Endlagersituation, Stand und Ausblick

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Endlagersituation, Stand und Ausblick KTG Sektion Sachsen Schloss Albrechtsberg, Dresden 2. November 2006 Dr. Bruno Thomauske Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH, Hamburg

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Endlagersituation, Stand und Ausblick

KTG Sektion Sachsen

Schloss Albrechtsberg, Dresden

2. November 2006

Dr. Bruno Thomauske

Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH, Hamburg

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 2

Themen

Foto: Marco Knisse Schachtanlage Konrad Kernkraftwerk Brunsbüttel

• Situation der nuklearen Entsorgung in Deutschland

• Anforderungen an die Endlagerung

• Alternative Standortsuche

• Perspektiven der Endlagerung in Deutschland

Zwischenlager Krümmel

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Organisation Vattenfall-Gruppe

Vattenfall AB

Vattenfall

Europe

Vattenfall

Nordic

Vattenfall

Poland

Nr. 4 in Europa

Nr. 3 in Deutschland

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 4

Abfallmengen

Vernachlässigbar wärmeentwickelnde Abfälle:

Gesamtmenge gemäß Vereinbarung zwischen

Bundesregierung und EVU

Hochradioaktive Abfälle und abgebrannte Brennelemente:

BE: 10.000 t

HAW: 7.000 t

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

350.000

2000 2010 2020 2030 2040

Jahr

Vo

lum

en

[m

3]

EVU

Öffentl. Hand

Summe

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Situation der Zwischenlagerung in Deutschland

Zwischenlager Brunsbütte, Abluftseite

Standort-Zwischenlager Brunsbüttel

Interimslager Krümmel

• Zentrale Zwischenlager in Ahaus und

Gorleben

• Zwischenlager Nord in Lubmin

• Zwischenlager Obrigheim

• 4 Interimslager an den Standorten

Neckarwestheim, Philippsburg, Biblis und

Krümmel

• Standort-Zwischenlager Lingen

• Die ab Ende 1999 beantragten Standort-

Zwischenlager befinden sich teilweise bereits in

Betrieb (z.B. Brunsbüttel, Grafenrheinfeld,

Grohnde, Biblis, Gundremmingen)

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Situation der Endlagerung

• Gorleben, Moratorium seit 01.10.2000

• Konrad

- Genehmigung am 05.06.2002 erteilt aber beklagt,

- Oberwaltungsgericht Lüneburg hat am 08.03.2006 die

Klagen ohne Zulassung einer Revision abgewiesen,

- Kläger haben Nichtzulassungsbeschwerden eingereicht

• Andere Standorte in verschiedenen Wirtsgesteinen

- AkEnd-Empfehlungen liegen seit Dezember 2002 vor

- Standortuntersuchungen finden nicht statt

Lösung der Entsorgungsfrage ist offen

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Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD vom 11.11.2005

CDU, CSU und SPD bekennen sich zur nationalen

Verantwortung für die sichere Endlagerung radioaktiver

Abfälle und gehen die Lösung dieser Frage zügig und

ergebnisorientiert an. Wir beabsichtigen in dieser

Legislaturperiode zu einer Lösung zu kommen.

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Themen

Foto: Marco Knisse

• Situation der nuklearen Entsorgung in Deutschland

• Anforderungen an die Endlagerung

• Alternative Standortsuche

• Perspektiven der Endlagerung in Deutschland

Schachtanlage Konrad Kernkraftwerk Brunsbüttel Zwischenlager Krümmel

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Entsorgungskonzept bis 1998

Projekt Geologische

Formation Ziel / Zweck Stand

Gorleben Salzstock Endlager für alle Arten

radioaktiver Abfälle

insbesondere

hochradioaktiver und

Wärme entwickelnder

Abfälle

Moratorium seit 01.10.2000,

Dauer: 3 – 10 Jahre

Konrad Eisenerz Endlager für radioaktive

Abfälle mit

vernachlässigbarer

Wärmeentwicklung

Genehmigung am 05.06.2002 erteilt aber

beklagt

Gericht weist Klagen am 08.03.2006 ohne

Zulassung einer Revision ab

Kläger haben Nichtzulassungsbeschwerde

eingereicht

Urteilsbegründung: 03.07.2006

5 Monate später wird der Planfest-

stellungsbeschluss vollziehbar

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Erkundungsbergwerk Gorleben

Elbe

Schacht Gorleben 2

Schacht Gorleben 1

Pilotkonditionierungsanlage Brennelement-Zwischenlager

Nukleares Abfalllager

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Gorleben – Mythen

1. Standort wurde ohne Durchführung eines

Auswahlverfahrens durch politische Entscheidung

festgelegt

2. Salz ist als Wirtgestein ungeeignet, der Salzstock Gorleben

ist als Endlagerstandort ungeeignet

3. Ein neues Standort-Suchverfahren ist erforderlich um

• den bestgeeigneten Standort zu finden

• das bestmögliche und sicherste Endlager zu

realisieren zu können

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Auswahl des Standortes Gorleben - Mythen

Die Auswahl des Standortes Gorleben erfolgte nicht

durch einen Auswahlprozess

• Die Standortfestlegung war eine Entscheidung des

damaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht

• Politische Entscheidung (geringe Bevölkerungsdichte)

• Kein systematischer Auswahlprozess

• Keine Auswahlkriterien

• Keine Beteiligung der Öffentlichkeit

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Auswahl des Standortes Gorleben – Realität (1)

1963 - 1965 Entscheidung zur Endlagerung in tiefen

geologischen Form ationen; Festlegung

W irtsgeste in Salz

1972 - 1976 Standortausw ahlverfahren durch BM FT unter

um welt- und s icherheitstechnischen K riterien

26 S tandortm öglichkeiten im Bundesgebiet

davon 8 a ls besonders günstig e ingestuft

(norddeutsche Salzstöcke)

U ntersuchung W ahn, Lutterloh, L ichtenhorst

w egen P rotestaktionen unterbrochen

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Auswahl des Standortes Gorleben – Realität (2)

1976 - 1977 E inrichtung e iner in term in isterie llen Arbeitsgruppe

des Landes N iedersachsen, Z ie l: Ausw ahl para lle l und

unabhäng ig von der Bundesreg ierung

Ausw ahlkriterien:

- G röße : 140 23 Salzstöcke

- Tiefenlage, konkurrierende N utzungsansprüche :

13 Salzstöcke

- B ew ertungsrichtlin ie B M I :

4 Salzstöcke (W ahn, L ichtenhorst, G orleben, H öfer)

- G rundw asservorranggebiete, T iefenlage, U nverritztheit :

1 Salzstock (G orleben)

Ergebnis : G orleben w urde vom Land N iedersachsen

dem Bund a ls optim aler S tandort vorgeschlagen;

Bundesregierung hat d iesem Vorschlag nach Prüfung

zugestim m t.

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Auswahl des Standortes Gorleben – Realität (3)

Beteiligung der Öffentlichkeit:

• Informationsveranstaltungen

• Diskussionsveranstaltungen,

Bürgergespräche

• Gorleben Hearing

Niedersächsische

Landesregierung,

Bundesregierung und

nachgeordnete Behörden

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Eignung von Salz als Wirtsgestein - Mythen

Salz ist als Wirtsgestein ungeeignet

• In anderen Ländern werden Ton- oder

Granitformationen bevorzugt

• Hohe Wasserlöslichkeit von Salz

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Eignung von Salz als Wirtsgestein - Realität

Vorteile von Salz:

• Hohe Wärmeleitfähigkeit,

• Geringe Permeabilität für Wasser und Gas,

• Geringer Wassergehalt,

• Hohe Plastizität, die sich bei zunehmender Temperatur und

zunehmendem Druck weiter erhöht dichter Einschluss,

Selbstheilung von Klüften und Rissen

• Gute mechanische Eigenschaften – Vorteile für bergbauliche

Tätigkeiten,

• Die meisten Salzformationen sind über 240 Mio. Jahre alt.

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Eignung des Salzstockes Gorleben – Mythen

Der Salzstock Gorleben ist als Endlagerstandort ungeeignet

• Eine zweite geologische Barriere fehlt

• Die "Gorlebener Rinne" - eine eiszeitliche Rinne aus

durchlässigem sandigem Material, die in den Salzstock

einschneidet, verneint eine Eignung

• Kontakt zwischen Salzstock und Grundwasser

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Eignung des Salzstockes Gorleben – Realität

Eignungshöffigkeit ist gegeben

Kom plizierte geologische S truktur und intensive

Verfaltungen der Schichten im Infrastrukturbereich,

Iso lierte Laugenvorkom m en in den Hauptanhydrit -

schollen ohne Verbindung zum Salzspiegel,

Im Erkundungsbereich 1 zeichnet sich das für eine

Endlagerung nutzbare Hauptsalz der S taßfurt -Serie

durch eine einfache S tratigraphie und eine beträchtliche

horizontale Ausdehnung (ca. 500 m ) aus.

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Gorleben, Erkundungsergebnisse

Salzstock Gorleben, Vertikalschnitt Salzstock Gorleben, Horizontalschnitt

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Gorleben – Erklärung der Bundesregierung

Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den

Elektrizitätsversorgungsunternehmen vom 14. Juni 2000 / 11. Juni 2001.

Anlage 4: Erklärung des Bundes zur Erkundung des Salzstockes in Gorleben:

"……Die bisherigen Erkenntnisse über ein dichtes Gebirge und damit

die Barrierefunktion des Salzes wurden positiv bestätigt. Somit

stehen die bisher gewonnenen geologischen Befunde einer

Eignungshöffigkeit des Salzstockes Gorleben zwar nicht

entgegen."

Unterschrieben von:

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Gorleben – Firstberaubung

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Notwendigkeit einer erneuten Standortsuche – Mythen

Eine erneutes Standortauswahlverfahren ist

erforderlich um

• den bestgeeignetsten Standort zu finden

• das bestmögliche und sicherste Endlager zu finden

• die Öffentlichkeit einzubinden, damit eine breite

Akzeptanz erzielt werden kann

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Notwendigkeit einer erneuten Standortsuche – Realität (1)

• Durch eine neue Standortsuche kann niemals der bestmögliche Endlagerstandort gefunden werden sondern lediglich ein Standort mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit für eine Eignung.

• Die Eignung eines Standorts für die Erkundung korreliert nicht unbedingt mit der Eignung als Standort für ein Endlager.

• Die Sicherheit kann nur durch eine standortspezifische Sicherheitsanalyse auf Basis untertägiger Erkundungsergebnisse nachgewiesen werden.

• Gemäß Atomgesetz muss ein geeigneter Standort gefunden werden – nicht aber ein bestmöglicher Standort.

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 25

Notwendigkeit einer erneuten Standortsuche – Realität (2)

• Was ist zum Beispiel sicherer: Die bessere Wärmeleitfähigkeit von Salz oder die geringere Wasserlöslichkeit von Ton?

• Für eine vergleichende Standortbewertung müssten hunderte von Parametern und tausende von möglichen Wechselwirkungen betrachtet und bezüglich ihrer Relevanz bewertet werden.

• Es ist unmöglich, verlässliche Auswahlkriterien und Bewertungsschemata für ein Ranking verschiedener Standorte (insbesondere in verschiedenen Wirtsgesteinen ) zu finden.

• Es ist unmöglich, den besten / sichersten Standort zu finden.

Selbst wenn dies theoretisch möglich wäre, könnte nur der beste von den zwei oder drei untertägig erkundeten Standorten gefunden werden, niemals aber der am besten geeignete Standort des Gesamtgebiets der Bundesrepublik Deutschland.

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 26

Szenarium für weitere Entwicklung - Gorleben

So genannte Zweifelsfragen zu Salz/Gorleben sind abgearbeitet

a) Erkundung wird jetzt wieder aufgenommen,

Eignung wird abschließend geprüft,

Genehmigungsverfahren wird abgeschlossen,

Betriebsbeginn Endlager vor 2030

b) Einbringung eines Standortauswahlgesetzes in dieser

Legislaturperiode,

Beginn Standortauswahl in der nächsten Legislaturperiode,

Aufnahme Endlagerbetrieb nach 2050

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 27

Schachtanlage Konrad, Schacht 1

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Konrad, Geologie

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Szenarium für weitere Entwicklung - Konrad

Gerichtsentscheidung: 8. März 2006

Schriftliche Urteile / Urteilsbegründungen: 3. Juli 2006

Planfeststellungsbeschluss wird 5 Monate nach Versand vollziehbar: Dezember 2006

a) Entscheidung zur Errichtung zeitnah,

Durchführung der Änderungsverfahren,

Beginn der Errichtung > nächste Legislaturperiode

b) Entscheidung zur Errichtung nach Revisionsverfahren

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Themen

Foto: Marco Knisse

• Situation der nuklearen Entsorgung in Deutschland

• Anforderungen an die Endlagerung

• Alternative Standortsuche

• Perspektiven der Endlagerung in Deutschland

Schachtanlage Konrad Kernkraftwerk Brunsbüttel Zwischenlager Krümmel

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Dauer des Auswahlverfahrens bis Standortentscheidung

Start:

weiße Deutschlandkarte

Identifizierung potentiell

geeigneter Regionen

Freiwilligkeitsabfrage,

Eingrenzung auf 5 Gebiete

Übertägige

Erkundung

Entscheidung über 2 Standorte

für untertägige Erkundung

Untertägige

Erkundung

Entscheidung über

Standort für Endlager

129 10

Verfahrensschritte

1 19 20132 7 14 15 168 11 21

Jahre

236543 2217 18

23 Jahre

17 Jahre

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 32

Vollständige Um fahrung

der Erkundungsbereiche

G enehm igungsverfahren

Herstellung der

Endlagerschächte

Errichtung des

Endlagers

Betrieb

23 24129 10 17 18

Verfahrensschritte

1 19 20132 7 14 15 168 11 21

Jahre

256543 22

25 Jahre

Dauer des Verfahrens ab Standortentscheidung bis Inbetriebnahme

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AkEnd-Verfahren

Gorleben

Jahr

1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 20101970 20552035 2040 2045 20502015 2020 2025 2030

M oratorium

2005

?

Auswahlverf. obertägige und untertägige E rkundung, Schächte

Auswahlverfahren, E rkundung

Standort-

entscheidung

Standort-

entscheidung

G enehm .

Schächte

Erk.

G enehm .

Errichtung

Inbetrieb-

nahm e

Erk. E rricht.

Inbetrieb-

nahm e

Zeitbedarf im Vergleich

Neubeginn Standortsuche

? ?

?

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 34

Vergleich von Salz und Tongestein als Wirtsgestein

Salz : hom ogen, E igenschaften beschre ibbar und

übertragbar

Ton : kom plexe stoffliche E igenschaften

(vie le Tonkategorien unterschied licher Zusam -

m ensetzung), n icht übertragbar, hohe Variab ilitä t

in räum lich engem Abstand

aufw ändige E rkundung gerade be i Ton

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 35

Kenntnisstand zu Ton

G eringer Kenntn isstand

W echselw irkungen Ton / Lösungen: w enig bekannt

W echselw irkungen Ton / Abfä lle : w enig bekannt

Voraussetzungen / Instrum entarien zur D urchführung

einer Langzeits icherheitsanalyse: N icht vorhanden

Forschungs- / Entw icklungsaufw and zur Bere itste llung

der W erkzeuge: 15 - 20 Jahre

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 36

Vergleich von Salz und Tongestein - Sicherheit

gering (höhere Perm ea-

bilitä t für G as im Ver-

g le ich zu Ton)

hoch (geringe

Perm eabilitä t für G as)

D ruckaufbau aus

Korrosion

gering / bekanntkom plex / wen ig bekannt

W echselw irkungen /

geochem ische

R eaktionen

Basisszenario: s icherer

E inschluss, ke ine

Fre isetzung

Ausbreitung über

D iffusionLangzeits icherheit

hoch

3,5 – 5 W / (m · K )

gering

0,8 – 2,5 W / (m · K )W ärm ele itfäh igkeit

200°C100°CG renztem peratur

Endlager in SalzEndlager in Ton

gering (höhere Perm ea-

bilitä t für G as im Ver-

g le ich zu Ton)

hoch (geringe

Perm eabilitä t für G as)

D ruckaufbau aus

Korrosion

gering / bekanntkom plex / wen ig bekannt

W echselw irkungen /

geochem ische

R eaktionen

Basisszenario: s icherer

E inschluss, ke ine

Fre isetzung

Ausbreitung über

D iffusionLangzeits icherheit

hoch

3,5 – 5 W / (m · K )

gering

0,8 – 2,5 W / (m · K )W ärm ele itfäh igkeit

200°C100°CG renztem peratur

Endlager in SalzEndlager in Ton

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Vergleich von Salz und Tongestein - Endlagerkonzept

nicht erforderlicherforderlichAusbau

einfacher

SchleuderversatzBentonitform steineVersatz

5 a

8 – 19 a

50 a

30 – 90 a (ohne M O X)

M indestzw ischen-

lagerzeit

H AW -Kokillen

Brennelem ente

(S treckenlagerung)

0,2 km 2

0,8 km 2

0,4 km 2

0,9 km 2

6,8 km 2

5,8 km 2

Flächenbedarf

H AW

Brennelem ente

- Streckenlagerung

- Bohrlochlagerung

Endlager in SalzEndlager in Ton

nicht erforderlicherforderlichAusbau

einfacher

SchleuderversatzBentonitform steineVersatz

5 a

8 – 19 a

50 a

30 – 90 a (ohne M O X)

M indestzw ischen-

lagerzeit

H AW -Kokillen

Brennelem ente

(S treckenlagerung)

0,2 km 2

0,8 km 2

0,4 km 2

0,9 km 2

6,8 km 2

5,8 km 2

Flächenbedarf

H AW

Brennelem ente

- Streckenlagerung

- Bohrlochlagerung

Endlager in SalzEndlager in Ton

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 38

Konsequenzen

Ein Endlager in Ton erfordert im Vergleich zu Salz:

eine um den Faktor 6 größere Streckenlänge

eine etwa um den Faktor 5 größere Behälterzahl

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 39

Fazit für die Endlagerung in Deutschland

Zeitbedarf b is zur Inbetriebnahm e e ines Endlagers in Ton :

20 Jahre b is Beginn der S tandortuntersuchung

(Forschung, Entw icklung, Bere itste llung W erkzeuge)

20 Jahre ab Beginn der übertäg igen E rkundung b is zur

S tandortentscheidung (AkEnd-Verfahren)

25 Jahre für E rkundung, G enehm igungsverfahren,

E rrichtung

Endlager in Ton n icht vor 2070

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 40

Zusammenfassende Bewertung zu Salz / Ton

Endlagerung erscheint in Salz und in Ton möglich

Wissensstand über den Nachweis der Eignung

eines Standortes in Ton ist gering

Endlager in Ton ist nicht bedarfsgerecht verfügbar

(Gorleben ab 2025, Endlager in Ton nicht vor 2070

realisierbar)

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 41

Themen

Foto: Marco Knisse

• Situation der nuklearen Entsorgung in Deutschland

• Anforderungen an die Endlagerung

• Alternative Standortsuche

• Perspektiven der Endlagerung in Deutschland

Schachtanlage Konrad Kernkraftwerk Brunsbüttel Zwischenlager Krümmel

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 42

Zeitbedarf bis Inbetriebnahme Endlager

Neue Standortsuche

Zeitbedarf: 48 Jahre

Betriebsbeginn: > 2050 (> 2070 bei Ton)

Fortführung Gorleben

Zeitbedarf: 15 Jahre

Betriebsbeginn: ~ 2020

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 43

Forderungen an die Entsorgungspolitik

• Weitererkundung des Salzstockes Gorleben

Die grundsätzliche Geeignetheit von Salz als Endlagermedium ist bereits

nachgewiesen.

Die Weitererkundung dient den Zielen:

Nachweis der Geeignetheit des Salzstockes Gorleben zur Endlagerung

insbesondere hochradioaktiver, wärmeentwickelnder Abfälle,

Nachweis der hinreichenden Größe des Salzstockes Gorleben zur

Aufnahme aller in der Bundesrepublik Deutschland anfallender Abfälle,

• Errichtung und Inbetriebnahme des Endlagers Konrad

Die Genehmigung für das Endlager und damit der Nachweis der Sicherheit

und der Machbarkeit liegen vor,

Das OVG Lüneburg hat den Planfeststellungsbeschluss in allen Punkten

bestätigt.

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 44

Hintergründe der politischen Kontroverse (1)

Verhinderung des

W eiterbetriebs der

Kernkraftwerke

Abschalten der KKW

wegen Überschreitung

des Aktiv itätsinventars

Behinderung des

Fortschritts bei der

Endlagerung

(Junktim bezüglich

Betrieb KKW gem äß

früherem A tom gesetz)

Verhinderung von

T ransporten

(Verstopfungs-

strategie)

Kernkraft-

werke

Transporte

ZielStrategieThem a

Verhinderung des

W eiterbetriebs der

Kernkraftwerke

Abschalten der KKW

wegen Überschreitung

des Aktiv itätsinventars

Behinderung des

Fortschritts bei der

Endlagerung

(Junktim bezüglich

Betrieb KKW gem äß

früherem A tom gesetz)

Verhinderung von

T ransporten

(Verstopfungs-

strategie)

Kernkraft-

werke

Transporte

ZielStrategieThem a

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 45

Hintergründe der politischen Kontroverse (2)

Thema Strategie Ziel

Endlage-rung

Neubeginn der Endlagersuche (neues Verfahren, neue Kriterien); die Entsorgungsfrage soll dauerhaft ungelöst bleiben

Verhinderung

des Wieder-

einstiegs in die

Kernener-

gienutzung

Konrad

Gorleben

Ein-Endlager-Konzept zur Verhinderung Konrads

"Zweifelsfragen", neue Sicherheitskriterien, Weitererkundung erst nach Auswahlprozess

1998 - 2005

02.11.2006 | Endlagersituation | Dr. Thomauske | Vattenfall Europe 46

Hintergründe der politischen Kontroverse (3)

Thema Strategie Ziel

Endlage-rung

Neubeginn der Endlagersuche

Verhinderung

des Wieder-

einstiegs in die

Kernener-

gienutzung

best-möglicher Standort

Vergleichende Standortunter- suchung und –bewertung ("beschleunigtes" Auswahl- verfahren)

Voraussetzung:

- Erarbeitung von Bewertungskriterien

- regulatorische Festlegungen

> 2005

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.