Einführung in die theoretische Physik von Prof. Dr. Friedrich Hund. Erster Band: Mechanik. Zweite...

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Znr DarateUnog von [labtllwhem Beagelur fiir dic Pealgrn-Realrtion wendct man nach J. D. Barger und E. D. Delramater rnit Vortcil ThicnyI- chlorid an. Es werden 1 g Fuchsinbase in 400 ml Wasser gcliM, 1 mlThionyl- chlorid zugefiigt und das GefkO 12 h verschlossen stehen gelassen. Nach EntfBrbung wird die Lilsung durch Schtitteln mit 2 g Aktivkchlc von Vcr- unreinigungen befrcit und filtriert. Die Lilsung halt sich verschlosscn langc Zeit. Das PH der Lbsung betrHgt 1,24, gegen 1,38 bci nach drr urspriing- lichen Mcthode bereitetem Reagene. Dieser geringe Untcrrwhird sehcint irrelevant zu win. (Scieme 108, 121-122 (19481). - J. (416) Znr qluntftatlren VantUln-Bestlmmung in Puddingpulvern, Vanille- aromen usw. benutzt &. Krdlkr die Farhrcaktion bei Kupplung rnit Pyro- gallol in saurem Medium. Es entstcht ein roter Farbstofl, der kolcrimetrisch im Reagenzglaa mit cntsprcchend angesetzten Vergleichslbsungcn vcrgli- chcn wird. Zur Extraktion der Prohe und zurn Ansetzen der Vergleiehs- 1i)sungen eignen sich Chloroform und Bcnzol. Ale Rcagens w;rd cine 0,5%igc Pyrogallol-Lilsqng in Methanol cmpfohlen. 15 %ige mcthanolischc Salz- siiure-Lbsung wird gcmeinsam nlit Pyrogallcl zur Reaktion grbrnrlit. -- (Dtsch. Lehensmittelrdsch. 11, 145146 [1948]). - W. (406) "rockeneipnlver zeraetzt sfeh mit der Zeit, weil cs beim Lagern Lufl- Gnuerstoff aufnimmt. B. Makower und T. M. Shw stellen fest, dall die Sauerstoff-Aufnahme M in cms/kg Eipulver pro Stunde unter Normaldruck bci rinem Wasscrgehalt W drr Luft nach der Formel M ~ vcr- 18uft. Bei sehr langen Beohachtungszciten vcrringert sich dic ahsorbicrtc Sauerstcff-Menge etwas. Durch Einwirkung ron Licht w;rd sic stark vcr- mehrt (durch eine 500 Watt Lampe bis auf das l7fache). Die Abhkngigkcit vom Saucrstoff-Druck P wird von dcrsclben Formel beschricbcn, wcnn fur W dcr Druck P und andcre Zahlenwcrte fiir die Konstantcn cingesetzt wcr- ilrn. Dic Vcrff. vcrmuten bei dcr Zcrsetzung die Bildung cincr Zwischrn- vcrbindung. Aus dcr Tcmpcraturabhtingigkeit crgibt sich, daO die Ak- tivicrungsencrgic je Mol 0, 22 kcal bctrigt. Fiir die Sauerstoff-Aufnahme kommen Phosphor-Lipoidr, ungesattigte Glyceride und Carotino;de in Frage. EntwHsscrtes Eipulver sol1 stcts so schnell wic mbglich in inrrtrr Gasatmcsphllrc luftdicht vcrpackt wrrdm. (Ind. Engng. Chrm.. ind. Edit., 40,1433137 [1948]). -1%'. (409) k ,W 1 + ksW Ehe Theode der Manzenwbutnttrkuly wurde von A. S. Crnffs aufggr- rtcllt. WHhrcnd die friihercn Pflanzen8chutzmittcl wrgen ihrer behenden Eigenschdten oder ihrer Konzentration wirksam warrn, eind cs die hcuto bcnutzten, die in gcringcn Konzrntrationen angcwandt wcrdtn kilnnen, auf Grund physikalisch-chemischcr Verhatnissc. Fur dic oberirdischen Pflanzcntcile ist zum Durchdringcn der Cuticula und Aufnabmc in den Bliittern unpolarcr Bau der Herbicide notwcndig, fiir dio unterirdischen, die cin spezifisches Aufnahmevermbgen fiir Ionen haben, ein polarer. AuBer- dem kommen zu diesen einfachen VerhUtniescn noch Lbslichkcit und Bc- nctzung, hesondcrs bei Dinitroselektiven, hinzu. So ist z. B. Dinitrobutyl- phenol wirksam gegen junge Pflanzen, mit Ausnahmo der Xerophyten, dcrcn Cuticula undurchlbsig ist, unwirksam aber gegen die im Boden be- findlichen Teile, das Dinitrophenolat hingcgen 8chlld;gt RUbcn- und Zwie- belpflanzen, nicht jedoch Getreide und Zuckerrohr. (Science 108, 85-86 Den Cu-Rompler dea S-OxychlnoUn ele lunglzidcs Textllwbntzmlttel xu vcrwcndcn, vcrspricht nach Benigmre gute Erfolgc. Das gefkrbte Gut wird mit 1 'Ib dcr Vrrbindung in schwach saurcr Lilsung hcliandelt und an- schlicBcnd impr8gnirrt. Bei Erprobung in den Tropm, ini fcuchtcn Wetter, bci UV-Bestrahlung und durch Eingrabversuche crgab sich, daB dieFestig- kcitseigenschaftcn kaum vertindert, ja, teilwcirc durch diesc Behandlung sogar leielit verbessert werden. Gegen die mcisten Fungi-Arten geniigcn 0,2 Gew.%, nur gegen Aspergillus niger ist eine Konzentration vcn 0,6% erforderlich. (Ind. Engng. Chem., ind. Edit., 40,1426/29 [1948]). -W. [1948]). -J. (422) (410) Thioeubamldo-DDT (pPf4-Trichlor-a,a-bis(thiocarbamido - 8-pheng1)- %than) wurde von Th. Wagner-Jauregg und Mitarb. durch Kondensation rcn Chloral mit Phenylrhodanid in konzcntrierkr Schwefekllure erhalten. Es entstcht dabei also nicht dae in Analogie zur DDT-Synthtsc zu crwar- tende Rhodan-DDT, sondern die -SCN-Gruppc wird zur -6CONH &uppc vrrscift. Die Thiocarbaminsllure-Ester haben einen weit hbhertn Schmelz- punkt, a18 dic entsprcchendcn Rhodanide. In analoger Weire wurden die m- und p-Nitro-Derivate nus m- bzw. p-Nitrophcnol und Chloral erhalten. o-Nitrophenol kondensicrt sich nicht. cbenscwenig Phcnylsenfill (+ Phe- nylthioharnstoff) wohl aber Benzylrhodanid. Thiocarbamido-DDT ist frisch dcm DDT grgrn Wanzen Bberlcgen. grgcn KornkUer unterlrgen. Es ist wenigcr haltbar. als DDT. Es besitzt auch bac$cricidc Wirkungen gegen Tubcrkrlhazillrn (1 :400000 biR 1 :500000) (Chrni. Bcr. 81, 417-422 119481). - J. (414) EinfUhpag in dle theoretiache Phpik von Prof. Dr. Friedrich Huqd. Erstrr Band: Mechanik. Zweite Auflagc 1948. Biblicgraphiirhes Institut Leipzig, 302 S., 128 Abb., 5.80 DM. Die ncue Auflage des in Aufmachung und Preis zeitgcmiiB beschcidencn. in1 Inlialt vorziiglichen Bkndchens untcrschcidet eich naturgemBB wenig vcn dcr vcr kurzem erschicnencn ersten Aufiagel); da cs sich um rinc di- daktisch wchldurchdachtc Einflihrung in ein abgerundetcs Gchiet der klassisehen Physik handelt. In den Jahrcn scit dem Erscheincn drr 1.Aufl. hattc der Referent Gelegenheit., zu sehcn, daB das Werk den Studcnten eine gute Hilfe ist, neben dem Erlcrnrn der mathcmatischcn Mrthcdcn vor allem den physikalischen Gchalt dcr Mechanik zu crfassen. Ebcnso wird es dcm Nichtphysiker eine rasche Orirntierung in cinzclnen ihm hcgcgncn- den mechanischen Fragen ermbglichen. Jetwen. [NB 621 Die Ketteareaktlon des urn^ md ihre Bedentung, von Otfo Hahn. Deutschcr Ingenieur-Verlag G.,m. b. H., Diiseeldorf 1948. 46 S., 5 Ahb., 1 Trfcl. 3.90 DM. Dee vorlirgende Biiehlein ist die Wiedcrgahe cines Vortrages, den dcr Verfasser bei einer Erinnerungsfeier zu Ehren von D. Papin in Hamburg im September 1947 vcr Ingrnieurcn gchaltcq hat. Dementsprechend berichtet der Entdeoker der Atomspaltung hier zum Unterschied von den mcisten dcrartigen Aufsiitzen und Broschiiren nus seincr Fcder vorwiegend iibrr dic technischcn Konscqucnzcn scincr Ent- deckung. Angesichts des bchannten Vcrf. und der AktnaliULt dcs Stoffcs brdarf cs kcincr bcsondcrrn Empfehleg des Bhdchene. Hingcwieecn sei ruf dic lrichtc Lesbarkcit, brruhcnd auf der hohcn Daratellungekunst, die den Vrrf. vcr viclen Wisscnschaftlcrn auszeichnet und auch in seinen Ver- iiffcntlichungcn die unmittclbarc NHhc dee gesprochenen Wortes durch- klingcn 1BOt. Diesc leichtc FaBlichkeit der hrsteUung mag in dcm vor- liegendrn Bbdchen ncch dadurch gestcigert sein. dan der Vcrf., wclcher die chcmischen Grundlagen fiir die Ausnutzung der Atcmencrgie rnit Mei- sterhand selbst .geschalfen hat, in den teehnischen Anwendungcn sclbst Laio ist und daher die Schwierigkeiten des Laien sehr genau kennt. Beeon- ders erfreulich an dem Heftchen ist auch, daD man immer wicder die Pcr- sbnlichkrit dee Verfassere durchspbt, dcr als handclndes Subjekt in dcr Entdeckungsgeschichte auftritt, und daB stets aufe Neuc scin tiefcs und immcr waches VerantwortungsbeauBtsein angesichta der gefiihrlichcn Kon- sequenzen der Entdecknng zu Tage tritt. Fiir alle, die den Vcrf. kcnncn, ist daa zwar ein altvertrauter Zug; es iet aber beglUckend zu sehcn, daB durch derartige Schriften und VortrHge auch weitere Krrisc den sittlichcn Ernst spiircn, der hinter den Erfolgen moderner Naturforschung steht und der von der Oberflbhliohkeit der tageepolitischen Diskussicn und der Ahnungslosigkeit schbngeistiger 6alonwiseenscbaft 80 gern gelcugnrt wird. S. Flfiggc. [NB 741 1) VgI. dlesc Ztschr. 59, 123 [1947]. Lehrbueh der geeamten Chemie von F. t. Brcusch. Wcpf u. Co. Verlag. Basel 1948, 604 S.. Schw. Fr. 45.-. Das Buch ist fiir das Mitarbeiten bci cincr zwrisrmestrigcn Vorlrsung iiber Chcmie fiir Mcdizincr brstimmt. Es ist in drei Tcile geglirdrrt: All- gcmcinc Chemie, sprziclle Anorganischc Cbcmic und Organischc Chemir. Schon dicse Einteilung zeigt, ha, im Gcgensatz zu anderen Anfiingerlehr- biichcrn, der Verf. auf die induktivr Ahlcitung virler Gcsctze und Begriffe venichtct, sondern diese im wescntlichcn an den Anfrng cletzt. Daa Buch gcwinnt dabei an Systcmatik und Ubrreichtlichkcit, mu0 abrr in1 rrsten Teil schr vielc Bcispiele bringen, die dcm Anflinger vbllig ncu und vom chrmischen Standpunkt dahcr unverstkndlich sind. Mit der Angabe phy- sikalischrr Ergcbnisse geht der Vcrf. dabri rrcht writ (Atombau, Atom- zertriimmerung, Atomencrgie u. a.). Die ,.Chrmic dcr Stcrne und der Erde" wird vcr der ,,spczicllcn Anorganischcn Chemic" gebracht. Ebenso werden die ohemischen Bindungen echon zu Anfang ausfiihrlich diskutiert. Die Wcrtigkcit wird schon im ersten Teil summarisch erilrtcrt; auch die Zu- stbde in Lbsung werden hier behandelt und dabei u. a. Elektrolyse, Elek- trophorcse, Dissoziation, Wasserdipolc, Massenwirkungsgesctz, Lblich- keitfiprodukt, Skurcn und Bascn gebracht. Es wird bei dieser Anordnung dem Anfbger sehr schwer sein, diese Dinge wirhlich gedanklich zu rerar- beitcn und zu verstehen, solange ihm chemische Kenntnisse fehlen. In dem zweitcn Teil ,,spezielle Anorganischc Chemie" wcrdcn zuerst die Nichtmctalle, dann die Metalle erBrtcrt. Damit geht der Vorteil, dae Periodischc Systcm schon zu kennen, z. TI. wieder verloren. Die hbheren Gruppcn wcrden auseinandcr gerisscn. Die moderne Nomcnklatur anor- ganischcr Vrrhindungen wird vermiBt. In dcr ,,Organischen Chcmir" (Tcil 3) werden, in einzclnc Ab- schnittc untertcilt, zucrst aliphatischc, dann aromatische Vcrbindungrn abgchandelt und zulctzt einige Sondrrkapitel, hydroaromatische Verbin- dungen, Farbstoffe, heterocyolischc Vcrbindungcn und Hochpolymcrc er- ilrtcrt. Das Buch hat durchweg das Bcstrebrn, modern zu sein und dic neueeten, fur den Mcdiziner besondere wichtigcn Ergebnisse zu bringen. Dic Schreib- weise der Gleichungcn und der Formcln - bcidcs durch das ganze Buch durchnumeriert - bemiiht sich, die Untcrschiedc der Bindungearten wiederzugeben. Salze werden mit den Ionenladungen gcschrieben. Aber nebcn manchen Vorziigen hat das Buch, abgesehen von seiner Einteihmg (8.0.) cine Fiille von Ungenauigkeitrn und Fehlern, dir in cincm Lehrbuch, besonders fiir Anfllnger nicht vorhanden sein dllriten. Es rei nur'auf elnlges hingewlesen. Dle Wassentof~-Ionenkonzentra- tlon 1st sehr unglackllch (unversundlich) erbrtert (S. 118 IlQ), 2. 71. falrch. Denn In relnem neutralen Wasser 1st nlcht jede lo7 Mdlekel In lonen zerfallcn. Dle opthche lromerle wlrd rein formal auf Orund der In dlc Ebene projltlerten Fonneln dar estellt ohne Erwllhnun der Tetraeders (S. 344) und mu8 daher far den %nf8n&r unventandllch glelben. Auf der I I0 Angm. Chem. 1 61. Jahrg. 1849 I Nt. 3

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Page 1: Einführung in die theoretische Physik von Prof. Dr. Friedrich Hund. Erster Band: Mechanik. Zweite Auflage 1948. Bibliographisches Institut Leipzig, 302 S., 128 Abb., 5.80 DM

Znr DarateUnog von [labtllwhem Beagelur fiir dic Pealgrn-Realrtion wendct man nach J. D. Barger und E. D. Delramater rnit Vortcil ThicnyI- chlorid an. Es werden 1 g Fuchsinbase in 400 ml Wasser gcliM, 1 mlThionyl- chlorid zugefiigt und das GefkO 12 h verschlossen stehen gelassen. Nach EntfBrbung wird die Lilsung durch Schtitteln mit 2 g Aktivkchlc von Vcr- unreinigungen befrcit und filtriert. Die Lilsung halt sich verschlosscn langc Zeit. Das PH der Lbsung betrHgt 1,24, gegen 1,38 bci nach drr urspriing- lichen Mcthode bereitetem Reagene. Dieser geringe Untcrrwhird sehcint irrelevant zu win. (Scieme 108, 121-122 (19481). - J. (416)

Znr qluntftatlren VantUln-Bestlmmung in Puddingpulvern, Vanille- aromen usw. benutzt &. Krdlkr die Farhrcaktion bei Kupplung rnit Pyro- gallol in saurem Medium. Es entstcht ein roter Farbstofl, der kolcrimetrisch im Reagenzglaa mit cntsprcchend angesetzten Vergleichslbsungcn vcrgli- chcn wird. Zur Extraktion der Prohe und zurn Ansetzen der Vergleiehs- 1i)sungen eignen sich Chloroform und Bcnzol. Ale Rcagens w;rd cine 0,5%igc Pyrogallol-Lilsqng in Methanol cmpfohlen. 15 %ige mcthanolischc Salz- siiure-Lbsung wird gcmeinsam nlit Pyrogallcl zur Reaktion grbrnrlit. -- (Dtsch. Lehensmittelrdsch. 11, 145146 [1948]). - W. (406)

"rockeneipnlver zeraetzt sfeh mit der Zeit, weil cs beim Lagern Lufl- Gnuerstoff aufnimmt. B. Makower und T. M. S h w stellen fest, dall die Sauerstoff-Aufnahme M in cms/kg Eipulver pro Stunde unter Normaldruck

bci rinem Wasscrgehalt W dr r Luft nach der Formel M ~ vcr-

18uft. Bei sehr langen Beohachtungszciten vcrringert sich dic ahsorbicrtc Sauerstcff-Menge etwas. Durch Einwirkung ron Licht w;rd sic stark vcr- mehrt (durch eine 500 Watt Lampe bis auf das l7fache). Die Abhkngigkcit vom Saucrstoff-Druck P wird von dcrsclben Formel beschricbcn, wcnn fur W dcr Druck P und andcre Zahlenwcrte fiir die Konstantcn cingesetzt wcr- ilrn. Dic Vcrff. vcrmuten bei dcr Zcrsetzung die Bildung cincr Zwischrn- vcrbindung. Aus dcr Tcmpcraturabhtingigkeit crgibt sich, daO die Ak- tivicrungsencrgic j e Mol 0, 22 kcal bctrigt. Fiir die Sauerstoff-Aufnahme kommen Phosphor-Lipoidr, ungesattigte Glyceride und Carotino;de in Frage. EntwHsscrtes Eipulver sol1 stcts so schnell wic mbglich in inrrtrr Gasatmcsphllrc luftdicht vcrpackt wrrdm. (Ind. Engng. Chrm.. ind. Edit., 40,1433137 [1948]). -1%'. (409)

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Ehe Theode der Manzenwbutnttrkuly wurde von A . S. Crnffs aufggr- rtcllt. WHhrcnd die friihercn Pflanzen8chutzmittcl wrgen ihrer behenden Eigenschdten oder ihrer Konzentration wirksam warrn, eind cs die hcuto bcnutzten, die in gcringcn Konzrntrationen angcwandt wcrdtn kilnnen, auf Grund physikalisch-chemischcr Verhatnissc. Fur dic oberirdischen Pflanzcntcile ist zum Durchdringcn der Cuticula und Aufnabmc in den Bliittern unpolarcr Bau der Herbicide notwcndig, fiir dio unterirdischen, die cin spezifisches Aufnahmevermbgen fiir Ionen haben, ein polarer. AuBer- dem kommen zu diesen einfachen VerhUtniescn noch Lbslichkcit und Bc- nctzung, hesondcrs bei Dinitroselektiven, hinzu. So ist z. B. Dinitrobutyl- phenol wirksam gegen junge Pflanzen, mit Ausnahmo der Xerophyten, dcrcn Cuticula undurchlbsig ist, unwirksam aber gegen die im Boden be- findlichen Teile, das Dinitrophenolat hingcgen 8chlld;gt RUbcn- und Zwie- belpflanzen, nicht jedoch Getreide und Zuckerrohr. (Science 108, 85-86

Den Cu-Rompler dea S-OxychlnoUn ele lunglzidcs Textllwbntzmlttel xu vcrwcndcn, vcrspricht nach Benigmre gute Erfolgc. Das gefkrbte Gut wird mit 1 'Ib dcr Vrrbindung in schwach saurcr Lilsung hcliandelt und an- schlicBcnd impr8gnirrt. Bei Erprobung in den Tropm, ini fcuchtcn Wetter, bci UV-Bestrahlung und durch Eingrabversuche crgab sich, daB dieFestig- kcitseigenschaftcn kaum vertindert, ja, teilwcirc durch diesc Behandlung sogar leielit verbessert werden. Gegen die mcisten Fungi-Arten geniigcn 0,2 Gew.%, nur gegen Aspergillus niger ist eine Konzentration vcn 0,6% erforderlich. (Ind. Engng. Chem., ind. Edit., 40,1426/29 [1948]). -W.

[1948]). -J. (422)

(410)

Thioeubamldo-DDT (pPf4-Trichlor-a,a-bis(thiocarbamido - 8-pheng1)- %than) wurde von Th. Wagner-Jauregg und Mitarb. durch Kondensation rcn Chloral mit Phenylrhodanid in konzcntrierkr Schwefekllure erhalten. Es entstcht dabei also nicht dae in Analogie zur DDT-Synthtsc zu crwar- tende Rhodan-DDT, sondern die -SCN-Gruppc wird zur -6CONH &uppc vrrscift. Die Thiocarbaminsllure-Ester haben einen weit hbhertn Schmelz- punkt, a18 dic entsprcchendcn Rhodanide. In analoger Weire wurden die m- und p-Nitro-Derivate nus m- bzw. p-Nitrophcnol und Chloral erhalten. o-Nitrophenol kondensicrt sich nicht. cbenscwenig Phcnylsenfill (+ Phe- nylthioharnstoff) wohl aber Benzylrhodanid.

Thiocarbamido-DDT ist frisch dcm DDT grgrn Wanzen Bberlcgen. grgcn KornkUer unterlrgen. Es ist wenigcr haltbar. als DDT. Es besitzt auch bac$cricidc Wirkungen gegen Tubcrkrlhazillrn (1 :400000 biR 1 :500000) (Chrni. Bcr. 81, 417-422 119481). - J. (414)

EinfUhpag in dle theoretiache Phpik von Prof. Dr. Friedrich Huqd. Erstrr Band: Mechanik. Zweite Auflagc 1948. Biblicgraphiirhes Institut Leipzig, 302 S., 128 Abb., 5.80 DM. Die ncue Auflage des in Aufmachung und Preis zeitgcmiiB beschcidencn.

in1 Inlialt vorziiglichen Bkndchens untcrschcidet eich naturgemBB wenig vcn dcr vcr kurzem erschicnencn ersten Aufiagel); d a cs sich um rinc di- daktisch wchldurchdachtc Einflihrung in ein abgerundetcs Gchiet der klassisehen Physik handelt. In den Jahrcn scit dem Erscheincn drr 1.Aufl. hattc der Referent Gelegenheit., zu sehcn, daB das Werk den Studcnten eine gute Hilfe ist, neben dem Erlcrnrn der mathcmatischcn Mrthcdcn vor allem den physikalischen Gchalt dcr Mechanik zu crfassen. Ebcnso wird es dcm Nichtphysiker eine rasche Orirntierung in cinzclnen ihm hcgcgncn- den mechanischen Fragen ermbglichen. Jetwen. [NB 621

Die Ketteareaktlon des urn^ m d ihre Bedentung, von Otfo Hahn. Deutschcr Ingenieur-Verlag G.,m. b. H., Diiseeldorf 1948. 46 S., 5 Ahb., 1 Trfcl. 3.90 DM. Dee vorlirgende Biiehlein ist die Wiedcrgahe cines Vortrages, den dcr

Verfasser bei einer Erinnerungsfeier zu Ehren von D. Papin in Hamburg im September 1947 vcr Ingrnieurcn gchaltcq hat.

Dementsprechend berichtet der Entdeoker der Atomspaltung hier zum Unterschied von den mcisten dcrartigen Aufsiitzen und Broschiiren nus seincr Fcder vorwiegend iibrr dic t e c h n i s c h c n Konscqucnzcn scincr Ent- deckung. Angesichts des bchannten Vcrf. und der AktnaliULt dcs Stoffcs brdarf cs kcincr bcsondcrrn Empfehleg des Bhdchene. Hingcwieecn sei ruf dic lrichtc Lesbarkcit, brruhcnd auf der hohcn Daratellungekunst, die den Vrrf. vcr viclen Wisscnschaftlcrn auszeichnet und auch in seinen Ver- iiffcntlichungcn die unmittclbarc NHhc dee gesprochenen Wortes durch- klingcn 1BOt. Diesc leichtc FaBlichkeit der hrs teUung mag in dcm vor- liegendrn Bbdchen ncch dadurch gestcigert sein. dan der Vcrf., wclcher die chcmischen Grundlagen fiir die Ausnutzung der Atcmencrgie rnit Mei- sterhand selbst .geschalfen hat, in den teehnischen Anwendungcn sclbst Laio ist und daher die Schwierigkeiten des Laien sehr genau kennt. Beeon- ders erfreulich an dem Heftchen ist auch, daD man immer wicder die Pcr- sbnlichkrit dee Verfassere durchspbt, dcr als handclndes Subjekt in dcr Entdeckungsgeschichte auftritt, und daB stets aufe Neuc scin tiefcs und immcr waches VerantwortungsbeauBtsein angesichta der gefiihrlichcn Kon- sequenzen der Entdecknng zu Tage tritt. Fiir alle, die den Vcrf. kcnncn, ist daa zwar ein altvertrauter Zug; es iet aber beglUckend zu sehcn, daB durch derartige Schriften und VortrHge auch weitere Krrisc den sittlichcn Ernst spiircn, der hinter den Erfolgen moderner Naturforschung steht und der von der Oberflbhliohkeit der tageepolitischen Diskussicn und der Ahnungslosigkeit schbngeistiger 6alonwiseenscbaft 80 gern gelcugnrt wird.

S. Flfiggc. [NB 741 1) VgI. dlesc Ztschr. 59, 123 [1947].

Lehrbueh der geeamten Chemie von F. t. Brcusch. Wcpf u. Co. Verlag. Basel 1948, 604 S.. Schw. Fr. 45.-.

Das Buch ist fiir das Mitarbeiten bci cincr zwrisrmestrigcn Vorlrsung iiber Chcmie fiir Mcdizincr brstimmt. Es ist in drei Tcile geglirdrrt: All- gcmcinc Chemie, sprziclle Anorganischc Cbcmic und Organischc Chemir. Schon dicse Einteilung zeigt, ha, im Gcgensatz zu anderen Anfiingerlehr- biichcrn, der Verf. auf die induktivr Ahlcitung virler Gcsctze und Begriffe venichtct, sondern diese im wescntlichcn an den Anfrng cletzt. Daa Buch gcwinnt dabei an Systcmatik und Ubrreichtlichkcit, mu0 abrr in1 r r s t e n Teil schr vielc Bcispiele bringen, die dcm Anflinger vbllig ncu und vom chrmischen Standpunkt dahcr unverstkndlich sind. Mit der Angabe phy- sikalischrr Ergcbnisse geht der Vcrf. dabri rrcht writ (Atombau, Atom- zertriimmerung, Atomencrgie u. a.). Die ,.Chrmic dcr Stcrne und der Erde" wird vcr der ,,spczicllcn Anorganischcn Chemic" gebracht. Ebenso werden die ohemischen Bindungen echon zu Anfang ausfiihrlich diskutiert. Die Wcrtigkcit wird schon im ersten Teil summarisch erilrtcrt; auch die Zu- s t b d e in Lbsung werden hier behandelt und dabei u. a. Elektrolyse, Elek- trophorcse, Dissoziation, Wasserdipolc, Massenwirkungsgesctz, Lblich- keitfiprodukt, Skurcn und Bascn gebracht. Es wird bei dieser Anordnung dem Anfbger sehr schwer sein, diese Dinge wirhlich gedanklich zu rerar- beitcn und zu verstehen, solange ihm chemische Kenntnisse fehlen.

In dem z w e i t c n Tei l ,,spezielle Anorganischc Chemie" wcrdcn zuerst die Nichtmctalle, dann die Metalle erBrtcrt. Damit geht der Vorteil, dae Periodischc Systcm schon zu kennen, z. TI. wieder verloren. Die hbheren Gruppcn wcrden auseinandcr gerisscn. Die moderne Nomcnklatur anor- ganischcr Vrrhindungen wird vermiBt.

In dcr , , O r g a n i s c h e n C h c m i r " (Tcil 3) werden, in einzclnc Ab- schnittc untertcilt, zucrst aliphatischc, dann aromatische Vcrbindungrn abgchandelt und zulctzt einige Sondrrkapitel, hydroaromatische Verbin- dungen, Farbstoffe, heterocyolischc Vcrbindungcn und Hochpolymcrc er- ilrtcrt.

Das Buch ha t durchweg das Bcstrebrn, modern zu sein und dic neueeten, fur den Mcdiziner besondere wichtigcn Ergebnisse zu bringen. Dic Schreib- weise der Gleichungcn und der Formcln - bcidcs durch das ganze Buch durchnumeriert - bemiiht sich, die Untcrschiedc der Bindungearten wiederzugeben. Salze werden mit den Ionenladungen gcschrieben. Aber nebcn manchen Vorziigen h a t das Buch, abgesehen von seiner Einteihmg (8.0.) cine Fiille von Ungenauigkeitrn und Fehlern, dir in cincm Lehrbuch, besonders fiir Anfllnger nicht vorhanden sein dllriten.

Es r e i nur'auf e ln lges hingewlesen. Dle Wassentof~-Ionenkonzentra- tlon 1st sehr unglackllch (unversundlich) erbrtert (S. 118 I lQ) , 2. 71. falrch. Denn In relnem neutralen Wasser 1st nlcht jede lo7 Mdlekel In lonen zerfallcn. Dle opthche lromerle wlrd rein formal auf Orund der In dlc Ebene projltlerten Fonneln dar estellt ohne Erwllhnun der Tetraeders (S. 344) und mu8 daher far den %nf8n&r unventandllch glelben. Auf der

I I 0 Angm. Chem. 1 61. Jahrg. 1849 I Nt. 3