eines Fortbildungsansatzes zur fachintegrierten ... · Auf der Grundlage des neuen Rahmenlehrplans...

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Sprachliche Anforderungen des Sachunterrichts Auf der Grundlage des neuen Rahmenlehrplans für Berlin und Brandenburg und anhand einer sprachlichen Bedarfsanalyse der gesamten Unterrichtseinheit zum Thema „Schwimmen und Sinken“ wurden die Schwerpunkte für die sprachliche Förderung im Fach Sachunterricht ermittelt (siehe Abb. 1). Fachintegrierte Sprachförderung Darauf aufbauend wurde das Sprachförderkonzept (siehe Abb. 1) erarbeitet, welches dem Scaffolding-Ansatz folgt (Gibbons, 2006; Tajmel, 2013) und implizite und explizite Elemente kombiniert. Einsatz von Sprachfördertechniken Modellierung Fokussierung Fragen Feedback Das Qualifizierungskonzept Das Qualifizierungskonzept zur fachintegrierten Sprachförderung umfasst Fort- bildungen und die reflektierte Erprobung der Fortbildungsinhalte im Unterricht. Die Sprachförderfortbildungen Ziel: Die Lehrkräfte sollen die sprachlichen Herausforderungen der Sachunter- richtsthemen erkennen lernen, sowie die vielfältigen Gelegenheiten, die der Sach-unterricht zur Sprachförderung bietet. Sie sollen befähigt werden mit dem Scaffolding-Ansatz und den Sprachfördertechniken einen Weg zur individuellen Sprachbildung im Sachunterricht zu beschreiten. Umfang: 16 Stunden, aufgeteilt auf zwei halbtägige und eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung. Qualifizierungsphase!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Praktischer Teil Unterrichtserprobung des Schwimmen-und Sinken-Curriculums mit Sprachförderung mit Hospitation und Reflexion und Videoaufnahme und Reflexion Gesamtreflexionstreffen zur Erprobung Prä-Tests (Lehrkräfte) Fachwissen und fachdidaktisches Wissen Wissen und Können im Bereich Sprachförderung Fachfortbildung zum Sachunterrichtsthema „Aggregatzustände von Wasser “ Fachfortbildung zum Sachunterrichtsthema „Bildung für nachhaltige Entwicklung “ (EG & KG) Post-Test (Lehrkräfte) Fachwissen und fachdidaktisches Wissen Wissen und Können im Bereich Sprachförderung Prä-Test (Schülerinnen und Schüler) Für alle Messzeitpunkte: Fachwissen zu den drei Themenbereichen des Sachunterrichts Sprachliches Wissen (v.a. allgemeiner, bildungssprachlicher und Fachwortschatz) weitere motivationale und emotionale Merkmale (z.B. Selbstkonzept, Leistungsemotionen) Schwimmen und Sinken Aggregatzustände von Wasser Bildung für nachhaltige Entwicklung Post-Test (Schülerinnen und Schüler) Follow-up-Test (Schülerinnen und Schüler) Qualifizierungsphase Evaluationsphase Schuljahr 2016/2017 Schuljahr 2017/2018 Konzeption und Erprobung eines Fortbildungsansatzes zur fachintegrierten Sprachförderung im Sachunterricht Spezielle Fachbegriffe nur punktuelle Unterstützung Zusätzliche Übungen z.B. Kompositabildung nach Bedarf und Zeit Zusätzliche Übungen z.B. Adjektivformen nach Bedarf und Zeit Aufbau von Fachbegriffen Zunächst Aufbau des fachlichen Konzepts, dann Einführung und Festigung des Wortes Aufbau von Sprachhandlungsbegriffen und ihren Redemitteln Bewusste Einführung, Festigung durch Anwendung und evtl. Vertiefung Sprachförderfortbildungen (KG) Nach den Erkenntnissen aus der Erprobungs- und Evaluationsphase optimiert Sachunterricht (KG) Sachunterricht mit Sprachförderung (EG) EG Abb.1: Überblick über sprachliche Schwerpunkte und die Sprachförderstrategien Literatur: Gibbons, P. (2006). Unterrichtsgespräche und das Erlernen neuer Register in der Zweitsprache. In P. Mecheril & T. Quehl (Hrsg.), Die Macht der Sprachen (S. 269-290). Münster: Waxmann. Henschel, S., Stanat, P., Becker-Mrotzek, M., Hasselhorn, M. & Roth, H-J. (2014). Evaluationskonzept der Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“. Verfügbar unter: http://www.biss-sprachbildung.de/pdf/Evaluationskonzept.pdf Tajmel, T. (2013). Bildungssprache im Fach Physik. In I. Gogolin, I. Lange, U. Michel & H.H. Reich (Hrsg.), Herausforderung Bildungssprache – und wie man sie meistert (S. 239-256). Münster: Waxmann. Spätestens mit der Umsetzung des neuen Rahmenlehrplans für Berlin und Brandenburg stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung nicht nur fachliches Wissen, sondern auch (bildungs-) sprachliche Fähigkeiten zu vermitteln. Gut beschriebene und wirksame Sprachförderansätze für den Fachunterricht fehlen bisher jedoch (z.B. Henschel, Stanat, Becker-Mrotzek, Hasselhorn & Roth, 2014). Ziel des Entwicklungsprojektes „ProSach “ ist es deshalb, ein Fortbildungs- und Unterrichtskonzept zur bedeutungsfokussierten Sprachförderung im Sachunterricht zu entwickeln und zu evaluieren. In Zusammenarbeit mit : Kontakt: [email protected] Tagung zum Projektabschluss: Neue Perspektiven für die Lehrkräftebildung: Ergebnisse aus dem Projekt Sprachen – Bilden – Chancen, Berlin, April 2017 FACHINTEGRIERTE SPRACHFÖRDERUNG IN PROSACH SAMT QUALIFIZIERUNGSKONZEPT AUSBLICK HINTERGRUND ABLAUF DES PROJEKTS Die Unterrichtserprobungen Die Lehrkräfte setzen das gesamte Schwimmen-und-Sinken- Curriculum oder einige Stunden davon im Unterricht um. Eine dieser Stunden wird von einer Projektmitarbeiterin hospitiert und anschließend im Eins-zu-eins- Gespräch mit der Lehrkraft hinsichtlich der fachdidaktischen sowie sprachförderlichen Umsetzung reflektiert. Eine weitere Stunde wird videografiert und in einem späteren Treffen in Kleingruppen reflektiert, indem kurze Videoausschnitte, die interessante Situationen für sprachförderliches Handeln zeigen, analysiert und gemeinsame Ideen zur sprachförderlichen Gestaltung erarbeitet werden. Das Gesamtreflexionstreffen Bietet den teilnehmenden Lehrkräften der EG die Gelegenheit noch einmal ihre Erfahrungen auszutauschen, die wichtigsten Erkenntnisse zusammenzutragen, aber auch ihr Feedback zur Umsetzbarkeit des Schwimmen-und-Sinken- Curriculums und der vorgeschlagenen Sprachförderelemente zu geben und so die praxistaugliche Weiterentwicklung zu unterstützen. Das Sprachförder- und Qualifizierungskonzept wird sowohl hinsichtlich seiner Wirksamkeit zur Steigerung der Sprachförderkompetenz bei den Lehrkräften als auch zur fachlichen und (fach-)sprachlichen Leistungsverbesserung bei den Schülerinnen und Schülern evaluiert und entsprechend optimiert. Das Ziel ist die Bereitstellung eines evaluierten und praxistauglichen Fortbildungskonzepts und die Entwicklung eines praxisorientierten Leitfadens zur Gestaltung eines sprachförderlichen Fachunterrichts. Gefördert vom: Katrin Gabler, Birgit Heppt & Sofie Henschel Humboldt-Universität zu Berlin Theoretischer Teil Sprachförderfortbildungen Fachfortbildung zum Sachunterrichtsthema „Schwimmen und Sinken“ Experimentalgruppe (EG) & Kontrollgruppe (KG) Für alle Fachfortbildungen: Fachwissen und fachdidaktisches Wissen Bereitstellung eines ausgearbeiteten Curriculums inklusive der Unterrichtsmaterialien Verlauf über mehrere Unterrichtseinheiten

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Sprachliche Anforderungen des Sachunterrichts Auf der Grundlage des neuen Rahmenlehrplans für Berlin und Brandenburg und anhand einer sprachlichen Bedarfsanalyse der gesamten Unterrichtseinheit zum Thema „Schwimmen und Sinken“ wurden die Schwerpunkte für die sprachliche Förderung im Fach Sachunterricht ermittelt (siehe Abb. 1). Fachintegrierte Sprachförderung Darauf aufbauend wurde das Sprachförderkonzept (siehe Abb. 1) erarbeitet, welches dem Scaffolding-Ansatz folgt (Gibbons, 2006; Tajmel, 2013) und implizite und explizite Elemente kombiniert.

Einsatz von Sprachfördertechniken

Modellierung Fokussierung Fragen Feedback Das Qualifizierungskonzept Das Qualifizierungskonzept zur fachintegrierten Sprachförderung umfasst Fort-bildungen und die reflektierte Erprobung der Fortbildungsinhalte im Unterricht.

Die Sprachförderfortbildungen Ziel: Die Lehrkräfte sollen die sprachlichen Herausforderungen der Sachunter-richtsthemen erkennen lernen, sowie die vielfältigen Gelegenheiten, die der Sach-unterricht zur Sprachförderung bietet. Sie sollen befähigt werden mit dem Scaffolding-Ansatz und den Sprachfördertechniken einen Weg zur individuellen Sprachbildung im Sachunterricht zu beschreiten. Umfang: 16 Stunden, aufgeteilt auf zwei halbtägige und eine ganztägige Fortbildungsveranstaltung.

Qualifizierungsphase!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Praktischer Teil Unterrichtserprobung des Schwimmen-und Sinken-Curriculums mit Sprachförderung

mit Hospitation und Reflexion

und Videoaufnahme und Reflexion

Gesamtreflexionstreffen zur Erprobung

Prä-Tests (Lehrkräfte) • Fachwissen und fachdidaktisches Wissen • Wissen und Können im Bereich Sprachförderung

Fachfortbildung zum Sachunterrichtsthema „Aggregatzustände von Wasser “

Fachfortbildung zum Sachunterrichtsthema

„Bildung für nachhaltige Entwicklung “ (EG & KG)

Post-Test (Lehrkräfte) • Fachwissen und fachdidaktisches Wissen • Wissen und Können im Bereich Sprachförderung

Prä-Test (Schülerinnen und Schüler)

Für alle Messzeitpunkte: • Fachwissen zu den drei Themenbereichen des Sachunterrichts • Sprachliches Wissen (v.a. allgemeiner, bildungssprachlicher und

Fachwortschatz) • weitere motivationale und emotionale Merkmale (z.B.

Selbstkonzept, Leistungsemotionen)

Schwimmen und Sinken Aggregatzustände von Wasser

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Post-Test (Schülerinnen und Schüler)

Follow-up-Test (Schülerinnen und Schüler)

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eines Fortbildungsansatzes zur fachintegrierten Sprachförderung im Sachunterricht

Spezielle Fachbegriffe nur punktuelle Unterstützung

Zusätzliche Übungen z.B.

Kompositabildung nach Bedarf und Zeit

Zusätzliche Übungen z.B.

Adjektivformen nach Bedarf und Zeit

Aufbau von Fachbegriffen Zunächst Aufbau des fachlichen Konzepts, dann Einführung und

Festigung des Wortes

Aufbau von Sprachhandlungsbegriffen und ihren Redemitteln Bewusste Einführung, Festigung durch Anwendung und evtl. Vertiefung

Sprachförderfortbildungen (KG) • Nach den Erkenntnissen aus der Erprobungs- und

Evaluationsphase optimiert

Sachunterricht

(KG)

Sachunterricht mit Sprachförderung

(EG)

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Abb.1: Überblick über sprachliche Schwerpunkte und die Sprachförderstrategien

Literatur: Gibbons, P. (2006). Unterrichtsgespräche und das Erlernen neuer Register in der Zweitsprache. In P. Mecheril & T. Quehl (Hrsg.), Die Macht der Sprachen (S. 269-290). Münster: Waxmann. Henschel, S., Stanat, P., Becker-Mrotzek, M., Hasselhorn, M. & Roth, H-J. (2014). Evaluationskonzept der Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“. Verfügbar unter: http://www.biss-sprachbildung.de/pdf/Evaluationskonzept.pdf Tajmel, T. (2013). Bildungssprache im Fach Physik. In I. Gogolin, I. Lange, U. Michel & H.H. Reich (Hrsg.), Herausforderung Bildungssprache – und wie man sie meistert (S. 239-256). Münster: Waxmann.

Spätestens mit der Umsetzung des neuen Rahmenlehrplans für Berlin und Brandenburg stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung nicht nur fachliches Wissen, sondern auch (bildungs-) sprachliche Fähigkeiten zu vermitteln. Gut beschriebene und wirksame Sprachförderansätze für den Fachunterricht fehlen bisher jedoch (z.B. Henschel, Stanat, Becker-Mrotzek, Hasselhorn & Roth, 2014). Ziel des Entwicklungsprojektes „ProSach “ ist es deshalb, ein Fortbildungs- und Unterrichtskonzept zur bedeutungsfokussierten Sprachförderung im Sachunterricht zu entwickeln und zu evaluieren.

In Zusammenarbeit mit :

Kontakt: [email protected] Tagung zum Projektabschluss: Neue Perspektiven für die Lehrkräftebildung: Ergebnisse aus

dem Projekt Sprachen – Bilden – Chancen, Berlin, April 2017

FACHINTEGRIERTE SPRACHFÖRDERUNG IN PROSACH SAMT QUALIFIZIERUNGSKONZEPT

AUSBLICK

HINTERGRUND

ABLAUF DES PROJEKTS

Die Unterrichtserprobungen • Die Lehrkräfte setzen das gesamte

Schwimmen-und-Sinken-Curriculum oder einige Stunden davon im Unterricht um.

• Eine dieser Stunden wird von einer Projektmitarbeiterin hospitiert und anschließend im Eins-zu-eins-Gespräch mit der Lehrkraft hinsichtlich der fachdidaktischen

sowie sprachförderlichen Umsetzung reflektiert. • Eine weitere Stunde wird videografiert und in einem späteren Treffen in

Kleingruppen reflektiert, indem kurze Videoausschnitte, die interessante Situationen für sprachförderliches Handeln zeigen, analysiert und gemeinsame Ideen zur sprachförderlichen Gestaltung erarbeitet werden.

Das Gesamtreflexionstreffen Bietet den teilnehmenden Lehrkräften der EG die Gelegenheit noch einmal ihre Erfahrungen auszutauschen, die wichtigsten Erkenntnisse zusammenzutragen, aber auch ihr Feedback zur Umsetzbarkeit des Schwimmen-und-Sinken-Curriculums und der vorgeschlagenen Sprachförderelemente zu geben und so die praxistaugliche Weiterentwicklung zu unterstützen.

Das Sprachförder- und Qualifizierungskonzept wird sowohl hinsichtlich seiner Wirksamkeit zur Steigerung der Sprachförderkompetenz bei den Lehrkräften als auch zur fachlichen und (fach-)sprachlichen Leistungsverbesserung bei den Schülerinnen und Schülern evaluiert und entsprechend optimiert. Das Ziel ist die Bereitstellung eines evaluierten und praxistauglichen Fortbildungskonzepts und die Entwicklung eines praxisorientierten Leitfadens zur Gestaltung eines sprachförderlichen Fachunterrichts.

Gefördert vom:

Katrin Gabler, Birgit Heppt & Sofie Henschel Humboldt-Universität zu Berlin

Theoretischer Teil Sprachförderfortbildungen

Fachfortbildung zum Sachunterrichtsthema

„Schwimmen und Sinken“ Experimentalgruppe (EG) & Kontrollgruppe (KG)

Für alle Fachfortbildungen: • Fachwissen und fachdidaktisches Wissen • Bereitstellung eines ausgearbeiteten Curriculums inklusive der

Unterrichtsmaterialien

Verlauf über mehrere Unterrichtseinheiten