4 (10,12,-8,-9,-6,-4). – Halbfinals: Zmirou s. Christian Hotz (A19, wil SG/4) 4:1. Thierry Miller (A20, Bulle/2) s. Denis Joset (A20, Kloten/3) 4:0. – Final: Zmirou s. Miller 4:2 (7,-6,10,10,-8,6).

Frauen Einzel (22 Teilnehmerinnen). Vorrunde: Karin Opprecht (B12, Rapid Luzern) u. Salomé Si-monet (B15, Fribourg) 0:4 (-8,-5,-3,-6). – Halb­finals: Laura Schärrer (A20, weil De/4) s. Rachel Moret (A20, Issy-les-Moulineaux Fr/1) 4:3. Rahel Aschwanden (A20, weil De/2) s. Vera Bazzi (A19, Belp/3) 4:2. – Final: Aschwanden s. Schärrer 4:1 (9,9,-9,7,9).

Camille Linke auf Europa-TourtiSChtenniS fm. Nach ihren inter-national bemerkenswerten Resultaten am tschechischen Jugend & Cadet Open in Göding (Hodonin) und am Safir and Swedish Junior & Cadet Open in Örebro bestritt Camille-Chloé Linke vergangene Woche in Lignano Sabbiadoro auch das ana-loge italienische Nachwuchsturnier. An der östlich von Venedig gelegenen Feriendestination blieb der talentier-ten Juniorin aus Meggen der Erfolg leider versagt. Spielerinnen aus Hong-kong (Soo) und aus Tschechien (Sev-cikova) verwehrten der jüngsten Schweizer A-Kaderspielerin den Ein-zug in das Hauptturnier.

Brunner sorgt für SchlagzeilenIn Örebro sorgte kürzlich neben

Linke auch Rapid Luzern-Junior Di-mitri Brunner für Schlagzeilen. Auf-grund des besseren Satzverhältnisses ins Hauptturnier gekommen, besieg-te der Luzerner überraschend den Schweden Nilsson. Auch im Turnier um den begehrten Safir gelang Brun-ner gegen einen Vertreter aus dem Emirat Katar ein Erfolg.

Lignano Sabbiadoro. Italian Junior & Cadet Open. Cadet, Girls. Gruppe 1: Camille-Chloé Linke (Mggen) u. wai Yam Minnie Soo (Hgk) 0:3. Linke u. Marketa Sevcikova (Tsch) 2:3. – Doppel. 1. Runde: Linke/Kozakova (Tsch) u. Bugrowska/Hennig (Pol) 0:3 (-4,-9,-1).

Örebro. Safir and Swedish Junior & Cadet Open (Nachtrag). Swedish Junior Open. Cadets. Gruppenspiele: Dimitri Brunner (Rapid Luzern) u. Oh (Kor) 2:3, s. Rahmon (Ägy) 3:1, u. nyberg (Fi) 2:3. – Hauptturnier. 1. Runde: Brunner s. Melker nilsson (Sd) 3:2 (-10,-9,9,6,11). – 2. Runde: Brun-ner u. Seungmin Cho (Kor) 0:3 (-9,-7,-8). – Safir Open. 1. Runde: Brunner s. nawaf Al-Malki (Qat) 3:0 (5,0,6). – 2. Runde: Brunner u. Viggo Kippa (Sd) 2:3 (7,-2,-5,3,-5). – Cadets, Girls. 1. Runde: Camille-Chloé Linke (Meggen) u. Anna Ivannikova (Sd) 1:3 (-7,8,-7,8).