Einführung in die Volkswirtschaftslehre Hon.Prof.(FH) Dr.iur Manfred Schekulin, MBA.

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Einführung in die Volkswirtschaftslehre Hon.Prof.(FH) Dr.iur Manfred Schekulin, MBA

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Lehrveranstaltungstitel

Einfhrung in die VolkswirtschaftslehreHon.Prof.(FH) Dr.iur Manfred Schekulin, MBAFreihandel in der Krise: Warum offene Mrkte Wohlstand schaffen und wieso trotzdem so viele dagegen sind.

Dr. Manfred Schekulin2AufbauEin bisschen Dogmengeschichte, oder: Warum wir (glauben zu) wissen, dass Liberalisierung eine gute Sache ist. Und: Weshalb Marx nicht recht hatte.Liberalisierung als Konzession, oder: Warum es uns manchmal so schwer fllt, das zu tun, was gut fr uns ist.Erfolgsmodell europische Integration, oder: Warum wir eigentlich mit ziemlicher Sicherheit sagen knnen, dass sterreich von der europischen Integration profitiert Die Qual der Wahl, oder: Warum es entscheidend ist, wie wir mit Verlierern umgehen.Das Globalisierungstrilemma, oder: Warum wir nie alles bekommen, was wir uns wnschen.CETA , TTIP und ISDS Faktencheck angesichts einer Erregung.

3Ein bisschen Dogmengeschichte4Ein bisschen DogmengeschichteAnfnge: Plato, Plutarch und das christliche Zinsverbot

5Ein bisschen DogmengeschichteAnfnge: Plato, Plutarch und das christliche ZinsverbotMerkantilismus (J.-B. Colbert): Exporte als Geldbeschaffung

6Ein bisschen DogmengeschichteAnfnge: Plato, Plutarch und das christliche ZinsverbotMerkantilismus (J.-B. Colbert): Exporte als GeldbeschaffungKlassiker (A. Smith, D. Ricardo):Theorie des komparativen Vorteils: Handel als effizienzsteigernde win/win-Situation

7Ein bisschen DogmengeschichteAnfnge: Plato, Plutarch und das christliche ZinsverbotMerkantilismus (J.-B. Colbert): Exporte als GeldbeschaffungKlassiker (A. Smith, D. Ricardo):Theorie des komparativen Vorteils: Handel als effizienzsteigernde win/win-SituationNeoklassik (P. Samuelson):Handelspolitik als Verteilungsproblem

8Ein bisschen DogmengeschichteAnfnge: Plato, Plutarch und das christliche ZinsverbotMerkantilismus (J.-B. Colbert): Exporte als GeldbeschaffungKlassiker (A. Smith, D. Ricardo):Theorie des komparativen Vorteils: Handel als effizienzsteigernde win/win-SituationNeoklassik (P. Samuelson):Handelspolitik als VerteilungsproblemNew Trade Theory (P. Krugman):Handelspolitik, new geography und increasing returns

9Ein bisschen DogmengeschichteAnfnge: Plato, Plutarch und das christliche ZinsverbotMerkantilismus (J.-B. Colbert): Exporte als GeldbeschaffungKlassiker (A. Smith, D. Ricardo):Theorie des komparativen Vorteils: Handel als effizienzsteigernde win/win-SituationNeoklassik (P. Samuelson):Handelspolitik als VerteilungsproblemNew Trade Theory (P. Krugman):Handelspolitik, new geography und increasing returnsNew New Trade Theory (D. Greenaway): Unternehmensstrategien in einer globalisierten Wirtschaft10Zusammenfassung: Nichts Neues seit Adam Smith11Ein Familienvater, der weitsichtig handelt, folgt dem Grundsatz, nie etwas herzustellen, was er billiger kaufen kann. So versucht der Schneider, nicht seine Schuhe selbst zu machen, er kauft sie vom Schuhmacher. Was aber vernnftig im Verhalten einer Familie ist, kann fr ein mchtiges Reich kaum tricht sein.

Handelsabkommen: Liberalisierung als Konzession12Handelsabkommen: Liberalisierung als KonzessionBilateral vs. regional vs. multilateral

13Handelsabkommen: Liberalisierung als KonzessionBilateral vs. regional vs. multilateralReziprozitt

14Handelsabkommen: Liberalisierung als KonzessionBilateral vs. regional vs. multilateralReziprozitt Standstill und Rollback

15Handelsabkommen: Liberalisierung als KonzessionBilateral vs. regional vs. multilateralReziprozitt Standstill und RollbackNichtdiskriminierung:Meistbegnstigung und Inlndergleichbehandlung

16Handelsabkommen: Liberalisierung als KonzessionBilateral vs. regional vs. multilateralReziprozitt Standstill und RollbackNichtdiskriminierung:Meistbegnstigung und InlndergleichbehandlungDie Frage nach dem Warum: Aufgeklrter MerkantilismusTerms-of-Trade-ArgumentCommittment-ArgumentDemokratie-Argument

17Handelsliberalisierung:Historischer berblick18Handelsliberalisierung:Historischer berblick1860 1914: Das Goldene Zeitalter des LiberalismusCobden-Chevalier Abkommen (1860)

19Handelsliberalisierung:Historischer berblick1860 1914: Das Goldene Zeitalter des LiberalismusCobden-Chevalier Abkommen (1860)1914-1944: Neo-MerkantilismusSmoot-Hawley Act (1930)

20Handelsliberalisierung:Historischer berblick1860 1914: Das Goldene Zeitalter des LiberalismusCobden-Chevalier Abkommen (1860)1914-1944: Neo-MerkantilismusSmoot-Hawley Act (1930)1944-2001: Auf dem Weg zu einem globalen HandelssystemBretton Woods: IMF und Weltbank (1944)Havanna-Charta: Von der ITO zum GATT (1947-48)Uruguay-Runde: Vom GATT zur WTO (1982-95)WTO-Mitgliedschaft Chinas (2001)

21Handelsliberalisierung:Historischer berblick1860 1914: Das Goldene Zeitalter des LiberalismusCobden-Chevalier Abkommen (1860)1914-1944: Neo-MerkantilismusSmoot-Hawley Act (1930)1944-2001: Auf dem Weg zu einem globalen HandelssystemBretton Woods: IMF und Weltbank (1944)Havanna-Charta: Von der ITO zum GATT (1947-48)Uruguay-Runde: Vom GATT zur WTO (1982-95)WTO-Mitgliedschaft Chinas (2001)2001- What next?Doha-Runde (2001-2013)

22Die Entwicklung des globalen Handelssystems nach dem 2.WK23Die Entwicklung des globalen Handelssystems nach dem 2.WKWeite: 1948: 23 GATT-VertragsparteienHeute: 160 WTO-Mitglieder + 450+ prferentielle Handelsabkommen

24Die Entwicklung des globalen Handelssystems nach dem 2.WKWeite: 1948: 23 GATT-VertragsparteienHeute: 160 WTO-Mitglieder + 450+ prferentielle HandelsabkommenHhe (durchschnittl. Zollbelastung): 1948: ca. 40%Heute: ca. 2%

25Die Entwicklung des globalen Handelssystems nach dem 2.WKWeite: 1948: 23 GATT-VertragsparteienHeute: 160 WTO-Mitglieder + 450+ prferentielle HandelsabkommenHhe (durchschnittl. Zollbelastung): 1948: ca. 40%Heute: ca. 2%Tiefe:1948: Tariffs onlyTokio-Runde (1972-79): Nichttarifarische HandelshemmnisseUruguay-Runde (1982-95): Dienstleistungen, geistige Eigentumsrechte, landwirtschaftliche Produkte, Textilien; StreitbeilegungDoha-Runde (2001-2013): Handelserleichterungen26Europische Integration 1:berblick27Europische Integration 1:berblickPrferentielle Liberalisierung: Jacob Viner: Trade Creation vs. Trade Diversion

28Europische Integration 1:berblickPrferentielle Liberalisierung: Jacob Viner: Trade Creation vs. Trade DiversionKooperation vs. Integration

29Europische Integration 1:berblickPrferentielle Liberalisierung: Jacob Viner: Trade Creation vs. Trade DiversionKooperation vs. IntegrationHistorischer berblick: 1958-1968 Freihandelszone und Zollunion; 6 Mitglieder1985-1993 Binnenmarkt; 12 Mitglieder1993- Wirtschafts- und Whrungsunion; 28 MitgliederVertrag von Maastricht 1993Whrungsunion seit 1999Vertrag von Lissabon 2009Mazedonien? Montenegro? Serbien? Island? Trkei?

30Europische Integration 2: Integrationsvorteile (Breuss)31Europische Integration 2: Integrationsvorteile (Breuss)Ostffnung ab 1989:BIP: +3,5 %Punkte (+0,5/Jahr)Beschftigung: +77.000 Arbeitspltze

32Europische Integration 2: Integrationsvorteile (Breuss)Ostffnung ab 1989:BIP: +3,5 %Punkte (+0,5/Jahr)Beschftigung: +77.000 ArbeitspltzeEU-Beitritt ab 1995:BIP:+4,5 %Punkte (+0,5/Jahr, davon 0,1 WWU-Effekt)Beschftigung: +75.000 ArbeitspltzeInflation: -0,1 %/JahrGesamtkonsumentenrente: +1,5 % BIP

33Europische Integration 2: Integrationsvorteile (Breuss)Ostffnung ab 1989:BIP: +3,5 %Punkte (+0,5/Jahr)Beschftigung: +77.000 ArbeitspltzeEU-Beitritt ab 1995:BIP:+4,5 %Punkte (+0,5/Jahr, davon 0,1 WWU-Effekt)Beschftigung: +75.000 ArbeitspltzeInflation: -0,1 %/JahrGesamtkonsumentenrente: +1,5 % BIPErweiterung ab 2004:BIP: +0,2 %Punkte/JahrInflation: -0,1/-0,2 %Punkte/Jahr

34Europische Integration 2: Integrationsvorteile (Breuss)Ostffnung ab 1989:BIP: +3,5 %Punkte (+0,5/Jahr)Beschftigung: +77.000 ArbeitspltzeEU-Beitritt ab 1995:BIP:+4,5 %Punkte (+0,5/Jahr, davon 0,1 WWU-Effekt)Beschftigung: +75.000 ArbeitspltzeInflation: -0,1 %/JahrGesamtkonsumentenrente: +1,5 % BIPErweiterung ab 2004:BIP: +0,2 %Punkte/JahrInflation: -0,1/-0,2 %Punkte/JahrWachstumsdifferential sterreich-Schweiz:1981-1991: +2 %Punkte BIP1991-2006: +30 %Punkte BIP

35Was tun mit Globalisierungsverlierern?36Was tun mit Globalisierungsverlierern?Der totalitre Ansatz: Wer (die Polizei) zahlt schafft an.

37Was tun mit Globalisierungsverlierern?Der totalitre Ansatz: Wer (die Polizei) zahlt schafft an.Der liberale Ansatz: The winner takes it all.

38Was tun mit Globalisierungsverlierern?Der totalitre Ansatz: Wer (die Polizei) zahlt schafft an.Der liberale Ansatz: The winner takes it all.Der soziale Ansatz: Wir werden niemanden zurcklassen.

39Was tun mit Globalisierungsverlierern?Der totalitre Ansatz: Wer (die Polizei) zahlt schafft an.Der liberale Ansatz: The winner takes it all.Der soziale Ansatz: Wir werden niemanden zurcklassen.Der Anti-Globalisierungsansatz:Dann halt nicht.

40Andr Sapir:Europische Sozialmodelle41Andr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch niedrig42Andr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch kontinentalniedrig43Andr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch kontinentalniedrig44GERGER, FRAAndr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch kontinentalniedrigangelschsisch45GERGER, FRAAndr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch kontinentalniedrigangelschsisch46GERGER, FRAUK, IRL, PORAndr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch kontinentalskandinavischniedrigangelschsisch47GERGER, FRAUK, IRL, PORAndr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch kontinentalskandinavischniedrigangelschsisch48GERGER, FRAUK, IRL, PORSWE, FIN, DK, NL, AUTAndr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch kontinentalskandinavischniedrigmediteranangelschsisch49GERGER, FRAUK, IRL, PORSWE, FIN, DK, NL, AUTAndr Sapir:Europische SozialmodelleEffizienzniedrighochGerechtigkeithoch kontinentalskandinavischniedrigmediteranangelschsisch50GERGER, FRAUK, IRL, PORSWE, FIN, DK, NL, AUTITA, ESP, GRDani Rodriks Globalisierungstrilemma51Dani Rodriks Globalisierungstrilemma52Dani Rodriks Globalisierungstrilemma53BreBretton Woods KompromissDani Rodriks Globalisierungstrilemma54BreBretton Woods KompromissBreGoldene ZwangsjackeDani Rodriks Globalisierungstrilemma55BreBretton Woods KompromissBreGoldene ZwangsjackeBreGlobaler FderalismusEuropisches Integrationstrilemma56BreKompromiss von RomBinnenmarkt und WirtschaftsunionEuropischer BundesstaatCETA und TTIP:Eine Erregung57Ausgangslage58Ausgangslage2014 lieferte sterreich Waren im Wert von 7,1 Mrd. Euro in die USA und im Wert von 0,9 Mrd. Euro nach Kanada. Der Warenverkehrsber-schuss betrug 3,2 Mrd. Euro (USA: 2,8 Mrd.; Kanada: 0,5 Mrd.)

59Ausgangslage2014 lieferte sterreich Waren im Wert von 7,1 Mrd. Euro in die USA und im Wert von 0,9 Mrd. Euro nach Kanada. Der Warenverkehrsber-schuss betrug 3,2 Mrd. Euro (USA: 2,8 Mrd.; Kanada: 0,5 Mrd.)Studien kommen zum Ergebnis, dass sterreich von CETA und TTIP profitieren wrde, z.B. Francois/Pindyuk 2013:Exporte: +44% / +50%BIP: +1,7%/ +0,2%Jobs: +1,0%/ +0,07%Lohnniveau: +1,0%/ +0,13%

60Ausgangslage2014 lieferte sterreich Waren im Wert von 7,1 Mrd. Euro in die USA und im Wert von 0,9 Mrd. Euro nach Kanada. Der Warenverkehrsber-schuss betrug 3,2 Mrd. Euro (USA: 2,8 Mrd.; Kanada: 0,5 Mrd.)Studien kommen zum Ergebnis, dass sterreich von CETA und TTIP profitieren wrde, z.B. Francois/Pindyuk 2013:Exporte: +44% / +50%BIP: +1,7%/ +0,2%Jobs: +1,0%/ +0,07%Lohnniveau: +1,0%/ +0,13%Studien kommen zum Ergebnis, dass mehr als die Hlfte der positiven Effekte mit zustzlichen Investitionen im Zusammenhang stehen.

61Ausgangslage2014 lieferte sterreich Waren im Wert von 7,1 Mrd. Euro in die USA und im Wert von 0,9 Mrd. Euro nach Kanada. Der Warenverkehrsber-schuss betrug 3,2 Mrd. Euro (USA: 2,8 Mrd.; Kanada: 0,5 Mrd.)Studien kommen zum Ergebnis, dass sterreich von CETA und TTIP profitieren wrde, z.B. Francois/Pindyuk 2013:Exporte: +44% / +50%BIP: +1,7%/ +0,2%Jobs: +1,0%/ +0,07%Lohnniveau: +1,0%/ +0,13%Studien kommen zum Ergebnis, dass mehr als die Hlfte der positiven Effekte mit zustzlichen Investitionen im Zusammenhang stehen. sterreich ist, wie alle anderen EU-MS, fr die Aufnahme von Verhandlungen einschlielich Investitionsschutz eingetreten.

62Exkurs 1: Investitionsschutz 63Exkurs 1: InvestitionsschutzInvestitionsschutzabkommen sind vlkerrechtliche Vertrge, in denen Investoren bestimmte Schutzrechte zuerkannt werden.

64Exkurs 1: InvestitionsschutzInvestitionsschutzabkommen sind vlkerrechtliche Vertrge, in denen Investoren bestimmte Schutzrechte zuerkannt werden.Typischer Inhalt:65Exkurs 1: InvestitionsschutzInvestitionsschutzabkommen sind vlkerrechtliche Vertrge, in denen Investoren bestimmte Schutzrechte zuerkannt werden.Typischer Inhalt:Diskriminierungsverbot: Ein auslndischer Investor darf grundstzlich nicht schlechter behandelt werden als einheimische Investoren (Inlndergleichbehandlung) und als Investoren aus Drittstaaten (Meistbegnstigung).66Exkurs 1: InvestitionsschutzInvestitionsschutzabkommen sind vlkerrechtliche Vertrge, in denen Investoren bestimmte Schutzrechte zuerkannt werden.Typischer Inhalt:Diskriminierungsverbot: Ein auslndischer Investor darf grundstzlich nicht schlechter behandelt werden als einheimische Investoren (Inlndergleichbehandlung) und als Investoren aus Drittstaaten (Meistbegnstigung).Schutz vor unfairer Behandlung und entschdigungsloser Enteignung; Recht auf freien Transfer von Kapital und Ertrgen.67Exkurs 1: InvestitionsschutzInvestitionsschutzabkommen sind vlkerrechtliche Vertrge, in denen Investoren bestimmte Schutzrechte zuerkannt werden.Typischer Inhalt:Diskriminierungsverbot: Ein auslndischer Investor darf grundstzlich nicht schlechter behandelt werden als einheimische Investoren (Inlndergleichbehandlung) und als Investoren aus Drittstaaten (Meistbegnstigung).Schutz vor unfairer Behandlung und entschdigungsloser Enteignung; Recht auf freien Transfer von Kapital und Ertrgen.Einhaltung kann nicht nur vor nationalen Gerichten, sondern auch vor internationalen Schiedsgerichten durchgesetzt werden, wie sie etwa im Rahmen der UN (UNCITRAL) bzw. der Weltbankgruppe (ICSID) ausgerichtet werden (ISDS).68Exkurs 1: InvestitionsschutzInvestitionsschutzabkommen sind vlkerrechtliche Vertrge, in denen Investoren bestimmte Schutzrechte zuerkannt werden.Typischer Inhalt:Diskriminierungsverbot: Ein auslndischer Investor darf grundstzlich nicht schlechter behandelt werden als einheimische Investoren (Inlndergleichbehandlung) und als Investoren aus Drittstaaten (Meistbegnstigung).Schutz vor unfairer Behandlung und entschdigungsloser Enteignung; Recht auf freien Transfer von Kapital und Ertrgen.Einhaltung kann nicht nur vor nationalen Gerichten, sondern auch vor internationalen Schiedsgerichten durchgesetzt werden, wie sie etwa im Rahmen der UN (UNCITRAL) bzw. der Weltbankgruppe (ICSID) ausgerichtet werden (ISDS).Derzeit gibt es mehr als 2.800 Investitionsschutzabkommen, rund die Hlfte davon von EU-MS. sterreich hat 62 abgeschlossen. 69Exkurs 2: ISDS70Exkurs 2: ISDSISDS als Hilfsmittel in Ausnahmefllen:71Exkurs 2: ISDSISDS als Hilfsmittel in Ausnahmefllen:608 bekannte Flle, davon 356 entschieden, davon 89 zugunsten des klagenden Investors.sterreich ist nie geklagt worden. sterreichische Unternehmen haben 12 bekannte Klagen eingebracht.72Exkurs 2: ISDSISDS als Hilfsmittel in Ausnahmefllen:608 bekannte Flle, davon 356 entschieden, davon 89 zugunsten des klagenden Investors.sterreich ist nie geklagt worden. sterreichische Unternehmen haben 12 bekannte Klagen eingebracht.ISDS macht auch zwischen Industrielndern Sinn:ISDS gibt es in 196 Abkommen zwischen EU-MS, in NAFTA und in einigen Abkommen von EU-MS mit den USA (9) bzw. Kanada (7).73Exkurs 2: ISDSISDS als Hilfsmittel in Ausnahmefllen:608 bekannte Flle, davon 356 entschieden, davon 89 zugunsten des klagenden Investors.sterreich ist nie geklagt worden. sterreichische Unternehmen haben 12 bekannte Klagen eingebracht.ISDS macht auch zwischen Industrielndern Sinn:ISDS gibt es in 196 Abkommen zwischen EU-MS, in NAFTA und in einigen Abkommen von EU-MS mit den USA (9) bzw. Kanada (7).Das ISDS-System hat Verbesserungsbedarf:74Exkurs 2: ISDSISDS als Hilfsmittel in Ausnahmefllen:608 bekannte Flle, davon 356 entschieden, davon 89 zugunsten des klagenden Investors.sterreich ist nie geklagt worden. sterreichische Unternehmen haben 12 bekannte Klagen eingebracht.ISDS macht auch zwischen Industrielndern Sinn:ISDS gibt es in 196 Abkommen zwischen EU-MS, in NAFTA und in einigen Abkommen von EU-MS mit den USA (9) bzw. Kanada (7).Das ISDS-System hat Verbesserungsbedarf:In einigen Fllen interpretierten Schiedsgerichte Vertragsbestimmungen weit bzw. unterschiedlich.Daher: Bemhungen um klare Vertragsformulierungen.75Exkurs 2: ISDSISDS als Hilfsmittel in Ausnahmefllen:608 bekannte Flle, davon 356 entschieden, davon 89 zugunsten des klagenden Investors.sterreich ist nie geklagt worden. sterreichische Unternehmen haben 12 bekannte Klagen eingebracht.ISDS macht auch zwischen Industrielndern Sinn:ISDS gibt es in 196 Abkommen zwischen EU-MS, in NAFTA und in einigen Abkommen von EU-MS mit den USA (9) bzw. Kanada (7).Das ISDS-System hat Verbesserungsbedarf:In einigen Fllen interpretierten Schiedsgerichte Vertragsbestimmungen weit bzw. unterschiedlich.Daher: Bemhungen um klare Vertragsformulierungen.Auch Verteidigung gegen nicht erfolgreiche Klagen kann teuer sein.Daher: Bemhungen, ungerechtfertigte Klagen von vornherein zu unterbinden.76Exkurs 2: ISDSISDS als Hilfsmittel in Ausnahmefllen:608 bekannte Flle, davon 356 entschieden, davon 89 zugunsten des klagenden Investors.sterreich ist nie geklagt worden. sterreichische Unternehmen haben 12 bekannte Klagen eingebracht.ISDS macht auch zwischen Industrielndern Sinn:ISDS gibt es in 196 Abkommen zwischen EU-MS, in NAFTA und in einigen Abkommen von EU-MS mit den USA (9) bzw. Kanada (7).Das ISDS-System hat Verbesserungsbedarf:In einigen Fllen interpretierten Schiedsgerichte Vertragsbestimmungen weit bzw. unterschiedlich.Daher: Bemhungen um klare Vertragsformulierungen.Auch Verteidigung gegen nicht erfolgreiche Klagen kann teuer sein.Daher: Bemhungen, ungerechtfertigte Klagen von vornherein zu unterbinden.Verfahren vor Schiedsgerichten sind traditionell wenig transparent.Daher: Bemhungen um mehr Verfahrenstransparenz.77TTIP und CETA als Chance78TTIP und CETA als ChanceTTIP und CETA als Gelegenheit, ein neues, europischen Vorstellungen entsprechendes ISDS-Modell mit weltweitem Vorbildcharakter zu entwickeln.

79TTIP und CETA als ChanceTTIP und CETA als Gelegenheit, ein neues, europischen Vorstellungen entsprechendes ISDS-Modell mit weltweitem Vorbildcharakter zu entwickeln.In den EU-Verhandlungsmandaten ausdrcklich festgehalten.

80TTIP und CETA als ChanceTTIP und CETA als Gelegenheit, ein neues, europischen Vorstellungen entsprechendes ISDS-Modell mit weltweitem Vorbildcharakter zu entwickeln.In den EU-Verhandlungsmandaten ausdrcklich festgehalten.Im CETA-Text viel erreicht:explizite Sicherstellung des right to regulateEinschrnkung ISDS auf Investitionsschutzprzise Definitionen wesentlicher Begriffekonsensuale Lsung von Interpretationsunklarheitenverschrfte Bestimmungen gegen missbruchliche und MehrfachklagenCode of Conduct fr Schiedsrichtervolle VerfahrenstransparenzMglichkeit der Einfhrung eines Berufungsmechanismus

81TTIP und CETA als ChanceTTIP und CETA als Gelegenheit, ein neues, europischen Vorstellungen entsprechendes ISDS-Modell mit weltweitem Vorbildcharakter zu entwickeln.In den EU-Verhandlungsmandaten ausdrcklich festgehalten.Im CETA-Text viel erreicht:explizite Sicherstellung des right to regulateEinschrnkung ISDS auf Investitionsschutzprzise Definitionen wesentlicher Begriffekonsensuale Lsung von Interpretationsunklarheitenverschrfte Bestimmungen gegen missbruchliche und MehrfachklagenCode of Conduct fr Schiedsrichtervolle VerfahrenstransparenzMglichkeit der Einfhrung eines BerufungsmechanismusZustzliche Vorschlge Anfang Mai 2015: Erhhte Anforderungen an Schiedsrichter

82Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit!