Einstellungen und Meinungen zur Migration - ipsos.com · zur Migration Eine vergleichende...

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Autoren: Liane Stavenhagen und Daniela Kossatz Ipsos Public Affairs, Germany Einstellungen und Meinungen zur Migration Eine vergleichende Europa-Studie März 2017 White Paper

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Autoren: Liane Stavenhagen und Daniela KossatzIpsos Public Affairs, Germany

Einstellungen und Meinungen zur MigrationEine vergleichende Europa-Studie März 2017

WhitePaper

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EINSTELLUNGEN UND MEINUNGEN ZUR MIGRATION

Copyright 2017 Ipsos. All rights reservedCopyright 2017 Ipsos. All rights reserved

EINSTELLUNGEN UND MEINUNGEN ZUR MIGRATION

MIGRATION INNERHALB DER LETZTEN FÜNF JAHRE

Die Befragten sollten auf einer fünfstufigen Skala angeben, ob die Anzahl an Flücht-lingen ihrer Meinung nach stark zugenommen hat, etwas zugenommen hat, gleich geblieben, etwas oder sehr stark zurückgegangen ist.

Die Einschätzungen liegen innerhalb Europas weit auseinander. Schweden und Spanien bilden die jeweils entgegengesetzten Pole. Neben Schweden (94 Prozent) sind Deutsche (93 Prozent) und Belgier (89 Prozent) am häufigsten der Ansicht, der Anteil an Migranten habe sich in den letzten fünf Jahren stark oder etwas erhöht. Während in Italien und Frankreich jeweils 87 Prozent der Bürger diese Meinung teilen, sind es in Großbritannien mit 80 Prozent und Polen mit 77 Prozent ver-gleichsweise deutlich weniger.

Das interessanteste Ergebnis zeigt Spanien. Hier sieht die Bevölkerung die mit Abstand geringste Veränderung im Hinblick auf die Anzahl an Migranten. Nur jeder zweite Spanier empfindet einen (starken oder leichten) Zuwachs, mehr als jeder Vierte (28 Prozent) ist hingegen der Ansicht, die Anzahl an Flüchtlingen sei rückläufig (siehe Grafik 1).

Über alle acht europäischen Länder hinweg schätzen Frauen im Vergleich zu Män-nern den Anteil tendenziell häufiger als höher ein.

Grafik 1

EINSCHÄTZUNG DER BEVÖLKERUNG ZUR ENTWICKLUNG DER ANZAHL AN MIGRANTEN IN DEN LETZTEN 5 JAHREN

Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Ergebnisse ein Spiegelbild der eu-ropäischen Flüchtlingskrise sind. Die meisten Asylanträge im Jahr 2015 wurden in Deutschland, Schweden, Italien und Frankreich gestellt2. Diese vier Länder verzeichnen in unserer Studie entsprechend hohe Werte im Hinblick auf einen wahrgenommenen Anstieg der Migrantenanzahl.

2 Quelle: Eurostat http://ec.europa.eu/eurostat/news/themes-in-the-spotlight/asylum2015

Hat sich Ihrer Meinung die Migration in den letzten 5 Jahren …

5% 6% 10% 10% 11%18% 20%

SE DE BE IT FR UK PL ES

94% 93% 89% 87% 87% 80% 77% 50%

0% 1% 1% 3% 2% 2% 4% 28%

21%

Stark / etwas erhöht

Gleich geblieben

Etwas / sehr viel zurückgegangen

KEY FACTS

Die Auswirkungen der Flüchtlingskrise 2015: Mehr als 90 Prozent der Schweden, Deutschen und Belgier haben das Gefühl, der Anteil an Migranten habe sich in den letzten fünf Jahren stark oder etwas erhöht.

Die spanische Bevölkerung sieht die geringste Veränderung: Nur jeder Zweite nimmt einen Zuwachs wahr, mehr als jeder Vierte meint, die Anzahl an Flüchtlingen sei rückläufig.

Die Folgen der Terroranschläge von 2015 und 2016 in Frankreich und Belgien: Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung in Italien, Belgien und Frankreich meinen, Zuwanderung wirke sich negativ auf die Gesellschaft aus. Auch die Mehrheit der deutschen, schwedischen und polnischen Bürger denkt so.

Mit Ausnahme von Großbritannien sieht ein Großteil der Bevölkerung in den acht Ländern negative Effekte von Migration auf die Wirtschaft: In Belgien ist dies fast jeder Zweite, in Frankreich und Italien sogar mehr als jeder Zweite.

61 Prozent der Bevölkerung in Großbritannien sagen, dass Migranten mit höherer Bildung und Qualifikationen bevorzugt werden sollten, um Engpässe im eigenen Land auszugleichen.

Mindestens 60 Prozent der italienischen, belgischen und französischen Bevölke-rung meinen, es gäbe zu viele Migranten im eigenen Land. In Deutschland und Großbritannien sagt dies jeder Zweite, Schweden und Spanier sind etwas liberaler eingestellt.

In Italien und Schweden ist gut jeder zweite Bürger pessimistisch im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration von Migranten in die neue Gesellschaft, in Belgien sind es sogar 61 Prozent.

In Spanien, Großbritannien und Deutschland blickt man der Integration von Flüchtlingen noch am positivsten entgegen. Jedoch sind die Optimisten nur in Spanien in der Überzahl, in Großbritannien und Deutschland überwiegt der Anteil der Pessimisten.

Die wenigsten Optimisten gibt es in Frankreich: Nur 22 Prozent der Bevölkerung sehen der Integration positiv entgegen, 62 Prozent sind pessimistisch. Die mehr- fachen Terroranschläge in 2015 und 2016 hinterlassen ihre Spuren.

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EINSTELLUNGEN UND MEINUNGEN ZUR MIGRATION

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EINSTELLUNGEN UND MEINUNGEN ZUR MIGRATION

EINFLUSS VON ZUWANDERUNG

Die Studie untersuchte außerdem den individuell wahrgenommenen Einfluss von Zuwanderung auf die Gesellschaft. Die Befragten sollten auf einer sechsstufigen Skala angeben, inwiefern sie Zuwanderung generell als positiv oder negativ empfinden.

Die Ergebnisse in Grafik 2 zeigen ein sehr unterschiedliches Meinungsbild: Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung in Italien, Belgien und Frankreich sind der Auffas-sung, Zuwanderung wirke sich etwas oder sehr negativ auf ihre Gesellschaft aus. Es ist zu vermuten, dass die mehrfachen Terroranschläge in Belgien und Frank-reich 2015 diese Einschätzung prägen. Nur jeweils ein Zehntel der Bevölkerung in diesen drei Ländern empfindet Zuwanderung als etwas Positives, etwa jeder Vierte (21 bzw. 25 Prozent) bezieht in dieser Hinsicht eine neutrale Position.

Grafik 2

EINFLUSS VON ZUWANDERUNG

Auch die Mehrheit der deutschen, schwedischen und polnischen Bevölkerung bewertet den Einfluss von Zuwanderung negativ, hier liegen die Werte mit 46 bis 50 Prozent jedoch nicht ganz so hoch.

Die Anteile derjenigen, die positive Auswirkungen sehen, fallen in diesen Ländern sehr unterschiedlich aus und variieren zwischen 14 und 24 Prozent. Höher jedoch liegen jeweils die Anteile der Befragten, die eine neutrale Position einnehmen.

Großbritannien und Spanien verzeichnen im Ländervergleich mit 35 bzw. 20 Pro-zent die positivste Einschätzung der Auswirkung von Zuwanderung. Mit 38 bzw. 37 Prozent schätzen dennoch fast ebenso viele den Einfluss negativ ein. Ein relevanter Anteil der Bevölkerung kann allerdings keine Bewertung vornehmen (25 bzw. 41 Prozent).

MIGRATION UND WIRTSCHAFT

Ipsos ermittelte nicht nur die Einschätzung der Auswirkung von Migration im Allge- meinen, sondern auch speziell auf die wirtschaftliche Situation im jeweiligen Land. Die Befragten wurden gebeten, anhand einer sechsstufigen Skala anzugeben, inwie-fern Sie der Aussage „Migration wirkt sich positiv auf die Wirtschaft aus“ zustimmen.

Grafik 3 verdeutlicht, dass mit Ausnahme von Großbritannien und Spanien ein Großteil der Bevölkerung in allen Ländern diese Einstellung nicht teilt. Die Ableh-nungswerte reichen dabei von 30 (Spanien) bis 54 Prozent (Italien). Innerhalb der acht europäischen Länder weist Großbritannien mit 45 Prozent die höchsten Zu-stimmungswerte (und gleichzeitig die geringste Ablehnung) auf. In Schweden und Deutschland teilen mit 33 und 26 Prozent deutlich weniger Bürger diese positive Einschätzung und die Ablehnung ist entsprechend hoch (39 und 38 Prozent). Die spanische Bevölkerung ist diesbezüglich unentschieden, hier halten sich positive und negative Bewertungen die Waage.

Grafik 3

MIGRATION WIRKT SICH POSITIV AUF DIE WIRTSCHAFT AUS

In Polen, Belgien, Frankreich und Italien werden die Auswirkungen von Migration auf die Wirtschaft deutlich kritischer gesehen: Nur gut jeder Fünfte in Polen stimmt positiven Effekten zu, in Italien sind es sogar nur 15 Prozent. Entsprechend hoch ist der Anteil derjenigen, die diese Aussage ablehnen: In Belgien ist dies fast jeder zweite Bürger, in Frankreich und Italien sogar mehr als jeder Zweite. In beiden Län-dern übersteigen die Ablehnungswerte die Zustimmungswerte um mehr als das Dreifache.

Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen …

Würden Sie sagen, dass Zuwanderung einen positiven oder einen negativen Einfluss hat?

SE

DE

BE

IT

FR

UK

PL

ES

2%

1% Sehr / etwas negativ

weder positiv noch negativ

Etwas / sehr positiv

Weiß nicht / keine Angabe

3%

2%

2%

2%

2%

2%

21% 10%67%

25% 11%

67%

62%

25% 11%62%

31% 18%50%

27% 24%48%

38% 14%46%

25% 35%38%

41% 20%37%

Stimme voll und ganz zu / stimme zu

Stimme nicht zu / stimme überhaupt nicht zu

UK DE

BE ITFR

SE

PL

ES

24%

37%49%

53%54%

39%30%

38%45%

23% 19% 16% 15%

33% 30% 26%

28%

32%28%

24% 28%

22% 35%29%

3%

9% 5% 8% 3%

5% 5% 7%

Weder noch

Weiß nicht / keine Angabe

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EINSTELLUNGEN UND MEINUNGEN ZUR MIGRATION

BILDUNG UND QUALIFIKATIONEN BEI MIGRANTEN

Ein weiterer Fokus lag auf der Ermittlung des Stellenwertes von Ausbildung bei Einwanderern. Dies wurde anhand der Zustimmung bzw. Ablehnung der Aussage „Vorrang sollten Migranten mit höherer Bildung und Qualifikationen gegeben werden, um Engpässe im eigenen Land auszugleichen“ auf der bekannten sechs-stufigen Skala untersucht.

Großbritannien verzeichnet den größten Anteil an Bürgern, die diese Meinung teilen: 61 Prozent der Bevölkerung stimmen zu, dass formal höher gebildete Migranten bevorzugt werden sollten, während 12 Prozent dies ablehnen. Somit weist Großbritannien erneut die höchsten Zustimmungswerte innerhalb der 8 euro-päischen Länder auf (siehe Grafik 4).

Auch die Schweden legen großen Wert auf Qualifikationen, knapp jeder Zweite stimmt dem Statement zu. In Deutschland sind es mit 37 Prozent bereits deut-lich weniger: Hier lehnt bereits ein knappes Viertel die Aussage ab. In Belgien, Polen, Frankreich und Spanien würde etwa jeder Dritte gut ausgebildeten Zuwan-derern den Vorzug geben – in Belgien und Frankreich gibt es jedoch ebenso viel Ablehnung.

Am häufigsten abgelehnt wird die Bevorzugung gut ausgebildeter Migranten in Italien: 37 Prozent sprechen sich dagegen aus, während nur jeder Vierte einem solchen Privileg zustimmt.

Grafik 4

VORRANG SOLLTEN MIGRANTEN MIT HÖHERER BILDUNG UND QUALIFIKATIONEN GEGEBEN WERDEN, UM ENGPÄSSE IM EIGENEN LAND AUSZUGLEICHEN

Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen …

11%

UK SE DE BE PL FR ES IT

61%

24%

48%

24%

37%

33%

33%

28%

33%

37%

32%

30%

31%

39%

26%

33%

3% 6% 7% 5% 9% 8% 5% 4%

Weiß nicht /

keine Angabe

Stimme voll und

ganz zu / stimme zu

Weder noch

Stimme nicht zu /

stimme überhaupt

nicht zu12%

22% 23%34%

21%30% 25%

37%

BILDUNG UND QUALIFIKATIONEN BEI MIGRANTEN

Die Relevanz von Ausbildung und Qualifikation bei Migranten wurde auch im Hinblick auf interessante Unterschiede zwischen den Geschlechtern analysiert.

Grafik 5 bildet den jeweiligen Anteil der Frauen bzw. Männer ab, die der Aussage „Vorrang sollten Migranten mit höherer Bildung und Qualifikationen gegeben werden, um Engpässe im eigenen Land auszugleichen“ (voll und ganz) zugestimmt haben.

Tendenziell teilen Frauen diese Auffassung seltener als Männer. Einzig in Groß- britannien verhält es sich umgekehrt. Die Differenzen zwischen den Geschlechtern in den dargestellten Ländern betragen mindestens 3 Prozentpunkte. In Polen, Frankreich und Italien fallen die Unterschiede besonders hoch aus und liegen zwischen 11 und 14 Prozentpunkten. In Belgien und Spanien liegen sie mit 7 und 8 Prozentpunkten Unterschied im mittleren Bereich.

In Schweden und Deutschland fallen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen mit jeweils 3 Prozentpunkten am geringsten aus.

Grafik 5

VORRANG SOLLTEN MIGRANTEN MIT HÖHERER BILDUNG UND QUALIFIKATIONEN GEGEBEN WERDEN, UM ENGPÄSSE IM EIGENEN LAND AUSZUGLEICHEN

Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen …Top2-Boxes Antworten „Stimme voll und ganz zu / stimme zu“

UK

6%

UK

59%

SE

47%

SE

50%

DE

36%

DE

39%

BE

29%

BE

37%

PL

26%

PL

39%

FR

27%

FR

38%

ES

27%

ES

34%

IT

19%

IT

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ANTWORTEN

DER FRAUEN

ANTWORTEN

DER MÄNNER

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EINSTELLUNGEN UND MEINUNGEN ZUR MIGRATION

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EINSTELLUNGEN UND MEINUNGEN ZUR MIGRATION

Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen …Top2-Boxes Antworten „Stimme voll und ganz zu / stimme zu“

ANZAHL DER MIGRANTEN

Die Einschätzung der Aussage „Es gibt zu viele Einwanderer in unserem Land“ wurde ebenfalls im Hinblick auf Unterschiede zwischen den Geschlechtern unter-sucht. In Grafik 7 sind die Anteile der Frauen und Männer gegenübergestellt, die der Aussage (voll und ganz) zustimmen.

Die Bewertungen der Männer und Frauen in den acht EU-Länder weisen teilweise sehr große Unterschiede auf. Erneut mit Ausnahme von Großbritannien stimmen die Frauen der Aussage insgesamt seltener zu als die Männer. Die größten Diffe-renzen zwischen den Geschlechtern lassen sich in Italien, Frankreich und Polen ausmachen und betragen zwischen 11 und 14 Prozentpunkten.

Während die Einschätzungen von Frauen und Männern in Belgien und Spanien mit 8 bzw. 7 Prozent-punkten Differenz nicht ganz so weit auseinander liegen, fallen sie in Deutschland, Großbritannien und Schweden sehr homogen aus und unterschieden sich jeweils um nur 3 Prozentpunkte.

Grafik 7

ES GIBT ZU VIELE EINWANDERER IN UNSEREM LAND

ANZAHL DER MIGRANTEN

Im Rahmen der Online Befragung hat Ipsos außerdem untersucht, wie der momen-tane Anteil an Migranten im jeweiligen Land empfunden wird. Auf Basis der sechs-stufigen Skala sollten die Befragten ihre Zustimmung bzw. Ablehnung der Aussage „Es gibt zu viele Einwanderer in unserem Land“ angeben.

Grafik 6 zeigt eine deutliche Zustimmung zu dieser Aussage in allen acht EU-Län-dern, allerdings auf unterschiedlich hohem Niveau: Im Vergleich der acht darge-stellten EU-Länder ist die Meinung, es gäbe zu viele Migranten im eigenen Land, in Italien, Belgien und Frankreich besonders stark vertreten: Mindestens 60 Prozent der italienischen und belgischen Bevölkerung teilen diese Auffassung. In Frank-reich sind es mit 57 Prozent fast ebenso viele. Lediglich 13 bis 17 Prozent nehmen in diesen drei Ländern eine gegenteilige Position ein und lehnen die Aussage ab.

In Deutschland und Großbritannien meint jeweils die Hälfte der Bevölkerung, der Migrantenanteil im eigenen Land sei zu hoch. Nur etwa jeder Vierte lehnt dies ab. Schweden und Spanier sind mit 43 bzw. 40 Prozent Zustimmung (und 29 bzw. 21 Prozent Ablehnung) etwas liberaler eingestellt.

Nur in Polen ist das Verhältnis zwischen Zustimmung (33 Prozent) und Ablehnung (27 Prozent) relativ ausgewogen. Die polnische Bevölkerung nimmt somit als einzi-ges Land keine klare Position im Hinblick auf die Einschätzung der Migrantenzahl im eigenen Land ein.

Grafik 6

ES GIBT ZU VIELE EINWANDERER IN UNSEREM LAND

Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen …

Stimme voll und ganz zu / stimme zu

Stimme nicht zu / stimme überhaupt nicht zu

IT DE

SE PLES

BE

UK

FR19%

25%29%

35%

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17% 16%23%

65%

49%43% 40%

33%

60%57%

50%

13%

23%24%

21%

33%

19% 21%

21%

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3% 4% 4% 7%

4% 6% 6%

Weder noch

Weiß nicht / keine Angabe

IT

19%

IT

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29%

BE

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FR

27%

FR

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36%

DE

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UK

62%

UK

59%

SE

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SE

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ES

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ES

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PL

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PL

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ANTWORTEN DER FRAUEN

ANTWORTEN DER MÄNNER

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EINSTELLUNGEN UND MEINUNGEN ZUR MIGRATION

INTEGRATION VON MIGRANTEN

Auch die Einschätzung der Integration von Zuwanderern wurde im Hinblick auf relevante Unterschiede zwischen den Geschlechtern sowie den verschiedenen Altersgruppen und Bildungsniveaus untersucht.

Grafik 9 zeigt die Anteile derjenigen Frauen und Männer, die der Aussage „Ich bin zuversichtlich, dass sich die meisten Flüchtlinge erfolgreich in die neue Gesell-schaft integrieren werden“ (überhaupt nicht) zustimmen.

Insgesamt sehen Frauen in allen EU-Länder einer erfolgreichen Integration von Flüchtlingen positiver entgegen als Männer. Die größten Differenzen sind in Spa-nien, Polen, Belgien und Schweden zu verzeichnen, sie betragen zwischen 5 und 7 Prozentpunkten.

In den anderen vier Ländern Großbritannien, Deutschland, Italien und Frankreich liegen die Bewertungen von Frauen und Männer näher beieinander und unterschei-den sich jeweils nur um 2 Prozentpunkte.

Grafik 9

ICH BIN ZUVERSICHTLICH, DASS SICH DIE MEISTEN FLÜCHTLINGE ERFOLGREICH IN DIE NEUE GESELLSCHAFT INTEGRIEREN WERDEN

INTEGRATION VON MIGRANTEN

Die Studie untersuchte außerdem, inwiefern die Bürger an eine erfolgreiche Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft glauben. Die Befragten konnten anhand einer fünfstufigen Skala angeben, inwiefern sie der folgenden Aussage zustimmen: „Ich bin zuversichtlich, dass sich die meisten Flüchtlinge erfolgreich in die neue Gesellschaft integrieren werden“.

Wie Grafik 8 verdeutlicht, gehen die Meinungsbilder innerhalb der acht EU-Länder weit auseinander. Die Einstellungen der Spanier und Franzosen bilden dabei die jeweiligen Gegenpole.

Grafik 8

ICH BIN ZUVERSICHTLICH, DASS SICH DIE MEISTEN FLÜCHTLINGE ERFOLGREICH IN DIE NEUE GESELLSCHAFT INTEGRIEREN WERDEN

In Spanien, Großbritannien und Deutschland blickt man der Integration von Flücht-lingen am positivsten entgegen: Zwischen 38 und 43 Prozent der Bürger geben an, im Hinblick auf eine erfolgreiche Eingliederung der Flüchtlinge in die neue Gesell-schaft zuversichtlich zu sein. Dennoch überwiegt in Großbritannien und Deutsch-land der Anteil der Pessimisten (47 bzw. 51 Prozent). Somit ist Spanien das einzige Land, in dem die Optimisten in der Überzahl sind. Allerdings ist der Anteil an Unent-schiedenen („weiß nicht“) mit 20 Prozent überdurchschnittlich hoch.

In Polen, Italien, Schweden und Belgien ist etwa jeder Dritte von einer erfolgreichen Integration überzeugt (30 bis 35 Prozent). Allerdings variieren die Anteile der Pes-simisten stark. In Polen liegt dieser mit 45 Prozent vergleichsweise hoch, auch hier sind aber überdurchschnittlich viele „weiß nicht“ Urteile zu verzeichnen. In Italien und Schweden ist mehr als jeder zweite Bürger pessimistisch im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration, in Belgien sind es sogar 61 Prozent.

Frankreich weist den geringsten Anteil an Optimisten auf: Nur 22 Prozent sehen der Integration von Migranten positiv entgegen. Es bleibt zu vermuten, dass die pessimistische Einstellung in Belgien und Frankreich durch die mehrfachen Terroranschläge in den Jahren 2015 und 2016 verstärkt worden ist, die von der Be-völkerung als extreme Negativbeispiele in Bezug auf Integration gesehen werden.

Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen …

Bitte sagen Sie mir, ob Sie der folgenden Aussagen zustimmen oder nicht zustimmen …Top 2-Boxes Antworten „Stimme nicht zu / stimme überhaupt nicht zu “

ES

35%

ES

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UK

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UK

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DE

50%

DE

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PL

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PL

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IT

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IT

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ANTWORTEN DER FRAUEN

ANTWORTEN DER MÄNNER

11%

ES UK DE PL IT SE BE FR

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Stimme voll und

ganz zu / stimme zu

Stimme nicht zu /

stimme überhaupt

nicht zu

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20%11% 13% 10%

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STUDIENPARAMETER

Die dargestellte Studie wurde im Juni 2016 im Rahmen des Ipsos Global@dvisor erhoben, der monatlich in 22 Ländern weltweit auf Basis des Ipsos Online Panels durchgeführt wird. In den hier dargestellten europäischen Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Schweden wurden jeweils ca. 1.000 Personen, in Belgien und Polen je 500 Personen zwischen 16 und 64 Jahren befragt.

Die gesamte internationale Stichprobe umfasste 16.040 Befragten über alle 22 Länder hinweg. Weitere Befragungsländer waren Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, Japan, Ungarn, Indien, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, USA.

IPSOS PUBLIC AFFAIRS

Ipsos Public Affairs ist Teil der Ipsos Gruppe, welche mit über 16.000 Mitarbei-tern weltweit das drittgrößte Markt- und Meinungsforschungsinstitut der Welt ist. Wir bieten unseren Kunden in Wissenschaft, Politik und Wirtschaft einen umfang-reichen Forschungsservice und evidenzbasierte Beratung, um gesellschaftliche Trends besser zu verstehen und heutigen Anforderungen an Transparenz und Effizienz gerecht zu werden.

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