EINZELABSCHLUSS DER FRANZ HANIEL & CIE. GMBH 2010 · Herbert Narr Pharmakaufmann Irina Pankewitz...

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EINZELABSCHLUSS DER FRANZ HANIEL & CIE. GMBH 2010

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EINZELABSCHLUSS DER FRANZ HANIEL & CIE. GMBH 2010

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat

Der Vorstand

Corporate Governance

Lagebericht

Jahresabschluss

Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Kapitalfl ussrechnung

Anhang

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Gewinnverwendungsvorschlag

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BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem der Aufsichtsrat im Vorjahr den Haniel-Vorstand in Teilen neu besetzt hatte und damit das

Gremium wieder rein funktional aufgestellt ist, konnten wir uns auch 2010 mit hoher Verantwor-

tung den Kernaufgaben unseres Gremiums widmen: der Beratung und Kontrolle des Vorstands. Dies

geschah wie gewohnt in einer Atmosphäre großen gegenseitigen Vertrauens.

Gut informiert

Im vergangenen Jahr hat uns der Vorstand regelmäßig über die Lage der Haniel-Holding und der gesam-

ten Unternehmensgruppe informiert – auch im Hinblick auf wichtige Einzelvorgänge. Dies geschah

anhand ausführlicher mündlicher und schriftlicher Berichte. Auf dieser Basis hat der Aufsichtsrat die

Unternehmensführung überwacht und dem Vorstand beratend zur Seite gestanden. Alle Entscheidun-

gen, die unsere Zustimmung voraussetzen, haben wir in den vier regulären Aufsichtsratssitzungen im

Detail geprüft.

Der Prüfungsausschuss kam 2010 fünfmal zusammen. Er überwachte den Rechnungslegungsprozess

sowie die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, der internen

Revision und des neu zu etablierenden Compliance-Systems. Des Weiteren überzeugte sich der Aus-

schuss von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und beschloss in seiner Sitzung vom 17. März, der

Gesellschafterversammlung vorzuschlagen, den Abschlussprüfer wiederzuwählen.

Regelmäßiger Austausch

Gemäß meiner Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender stand ich auch über die Sitzungen hinaus in

regelmäßigem Kontakt vor allem mit dem Vorstandsvorsitzenden, aber auch mit dem gesamten Vor-

stand. Gemeinsam haben wir wichtige geschäftspolitische und strategische Fragen der Unterneh-

mensgruppe erörtert. Im Fokus stand dabei die Gestaltung des Portfolios im Hinblick auf eine lang-

fristige Wertsteigerung.

5Haniel Einzelabschluss 2010

Jahresabschluss und Konzernabschluss genehmigt

Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, hat den Jah-

resabschluss der Franz Haniel & Cie. GmbH und den Lagebericht zum Geschäftsjahr 2010 geprüft. Die

Prüfer bestätigten, dass Jahresabschluss und Lagebericht dem Gesetz und dem Gesellschaftsvertrag

entsprechen. Jahresabschluss und Lagebericht wurden mit einem uneingeschränkten Bestätigungs-

vermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des

Vorstands zur Gewinnverwendung geprüft und stimmt ohne Einwendungen zu. Das Gremium billigt

den zum 31. Dezember 2010 vorgelegten Jahresabschluss sowie den Lagebericht zum Geschäftsjahr

2010. Die Prüfer der PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,

Essen, haben auch den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht mit einem uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk versehen. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat Konzernabschluss, Konzernlage-

bericht und den Bericht des Konzernabschlussprüfers für das Jahr 2010 vorgelegt. Nach eingehender

Prüfung stimmt der Aufsichtsrat dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht zu.

Der Aufsichtsrat hatte den Abschlussprüfer erneut beauftragt, das Risikomanagementsystem des

Haniel-Konzerns zu bewerten. Diese freiwillige Prüfung erfolgte entsprechend Paragraf 317 Absatz 4

HGB. Der Abschlussprüfer hat Eignung und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems von Haniel

bestätigt.

Dank an die Mitarbeiter

Wir danken dem Vorstand für die intensive Arbeit im vergangenen Jahr und die umsichtige strate-

gische Weichenstellung. Unsere große Anerkennung möchten wir zudem den Mitarbeitern weltweit

aussprechen. Ihnen ist es zu verdanken, dass die Unternehmensgruppe die Möglichkeiten des begin-

nenden Aufschwungs voll ausschöpfen konnte.

Duisburg, den 31. März 2011

Franz M. Haniel

Vorsitzender des Aufsichtsrats

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DER AUFSICHTSRAT

Franz M. Haniel Vorsitzender Dipl.-Ingenieur

Gerd Herzberg Stellv. Vorsitzender Gewerkschaftssekretär

Jürgen Libbert Stellv. Vorsitzender Rechtsanwalt

Dr. Georg F. Baur Kaufmann

Christoph BöningerDipl.-Designer

Baron Wolf v. Buchholtz Dipl.-Kaufmann

Heide Detmar Kfm. Angestellte

Christian v. Dürckheim Dipl.-Kaufmann

Harald Färber Personaldirektor

Bernd Hergenröther Elektriker

Kay Richard Landwers Bankkaufmann

Herbert Narr Pharmakaufmann

Irina Pankewitz Textilreinigerin

Dr. Michael Schädlich Geschäftsführer

Uwe Schmahl Techniker

Hans Wettengl Gewerkschaftssekretär

7Haniel Einzelabschluss 2010

DER VORSTAND

Prof. Dr. Jürgen KlugeVorstandsvorsitzender

Jahrgang 1953Prof. Dr. Jürgen Kluge ist seit 1. Januar 2010 Vorsitzender des Haniel-Vorstands und Arbeitsdirektor. Neben der Gesamtstra-tegie trägt er die Verantwortung für die Bereiche Konzernentwicklung/M&A, Personal, Kommunikation und Revision. Zudem ist er Aufsichtsratsvorsitzen-der bei den Geschäftsbereichen Celesio und METRO GROUP. Der promovierte Physiker arbeitete 25 Jahre lang für die Unternehmensberatung McKinsey und leitete von 1999 bis 2006 das Geschäft in Deutschland und Österreich. Seit 2004 ist Kluge Honorarprofessor für Maschi-nenbau an der Technischen Universität Darmstadt, wo er sich mit internationalen Produktions strukturen beschäftigt.

Prof. Dr. Klaus Trützschler

Jahrgang 1948Prof. Dr. Klaus Trützschler wurde zum 1.  Oktober 2000 in den Haniel-Vorstand berufen. Er ist zuständig für die Bereiche Betriebswirtschaft, Recht und Steuern sowie Aufsichtsratsvorsitzender beim Geschäftsbereich TAKKT. Der promo-vierte Diplom-Wirtschaftsmathematiker war von 1977 bis 2000 für die Ruhr-kohle  AG tätig, seit 1997 als Mitglied des Vorstands der RAG AG. Anfang 2008 hat ihm die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster eine Honorarprofes-sur verliehen.

Stefan Meister

Jahrgang 1965Stefan Meister gehört seit 1. Januar 2010 dem Haniel-Vorstand an. Er verantwor-tet die Bereiche Finanzen und Corpo-rate IT sowie Nachhaltigkeit/CR. Die Geschäftsbereiche CWS-boco und ELG fallen ebenfalls in seine Zuständigkeit. Der Wirtschaftswissenschaftler war von 1995 bis 2009 beim Haniel-Geschäfts-bereich Celesio tätig – zuletzt als stell-vertretender Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor.

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CORPORATE GOVERNANCE

Klare Verantwortungsstrukturen und partnerschaftliche Zusammenarbeit: Diese Prinzipien kenn-

zeichnen die Corporate Governance bei Haniel. Wesentliches Element ist die strikte Trennung von

Unternehmensführung und -kontrolle, die sich an den Vorgaben für börsennotierte Unternehmen

orientiert. Beide Seiten pfl egen einen vertrauensvollen Dialog. Gleiches gilt für die Kommunikation

des Unternehmens mit seinen Finanzmarktpartnern.

Frei von Interessenkonfl iktenEin Merkmal unterscheidet Haniel von anderen Unternehmen in Familienbesitz: Bereits seit Beginn des

20. Jahrhunderts übernehmen familienfremde Manager die Unternehmensführung. Kein Familienmit-

glied ist in der Haniel-Gruppe tätig. So können unternehmerische Entscheidungen frei von verwandt-

schaftlichen Verpfl ichtungen getroff en werden, um optimale wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen.

Die Familie legt Wert auf nachhaltiges Wachstum und Wertsteigerung. Welche Schritte auf dem Weg

dahin unternommen werden, bespricht sie mit dem Vorstand und überlässt ihm vertrauensvoll die

Umsetzung. Damit folgt die Grundstruktur der Corporate Governance bei Haniel den Standards, die

das deutsche Recht für Aktiengesellschaften vorgibt.

Die über 600 Gesellschafter sind in der Gesellschafterversammlung organisiert. Sie tagt einmal im Jahr

und wählt aus ihrer Mitte den Familienbeirat für jeweils fünf Jahre. Als Bindeglied zwischen Familie

und Unternehmen übernimmt dieser die Kommunikation gegenüber den Gesellschaftern. Der Beirat

besteht aus bis zu 30 Familienmitgliedern, von denen neun bis zehn wiederum den „Kleinen Kreis“ bil-

den. Acht Mitglieder des Kleinen Kreises entsendet die Gesellschafterversammlung als Anteilseigner-

vertreter in den Aufsichtsrat, wo sie die Grundsätze der Geschäftspolitik mitbestimmen und die Unter-

nehmensstrategie beeinfl ussen. Den Vorsitz des Aufsichtsrats hat stets ein Mitglied der Familie inne.

Das Kontrollorgan besteht – wie bei großen Aktiengesellschaften – aus genauso vielen Vertretern der

Anteilseigner wie der Arbeitnehmer. Gemeinsam ernennen und entlassen sie die Mitglieder des Vor-

stands, überwachen dessen Arbeit und stehen ihm beratend zur Seite. Vier Mitglieder des Aufsichts-

rats bilden den Prüfungsausschuss. Dieser überwacht den Rechnungslegungsprozess sowie die Wirk-

samkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und der internen Revision. Des

Weiteren überzeugt sich der Ausschuss von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Einzelheiten

zur Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2010 sind in dessen Bericht (Seite 4 und 5) enthalten.

Verbindliche VerhaltensgrundsätzeDie Haniel-Holding ist sowohl selbst als auch über ihre Geschäftsbereiche in zahlreichen Wirtschafts-

und Gesellschaftssystemen aktiv und damit unterschiedlichen kulturellen und nationalen Standards

sowie rechtlichen Vorschriften unterworfen. Gerade deshalb ist es entscheidend, dass alle Mitarbeiter

auf jeder Ebene des Unternehmens dasselbe Werteverständnis von Off enheit und Integrität besit-

zen. Wesentliche Bestandteile der Haniel-Kultur sind Gesetzestreue, Unbestechlichkeit und lauterer

Wettbewerb. Der „Code of Conduct“ enthält Verhaltensgrundsätze für Mitarbeiter der Holding, sodass

diese Vergünstigungen weder gewähren noch annehmen, jede Form der Diskriminierung ablehnen

und Konfl ikte zwischen geschäftlichen und privaten Interessen off enlegen. Solche Verhaltensgrund-

sätze gibt es auch in den Geschäftsbereichen – jedoch sind die Kontrollprozesse gruppenweit sehr

unterschiedlich. Daher arbeiten die Compliance-Beauftragten der Holding und der Geschäftsbereiche

seit Beginn des Jahres 2010 daran, vergleichbare Standards und Strukturen einzuführen. Damit soll

nicht zuletzt erreicht werden, dass sich alle Mitarbeiter als Teil einer Wertegemeinschaft fühlen und

entsprechend handeln.

9Haniel Einzelabschluss 2010

Konzernorganisation

Familienbeirat30 Mitglieder (inkl. 9 – 10 Mitglieder „Kleiner Kreis“)

Gesellschafterversammlungüber 600 Familienmitglieder

Aufsichtsrat16 Mitglieder

Mitarbeiterüber 58.000

Vorstand der Führungsholding3 Mitglieder

Geschäftsführung der Geschäftsbereiche

wählt entsendet 8 Anteilseignervertreter wählen 8 Arbeitnehmervertreter

bestellt/entlässt/beaufsichtigt

Familie Unternehmen

Leichter Zugang zu InformationenFür Haniel als Unternehmen in Familienbesitz spielt eine sehr solide Eigenkapitalbasis eine große Rolle.

Darüber hinaus baut die Finanzierungsstrategie auch auf Fremdkapital. Um das Vertrauen von poten-

ziellen Investoren zu gewinnen und die Wertschätzung der bisherigen Anleger zu erhalten, setzt Haniel

bei der Finanzkommunikation auf Transparenz und Fairness: Alle Teilnehmer am Kapitalmarkt – ein-

schließlich Banken und Analysten – werden gleichermaßen mit den Informationen versorgt, die sie

benötigen, um die Entwicklung des Unternehmenswertes beurteilen zu können. Das gilt ebenso für

die Eigenkapitalgeber. Eine breite Informationsplattform stellt die Corporate Website dar, auf der unter

anderem Portfolio und Strategie der Unternehmensgruppe erläutert werden. Hier veröff entlicht Haniel

auch Geschäfts- und Halbjahresfi nanzberichte sowie aktuelle Pressemitteilungen. Ein Finanzkalender

kündigt frühzeitig wichtige Termine der Holding und der Geschäftsbereiche an. Außerdem gibt Haniel

bekannt, wie Standard & Poor’s und Moody’s die Holding bewerten. Diesen externen Ratings unter-

zieht sich Haniel freiwillig, um alle Möglichkeiten der Finanzierung nutzen zu können. Tiefer gehende

Einblicke für die Financial Community bietet der Investoren-Club: Die Mitglieder können Präsentati-

onen, Informationen zur Investmentstrategie sowie zusätzliche Einzel- und Teilkonzernabschlüsse

online abrufen. Transparente und faire Finanzkommunikation ist für Haniel untrennbar mit Kontinui-

tät verbunden. Das Unternehmen informiert seine Partner in regelmäßigen Abständen und in gleich

bleibender Art und Weise über aktuelle Entwicklungen. So werden Finanzberichte stets an gewohnter

Stelle und in gewohnter Form veröff entlicht, um den Lesern die Informationsaufnahme und -analyse

zu erleichtern. Auf eventuelle Abweichungen gegenüber den Vorjahren weist Haniel hin.

Im Dialog mit InvestorenFür Finanzmarktpartner besteht die Möglichkeit, in direkten Kontakt mit Mitarbeitern der Abteilun-

gen Finanzen und Konzernentwicklung/M&A zu treten. Im Anschluss an die Bilanzpressekonferenz der

Unternehmensgruppe lädt Haniel zum Investoren- beziehungsweise Analysten-Call ein. Der Vorstand

ist in den Dialog mit der Financial Community eng eingebunden. So hat sich Stefan Meister, der zustän-

dige Vorstand für Finanzierung, im Anschluss an die Veröff entlichung des Konzernabschlusses im Früh-

jahr 2010 in Frankfurt, London und Paris mit institutionellen Anlegern getroff en. Begleitet wurde er

dabei von einem Team der Abteilung Finanzen. Haniel plant auch in Zukunft mindestens jährliche Tref-

fen mit institutionellen Investoren in den europäischen Finanzmetropolen.

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LAGEBERICHT

Der Geschäftsverlauf der Franz Haniel & Cie. GmbH wird maßgeblich durch die wirtschaftliche Entwick-

lung in unseren Geschäftsbereichen bestimmt. Der Lagebericht des Einzelabschlusses entspricht daher

im Wesentlichen dem Konzernlagebericht 2010. Der Konzern bilanziert nach den IFRS-Vorschriften, der

Jahresabschluss der Führungsholding Franz Haniel & Cie. GmbH wird nach den HGB-Vorschriften erstellt.

Geschäftsverlauf der Franz Haniel & Cie. GmbH

11Haniel Einzelabschluss 2010

Obwohl das Jahr 2010 geprägt war von anhaltenden weltwirtschaftlichen Unsicherheiten, hat der

Haniel-Konzern den Umsatz um rund 3 Milliarden Euro auf 27,4 Milliarden Euro gesteigert. Das Er-

gebnis vor Steuern wuchs von 164 Millionen* auf 620 Millionen Euro, erreichte allerdings noch nicht

wieder das Vor-Krisen-Niveau. Als strategischer Vorteil erwies sich erneut das diversifi zierte Portfo-

lio mit Geschäftsmodellen, die unterschiedlich stark und schnell auf konjunkturelle Entwicklungen

reagieren. Insbesondere der Rohstoffh andel und der Versandhandel mit Büro- und Lagerausstattung

profi tierten früh von der besseren Konjunktur.

Deutliches Umsatzplus Der Umsatz des Konzerns ist 2010 um 12 Prozent von 24,5 Milliarden auf 27,4 Milliarden Euro gestiegen.

Rund die Hälfte dieses Anstiegs machten Akquisitionen aus – wovon wiederum mehr als 80 Prozent auf

das brasilianische Unternehmen Panpharma entfi elen, das Celesio 2009 übernommen hatte. Bereinigt

um Währungseff ekte sowie Unternehmenskäufe und -verkäufe stieg der Umsatz um 5 Prozent. Maßgeb-

lich dazu beigetragen hat der Geschäftsbereich ELG, dessen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp

70 Prozent gestiegen ist. ELG profi tierte auch vom höheren Preis für Nickel, der sich im Vergleich zum

Vorjahr um fast 50 Prozent erhöhte. Die Nachfrage seitens der Edelstahlindustrie lag ebenfalls über dem

Vorjahresniveau, sodass es ELG gelang, die Ausgangstonnage beim Edelstahlschrott um rund 10 Prozent

zu erhöhen. TAKKT erzielte ebenfalls organische Umsatzsteigerungen, während Celesio von Akquisitio-

nen aus dem Vorjahr profi tierte. CWS-boco hingegen verzeichnete Umsatzrückgänge: Zwar entwickel-

ten sich die Sparten Waschraumhygiene und Schmutzfangmatten weiterhin vergleichsweise stabil, aber

der Umsatz im Bereich Textile Dienstleistungen ist deutlich gesunken. Gerade in Deutschland wirkte

sich der starke Wettbewerbs- und Preisdruck negativ auf die Geschäftsentwicklung von CWS-boco aus.

Operatives Ergebnis gestiegenDas Operative Ergebnis verbesserte sich von 289 Millionen auf 663 Millionen Euro. 2009 war das Ergeb-

nis durch Wertanpassungen von Goodwills und anderen immateriellen Vermögenswerten in Höhe

von 294 Millionen Euro belastet. Abgesehen von diesem Sondereff ekt ist der Ergebniszuwachs im Jahr

2010 überwiegend auf die verbesserte Umsatzsituation zurückzuführen – insbesondere bei ELG. Der

Geschäftsbereich TAKKT profi tierte 2010 zusätzlich von den Optimierungs- und Wachstumsinitiati-

ven im Zusammenhang mit den Programmen FOCUS und GROWTH. Insgesamt konnte TAKKT eben-

falls einen erfreulichen Ergebniszuwachs beisteuern. Auch Celesio hat das Ergebnis gesteigert – und

dies, obwohl der Geschäftsbereich erneut erhebliche staatliche Maßnahmen zu verkraften hatte. Die

Zuwächse bei ELG, TAKKT und Celesio konnten den Ergebnisrückgang bei CWS-boco mehr als ausglei-

chen. Dieser resultierte aus der rückläufi gen Umsatzentwicklung sowie aus Sonderaufwendungen im

Zusammenhang mit dem 2010 gestarteten Repositionierungsprogramm „Fokus Zukunft“.

Verbessertes Ergebnis vor SteuernMit 620 Millionen Euro war das Ergebnis vor Steuern deutlich besser als der Vorjahreswert von 164 Mil-

lionen Euro*. Es umfasst zusätzlich zum Operativen Ergebnis vor allem das Ergebnis aus der Finan-

zierungstätigkeit sowie das anteilig auf Haniel entfallende Ergebnis der METRO GROUP.

Geschäftsverlauf des Haniel-Konzerns

* Die Vorjahreswerte wurden gemäß IFRS im Lagebericht im Zusammenhang mit der Finalisierung von Kaufpreisallokationen angepasst. Vergleiche dazu die Erläuterungen im Konzernanhang des Haniel-Geschäftsberichts auf Seite 118 – 119.

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Das Ergebnis aus der Finanzierungstätigkeit hat sich im Vergleich zum Vorjahr von -240 Millionen auf

-336 Millionen Euro verschlechtert. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe: Erstens stiegen durch

die Begebung langfristiger Anleihen bei der Haniel-Holding und Celesio, die zu einer Verbesserung

der Finanzierungsstruktur geführt haben, erwartungsgemäß die Zinsaufwendungen. Zweitens hatte

Celesio im Zusammenhang mit der Akquisition von Panpharma im Finanzergebnis Sondereff ekte von

-37 Millionen Euro zu verkraften. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Währungs- und Aufzin-

sungseff ekte in Bezug auf die zu bilanzierende Kaufpreisverbindlichkeit für die Restanteile. Drittens

setzt Haniel Derivate ein, um Zinsen abzusichern. Die Marktwerte dieser Sicherungsinstrumente sind

aufgrund des zurzeit niedrigen Zinsniveaus gesunken.

Für die METRO GROUP war 2010 ein erfolgreiches Geschäftsjahr, in dem sie Umsatz und Operatives

Ergebnis steigerte. Das Haniel-Beteiligungsergebnis an der METRO GROUP wurde anteilig durch das

höhere Operative Ergebnis der METRO GROUP beeinfl usst. Im Finanzergebnis des Geschäftsbereichs

waren zudem deutliche positive Wechselkurseff ekte zu verzeichnen, allerdings auch ein Anstieg des

Nettozinsaufwands infolge höherer Zinssätze. Ergebnisbelastend wirkte zudem der höhere Steuerauf-

wand der METRO GROUP. Nachdem der Ergebnisbeitrag für Haniel aus dem Metro-Engagement im Vor-

jahr noch bei 105 Millionen Euro lag, belief er sich 2010 auf 292 Millionen Euro.

Anstieg beim Nachsteuerergebnis Im Wesentlichen aufgrund der besseren Geschäftsentwicklung war ein höherer Steueraufwand zu

verkraften. Das Ergebnis nach Steuern lag bei 454 Millionen Euro und damit deutlich über dem Ergeb-

nis von 21 Millionen Euro im Vorjahr. Das Vorjahresergebnis war durch den Aufwand aus der Wertan-

passung von Goodwills und anderer immaterieller Vermögenswerte belastet, die im Vorjahr bei der

Steuerberechnung zum größten Teil nicht entlastend berücksichtigt werden konnten.

Cashfl ow entwickelt sich positivDer Haniel-Cashfl ow, der zur internen Unternehmenssteuerung verwendet wird, ist leicht von 526 Mil-

lionen auf 543 Millionen Euro gestiegen. Höhere Zinszahlungen konnten durch höhere Einzahlungen

infolge der zumeist verbesserten operativen Entwicklung in den Geschäftsbereichen kompensiert

werden. Auch die Zahlungsmittelzufl üsse aus dem Metro-Engagement lagen über dem Vorjahr. Der

Cashfl ow aus operativer Geschäftstätigkeit, der zusätzlich zum Haniel-Cashfl ow vor allem die Verän-

derung des kurzfristigen Nettovermögens* umfasst, sank hingegen von 712 Millionen auf 672 Millio-

nen Euro. Außer ELG ist es allen Geschäftsbereichen gelungen, das kurzfristige Nettovermögen weiter

zu reduzieren. Bei ELG war mit der sehr guten Geschäftsentwicklung erwartungsgemäß ein Anstieg

der Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie ein wert- und mengenmäßiger Aufb au des Vorrats-

vermögens verbunden.

* Das kurzfristige Nettovermögen umfasst im Wesentlichen die Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie die Vorräte abzüg-lich der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung.

13Haniel Einzelabschluss 2010

Haniel investiert moderat Die Nettoinvestitionen in Sachanlagen, immaterielle und andere langfristige Vermögenswerte lagen

mit 250 Millionen Euro geringfügig über dem Niveau des Vorjahres von 243 Millionen Euro. Die Haniel-

Holding investierte mehr als im Vorjahr in zwei Beteiligungsfonds. In diesen Fonds, die an vielverspre-

chenden Geschäftsmodellen in Europa und Asien beteiligt sind, ist Haniel seit 2006 engagiert. Dage-

gen waren die Nettoinvestitionen bei Celesio rückläufi g, weil hier eine Beteiligung an einem deutschen

Großhändler veräußert wurde. Für Unternehmenserwerbe sind im Berichtsjahr planmäßig vor allem

Zahlungen für bereits getätigte Akquisitionen zu leisten gewesen. Per saldo war das Investitionsvolu-

men für Unternehmenserwerbe und -verkäufe mit 36 Millionen Euro geringer als im Vorjahr (119 Mil-

lionen Euro). Insgesamt verzeichnete der Konzern aus der Investitions- und Desinvestitionstätigkeit

Auszahlungen in Höhe von 286 Millionen Euro (Vorjahr: 362 Millionen Euro).

Der Cashfl ow aus Finanzierungstätigkeit betrug in 2010 -375 Millionen Euro. Der Saldo resultiert im

Wesentlichen aus Auszahlungen an Gesellschafter für Dividenden (-109 Millionen Euro) sowie Auszah-

lungen für die Tilgung von Finanzschulden (-251 Millionen Euro).

Eigenkapitalquote erneut gestiegen Die Bilanzstruktur des Haniel-Konzerns war zum 31. Dezember 2010 nach wie vor solide. Die Bilanz-

summe ist von 15.510  Millionen auf 16.289  Millionen Euro gestiegen. Dies erklärt sich teilweise aus

positiven Währungseff ekten – insbesondere aufgrund des im Vergleich zum Euro gestiegenen briti-

schen Pfunds. Zudem schlug sich die Erhöhung des kurzfristigen Nettovermögens infolge der guten

Geschäftsentwicklung bei ELG in der Bilanzsumme nieder. Das Eigenkapital lag mit 6.217 Millionen Euro

über dem Wert vom 31. Dezember 2009 (5.736 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote lag bei 38 Pro-

zent – und damit um 1 Prozentpunkt höher als am Jahresende 2009. Die Nettofi nanzschulden, also die

Finanzschulden abzüglich der liquiden Mittel, sind insgesamt von 5.318 Millionen auf 5.155 Millionen

Euro gesunken. Durch die verbesserte Geschäftstätigkeit vor allem bei ELG musste zwar ein Anstieg

des kurzfristigen Nettoumlaufvermögens fi nanziert werden. Dieser Eff ekt konnte aber mehr als ausge-

glichen werden, da Celesio – auch Dank eines stringenten Managements des Nettoumlaufvermögens

– die Finanzschulden reduziert hat.

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Nachtragsbericht des Haniel-Konzerns

Nach dem Bilanzstichtag lagen keine berichtspfl ichtigen Ereignisse vor.

15Haniel Einzelabschluss 2010

Chancen und Risiken des Haniel-Konzerns

Unternehmerischen Risiken stehen in der Regel auch Chancen gegenüber. Diese gilt es zu nutzen –

gleichzeitig müssen mögliche Gefahren für die Geschäftsentwicklung schon im Vorfeld minimiert

werden.

Chancen wertsteigernd nutzenIm Haniel-Konzern werden Chancen identifi ziert, indem Märkte kontinuierlich beobachtet wer-

den. Aufgrund der dezentralen Organisations- und Managementstruktur sind die Holding und die

Geschäftsbereiche in der Lage, Trends und Anforderungen der oftmals fragmentierten Märkte zeitnah

zu erkennen. Mithilfe des „Strategic Competitor Analysis Network“ werden zudem Markt-, Trend- und

Wettbewerberinformationen in der Holding systematisch gesammelt und analysiert.

Das Chancenmanagement ist in den Prozess der Strategieentwicklung eingebunden. Im Rahmen der

strategischen Planung werden unternehmerische Optionen systematisch bewertet und Initiativen

entwickelt, diese Optionen wertsteigernd zu nutzen. Im nächsten Schritt werden die strategischen

Initiativen in der operativen Planung konkretisiert und daraus Handlungsmaßnahmen abgeleitet.

Die Strategie und deren Umsetzung diskutieren die Mitglieder des Haniel-Vorstands intensiv mit dem

Management der Geschäftsbereiche in regelmäßig stattfi ndenden Managementmeetings. Darüber

hinaus wird die Portfoliostrategie der Holding kontinuierlich auf den Prüfstand gestellt. Hierzu steht

der Vorstand im regelmäßigen Dialog mit dem Aufsichtsrat.

Optionen für weiteres WachstumUnternehmerische Handlungsoptionen für den Haniel-Konzern gibt es viele. Holding und Geschäftsbe-

reiche suchen fortwährend nach denjenigen Möglichkeiten, die nachhaltiges und profi tables Wachs-

tum sichern. Ausgangspunkt hierbei sind Trends von globaler Bedeutung. Die im Konzern identifi zier-

ten Chancen sind im Folgenden aufgeführt:

– Optimierung des Geschäftsportfolios: Haniel überprüft kontinuierlich die strategische Ausrich-

tung des Portfolios. Im Jahr 2010 hat der Vorstand hierzu das Projekt „Haniel 2020“ gestartet. Ziel

dieses Projekts war die Suche nach Geschäftsmodellen, die in den kommenden Jahrzehnten einen

Wertbeitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns leisten und im Einklang mit ökologischen

und gesellschaftlichen Werten stehen. Ausgehend von globalen Megatrends wurden dazu syste-

matisch Investitionsmöglichkeiten identifi ziert, analysiert und bewertet. Auf dieser Basis soll das

Portfolio nachhaltig wertsteigernd weiterentwickelt werden.

– Internationale Expansion: Der Haniel-Konzern ist in Westeuropa stark vertreten und dort mit sei-

nen unterschiedlichen Geschäftsmodellen gut aufgestellt. Möglichkeiten für weiteres Wachstum,

sei es durch Neugründungen oder Unternehmenserwerbe, sieht Haniel in den dynamisch wachsen-

den Volkswirtschaften der Welt. In Osteuropa sind die Geschäftsbereiche bereits vielfältig aktiv

und werden ihre Präsenz weiter ausbauen. Auch in Asien und Amerika treibt Haniel die Expansion

weiter voran. Langfristig strebt Haniel eine Verteilung der Geschäftsaktivitäten an, die im ausgewo-

genen Verhältnis zum Anteil der wirtschaftlichen Aktivität der jeweiligen Regionen steht.

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– Innovative Geschäftsmodelle: Celesio besitzt eine gute Marktposition und langjährige Erfahrun-

gen im Pharmahandel. Unter anderem durch innovative Leistungsangebote strebt Celesio an, die

Abhängigkeit von staatlicher Preisregulierung zu reduzieren und den Finanzierungsdruck in den

staatlichen Gesundheitssystemen für sich zu nutzen. Hierzu arbeitet Celesio mit den Kostenträ-

gern zusammen, um ihnen dabei zu helfen, Effi zienzpotenziale in der ganzheitlichen Versorgung

von Patienten zu heben. Zu diesem Zweck wurde unter anderem das Gemeinschaftsunternehmen

Medco Celesio gegründet. Es bietet mit dem Bereich „Effi cient Care Pharma“ Lösungen und Leistun-

gen an, um Patienten – insbesondere chronisch Kranke – qualitativ besser und zugleich kosteneffi -

zienter zu versorgen.

– Expansion mit erfolgreichen Versandhandelskonzepten: TAKKT vertreibt in über 25 Ländern ein

Sortiment mit rund 160.000 Produkten – von der Sackkarre bis zur Designer-Lampe. Wachstums-

chancen bestehen unter anderem im Ausbau des Angebots und in der Duplizierung des System-

geschäfts durch Neugründungen. So hat TAKKT zum Beispiel damit begonnen, das Geschäft der

Marke Hubert, des Versandhändlers für Gastronomieausstattungen, von Nordamerika auf Europa

zu übertragen. Hier ist für die kommenden Jahre eine kontinuierliche Expansion vorgesehen.

– Zunehmende Bedeutung des E-Commerce: Für den Spezialversandhändler TAKKT bildet das

klassische Katalog-Geschäft die Basis des Erfolgs. Weitere Wachstumschancen ergeben sich aus

der zunehmenden Bedeutung des E-Commerce und der konsequenten Erweiterung des Katalog-

Geschäfts zu einem Multi-Channel-Geschäft: Katalog-Kunden haben die Möglichkeit, ihre Beschaf-

fungsprozesse mithilfe von Webshops und E-Procurement-Systemen zu vereinfachen und dadurch

die Kosten zu senken. Neue Kundengruppen möchte TAKKT mit reinen Internet-Plattformen gewin-

nen, hinter denen keine Katalogmarke steht: Unter dem Namen „Certeo“ vertreibt der Geschäftsbe-

reich beispielsweise seit 2009 in Europa Produkte der Büro- und Geschäftsausstattung vornehmlich

an kleinere Unternehmen. Auf diese Weise erschließt sich TAKKT Kundengruppen, die mit dem klas-

sischen Kataloggeschäft bisher nicht kosteneffi zient angesprochen werden konnten.

– Steigende Rohstoff nachfrage: Kerngeschäft von ELG ist der Handel mit und die Aufb ereitung von

Primär- und Sekundärrohstoff en für das Marktsegment Edelstahl. Wachstumschancen ergeben sich

für ELG aus dem mittel- und langfristig erwarteten Nachfrageanstieg bei Edelstahlprodukten – ins-

besondere in Asien und Osteuropa. Zudem wird der Bereich Superlegierungen an Bedeutung gewin-

nen: ELG ist hier in der Aufb ereitung von sehr hochwertigen Sekundärrohstoff en tätig. Dazu zählen

vor allem Titan- und hochlegierte Edelstahlschrotte. Diese kommen beispielsweise in der Luft- und

Raumfahrt sowie bei der Energieerzeugung zum Einsatz.

– Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor: Die Übernahme unternehmerischer Verantwortung für die

Gesellschaft hat in der Haniel-Gruppe eine lange Tradition. Sie drückt sich heute in dem Bestreben

aus, mit den Geschäften nicht nur ökonomischen Wert zu schaff en, sondern auch ökologischen und

gesellschaftlichen Wert. Dass hierin kein Widerspruch besteht, sondern eine Chance zur Erschlie-

ßung von Wachstumspotenzialen, zeigt CWS-boco. Indem der Geschäftsbereich die Fahrzeugfl otte

teilweise auf Erdgas umstellt und zunehmend wassersparende Waschprozesse einführt, senkt das

Unternehmen nicht nur seine Emissionen und schont natürliche Ressourcen, sondern senkt auch

die Kosten. Durch den Einsatz von Stoffh andtuchrollen anstelle von Papiertüchern ermöglicht

CWS-boco zudem Kunden, Müll zu vermeiden. Mit den auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Leis-

tungsangeboten und Prozessen positioniert sich CWS-boco am Markt klar gegenüber Wettbewer-

bern und profi tiert von der wachsenden Nachfrage in diesem Marktsegment.

17Haniel Einzelabschluss 2010

Systematisches RisikomanagementZiel des Risikomanagements bei Haniel ist es, Risiken vorausschauend zu beurteilen – im Hinblick auf

die übergeordneten Unternehmensziele Wertgenerierung, Wachstum und Liquidität. Dabei sollen jene

Risiken antizipiert werden, welche die strategischen und operativen Maßnahmen beeinträchtigen und

damit die Realisierung von Wert- und Wachstumspotenzialen oder die Sicherung jederzeit verfügbarer

Liquidität gefährden. Das Risikomanagementsystem von Haniel beruht auf einem Integrationskonzept

und besteht dementsprechend aus zahlreichen Bausteinen, die in die zentralen Führungs- und Kon-

troll sys teme eingebettet sind.

– Die Aufb auorganisation des Risikomanagements ist konzernweit geregelt. Auf Ebene der vollkon-

solidierten Geschäftsbereiche koordinieren die Controlling- bzw. Revisionsabteilungen die Risiko-

erhebung und sind für die Bewertung der Risiken im Rahmen der Unternehmensplanung verant-

wortlich. Die konzernweit erhobenen Risiken werden im Risikomanagement-Ausschuss diskutiert

und auf zusätzlichen Handlungsbedarf zur Risikosteuerung geprüft. Das zuständige Vorstandsmit-

glied leitet diesen Ausschuss. Auf Holding-Ebene gibt es darüber hinaus ein Risikomanagement-

Komitee, in dem die Leiter aller Zentralabteilungen vertreten sind. Dieses Gremium dient vor allem

dem fachübergreifenden Informationsaustausch über die Holding-Risiken. Der Risikomanagement-

Beauftragte koordiniert auf Holding-Ebene den geschäftsbereichsübergreifenden Risikoerhebungs-

prozess und ist verantwortlich für die Weiterentwicklung des Risikofrüherkennungssystems.

– Im Zusammenhang mit den strategischen und operativen Planungen werden die wesentlichen

Risiken identifi ziert und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe systema-

tisch bewertet. In den Planungsgesprächen haben der Holding-Vorstand und das Management der

Geschäftsbereiche die erhobenen Risiken besprochen. Anschließend sind die Risiken im Risikoma-

nagement-Ausschuss vertiefend erörtert worden. Ergänzend zur Risikoerhebung im Rahmen der

Unternehmensplanung wurde auf Ebene der Holding eine Risikoinventur durchgeführt. Die Ergeb-

nisse hat das Risikomanagement-Komitee diskutiert. Aufb auend auf den Risikomeldungen der

Geschäftsbereiche sowie der Risikoinventur der Holding wurde der Konzern-Risikobericht erstellt.

Die Vorstandsmitglieder haben die Ergebnisse besprochen und den Prüfungsausschuss über die

Risikosituation des Konzerns insgesamt sowie über wesentliche Einzelrisiken informiert.

– Die Berichterstattung und Steuerung fi nanzwirtschaftlicher Risiken umfasst Währungs-, Zins-

und Liquiditätsrisiken sowie Risiken Derivativer Finanzinstrumente. Ziel ist es, fi nanzwirtschaftli-

che Risiken zu vermeiden oder zu begrenzen. Hierzu hat der Vorstand allgemeine Grundsätze für

das fi nanzwirtschaftliche Risikomanagement formuliert. Diese sind in Richtlinien für die Treasury-

Abteilungen der Holding und der Geschäftsbereiche verbindlich vorgegeben. Das Management

fi nanzwirtschaftlicher Risiken wird detailliert im Konzernanhang des Haniel-Geschäftsberichts ab

Seite 101 erläutert.

– Im Rahmen der unterjährigen Berichterstattung melden die Geschäftsbereiche neben fi nanziel-

len auch nicht-fi nanzielle unternehmensspezifi sche Kennzahlen und Sachverhalte an die Holding,

damit Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden. Diese Berichterstattung wird erweitert um

Risiken, die festgelegte Schwellenwerte überschreiten.

– Das Investitionscontrolling umfasst die jährliche Budgetierung sowie die regelmäßige Nachver-

folgung der getätigten Investitionsbeträge. Alle Investitionsprojekte werden anhand methodisch

einheitlicher DCF-Renditerechnungen bewertet, wobei pro Geschäftsbereich und Strategische

Geschäftseinheit risikoadäquate Mindestrenditen vorgegeben werden.

18

– Das interne Kontrollsystem ist darauf ausgerichtet, dass bestehende Regelungen zur Reduzierung

von Risiken auf allen Konzernebenen eingehalten werden. Damit soll die Funktionsfähigkeit und

Wirtschaftlichkeit der Geschäftsprozesse gewährleistet und Vermögensschäden entgegengewirkt

werden. Das interne Kontrollsystem ist in der Holding und in den Geschäftsbereichen geschäfts-

modellspezifi sch umgesetzt und umfasst sowohl prozessintegrierte als auch prozessunabhängige

Kontrollmaßnahmen. Es erstreckt sich über alle wesentlichen Geschäftsprozesse einschließlich des

Rechnungslegungsprozesses.

– Die Revisionsabteilungen der Geschäftsbereiche und der Holding sind in das Risikomanagement

eingebunden. Sie kontrollieren die Prozesse der Gesellschaften des Haniel-Konzerns insbesondere

unter den Gesichtspunkten operative Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und die Einhaltung

gesetzlicher Vorschriften und interner Richtlinien. Dazu gehört auch die Kontrolle der Implementie-

rung und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems einschließlich des internen Kontrollsystems.

Bei der risikoorientierten Prüfungsplanung berücksichtigt die interne Revision die Informationen

aus der Risikoerhebung und prüft gegebenenfalls wesentliche Risikosachverhalte.

– Das Konzept des Economic Value Added (EVA®) dient innerhalb des Haniel-Konzerns als betriebs-

wirtschaftliche Steuerungsgröße, um die Performance von Geschäftsbereichen und Strategischen

Geschäftseinheiten zu messen. Dadurch sind alle Haniel-Gesellschaften konsequent auf das über-

geordnete Ziel ausgerichtet: Steigerung des Unternehmenswerts. Die variable Vergütung des

Managements der Geschäftsbereiche ist zum Teil an die Entwicklung des erwirtschafteten EVA®

gekoppelt.

– Ein weiteres Element des Risikomanagements ist das „Strategic Competitor Analysis Network“ der

Holding. Darin werden laufend und systematisch Informationen über Märkte, Trends und Wettbe-

werber gesammelt und analysiert.

Mit Geschäftsordnungen und daraus abgeleiteten Richtlinien wird im Rahmen der gesellschaftsrecht-

lichen Möglichkeiten im Haniel-Konzern sichergestellt, dass die Bausteine des Risikomanagementsys-

tems eingehalten und zielsetzungsgerecht angewendet werden. Ergänzend zu diesen Richtlinien gibt

es Verhaltenskodizes für die Holding und die Geschäftsbereiche. Darin sind Grundprinzipien des Ver-

haltens für die Mitarbeiter auf der Basis gelebter Wertvorstellungen niedergelegt.

Das Risikomanagementsystem wird regelmäßig auf seine Wirksamkeit überprüft und bei Bedarf wei-

terentwickelt.

Der Abschlussprüfer wurde auch 2010 wieder vom Aufsichtsrat beauftragt, das Risikofrüherkennungs-

system des Konzerns einer freiwilligen Prüfung analog Paragraf 317 Absatz 4 HGB zu unterziehen. Die

Eignung dieses Systems wurde vom Abschlussprüfer bestätigt.

19Haniel Einzelabschluss 2010

Klar defi nierte RisikofelderSystematisches Risikomanagement setzt voraus, dass die Risiken frühzeitig identifi ziert werden. Nur so

ist es möglich, rasch und wirksam gegenzusteuern. Nachfolgend sind die wesentlichen Risiken für den

Haniel-Konzern aufgeführt.

– Unternehmensstrategie: Unternehmensstrategische Risiken können vor allem durch die Fehlein-

schätzung künftiger Marktentwicklungen entstehen. Haniel begegnet diesem Risiko mit intensiver

Markt- und Wettbewerbsbeobachtung sowie regelmäßigen Strategiegesprächen zwischen dem

Vorstand und dem Management der Geschäftsbereiche. Darüber hinaus trägt das diversifi zierte

Geschäftsfeldportfolio dazu bei, die Auswirkungen von Fehlentwicklungen in einzelnen Bereichen

abzumildern.

– Unternehmenskäufe und -verkäufe: Um Risiken im Rahmen von Unternehmenstransaktionen

möglichst auszuschließen, werden alle Investitionen und Desinvestitionen vor Abschluss sorgfäl-

tig geprüft und mithilfe methodisch einheitlicher DCF-Renditerechnungen bewertet. Die Integra-

tion eines erworbenen Unternehmens in den Haniel-Konzern erfolgt anschließend auf Grundlage

detaillierter Zeit- und Maßnahmenpläne sowie klar defi nierter Verantwortlichkeiten. Falls trotz aller

Sorgfalt die angestrebten Ziele nicht oder nur teilweise erreicht werden, kann eine Berichtigung

des Wertansatzes von Goodwills erforderlich sein. Um Risiken aus Unternehmenstransaktionen

zu begegnen, werden bereits getätigte Unternehmenserwerbe regelmäßig einer Erfolgskontrolle

unterzogen.

– Personal: Der Unternehmenserfolg des Haniel-Konzerns ist maßgeblich von der Kompetenz und

dem Engagement der Mitarbeiter abhängig. Der Konzern ist deshalb bestrebt, qualifi zierte Beschäf-

tigte zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden. Letzteres erreicht der Haniel-Konzern unter

anderem mithilfe eines umfangreichen Weiterbildungsprogramms. Ausführliche Informationen zu

Aus- und Fortbildung bei Haniel enthält das Kapitel „Mitarbeiter“ auf Seite 23 und 24.

– Finanzierung: Die operative Geschäftstätigkeit und die daraus resultierenden Einzahlungen sind eine

wichtige Liquiditätsquelle des Haniel-Konzerns. Die Höhe dieser Einzahlungen hängt auch von den

konjunkturellen Rahmenbedingungen ab. Darüber hinaus fi nanziert sich der Haniel-Konzern über

Fremdkapital. Hierbei wird eine Diversifi kation der Finanzierungsinstrumente und Investorenkreise

angestrebt, um fl exibel auf Entwicklungen an den Kapitalmärkten und im Bankenbereich reagieren

zu können. Die Holding und die Geschäftsbereiche verfügen über verbindlich zugesagte, jedoch nur

in begrenztem Umfang genutzte bilaterale Kreditlinien und einen bislang nicht in Anspruch genom-

menen syndizierten Kredit. Hinzu kommen regelmäßig aktualisierte Kapitalmarktprogramme der

Holding wie das „Medium-Term-Notes-Programm“. Bei der Finanzierung mit Fremdkapital ist es von

Vorteil, dass die Holding und die Geschäftsbereiche als langjährige und verlässliche Geschäftspart-

ner bei Banken und anderen Investoren ein hohes Maß an Vertrauen genießen.

– Wechselkurse und Zinssätze: Veränderungen von Wechselkursen und Zinssätzen können sich negativ

auf das Konzernergebnis auswirken. Der Haniel-Konzern unterscheidet bei Zinssatzänderungen zwi-

schen der Veränderung des Marktzinses und der Veränderung der Marge, die zusätzlich zum Markt-

zins zu zahlen ist. Um die Risiken aus Veränderungen von Marktzinsen und Wechselkursen zu begren-

zen, setzt der Konzern diverse Sicherungsinstrumente ein. Diese werden detailliert im Konzernanhang

des Haniel-Geschäftsberichts ab Seite 101 erläutert. Um die Kreditmargen zu sichern, setzen die Hol-

ding und die Geschäftsbereiche auf langjährige Kreditvereinbarungen. Die Marge für Fremdkapital

von Haniel hängt auch vom Rating der Holding ab. Dieses richtet sich vor allem nach der Entwicklung

der Börsenwerte der Haniel-Beteiligungen im Verhältnis zur Finanzverschuldung der Holding.

20

– Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Die Nachfrage nach den Dienstleistungen und Produkten

der Geschäftsbereiche wird auch von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beeinfl usst. Diese

Abhängigkeit ist jedoch unterschiedlich groß und zeigt sich in den vollkonsolidierten Geschäfts-

bereichen zeitlich versetzt: Während eine konjunkturelle Eintrübung Celesio in relativ geringem

Umfang betriff t, spiegelt sie sich bei ELG und TAKKT unmittelbar in der Geschäftsentwicklung

wider. Bei CWS-boco sind die Auswirkungen einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung eben-

falls spürbar – allerdings aufgrund der langfristigen Verträge im Kerngeschäft Mietservice erst zeit-

verzögert. Durch die Diversifi kation des Haniel-Geschäftsportfolios und die Präsenz in unterschied-

lichen Regionen können die Auswirkungen konjunktureller Schwankungen abgefedert werden. Die

starke Marktposition, umfassende Produkt- und Dienstleistungsangebote sowie die heterogene

Kundenbasis tragen zur Risikominderung bei.

– Staatliche Regulierungen im Pharmamarkt: Der Pharmamarkt, in dem Celesio tätig ist, unterliegt

seit jeher staatlichen Eingriff en. Diese betreff en nicht nur den Rechtsrahmen der Märkte, sondern

insbesondere die Vergütungssysteme für die Leistungserbringer. Die älter werdende Bevölkerung

und die damit verbundene stärkere Nachfrage nach medizinischen und pharmazeutischen Leistun-

gen sowie Arzneimitteln führen zu steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen. Zahlreiche Regie-

rungen sind daher bestrebt, die höheren Ausgaben zu beschränken, indem sie die Preise regulieren.

Durch steigende Staatsdefi zite und geringere Mittelzufl üsse in die staatlichen Gesundheitssysteme

infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise besteht die Gefahr einer weiteren Verschärfung dieser Ent-

wicklung. Staatliche Eingriff e in den Pharmamarkt haben die Geschäftsentwicklung und Ertrags-

lage von Celesio beeinfl usst und können sich auch in Zukunft negativ auswirken. Zudem kann die

Berichtigung des Wertansatzes von Goodwills erforderlich sein. Um entstehende Risiken zu min-

dern, diversifi ziert Celesio die Aktivitäten sowohl geografi sch als auch in Form unterschiedlicher

Geschäftsmodelle: Bereits im Vorjahr hat Celesio beispielsweise den Markteintritt in den deutlich

weniger regulierten brasilianischen Gesundheitsmarkt vollzogen.

– Rohstoff preise: Erheblichen Einfl uss auf die Geschäftsentwicklung des Geschäftsbereichs ELG hat

die Entwicklung des Nickelpreises, der wiederum durch konjunkturelle Branchenentwicklungen

beeinfl usst ist. Stabilisierend auf die Geschäftsentwicklung von ELG wirken Preisabsicherungen

mithilfe Derivativer Finanzinstrumente sowie die breite geografi sche Streuung der Warenströme in

der Beschaff ung und im Vertrieb.

– Forderungsausfälle: Vor allem ELG liefert branchenbedingt die Produkte an einige wenige, dafür

aber sehr große Kunden. Dies führt pro Abnehmer zu teilweise sehr hohen Forderungsständen. Um

den Risiken durch Forderungsausfälle entgegenzutreten, verfügt ELG über ein umfassendes Debito-

renmanagement und schließt – soweit dies möglich ist – systematisch Ausfallversicherungen ab.

– Beteiligungen: Haniel hält insbesondere eine wesentliche Beteiligung an der METRO GROUP, einem

der weltweit führenden Handelsunternehmen. Faktoren, die das Konzernergebnis der METRO AG

ungünstig beeinfl ussen, können sich auch auf das Beteiligungsergebnis des Haniel-Konzerns oder

den Wertansatz der Beteiligung negativ auswirken. Die Risiken, denen die METRO GROUP ausge-

setzt ist, werden durch ihre führende Marktposition sowie die vertriebslinienbezogene und regio-

nale Diversifi kation des Unternehmens gemildert.

– Gerichtsverfahren: Weder die Franz Haniel & Cie. GmbH noch eine ihrer Tochtergesellschaften sind

an laufenden oder derzeit absehbaren Gerichtsverfahren beteiligt, die wesentlichen Einfl uss auf die

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben könnten.

21Haniel Einzelabschluss 2010

Keine bestandsgefährdenden RisikenBestandsgefährdende Risiken sowie nennenswerte, über das normale unternehmerische Risiko hin-

ausgehende zukünftige Risiken sind nicht erkennbar.

Kontrollierte RechnungslegungsprozesseDie Rechnungslegungsprozesse unterliegen im Haniel-Konzern einem internen Kontroll- und Risiko-

managementsystem. Damit soll die Verlässlichkeit der Finanzberichterstattung sichergestellt und das

Risiko einer Fehlberichterstattung in der externen und internen Konzernberichterstattung minimiert

werden. Wesentliche Risiken einer Fehlberichterstattung können resultieren aus: komplexen Transak-

tionen oder Konsolidierungsvorgängen, Massentransaktionen, der Wesentlichkeit einzelner Abschluss-

posten, Ermessensspielräumen und Schätzungen, unberechtigten Zugriff en auf die IT-Systeme sowie

unzureichend geschulten Mitarbeitern. Inwieweit sich aus solchen Sachverhalten Risiken für den Kon-

zernabschluss ergeben können, wird regelmäßig überprüft.

Um potenziellen Risiken zu begegnen, ist im Haniel-Konzern ein internes Kontrollsystem eingeführt,

das die Zuverlässigkeit und Ordnungsmäßigkeit der Finanzberichterstattungsprozesse, die Einhaltung

maßgeblicher gesetzlicher und interner Vorschriften sowie die Effizienz und Eff ektivität der Prozesse

gewährleisten soll. Ein angemessenes und funktionsfähiges internes Kontrollsystem kann allerdings

nicht garantieren, dass alle Risiken identifiziert beziehungsweise vermieden werden. Das interne Kon-

trollsystem im Konzern orientiert sich am Rahmenwerk „COSO (The Committee of Sponsoring Organi-

zations of the Treadway Commission) Internal Control – Integrated Framework“.

Die vorhandene Risiko- und Kontrollstruktur wird systematisch erfasst und dokumentiert. Hierzu

erfolgt anhand klar defi nierter qualitativer und quantitativer Wesentlichkeitskriterien eine regelmä-

ßige Aktualisierung und Überprüfung der zentralen Risikofelder. Im Fall veränderter oder neu ent-

standener rechnungslegungsbezogener Risiken bzw. erkannter Kontrollschwächen obliegt es der

Verantwortung der Geschäftsbereiche, in Abstimmung mit dem zentralen Konzernrechnungswesen,

zum nächstmöglichen Zeitpunkt geeignete Kontrollmaßnahmen zu implementieren. Die Eff ektivität

der festgelegten Kontrollen wird in regelmäßigen Abständen durch ein Self-Assessment der Kontroll-

verantwortlichen bzw. von deren Vorgesetzten überprüft und dokumentiert. Die Verantwortung für

die Einrichtung und Überwachung des internen Kontrollsystems liegt beim Vorstand. Darüber hinaus

überwacht der Prüfungsausschuss die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems.

Der Haniel-Konzern zeichnet sich durch seine klare und dezentrale Führungs- und Unternehmens-

struktur aus. Die dezentralen Rechnungslegungsprozesse werden von den Geschäftsbereichen gesteu-

ert, die jeweils einen eigenen Teilkonzernabschluss erstellen. Das Management der in die Teilkonzerne

einbezogenen Einheiten steuert und kontrolliert die Risiken hinsichtlich der operativen Rechnungs-

legungsprozesse. Die Konzerngesellschaften sind dafür verantwortlich, dass die konzernweiten Richt-

linien und Verfahren eingehalten werden. Für den ordnungsgemäßen und fristgerechten Ablauf ihrer

Rechnungslegungsprozesse sind sie ebenfalls zuständig. Dabei werden sie vom zentralen Konzernrech-

nungswesen unterstützt und überwacht.

22

Den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht erstellt das zentrale Konzernrechnungswesen. Die

laufende Entwicklung der IFRS-Standards und anderer relevanter rechtlicher Vorschriften wird fortlau-

fend bezüglich ihrer Relevanz und der Auswirkungen auf den Konzernabschluss analysiert. Vorstand

und Konzerngesellschaften werden bei Bedarf über die Auswirkungen auf die Konzernberichterstat-

tung informiert. Grundlagen der Finanzberichterstattung sind eine konzernweit gültige Bilanzierungs-

richtlinie, ein einheitlicher Konzernkontenplan sowie ein konzernweit gültiger Abschlusskalender. Die

Bilanzierungsrichtlinie wird jährlich aktualisiert, wobei relevante rechtliche Änderungen berücksichtigt

werden. Zu komplexen Themen – etwa dem Goodwill-Impairment-Test oder der Ermittlung der laten-

ten Steuern – werden verbindliche Vorgaben und einheitliche Instrumente eingesetzt. Bei Bedarf wer-

den externe Experten hinzugezogen, beispielsweise um Pensionsverpflichtungen zu bewerten oder

Gutachten zur Kaufpreisallokation bei Unternehmenserwerben zu erstellen.

Der formale Analyse- und Reportingprozess im Haniel-Konzern hat das Ziel, die Zuverlässigkeit und

Vollständigkeit aller Informationen im veröff entlichten Geschäftsbericht sicherzustellen. Das Konzern-

rechnungswesen führt analytische Prüfungen durch, um potenzielle Fehler in der Konzernbericht-

erstattung zu identifizieren. Die Prüfungen werden dokumentiert und nach dem Vier-Augen-Prinzip

kontrolliert. Für die Erstellung gelten ein detaillierter Zeitplan und festgelegte Zuständigkeiten.

Um den Konzernabschluss zu erstellen, werden standardisierte und zentral verwaltete IT-Systeme

eingesetzt. Die Konsolidierung erfolgt auf allen Stufen des Haniel-Konzerns mittels SAP SEM BCS. Für

den Anhangsprozess wird die webbasierte IT-Plattform „IFRS-Notes“ verwendet. Eine Vielzahl von Vali-

dierungen unterstützt den Abschlussprozess. Die im Rechnungswesen eingesetzten IT-Systeme sind

gegen unbefugte Zugriff e geschützt. Funktionstrennungen sowie Changemanagement-Systeme sind

installiert.

Die internen Revisionsabteilungen sind als wichtiger Bestandteil der internen prozessunabhängigen

Überwachung verantwortlich für die systematische Prüfung und unabhängige Beurteilung der inter-

nen Kontrollsysteme.

Im Rahmen der Konzernjahresabschlussprüfung berichten externe Wirtschaftsprüfer über wesent-

liche Prüfungsergebnisse und Schwachstellen im internen Kontrollsystem für alle in den Konzern-

abschluss einbezogenen Einheiten.

23Haniel Einzelabschluss 2010

Mitarbeiter im Haniel-Konzern

Das Know-how und der Einsatz der Mitarbeiter haben Haniel 2010 in die Lage versetzt, schnell die

Möglichkeiten der anziehenden Konjunktur auszuschöpfen und an das Wachstum der vergangenen

Jahre anzuknüpfen. Im Wissen um die Bedeutung qualifi zierten und engagierten Personals investiert

Haniel laufend in dessen Weiterentwicklung – mit dem Ziel, Bestleistung zu ermöglichen.

Verantwortung als Arbeitgeber ernst nehmenAls Unternehmen in Familienbesitz ist sich Haniel der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern in

besonderem Maße bewusst. So hat das Unternehmen in der Wirtschaftskrise zahlreiche Maßnahmen

ergriff en, um einen massiven Stellenabbau zu verhindern – mit Erfolg. Heute ist Haniel in der komfor-

tablen Situation, im beginnenden Aufschwung auf ein motiviertes und erfahrenes Team setzen zu

können.

Bei ELG waren 2010 durchschnittlich 1.005 Mitarbeiter beschäftigt – ein leichter Anstieg im Vergleich

zum Vorjahr. Vor allem in den USA und Großbritannien hat ELG Personal aufgestockt, sowie in Deutsch-

land, wo unter anderem Zeitarbeiter in feste Beschäftigungsverhältnisse übernommen wurden.

TAKKT nutzte in der Wirtschaftskrise das Instrument der Kurzarbeit, um Kündigungen in Deutschland

zu vermeiden und dennoch Kosten zu sparen. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung konnte

die Kurzarbeit Ende 2010 beendet werden – ab dem dritten Quartal stellte TAKKT insbesondere in den

Wachstumsbereichen zusätzliche Mitarbeiter ein.

Auch bei Celesio ist die Zahl der Beschäftigten gestiegen – vor allem aufgrund von Akquisitionen in der

zweiten Hälfte des Vorjahres. 2009 durften daher bei der Kalkulation der durchschnittlichen Mitarbei-

terzahlen die Beschäftigten von Panpharma und Pharmexx nur anteilig berücksichtigt werden.

2010 hat CWS-boco das Repositionierungsprojekt „Fokus Zukunft“ gestartet. Dieses beinhaltet bis 2012

Personalanpassungen – insbesondere in Deutschland, wo mit dem Betriebsrat bereits konkrete Rah-

menbedingungen vereinbart wurden.

Personalstruktur nahezu unverändertDie Zahl der Mitarbeiter im Haniel-Konzern hat sich im Geschäftsjahr 2010 vor allem durch Akquisitio-

nen im Vorjahr erhöht: von durchschnittlich 53.243 auf 58.141 Mitarbeiter. Die Verteilung der Beschäf-

tigten nach Geschäftsbereichen blieb weitgehend unverändert: Celesio beschäftigte im Jahresmittel

47.040 Menschen – das sind knapp 81 Prozent der Beschäftigten des Konzerns. Darauf folgt im großen

Abstand CWS-boco mit 7.861 Mitarbeitern. Der Anteil der Beschäftigten, die außerhalb Deutschlands

tätig sind, liegt zum Bilanzstichtag konstant bei rund 84 Prozent. Mit mehr als 38 Prozent sind die

meisten Mitarbeiter in Großbritannien tätig, dem wichtigsten regionalen Markt von Celesio. Nach wie

vor sind über die Hälfte der Beschäftigten jünger als 40 Jahre. Der Frauenanteil beträgt 61 Prozent. 2010

hat die Haniel-Holding ein Konzept zur Förderung weiblicher Leistungsträger verabschiedet.

Perspektiven „made by Haniel“Haniel hat auch im vergangenen Jahr in die Weiterbildung der Mitarbeiter investiert. So wurde das

„Haniel Leadership Curriculum“ der Haniel Akademie erfolgreich fortgesetzt: Mit drei Programmen

fördert das Unternehmen Potenzialträger des Konzerns auf dem Weg von den ersten Führungsaufga-

ben bis hinauf ins Top-Management. Für die neun- bis zehnmonatigen Programme arbeitet Haniel mit

renommierten Partnern zusammen: Rotterdam School of Management, Ashridge Business School und

Duke Corporate Education.

24

Auch das Angebot an Seminaren wurde 2010 erneut weiterentwickelt. Neu sind Fach- und Führungs-

seminare, die aus mehreren, aufeinander aufb auenden Modulen bestehen: Dazwischen haben die Teil-

nehmer die Möglichkeit, das Erlernte in der Praxis anzuwenden. Thematisch reichte das Spektrum der

Haniel Akademie von Seminaren zu strategischen Kernaufgaben, wie Controlling, Accounting & Finance

oder Customer Relationship Management, bis hin zu persönlichkeitsbildenden Seminaren, etwa zu eff ek-

tiver Entscheidungsfi ndung oder Rhetorik. Solche und andere Weiterbildungsmaßnahmen vereinbaren

Mitarbeiter und Vorgesetzter im Entwicklungsgespräch, das jährlich zu einem festen Termin stattfi ndet.

Investition in die ZukunftAusbildung ist soziale Verpfl ichtung. Deshalb bieten Holding und Geschäftsbereiche Möglichkeiten für

einen qualifi zierten Berufseinstieg. 2010 absolvierten beispielsweise allein in Deutschland 222 junge

Menschen ihre Ausbildung im Haniel-Konzern – etwa zu Kaufl euten für Groß- und Außenhandel, Fach-

kräften für Lagerlogistik oder Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowie zu Textilreinigern.

Die Geschäftsbereiche bieten speziell auf ihre Branchen abgestimmte Traineeprogramme für Hoch-

schulabsolventen an – beispielsweise im Bereich Sales und Key Account Management oder Supply

Chain. Darüber hinaus gibt es das 18-monatige internationale Traineeprogramm „JOIN!“ des Haniel-

Konzerns. Die Trainees durchlaufen mehrere Stationen im In- und Ausland und lernen dabei ihre jewei-

ligen Schwerpunkte – Controlling, Accounting & Finance oder Supply Chain Management – detailliert

kennen. Im Anschluss bietet ihnen Haniel attraktive Möglichkeiten für den Berufseinstieg im Konzern.

Schülern und Studenten bietet der Haniel-Konzern zahlreiche Möglichkeiten, Praktika zu absolvieren.

Die Praktikanten werden in den Arbeitsalltag eingebunden, haben die Möglichkeit, an herausfordern-

den Projekten mitzuwirken, und werden angemessen bezahlt. Dafür erhielt Haniel 2010 erneut das

Gütesiegel „Fair Company“.

An herausragende Studenten der Wirtschaftswissenschaften richtet sich das studienbegleitende

Förderprogramm „Student Development Programme“: Es beinhaltet neben Seminaren verschiedene

Möglichkeiten, Praktika im In- und Ausland sowie Studienaufenthalte zu absolvieren.

Mehr als ein ArbeitgeberWer Bestleistung erwartet, muss entsprechende Rahmenbedingungen schaff en. Dazu gehören attrak-

tive Vergütungssysteme mit einer variablen Komponente, die daran gekoppelt ist, in welchem Maß ein

Mitarbeiter seine zuvor vereinbarten Ziele erreicht hat. Darüber hinaus unterstützen die Unternehmen

ihre Beschäftigten dabei, Vermögen aufzubauen – etwa über Mitarbeiterbonusdarlehen. Die börsenno-

tierten Geschäftsbereiche bieten Mitarbeiteraktien an.

Im Haniel-Konzern gibt es verschiedene Möglichkeiten für Mitarbeiter, um ihre persönliche Fitness

und Gesundheit zu erhalten: über Kooperationen mit ausgewählten Sportanbietern und über medi-

zinische Vorsorgeangebote. Wenn Mitarbeiter Unterstützung bei der Betreuung ihrer Kinder oder der

Pfl ege von Angehörigen benötigen, können sie in Deutschland konzernweit die Angebote eines Fami-

lienservice nutzen. Daneben existieren Sozialfonds – zum Beispiel für Beschäftigte, die unverschuldet

in fi nanzielle Not geraten sind. Mitarbeiterkinder, die ein ganzes oder ein halbes Schuljahr im Ausland

verbringen möchten, können über ein Stipendium gefördert werden.

25Haniel Einzelabschluss 2010

Ausblick für den Haniel-Konzern

Mittelfristig erwartet der Haniel-Vorstand weitere positive konjunkturelle Impulse, sieht aber auch

Risiken. Sorge bereitet die angespannte Haushaltslage vieler großer Volkswirtschaften, die sich

langfristig negativ auf die Wirtschaft auswirken kann. Haniel und die Geschäftsbereiche werden die

2010 begonnenen Maßnahmen konsequent fortsetzen und damit die Unternehmensgruppe auf die

Herausforderungen der Zukunft vorbereiten.

– CWS-boco Die Entwicklung des Geschäftsbereichs CWS-boco hängt in hohem Maße vom Erfolg der

Repositionierung im Rahmen des Projektes „Fokus Zukunft“ ab. Ziel ist es, alle Geschäftsprozesse

kundenorientierter und effi zienter auszurichten. Angesichts des erfolgreichen Projektstarts Mitte

2010 ist der Haniel-Vorstand zuversichtlich, dass diese Maßnahmen in den Folgejahren deutlich

positive Auswirkungen auf die operative Ertragskraft von CWS-boco haben werden – auch wenn

2011 erneut Einmalaufwendungen zu verkraften sein werden.

– ELG Nach dem für die Edelstahlmärkte erfolgreichen Jahr 2010 ist mittelfristig – trotz der gegebe-

nen Prognoseunsicherheit – mit einer moderaten Steigerung der weltweiten Edelstahlproduktion

zu rechnen. Der Haniel-Vorstand ist daher zuversichtlich, dass ELG Ausgangstonnagen und Ergeb-

nisse weiter steigern wird. Die schwer vorhersehbare Entwicklung der Rohstoff preise wird darauf

einen bedeutenden Einfl uss haben.

– TAKKT Der Geschäftsbereich wird weiterhin konsequent Wachstumsstrategien verfolgen. Neben

internem Wachstum wird TAKKT, wenn möglich, das Portfolio mittels attraktiver Akquisitionen

weiter stärken. Unter Berücksichtigung der Konjunkturerwartungen geht der Haniel-Vorstand mit-

telfristig von einem moderaten Ergebniswachstum aus.

– Celesio Staatliche Maßnahmen, insbesondere im britischen Apothekengeschäft, werden sich auch

künftig negativ auf das Geschäft von Celesio auswirken. Der Haniel-Vorstand ist jedoch zuversicht-

lich, dass Celesio diese Eff ekte durch organisches Wachstum und die Initiativen zur Verbesserung

der Profi tabilität im Rahmen der „Agenda 2015“ teilweise kompensieren kann. Positive Impulse wer-

den mittelfristig auch aus dem Aufb au des Gemeinschaftsunternehmens Medco Celesio und einer

Apothekenkette in Schweden erwartet.

– METRO GROUP Der Haniel-Vorstand geht davon aus, dass die METRO GROUP ihren profi tablen

Wachstumskurs in den kommenden Jahren fortsetzt. Hierzu hat die METRO GROUP ihr Investiti-

onsbudget erhöht und plant in den kommenden Jahren deutlich mehr Standorte zu eröff nen als

2010. Der Schwerpunkt wird dabei weiterhin auf den Wachstumsregionen Osteuropa und Asien lie-

gen. Für die kommenden Jahre erwartet Haniel, dass das Effi zienz- und Wertsteigerungsprogramm

„Shape 2012“ zunehmend positive Wirkungen zeigt und die Ertragskraft der METRO GROUP nach-

haltig stärkt. Daher ist mit steigenden Ergebnisbeiträgen aus der Metro-Beteiligung zu rechnen.

Insgesamt blickt der Haniel-Vorstand verhalten optimistisch in die nahe Zukunft und geht davon aus,

dass Umsatz und Ergebnis operativ leicht steigen werden. Anknüpfend an das Projekt „Haniel 2020“

soll das Portfolio wertsteigernd weiterentwickelt werden. Haniel wird auch künftig in aussichtsreiche

Geschäftsfelder und Regionen investieren – immer unter der Voraussetzung einer soliden Finanzie-

rungsstruktur.

26

Entwicklung der Franz Haniel & Cie. GmbH

Der Jahresabschluss der Franz Haniel & Cie. GmbH wird gemäß den §§ 264 ff . HGB erstellt. Er weist

im Jahr 2010 einen Jahresüberschuss von 64 Millionen Euro (Vorjahr: Jahresüberschuss von 168 Milli-

onen Euro) aus. Der Rückgang des Jahresüberschusses resultiert insbesondere aus dem gestiegenen

Finanzierungsaufwand, der 123 Millionen Euro (Vorjahr: 56 Millionen Euro) beträgt. Der Anstieg ist

auf eine veränderte Struktur der externen Finanzierung von Franz Haniel und deren Finanzierungs-

gesellschaften zurückzuführen.

Das Beteiligungsergebnis beträgt 238  Millionen Euro (Vorjahr: 203  Millionen Euro). Die sonstigen

betrieblichen Erträge sind von 104 Millionen auf 17 Millionen Euro gefallen, da im Vorjahr der Ertrag

aus der Veräußerung von Anteilen an der Celesio AG und dem Aktienrückkauf der TAKKT AG sowie die

Aufl ösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil enthalten sind.

Von den Investitionen ins Anlagevermögen in Höhe von 87 Millionen Euro (Vorjahr: 66 Millionen Euro)

entfallen 86 Millionen Euro auf Finanzanlagen, wovon 30 Millionen Euro aus Kapitalerhöhungen bei

Beteiligungen an verbundenen Unternehmen resultieren und 35 Millionen Euro aus Investitionen in

zwei Private-Equity-Fonds.

Die Eigenmittel decken das Anlagevermögen zu 73 Prozent (Vorjahr: 75 Prozent). Die Anlagendeckung

sinkt um 2 Prozentpunkte infolge des Anstiegs des Anlagevermögens bei relativ konstantem Eigenkapital.

Die Bilanzsumme steigt um 0,5 Milliarden Euro auf 5,1 Milliarden Euro, was auf die Umstrukturierung

der externen Finanzierung zurückzuführen ist. Dies führt bei einem relativ konstanten Eigenkapital zu

einem Rückgang der Eigenkapitalquote auf 46 Prozent (Vorjahr: 52 Prozent).

Die Sicherung der langfristigen fi nanziellen Flexibilität steht im Fokus des Finanzmanagements der

Gesellschaft. Dabei wird auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Finanzierungsinstrumente,

eine breite Basis von renommierten Banken und Investoren sowie eine ausgewogene Fälligkeitsstruk-

tur der Finanzverbindlichkeiten gesetzt. Im Geschäftsjahr hat die Gesellschaft eine Euro-Benchmark-

Anleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren emittiert. Die

langfristige Ausrichtung der Finanzierung spiegelt sich auch in der Bilanzstruktur der Franz Haniel &

Cie. GmbH wider: 73 Prozent der Verbindlichkeiten weisen eine Restlaufzeit von über einem Jahr auf.

Die Franz Haniel & Cie. GmbH verfügt darüber hinaus über verbindlich zugesagte bilaterale Kreditli-

nien in erheblichem Umfang, die derzeit nicht in Anspruch genommen werden.

Am 31. Dezember 2010 waren 185 Mitarbeiter (Vorjahr: 176) beschäftigt.

28

JAHRESABSCHLUSS

Bilanz der Franz Haniel & Cie. GmbH

Aktiva

Mio. Euro Anhang Nr. 31.12.2010 31.12.2009

Anlagevermögen (1)

Immaterielle Vermögensgegenstände 0,6 0,7

Sachanlagen 70,6 74,9

Finanzanlagen 3.149,9 3.065,2

3.221,1 3.140,8

UmlaufvermögenForderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Restlaufzeit von mehr als einem Jahr

Mio. Euro

Forderungen gegen verbundene Unternehmen (2) 0,0 1.712,2 1.245,6

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 25,2 49,3 26,5

Sonstige Vermögensgegenstände 0,1 74,1 78,9

25,3 1.835,6 1.351,0

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 0,1 29,8

1.835,7 1.380,8

Rechnungsabgrenzungsposten (3) 2,1 0,3

5.058,9 4.521,9

29Haniel Einzelabschluss 2010

Passiva

Mio. Euro Anhang Nr. 31.12.2010 31.12.2009

Eigenkapital (4)

Gezeichnetes Kapital 1.000,0 1.000,0

Andere Gewinnrücklagen 1.175,0 1.175,0

Satzungsmäßige Rücklagen (Welker-Fonds) 0,5 0,5

Bilanzgewinn 172,0 168,3

2.347,5 2.343,8

Rückstellungen (5) 129,0 137,7

Subordinierte Verbindlichkeiten (6) 346,6 353,3

Übrige Verbindlichkeiten (7)

Anleihen 1.500,0 1.000,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 621,9 656,9

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6,9 4,1

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 61,6 20,3

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 0,0 0,0

Sonstige Verbindlichkeiten 45,3 5,8

2.235,7 1.687,1

Rechnungsabgrenzungsposten 0,1 0,0

5.058,9 4.521,9

30

Für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2010

Mio. Euro Anhang Nr. 2010 2009

Beteiligungsergebnis (9) 238,2 203,2

Finanzergebnis (10) -122,7 -56,3

Sonstige betriebliche Erträge (11) 16,8 104,3

132,3 251,2

Betriebliche Aufwendungen Personalaufwand (12) 33,0 26,6

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 5,4 3,7

Betriebliche Steuern (13) 0,2 0,2

Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) 52,4 53,6

91,0 84,1

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 41,3 167,1

Außerordentliches Ergebnis (15) -3,7 0,0

Jahresüberschuss/-fehlbetrag vor Steuern 37,6 167,1

Steuern vom Einkommen und Ertrag (16) 26,1 0,9

Jahresüberschuss/-fehlbetrag 63,7 168,0

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 108,3 0,3

Bilanzgewinn 172,0 168,3

Gewinn- und Verlustrechnung der Franz Haniel & Cie. GmbH

31Haniel Einzelabschluss 2010

Für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2010

Mio. Euro 2010 2009

Ergebnis nach Steuern 63,7 168,0

Abschreibungen (+) / Zuschreibungen (-) des Anlagevermögens 5,4 4,0

Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen -8,6 -24,6

Sonstige nicht zahlungswirksame Erträge (-) und Aufwendungen (+) -39,8 -74,6

Umgliederungen der Erträge (-) / Aufwendungen (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0,0 -49,1

Zunahme (-) / Abnahme (+) der sonstigen Forderungen und des sonstigen Umlaufvermögens 3,1 14,8

Zunahme (+) / Abnahme (-) der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten 31,9 0,0

Mittelzufl uss (+) / -abfl uss (-) aus der operativen Geschäftstätigkeit 55,7 38,5

Einzahlungen (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens und immaterieller Vermögensgegenstände 0,1 1,7

Auszahlungen (-) für den Zugang von Gegenständen des Sachanlagevermögens und immaterieller Vermögensgegenstände -1,1 -6,3

Zunahme / Abnahme der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungen -425,3 -377,3

Einzahlungen (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 3,6 91,6

Auszahlungen (-) für den Zugang von Gegenständen des Finanzanlagevermögens -64,7 -41,1

Mittelzufl uss (+) / -abfl uss (-) aus der Investitionstätigkeit -487,4 -331,4

Dividenden (-) an Gesellschafter -60,0 -69,9

Einzahlungen (+) aufgrund der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 1.013,8 1.284,1

Auszahlungen (-) aufgrund der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten -551,8 -992,2

Mittelzufl uss (+) / -abfl uss (-) aus der Finanzierungstätigkeit 402,0 222,0

Zahlungswirksame Änderungen des Finanzmittelbestands -29,7 -70,9

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode (Flüssige Mittel) 29,8 100,7

Finanzmittelbestand am Ende der Periode (Flüssige Mittel) 0,1 29,8

Kapitalfl ussrechnung der Franz Haniel & Cie. GmbH

Franz Haniel & Cie. GmbH investiert in Beteiligungen, die Finanzierung dieser Beteiligungen wird im

Cashfl ow aus Investitionstätigkeit ausgewiesen. Der Cashfl ow aus operativer Geschäftstätigkeit ent-

hält Zinseinzahlungen in Höhe von 26,9 Millionen Euro (Vorjahr: 11,2 Millionen Euro) und Zinsauszah-

lungen von 126,7 Millionen Euro (Vorjahr: 66,7 Millionen Euro). Der Zahlungseingang aus Ertragsteuern

belief sich auf 11,4 Millionen Euro (Vorjahr: Steuerzahlung 7,0 Millionen Euro).

32

Gebäude 33 bis 50 JahreBetriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 13 Jahre

Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeIn der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sind verschiedene Positionen zusammengefasst wor-

den, um die Klarheit der Darstellung zu vergrößern. Die zusammengefassten Posten sind im Anhang

gesondert ausgewiesen.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaff ungskosten ange-

setzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Selbst geschaf-

fene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaff ungs- bzw. Herstellungskosten unter Berück-

sichtigung planmäßiger, nutzungsbedingter Abschreibungen. Dabei kommt grundsätzlich die lineare

Abschreibungsmethode zur Anwendung. Steuerliche Sonderabschreibungen wurden bis 2009 nach

der indirekten Methode als „Sonderposten mit Rücklageanteil“ aus Wertberichtigungen für steuerliche

Sonderabschreibungen zum Anlagevermögen gemäß § 6b EStG bilanziert und im Vorjahr vollständig

aufgelöst. Die Neubildung von Sonderposten mit Rücklageanteil ist nach BilMoG nicht mehr zulässig.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterlie-

gen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaff ungs- oder Herstel-

lungskosten 150 Euro nicht übersteigen. Entsprechende Anlagegegenstände mit Anschaff ungs- oder

Herstellungskosten zwischen 150 Euro und 1.000 Euro werden seit dem 1. Januar 2008 jahresweise in

einem Sammelposten zusammengefasst, der über fünf Jahre abgeschrieben wird.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind zu Anschaff ungskosten bzw. zum

niedrigeren beizulegenden Wert bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung aktiviert. Sind die

Gründe für eine Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teilweise entfallen, erfolgt eine Wert-

aufh olung bis höchstens zu den Anschaff ungskosten. Ausleihungen sind mit dem Nennwert bilanziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert nach Abzug

erforderlicher Wertberichtigungen angesetzt. Die Forderungen aus Körperschaftsteuerguthaben sind

mit dem Barwert angesetzt.

Unterschiede zwischen Rückzahlungs- und niedrigerem Ausgabebetrag von Verbindlichkeiten werden

aktiviert und durch planmäßige Abschreibungen über die Laufzeit der Verbindlichkeiten getilgt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpfl ichtungen werden nach dem versicherungsmathe-

matischen Anwartschaftsbarwertverfahren unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlich-

keiten (Richttafeln 2005G Prof. Dr. K. Heubeck) ermittelt. Für die Abzinsung der Verpfl ichtung wird

der von der Deutschen Bundesbank ermittelte, fristenkongruente durchschnittliche Marktzinssatz

der vergangenen sieben Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren verwen-

det. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpfl ich-

tungen berücksichtigt.

ANHANG

33Haniel Einzelabschluss 2010

Die anderen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpfl ichtungen. Sie sind

in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages ange-

setzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt. Rückstellungen mit einer

Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden ihrer Restlaufzeit entsprechend abgezinst.

Verbindlichkeiten sind zu Erfüllungsbeträgen bilanziert. Handelt es sich um Rentenverpfl ichtungen,

sind diese zum Barwert unter Verwendung eines fristadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatzes

der vergangenen sieben Geschäftsjahre angesetzt.

Die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Kassenbeständen und Bankguthaben in

Fremdwährung erfolgt mit dem Devisenstichtagskurs am Bilanzstichtag.

Latente Steuern werden ab 2010 für sämtliche temporären Diff erenzen zwischen den handelsrechtli-

chen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgren-

zungsposten ermittelt. Dabei werden bei Franz Haniel & Cie. GmbH nicht nur die Unterschiede aus den

eigenen Bilanzpositionen einbezogen, sondern auch solche, die bei Organtöchtern bestehen. Aktive

latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden nur insoweit berücksichtigt, wie deren Reali-

sierung mit hinreichender Sicherheit innerhalb von fünf Jahren gewährleistet ist.

Grundsätzlich erfolgt ein verrechneter Ausweis der latenten Steuern. Eine Steuerbelastung wird in der

Bilanz als passive latente Steuer angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom entsprechenden

Aktivierungswahlrecht nach § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht. Die Ermittlung der

latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises

der Franz Haniel & Cie. GmbH. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewer-

besteuer und Solidaritätszuschlag und wird auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der jeweils

aktuellen Rechtslage zukünftig gelten werden (Geschäftsjahr 30,57 Prozent, Vorjahr 30,57 Prozent).

34

Entwicklung des Anlagevermögens

Brutto-Anschaffungs- oder -Herstellungskosten

Mio. Euro

Stand 01.01.2010

Zugang Umbuchung Abgang Stand 31.12.2010

Immaterielle VermögensgegenständeKonzessionen und ähnliche Rechte 2,0 0,2 2,2

Sachanlagen Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 96,9 0,2 10,6 0,2 107,5

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-ausstattung 30,3 0,3 0,1 30,7

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 11,5 0,4 -10,7 0,1 1,1

138,7 0,9 0,0 0,3 139,3

FinanzanlagenAnteile an verbundenen Unternehmen 2.717,9 30,4 2.748,3

Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,0 0,0

Beteiligungen 89,4 35,2 6,2 118,4

Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 32,9 32,9

Wertpapiere des Anlagevermögens 5,5 0,5 5,0

Sonstige Ausleihungen 224,7 20,6 245,3

3.070,4 86,2 0,0 6,7 3.149,9

Gesamt 3.211,1 87,3 0,0 7,0 3.291,4

Erläuterungen zur Bilanz

(1) AnlagevermögenIm Geschäftsjahr wurden weitere Investitionen (35,2 Millionen Euro) in zwei Private-Equity-Fonds getä-

tigt, die in den Beteiligungen ausgewiesen werden. Der Zugang in den Sonstigen Ausleihungen begründet

sich mit der Kapitalisierung von Zinsen auf die Gewährung eines langfristigen Darlehens an Dritte.

35Haniel Einzelabschluss 2010

Brutto-Abschreibungen Nettobuchwerte

Stand 01.01.2010

Jahres-abschreibungen

Zuschreibung Abgang Stand 31.12.2010

Stand 31.12.2010

Stand 31.12.2009

1,3 0,3 1,6 0,6 0,7

49,7 3,8 0,2 53,3 54,2 47,2

14,1 1,3 15,4 15,3 16,2

0,0 0,0 1,1 11,5

63,8 5,1 0,0 0,2 68,7 70,6 74,9

0,0 0,0 2.748,3 2.717,9

0,0 0,0 0,0 0,0

5,2 2,3 2,9 0,0 118,4 84,2

0,0 0,0 32,9 32,9

0,0 0,0 5,0 5,5

0,0 0,0 245,3 224,7

5,2 0,0 2,3 2,9 0,0 3.149,9 3.065,2

70,3 5,4 2,3 3,1 70,3 3.221,1 3.140,8

36

(5) Rückstellungen

Mio. Euro 31.12.2010 31.12.2009

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpfl ichtungen 52,4 46,4

Steuerrückstellungen 8,5 24,2

Sonstige Rückstellungen 68,1 67,1

129,0 137,7

% 31.12.2010

Rechnungszins 5,2

Entgelttrend 2,8

Rententrend 1,9

(2) Forderungen gegen verbundene UnternehmenDer Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf 1.712,2  Millionen Euro (Vorjahr

1.245,6  Millionen Euro) ist auf die Ablösung einer Bankverbindlichkeit eines verbundenen Unterneh-

mens und Refi nanzierung über Franz Haniel & Cie. GmbH zurückzuführen.

(3) RechnungsabgrenzungspostenIm aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wird das Disagio der Euro-Benchmark-Anleihe und der

Haniel-DAX®-Optionsanleihe von 2,1  Millionen Euro (Vorjahr: 0,3  Millionen Euro) ausgewiesen. Der

Anstieg resultiert aus der Emission der Euro-Benchmark-Anleihe im Jahr 2010.

(4) EigenkapitalEine Ausschüttungssperre nach § 268 Absatz 8 HGB in Bezug auf den Bilanzgewinn zum Bilanzstichtag

besteht nicht.

Der Wertansatz der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpfl ichtungen wird mit Umstellung

auf BilMoG nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren nach versicherungsmathematischen Metho-

den ermittelt. Dabei wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt:

Im Vorjahr wurden die Pensionen und ähnlichen Verpfl ichtungen nach dem Teilwertverfahren mit

einem Rechnungszins von 4,5 Prozent ermittelt.

Die Sonstigen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen Garantieverpfl ichtungen, Personalvergütun-

gen und ausstehende Eingangsrechnungen.

37Haniel Einzelabschluss 2010

Mio. Euro 31.12.2010 31.12.2009

Haniel-DAX®-Optionsanleihe* 82,3 82,3

Gesellschafterdarlehen 155,1 160,3

Darlehen der Haniel Stiftung 33,0 33,0

Haniel-Zero- und -Zinsbonds 20,9 27,1

Performance Bonds 29,5 24,8

Sonstige Darlehen 25,8 25,8

346,6 353,3

(6) Subordinierte VerbindlichkeitenDie subordinierten Verbindlichkeiten sind gegenüber allen anderen Verpfl ichtungen nachrangig. Fol-

gende Tabelle gibt einen Überblick über die subordinierten Verbindlichkeiten:

* DAX®: Eingetragene Marke der Deutsche Börse AG

Von dem Gesamtbetrag haben 86,3 Millionen Euro (Vorjahr: 86,4 Millionen Euro) eine Restlaufzeit von

mehr als fünf Jahren, 106,5 Millionen Euro (Vorjahr: 165,5 Millionen Euro) eine Restlaufzeit zwischen

einem Jahr und fünf Jahren und 153,8 Millionen Euro (Vorjahr: 101,4 Millionen Euro) eine Restlaufzeit bis

zu einem Jahr.

38

(7) Übrige VerbindlichkeitenUnter den übrigen Verbindlichkeiten werden alle Verpfl ichtungen von Franz Haniel & Cie. GmbH ausge-

wiesen, die zum jeweiligen Bilanzstichtag bestehen und nicht subordiniert sind. Die verschiedenen Arten

und Laufzeiten der übrigen Verbindlichkeiten zum 31.12.2010 ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

31.12.2010 31.12.2009

Mio. Euro

Gesamt Mit einer Restlaufzeit von Gesamt Mit einer Restlaufzeit von

bis zu 1 Jahr über 1 Jahr bis zu

5 Jahren

über 5 Jahren

bis zu 1 Jahr über 1 Jahr bis zu

5 Jahren

über 5 Jahren

Anleihen 1.500,0 1.000,0 500,0 1.000,0 1.000,0

Verbindlichkeiten gegen-über Kreditinstituten* 621,9 395,3 196,5 30,1 656,9 264,4 382,5 10,0

Verbindlichkeiten aus Lie-ferung und Leistung 6,9 6,9 4,1 4,1

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 61,6 38,8 22,8 20,3 20,3

Sonstige Verbindlichkeiten 45,3 44,1 1,0 0,2 5,8 4,3 1,3 0,2

Davon aus Steuern 0,6 0,6 0,4 0,4

2.235,7 485,1 1.220,3 530,3 1.687,1 272,8 1.404,1 10,2

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entsprechen den jeweiligen

Finanzierungszusagen.

Der Anstieg der Anleihen steht im Zusammenhang mit der Begebung einer Euro-Benchmark-Anleihe

der Franz Haniel & Cie. GmbH mit einem Nominalvolumen in Höhe von 500 Millionen Euro. Dieser Mit-

telzufl uss wurde dazu verwendet, Bankverbindlichkeiten eines verbundenen Unternehmens zu redu-

zieren. Die Erhöhung der Sonstigen Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der Abgrenzung

der Zinsen für die begebenen Anleihen.

Von den sonstigen Verbindlichkeiten sind 1,1 Millionen Euro durch Bürgschaften gesichert.

* inkl. verbriefter Verbindlichkeiten

39Haniel Einzelabschluss 2010

Die Gesellschaft hat sich verpfl ichtet, insgesamt bis zu 125 Millionen Euro und 90 Millionen US-Dollar in

zwei Private-Equity-Fonds einzuzahlen. Bis zum Bilanzstichtag waren davon 135 Millionen Euro abgerufen.

(8) Haftungsverhältnisse und sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen

Mio. Euro 31.12.2010 31.12.2009

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 666,7 670,6

Davon für verbundene Unternehmen 85,6 107,5

Sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungenMiet- und Leasingverträge

im Folgejahr 0,3 0,2

im 2. bis 5. Jahr 0,3 0,3

ab dem 6. Jahr 0,9 0,9

1,5 1,4

40

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(9) Beteiligungsergebnis

Mio. Euro 2010 2009

Erträge aus Beteiligungen 84,1 107,1

Davon aus verbundenen Unternehmen (61,3) (82,6)

Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 159,8 100,9

Davon aus Steuerumlagen (2,5) (1,2)

Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen -5,7 -4,8

238,2 203,2

(10) Finanzergebnis

Mio. Euro 2010 2009

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 21,9 20,2

Davon aus verbundenen Unternehmen - -

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 6,7 9,8

Davon aus verbundenen Unternehmen (2,0) (3,9)

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen - -0,1

Zinsen und ähnliche Aufwendungen -151,3 -86,2

Davon aus verbundenen Unternehmen (-2,7) (-1,2)

-122,7 -56,3

Im Finanzergebnis sind Aufwendungen aus Währungsumrechnungen in Höhe von 0,3 Millionen Euro

(Vorjahr: 0,3 Millionen Euro) enthalten.

41Haniel Einzelabschluss 2010

In den Sonstigen betrieblichen Erträgen wurden im Vorjahr Erträge aus dem Verkauf von Anteilen an

der Celesio AG und einem Aktienrückkauf der TAKKT AG ausgewiesen. Der Ertrag aus der Zuschrei-

bung von Finanzanlagen beruht auf der voraussichtlich dauerhaften Werterholung eines Privat-Equity-

Fonds. Die periodenfremden Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen betrugen 6,3  Millionen

Euro (Vorjahr: 3,2 Millionen Euro).

(11) Sonstige betriebliche Erträge

Mio. Euro 2010 2009

Aufl ösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 42,8

Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 49,1

Ertrag aus Zuschreibung Finanzanlagen 2,3

Aufl ösung von Rückstellungen 6,3 3,2

Übrige Erträge 8,2 9,2

16,8 104,3

(12) Personalaufwand/Mitarbeiter

Mio. Euro 2010 2009

Löhne und Gehälter 25,7 20,5

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 7,3 6,1

Davon für Altersversorgung (5,5) (4,5)

33,0 26,6

Durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer (Vollzeitkräfte) 166 153

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen 1,0 Millionen Euro (Vorjahr: 0,9 Millionen Euro), die des

Beirats 0,2 Millionen Euro (Vorjahr: 0,2 Millionen Euro) und die des Vorstands 5,8 Millionen Euro (Vor-

jahr: 3,0 Millionen Euro). Im Vorjahr entfi elen davon 1,1 Millionen Euro auf Leistungen aus Anlass der

Beendigung eines Arbeitsverhältnisses.

Die Bezüge früherer Mitglieder dieser Organe und ihrer Hinterbliebenen beliefen sich auf 1,7 Millionen

Euro (Vorjahr: 1,5 Millionen Euro); hierfür sind Pensionsrückstellungen in Höhe von 21,0 Millionen Euro

(Vorjahr: 18,9 Millionen Euro) passiviert.

42

(13) Betriebliche SteuernDie betrieblichen Steuern (Grundsteuer, Kfz-Steuer) wurden wie im Vorjahr abweichend von der

gesetzlichen Gliederung den betrieblichen Aufwendungen zugeordnet.

(14) Sonstige betriebliche AufwendungenDie sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 52,5 Millionen Euro (Vorjahr: 53,6 Millionen

Euro) enthalten allgemeine Verwaltungskosten sowie Aufwendungen für Beratungsleistungen und

Garantieverpfl ichtungen.

(15) Außerordentliches ErgebnisAus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum Berichtsjahresbeginn infolge der erstmali-

gen Anwendung des BilMoG resultiert ein Zuführungsbetrag in Höhe von 3,7 Millionen Euro, der im

Geschäftsjahr im außerordentlichen Aufwand ausgewiesen wurde. Von der Übergangsvorschrift zur

Verteilung dieses Aufwands über 15 Jahre nach Artikel 67 Absatz 1 Seite 1 EGHGB wird kein Gebrauch

gemacht.

Eine Anpassung der Vorjahreszahlen aufgrund der BilMoG-Anpassung ist nicht erforderlich.

(16) Steuern vom Einkommen und vom ErtragAls Ertragsteueraufwendungen werden Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag und

im Ausland entrichtete Ertragsteuern ausgewiesen.

Die Ertragsteuern des laufenden Geschäftsjahres werden durch Erträge aus der Rückerstattung von

Steuern aufgrund von Betriebsprüfungen und Aufl ösung von steuerlichen Rückstellungen in Höhe von

25,8 Millionen Euro deutlich beeinfl usst.

Latente Steuern sind im Steuerergebnis nicht enthalten. Franz Haniel & Cie. erwartet zum 31.12.2010

aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden eine zukünftige Steuerentlastung, da die aktiven Steuerla-

tenzen die passiven latenten Steuern überkompensieren. Vom Wahlrecht nach § 274 Absatz 1 Satz 2

HGB zur Aktivierung latenter Steuern wird kein Gebrauch gemacht.

Passive Steuerlatenzen resultieren im Wesentlichen aus unterschiedlichen Wertansätzen von Anteilen

an Kapital- und Personengesellschaften sowie immateriellen Vermögensgegenständen.

Aktive Latenzen resultieren im Wesentlichen aus unterschiedlichen Wertansätzen von Anteilen an

Kapital- und Personengesellschaften und Unterschieden bei Pensionsrückstellungen sowie für steu-

erliche Zwecke nicht angesetzten Rückstellungen. Latente Steuerforderungen aufgrund bislang nicht

genutzter steuerlicher Verlustvorträge bestehen nicht.

(17) Honorar des Abschlussprüfers nach § 285 Absatz 17 HGBDas Gesamthonorar des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschafts-

prüfungsgesellschaft betrug für das Geschäftsjahr 0,1 Millionen Euro (Vorjahr: 0,1 Millionen Euro). Die-

ses Gesamthonorar bezieht sich auf Leistungen im Zusammenhang mit der Abschlussprüfung in Höhe

von 0,1 Millionen Euro (Vorjahr: 0,1 Millionen Euro) und wie im Vorjahr auf andere Bestätigungsleistun-

gen sowie sonstige Leistungen in Höhe von jeweils unter hunderttausend Euro.

43Haniel Einzelabschluss 2010

Nominalwerte Beizulegender Zeitwert Buchwerte

Mio. Euro 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2009

Währungsswaps 5,8 -0,1

Sonstige Finanz instrumente 2,5 2,8 -7,7 -7,0

2,5 8,6 -7,7 -7,1 0,0 0,0

(18) Derivative FinanzinstrumenteFranz Haniel & Cie. GmbH ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungs-, Zins- und Preisände-

rungsrisiken ausgesetzt. Zur Sicherung dieser Risiken werden grundsätzlich derivative Finanzinstru-

mente, wie z.B. Devisentermingeschäfte, Swaps und Optionen eingesetzt. Die Sicherungsgeschäfte

werden mit einem direkten Grundgeschäftsbezug (Mikro Hedges) und nur mit Banken erster Bonität

abgeschlossen. Die Absicherungen sind volumengerecht und zeitlich auf die Laufzeiten der Grundge-

schäfte abgestimmt und damit grundsätzlich deckungsgleich. Das Grundgeschäft und die Absiche-

rung werden zu einer Bewertungseinheit nach der sog. Einfrierungsmethode zusammengefasst.

Zur Absicherung von Forderungen in fremder Währung wurden im Vorjahr Währungsswaps einge-

setzt. Die Berechnung der beizulegenden Zeitwerte dieser Währungsswaps erfolgte auf Basis der dis-

kontierten Cashfl ows entsprechend der aktuellen Zinsstrukturkurven umgerechnet in Euro.

Die sonstigen derivativen Finanzinstrumente betreff en eine kurzfristige fi nanzielle Verbindlichkeit

aus DAX-Optionsscheinen anlässlich der Emission einer DAX®-Anleihe seitens Franz Haniel & Cie.

GmbH. Zur Absicherung des DAX-Index-Veränderungsrisikos (Preisänderungsrisiko) aus diesen DAX®-

Optionsscheinen wird ein DAX®-Zertifi kat mit gleichem Volumen und gleicher Laufzeit eingesetzt.

Diese beiden Instrumente sind zu einer Bewertungseinheit gem. § 254 HGB zusammengefasst worden.

(19) Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Wesentliche Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen zu nicht marktüblichen

Bedingungen liegen nicht vor. Nahe stehende Unternehmen stellen aus Sicht von Franz Haniel & Cie.

GmbH verbundene und assoziierte Unternehmen dar, während nahe stehende Personen Mitglieder

des Vorstands, Aufsichtsrats, des ersten Führungskreises sowie nahe Familienangehörige dieses Per-

sonenkreises sind.

44

(20) Angaben zum Anteilsbesitz nach § 285 Nummer 11 HGBDie vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes der Franz Haniel & Cie. GmbH, die Bestand-

teil des Anhangs ist, wird im elektronischen Bundesanzeiger sowie auf der Internetseite

www.haniel.de veröff entlicht. Der Anteilsbesitz der Celesio AG, TAKKT AG und METRO  AG

ist den Geschäftsberichten der jeweiligen Gesellschaft bzw. deren jeweiliger Internetseite

(www.celesio.com; www.takkt.de; www.metrogroup.de) zu entnehmen.

45Haniel Einzelabschluss 2010

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind im Einzelnen auf den Seiten 6 und 7 aufgeführt.

Duisburg, den 8. März 2011

Der Vorstand

Organe

Kluge Meister Trützschler

46

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen

der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-

und Ertragslage der Franz Haniel & Cie. GmbH vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf

einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und

Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Duisburg, den 8. März 2011

Der Vorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Kluge Meister Trützschler

48

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalfl ussrech-

nung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Franz Haniel & Cie.

GmbH, Duisburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung

und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vor-

schriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbe-

ziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt-

schaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorge-

nommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,

die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungs-

mäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der

Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche

und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll-

systems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwie-

gend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten

Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der

Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auff assung, dass unsere

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

49Haniel Einzelabschluss 2010

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jah-

resabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungs-

mäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-

und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt

insgesamt ein zutreff endes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der

zukünftigen Entwicklung zutreff end dar.

Essen, den 8. März 2011

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Peter Albrecht

Wirtschaftsprüfer

Ben Buiting

Wirtschaftsprüfer

50

Gewinnverwendungsvorschlag der Franz Haniel & Cie. GmbH

Euro

Nach Vornahme angemessener Abschreibungen und Bildung ausreichender Wertberichtigungen und Rückstellungen beträgt das Ergebnis nach Steuern zum 31. Dezember 2010 63.650.167,05

Zuzüglich eines Gewinnvortrages aus dem Vorjahr von 108.329.632,79

ergibt sich ein Betrag von 171.979.799,84

Es wird vorgeschlagen, hieraus eine Dividende auszuschütten in Höhe von 60.000.000,00

Der Betrag von 111.979.799,84

soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Die Gesellschafter erhalten eine Dividende von 6 Prozent auf das Stammkapital von

1 Milliarde Euro, was insgesamt 3 Euro je Stammanteil von 50,00 Euro entspricht.

Duisburg, den 8. März 2011

Der Vorstand

Kluge Meister Trützschler

Klimaneutral gedruckt auf Recyclingpapier aus 100 Prozent Altpapier.

Alle Angaben im Kontext mit Berufen und Zielgruppen in

dieser Broschüre beziehen sich unabhängig von der Formulierung

immer auf Personen beiderlei Geschlechts.

04/11 – d/1.000

Franz Haniel & Cie. GmbH

Franz-Haniel-Platz 1

47119 Duisburg

Deutschland

Telefon +49 203 806-0

Telefax +49 203 806-622

[email protected]

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