Einführung in Homer Volume 131 () || VORWORT

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VORWORT In dieser kurzen Einführung in die Lektüre Homers, die auch für den bestimmt ist, der kein Griechisch kann und kein spezielles Interesse an den Studien über das antike Griechenland hat, ist ver- sucht worden, so viel zuverlässige Auskünfte wie möglich über die Kultur zu geben, in der die Epen entstanden sind, und über die Um- stände, unter denen sie sich geformt haben. Mein größtes Bestreben war, mich klar auszudrücken, unwichtige Diskussionen zu über- gehen; doch durfte man hierbei nicht zu sehr vereinfachen: der Stoff selbst, in allen Punkten Gegenstand von Kontroversen, ver- langte, daß man sich auf dem Mittelweg zwischen gelehrter Inter- pretation und handbuchmäßiger Darlegung hielt. Über das Auf- kommen der vielen gegensätzlichen Theorien über die Entstehung der Gedichte, die noch immer die Kritik spalten, also über die Geschichte der „homerischen Frage", habe ich einen summarischen Überblick im einleitenden Teil für genügend gehalten. Aber auch in der Folge habe ich oft darauf hinweisen müssen, daß die Kritik sich über diesen oder jenen Punkt keineswegs einig ist, und habe Stellung nehmen müssen. Außerdem habe ich über Fragen nicht nur zweiten Ranges persönliche Ansichten geäußert, die die Gelehr- ten beurteilen mögen: vor allem über die homerische Monarchie und über die Gesellschaftsform auf Ithaka, über den Aufbau der heldischen Charaktere, über die Mythologie. Für die vorliegende deutsche Ausgabe habe ich einige Änderungen im Text vorgenommen und bibliographische Hinweise am Fuß der Seiten beigefügt. Es schien mir auch nützlich, eine allgemeine - sehr summarische - Bibliographie für den Leser beizugeben, der ein vertieftes Studium der homerischen Gedichte beginnen möchte. Die Zitate aus der Ilias sind der Übersetzung von Hans Rupe entnommen (Vlg. Heimeran, Tusculum-Bücherei, Photomechani- scher Nachdruck 1968 der 2. Auflage von 1961). Die Zitate aus der Odyssee stammen aus der Übersetzung von Anton Weiher (Tuscu- lum-Bücherei, 3. Auflage 1967). F. q Brought to you by | University of Arizona Library Authenticated | 172.16.1.226 Download Date | 7/30/12 4:27 PM

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V O R W O R T

In dieser kurzen Einführung in die Lektüre Homers, die auch für den bestimmt ist, der kein Griechisch kann und kein spezielles Interesse an den Studien über das antike Griechenland hat, ist ver-sucht worden, so viel zuverlässige Auskünfte wie möglich über die Kultur zu geben, in der die Epen entstanden sind, und über die Um-stände, unter denen sie sich geformt haben. Mein größtes Bestreben war, mich klar auszudrücken, unwichtige Diskussionen zu über-gehen; doch durfte man hierbei nicht zu sehr vereinfachen: der Stoff selbst, in allen Punkten Gegenstand von Kontroversen, ver-langte, daß man sich auf dem Mittelweg zwischen gelehrter Inter-pretation und handbuchmäßiger Darlegung hielt. Über das Auf-kommen der vielen gegensätzlichen Theorien über die Entstehung der Gedichte, die noch immer die Kritik spalten, also über die Geschichte der „homerischen Frage", habe ich einen summarischen Überblick im einleitenden Teil für genügend gehalten. Aber auch in der Folge habe ich oft darauf hinweisen müssen, daß die Kritik sich über diesen oder jenen Punkt keineswegs einig ist, und habe Stellung nehmen müssen. Außerdem habe ich über Fragen nicht nur zweiten Ranges persönliche Ansichten geäußert, die die Gelehr-ten beurteilen mögen: vor allem über die homerische Monarchie und über die Gesellschaftsform auf Ithaka, über den Aufbau der heldischen Charaktere, über die Mythologie.

Für die vorliegende deutsche Ausgabe habe ich einige Änderungen im Text vorgenommen und bibliographische Hinweise am Fuß der Seiten beigefügt. Es schien mir auch nützlich, eine allgemeine - sehr summarische - Bibliographie für den Leser beizugeben, der ein vertieftes Studium der homerischen Gedichte beginnen möchte.

Die Zitate aus der Ilias sind der Übersetzung von Hans Rupe entnommen (Vlg. Heimeran, Tusculum-Bücherei, Photomechani-scher Nachdruck 1968 der 2. Auflage von 1961). Die Zitate aus der Odyssee stammen aus der Übersetzung von Anton Weiher (Tuscu-lum-Bücherei, 3. Auflage 1967). F. q

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