Einf ü hrung in das Thema - Politische und wirtschaftliche Entwicklungen in S ü dostasien

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Einführung in das Thema - Politische und wirtschaftliche Entwicklungen in Südostasien Dr. Howard Loewen Vorlesungs „Die internationalen Beziehungen Südostasiens“ Sommersemester 2011

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Einf ü hrung in das Thema - Politische und wirtschaftliche Entwicklungen in S ü dostasien. Dr. Howard Loewen Vorlesungs „Die internationalen Beziehungen Südostasiens“ Sommersemester 2011. Seminarplan. Sitzung 1Einführung in das Thema Sitzung 2Südostasien und Theorien der IB - PowerPoint PPT Presentation

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Einführung in das Thema - Politische und wirtschaftliche Entwicklungen in Südostasien

Dr. Howard LoewenVorlesungs

„Die internationalen Beziehungen Südostasiens“Sommersemester 2011

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Seminarplan

• Sitzung 1 Einführung in das Thema • Sitzung 2 Südostasien und Theorien der IB • Sitzung 3 Das internationale System Soas im Wandel

(1300 – 2008) • Sitzung 4 Staaten • Sitzung 5 Regionale Institutionen • Sitzung 6 Interregionale Institutionen • Sitzung 7 Ökonomie und Kooperation • Sitzung 8 Sicherheit und Kooperation • Sitzung 9 Menschenrechte und Kooperation • Sitzung 10 Hegemoniale Beziehungsmuster • Sitzung 11 Klausur

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Struktur

1. Einleitung und Argument

2. Politische und wirtschaftliche Entwicklung in Südostasien

3. China und Südostasien – Ökonomische Interdependenzen

4. Zwischenfazit - Heterogenität und Interdependenz

5. Reaktion: Multilaterale und bilaterale Kooperation

6. Fazit

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1 Einleitung und Argument

• Die Region Ostasien setzt sich zusammen aus den Subregionen Südostasien und Nordostasien

• Südostasien (10 Staaten): Birma, Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Alle sind Mitglieder der ASEAN-Staatengemeinschaft

• Nordostasien (4 Staaten): China, Japan, Korea, Taiwan

• Im Schatten der Giganten: Die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Dynamik der Region Südostasien findet häufig keine Beachtung. Japan, China und jetzt auch Indien stehen im Zentrum politischer und wirtschaftlicher Aufmerksamkeit

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• Zu Unrecht: Mit der Ausnahme von Kambodscha, Laos und Myanmar verzeichneten die südostasiatischen Ökonomien in den letzten Jahren durchschnittliche BIP-Wachstumsraten von 5 Prozent. Alle betroffenen Staaten haben sich von der Asienkrise im Jahre 1997 erholt.

• Neben China, Japan, Korea und Indien sind folgende Staaten Wachstumsträger Südostasiens: Singapur, Vietnam, Malaysia, Thailand, Indonesien und die Philippinen.

• Welche ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sind in der Region Südostasien zu beobachten? Kann sich Südostasien gegenüber seinen starken Nachbarn Indien und China behaupten?

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• Argument

• Südostasien ist ökonomisch, aber auch politisch und gesellschaftlich eine sehr heterogene Region

• Deshalb sind die nationalstaatlichen Antworten auf die Anforderungen ökonomischer Globalisierung ebenfalls unterschiedlich

• Gleichzeitig sind die ASEAN-Staaten aufgrund ihrer ökonomischen Verflechtung mit China in eine regionale Wertschöpfungskette eingebunden =>Nachfrage nach Kooperation

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• Diese ökonomischen Abhängigkeiten können nur durch regionale Kooperationsinitiativen wie der ASEAN, ASEAN+3 und EAS effektiv gemanagt werden

• Regionale Kooperation ist und bleibt jedoch immer auch eine Funktion nationaler Interessen ohne supranationale Elemente wie beispielweise in der EU. Bilaterale und multilaterale Kooperation verschränken sich

• Regionale Institutionen dienen den südostasiatischen Staaten ferner zur Bildung ökonomischer Gegenmacht zur Ausbalancierung Chinas auch durch die Einbindung externer Akteure (USA, Australien)

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2 Politische und wirtschaftliche Entwicklung in Südostasien

Die politischen Systeme Südostasiens

Staatsform Kolonialzeit Religion

Philippinen Demokratie Spanien/US Kathol. Christen

Indonesien Demokratie Niederlande Vorw. Musl.

Thailand Dem./Diktat. Buddh./Musl.

Singapur Semi-dem. England Musl./Hin/Tao/Chr.

Malaysia Semi-dem. England Vorw. Musl.

Myanmar Diktatur England Buddhisten

Brunei Absol. Mon. Span./Engl. Vorw. Musl.

Kambodscha Semi-dem. Frankreich Buddhisten

Vietnam Sozialist. Frankreich Buddhisten

Laos Sozialist. Frankreich Buddhisten

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Wirtschaftsdaten (2005)

BIP/Mrd.$ p.c. $ Sektoren (Ant. BIP) Entwickl.

Singapur 117,89 26.834 I:0%,II:28%;III:72% IL

Malaysia 130,8 5.040 I:8,2%,II:44,9%;III:46,9 Take-off

Indonesien 276 1.259 I:13,1%,II:46%;III:41% EL

Vietnam 50,9 612 I:21%,II:41%;III:38% EL

China 2.224,8 1.702 I:12,5%,II:47,3%;III:40,2% Take-off

Indien 775,4 713,7 I:22%,II:24%;III:54% EL

Philippinen 97,7 1.159 I:21%,II:41%;III:38% EL

Thailand 169 2.577 I:10%,II:45%;III:45% Take-off

Kambod. 5,42 375 I:37,2%,II:19,3%;III:43,5% EL

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Soziale Verwerfungen und innerstaatliche Konflikte

Soziale Verwerf. Innerstaatl. Konflikte

Philippinen Ja (kleine MS) Süden (Muslime), NPA

Thailand Ja (kleine MS) Süden (Muslime)

Indonesien Ja (kleine MS) Aceh

Malaysia Nein Bumiputera (latent)

Singapur Nein

Brunei Nein

Vietnam Reformeffekte

Laos Reformeffekte

Myanmar Unklar Karen (ethnisch)

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Demokratien in Ostasien aus der Sicht der Modernisierungstheorie (nach Mark R. Thompson)

Country WB Classif. Size MC Democracy

Taiwan high income over 50% stable

South Korea high income over 45% stable

Thailand low middle about 15% unstable

Philippines low middle about 10% unstable

Indonesia low middle under 10% stable

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• Aus modernisierungstheoretischer Sicht kam die Demokratisierung auf den Philippinen (1986), Thailand (1992) und Indonesien (1998) „zu früh“

• Nur begrenzte Industrialisierung

• Kleine Mittelschichten

• Erklärt diese fehlende Modernisierung die demokratische Instabilität Südostasiens?

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• Ostasien gilt als Region mit einem vergleichsweise hohen Liberalisierungsgrad der Nationalökonomien (ASEAN-Staaten, Japan, Südkorea, China, Taiwan, Hongkong)

Dies geht einher mit hohen Wachstumsraten, starker globaler Integration und guten rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für ausländische Direktinvestitionen.

Gleichwohl: (Variationen in verschiedenen Ländern); ökonomische, historische, gesellschaftliche und kulturelle Heterogenität der ostasiatischen Länder

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• Ökonomischer Entwicklungsgrad:

• Gruppe 1: Japan, Korea, Hong Kong (Freihafen), Brunei und Singapur (Freihafen)

• Gruppe 2: China, Thailand, Malaysia, Indonesien, Philippinen, Vietnam

• Gruppe 3: Laos, Kambodscha, Myanmar

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3 China und Südostasien – Ökonomische Interdependenzen

• Gradwanderung: ökonomische Liberalisierung ohne politische Öffnung (sozialistisches Regime mit Marktwirtschaft)

• drittgrößte Exportnation der Welt; größter Binnenmarkt

• positive Wachstumsaussichten

• jedoch: soziale Verwerfungen aufgrund großer Einkommensunterschiede zwischen den Regionen des Landes; ungleiche Verteilung volkswirtschaftlichen Mehrwertes

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• Beziehungen Chinas zu den ASEAN-Staaten ist abhängig vom ökonomischen Entwicklungsgrad dieser Staaten

• Heterogenität der Volkswirtschaften in Soa

• Einerseits: technologisch fortschrittliche und ökonomisch gut integrierte Länder (i.e. Malaysia, Thailand, Singapur, Südkorea)

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• Andererseits: Entwicklungsländer mit strukturellen Entwicklungsproblemen (i.e. Pakistan, die Philippinen, Laos, Kambodscha, Vietnam, Myanmar)

• Der zunehmende Wettbewerbs- und Konkurrenzdruck Chinas wirkt sich negativ auf die EL aus, die mit China auf den sogenannten „dritten Märkten“ konkurrieren:

• => Großes binnenwirtschaftliches Angebot an billigen Arbeitskräften in China=>arbeitsintensive Exportprodukte verdrängen jene anderer Entwicklungsländer in der Region=> Anstieg ausländischer Direktinvestitionen in China=>entsprechender Rückgang in EL

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• IL und take-off (Schwellen-)Länder konnten aufgrund ihrer Produktionsstrukturen besser von der Einbindung Chinas in regionale Wertschöpfungs- und Produktionsketten profitieren.

• =>Japan, Singapur und Südkorea liefern Investitionsgüter und Produktkomponenten nach China, die dort zu Endprodukten zumeist für den Export zusammengesetzt werden. =>hohe Nachfrage Chinas nach diesen Produkten=>Leistungs- und Handelsbilanzüberschüsse in den Schwellenländern=>steigende Binnennachfrage=>Anstieg ausländischer Direktinvestitionen

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• Dies impliziert, dass die entwickelten Länder Ostasiens von China mehr profitieren als EL. Gründe: a) IL und Schwellenländer lassen sich besser in regionale Produktionsketten einfügen; b) sie befinden sich in keiner Konkurrenzsituation mit China.

• Effekte:

• => BIP-Wachstum der ostasiatischen IL und Schwellenländer ist höher als das der EL

• => der ökonomische Abstand zwischen den armen und reichen Länder kann aufgrund des chinesischen Einflusses nur langsam verringert werden.

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• Prognosen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) belegen diesen Trend:

• => entwickelte Volkswirtschaften expandierten stetig mit 7 Prozent

• => EL wachsen im Durchschnitt zwischen 5 und 6 Prozent

• Dies heißt jedoch nicht, dass arme asiatische Länder zwangläufig in der regionalen Peripherie verharren werden: denn im Vergleich zu anderen Regionen (Afrika, Lateinamerika) ist Asien nach wie vor die einzige Weltregion, in der eine grundsätzliche Aufwärtsmobilität von IL und EL zu verzeichnen ist.

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• Indien, China, Korea und zunehmend wieder Japan sind die Wachstumsmotoren Asiens

• Indien wächst schwächer als China

• Trotz Liberalisierung der indischen Volkswirtschaft, sind die Zuflüsse an Kapital im Vergleich zu China eher gering:

• => für die nächsten Jahre werden 19 Mrd. $ an FDI für Indien prognostiziert;

• => allein im letzten Jahr flossen 62 Mrd. $ in die VR China

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• Gleichwohl: Indien ist nach China und den USA das zweitattraktivste Land für FDI in der Welt

• => gut ausgebildete Fachkräfte

• => englischsprachige Fachkräfte

• => Konkurrenz zu outsourcing Standorten (i.e. Philippinen) in Südostasien

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• Beziehungsmuster zu den ostasiatischen Staaten (Grundprinzip der Chinesen: soft power:

Klientelbeziehungen: Laos, Myanmar, Kambodscha (Entwicklungshilfe; starker Einfluss)

Vietnam: schwierige Vergangenheit; ähnliche Transformationsprobleme; Intensivierung der ökonomischen Beziehungen

Malaysia: gute, gleichberechtigte Beziehungen

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Indonesien: schwierige Beziehungen; Schwankungen und Kursänderungen; vermehrte Kooperation

Singapur und Philippinen: enge Verbündete der USA; Kritik an China

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• Malaysia, Indonesien, Thailand, Philippinen, Singapur sehen in China einen Absatzmarkt und nicht einen Konkurrenten. Deshalb: kooperative Einbindung der Chinesen erwünscht.

• Die mächtigen Konkurrenten Chinas: USA, Europäische Union, Indien, Japan

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4 Zwischenfazit

• Südostasien ist ökonomisch, aber auch politisch und gesellschaftlich eine sehr heterogene Region

• Gleichzeitig sind die ASEAN-Staaten aufgrund ihrer ökonomischen Verflechtung mit China, Japan, Korea und auch Indien in eine regionale Wertschöpfungskette eingebunden

• =>Nachfrage nach Kooperation

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5 Multilaterale und bilaterale Kooperation

• ASEAN-Staatengemeinschaft: Gründung 1967; Gründungsmitglieder: Singapur, Indonesien, Thailand, Philippinen und Malaysia

• Zunächst Sicherheitsgemeinschaft (1967-1975)

• Verstetigung der Kooperation (1976-1992): Treaty of Amity and Cooperation; Kambodscha-Konflikt (Vermittlung)

• (1992-heute): günstige sicherheitspolitische Rahmenbedingungen; Aufstieg der Tigerländer und später der kleinen Tiger; Management von Interdependenz; aber auch Machbalance (China)

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• ASEAN Way Europäische Kooperationskultur

• ASEAN + 3 (China, Japan, Korea); seit 1998: Gipfeltreffen

• => Ziele: Schaffung von Stabilität, Wohlstand und Frieden in der gesamten Region Ostasien

• => Gründe für die Entstehung: Asiatische Währungs- und Finanzkrise 1997/1998; ASEAN-Krisenmanagement; IWF-Konditionalitäten; Einbindung Chinas

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• Institutionalisierung von ASEAN+3

• Treffen auf Ebene der Regierungschefs und Fachressorts

• Chiang Mai-Initiative (SWAP-Abkommen)

• Asian Bonds Initiative

• Asian Currency Unit

• Soziale, kulturelle und sicherheitspolitische Zusammenarbeit

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• East Asia Summit (EAS); seit 2005; ASEAN+3, Australien, Indien, Neuseeland

• Informelles Dialogforum zur Diskussion wirtschaftlicher, strategischer und politischer Fragen

• Ziel: Asiatische Union

• Faktisch: Machtausgleichsprozesse– China ASEAN-Staaten + Australien, Indien, Neuseeland– China USA (militärische Allianzen mit Japan, Südkorea,

Philippinen, Australien, Thailand)

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• Im Gegensatz zu Europa weist Asien keine einheitliche Handelspolitik auf. Gleichwohl haben Krisenerfahrung und die Schwäche globalen Regierens (WTO) zu einer neuen Dynamik regionaler Kooperation geführt:

• ASEAN-Free Trade Area/Asiatische Wirtschaftsgemeinschaft (AEC): 2020

realistisch: ASEAN minus x: Stärksten Ökonomien folgen einer fast track der Integration; Problem: Supranationale Strategien lassen sich in der ASEAN kaum durchsetzen.

• ASEAN-China-Freihandelszone (ASEAN-Japan; ASEAN-Korea)

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Bilaterale Reaktionsmuster - Handels- und Währungskooperation

• Schleppende Verhandlungen auf der Ebene globaler Handelspolitik (WTO) => Trend zum Handelsbilateralismus;

• => Vorteile: schnelle Abschlüsse, 2 Akteure, befördert WTO-Kooperation?

• => Nachteile: überlappende Abkommen, unterminiert WTO; Diskriminierung von Dritten; unterschiedliche Ausgestaltung der Abkommen; Macht

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• Idee eines asiatischen Währungsfonds (AMF) wurde nach der Asienkrise propagiert

• Bislang: Konsens der ASEAN+3 Staaten, Liquidität zu bündeln, um im Falle von Währungsspekulationen durch Stützungskäufe reagieren zu können

• 13 ostasiatische Banken – Currency swap Agreement

• Beispiel: die philippinische Zentralbank kann sich bei einer drohenden Spekulation gegen die eigenen Währung (Peso) eine festgelegte Summe an US-Dollar leihen, um die Währung zu stützen

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• Probleme zwischenstaatlicher Kooperation in Asien:

• A) keine verbindlichen Absprachen

• B) keine Sanktionsmöglichkeiten; deshalb Primat staatlicher Interessen;

• Aufgeweicht durch Asienkrise

• Fraglich: Durchsetzung von supranationalen Elementen regionaler Kooperation (wie in der EU); Supranationalität als einziger Weg zu mehr Kooperationseffektivität?

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5 Fazit

• Die nationalstaatlichen Antworten auf die Anforderungen ökonomischer Globalisierung fallen unterschiedlich aus

• Diese ökonomischen Abhängigkeiten werden u.a. durch regionale Kooperationsinitiativen wie der ASEAN, ASEAN+3, EAS aber auch durch bilaterale Kooperationsvereinbarungen (Handel, Währung) bearbeitet

• Regionale Kooperation ist und bleibt jedoch immer auch eine Funktion nationaler Interessen ohne supranationale Elemente wie beispielweise in der EU. Bilaterale und multilaterale Kooperation verschränken sich

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• Regionale Institutionen dienen den südostasiatischen Staaten ferner zur Bildung ökonomischer Gegenmacht zur Ausbalancierung Chinas, nämlich durch die Einbindung externer Akteure (USA, Australien)

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