eins ist sicher – die Pflege B - voelker.de · nur der exklusive Teilnehmerkreis die ... eins ist...

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Als eine zweite Säule betrachte ich den ständigen Verbesserungsprozess bei der tagtäglichen Arbeit in der Pflege. Diese Beratungskompetenz bietet Völker Con- sulting, indem Abläufe verschlankt und weniger Zeit und Material verschwendet werden. Mit der Zielsetzung Hilfe zur Selbsthilfe. Die stets mit dem Pflegeper- sonal erarbeiteten, transparenten Struk- turen reduzieren zudem Stress und ver- bessern die Qualität von Pflege und Be- treuung. Beide Säulen zusammen – die Völker Produktkompetenz und die Völker Be- ratungskompetenz – ermöglichen neben motivierten Bewohnern, zufriedenen Mitarbeitern und einem Imagegewinn auch einen erheblichen Mehrwert, der sich in Euro und Cent ausdrücken lässt. Heinrich Völker D ie demografische Entwicklung führt zu einem starken An- stieg der Zahl der Pflegebe- dürftigen – in ganz Europa. Manchmal hört es sich an wie eine Katastrophenmeldung: Die Bevölkerung in Deutschland und in ganz Europa wird in den nächsten Jahrzehnten deutlich al- tern. So hat Eurostat, das Statistische Amt der EU, hochgerechnet, dass der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) von 17,1% im Jahr 2008 auf 30,0% im Jahr 2060 steigen wird. Gleich- zeitig wird der Anteil der Menschen, die 80 Jahre und älter sind, im gleichen Zeitraum von 4,4 auf dann 12,1% stei- gen. Doch diese Entwicklung birgt auch positive Seiten und Chancen: Denn ein Grund für das Älterwerden der europä- ischen Gesellschaft ist unsere steigende Mio. im Ausgangsjahr 2008 zunächst bis 2035 auf 521 Mio. steigen, dann jedoch aufgrund der sinkenden Geburtenrate bis 2060 auf 506 Mio. Einwohner zu- rückgehen. Gleichzeitig wird aber der Anteil derjenigen Einwohner, die 65 Jahre und älter sind, von 17,1% (2008) auf 30% (2060) steil ansteigen. Noch steiler verläuft die Kurve bei den Menschen in der EU, die 80 Jahre und älter sind: Ihr Anteil wird von 4,4 (2008) auf dann 12,1% im Jahr 2060 steigen. Und: Dieser Alterungsprozess wird nach den Hoch- rechnungen von Eurostat vermutlich in allen Mitgliedstaaten stattfinden. Dramatisch wird diese Entwicklung dann, wenn man auf den Altersquotienten in der EU schaut, also die Bevölkerung Marc Theis Die „doppelte Alterung“: Die Lebenserwartung steigt, gleichzeitig geht die Fertilität der Bevölkerung zurück, der Anteil der Älteren nimmt stark zu. Lebenserwartung. Und Nutznießer ist die Pflegebranche – sie wird zu einer der zentralen Zukunftsbranchen. Lösungen werden dabei sowohl für den drohenden Fachkräftemangel als auch die Finan- zierung der steigenden Anforderungen in der Pflege benötigt. Die „doppelte Alterung“ der europäi- schen Gesellschaft beherrscht seit eini- gen Jahren die Diskussionen um die de- mografische Entwicklung. Konkret be- deutet das, dass die Lebenserwartung steigt, gleichzeitig aber die Fertilität der Bevölkerung zurückgeht und damit der Anteil der Älteren in der Gesamtbevöl- kerung steigt. Beides hat Eurostat in ei- ner Bevölkerungsprojektion für das Jahr 2060 für alle 27 Mitglieder der Euro- päischen Union berechnet. Das Ergebnis: Die EU-Bevölkerung wird zwar von 495 B licken wir doch einmal sech- zehn Monate zurück. Der damalige Gesundheitsmi- nister Rösler hat- te die ALTENPFLEGE 2010 in Hannover eröffnet. Er sprach von den drei Mil- lionen Menschen, die 2030 pflegebe- dürftig sein würden, er sprach von der Pflege als Zukunftsberuf; das Ge- sundheitsministerium hatte die Aktion „Ich pflege, weil...“ initiiert. Denn der Fachkräftemangel war ja – kaum über- raschend – schon vor einem Jahr sig- nifikant. Umso enttäuschender war die Si- tuation beim Opening der diesjähri- gen ALTENPFLEGE. In Nürnberg gab es eine Grußbotschaft von Philipp Rösler, seine Staatssekretärin, die für den Minister einspringen sollte, sag- te kurz vor der Eröffnung ab – nicht nur der exklusive Teilnehmerkreis die- ser Feier, sondern die gesamte Branche dürfte sich zu Recht über diese Miss- achtung durch die Bundespolitik dü- piert fühlen – und dies insbesondere in dem von ihr propagierten „Jahr der Pflege 2011“. Thomas Greiner, zur Zeit der Messe Vorsitzender des Arbeitgeberverbands „Pflege“, verwies denn auch auf das erste Drittel des Jahres, das ohne Er- gebnisse verstrichen sei. Schnelle, vor allem aber praktikable Lösungen sei- en gefragt, um das nach wie vor vor- dringlichste Problem der Branche, den Fachkräftemangel, anzugehen. In dieser Völker Wörld nehmen wir uns in mehreren Beiträgen noch ein- mal dieses Themas an*. Aktueller An- lass ist zwar auch das „Jahr der Pflege“, aber ebenso die aktuellen, statistischen Daten und Hochrechnungen bezo- gen auf Europa und die Arbeit- nehmerfreizügigkeit seit Mai dieses Jahres. Schließlich bieten wir noch einige Lösungsansätze zu einem ganz beson- deren Problem – dass nämlich zu vie- le Pflegekräfte, die den Pflegeberuf aus Freude an der Arbeit mit Men- schen gewählt haben, bereits nach kurzer Zeit resignieren und wieder ausscheiden. Dazu bieten wir Infor- mationen des Herausgebers der Völker Wörld, dessen umfassendes Care Con- cept bekanntermaßen einen wesent- lichen Beitrag für mehr Zeit in den Bereichen Pflege und Betreuung leis- tet. Immerhin ist der Faktor „Zeit“ eine sehr wichtige Voraussetzung für die Zufriedenheit von Mitarbeitern, die so ihrem Arbeitgeber auf Dauer erhalten bleiben. Heiko Heine, Chefredakteur Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011 · Direktversand · 42.000 Exemplare · Abgabe gratis · Informationen für alle, die sich um die Pflege von Alten, Behinderten und Kranken kümmern D er Erfolg war durchschla- gend: Auf der ALTENPFLEGE in Nürnberg erstmals einem größeren Fachpublikum und der Fach- presse vorgestellt, wurde Völker Con- sulting als ideales Werkzeug zur Op- timierung der Pflege anerkannt. Als ein weiteres Werkzeug, möchte ich betonen. In diesem Zusammenhang spre- che ich gern von den zwei Säulen, die eine menschenwürdige Pflege aus- machen. Wobei das Wort „men- schenwürdig“ für Pflegebedürftige und Pflegende gleicherma- ßen gilt. Die erste Säule in der Pflege steht für die richtigen Pflege- hilfsmittel. Wenn es dabei um Pfle- gebetten geht, meine ich natürlich unbe- dingt Völker Betten: Betten für die sta- tionäre Pflege und für Klinik und Kran- kenhaus. Und diese in den unterschied- lichsten Modellvarianten, um den Pfle- gebedürfnissen auch sehr immobiler bzw. extrem sturzgefährdeter Personen zu ent- sprechen. Jedes Völker Bett unterstützt eine aktivierende Pflege durch seine in- novative Ausstattung: der Völker Teleskophub für mehr Sicherheit bei allen Pflegemaßnahmen, das variable Völker Seitensicherungs- system zur Unterstützung der Eigenmobilisation und das Völker Micro-Stimulati- ons-System zur Wahrneh- mungsförderung und Dekubitusprophyla- xe. > NEWS: > THEMA: Eins ist sicher – die Pflege Pflegebedürftigkeit und demografische Entwicklung > MEINE MEINUNG: Weitere Themen: Mehr als nur Betten: Die Völker 2-Säulen-Strategie ............................................ 6 Völker auf der ALTENPFLEGE in Nürnberg ............................ 7 Der Präses der Ev. Kirche zu Gast in Witten ...................... 7 Die Heim gGmbH in Chemnitz ........................................ 9 Personalgewinnung I: Interview mit Ruth Moser-Weikert .. 10 Personalgewinnung II: Interview mit Jürgen Hofmann ..... 10 Die Rummelsberger wurden ausgezeichnet ........................ 11 30 Jahre Sedorama AG .................................................... 11 Rückenschule, Bett-Man, Sudoku ........................................................................... 12 Völker AG, Wullener Feld 79, 58454 Witten, PSdg, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 59143 Völker AG > EDITORIAL: > bitte umblättern Shutterstock/ Ivonne Wierink WohnGut GmbH Deutscher Bundestag/ Renate Blanke Völker AG Shutterstock/ Dean Mitchell Für Adressänderungen, Lob oder Kritik: [email protected] Gesundheitsausgaben steigen 2009 um 5,2% Die Ausgaben für Gesundheit lagen in Deutschland im Jahr 2009 bei insgesamt 278,3 Mrd. Euro. Damit erhöhten sie sich gegenüber 2008 um 13,8 Mrd. Euro oder 5,2%. Dieser Anstieg liegt deutlich über den Wachstumsraten der Vorjahre: zwischen 2000 und 2008 wuchsen die Ausgaben im Durchschnitt jährlich um 2,7 %. > www.destatis.de. Krankenpflege – Einblicke in ein Berufsfeld Bis zum 8. Januar 2012 ist die Aus- stellung „Who cares? Geschichte und All- tag der Krankenpflege“ im Berliner Me- dizinhistorischen Museum der Charité zu sehen. Ziel ist es, das Thema Pflege einem breiten Publikum zugänglich zu machen und möglichst lange in der öf- fentlichen Wahrnehmung präsent zu hal- ten. > www.bmm.charite.de/aktuelles/ Pflege/Pflege.html. Behandlungsqualität im EU-Ausland Eine Studie der Techniker Krankenkasse zeigt die Zufriedenheit deutscher Patien- ten mit der Behandlungsqualität im EU- Ausland. Mehr als 95% waren beispiels- weise mit der Sauberkeit, der Mitarbeiter- qualifikation, der technischen Ausstattung und dem Behandlungsergebnis sehr zu- frieden bis eher zufrieden. > www.tk.de/ tk/wissenschaftliche-arbeit/projekte/eu- ropabefragung-2010/237234. Neue Konzepte für die Altenhilfe Im Verbundforschungsprojekt „Pflege 2020“ entwickelt das Fraunhofer IAO gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus dem Altenhilfesektor Strategien und Kon- zepte für die Pflege der Zukunft. Im Fo- kus der vierten Forschungsphase stehen u. a. Kundenprofile, die neben der Be- darfslage auch die individuellen Lebens- stile berücksichtigen, sowie zukünftige Anforderungen an die Beschäftigten. > www.pflege2020.de. Die etwas andere Unternehmensberatung Mit Völker Consulting der Verschwendung auf der Spur Symbiose von Pflege und Wohnlichkeit Das WohnGut Osterseifen in Olpe Mit Obstkorb und Tanzkurs Entwicklungen und Chancen bei der Personalsuche Mehr Personal, weniger Lohn? Dr. Rolf Koschorrek, MdB, zum Thema Arbeitnehmer- freizügigkeit Seite 3 Seite 5 Seite 8 Seite 4 * Bereits die Völker Wörld 2/2010 beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Personalmarketing. Männer Frauen Prozent Prozent 2009 2060, Untergrenze der „mittleren“ Bevölkerung 2060, Obergrenze der „mittleren“ Bevölkerung Unterschiede im Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland, 31.12.2009 und 31.12.2060 (Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungs- vorausberechnung des Bundes und der Länder). Quelle: Statistisches Bundesamt, Grafik: BiB Alter in Jahren

Transcript of eins ist sicher – die Pflege B - voelker.de · nur der exklusive Teilnehmerkreis die ... eins ist...

Als eine zweite Säu le betrachte ich den ständigen Ver bes se rungsprozess bei der tagtäglichen Arbeit in der Pflege. Diese Beratungskompetenz bietet Völker Con­sulting, indem Abläufe verschlankt und weniger Zeit und Material verschwendet werden. Mit der Zielsetzung Hilfe zur Selbsthilfe. Die stets mit dem Pfle ge per­sonal erarbeiteten, transparenten Struk­turen reduzieren zudem Stress und ver­bessern die Qua lität von Pflege und Be­treuung.

Beide Säulen zusammen – die Völker Produktkompetenz und die Völker Be­ra tungskompetenz – ermöglichen neben motivierten Bewohnern, zufriedenen Mit ar bei tern und einem Imagegewinn auch einen erheblichen Mehrwert, der sich in Eu ro und Cent ausdrücken lässt. Heinrich Völker

D ie demografische Entwicklung führt zu einem starken An­stieg der Zahl der Pflege be­

dürftigen – in ganz Europa.Manchmal hört es sich an wie eine

Katastrophenmeldung: Die Bevölkerung in Deutschland und in ganz Europa wird in den nächsten Jahrzehnten deutlich al­tern. So hat Eurostat, das Statistische Amt der EU, hochgerechnet, dass der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) von 17,1% im Jahr 2008 auf 30,0% im Jahr 2060 steigen wird. Gleich­zeitig wird der Anteil der Me nschen, die 80 Jahre und älter sind, im gleichen Zeitraum von 4,4 auf dann 12,1% stei­gen. Doch diese Ent wicklung birgt auch positive Seiten und Chancen: Denn ein Grund für das Äl terwerden der europä­ischen Gesell schaf t ist unsere steigende

Mio. im Ausgangsjahr 2008 zunächst bis 2035 auf 521 Mio. steigen, dann jedoch aufgrund der sinkenden Geburtenrate bis 2060 auf 506 Mio. Einwohner zu­rückgehen. Gleichzeitig wird aber der Anteil derjenigen Ein wohner, die 65 Jahre und älter sind, von 17,1% (2008) auf 30% (2060) steil ansteigen. Noch steiler verläuft die Kurve bei den Menschen in der EU, die 80 Jahre und älter sind: Ihr Anteil wird von 4,4 (2008) auf dann 12,1% im Jahr 2060 steigen. Und: Dieser Alterungsprozess wird nach den Hoch­rechnungen von Eurostat vermutlich in allen Mitgliedstaaten stattfinden.

Dramatisch wird diese Entwicklung dann, wenn man auf den Altersquotienten in der EU schaut, also die Bevölkerung

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Die „doppelte Alterung“: Die Lebenserwartung steigt, gleichzeitig geht die Fertilität der Bevölkerung zurück, der Anteil der Älteren nimmt stark zu.

Lebens erwartung. Und Nutznießer ist die Pflege branche – sie wird zu einer der zentralen Zu kunfts branchen. Lö sungen werden dabei sowohl für den drohenden Fach kräfte mangel als auch die Finan­zierung der steigenden An for de rungen in der Pflege benötigt.

Die „doppelte Alterung“ der europäi­schen Gesellschaft beherrscht seit eini­gen Jahren die Diskussionen um die de­mografische Entwicklung. Konkret be­deutet das, dass die Lebenserwartung steigt, gleichzeitig aber die Fertilität der Bevölkerung zurückgeht und damit der Anteil der Älteren in der Gesamt be völ­kerung steigt. Beides hat Eurostat in ei­ner Bevölkerungsprojektion für das Jahr 2060 für alle 27 Mitglieder der Euro­päischen Union berechnet. Das Ergebnis: Die EU­Bevölkerung wird zwar von 495

B licken wir doch einmal sech­zehn Mo nate

zurück.Der damalige

Ge sund heits mi­nis ter Rösler hat­te die Al ten pflege 2010 in Hannover eröffnet. Er sprach von den drei Mil­li onen Menschen, die 2030 pflegebe­dürftig sein würden, er sprach von der Pflege als Zukunftsberuf; das Ge­sundheitsministerium hatte die Aktion „Ich pflege, weil...“ initiiert. Denn der Fachkräftemangel war ja – kaum über­raschend – schon vor einem Jahr sig­nifikant.

Umso enttäuschender war die Si­tuation beim Opening der diesjähri­gen Altenpflege. In Nürnberg gab es eine Grußbotschaft von Philipp Rösler, seine Staatssekretärin, die für den Minister einspringen sollte, sag­te kurz vor der Eröffnung ab – nicht nur der exklusive Teilnehmerkreis die­ser Feier, sondern die gesamte Branche dürfte sich zu Recht über diese Miss­achtung durch die Bundespolitik dü­piert fühlen – und dies insbesondere in dem von ihr propagierten „Jahr der Pflege 2011“.

Thomas Greiner, zur Zeit der Messe Vorsitzender des Arbeit geber verbands „Pflege“, verwies denn auch auf das erste Drittel des Jahres, das ohne Er­gebnisse verstrichen sei. Schnelle, vor allem aber praktikable Lösungen sei­en gefragt, um das nach wie vor vor­dringlichste Problem der Branche, den Fachkräftemangel, anzugehen.

In dieser Völker Wörld nehmen wir uns in mehreren Beiträgen noch ein­mal dieses Themas an*. Aktueller An­lass ist zwar auch das „Jahr der Pflege“, aber ebenso die aktuellen, statistischen Daten und Hochrechnungen bezo­gen auf Europa und die Ar beit­nehmerfreizügigkeit seit Mai dieses Jahres.

Schließlich bieten wir noch einige Lösungsansätze zu einem ganz beson­deren Problem – dass nämlich zu vie­le Pflegekräfte, die den Pflegeberuf aus Freude an der Arbeit mit Men­schen gewählt haben, bereits nach kur zer Zeit resignieren und wieder aus scheiden. Dazu bieten wir In for­mationen des Herausgebers der Völker Wörld, dessen umfassendes Care Con­cept bekanntermaßen einen wesent­lichen Beitrag für mehr Zeit in den Bereichen Pflege und Betreuung leis­tet. Immerhin ist der Faktor „Zeit“ eine sehr wichtige Voraussetzung für die Zufriedenheit von Mitarbeitern, die so ihrem Arbeitgeber auf Dauer erhalten bleiben. Heiko Heine, Chefredakteur

Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011 · Direktversand · 42.000 Exemplare · Abgabe gratis · Informationen für alle, die sich um die Pflege von Alten, Behinderten und Kranken kümmern

D er Erfolg war durchschla­gend: Auf der Altenpflege in Nürnberg erstmals einem

größeren Fachpublikum und der Fach­presse vorgestellt, wurde Völker Con­sul ting als ideales Werkzeug zur Op­ti mierung der Pflege anerkannt.

Als ein weiteres Werkzeug, möchte ich betonen. In diesem Zusammenhang spre­che ich gern von den zwei Säu len, die eine menschenwürdige Pfle ge aus­machen. Wobei das Wort „men­schenwürdig“ für Pflegebedürftige und Pfle gende gleicherma­ßen gilt.

Die erste Säule in der Pflege steht für die richtigen Pfle ge­hilfs mittel. Wenn es dabei um Pfle­

ge bet ten geht, meine ich natürlich unbe­dingt Völ ker Betten: Betten für die sta­tionäre Pflege und für Kli nik und Kran­kenhaus. Und diese in den unterschied­lichsten Modell varianten, um den Pfle­ge bedürfnissen auch sehr immobiler bzw. extrem sturzgefährdeter Personen zu ent­sprechen. Jedes Völker Bett unterstützt

eine aktivierende Pflege durch seine in­novative Ausstattung: der Völker

Tele skophub für mehr Sicherheit bei allen Pfle ge maß nahmen, das variable Völ ker Seiten siche rungs­

system zur Unterstüt zung der Ei gen mo bi li sation und das Völker Micro­Sti mu la ti­ons­Sys tem zur Wahr neh­

mungs för de rung und De ku bi tus pro phy la­ xe.

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eins ist sicher – die PflegePflegebedürftigkeit und demografische Entwicklung

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Mehr als nur Betten:

Die Völker 2-Säulen-Strategie ............................................ 6

Völker auf der Altenpflege in Nürnberg ............................ 7

Der Präses der Ev. Kirche zu Gast in Witten ...................... 7

Die Heim gGmbH in Chemnitz ........................................ 9

Personalgewinnung I: Interview mit Ruth Moser-Weikert .. 10

Personalgewinnung II: Interview mit Jürgen Hofmann ..... 10

Die Rummelsberger wurden ausgezeichnet ........................ 11

30 Jahre Sedorama AG .................................................... 11

Rückenschule, Bett-Man,

Sudoku ........................................................................... 12

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Gesundheitsausgaben steigen 2009 um 5,2%

Die Ausgaben für Gesundheit lagen in Deutschland im Jahr 2009 bei insgesamt 278,3 Mrd. Euro. Damit erhöhten sie sich gegenüber 2008 um 13,8 Mrd. Euro oder 5,2%. Dieser Anstieg liegt deutlich über den Wachstumsraten der Vorjahre: zwischen 2000 und 2008 wuchsen die Ausgaben im Durchschnitt jährlich um 2,7 %. > www.destatis.de.

Krankenpflege – Einblicke in ein Berufsfeld

Bis zum 8. Januar 2012 ist die Aus­stellung „Who cares? Geschichte und All­tag der Krankenpflege“ im Berliner Me­di zin historischen Museum der Charité zu sehen. Ziel ist es, das Thema Pflege einem breiten Publikum zugänglich zu machen und möglichst lange in der öf­fentlichen Wahrnehmung präsent zu hal­ten. > www.bmm.charite.de/aktuelles/Pflege/Pflege.html.

Behandlungsqualität im EU-Ausland

Eine Studie der Techniker Krankenkasse zeigt die Zufriedenheit deutscher Patien­ten mit der Behandlungsqualität im EU­Ausland. Mehr als 95% waren beispiels­weise mit der Sauberkeit, der Mitarbeiter­qualifikation, der technischen Ausstattung und dem Behandlungs ergebnis sehr zu­frieden bis eher zufrieden. > www.tk.de/tk/wissenschaftliche­arbeit/projekte/eu­ropabefragung­2010/237234.

Neue Konzepte für die Altenhilfe Im Verbundforschungsprojekt „Pflege

2020“ entwickelt das Fraunhofer IAO gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus dem Altenhilfesektor Strategien und Kon­zepte für die Pflege der Zukunft. Im Fo­kus der vierten For schungsphase stehen u. a. Kundenprofile, die neben der Be­darfs lage auch die individuellen Lebens­stile berücksichtigen, sowie zukünftige Anforderungen an die Beschäftigten. > www.pflege2020.de.

Die etwas andere UnternehmensberatungMit Völker Consulting der Verschwendung auf der Spur

Symbiose von Pflege und WohnlichkeitDas WohnGut Osterseifen in Olpe

Mit Obstkorb und TanzkursEntwicklungen und Chancen bei der Personalsuche

Mehr Personal, weniger Lohn?Dr. Rolf Koschorrek, MdB, zum Thema Arbeitnehmer- freizügigkeit

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* Bereits die Völker Wörld 2/2010 beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Personalmarketing.

Männer Frauen

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Alter in Jahren

2 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

Deutschl. Dänemark Frankreich Niederl. UK

Bevölk. 2008 in Mio.

82,179 5,476 61,876 16,404 61,270

Bevölk. 2035 in Mio.

79,150 5,858 69,021 17,271 70,685

Bevölk. 2060 in Mio.

70,759 5,920 71,800 16,596 76,677

Alters­ quotient 2008

30,3 23,6 25,3 21,8 24,3

Alters­ quotient 2060

59,1 42,7 45,2 47,2 42,1

Ausgaben Langzeit­pflege 2006 in KKS

347,3 602,8 282,5 380,9(fehlende Angaben)

land im Jahr 2060 mit einem Alters­quotienten von 59,1 rechnen muss, beträgt dieser in den Niederlanden 47,2, in Frankreich 45,2 und im Ver­einigten Königreich nur 42,1. Deutsch­land liegt mit die­sem Alters quo ti en­ten also deutlich

über dem EU­Durch schnitt von 53% – entsprechend höher sind die Be lastungen, die Deutsch land durch die doppelte Alte­rung zu tragen hat.

Ein sehr unterschiedliches Bild ergibt sich auch, wenn man einen Blick auf die gegenwärtigen Ausgaben für die Lang­zeit pflege wirft: Hier geben nach den Eu­ro stat­Daten die nord europäischen Län­der mit ihren bereits heute deutlich hö­heren An teilen an älteren Menschen in der Bevölkerung besonders viel aus. So lie gen die Ausgaben je Einwohner (ge­messen in Pro­Kopf­Bruttoinlandsprodukt in Kauf kraft stan dards – KKS) zum Bei­spiel in Dänemark bei 602,8 KKS, in den Niederlanden bei 380,9 KKS, in Deutsch­land bei 347,3 KKS und in Frankreich bei 282,5 KKS. Das bedeutet, dass Dänemark bereits heute je Ein wohner gut das Doppelte für die Lang zeit­ und Altenpflege ausgibt als Frank reich.

Deutschland: Die Zahl der Pflege bedürftigen wächst bis 2030 um rund 50%

Dass die Pflege angesichts solcher ab­sehbarer Ent­wicklungen die nächste Boom­branche innerhalb der Ge sund heits­wirt schaft ist, war schon lange klar. Das bestätigen im übrigen auch neu­este Mo dell rech­nungen des Sta­tis tischen Bun­desamtes (De sta­tis): Danach wird

durch den absehbaren demo grafischen Wan del in Deutsch land die Zahl der Pflege bedürf tigen voraussichtlich von 2,2 Mio. im Jahr 2007 auf 2,9 Mio. im Jahr 2020 und etwa 3,4 Mio. im Jahr 2030 ansteigen. Die Zu nahme bis zum Jahr 2020 dürfte somit 29% und bis 2030 so­gar rund 50% betragen. In einer langfris­tigen Betrach tung bis zum Jahr 2050 er­gibt sich nach den Destatis­Berech nungen sogar eine Verdoppelung der Zahl der Pfle ge bedürf tigen auf dann 4,5 Mio.

Die veränderte Altersstruktur dürfte bei insgesamt sinkender Bevölkerungszahl zukünftig auch zu einem deutlich höhe­ren Anteil älterer Pflegebedürftiger füh­ren, betont das Amt: Während im Jahr 2007 etwa 54% der gesamten Pflege­bedürftigen 80 Jahre und älter waren, können es im Jahr 2030 rund 65% und 2050 etwa 78% sein.

im Alter von 65 Jahren und darüber ge­teilt durch die Bevölkerung im arbeits­fähigen Alter: Dieser Altersquotient steigt nach der Projektion von 25% im Jahr 2008 auf 53% im Jahr 2060. Das bedeu­tet: Eurostat geht davon aus, dass 2060 nur zwei Personen im arbeitsfähigen Alter auf jeweils eine Person im Alter von 65 Jahren oder darüber kommen werden – derzeit beträgt dieses Ver hältnis noch 4 zu 1. Für die Sozialversicherungssysteme bedeutet das riesige Belastungen, denn während heute noch vier Beitragszahler für einen nicht mehr Berufstätigen auf­kommen müssen, werden 2060 zwei Bei­trags zahler für einen nicht mehr Berufs­tätigen aufkommen müssen.

Unterschiedliche Entwicklungen innerhalb Europas

Doch das zunächst so einheitliche Bild Europas verändert sich, schaut man auf einzelne Länder. So haben die Eurostat­Experten für Frankreich ein ganz ande­res Szenario errechnet – dort wird die Bevölkerung bis 2060 durchaus weiter wachsen. Konkret gehen die Statistiker

davon aus, dass Frankreich im Jahr 2060 rund 71,8 Mio. Einwohner haben wird – und damit 16% mehr als noch 2008 (61,9 Mio.).

Auch das Vereinigte Königreich ge­hört zu den Bevölkerungs­Gewinnern: Dort wird die Bevölkerung von 61,3 Mio. im Jahr 2008 auf 76,7 Mio. (2060) stei­gen – ein Zuwachs von 25,1%. In Deutschland wird die Bevölkerung im Vergleich dazu von 82,2 Mio. (2008) bis 2060 um 13,9% auf nur noch 70,8 Mio. zurückgehen. Fast gleich bleibt nach den Eurostat­Hochrechnungen dagegen die Bevölkerungszahl in den Niederlanden – dort gibt es zwischen 2008 (16,4 Mio.) und 2060 (16,6 Mio.) einen minimalen Zuwachs von 1,2%.

Diese Unterschiede in der Bevölkerungs­entwicklung bilden sich ähnlich auch im Altersquotienten ab: Während Deutsch­

Barmer GEK Pflegereport: Jede zweite Frau und jeder dritte Mann wird dement

Ein spezifisches Problem ist dabei die Zunahme der Demenzerkrankungen. Nach dem Barmer GEK Pflegereport 2010 müssen zukünftig fast jede zweite Frau und jeder dritte Mann damit rech­nen, im Alter dement zu werden. 29% der männlichen und 47% der weiblichen Versicherten, die 2009 im Alter von über 60 Jahren verstarben, hatten eine De­menz diagnose.

Gegenwärtig geht das Zentrum für So­zialpolitik der Universität Bremen (ZeS), das den Report erstellt hat, von 1,2 Mio. Demenzkranken aus. Für das Jahr 2030 prognostizieren die Wissen schaftler ei­nen deutlichen Anstieg auf 1,8 Mio. und für 2060 auf 2,5 Mio. Der Anteil der Demenzkranken an der Ge samt bevöl ke­rung erhöht sich damit innerhalb von 50 Jahren um das Zwei einhalbfache von heute 1,5 auf dann 3,8%. Die Studie stellt auch klar, dass De menz fast zwangs­läufig zur Pflege bedürf tigkeit führt. Studienleiter Professor Dr. Heinz Rothgang betonte, zwar sei eine Demenz­erkrankung nicht sofort mit Pflege bedürf­tigkeit verbunden. Mit der Demenz­diagnose vervierfache sich jedoch die Wahrscheinlichkeit, noch im selben Quar tal als pflegebedürftig eingestuft zu werden. Nur 10% der im Jahr 2009 ver­storbenen Dementen waren nach der Studie nicht pflegebedürftig.

Mit der Demenz sind gleichzeitig in­tensivere Pflegeverläufe verbunden, pro­fessionell erbrachte Pflegeleistungen wer­den viel stärker in Anspruch genommen. Demente Versicherte im Alter ab 60 Jahren haben bei Pflegebedürftigkeit zu rund 20% die Pflegestufe 3. Unter allen Pflegebedürftigen ab 60 Jahren liegt der Anteil lediglich bei 12%. Abhängig vom Alter werden zwischen 40 und 70% der pflegebedürftigen Dementen in Pflege­heimen versorgt. Unter allen Pflege be­dürftigen sind es hingegen nur 28%. Der höhere medizinische und pflegerische Betreuungsaufwand verursacht erheblich höhere Kosten. So liegen die monatli­chen Aufwendungen der Sozial ver si che­rungen für einen Demenz kranken durch­schnittlich um rund 800 Euro höher als bei einer gleichaltrigen nicht dementen Person.

Jobmotor Pflege

Schon heute ist das Gesundheitswesen und insbesondere die Pflege ein Jobmotor – das zeigen die neuesten Zahlen von Destatis zur Entwicklung der Be schäf­tigung im Gesundheitswesen: 2009 gab es im Gesundheitswesen rund 103.000 Beschäftigte mehr als 2008. Das ent­spricht einem Zuwachs von 2,2%. Ende 2009 arbeiteten in Deutschland im Ge­sund heitswesen insgesamt 4,7 Mio. Men­schen. Damit war jeder neunte Be schäf­tigte in Deutschland im Gesund heits­wes en tätig.

Rund 2,1 Mio. Beschäftigte arbeite­ten 2009 in der ambulanten und rund 1,9 Mio. Beschäftigte in der (teil­)stati­onären Gesundheitsversorgung. Einen Beschäftigungsanstieg gab es von 2008 bis 2009 in den ambulanten Einrichtungen (+ 2,7%), insbesondere in Praxen sons­tiger medizinischer Berufe (+ 20.000 oder + 5,8%) und in der ambulanten Pflege (+ 17.000 oder + 6,9%). In den (teil­)stationären Einrichtungen stieg die Zahl der Beschäftigten insgesamt um 2,3% an. Hier gab es Zuwächse vor allem in den Krankenhäusern (+ 19.000 oder + 1,8%) und in der (teil­)stationären Pflege (+ 21.000 oder + 3,5%).

Ab 2020 droht verstärkter Fachkräftemangel

Die Kehrseite der Medaille: Bereits 2020 werden in Deutschland nach Voll­zeitstellen berechnet fast 56.000 Ärzte sowie 140.000 Pflege­ und andere nicht­ärztliche Fachkräfte fehlen. Im Jahr 2030 würden mehr als 200.000 Sprech stunden­

hilfen und über 45.000 Laborkräfte feh­len. Dramatisch sei die Entwicklung im Pflegebereich. Fehlten hier bereits im Jahr 2020 über 174.000 Kranken schwes­tern, ­pfleger und Hilfspflegekräfte, wür­den es 2030 annähernd 480.000 zu we­nig sein. Damit drohe im Jahr 2030 ei­ne Personallücke in der Gesund heits­versorgung von insgesamt über 950.000

Fachkräften. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs­ und Be ra tungs­gesellschaft PwC zusammen mit dem Darmstädter WifOR­In sti tut hervor.

Der prognostizierte Personalmangel im Jahr 2030 würde gemäß der PwC­Studie im übrigen nicht nur zu einer ka­tastrophalen Versorgungssituation der Patienten und dramatischen Überlastung der verbliebenen Fachkräfte führen, son­dern auch erhebliche volkswirtschaftli­che Kosten verursachen. Den Berech­nungen zufolge geht der Gesamtwirtschaft

bis 2030 auf Grund des Fachkräftemangels eine Wertschöpfung in Höhe von 35 Mrd. Euro verloren.

Die zentralen Herausforderungen für die Träger von Pflegeeinrichtungen sind damit europaweit ähnlich: Einerseits muss der steigenden Nachfrage mit mehr Ka­pa zitäten begegnet werden, während auf der anderen Seite der wachsende Fach­

kräftemangel gerade in der Pflege eine Bedrohung insbesondere für die Qualität der Pflege darstellt. Wanderung von Pfle­gekräften über die innereuropäischen Grenzen ist heute bereits Nor malität in Europa, doch auch damit scheint der wachsende Fachkräftemangel insgesamt nicht ausgeglichen werden zu können. Hinzu kommt, dass angesichts der dop­pelten Alterung auch die nachhaltige Finanzierung von Pflegeleistungen für alle europäische Staaten eine Heraus­forderung darstellt. Dr. Uwe K. Preusker

»Eurostat geht davon aus, dass 2060 nur zwei Personen im arbeitsfähigen Alter auf jeweils eine Person im Alter von 65 Jahren oder darüber kommen werden – derzeit beträgt dieses Ver hältnis noch 4 zu 1.«

Bevölkerungsentwicklung, Altersquotient und Ausgaben für Langzeitpflege in ausgewählten Staaten Europas.

Quellen: Eurostat­Bevölkerungsprojektion 2008­2060; Eurostat­Jahrbuch 2011 KKS = Pro­Kopf­Bruttoinlandsprodukt in Kaufkraftstandards

Destatis-Modellrechnung: Pflegebedürftige 2007 bis 2030.

Demente in Deutschland im Vergleich 2010 – 2050.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Demographischer Wandel in Deutschland, Ausgabe 2010

Quelle: Pressemappe zur Vorstellung des Barmer GEK Pflegereports 2010

Dr. Uwe K. Preuskerist Vorstand des Beratungsunternehmens

Preusker Health Care OY in Vantaa/

Finn land sowie Chefredakteur des Branchen­

dienstes Klinik Markt inside. Im Rahmen

seiner publizistischen Tätigkeit ist er auch

Herausgeber des „Lexikons des deutschen

Gesundheitssystems“ und Mitherausgeber

des „Management Handbuch

DRGplus“.

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Wann kommt endlich die Schwester? Stimmen die Prognosen, dann droht im Jahr 2030 eine Personallücke

in der Gesund heits versorgung von über 950.000 Fachkräften.

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3Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

Deutschland zu gewinnen, auch wenn dies im Pflege bereich bislang noch nicht in größerem Umfang geschah. Es ist klar, dass wir und die Her kunftsländer beim Werben um die Pflegekräfte auch in ei­ne Konkur renz situ a ti on treten und die Herkunfts länder sich ebenso wie wir da­rum bemühen müssen, attraktive Ar beits­plätze zu bieten. Die einzige Al ternative zu dieser Form des Wett be werbs wäre ei­ne Abschottungs politik, die aber in der EU niemand wirklich anstrebt.

VöWö: Welche Erwartungen setzen Sie ganz persönlich als Obmann der CDU/CSU im Ausschuss für Gesundheit in die Arbeitnehmerfreizügigkeit?

Koschorrek: Ich hoffe, dass es zu ei­ner Entspannung am Arbeitsmarkt kommt und wir den Arbeitnehmermangel überwinden. Ich erwarte, dass wir durch bessere Qualifikation und ein größeres Angebot an Arbeitskräften Zeit gewin­nen, die wir nutzen für eine intensivere Ausbildung, für eine höhere Qualitäts­sicherung und für eine intensivere Pflege am Menschen, als wir es jetzt aufgrund des Arbeitskräftemangels leisten kön­ nen.

VöWö: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Interview: Heiko Heine

I m Jahr 2025 werden rund 152.000 ausgebildete Pflegekräfte fehlen, um die dann zu erwartende Zahl

an Krankenhauspatienten und Pfle ge­bedürftigen zu versorgen.

Weil viele Pflegekräfte in Teilzeit tä­tig sind, entspricht diese Lücke etwa 112.000 Vollzeitstellen. Das zeigen Mo­dell rechnungen des Statistischen Bun­desamtes. Selbst der bislang hohe Zu­gewinn an fachfremdem Pflegepersonal werde spätestens ab 2018 nicht mehr aus­reichen, um den steigenden Bedarf ab­zudecken. „Arbeitgeber, die gute Leute haben wollen, müssen heute auch schon mehr zahlen als den Mindestlohn“, so sagte Christian Lipicki, Sprecher des da­maligen Gesundheitsministers Rösler Anfang Dezember 2010. Dagegen kriti­sierte die Dienstleistungsgesellschaft Verdi die Arbeitgeber: Viele von ihnen hätten Dumpinglöhne, belastende Arbeit oder mangelnde Ausbildungsfinanzierung in Kauf genommen, um ihre Gewinne zu maximieren.

Was haben wir zu erwarten, nachdem ab 1. Mai 2011 in Deutschland (und Österreich) die Arbeitnehmerfreizügigkeit für Osteuropäer in Kraft getreten ist? Wir fragten Dr. Rolf Koschorrek, CDU, Mitglied des Deutschen Bundestages und Obmann der CDU/CSU im Ausschuss für Gesundheit.

VöWö: Am 1. Mai haben Deutschland und Österreich ihre Grenzen für alle EU­Arbeitnehmer auch aus Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und den bal­tischen Republiken geöffnet. Andere EU­Länder haben das bereits vor sieben Jahren bei der EU­Erweiterung im Jahre 2004 vorgemacht. Welche Gründe gab es für diese Verzögerung?

Koschorrek: In Deutschland sind die Ängste auf dem Arbeitsmarkt und die

Bedrohungsszenarien seit jeher etwas aus­geprägter als in vielen Staaten um uns herum. Obwohl bei unseren Nachbarn Schutzmechanismen, wie sie für den deut­schen Arbeitsmarkt gelten – zum Beispiel der Kündigungsschutz und die sozialen Sicherungssysteme – nicht so existieren wie bei uns. Insofern war es für andere Staaten einfacher, sich für Arbeitnehmer aus den genannten EU­Staaten zu öff­nen. In Deutschland hat es länger gedau­ert, einen politischen Konsens zu finden, sodass wir die Öffnung des Arbeitsmarkts jetzt nachvollziehen.

VöWö: Kennen Sie die Erfahrungen, die in jenen EU­Staaten gemacht wur­den, die eine Arbeitnehmerfreizügigkeit nicht beschränkt hatten?

Koschorrek: Es hat nirgends ein grö­ßeres Problem gegeben. Ob und wieweit die Erwartungen bzw. Wünsche der ein­zelnen Länder an die ausländischen Ar­beit nehmer erfüllt werden, hängt in der Regel auch ab von den jeweiligen Struk­turen. Dabei geht es um das Lohn niveau und um das Niveau des Sozial systems. Sicherlich spielt es auch eine Rolle, wie die Akzeptanz gegenüber der Migration ist, die in den Ländern sehr unterschied­lich ist.

VöWö: Sind Ihrer Meinung nach in Deutsch land alle Voraus setzungen für die Arbeit neh mer freizügigkeit geschaf­fen worden?

Koschorrek: Ja, was nach unseren Rechts prin zi pien und Mög lichkeiten er­forderlich ist, haben wir jetzt politisch umgesetzt.

VöWö: Welche Branchen in Deutsch­land warten besonders auf Arbeits migran­ten aus Osteuropa?

Koschorrek: Das betrifft besonders den Sektor solcher Tätigkeiten, die ge­meinhin als „niedrig qualifiziert“ gelten, aber vielfach durchaus höhere Anfor de­

mal sie über eine gute und qualifizierte Ausbildung verfügen. Wer Freude an sei­ner Aufgabe in der Pflege hat – ich sage

run gen stellen, als dies allgemein an­genommen wird. Wir erwarten fort­bildungsfähige und fortbildungswil­lige Ar beits kräfte, die das Interesse, die Bereit schaft und die Fähigkeit für eine Quali fi zie rung mitbringen.

VöWö: Welche Auswirkungen wird die Arbeitnehmerfreizügigkeit hier mit sich bringen?

Koschorrek: Ich bin da sehr gespannt. Es ist abso­lut nicht sicher, ob tatsäch­lich so viele qualifizierte Fachkräfte kommen, wie es von der deutschen Wirt schaft erwartet wird. Sollten die Erwartungen aber erfüllt werden, so führt dies insofern zu einer Ent las tung des Ar beits markts, als wir inzwischen in eini­gen Be rei chen schon eher einen Mangel an Ar beits kräf ten als an Ar beits plät­zen haben. Insofern ist es interessant, wie sich der deut­sche Ar beits markt in jenen Län dern, aus denen die Ar­beits kräfte jetzt kommen sollen, zur Akquise auf stellt. Hier für müssen sich entsprechende Stra te gien ja erst noch entwickeln und bewähren.

VöWö: Be­trachten wir insbe­sondere das Ge­sund heits wesen. Welche Mög lich­keiten und Erwar­tun gen sehen Sie ganz persönlich für die Pflege? Welche Chan cen, welche Risiken?

Koschorrek: Eine der Chancen be­steht darin, dass das Angebot an verfüg­baren Ar beits kräf ten größer wird. Zu­gleich wissen wir erst einmal nicht, über welche Qualifikation diese Arbeits kräfte verfügen, wie fortbildungsfähig und ­wil­lig sie sind und nicht zuletzt auch wie groß ihre Bereitschaft ist, sich in unsere Arbeits­ und Zeit ma na ge mentprozesse einzubringen. Letzt endlich kommt es auch darauf an, wie attraktiv Deutschland ist – denn wir haben einige Mitbewerber in der EU, die die Freizügigkeit für Ar­beitskräfte bereits seit einigen Jahren prak­tizieren und schon das eine oder andere Potenzial an sich gebunden haben.

VöWö: Selbst nach Einführung eines Mindestlohns in der Pflege bleiben etli­che Möglichkeiten für Lohndumping. Sehen Sie das auch so? Und welche Mög­lich keiten gibt es, solche Irritationen aus­zuschließen?

Koschorrek: Dies sehe ich als nicht so problematisch und brisant an, weil sich ein Lohndumping aufgrund der Situation am Arbeitsmarkt mit einem Mangel an Arbeitskräften und aufgrund der demografischen Situation nicht durchsetzen wird. Vielmehr müssen wir eine faire Ent loh nung bieten, weil wir sonst weder deutsche noch ausländische Fach kräfte z. B. für die Tätigkeiten im Pflegebereich finden werden.

VöWö: Kann es zu Be nach tei li gungen deutscher Pflegekräfte kommen?

Koschorrek: Auch deutsche Ar beit­nehmer müssen bereit sein, sich flexibel auf die Öff nung des Arbeits marktes ein­zustellen. Für den Arbeit nehmer bedeu­tet diese Öffnung mehr Konkurrenz, für den Arbeitgeber bedeutet sie mehr Auswahl. Ich bin mir sicher, dass deut­sche Ar beit nehmer der ausländischen Kon kur renz gerade im Pflegebereich durch aus gelassen begegnen können, zu­

bewusst nicht Job, sondern Aufgabe –, der wird sich auch behaupten können. Dies gilt umso mehr, als deutsche Pflege­kräfte einen Sprachvorteil haben, der in der Pflege hoch angesetzt werden muss. Insofern besteht wenig Anlass, sich um den deutschen Arbeit nehmer in dieser Situation Sorgen zu machen.

VöWö: Sehen Sie Unterschiede zwi­schen der stationären Altenpflege und der Pflege im Krankenhaus?

Koschorrek: Nach meiner Ein schät­zung werden sich diese Unterschiede, die zurzeit noch bestehen, nivellieren. So­wohl hinsichtlich der Beschäftigten als auch der Tätigkeiten wird es sehr viel mehr Austausch zwischen beiden Berei­chen geben. Das Schubladendenken in einzelnen Sek toren ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Es muss zu neuen Struk turen kommen, und ich bin sicher, dass das Ar beitsspektrum der qualifizierten Pfle­ge kräfte in der Zukunft deutlich vielfäl­tiger wird.

VöWö: Wie wird sich der Wegzug von Pflegekräften in deren Hei­matländern aus­wirken?

Koschorrek: Wir versuchen ja nicht zum ersten Mal, ausländische Arbeit nehmer für eine Arbeit in

Arbeitnehmerfreizügigkeit – rund 12 Mio. Menschen aus den ost­ und mitteleuropäischen EU­Ländern könnten es sich vorstellen, auszuwandern. Doch nach Deutschland wird es wohl nur gut 1 Mio. ziehen, wenn ab 1. Mai 2011 die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit auch in der Bundesrepublik gilt. Welche Folgen die potenzielle Zuwanderung hat, untersucht eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).1

Höhere Bezahlung und bessere Jobchancen als daheim: Wer auswandert, hat oft wirtschaftliche Gründe. Doch so verlockend, wie die Aussichten in einem anderen Land auch immer sein mögen: Die meisten Länder beschränken die Zuwanderung durch strenge Gesetze. In Deutschland etwa gelten sehr restriktive Regeln für Ausländer, die eine Arbeit aufnehmen wollen – allerdings nicht für EU­Bürger. Diese genießen Freizügigkeit, bislang jedoch mit Ausnahmen: Für die 2004 in die EU eingetretenen Staaten Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschech ien und Ungarn hatten einige EU­Länder Über gangs fristen festgelegt (Abb. unten).

In der Folge haben sich die Wanderungsströme verscho­ben: Deutschland und Österreich zum Beispiel waren bis 2004 für knapp drei Viertel der Polen, die ihre Heimat ver­ließen, die beliebtesten Auswanderungs länder. Dann öffnete Großbritannien seinen Arbeitsmarkt – und die Insel avan­cierte zum wichtigsten Zuwandererziel: Im Jahr 2007 wan­derten 87.000 Personen aus den mittel­ und osteuropäischen EU­Ländern nach Großbritannien aus, aber nur 36.000 nach Deutschland.

Erst mit der Krise 2008 und 2009 ging die Zahl der Migran­ten, die den Ärmelkanal überquerten, wieder deutlich zurück. Geschadet hat der Zustrom aus dem Osten der britischen Wirtschaft nicht. Im Gegenteil: In den Boomjahren wuchs die Wirtschaft auch dank der Migranten, die Beschäftigtenzahlen stiegen, die Löhne sanken nicht wie befürchtet ins Bodenlose und auch der Anstieg der Arbeitslosigkeit hielt sich in Grenzen.

Nun wird Deutschland seinen Arbeitsmarkt für die EU­Neulinge von 2004 öffnen. Wie viele Zuwanderer aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit zu erwarten sind, ist höchst umstritten. Eine Befragung von 7.000 EU­Bürgern Ende 2009 ergab, dass 23 Prozent der Osteuropäer beabsichtigen,

in Zukunft im Ausland zu arbeiten. Dies entspricht ei­nem Potenzial von über 12 Mio. Menschen im Er werbs­alter. Vie le von ihnen wol­len allerdings nicht sofort, sondern erst später auswan­dern. Die meisten planen auch keinen endgültigen Ab­schied von der Heimat, son­dern nur einen vorüberge­henden Aufenthalt im Aus­land. Und Deutschland ist nur eines der möglichen Zie­le.

Aus diesen Befragungs­ergeb nissen lässt sich ein Szenario für Deutschland er­rechnen (Abb. rechts): Dem­zufolge dürften sich die meis­ten Mittel­ und Ost europäer – rund 800.000 – in diesem und im kommenden Jahr auf den Weg in die Bun des re pu­blik machen. Danach wer den es relativ schnell weniger.

Insgesamt werden bis 2020 per Saldo 1,2 Mio. Zuwanderer Deutschland als zweite Heimat wählen – sofern tatsächlich alle Befragten ihre Migrations absichten in die Tat umsetzen.

Gut 1 Mio. Menschen klingt viel – doch es waren schon einmal mehr: So wanderten allein in den 1990er Jahren 3,3 Mio. Personen ein. Seither aber ist Deutschland als Zu wan­de rungsland unattraktiv geworden. In den Jahren 2008 und 2009 verließen mehr Menschen die Bundesrepublik als aus dem Ausland hinzukamen. Für ein Land mit einer ohnehin schrumpfenden Bevölkerung kann dies problematisch sein, besonders, wenn es wieder aufwärts geht mit der Konjunktur. Denn gerade dann werden Arbeitskräfte gebraucht. Kurzfristig kann die Zuwanderung aus Osteuropa also helfen, die größ­ten Personalengpässe zu lindern.

Langfristig wird die Öffnung der Grenzen für die Osteuropäer aber keine aktive Ein wan de rungspolitik ersetzen können,

die Rücksicht nimmt auf die Demografie­Probleme Deutsch lands und bürokra­tische Hürden für Fachkräfte abbaut – schließlich muss die Bundesrepublik mit guten Be dingungen aufwarten.

»Auch deutsche Arbeit nehmer müssen bereit sein, sich flexibel auf die Öffnung des Arbeits­marktes einzustellen. Für den Arbeitnehmer bedeutet diese Öffnung mehr Konkurrenz, für den Arbeitgeber bedeutet sie mehr Auswahl.«

> Thema:

mehr Personal, weniger lohn?Dr. Rolf Koschorrek, MdB, zum Thema Arbeitnehmerfreizügigkeit

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Dr. Rolf Koschorrek, MdBPromovierter Zahnarzt aus Bad Bramstedt, ist seit 2005 direkt

gewählter Abgeordneter der CDU des Deutschen Bundestages. Hier

ist er Obmann der CDU/CSU­Fraktion im Gesundheitsausschuss des

Bundestages, auf dessen Tagesordnung u. a. die Reform des Gesund­

heitswesens und der Pflege versicherung sowie die Krankenhaus­

finanzierung stehen.

Der große Run bleibt aus

1 Vgl. Holger Schäfer: Migrations­ und Arbeits markt wirkungen der Arbeit nehmer freizügigkeit, in: IW­Trends 2/2011 IW Köln

4 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

Sorgen Sie für eine normale Arbeits­belastung und gute Arbeits bedingungen

Planen Sie Dienste und Erholungspausen gemäß den Belastungsgrenzen Ihrer Pflegekräfte. Diese können indi­viduell sehr unterschiedlich sein. Ergänzen Sie den Einsatzplan um tägliche Springer, die Unvorhergesehenes abfedern. Durch gute Arbeits bedingungen binden Sie Personal und profitieren von positiver Mundpropaganda.

Achten Sie auf Zeichen der Überlastung

Hohe Krankenstände sind ein klares Zeichen für eine Überlastung des Pflegepersonals. Achten Sie daneben auch darauf, ob die Zahl der frühzeitigen Berufs aussteiger ansteigt, mehr Mitarbeiter in die Teilzeit wechseln möchten, es eine hohe Fluk tuation in der Belegschaft gibt, sich Feh ler häufen und ob oft Dienst nach Vorschrift gemacht wird.

Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter

Dies ist für Sie nachweislich günstiger als ein hoher Krankenstand oder eine stetige Suche nach neuem Personal. Denken Sie bei Ihren Maßnahmen sowohl an körperliche als auch an geistig­seelische Ent lastungs­angebote. Agieren Sie präventiv statt reaktiv.

Bauen Sie Brücken für Quereinsteiger, ausländische Hilfs­kräfte und jugendli­che Berufs einsteiger

Hilfskräfte und Berufseinsteiger können bei entsprechen­der Betreuung und Weiterbildung zu wertvollen Fachkräften und loyalen Mitarbeitern werden. Bieten Sie Karrierechancen und investieren Sie auch in persönliche Kontakte zu Schulen, Pflege fach schulen und Jobcentern.

Nehmen Sie soziale Netzwerke ernst

Facebook, Internetforen und Twitter können Ihnen bei der Personalsuche helfen oder Ihre Bemühungen zunichte machen. Finden Sie heraus, ob gut oder schlecht über Sie gesprochen wird, hören Sie zu. Nehmen Sie im Internet geäußerte Kritik ernst und nutzen Sie sie, um Missstände in Ihrem Unter nehmen anzupacken. Gelingt Ihnen das, kann sich die negative in eine positive Mundpropaganda verwandeln. Ihre Personalsuche wird leichter.

Fünf Tipps für die Personalsuche und -pflege

D ie Pflegewirtschaft wächst dreimal stärker als die deut­sche Gesamtwirtschaft. De­

mo grafisch bedingt wird die Pflege künftig eine der sichersten Branchen sein, denn mit einer steigenden Zahl an alten Menschen werden auch mehr Pflegekräfte benötigt. Die Jobaussichten sind ideal.

Dennoch herrscht ein immenser Fach­kräftemangel und eine permanente Über­lastung bei einem Großteil des vorhan­denen Personals. Nach Einschätzung des Deutschen Berufsverbands für Pfle ge­berufe (DBfK) fehlen der Pflegebranche weit mehr als 40.000 Fachstellen. Wis­senschaftliche Untersuchungen beziffern den Mangel allein in Kran ken häusern fast doppelt so hoch.

Schuld an diesem Fachkräftemangel sind die schlechten Arbeitsbedingungen, das schlechte Image des Berufes und die Tatsache, dass andere Branchen und Ar­beitgeber attraktiver sind und sowohl ei­ne Karriere als auch Statussymbole bie­ten können. Doch es gibt enorme Ent­wicklungschancen auf dem Pflege ­ markt.

Die Arbeitsbedingungen

Stammpersonal halten und neues Personal finden, das kann nur derjenige, der die Arbeitsbedingungen in der Pfle­ge branche verbessert und sich als attrak­tiver Arbeitgeber positionieren kann. Laut Johanna Knüppel, Referentin des DBfK in Berlin, ist die „wichtigste Aufgabe, ei­ne normale Arbeitsbelastung zu schaffen – anstelle der Dauerbelastung, wie sie heute üblich ist“. Dies gilt sowohl für neue Arbeitskräfte, in erster Linie aber für die vorhandenen Pflegefachkräfte, die auf dem Absprung sind. Viele Pflegekräfte

erhoffen sich eine Reduzierung der Be­lastung, indem sie in die Teilzeit wech­seln. Andere Pflegekräfte suchen ihr Heil in der Flucht und wandern zu den Kran­kenkassen, dem MDK oder den Heim­aufsichten ab.

Bessere Arbeitsbedingungen ergeben sich nicht immer und nicht ausschließ­lich durch eine Aufstockung des Per­sonals. Weitere wichtige Anreize für die Be trof fenen sind Karrierechancen, die Ver einbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeiten und die Opti­mierung von Organisationsabläufen, da­mit eine sinnvolle und verlässliche Freizeitplanung ermöglicht wird. 85 Prozent der Fach kräfte in der Pflege­branche sind Frauen, viele davon allein erziehend. Daher sind Kinder betreu­ungsangebote oder Hilfe bei der Orga­nisation einer Kinder be treuung sinnvoll. Weitgehend übersehen wird bisher, dass die Eltern der Pfle ge kräfte ebenfalls äl­ter werden und manchmal zusätzlich versorgt werden müssen. Auch hier wer­

den Unter stüt zungs an gebote wichtiger.Chancen für eine Verbesserung der

Arbeitsbedingungen entstehen, wenn Frei zeit und Erholungsphasen bewusst geplant werden. Mehrere Tage am Block sind effektiver und hilfreicher als einzel­ne freie Tage. Auch befristete Verab re­dun gen und Sonderregelungen für be­stimmte Lebenssituationen können sinn­voll sein. Solche Absprachen bieten sich beispielsweise an für: − die Einschulung eines Kindes;

− die Organisation von Umzügen oder Pfle ge abläu­fen für pflegebe­dürftige An gehö­rige;− Karriereschritte und Weiter bil­dungs maßnah­men.

Die Vergütung

Geld ist ein wichtiger Anreiz in jedem Beruf. Die angemessene Vergütung ist un­abdingbar für die Motivation der An­gestellten und sie bildet auch die An er­ken nung eines Be rufes innerhalb der Gesellschaft ab. Knüppel schildert die Ver­gü tungs si tu a tion in der Pflege so: „Auch hier gibt es Nachholbedarf, denn häufig wird noch unter Tarif oder nach Kon zern­tarifen bezahlt. Wenn man Fach kräfte fin­den und halten will, wird das in Zukunft nicht mehr möglich sein.“ Fachkräfte sind heute schon rar. Künftig werden sie sich ihre Arbeitgeber aussuchen können. Eine gute Bezahlung wird daher eine zuneh­mend wichtige Rolle spie len im Wett­bewerb um gute Pfle gekräfte.

Gesundheits­ und Präventionsprogramme

Pflegekräfte sind in hohem Maße burn­out­gefährdet. Viele Mitarbeiter fühlen sich körperlich und psychisch so unter

Druck, dass sie häufig krank werden und sich nicht vorstellen können, bis zur Rente in ihrem Beruf zu arbeiten. Demografisch bedingt werden künftig wenige Pfle ge­kräfte eine stetig steigende Anzahl von älteren Menschen pflegen müssen. Um die Herausforderungen in der Pflege­branche zu meistern, ist es unabdingbar, die Gesundheit und Motivation des vor­handenen Pflegepersonals zu erhalten.

Eine Investition in die Gesundheit qualifizierter Pflegekräfte lohnt sich schnell. Mancher Arbeitgeber in der Pfle­gebranche hat die Zeichen der Zeit schon erkannt und kümmert sich aktiv um Mitarbeiter­Programme, die Ent span­nung, Entlastung und Gesund heits­prävention zum Ziel haben. Das Caritas­Seniorenheim St. Josef in Hauzenberg, Bayrischer Wald, ist unter der Leitung von Franz Hackl zum vierten Mal unter die „Besten Arbeitgeber im Gesund heits­wesen“ gewählt worden. 2010 erhielt die Einrichtung zudem den Sonderpreis „Ge­sund heit der Mitarbeiter“. Zum Erfolgs­rezept gehören:– ein Träger­eigener Kindergarten, des­

sen Öffnungszeiten auf den Schicht­dienst der Mitarbeiter abgestimmt sind; somit werden die Eltern entlastet;

− Rücksichtnahme und Mitspracherecht bei der Dienstplangestaltung;

− Freizeit in Blöcken statt einzelnen Ta­gen, um Erholungsphasen zu schaffen;

− Obstkörbe für die Mitarbeiter als Beitrag zu einer gesunden Ernährung;

− Sport­ und Freizeitveranstaltungen wie Tanzkurse und Nordic Walking;

− gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Ernährungsberatung, Angebote zur Gewichtsreduktion und Rau cher­entwöhnung;

− Vorsorgeuntersuchungen im Haus;− jährliche Fitnesswochen für Mit ar­

beiter und Angehörige;− eine wertschätzende Kommunika­

tion.

Die Erschließung neuer Personengruppen für die Pflege

Angesichts des Pflegenotstandes schlug Bundeskanzlerin Angela Merkel die Einbindung von Hartz­IV­Empfängern in die Altenpflege vor. Bundes fami li en­ministerin Kristina Schröder plädiert für die Einführung eines sozialen Pflichtjahres, um den Pflegenotstand abzufedern und neue Personengruppen für die Pflege zu gewinnen. Der DBfK sieht diese Vorstöße kritisch. Knüppel wird sogar sehr deut­lich, indem sie sagt: „Dass man Menschen zu Pflegetätigkeiten verpflichten will, da­von halte ich gar nichts. Wer nur wider­willig in der Pflege ist, kommt notge­drungen in Stresssituationen, denen er nicht gewachsen ist. Das kann fatale Fol­gen haben.“

Eine naheliegende Zielgruppe für Personalsucher sind Quereinsteiger. Sie sind schon heute vielfach in der Pflege zu finden und könnten verstärkt ange­worben und gefördert werden. Für Quereinsteiger spricht, dass sie häufig schon Pflegeerfahrungen mitbringen, da sie beispielsweise nach einer Phase der häuslichen Pflege von Angehörigen auf den Arbeitsmarkt zurückkommen und über eine erhebliche Lebenserfahrung verfügen. Mit Maßnahmen zur Kar­

riere planung können diese zu Fachkräften weitergebildet werden. Auch in auslän­dische Pflegekräfte werden große Hoff­nungen gesetzt. Bisher ist hier allerdings der Durchbruch nicht gelungen. Aus­ländische Fachkräfte gehen heute lieber nach Skandinavien, Australien, in die USA, die Niederlande oder die Schweiz, da in diesen Ländern sowohl die Ver gü­tung als auch die Arbeitsbedingungen besser sind. Wer hier erfolgreich akqui­rieren will, muss an diesen Punkten nach­bessern. Zudem sind Hilfsangebote sinn­voll, die bei Formalitäten zur Aner­kennung von ausländischen Abschlüssen unterstützen oder die Erweiterung von Fach­ und Sprachkenntnissen för­ dern.

Besonders wichtig für die Neu an wer­bung von Pflegepersonal sind Jugendliche. Hier ist viel Überzeugungsarbeit zu leis­ten, denn laut einer Studie des Instituts für Public Health und Forschung (ipp) der Uni Bremen, können sich nur 1,0 Prozent der Jungen und 10,4 Prozent der Mädchen vorstellen, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Auch eine Berufe­App für iPhone und iPad, die die Bundesagentur für Arbeit im Oktober 2010 heraus ge­bracht hat, wird keinen Ansturm von jun­gen Leuten auf die Pflegebranche auslö­sen. Hinzu kommt, dass von den jungen Men schen, die über ein Praktikum oder eine Ausbildung einen Blick in die Pfle­geberufe wagen, viele schon während der Ausbildung wieder aus der Pflege ausstei­gen. Für Knüppel liegt dies daran, dass die jungen Leute „schon im ersten Pra xiseinsatz den Alltag und den Schock, der damit ver­bunden ist, erleben. Ein motivierter jun­ger Mensch wird leider allzu oft nicht ge­nügend praktisch ausgebildet, sondern als billige Arbeits kraft eingesetzt. Er erkennt, dass er offenbar im heutigen Pflegealltag nicht das realisieren kann, was er sich für den Beruf und aus dem theoretischen Unter richt heraus vorgestellt hatte.“

Imagekampagnen

Die Pflegebranche leidet in Deutsch­ land mehr als in vielen anderen Län dern an einem schlechten Image. Und dies bei Jung und Alt. Pflegeskandale sind in den Medien sehr präsent, Pflegeberufe sind in der Gesellschaft wenig anerkannt. Schichtdienste und Ver gü tungs diskus­sionen tun ein übriges, um den Beruf der Alten­ und Kranken pflege wenig attrak­tiv erscheinen zu lassen. Eine aufwändi­ge und kostenintensive An zeigen werbung, wie sie beispielsweise in der Fachzeitschrift

Die Schwester/Der Pfle ger wahrnehmbar ist, hilft nicht aus dem Dilemma. Auch politische Image kam pagnen, wie sie von der Bundesregierung in Auftrag gegeben werden, können nur Wirkung zeigen, wenn sich Arbeits be din gungen und Ver­gütung in der Pfle gebranche spürbar zum Positiven verändern. Allzu viele Menschen unterschätzen die Wirkung von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Sie können zugleich Fluch und Segen sein, denn sie verbreiten gute und schlech­te Bewertungen von Arbeitgebern und Arbeitsbedingungen in Windeseile. Wer schlau ist, sorgt dafür, dass es Positives über ihn zu berichten gibt. Die Pfle­ gekräfte kommen dann künftig von ganz alleine. Esther Niederhammer Die Mitarbeiter des Caritas-Seniorenheims St. Josef in Hauzenberg posieren als Preisträger.

> Thema:

mit obstkorb und TanzkursEntwicklungen und Chancen bei der Personalsuche

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»Um die Herausforderungen in der Pflege branche zu meistern, ist es unabdingbar, die Gesund­heit und Motivation des vorhandenen Pflegepersonals zu erhalten.«

Netzwerke wie Facebook oder Twitter können zugleich Fluch und Segen sein, denn sie verbreiten gute und schlechte Bewertungen von Arbeitgebern und Arbeits-

bedingungen in Windeseile. Wer schlau ist, sorgt dafür, dass es Positives über ihn zu berichten gibt.

5Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

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D ie Zeiten des Klosterlebens sind vorbei im Pallottiner­Haus in Olpe. Doch auch in

seiner jetzigen Funktion als Pflege­einrichtung markiert der repräsenta­tive Bau ein Bekenntnis zu Selbst­bestimmung und Menschenwürde je­des Einzelnen.

Sicher hätte dies dem Gründer der Gemeinschaft, Vinzenz Pallotti, gefallen. Anfang des 20. Jahrhunderts auf einer grünen Anhöhe vor den Toren der Stadt erbaut, wurde die ehemalige Klosteranlage 2008 von der Gut Osterseifen Ver­waltungs gesellschaft aufgekauft. Sie über­nahm das Anwesen mitsamt der dazuge­hörigen Kirche, die bis heute von der Gemeinde für Gottesdienste genutzt wird und einen separaten Zugang vom Pfle­gebereich aus besitzt. Ganz sind die Pal­lot tiner­Brüder indes nicht verschwun­den. Derzeit leben sechs von ihnen im WohnGut, sie stehen den Bewohnern als Seelsorger zur Verfügung und betrei­ben auf demselben Gelände eine Jugend­bildungsstätte.

Ein altes Kloster als Pflegeeinrichtung? Klingt ungewöhnlich, doch die typische Raumaufteilung mit zahlreichen Räumen und nicht zuletzt die idyllische Lage am Stadtrand von Olpe, mitten in den grü­nen Hügeln des Sauerlandes, prädesti­nieren die Anlage geradezu für den sta­tionären Pflegebetrieb. „Ein Glücksfall“, sagt Geschäftsführer Michael Korn nicht ohne Stolz, „nur die wenigsten Pflege­heime verfügen über eine solche Au sstat­tung.“

Es ist kein alltägliches Pflegekonzept, dem sich Korn und sein Team verschrie­ben haben. Dahinter steckt die Über­zeugung, dass sich Wohnlichkeit und professionelle Betreuung nicht ausschlie­ßen und dass sich beides auf dem Preis­

niveau einer durchschnittlichen neuen Einrichtung realisieren lässt. „Nur, weil jemand pflegebedürftig ist, braucht er doch nicht auf eine wohnliche, heimeli­ge Atmosphäre zu verzichten“, ist Korn überzeugt.

Im Grunde genommen sollte dies selbstverständlich sein. Doch, wie viele Menschen aus leidvoller Erfahrung wis­sen, sieht die Realität meist anders aus. Gerade größere Einrichtungen tendieren dazu, einen klinischen Charakter anzu­nehmen. Vielleicht, weil man glaubt, die Dinge seien dann einfacher zu handha­ben. Aber ist es wirklich leichter, Li no­le um boden zu wischen als einen Teppich zu pflegen? Im WohnGut Osterseifen dominieren jedenfalls Naturmaterialien. Holz, Teppich, Stein – und der Betrieb funktioniert reibungslos. Bei der diesjäh­rigen MDK­Prüfung schnitt das Haus mit der Top­Note 1,2 ab, der NRW­Landesdurchschnitt lag bei 2,4.

Alt­ und Neubau zusammengenom­men, verfügt das WohnGut über 100 Pflegeplätze in sechs Wohnbereichen, hin zu kommen 40 Wohnungen im Be­treuten Wohnen. Dabei distanziert man sich vor allem im Pflegebereich ganz be­wusst von der sterilen Kälte vieler „Pfle­gefabriken“. Das Ambiente erinnert dank dem eigens für die Einrichtung entwor­fenen Mobiliar im gehobenen Land haus­Stil eher an ein Hotel. Eine Um gebung zum Wohlfühlen, nicht nur für die Be­

wohner. Das Wohn Gut ist ein Ort, den man gern besucht, als Angehöriger oder einfach so. Ver­glichen mit ande­ren Ein rich tun gen kommen tatsäch­lich überdurch­schnittlich viele Besucher, wie neue Mitar bei ter

im Haus oft überrascht feststellen. Damit sich die Bewohner und ihre Gäste in al­ler Ruhe treffen und unterhalten können, wurden die Gemeinschaftsbereiche be­wusst großzügig gestaltet, so etwa das hauseigene Café, wo ein Pianist den Plausch bei Kaffee und Kuchen begleitet.

Insofern ist der Name WohnGut denn auch in mehr als einem Sinn zu verste­hen: Ein großes Anwesen und gleicher­maßen ein guter Ort zum Leben – wo die individuellen Bedürfnisse der Bewohner oberste Priorität besitzen. Also das genaue Gegenteil all der Vorstellungen, die ei­nem beim Wort „Heim“ durchs Gehirn geistern. Wer ins Heim kommt, ist abge­schoben, eingesperrt und von der Welt vergessen, Michael Korn kennt diese düs­teren Assoziationen nur zu gut. Und er weiß, wie wenig sie der alltäglichen pfle­gerischen Leistung gerecht werden.

Wie viel fachgerechte, einfühlsame Pfle­ge und die richtige Umgebung selbst bei

Demenzerkrankungen ausmachen, zeigt das Konzept des WohnGutes. Der Neubau wurde gezielt auf die Bedürfnisse der Be­troffenen zugeschnitten. So ist der Grund­riss für Wohngemeinschaften konzipiert, ein Bilder­Farb­Konzept erleichtert die Orientierung, Erinnerungsecken und Me­mory­Boxen geben dem Ge dächt nis Halt.

All dies sind Selbstverständlichkeiten für Korn, denn: „Wer das nicht macht, geht völlig an der Realität vorbei.“ Die Realität in Olpe ist dieselbe wie in den

meisten Einrichtungen: etwa die Hälfte der Bewohner leidet an Alzheimer und verwandten Erkrankungen, Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 70 Prozent von ihnen irgendwann betroffen sein werden. Dass das Ambiente auch dieser Personengruppe guttut, erlebt Korn all­täglich: „Wenn ein Mensch sich nicht mehr an Vergangenes erinnert, bekommt er doch noch mit, wo er sich befindet, nimmt Reize der Umgebung auf, seien sie nun positiv oder negativ.“

Mit seinen rund 14 Hektar Außen­anlagen ist das WohnGut so weiträumig, dass sich auch Personen mit Ori en­tierungsstörungen in schöner Umgebung ungefährdet bewegen können, etwa im eigens angelegten Sinnesgarten. In der Innenstadt wäre das undenkbar, weiß Michael Korn: „Wenn Sie da um ein paar Ecken gehen, sind Sie weg.“

Einen adäquaten Partner für die Symbiose von pflegerischer Qualität und gehobenem Wohnkomfort hat das WohnGut in der Völker AG gefunden, die das Haus komplett mit Pflegebetten ausgestattet hat. Völker vermochte nicht nur durch technische Exzellenz und Qualität zu überzeugen, sondern auch in Sachen Flexibilität: „Die Qualität der Betten hat uns sofort überzeugt. Und: sie ließen sich so umgestalten, dass sie perfekt zum Mobiliar passen. Wir brauch­ten dazu nur Kopf­ und Fußende auszu­tauschen. Bei anderen Anbietern war das nicht möglich.“ Entstanden ist ein Bett mit dem Völker­typischen, hochwerti­gen Innenleben, das sich perfekt ins Design konzept des Hauses einpasst.

Aber warum all die Mühe? Das Konzept WohnGut beschreitet einen neuen Weg, weil sich die Ansprüche der Menschen an eine Pflegeeinrichtung verändern wer­den, prognostiziert Michael Korn. Gehört der Großteil der derzeit Pflegebedürftigen noch den Jahrgängen um 1920 an, de­ren Leben über weite Strecken von Krieg und Entbehrungen geprägt war, werden die späteren Jahrgänge höhere Ansprüche in Sachen Wohnkomfort stellen. Michael Korn und sein Team sind bereit für den Wandel: „Wir wollen das gewährleisten, weil ich glaube, dass wir es können. Und die Kosten müssen nicht höher sein als bei Einrichtungen im Krankenhaus­ Stil.“ Inge Hüsgen

> refereNz:

symbiose von Pflege und wohnlichkeitDas WohnGut Osterseifen in Olpe

Mit seinen rund 14 Hektar Außen anlagen ist das WohnGut so weiträumig, dass sich auch Personen mit Ori en tierungsstörungen in schöner Umgebung ungefähr-

det bewegen können, etwa im eigens angelegten Sinnesgarten.

Einen adäquaten Partner für die Symbiose von pflegerischer Qualität und gehobenem Wohnkomfort hat

das WohnGut in der Völker AG gefunden, die das Haus komplett mit Pflegebetten ausgestattet hat.

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»Die typische Raumaufteilung mit zahlreichen kleinen Räumen und nicht zuletzt die idyllische Lage mitten in den grünen Hügeln des Sauerlandes prädestinieren die Anlage geradezu für den stationären Pflegebetrieb.«

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6 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

Wir suchen Einrichtungen der Altenpflege, die sich an der Studie „Dekubitustherapie mit Völker MiS® Activ“ beteiligen wollen. Die Studie erfüllt das anspruchsvolle Evidence Level 1b. Sie wird seit mehr als 3 Jahren durchgeführt.

Voraussetzungen zur Teilnahme an der Studie:

• Es muss ein Bewohner mit Dekubitus Grad 2 bis 4 in der Gesäßregion in Ihrer Einrichtung sein.

• Die Zustimmung des Betroffenen bzw. des Betreuers muss vorliegen.

• Die Beobachtungszeit beträgt 28 Tage (4 Wochen) und sollte in Ihrer Einrichtung möglich sein.

• Es erfolgen mehrmals täglich Erhebungen durch einfache Skalen, die in einer Mappe zusammengefasst sind.

• Die Dekubitalwunde muss grundsätzlich heilbar sein; d. h. bei infizierten Wunden, komplett mit Nekrosen bedeckten Wunden usw. ist eine Heilung ohne vorherige chirurgische Therapie nicht zu erwarten, sodass wir auch keine Heilung messen können.

Ablauf:

1. Wenn Sie die o. g. Voraussetzungen erfüllen, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf (per E-Mail oder telefonisch).

2. Sie bekommen von uns eine Einverständnis erklärung, die zu unterschreiben ist.

3. Sie senden uns aktuelle Bilder der Wunde(n) zu.

4. Wir melden uns umgehend und entscheiden, ob die Wunde ein messbarer Dekubitus ist. Es erfolgt eine „Losziehung“, die entscheidet, ob der Bewohner auf dem bisherigen Lagerungssystem liegen bleibt oder ob er das Völker MiS® Activ erhält.

5. Ggfs. erfolgt die Lieferung und Einweisung in das Bett und in die Studienunterlagen.

6. Beginn der Studienzeit.

7. Nach Abschluss der Messungen senden Sie uns die Studienunterlagen und die Bilder zu.

8. Sie erhalten für eine vollständig durchgeführte Messung eine Aufwandsentschädigung von 200 EUR, die Sie uns in Rechnung stellen können.

Ansprechpartner:

Gerhard Schröder, Akademie für Wundversorgung, Tel. 05571 3029316, E-Mail: [email protected]

Studienteilnehmer gesucht

Akademie für WundversorgungVon Experten für Experten

D ie Entscheidung für ein ge­ringwertiges Produkt bringt jede Menge Nachteile. Nutz­

wert und Anwendungs möglich keiten sind nicht optimal, die eingesparten Kosten bei der Investition schla gen durch mehr Arbeits­ und Zeitaufwand mit erhöhten Folgekosten zu Bu­ che.

Andererseits stellen wegweisende Pro­dukte mit einer Vielzahl innovativer Merk male für den Investor einen Mehr­wert dar, dessen geldwerter Vorteil nicht immer sofort erkennbar ist.

Das trifft auch auf die Anschaffung von Pflege­ oder Klinikbetten zu. Und zwar durchaus mit folgenschweren Kon­se quenzen, denn bei einer Nut zungs zeit zwischen zehn und zwanzig Jahren sum­miert sich ein täglicher Mehraufwand, z. B. von zehn bis zwanzig Minuten pro Bett und Tag, zu einem stattlichen Betrag. „Bei einer Einsparung von nur fünf Mi­nu ten am Tag“, so Heinrich Völker, Vorstand der Völker AG, „hat sich jedes Völker Bett bereits nach nur 14 Monaten voll und ganz amortisiert.“

Das richtige Pflegehilfsmittel kann aber für den ökonomisch denkenden Betreiber nur ein Garant für Erfolg sein. Die ste­te Auseinandersetzung mit einem stän­digen Verbesserungsprozess und die Erfahrungen aus After­Sale­Beratungen haben den Hersteller Völker daher be­wogen, das Projekt Völker Con sul ting zu initiieren. Die bisherigen Er folge zei­gen, dass die Verschwendung von Zeit und Material um 30 bis 50 Pro zent ge­senkt werden kann. Mit dieser Weiter­entwicklung hin zu einer 2­Säulen­Strategie verfolgt das Unternehmen sein Ziel, Kunden und solchen, die es wer­den wollen, volle Zufriedenheit zu ga­rantieren.

Wegweisende Produkte mit innovativen Merkmalen

Wegweisende Produkte bieten dem Käufer neue oder bessere An wen dungen. Am Beispiel Pflege ­ bzw. Klinikbett sind diese bei Völker Pro dukten rasch ersicht­lich: stabiler Teleskophub, geteilte Seiten­sicherungen, stimulierende Liegefläche, geschlossene Bauteile, hygienisches Kon­struk ti ons prinzip. Die se Mög lich keiten sind in den Augen des Her stel lers Völker der art perfekt, dass das 1­Pro dukt­Prin­zip verfolgt werden kann. Wäh rend an­dere Anbieter die mehr oder weniger ho­hen Preise ihrer unterschiedlichen Mo­delle mit deren unterschiedlichem Nutzen und deren unterschiedlicher Qualität be­gründen, fließen bei Völker alle Vorteile in jedes einzelne Völker Bett ein.

Für jeden Pflegebedarf: das 1­Produkt­Prinzip

Gleichwohl hat das intensive Studium von Pflegebedarf und Pflege möglichkeiten

da zu geführt, dieses 1­Produkt­Prinzip mo­dular zu ergänzen. Auch wenn jedes Völker Bett auf der gleichen Grund kon struktion basiert, kann es doch aufgrund eines mo­dularen Baukasten kon zeptes den An wen­deranforderungen angepasst werden. Die erste Ergänzung war das Nie drigst bett für extrem Sturz gefährdete. Es lässt sich bo­dennah absenken und somit den Be woh­ner/Patienten im Falle eines Falles nur noch aus dem Bett herausrollen.

Als zweite Er gän zung folgte das Vis­a­Vis, um Patienten früh nach herzchirurgi­

schen oder abdo­minalen Ein griffen sowie multimorbi­de Be woh ner mit nur einer Pflege­kraft mobilisieren zu können. Diese „Ak ti vie rung“ nach vorn heraus, vom Liegen über das

Sitzen mit echtem Bo den kon takt hin zum Stehen und Ge hen, ist insofern wegwei­send, weil diese Betroffenen nur sehr schwer oder gar nicht über die Seite aus dem Bett heraus bewegt werden können.

Produktkompetenz als erste Säule

„Aufgrund der Bestätigung durch Stu­dien, besonders aber auch aufgrund der Rück meld ungen aus dem An wen derkreis, sehen wir uns unserem selbstgestellten Auf­trag, das beste aller Pfle ge betten zu bauen, schon ganz nahe gekommen“, betont Heinrich Völker. Aus den Vorteilen, die Völker Betten bieten, leitet sich ein Bündel vielfältiger Kom pe tenzen und Konzepte ab. Da zu gehören neben dem Healthcare De­ sign und der bereits erwähn ten medizini­schen Kompetenz auch die Produktion „Made in Germany“ und die Völker Ser­vices auf Basis eines elektronischen Diag­nos tic Systems.

Mit wegweisenden Produkten, inno­vativen Merkmalen und werterhalten­den Kompetenzen bildet das Völker Care

Concept1 eine erste Säule. „An sätze, die einen wesentlichen Bei trag zum wirt­schaftlichen Er folg einer Ein rich tung leis­ten können“, so Völker.

Be ratungs kompetenz als zweite Säule

Neben der Pro dukt beratung vor und nach dem Kauf von Betten wurde Mitte letzten Jahres Völker Consulting 2 an den Start gebracht. „Es bildet eine zweite Säule der Zielsetzung, unsere Kunden – und die Kunden unserer Kunden – wirk­

lich umfassend zufriedenzustellen.“ Wäh­rend Heinrich Völker seine Produkte als Pflegehilfsmittel und damit als Werk­zeuge in der Pflege sieht, gilt es, zusätz­liche Wege und Mittel zu finden, um Pflege optimal zu gestalten. Mit der Zielsetzung: mehr Zeit für Pflege und Betreuung. Das bedeutet, alle Ak ti vitäten innerhalb einer Ein richtung, die für ei­ne Wert schöp fung notwendig sind, op­timal aufeinander abzustimmen und über­flüssige Tä tigkeiten zu vermeiden.

Dazu Heike Heymann von Völker

Consulting: „Wir überprüfen und ver­bessern jede Pfle ge einrichtung unter zwei Gesichts punkten. Aus Sicht des Be­wohners, dessen Wünsche nach Ver füg­barkeit, In di vi dualität, Qualität und letzt­lich auch Preisgestaltung optimal erfüllt werden müssen. Und aus der Sicht des Betreibers, dessen Ein rich tung profita­bel funktionieren und nicht zuletzt auch ihre Wett bewerbsfähigkeit verbessern muss.“

Basis der 2­Säulen­Strategie

Gearbeitet wird nach den Prinzipien des bewährten Völker Verbes serungs­prozesses. So schafft es Völker Consulting, schrittweise das Spannungsfeld zwischen sozialen und ökonomischen An for de­rungen nicht nur abzubauen, sondern tatsächlich zu lösen.

Bei diesem Verbesserungsprozess ge­hen die Produktidee „Völker Betten“ und die Beratungsidee „Völker Consulting“ eine enge Verbindung ein. „Wir produ­zieren unsere Betten in schlanken Ar­beits abläufen und im Rahmen eines stän­digen Verbesserungsprozesses“, erläutert Heinrich Völker. „Seit zwölf Jahren wer­den wir dazu erfolgreich von der Unter­nehmensberatung Porsche Consul ting unterstützt. Da war es nur konsequent, diesen Verbesserungsprozess – und da­mit die Erfolge des Systems – auch auf die Pfle ge selbst zu übertragen.“ Dabei garantiert das Prinzip einer ständigen Ver bes serung von innen nach außen, dass die Be ratung von allen Be teiligten als Hilfe zur Selbst hilfe angenommen wird. Heiko Heine

> ProdukTe & services:

Produktkompetenz & BeratungskompetenzMehr als nur Betten: Die Völker 2-Säulen-Strategie

» Bei einer Einsparung von nur fünf Mi nu ten am Tag , so Heinrich Völker, hat sich jedes Völker Bett bereits nach nur 14 Monaten voll und ganz amortisiert. «

Produktkompetenz:Innovative Merkmale sorgen für einen Mehrwert, indem durch einen geringeren Arbeits- und Zeitaufwand Folgekosten reduziert werden.

Beratungskompetenz: Durch die Übertragung der Idee des ständigen Verbesserungsprozesses auf die Pflege

können alle Ak ti vitäten innerhalb einer Einrichtung optimal aufeinander abgestimmt werden.

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1 Völker Wörld Nr. 37, I/2010: Ein großer Wurf – Völker stellt sein Care Concept vor.

2 Völker Wörld Nr. 41, I/2011: Mehr Zeit für Pflege und Betreuung – Erfolgreicher Start von „Völker Consulting“.

Diese Ausgabe: Die etwas andere Unternehmensberatung – Mit Völker Consulting der Verschwendung auf der Spur.

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7Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

• GrundsätzederKörperwahrnehmung,aktivierendeBewegungundMobilisation.

• WelcheFähigkeitenbrauchtderPatient/BewohnerfürdasSitzenanderBettkanteodereinenTransferaufeinenStuhl?

• UnterstützungderWahrnehmungdurchMicro-Stimulations-Systeme.

• MöglichkeitenmitdemneuenVölkerVis-a-Vis.

• ErarbeitungunterschiedlicherTransferformen.

• PraktischeUmsetzungallerrelevantenThemenamBett.

• PositionierungsvorschlägefürunterschiedlicheKrankheitsbilder.

Referenten:BeatePeddinghaus,Kranken-schwester,TrainerinfürdasAktivitas-Pflege®Konzept,OEPBerufsgenossenschaft-lichesKlinikumBergmannsheil,BochumundAlexanderMüller,Produktspezialist,Gesundheitsökonom(FH).

WeitereInformationenunterwww.voelker.de>Aktuelles>Seminare.

Termine:6. Juli Frankfurt14.September Hamburg12.Oktober München

Dialog

Pflegeseminare: Professionelle Pflege wird unterstützt durch innovative Hilfsmittel – Wahrnehmung, Aktivierung, Mobilisierung.

Völker AG·WullenerFeld79·58454Witten·Tel.+49230296096-0·[email protected]·www.voelker.de

> messeN & schuluNgeN:

T op­Experten diskutierten auch in diesem Jahr auf der Al ten­pflege 2011 in Nürnberg wie­

der über aktuelle und brisante Themen der Pflegebranche.

Vom 12. bis 14. April trafen insgesamt 34.000 Fachbesucher, von denen 40 Prozent leitende Funktionen innehaben, auf rund 700 Aussteller. Am Stand der Völker AG galt das Interesse besonders der neu gegründeten Völker Consulting, die auf der Messe zum ersten Mal der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. „Wir beraten und begleiten Alten pflege­

ein rich tungen, um mehr Freiraum für eine menschenwürdige Be treu ung zu schaffen“, so Heike Heymann, Leiterin von Völker Con sul ting.

Die Idee hinter dem Konzept ist, die bewährten Verbesserungsprozesse, die Völker in der Produktion umsetzt, auf die Pflege zu übertragen. Was es bedeutet, nach ständiger Verbesserung zu streben, und wie schlanke Prozesse in den Ein­richtungen erreicht werden, zeigt Völker Consulting Leitung wie Mit ar beitern be­reits in den ersten Tagen des Projekts. Nach einem ganztägigen Kaizen­Seminar mit Theorie und Praxis erfolgt über vier Tage eine detaillierte Ist­Analyse. An­schließend werden in einer zweiwöchigen Optimierungsphase in Themen­Work­shops gemeinsam Lösungen erarbeitet und bereits während des laufenden Projekts in die Praxis des Pflegealltags umgesetzt.

Dass optimierte Abläufe die Arbeit des Personals erleichtern und mehr Zeit für die Pflege der Bewohner schaffen, liegt auf der Hand. Die Wertschöpfung einer Pflegekraft beträgt maximal 60 Prozent der täglichen Arbeitszeit. „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass durch Völker Consulting von den 40 Prozent Ver­schwen dung etwa die Hälfte vermieden werden kann“, versichert Heike Heymann, die als Krankenschwester selbst jahrelang in der Pflege tätig gewesen ist. Mit die­sem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ un­terstreicht Völker seinen An spruch an ei­ne menschenwürdige Pflege. Völker Con­ sulting sorgte aber nicht erst auf der Messe für Begeisterung: „Bereits Mitte letzten Jahres liefen die ersten Pilot projekte mit großem Erfolg. Dabei richtet sich unsere Beratung an sämtliche Pflege einrichtungen, unabhängig davon, welche Betten vor Ort in Betrieb sind“, so Heymann.

Am Messestand der Völker AG gab es aber noch mehr zu sehen. So konnte das fachkundige Publikum durch Probeliegen und ­sitzen im Völker Bett Vis­a­Vis selbst erleben, was es bedeutet, auf Augen­höhe gepflegt zu werden bzw. zu pfle­gen. Auch das neue Völker MiS® Activ,

das jetzt noch leistungsfähiger und mit einer nahezu verschleißfreien Antriebs­technik ausgestattet ist, wurde in Nürn­berg vorgestellt. Um therapeutische Maß­nahmen individuell abstimmen zu kön­nen, stehen per intuitiver Menüführung mehrere Programme zur Verfügung: Ge­schwindigkeit, Bewe gungs muster, Pausen und Nacht program me. Dass Völker der Schutz von pflegebedürftigen und beson­ders sturzgefährdeten Be woh nern am Herzen liegt, zeigt sich auch beim Völker Niedrigstbett. Es kann auf eine Boden­nähe von 23 cm heruntergefahren und

für die Arbeit der Pflegekraft auf ei­ne ergonomische Höhe von 74 cm wieder hinaufge­fahren werden.

Getreu der Phi­losophie, dass be­sonders Men schen, die der Pfle ge be­

dürfen, einen Anspruch auf Res pekt und Achtung ihrer Würde haben, hat Völker wieder eine Reihe von wegweisenden Lö­sungen für die stetig steigenden He raus for­derungen in der Pflege wirtschaft geliefert.

Dabei ist eins sicher: Durch die gelun­gene Vorstellung von Völker Consulting auf der diesjährigen Altenpflege kann sich die Öffentlichkeit sicher sein, dass das Unternehmen auch 2012 in Hannover wieder überzeugen wird. Jana Boose

Am Stand der Völker AG galt das Interesse der neu gegründeten Völker Consulting.

> völker iNside:

wegweisende lösungenVölker auf der Altenpflege in Nürnberg

InternatIonal Modern HospItal sHow 13.–15. 7. 2011 Tokio/Japan International Exhibition Center

4. regensburger IntensIvpflegetag 29. 9. 2011 Regensburg Universitätsklinikum

pflegekongress wIen 3.–4. 11. 2011 Wien/Österreich Austria Center

MedIca 16.–19. 11. 2011 Düsseldorf Messegelände

InterdIszIplInärer wundkongress 24. 11. 2011 Köln Sartory-Säle

panaMerIcan and IberIc congress of IntensIve and crItIcal care MedIcIne 29. 11.–3. 12. 2011 Cartagena/Kolumbien Centro de Convenciones

B ei der sogenannten Visitation der Evan gelischen Kirche von Westfalen standen für Präses

Alfred Buß und seine Delegation von 24 Experten in einer Woche 150 Ter­mine auf dem Programm. Dazu gehör­te auch der Besuch bei der Völker AG am 24. Mai 2011.

„Wir haben die Firma Völker ausge­wählt, weil dieser Betrieb zu den wichti­gen wirtschaftlichen Unternehmen im Kirchenkreis Hattingen­Witten zählt. Und weil wir über die Diakonie Mark­Ruhr in partnerschaftlichen Beziehungen zu diesem Un ternehmen stehen“, erläu­tert Super intendent Ingo Neserke.

Mit etwa 900 Betten in der stationä­ren Al ten pflege und zwei Krankenhäusern in Iserlohn und Schwerte ist diese Diakonie auch Kunde der Völker AG. Die Begrün dung: Die Diakonie Mark­Ruhr leistet Pflege mit Hochachtung vor der Würde der alten Menschen. Nicht anders lautet die Firmenphilosophie der Völker AG. Dies war aber nur ein erster Ansatzpunkt.

„Wir konnten bei der Besichtigung der Völker Produktion feststellen, wie die Mit arbeiter in alle Arbeitsprozesse ein­bezogen werden und hier menschliches Miteinander gelebt wird“, so Neserke. Aber auch die Produkte selbst überzeug­ten die Besucher. „Die Idee, ein Pflegebett zu teilen und solch ein praktikables Auf­stehbett zu realisieren, mit dem die Füße

festen Bodenkontakt haben – vor allem aber mit der Möglichkeit, dass sich Pfle­gende und Gepflegte auf Augenhöhe be­gegnen können – das hat uns beein­druckt.“

So ist Neserke überzeugt, dass Völker ein Beispiel des gelungenen Struktur­wandels im Ruhrgebiet ist. Darüber hi­naus konnten alle Beteiligten bei der Be­sich tigung spüren, dass es ein Unter neh­men ist, das motiviert und engagiert mit Menschen für Menschen arbeitet. „Dies wurde uns bei dem Besuch ganz präg­nant vor Augen geführt. Wir als Kir che arbeiten ja im Auftrag Jesu mit Men­schen für Menschen. Genau das konn­

ten wir – mit einer vergleichbaren Werte­haltung – auch in der Firma Völker fest­stellen.“

Verblüffend für die Delegation war zu dem die Tatsache, dass dieses Prinzip – durch die eigenen Mitarbeiter eine ste­te Verbesserung der Arbeitsprozesse zu initiieren – nicht allein auf die Ent wick­lung und Produktion von Pflege hilfs mit­teln beschränkt ist. In einem weiteren Schritt „über den Tellerrand hinaus“ wird das Konzept nun als Beratungsprojekt in die Altenpflegeheime hineingetragen. Dort gilt es zum Wohl der pflegebedürf­tigen Menschen und der Mitarbeiter Pfle­geprozesse zu optimieren und Ver schwen­dung zu minimieren. Heiko Heine

Visitation bei Völker mit Superintendent Ingo Neserke, Heinrich Völker und Präses Alfred Buß (v.l.n.r.).

150 Termine standen für die Delegation auf dem Programm. Einer davon: Die Völker AG in Witten.

> völker iNside:

mit menschen für menschenDer Präses der Ev. Kirche zu Gast in Witten

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»Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass durch Völker Consulting von den 40 Prozent Ver schwen dung etwa die Hälfte vermieden werden kann.«

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8 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

Das Völker Care Concept stellt die Ansprüche pflegebedürftiger Menschen und die Erwartungen der Pflegenden in den Mittelpunkt: www.voelker.de

Völker AG · Wullener Feld 79 · 58454 Witten · Tel. +49 2302 96096-0 · Fax -16

Völker Vis-a-Vis: Ein wegweisendes Produkt im Völker Care Concept.Das Vis-a-Vis mobilisiert immobile Bewohner vom Liegen über eine ideale Sitzposition heraus zum Aufstehen und Gehen. Ein ganz wesentlicher Vorteil von Völker Betten für eine aktivierende Pflege.

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S eit fast einem Jahr läuft Völker Consulting. Besser sollte man sagen: Völker Consulting rennt.

„Lean­Pflege“ heißt das Leitwort, nach dem das Consulting Team von Völker die Abläufe im Pflegeheim von außen betrachtet und dann mit den Mit­arbeitern zusammen, also von innen heraus, einen ständigen Ver bes se rungs­prozess initiiert.

Die Erfolge stellten sich spontan ein: „Wenn wir nach drei Wochen das Projekt beenden, haben die Mitarbeiter gelernt, Ver schwendung zu erkennen und dau­erhaft zu vermeiden“, so Heike Heymann von Völker Consulting. „Es sind über­wiegend Bürokratie, fehlende Standards und unklare Vorgaben, die wertvolle Zeit fressen – und damit Geld vernichten.“

Von der eigenen Produktion lernen

Der Bettenhersteller Völker entwickelt und produziert seit etwa 30 Jahren mit außergewöhnlichem Aufwand außeror­dentlich innovative Pflegebetten. Um die­se „Mehrwert­Betten“ zu relativ günsti­gen Preisen anbieten zu können, mussten nicht nur ausgeklügelte Konstruktions­konzepte erarbeitet werden, auch die Pro­duktion musste stetig verschlankt wer den. Die „Schlanke Pro duk tion“ bzw. „Lean Production“ wurde bereits in den 50er Jahren von Taiichi Ohno und seinem Team bei Toyota eingeführt. In Deutsch­land war es der Autobauer Por sche, der dieses Wissen angewendet hat und sich so zu einem der produktivsten Unter­nehmen seiner Branche entwickelte.

Diese Erfahrungen macht sich Völker seit gut zwölf Jahren zunutze. In enger Zusammenarbeit mit Porsche Consulting wurde das sogenannte Prinzip der konti­

nuierlichen Verbesserung zum wichtigs­ten Element in der Produktion. Dabei geht es um die Steigerung des Kunden­nutzens durch z. B. die Erhöhung von Qualität und die Steigerung der Mitarbei­termotivation durch die Reduktion von Verschwendung. So kann eine Produkti­vitätserhöhung realisiert werden, ohne die Arbeitsleistung zu verdichten oder gar Mitarbeiter zu entlassen. Mit Kaizen, so der japanische Begriff – für den in Deutschland inzwischen das Kürzel KVP (kontinuierlicher Verbes serungs prozess) steht – soll Verschwen dung auch nach­haltig vermieden werden.

Kaizen als Prinzip im Unternehmen

Kaizen setzt sich zusammen aus „Kai“ = Veränderung und „Zen“ = zum Bes­seren. Damit ist die schrittweise und ste­tige Verbesserung von Abläufen, Pro­duktionsverfahren oder Produkten durch alle Mitarbeiter eines Unternehmens ge­meint. Dabei kommt es nicht auf die gro­ßen Innovationen an, sondern auf die Einbeziehung aller Mitarbeiter, die Viel­zahl an Verbesserungsvorschlägen, die

schnelle Umsetzung und die Sichtbarkeit der Erfolge.

Veränderungen und Verbesserungen, die aus Kaizen resultieren, sind nicht mit jenen Veränderungen und Ver bes se run­gen vergleichbar, die ein Ergebnis des In­no vationsmanagements sind. In no vationen zielen auf grundsätzlich neue Produkte, Produktdetails und Prozesse ab, sie spie­len sich vor allem im Rahmen von For­schung und Ent wicklung ab. Kaizen strebt nach Detail verbesserung und Stan dar di­sierung und zielt ursächlich vor allem auf

die Pro duktion ab. Da mit wird es als ein Element des To tal Quality Ma­na ge ments gese­hen.

Kaizen in der Gesund heits­wirtschaft

Nach der Um stellung auf die diagno­sebezogenen Fall pau schalen (DRG) hat man in den USA die Lean­Methode erst­mals auf die Ge sund heitswirtschaft über­tragen. Porsche Consulting führte die schlanken Prozesse im Kranken haus erst­malig in der Herz­ und Gefäß chirurgie der Uniklinik Freiburg ein. Diesem Bei­spiel folgten seitdem 60 weitere Kranken­häuser, die sich von Porsche Consulting in den Themen Lean und Kaizen haben beraten lassen. Der Un terschied zur kon­ventionellen Unter nehmens be ra tung? Ach­ten diese vor allem auf Kostensenkung durch Ra battierung beim Einkauf, Tarif­zurück haltung und Arbeitsplatzabbau, so befähigt KVP alle Mitarbeiter, Kosten oder Aufwand durch die Vermeidung jeg­licher Verschwendung zu reduzieren und jeden Tag Verbesserungen einzuführen.

Der kleine Schritt von der Produktion zur Beratung

Kaizen­Mitarbeiter von Völker hatten sich bereits vor Jahren in Pflege heimen umgesehen und erkannt, wie viel Po ten­zial in den alltäglichen Prozess abläufen

steckt. Wenn einerseits Völker Betten da­zu beitragen sollen, die Pflege von Betrof­fenen menschenwürdig zu machen, dann sollte doch bitteschön auch die Ar beit der Pflegenden in diesem Sinne optimiert wer­den. Es lag für Völker nahe, zu prüfen, inwieweit sich die Maß nahmen für „Lean Production“ auf die Pflege übertragen las­sen. Die Idee für Völker Con sulting wur­de geboren und zusammen mit Beratern von Porsche Consulting und Völker­eigenen Fach kräften aus dem medizini­schen Bereich realisiert. Mit ar beiterin der

ersten Stunde war Heike Heymann, die von Gerald Tomenendal, Projektmanager bei Porsche Consulting, als Kaizen­Trainerin ausgebildet wurde und mit ihm zusammen das Beratungs konzept entwi­ckelte. „Bei diesem Konzept überzeugt vor allem, mit welcher Inten sität gemeinsam mit Mitarbeitern in Work shops die Lö­sungen und Maßnah men erarbeitet wer­den. Das erhöht die Akzep tanz des Be ra­ters ungemein, integriert, motiviert und erleichtert eine kurzfristige Um setzung“, so Tomenendal.

Große Erfolge in kurzer Zeit

Nach einem erfolgreichen ersten Pro­jekt im Spätsommer 2010 stand fest: Diese Art der Beratung wird nicht nur dringend benötigt, sondern in dieser Form auch gewünscht.1 Inzwischen sieht sich Heike Heymann in ihrer Arbeit mehr als bestätigt: „Unsere Klienten schwär­men von enormen Einsparungen beson­ders in den Beständen der Material wirt­schaft, über eine gerecht verteilte, prozess­orientierte Arbeitsorganisation und ganz besonders über ein planungssicheres Dienst­ und Ausfallmanagement, mit dem die Überstunden im Schnitt um 50 Prozent, die krankheitsbedingten Aus­fälle um 30 Prozent reduziert wurden.“

Inzwischen wird Völker Consulting verstärkt, zwei neue Beraterinnen wur­den zu Kaizen­Trainerinnen ausgebildet und werden in Pilotprojekten geschult. Meinolf Köhn, bei der Völker AG ver­antwortlich für Vertrieb und Marketing, gibt folgende Antwort auf die Frage, wie sich der Bereich Consulting mit dem Verkauf von Betten vertrage: „Ich sehe grundsätzlich zwei Ansätze, um unsere Kunden zufriedenzustellen – inzwischen sprechen wir von zwei Säulen. Es sind einmal unsere Produkte als medizinische Hilfsmittel, um pflegebedürftige Men­schen zu mobilisieren und die Arbeit der Pflege zu erleichtern. Notwendig ist un­seres Er ach tens aber auch gleichzeitig ei­ne Beratung, um die Gesamtheit der Ar­beitsprozesse von Zeitverschwendung zu befreien und damit stressfrei zu machen. Wir von Völker meinen: Erst diese bei­den Säulen gemeinsam bringen der Pflege­einrichtung schließlich den gewünschten ökonomischen Erfolg.“ Heiko Heine

> ProdukTe & services:

die etwas andere unternehmensberatungMit Völker Consulting der Verschwendung auf der Spur

»Wenn wir nach drei Wochendas Projekt beenden, haben die Mitarbeiter gelernt, Ver schwendung zu erkennen und dauerhaft zu vermeiden.«

Völker Consulting wird inzwischen verstärkt, zwei neue Beraterinnen wurden zu Kaizen-Trainerinnen ausgebildet und werden in Pilotprojekten geschult.

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1 Völker Wörld Nr. 41, I/2011: Mehr Zeit für Pflege und Betreuung – Erfolgreicher Start von Völker Consulting.

Heike Heymann: Völker Consulting Beraterin und Kaizen-Trainerin mit dem

Erfahrungsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften (FH Magdeburg-Stendal). Vorher

examinierte Kranken schwester und Gesundheitsmanagerin im klinischen Bereich

Häma to lo gie/Onkologie und Inter dis zi pli näre Intensivmedizin. Danach im Mana-

gement bereich als QM-Beauftragte. Als Beraterin zur Ver netzung innovativer Gesund-

heits konzepte führte sie zahlreiche Projekte deutschlandweit durch.

Ines Böhm: Völker Consulting Beraterin und Kaizen-Trainerin mit dem Erfah-

rungsschwerpunkt Pflege management (FH Jena). Vorher examinierte Kranken schwester

im klinischen Bereich Dermatologie. Stationsleiterin, Pflege dienstleiterin und zuletzt

Stellvertreterin des Pflegedienst-Konzernmanagers für drei Standorte. Als Pro jektleiterin

im Bereich Klinikmanagement führte sie zahlreiche Projekte zur erfolgreichen Umsetzung.

Daniela Thiele: Völker Consulting Junior-Beraterin und Kaizen-Trainerin mit

Erfahrungsschwerpunkt Pflegewissenschaften (FH Osnabrück). Vorher Gesund heits-

und Kran ken pflegerin in Altenpflege und Reha in den Fach bereichen Neu rologie und

Geriatrie. Wohnbereichsleiterin und pflegerische Projektbeauftragte zum Thema

Primary Nursing.

9Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

D er Weg ist das Ziel, so heißt es im Volksmund. Ohne Ziel wird der Weg beschwerlich,

das weiß jeder Marathonläufer. Nicht nur im Sport, auch in der Unter neh­mensführung braucht es Ziele, ein Leit­bild oder gar eine Vision.

Der Vergleich mit einem Lang strecken­lauf ist tatsächlich nicht abwegig: Immer wieder gilt es aufs Neue, Kunden bedürf­nisse zu eruieren, entsprechende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, mo­tivierte Mitarbeiter zu gewinnen, sie auf­zubauen und zu halten. Für alle diese Ak­tivitäten bedarf es Kon dition, Ehrgeiz, Dis ziplin und Teamgeist. Vor allen Din­gen aber braucht es Begeisterung für Men­schen. Es gibt eine weitere Parallele zwi­schen Sport und Geschäftsleben: Wer einmal auf Trab ist, will nicht mehr auf­hören.

„Wir sind gern in Bewegung“, betont Karl Friedrich Schmerer, wenn er davon berichtet, was er als Geschäftsführer der Heim gGmbH in Chem nitz schon alles ans Laufen gebracht hat und was er noch vor hat. Mit dem „Laufen“ ist das durch­aus wörtlich zu nehmen: Nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Heim gGmbH treiben regelmäßig ge­meinsam Sport. Ob in der Rückenschule, angeleitet durch die unternehmenseige­nen Physiotherapeuten, oder bei Starts zu Laufveranstaltungen wie dem Chem­nitz Marathon und dem Chemnitzer Firmenlauf. Immer taucht das sympathi­sche Logo mit dem Herzen auf den T­Shirts der Teilnehmer auf.

„Es soll ihnen gut gehen“

Wer Schmerer begegnet, trifft einen schlanken Mann mittleren Alters mit ei­nem freundlichen Gesicht, das gleichzei­

tig Ruhe und Dynamik, Professionalität und Empathie ausstrahlt. Sein Blick zeigt seinem Gegenüber gleich, dass ihn des­sen Anliegen wirklich beschäftigen und persönlich berühren, gerade kommt er z. B. von einer Beerdigung einer ehema­ligen Bewohnerin, die, mit 96 Jahren, im Betreuten Wohnen lebte. Wenn Schmerer von den Arbeitsfeldern erzählt, in denen der Anbieter für medizinische Betreuung, Senioren und Behinderte seit Mitte der neunziger Jahre aktiv ist, tut er das zwar nicht ohne Stolz, seine Person stellt er dabei aber nicht in den Vorder­grund. Er setzt auf Teamgeist und lässt auf seine derzeit 669 Mitarbeiter nichts kommen. „Es soll ihnen gut gehen“, sagt Schmerer.

Familienfreundlichkeit steht oben an

Die Belegschaft sei eine große Familie. Die Verantwortlichen des Unternehmens wissen zu schätzen, dass sich privates und dienstliches Umfeld gegenseitig positiv beeinflussen. Das zeigt sich besonders im Interdisziplinären Frühförderzentrum Chemnitz, einer Einrichtung der Heim gGmbH, die zum Ori en tierungspunkt für sämtliche Be stre bungen für ein fami­lien­ und vor allem kinderfreundliches Gesamt unternehmen geworden ist. Im Frühförderzentrum werden pro Jahr über 1.000 Kinder heilpädagogisch oder me­

dizinisch­therapeutisch betreut. Zu sätz­lich finden regelmäßig Kurse und Ver­anstaltungen statt, welche auch von den Mitarbeitern und deren Kindern gern be sucht werden.

In Frauenhand

Auf überproportional viele weibliche Be schäftigte kann Schmerer zählen. Ge­ra de nach der Eltern zeit ist vielen Mit­ar bei ter innen eine flexible, den familiä­ren Umständen angepasste Arbeitszeit

sehr wichtig. Diesem Wunsch wird zum Bei spiel in der ambulanten Pflege durch ein sogenanntes „Wunschbuch für Dienst­zeiten“ oder eine spezielle „Mutti tour“ ent sprochen, um einen späteren Ar beits­beginn zu ermöglichen. Jungen Eltern den beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit zu ermöglichen sowie neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für das Unter neh men zu gewinnen, war Aus­gangs situation für das Projekt „Be triebs­nahe Kinder tagespflege“. Im Juni 2009 wurden in unmittelbarer Nähe von Ein­richtungen der Heim gGmbH zwei Woh­nungen angemietet und kindgerecht aus­gestattet, in denen jeweils fünf Kinder durch eine fest angestellte und speziell aus gebildete Ta ges mutter betreut werden.

Nachwuchsförderung von Grund auf

Unterstützt wird sie dabei durch eine Praktikantin im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ). Auch hier lief Schmerer vor­ne weg: Als einer der ersten Akteure der Stadt hatte er schon Mitte der neunziger Jahre, also nach der Umwandlung des ehemals kommunalen Anbieters in eine gGmbH, am FSJ In te res sier te für das Unternehmen gewinnen kön nen. Großes Augenmerk legen die Initiatoren der Kindertagesbetreuung auf eine liebevol­le Betreuung der Kinder, gesunde und selbst zubereitete Mahlzeiten und flexi­ble, den Dienstzeiten der Eltern ange­

passte Öffnungszeiten. Inzwischen be­treibt die Heim gGmbH sechs solcher Wohnungen im gesamten Stadtgebiet von Chemnitz. Das Angebot hat sich he­rumgesprochen und auch externe Eltern wissen ihren Nachwuchs hier gut aufge­hoben.

Apropos: Schmerer nimmt das Wort „Nachwuchs“ auch hinsichtlich dessen Förderung gern und nicht ganz uneigen­nützig in den Mund. Der derzeit allseits beklagte Fachkräftemangel sei für ihn kein neues Thema. „Uns liegen gerade junge Menschen schon von Anfang an am Herzen, wir wollen sie für die Berufe in der Betreuung und Pflege von alten und behinderten Menschen gewinnen“, so Schmerer. Immer wieder absolvieren Kinder der Belegschaft Praktika beim Arbeitgeber ihrer Eltern, nicht wenige von ihnen beginnen hier auch eine Ausbildung. Insgesamt haben die Mit­arbeiterinnen und Mitarbeiter der Heim gGmbH 434 Kinder im Alter bis 21 Jahre, Tendenz steigend.

All diese Maßnahmen unterstützen die Einrichtung dabei, dem Fachkräfte mangel entschieden entgegenzutreten und für die Herausforderungen der Zukunft bes­tens aufgestellt zu sein. Das Ergebnis ist ein Personalschlüssel, der mehr Zeit für die Pflege schafft, was letztlich auch den Bewohnerinnen und Bewohnern zugu­te kommt.

Das Gemeinschaftserlebnis zählt

Schmerer hat erkannt, dass er nicht nur die Bedürfnisse seiner Kunden, son­dern auch die seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgreifen kann, damit sie privat zufrieden sind, gut arbeiten – und das Un ter neh men so zufriedene Kunden hat. Die ser mehrdimensionale

An satz ist auch der An trieb für die Ge­schäfts leitung, ihren Mit ar bei tern die Start gebühren für die Teilnahme an Volks läufen zu spen dieren.

Neben einem sinnvollen Beitrag zur Gesund heits prävention und dem Spaß an der Freude für den Einzelnen gehe es ihm um das Gemeinschafts erlebnis. Ne­benbei sei dies die beste Image wer bung, wenn sich seine Mannschaft gut gelaunt und voller Elan vor Ort bei den Men­schen präsentiert. Daneben sollen auch seine jüngsten Kunden von den Strapazen der Hobbyläufer profitieren: Beim Chemnitz Ma ra­thon 2011 etwa, der Anfang Juni stattfand, war je­der gelaufene Ki­lo meter einen Eu­ro wert. Am Ende sollten 15.000 Eu ro für gemein­nützige Zwecke zusammenkom­men, die Heim gGmbH möchte u. a. davon für 5.500 Eu ro ein Pony für ihr In ter dis zi plinäres Früh förder zentrum erstehen. Auch hier schließt sich der Kreis: Die Feste, die hier stattfinden, sind we­gen der vielfältigen Spiel­, Bastel­ und Bewegungs mög lich keiten sowie der Kinder kreativ werk statt und der Klet ter­wand bei Kin dern und natürlich auch bei Mit arbei ter innen und Mitar bei tern sehr beliebt.

Inkl. Spielplatz und Streichelgehege

Das Portfolio der Heim gGmbH ist auf alle Le bensphasen ausgelegt: Neben 201 Plät zen in drei stationären Alten­

pflegeeinrichtungen zählen auch 38 Kurz­zeit pflegeplätze und 24 Plätze in der Tagespflege zum Angebot für Se nioren. Daneben setzt der Anbieter auf den Erhalt der Selbst ständigkeit in den eigenen vier Wänden, ob mit ambulanten Pfle­geleistungen oder im Be treuten Wohnen bis hin zu einfachen Dienst leistungen im häuslichen Umfeld. In den Wohnstätten Alten dorf und im Senioren betreuungs­zentrum Glösa gibt es sogar ein Strei­chelgehege mit Ka me runschafen, eines mit Klein tieren entsteht derzeit auf dem Außen gelände des Interdisziplinären Früh förder zentrums. An gleicher Stelle eröffnete die Heim gGmbH im Jahr 2009 den ersten rollstuhlgerechten Spiel platz in Chemnitz, der auch öffentlich genutzt werden kann.

Die Zukunft im Blick

Die Entwicklung neuer Angebote ist weiterhin in Bewegung: Die Klinikum Chemnitz gGmbH hat kürzlich gemein­sam mit seinem Tochterunternehmen, der Heim gGmbH, das Pilotprojekt „Mo­bile Geriatrische Reha bilitation“ (Mo­Re) gestartet. Zukünftig können Patientinnen und Patienten im häusli­chen Umfeld umfassend rehabilitiert wer­den. Auch im Hinblick auf den Ausbau ambulanter Angebote denkt Schmerer schon weiter: „In der Tages pflege liegt noch viel Potenzial, genauso wie in Concierge­Lösungen für das Be treu te Wohnen. Nach dem französischen Wohn­modell, das in Deutschland noch nicht allzu weit verbreitet ist, wird den Mietern eines Hauses damit ein erweiteter Service zur Verfügung gestellt. Der Concierge ist fester Ansprechpartner und unterstützt bei Tätigkeiten des alltäglichen Lebens wie bspw. der Bestellung von Essen und

der Entgegennahme von Post. Gleichzeitig kann er zusammen mit den Mietern Veranstaltungen organisieren oder be­treut während eines Urlaubs die Wohnung. “

Am Ende des Gesprächs überreicht Herr Schmerer dem Gast seine Vi­sitenkarte. Neben den Kontaktdaten sitzt oberhalb seines Portraitfotos das Logo: zwei gebogene rote Filzstiftstriche for­men ein Herz, an dessen Flanke der Zeichner kurze, gelbe Striche gesetzt hat – als würde die Sonne durchschei­ nen. Insa Lüdtke

> refereNz:

immer neue ziele im BlickDie Heim gGmbH in Chemnitz

Das Seniorenbetreuungszentrum Glösa der Heim gGmbH kann mit einem Streichelgehege aufwarten.

Bereits 1998 begann die Chemnitzer Heim gGmbH nach und nach alle Ihre Einrichtungen mit Völker

Betten auszustatten.

„Wir sind gern in Bewegung“, betont Karl Friedrich Schmerer (Mitte, weißes T-Shirt).

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»In den Wohnstätten Altendorf und im Senioren betreuungs­zentrum Glösa gibt es sogar ein Streichelgehege mit Kamerun­schafen, eines mit Kleintieren entsteht derzeit auf dem Außen­gelände des Inter disziplinären Frühförder zentrums.«

10 Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

VöWö: Die Organisati on für wirtschaftliche Zu sam men­arbeit und Entwick lung (OE­

CD) hat gerade eine Pflege studie ver­öffentlicht. Darin heißt es, dass „neue Anreize für den Beruf Al tenpfleger“ dringend nötig seien. Wel che Anreize setzen die Johanniter?

Moser­Weikert: Wir haben es immer schon als unsere Aufgabe gesehen, kom­petente Fachkräfte für die Zukunft he­ranzubilden – nicht erst seit der Debatte um den Pflegenotstand. Deshalb wurde das Thema Ausbildung bei den Jo han­nitern stets großgeschrieben. Derzeit ist das mit mehr Engagement verbunden, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen. Aber in der Regel gelingt es.

VöWö: Wie sieht dieses verstärkte En­ga gement beim Werben um Azubis aus?

Moser­Weikert: Wir sind zum Beispiel bei Ausbildungsmessen präsent und ge­hen in die Schulen, um dort über den Pflegeberuf zu informieren. Denn den Jugendlichen stehen meist nur Negativ­bilder aus den Medien vor Augen. Nicht aber die Chancen, Möglichkeiten und Perspektiven.

VöWö: Das öffentliche „Image“ kommt beim Thema Altenpflege auffallend schnell und häufig zur Sprache.

Moser­Weikert: Diese spezielle Wahr­nehmung unserer Branche wird nicht zu­letzt durch die Politik mitgeprägt. Etwa wenn ein neues Pflichtjahr gefordert wird, weil ohne Zivis die Pflege kollabiere. In der Öffentlichkeit kommt an: Das kann also jeder. Und darunter lei det das An­sehen des ganzen Berufs standes. Die Forderungen, die aktuell umgehen, re­duzieren Pflege auf ein paar Hand rei­chungen wie Waschen, Anziehen, Essen bringen. Dass es um viel mehr geht, brau­che ich hier nicht zu erklären.

VöWö: Aber auch der Ge schäftsführer des Pflegeverbands hat sich für „Quer­ein steiger“ ausgesprochen.

VöWö: Deutschland droht Not­stand beim Pflege per so nal“, titelte Die Welt im Mai. Ein

Leser kommentierte den Artikel: „Seit über zehn Jahren das ewige gleiche Gelaber, und nichts ist geschehen.“ Wieso eigentlich nicht?

Hofmann: Sowohl der politische Wille als auch der öffentliche Druck haben bis­lang gefehlt. Meinem Eindruck nach fängt man erst jetzt an, die Augen dafür zu öffnen, weil die demografische Ent­wicklung völlig eindeutig ist und die „al­ternde Gesellschaft“ mehr und mehr ins Bewusstsein rückt.

VöWö: Wie fast immer in solchen Fällen regiert dann erst einmal der blan­ke Aktionismus. „Arbeitslose in die Pfle­ge“, „Mehr Männer in Pflegeberufe“, „Ver stärkte Rekrutierung in bildungsfer­nen Schichten“ lauten nur einige der For­derungen, die nun durch die Debatten schwirren.

Hofmann: Das halte ich weitgehend für Käse, denn in solchen Vorschlägen kommt eine Missachtung des Pflegeberufs zum Ausdruck, die ein gerüttelt Maß an Mitschuld trägt an der aktuellen Misere. „Pflegen kann doch jeder“, will die Politik damit anscheinend sagen – und das ist definitiv falsch. Dieses negative Image

Moser­Weikert: Quereinsteiger wa­ren immer schon ein Adressat für uns. Es kommt vor, dass Menschen im mitt­leren Lebensalter sich neu orientieren möchten, weil ihr bisheriger Beruf sie nicht ausfüllt. Andere wachsen durch eh­renamtliches Engagement oder durch pflegebedürftige Angehörige immer tie­fer in diese Tätigkeit hinein. Um den Anforderungen allerdings gewachsen zu sein, ist eine ergänzende Qualifizierung notwendig. Das fördern und unterstüt­zen wir natürlich.

VöWö: Von einer „gezielten Pfle ge­politik“, wie die OECD sie anmahnt,

sind wir mithin noch weit ent­fernt – und die Einrichtungen auf sich selbst ge­ stellt.

Moser­Wei­kert: Zumindest Vor schlä gen wie

unserer Tätigkeit ist meiner Auffassung nach eines, wenn nicht sogar das Haupt pro­blem, wenn es um die Gewinnung von qua­lifiziertem Nachwuchs geht.

VöWö: Nicht die Bezahlung? Der Pflegeverband hat ge­rade gefordert, den Mindestlohn für die Branche wenigstens zu verdoppeln und 15 Euro zu veranschlagen.

Hofmann: Man könnte auch 20 Euro sagen, die Frage ist halt, wie das finan­ziert wird. Bei uns, den Rummels bergern, verdient eine Pflegefachkraft nicht weni­ger als eine Fachkraft im Hand werk oder im kaufmännischen Be reich. Was Pfle­ge hilfs kräfte angeht, da würde ich mir in der Tat wünschen, dass jeder genug ver­

dient, um seinen Lebens un ter halt selbstständig be­streiten zu können. Aber ebenso wich­tig wäre, dass dezi­diert am Image der Al tenpflege gearbei­tet wird.

VöWö: Nämlich wie?

„Arbeitslose sollen bei Pflege helfen“ muss deutlich entgegengetreten werden. Was die Ein rich tungen selbst angeht: Ja, je positiver der Ruf eines Hauses ist, desto eher kann man Menschen gewinnen, die dort arbeiten möchten. Dazu gehören offene Augen, offene Arme, Pro fes si o na­li tät und viele einzelne kleine Schritte, die zu Kontakten führen und Mög lich­keiten er öffnen.

VöWö: Bleiben wir bei den Schulen: Was genau tun Sie da?

Moser­Weikert: Fast an jeder Schul­form finden Projekttage mit sozialen Themen statt, wie „Alt und Jung begeg­nen sich“ oder „Biografiearbeit mit Se­nioren“. Oder es gibt Praktikums wochen. Oder Berufs orien tierung. Da können wir als Alten pfle geeinrichtung uns konkret einbringen. Selbiges gilt für den Kon fir­man den­ oder Firmunterricht der Kir­chen gemein den. Wie kann „Alter“ aus­sehen, wie stellen sich junge Menschen ihr Alter vor? Das sind spannende Fragen,

Hofmann: Pfle ge ist immer verbunden mit alt werden oder sein, mit Ge brechlich­keit und Sterben – und das sind keine schönen Themen, mit denen man sich gern und freiwillig ausein­andersetzt. Hier müss­te schon in der Schule angesetzt werden, um langfristig in der brei­ten Öf fent lich keit ei­ne positive Bewusst­

seins än de rung herbeizuführen. Dass es zum Beispiel keine Lösung sein kann, wenn ein an Alz hei mer er krankter Mensch wie Gunter Sachs Sui zid begeht, und das in manchen Me di en als „selbstbestimm­tes Ende“ glorifiziert wird. Oder was um­gekehrt Frauen und Männer in Pfle ge­berufen alles tun und leisten, um mit Lie­be und Enga ge ment alte Men schen in ih rer Wür de zu stärken.

Ich denke, man kann nicht nur die Politik für alles in die Pflicht nehmen, sondern in der Gesellschaft muss sich et­was verändern. Dann werden sich auch wieder genug Interessierte finden, die sich für unseren Beruf begeistern lassen.

VöWö: Was tun Sie konkret in Ihrer Einrichtung?

Hofmann: Wir haben eine Reihe von Impulsen und In stru menten zur Mit ar­

die man gemeinsam diskutieren und sich dabei kennenlernen kann.

Vor Ort gut vernetzt zu sein, mit der Kommune, mit den Kirchen, den Ver­einen, den Schulen – das halte ich für entscheidend. Dazu gehört selbstver­ständlich auch Transparenz. Die Bereit­schaft, zu erklären und zu zeigen: Was passiert im Pflegeberuf, wie sieht es in unseren Häusern aus?

VöWö: Und, wie sieht es da rin aus, bezogen auf die Mitar bei ter?

Moser­Wei kert: Wir haben 2009/ 2010 ein umfassendes Per sonal ent wick­lungs kon zept aufgelegt, das wir jetzt nach und nach umset­zen. Darin geht es um konkrete Maß­nahmen zur Mit­ar beiter ge win nung. Mitarbeiter bin­dung und Mit ar­beiter ent wick lung. Aus bildung, Fort­

bei terbindung ent wickelt, die wir gerade in ein Ge samt kon zept gießen. Da geht es um viele kleine und um viele größere Din­ge, angefangen von der Ge burts tags karte und dem jährlichen Mitar beiter fest bis hin zur Verein bar keit von Beruf und Fa­milie. Letzteres ist ein ganz wichtiger Punkt, weil man ja nicht immer die Situation hat, dass ein Hort oder ein Kin der garten in der Nähe ist. Wir treffen mit unse­ren Mit ar bei­terinnen ganz un­komplizierte Ab­spra chen, zum Bei spiel, dass die Kin der einige Stun den bei uns in der Einrichtung bleiben kön­nen, solange die Mut ter noch Dienst hat, und ähnliches. Ein weiteres zentrales Thema ist Zeit manage ment. Bei unseren Mit arbeiter be fra gun gen kam immer wie­der das Ge fühl zur Sprache, vor lauter Klein kram und Do ku men ta tion kaum mehr zu den wirklich wichtigen Auf gaben zu kommen. Also Zeit zu haben für die Men schen, die bei uns leben und woh­nen.

VöWö: Haben Sie den Zeit killer schlecht hin schon identifiziert?

Hofmann: Den gibt es nicht. Es han­delt sich um einen Mix aus vielen un ter­

bil dung, Pers pek tiven und Angebote, bis hin zu Gesund heits förderung und seelsorgerischer Be glei tung sind wesent­liche Be standteile. Ganz wichtig: die Verein barkeit von Beruf und Familie. Wir wollen, dass alle unsere Fach kräfte in allen Le bens phasen uns erhalten blei­ben, auch wenn sie zu bestimmten Zeiten weniger arbeiten können. Da für koope­rie ren wir unter anderem mit Tages­stätten und einer „Unter Drei“­Betreu­ ung.

VöWö: Was sagen Sie einer Schülerin, die wissen will, was man als Altenpflegerin so verdient?

Moser­Weikert: Die Mindestlohn­Dis kussion stellt uns Johanniter nicht vor Herausforderungen, da wir ohnehin deutlich darüber liegen, nicht nur bei den Fachkräften, sondern in der Regel auch bei den Pflegehelfern. Davon ab­gesehen halte ich das Schlagwort „Ver­dop pelung“ für nicht sonderlich hilf­reich, weil es die Situation nicht diffe­renziert wiedergibt. Man kann nicht pau­schal sagen, dass Pflege schlecht bezahlt wird. Was die Ausbildungsvergütung und die Einstiegsgehälter betrifft, stehen Aus zubildende der Altenpflege beispiels­weise im Vergleich zu Elektrikern oder Bank kaufleuten besser da. Natürlich ist das von den Tarif ver einbarungen der je­weiligen Träger abhängig, und natürlich brauchen wir eine breite Debatte darü­ber, was uns Pflege wert ist – angesichts einer Zahl von 3,4 Mio. Pflegefällen im Jahr 2030, wie das Statistische Bundesamt ausrechnet. Die Kostenträger und die Ge sellschaft müssen hier reagieren, das ist keine Frage.

Aber auch wir in den Einrichtungen sind gefordert. Nämlich einen positiven Ruf nach außen und eine Atmosphäre nach innen zu schaffen, die genügend Frauen und Männer sagen lässt: Hier möchte ich arbeiten. Beziehungsweise: Hier bleibe ich. Interview: Bernd Harder

schied lichen Ge ge ben heiten. Aber wir ha­ben fest gestellt, dass etwa in der Op ti­mierung von Ar beitsabläufen und Dienst­ plan ge stal tung viel Potenzial liegt. Die Kol le gin nen und Kol legen sollen sich zum Beispiel darauf ver lassen können, dass sie, wenn sie frei haben, auch wirklich frei haben. Das könnte man auch „Ge sund ­heits ma na g m ent“ nennen. Zu sammen­fas send umschreiben wir un sere Vision mit „Das Haus der lachenden Ge sich ter“.

VöWö: Womit wir wieder beim Thema Image sind.

Hofmann: Image, Arbeitsbedingungen und Bezahlung – dieser Dreiklang ist ei­ner unserer entscheidenden Ansatzpunkte bei der Ge winnung und Bindung von Mitarbeitern. Ein weiteres Stichwort ist marktgerechte Qua li fizierung, also Aus­ und Weiterbildung. Das Bes te, was uns passieren kann: Wenn Ju gend liche von Anfang an bei uns sind, hier ihre Aus­bildung machen und sich mit uns iden­tifizieren, mit unserer Arbeit und unse­rem diakonischen Selbstverständnis. Es gibt in unserer Bran che auch Träger, die nicht ausbilden – aber das ist aus meiner Sicht keine wirklich kluge Entschei­dung. Interview: Bernd Harder

> Thema:

offene augen, offene armePersonalgewinnung I: Interview mit Ruth Moser-Weikert

> Thema:

haus der lachenden gesichterPersonalgewinnung II: Interview mit Jürgen Hofmann

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Die Pflegebranche wird immer noch von weiblichem Personal dominiert. Hier bieten sich für die Träger lohnende Ansätze zur Personalgewinnung, indem z. B.

für eine eigene Kinderbetreuung gesorgt wird.

»Die Forderungen, die aktuell umgehen, reduzieren Pflege auf ein paar Hand rei chungen wie Waschen, Anziehen, Essen bringen.«

»Wir treffen mit unseren Mit­arbeiterinnen ganz unkomplizier­te Absprachen, zum Beispiel, dass die Kinder einige Stunden bei uns in der Einrichtung bleiben können, solange die Mutter noch Dienst hat, und ähnliches.«

Ruth Moser­WeikertGeschäftsführerin der Jo hanniter Senio ren­

häuser GmbH. Zuständig für die Zweig­

niederlassung Regionalzentrum Süd. Schwer ­

punktthemen innerhalb der Geschäfts füh­

rung: Marketing und Personalentwicklung.

Jürgen Hofmannist Geschäftsführer der Rummelsberger

Dienste für Menschen im Alter gGmbH.

Zuständig für 17 Alten­ und Pflege­

einrichtungen in Bayern sowie mehreren

Ambulanten Diensten. Die Rummelsberger

sind einer der großen sozialdiakonischen

Träger in Bayern.

Aktionismus oder sinnvolle Image kam pagne?

Plakatmotiv des Bundes gesund heits mi nis te-

ri ums zur Aktion „Ich pflege, weil …“.

11Ausgabe 42 · 2. Quartal 2011

7Ausgabe 37 · 1. Quartal 2010 · Edition 37 · 1st Quarter 2010

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den eine harmonische und sinnvolle Ergänzung zu unserer Produktlinie.“ Auf diese Weise konnten das Konzept und damit die Produkte und Services der Völker AG genauso umfassend angebo­ten werden, wie es in Deutschland der Fall ist. „Es ist immens wichtig, vor Ort – also nah beim Kunden – zu sein, des­sen Bedürfnisse zu verstehen und dafür mögliche Lösungen zu entwickeln“, be­schreibt Klusmann die Ko operation, die im Laufe der Jahre mehr und mehr in­tensiviert wurde. „Beide Betriebe haben sich in dieser Zeit kontinuierlich weiter­entwickelt. Völker zu einem internatio­nal erfolgreichen Unter nehmen und Sedorama zu einer immer leistungsfähi­geren Organisation.“ Heute ist Sedorama der verlängerte Arm von Völker in die Schweiz und gibt wertvolle Rück mel­dungen, die zur kontinuierlichen Verbes­serung des Angebots beitragen.

Der Erfolg spricht für sich: In den letz­ten Jahren wurde eine Vielzahl Schweizer Krankenhäuser und Pflege heime mit Völker­Produkten ausgestattet, darunter auch sehr namhafte Ein richtungen wie Uni versitäts spitäler, Kan tons spitäler und führende private Anbieter im Healthcare Bereich. Ins gesamt tragen mehr als 10.000 Völker Betten in der Schweiz zum Wohlbefinden und zur Genesung von Menschen bei.

Eines wird es weder bei Völker noch bei Sedorama geben: Stillstand. Neben steten Innovationen innerhalb der Pro­duktpalette baut Völker auch sein Dienst­leistungsangebot aus, wozu Schu lungen und Beratungen gehören. Auch Sedorama

diesem Jahr nahmen 107 Unternehmen an dem branchenübergreifenden Wett­be werb teil. Bewertet wurden dabei alle 17 Altenhilfeeinrichtungen der Rum­mels berg Dienste für Menschen im Alter

B ei uns ist der Kunde König!“ – diesen Anspruch erheben viele Dienstleistungsunternehmen

für sich. Tatsächlich ist es aber mit der Kun­

den orientierung oft nicht weit her. Un­freund liche Mitarbeitende, mangelnde Kommunikation und Dienstleistungen, die an den wirklichen Wünschen der Kunden vorbeigehen, sorgen dafür, dass in Deutschland nach wie vor die Klage über die „Service­Wüste“ die Runde macht. Doch es gibt auch Oasen in die­ser Einöde. Eine davon stellen die 17 Rummelsberger Altenhilfeeinrichtungen an den 13 Standorten in ganz Bayern dar. Beim Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister 2011“ landeten sie jetzt in den Top 35.

Der von der Universität Sankt Gallen, der Ratingagentur Service Rating und dem Handelsblatt ausgetragene Wett be­werb fand 2011 zum sechsten Mal statt. Grundlage für die Bewertung bildet ei­ne Befragung des Managements der teil­nehmenden Unternehmen und deren Kunden. Für Unternehmen, die in be­stimmten Teilbereichen herausragende Leis tungen vorweisen können, werden Son derpreise vergeben.

Über 600 Dienstleistungsunternehmen haben sich bereits der strengen Prüfung durch eine unabhängige Jury gestellt. In

V or nunmehr 30 Jahren grün­deten Erich T. Utiger und sein deutscher Geschäfts part ner

Rolf Brunner die Sedorama AG als Schweizer General importeurin von Brun ner Objektmöbeln mit Hauptsitz in Ostermundigen (bei Bern).

Vom Einmannbetrieb mit dem Schwer­ punkt funktionelle Groß raum stühle und rustikale Gastronomiemöbel etablierte sich das Unternehmen schnell als erfolg­reicher Objekteinrichter am schweizeri­schen Markt und setzte dabei auf stetiges Wachstum. Heute zählt Sedorama mit nunmehr zwanzig Mit arbeitern zu einem der bedeutensten Anbieter für gehobene und designorientierte Modelle im Büro­, Konferenz­, Kongress­, Warte­ und Sozial­bereich. „Die Summe aus Funktion, Qua­lität und Design ergibt dabei die optima­le Objekt möblierung“, erläutert Erich T. Utiger, Mitinhaber und Geschäftsführer der Sedorama AG. Mit Showrooms in Bern, Winterthur, Altendorf (Kanton Schwyz) und Bussigny bei Lausanne lan­desweit vertreten, gilt das Unternehmen als erster Ansprech partner, wenn es um hochwertige Ein richtungskonzepte geht.

Die bestehende enge Kundenbindung zu Pflegeheimen, Rehazentren, Kliniken und Spitälern machte Sedorama 1997 zum idealen Vertriebspartner der Völker AG für die Schweiz und Liechtenstein. „Die exzellente Beratung und der über­ragende Service von Sedorama waren schon zum damaligen Zeitpunkt im Markt bekannt“, so Dorian Klusmann, International Sales Manager der Völker AG. „Und die angebotenen Produkte bil­

wird zukünftig in diesen Bereichen ihr Know­how erweitern und es den Kunden dann als Bestandteil des Gesamtkonzeptes zur Verfügung stellen. „Natürlich ist es für einen Hersteller wie Völker wichtig, sich qualitativ weiterzuentwickeln. Dafür ist Wachstum unerlässlich. Unser Ziel ist ein Marktanteil von etwa 30 Prozent in der Schweiz, insbesondere auch in den

westlichen und südlichen Lan des teilen, der französischen und mittelfristig auch der italienischen Schweiz“, fasst Dorian Klusmann zusammen.

Am 1. Juli wird das Jubiläum zum drei­ßigjährigen Bestehen der Sedorama AG festlich begangen. Die Familie Utiger, die für ihre Gastfreundschaft bekannt ist, ver­spricht eine Veranstaltung mit hohem

Erinnerungswert. Zu den Gästen zählen vor allem die teils langjährigen Kunden und Partner, darunter einige renommier­te Persönlichkeiten aus Wirt schaft und Politik.

Die Völker Wörld wünscht der Sedo­rama AG eine gelungene 30­Jahr­Feier und für die Zukunft weiterhin viel Erfolg. Sabrina Simon

(RDA). Sie belegten in der Gesamt aus­wertung Rang 31, ein mehr als respek­tables Ergebnis. Außerdem sicherten sich die Rummelsberger den Sonderpreis in der Kategorie „Kooperation“.

Ein Erfolg, über den sich RDA­Ge­schäftsführer Diakon Jürgen Hofmann besonders freut: „Es ist sehr schön, von außen solch eine Bestätigung zu erhal­ten. Es zeigt das hohe Niveau unserer Ar­beit, das wir jeden Tag in unseren Ein­richtungen leben und praktizieren. Auf den Sonderpreis Kooperation sind wir be sonders stolz, da hier deutlich wird: Wir bauen Netzwerke nicht nur auf. Wir entwickeln sie auch kontinuierlich und vor allem nachhaltig weiter.“

Bereits früher erhielten Einrichtungen der RDA Preise für ihre gute Arbeit. Das Diakonische Sozialzentrum der Rum­mels berger in Rehau wurde 2007 bei­

spiels weise mit dem Deutschen Alten­hilfe preis ausgezeichnet.

Für die RDA hat sich die Teilnahme an dem Wettbewerb nicht nur gelohnt, weil sie jetzt ihre herausragende Kun den­orientierung noch besser nach au ßen dar­stellen können. Die Bewertung durch un abhängige externe Experten hat RDA­Ge schäftsführer Hofmann und seinem Team wertvolle Hinweise gegeben, in welchen Be reichen noch Op ti mierungen möglich sind. Das ist einer der Gründe, warum sich die Rum mels berger Dienste für Men schen im Alter auch im kom­menden Jahr wieder an dem Wettbewerb beteiligen möchten. Hubert Hiecke/RDM

> ProdukTe & services:

oase in der service-wüsteDie Rummelsberger wurden ausgezeichnet

> ProdukTe & services:

auf erfolgskurs seit 198130 Jahre Sedorama AG

Stilechter Firmensitz: Das Hauptgebäude der Sedorama AG in Ostermundigen.

Strahlende Gesichter bei der Preisverleihung (v.l.n.r.): Prof. Peter Maas (Universität St. Gallen), Diakon

Dirk Giepen (Einrichtungsleitung Haus Heimweg, Ansbach), Diakon Jürgen Hofmann (Geschäftsführer der

Rummelsberger Dienste für Menschen im Alter) sowie ein weiterer Mitarbeiter der Universität St. Gallen.

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Deutschlands kundenorientierteste DienstleisterDer Wettbewerb „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“ wird seit 2006

jährlich ausgetragen. Teilnahmeberechtigt sind alle in Deutschland tätigen Dienst­leistungsunternehmen. Die Bewertung beruht auf einem wissenschaftlichen Modell, das an der Universität Sankt Gallen entwickelt wurde. Bei dem sogenannten „7­K­ Modell“ werden sieben Kriterien herangezogen, um die Kundenorientierung zu mes­sen: Kundenorientierung des Managements, Konfiguration, Kommunikation, Kom­mer zi alisierung, Kompetenz, Kontrolle und Kooperation.

Zuerst gibt das Management der einzelnen Unternehmen in einem Fragebogen Auskunft über die für den Kunden relevanten Strukturen und Prozesse. Anschließend werden 100 Kunden und Kooperationspartner des jeweiligen Unternehmens von den Juroren über ihre Erfahrungen befragt. Die fünfzig besten Teilnehmer werden mit dem Siegel „Deutschlands kundenorientierteste Dienstleister“ ausgezeichnet. Die Sieger in den sieben Einzeldisziplinen bekommen zudem einen Sonderpreis.

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607 leicht-014 Auflösung 607 leicht-014

2 8 5 6 1 7 9 3 43 9 7 4 5 2 6 8 14 6 1 9 8 3 2 7 56 1 3 7 9 5 4 2 89 4 2 3 6 8 1 5 75 7 8 2 4 1 3 9 61 2 9 8 7 4 5 6 38 3 4 5 2 6 7 1 97 5 6 1 3 9 8 4 2

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

3 1

8 2 43 7

5 69 7

6 3 7

4 5

2

57 6

8

8

3 96

609 schwer-025 Auflösung 609 schwer-025

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

3 4 9 7 6 5 1 2 88 7 2 9 1 4 5 6 36 5 1 8 3 2 9 4 74 1 3 5 7 6 2 8 95 9 7 1 2 8 4 3 62 8 6 4 9 3 7 5 19 6 5 3 4 7 8 1 27 3 8 2 5 1 6 9 41 2 4 6 8 9 3 7 5

7 18

9 3 6

5 8 6 3

9 5 66

3 4

4

4 52

54 7

3 93

12 8

608 mittel-014 Auflösung 608 mittel-014

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

2 9 7 4 6 3 8 5 16 3 8 2 1 5 9 7 41 4 5 8 7 9 2 3 64 6 3 9 5 7 1 2 85 8 9 1 4 2 7 6 37 1 2 3 8 6 5 4 99 5 1 6 2 4 3 8 78 7 4 5 3 1 6 9 23 2 6 7 9 8 4 1 5

36

7 4

7 9

4 39

5

4

4

6

2 65

28 2

1 38

37 1

609 schwer-026 Auflösung 609 schwer-026

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

4 5 1 2 8 6 7 9 38 9 6 3 1 7 2 5 43 7 2 9 5 4 6 1 89 4 3 8 7 5 1 2 67 6 5 1 4 2 3 8 92 1 8 6 9 3 5 4 71 2 7 4 6 9 8 3 56 3 4 5 2 8 9 7 15 8 9 7 3 1 4 6 2

1 31 3

4 38 2

7

8 7 6

7

99

29 6 2 4

1 8 7 29

41

6

8

45

23

607 leicht-015 Auflösung 607 leicht-015

3 7 2 4 5 9 8 6 16 9 1 3 2 8 4 5 74 8 5 7 6 1 2 9 39 6 7 5 1 2 3 8 42 3 8 9 7 4 6 1 51 5 4 8 3 6 9 7 28 1 9 2 4 7 5 3 67 2 3 6 9 5 1 4 85 4 6 1 8 3 7 2 9

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

5 4 95

2 6

2 7

5 42

3 5 2

6

39 7

7 5

9 1

5 38

609 schwer-027 Auflösung 609 schwer-027

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

5 3 4 7 8 2 9 6 11 8 6 4 5 9 2 7 32 9 7 1 3 6 4 5 84 7 8 9 1 3 6 2 53 1 5 2 6 7 8 4 99 6 2 8 4 5 3 1 76 2 9 5 7 8 1 3 48 5 1 3 2 4 7 9 67 4 3 6 9 1 5 8 2

6 1 29

5 1 95

73 7 6

48 2 9

8

31 7

3 2 4

4 3 9

9 87

608 mittel-015 Auflösung 608 mittel-015

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

7 8 6 4 9 5 1 3 24 2 9 1 3 7 6 5 85 1 3 8 6 2 7 9 43 6 8 2 1 9 5 4 72 9 5 7 8 4 3 6 11 4 7 6 5 3 2 8 99 3 4 5 2 1 8 7 66 5 1 9 7 8 4 2 38 7 2 3 4 6 9 1 5

3 85

4 6

8 41

4 7

1

7 8 2

9

78

8 9 5

6 1 33

3

609 schwer-028 Auflösung 609 schwer-028

Sudoku-Rätsel... der japanische Rätselspaß ...

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.

6 7 9 5 3 1 4 2 83 2 5 4 9 8 6 7 11 4 8 7 2 6 9 3 58 1 3 2 6 9 7 5 45 9 7 3 8 4 2 1 62 6 4 1 5 7 8 9 37 5 6 8 1 2 3 4 99 3 2 6 4 5 1 8 74 8 1 9 7 3 5 6 2

ziehen Sie beim Tragen unwillkürlich eine Schulter hoch und knicken das Be­cken ein. Leider eine ungünstige Hal­tung.

8. Ebenso ungünstig – jedoch leider kaum rückenfreundlich zu beherrschen: das Starten des Motormähers. Besonders schlecht ist, wenn man die Knie da­ bei durchdrückt und die ohnehin un­ glückliche Bewegung mit langem Arm „reißt“.

9. So mäht der Hektiker: mit ausge­streckten Armen und zwischen den Schul­tern eingeklemmtem Kopf.

10. Endlich, endlich: So darf gegrillt werden. Unbedingt vermeiden: steife Bei­ne und runder Rücken. Sabine Gerke

I ch brauche keinen Sport – ich ar­beite im Garten, da bewege ich mich genug!“ Dies stimmt so lei­

der nicht ganz, denn Gartenarbeit be­lastet den Körper einseitig.

Unbestritten: Frische Luft ist gesund und im Freien arbeiten macht Spaß. Und damit es ein ungetrübtes Vergnügen wird, sollten Sie sich vorab klarmachen, was man falsch machen kann. In dieser Aus­

gabe zeigen wir Ihnen, was Sie unbedingt vermeiden sollten; in der nächsten Völker Wörld gibt’s dann Vorschläge, wie es bes­ser zu machen ist.

1. Hacken und harken mit ausgestreck­ten Armen und rundem Kreuz.

2. In gebückter Haltung mit rundem Kreuz Blumen einpflanzen.

3. In falscher Haltung Säcke mit Gar­ten abfall u. Ä. schleppen.

> sudoku:

Sabi

ne G

erke

Sabi

ne G

erke

Ich rIchte dIe 1. Säule auf.

4. Für den Baumschnitt ist diese Leiter zu niedrig: Sie arbeiten dadurch „über Kopf“ und belasten Nacken wirbelsäule und Schultergürtel.

5. Mit rundem Kreuz umgraben.6. Arbeiten mit freiem Oberkörper.

Zugluft auf verschwitzter Haut ist höchst gefährlich!

7. Nun kommt die lange, ausziehba­re Leiter zum Einsatz. Wahrscheinlich

> gesuNdheiT:

mit hacke, harke und heckenschereRückenschule Nr. 36: Do‘s & Dont‘s in der Gartensaison, Teil 1

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte und in jedem 3 x 3­Feld nur einmal vorkommen.

Die Auflösung dieses Rätsels finden Sie in der nächsten Ausgabe der Völker Wörld.

leicht

schwer

mittel

schwer

Auflösung des Rätsels aus Nr. 41:

und jetzt?

und waS ISt daS darüber?

daS verrate

Ich noch nIcht …

dIe 1. Säule für

perfekte produkte. dIe 2. Säule für optImale pflege.

Impressum

Die Völker Wörld ist eine kostenlose Kundenzeitung der Völker AG.

Sie liefert vierteljährlich Informationen für alle, die sich um die Pflege von Alten, Behinderten und Kranken kümmern.

Alle bisherigen Ausgaben der Völker Wörld stehen unter www.voelker.de zum Download zur Verfügung. Völker Wörld erscheint 4 x jährlich.

Herausgeber: Völker AG, Wullener Feld 79, 58454 Witten, Tel. +49 2302 96096­0, Fax ­16, E­Mail: [email protected].

Verlag: ProScript! Medienges. mbH, Schiffgraben 44, 30175 Hannover, Tel. +49 511 28357­70, Fax ­18, E­Mail: info@proscript­medien.de.

Redaktion: Heiko Heine (Chefredakteur, verantwortlich i.S.d.P.), c/o ProScript! Medienges. mbH, Schiffgraben 44, 30175 Hannover; Sabrina Simon (stellv. Chef redakteurin).

Mitarbeiter die ser Ausgabe: Jana Boose, Giuseppe Fraterrigo, Sabine Gerke, Bernd Harder, Inge Hüsgen, Insa Lüdtke, Esther Niederhammer, Alexander Paul, Dr. Uwe Preusker, Jutta Robens.

Übernommene bzw. namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des ver­antwortlichen Redakteurs wieder. Für Industrie­mitteilungen über nimmt der Verlag keine Verantwortung.

Satz, Layout: DM Werbeagentur GmbH, Schiffgraben 44, 30175 Hannover.

Druck: Deister­ und Weserzeitung Verlags gesellschaft mbH & Co. KG, Baustr. 44, 31785 Hameln.

Auflage: 42.000.

Anzeigen: DM Werbeagentur GmbH, Sabrina Simon, Schiffgraben 44, 30175 Hannover.

Zurzeit gelten die Mediadaten 2011 (ab 1. 1. 2011).

Für Adressänderungen, Lob oder Kritik: [email protected]

waS machSt du da, bett-man?

> comic:

daS ISt dIe 2. Säule.