Energie & Klima 2020 - Newsletter 2/2013 · geben Tipps und installieren zum Beispiel kostenlose...

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Newsletter Die energetische Sanierung einer Immobilie ist ein komplexes Vorhaben. Ein neuer Rundum-Service gibt Haus- besitzern wichtige Hilfestellungen. Liebe Leserin, lieber Leser, wer in Wissen investiert, erzielt noch immer die besten Zinsen. Das gilt auch für das Wissen rund ums Energiespa- ren. Dabei wirft das kluge Haushalten mit Strom, Gas und Wärme gleich doppelt Zinsen ab – es schont den Geldbeutel und das Klima. Lebensnah und konkret unterstützt die Energie- beratung der RheinEnergie deshalb die Menschen in und um Köln dabei, ihr Sparpotenzial zu erkennen, Verän- derungen zu planen und erfolgreich umzusetzen. Das betrifft den Hausbe- sitzer, der sein Eigenheim energetisch sanieren möchte. Das betrifft aber auch einkommensarme Familien, die dank sozialer Energieberatung vor Ort ihre Strom- und Heizkosten senken kön- nen. Wie wir ganz konkret das Wissen ums Energiesparen steigern, darüber lesen Sie mehr in diesem Newsletter. Uwe Schöneberg Vertriebsvorstand Fortsetzung auf Seite 2 Know-how für Sanierer Energiesparen klingt prima, scheint aber kompliziert: Wer sein Haus energe- tisch sanieren möchte, fühlt sich rasch finanziell und organisatorisch überfor- dert. Ein gemeinsamer Rundum-Service der RheinEnergie, der SWB Energie und Wasser sowie der Sparkasse KölnBonn unterstützt Hausbesitzer von der Pla- nung bis zur Finanzierung. Rund ein Viertel des Energieverbrauchs und damit die Freisetzung von circa 83 Mil- lionen Tonnen Treibhausgasen in Deutsch- land geht auf das Konto der privaten Haus- halte, sagt das Umweltbundesamt. Der Großteil der Energie wird für das Heizen von Wohnraum sowie für die Warmwas- serbereitung benötigt. Keine Frage also: Ein energiesparendes Haus schont das Klima. Denn mit effizienter Heizungstech- nik, Fassadendämmung und Photovoltaik auf dem Dach können Hausbesitzer bis zu 50 Prozent ihrer Energiekosten einsparen. Besonders für Eigentümer älterer und Käu- fer gebrauchter Immobilien zahlt sich die Investition in eine energetische Sanierung aus. Zumal die allgemeinen Kreditzinsen momentan niedrig sind. Doch wie packt man eine solche Sanie- rung vernünftig an? Welche Energiespar- maßnahme ist überhaupt technisch und wirtschaftlich sinnvoll? Welche Finanzie- rungsmöglichkeiten gibt es, etwa durch öf- fentliche Förderprogramme? Ein neuer ko- operativer Rundum-Beratungsservice von RheinEnergie, SWB Energie und Wasser sowie der Sparkasse KölnBonn beantwor- tet renovierungsgeneigten Besitzern von Ein- und Zweifamilienhäusern genau diese Fragen. „Die energetische Sanierung eines Hauses ist ein komplexes Projekt. Damit sie sich am Ende rechnet, muss ihr eine sorgfältige Planung vorausgehen“, sagt Se- bastian Bock, Leiter des Service-Projekts bei der RheinEnergie. „Dank der vereinten Seite 1 / Energie & Klima 2020 Newsletter 2/2013

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Newsletter

Die energetische Sanierung einer

Immobilie ist ein komplexes Vorhaben.

Ein neuer Rundum-Service gibt Haus-

besitzern wichtige Hilfestellungen.

Liebe Leserin,

lieber Leser,

wer in Wissen investiert, erzielt noch

immer die besten Zinsen. Das gilt auch

für das Wissen rund ums Energiespa-

ren. Dabei wirft das kluge Haushalten

mit Strom, Gas und Wärme gleich

doppelt Zinsen ab – es schont den

Geldbeutel und das Klima. Lebensnah

und konkret unterstützt die Energie-

beratung der RheinEnergie deshalb

die Menschen in und um Köln dabei,

ihr Sparpotenzial zu erkennen, Verän-

derungen zu planen und erfolgreich

umzusetzen. Das betrifft den Hausbe-

sitzer, der sein Eigenheim energetisch

sanieren möchte. Das betrifft aber auch

einkommensarme Familien, die dank

sozialer Energieberatung vor Ort ihre

Strom- und Heizkosten senken kön-

nen. Wie wir ganz konkret das Wissen

ums Energiesparen steigern, darüber

lesen Sie mehr in diesem Newsletter.

Uwe Schöneberg

Vertriebsvorstand

Fortsetzung auf Seite 2

Know-how für Sanierer

Energiesparen klingt prima, scheint

aber kompliziert: Wer sein Haus energe-

tisch sanieren möchte, fühlt sich rasch

finanziell und organisatorisch überfor-

dert. Ein gemeinsamer Rundum-Service

der RheinEnergie, der SWB Energie und

Wasser sowie der Sparkasse KölnBonn

unterstützt Hausbesitzer von der Pla-

nung bis zur Finanzierung.

Rund ein Viertel des Energieverbrauchs

und damit die Freisetzung von circa 83 Mil-

lionen Tonnen Treibhausgasen in Deutsch-

land geht auf das Konto der privaten Haus-

halte, sagt das Umweltbundesamt. Der

Großteil der Energie wird für das Heizen

von Wohnraum sowie für die Warmwas-

serbereitung benötigt. Keine Frage also:

Ein energiesparendes Haus schont das

Klima. Denn mit effizienter Heizungstech-

nik, Fassadendämmung und Photovoltaik

auf dem Dach können Hausbesitzer bis zu

50 Prozent ihrer Energiekosten einsparen.

Besonders für Eigentümer älterer und Käu-

fer gebrauchter Immobilien zahlt sich die

Investition in eine energetische Sanierung

aus. Zumal die allgemeinen Kreditzinsen

momentan niedrig sind.

Doch wie packt man eine solche Sanie-

rung vernünftig an? Welche Energiespar-

maßnahme ist überhaupt technisch und

wirtschaftlich sinnvoll? Welche Finanzie-

rungsmöglichkeiten gibt es, etwa durch öf-

fentliche Förderprogramme? Ein neuer ko-

operativer Rundum-Beratungsservice von

RheinEnergie, SWB Energie und Wasser

sowie der Sparkasse KölnBonn beantwor-

tet renovierungsgeneigten Besitzern von

Ein- und Zweifamilienhäusern genau diese

Fragen. „Die energetische Sanierung eines

Hauses ist ein komplexes Projekt. Damit

sie sich am Ende rechnet, muss ihr eine

sorgfältige Planung vorausgehen“, sagt Se-

bastian Bock, Leiter des Service-Projekts

bei der RheinEnergie. „Dank der vereinten

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Großbaustelle energetische Sanierung: Der Rundum-Service bietet Hausbesitzern fachkun-

dige Unterstützung in allen organisatorischen, technischen und finanziellen Fragen.

Denn viele Hausbesitzer scheuen die Sa-

nierung nur, weil sie weder die Investitionen

überblicken noch genau wissen, wie sie

den Umbau organisieren sollen.

Seit dem 1. März 2013 können Interessen-

ten in einer der rund 140 Sparkassenfilialen

im Köln-Bonner Raum oder über die Web-

sites der Kooperartionspartner eine aus-

führliche Vor-Ort-Energieberatung durch

Fachleute des Deutschen Energieberater-

Netzwerks e.V. (DEN) buchen. Auf dieser

Energie- und Finanzierungskompetenz

der drei Kooperationspartner bekommt

der Kunde alles aus einer Hand: von der

Analyse des energetischen Ist-Zustands

über die konkrete Planung der Sanierungs-

maßnahmen bis hin zur Beantragung von

Fördermitteln.“ Dabei spiele es keine Rolle,

ob nur ein Heizkessel ausgetauscht wer-

den soll oder eine Kernsanierung ansteht.

Ein schlüssiges Gesamtkonzept zahle sich

in jedem Fall aus: Es gibt insgesamt we-

niger Nachbesserungen und die Chancen

auf eine staatliche Förderung, etwa durch

die Kreditanstalt für Wiederaufbau, steigen.

Ein Ziel des ganzheitlichen Services sei es

zudem, die Hemmschwelle herabzusetzen.

Fortsetzung von Seite 1

Grundlage können die Hausbesitzer dann

Angebote bei Handwerkern einholen. Steht

die benötigte Summe für die Sanierung

fest, erstellt die Sparkasse ein Finanzie-

rungskonzept und hilft gemeinsam mit der

RheinEnergie bzw. der SWB Energie und

Wasser bei der Beantragung von Förder-

krediten und Zuschüssen. „Während des

gesamten Prozesses hat der Hausbesitzer

einen persönlichen Ansprechpartner, der

ihn mit einem maßgeschneiderten Sanie-

rungsfahrplan begleitet“, sagt Sebastian

Bock. Mit einer langfristigen Finanzplanung

wird zudem für künftige Sanierungen vor-

gesorgt. So bleibt der Wert der Immobilie

auch in Zukunft erhalten.

Mit einer langfristigen Finanzplanung

sorgen Hausbesitzer für künftige

Sanierungsmaßnahmen vor

Grüner wohnen

Vom Keller bis zum Dach gibt

es viele Möglichkeiten, eine

Immobilie zum Energiesparhaus

aufzurüsten. Dabei muss es ja

nicht gleich eine Kernsanierung

sein. Schon Einzelmaßnahmen,

etwa der Einbau einer effizien-

ten Heizungsanlage, helfen, die

Energiekosten zu senken und

das Klima zu schonen. Welche

Sanierungsmaßnahme im Ein-

zelfall die wirksamste ist, sollten

Hausbesitzer vor Ort durch ei-

nen professionellen Energiebe-

rater prüfen lassen.

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Bewusstseinsbildung: Nur wer weiß, wie wertvoll Energie ist, erkennt die Notwendigkeit, sorgsam mit Strom, Gas und Wär-

me umzugehen. Für die RheinEnergie ist die zielgruppengerechte Energieberatung deshalb unverzichtbar.

Im Dialog: Raffaela Pochiero, Energieberaterin bei der

RheinEnergie, berät täglich zum Thema Energiekosten und

Energiesparen. Denn mancher Kunde kann die Kosten für

seinen Energieverbrauch nicht mehr aufbringen.

Einkommensarmen Haushalten fällt es

immer schwerer, für ihre Energiekosten

aufzukommen. Spezielle Beratungsan-

gebote der RheinEnergie sollen dafür

sorgen, dass Energieschulden erst gar

nicht entstehen.

„Mit der Jahresabrechnung kommt für

manchen Kunden der Schock“, sagt Raf-

faela Pochiero, Energieberaterin bei der

RheinEnergie AG. „Manche beschäftigen

sich das Jahr über nicht mit ihrem Strom-

verbrauch und sind dann völlig überrascht,

wenn sie nachzahlen müssen.“ Einige

Kunden haben dann das Problem, dass

sie das Geld für die Nachzahlung oder den

Abschlag nicht aufbringen können. Zahl-

reiche einkommensarme Haushalte haben

mit den steigenden Lebenshaltungskosten

zu kämpfen. Beim Strom sind staatliche

Abgaben und Umlagen die Preistreiber –

sie machen mittlerweile mehr als die Hälfte

des Strompreises aus und sind seit Beginn

der Liberalisierung des Strommarktes

im Jahr 1998 um 240 Prozent gestiegen.

Manchen bietet die RheinEnergie eine

Ratenzahlung oder Stundung des ausste-

henden Betrags an. Eine Stromsperre ist

stets das letzte Mittel. Vorbeugend setzt

die RheinEnergie deshalb auf soziale Ener-

gieberatung. Seit Jahren ist der Energie-

versorger in verschiedenen Gremien und

Projekten aktiv, die bedürftigen Bürgern mit

Rat und Tat hilfreich zur Seite stehen. „Als

kommunales Unternehmen nehmen wir

unsere soziale Verantwortung gerne wahr“,

sagt Harry Gersabeck, Leiter Marketing

Privat- und Gewerbekundenvertrieb bei

der RheinEnergie, „darin unterscheiden wir

uns vom Großteil der privatwirtschaftlichen

Stromanbieter.“

Im Jahr 2011 rief die RheinEnergie etwa

den „Runden Tisch“ ins Leben, eine bun-

desweit einzigartige Initiative. In regelmäßi-

gen Treffen erarbeiten Vertreter von Rhein-

Energie, Verbraucherzentrale NRW, Stadt

Köln und dem Diözesan-Caritasverband

gemeinsam mit weiteren Partnern Ideen

und Konzepte, um finanzschwache Bürger

beim Energiesparen zu unterstützen. Ak-

tuelles Beispiel ist eine bald erscheinende

Broschüre mit zahlreichen Tipps – auch

zum Thema Energie – für junge Leute,

die ihre erste Wohnung anmieten. Für

Harry Gersabeck ist der Runde Tisch ein

großer Erfolg mit nachhaltiger Wirkung:

„Alle sind sehr engagiert dabei und das

große Netzwerk garantiert, dass Hilfe

Helfen statt sperren

dort ankommt, wo sie gebraucht wird.“

Zusätzlich unterstützt die RheinEnergie

Projekte ihrer Partner finanziell – wie etwa

den Stromspar-Check der Caritas. Zu

Stromsparhelfern geschulte Langzeitar-

beitslose besuchen hierbei hilfsbedürftige

Haushalte, ermitteln Einsparpotenziale,

geben Tipps und installieren zum Beispiel

kostenlose Energiesparlampen. Zudem ist

die RheinEnergie am Zentrum für Ener-

gieeffizienz beteiligt, in dem die Stadt

Köln künftig Beratungsangebote bündeln

möchte.

Innovative Technik und soziale Energiebe-

ratung vereint das im Frühjahr 2013 star-

tende Smart-Meter-Projekt in der Hoch-

haussiedlung am Kölnberg in Meschenich.

Rund 600 Wohnungen hat die RheinEner-

gie dort mit fernsteuerbaren Stromzählern

ausgestattet. Bei säumigen Zahlern lässt

sich der Strom rationieren, anstatt ihn ab-

zuschalten. Zusätzlich werden alle betrof-

fenen Kunden persönlich zu Einsparpoten-

zialen beraten. Harry Gersabeck nennt die

Vorteile: „Die Lebensqualität der Kunden

wird weniger eingeschränkt, denn zentrale

Bedürfnisse wie Kochen und Licht sind

abgedeckt. Gleichzeitig schaffen wir mehr

Bewusstsein für den Wert von Energie.“

Gemeinsam mit kommunalen

Partnern setzt die RheinEnergie

auf soziale Energieberatung

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Baufällig: Das Mietshaus in der Sennefelderstraße in Ehren-

feld wird von der GAG Immobilien AG energetisch saniert.

Das Projekt dient als Blaupause für ähnliche Vorhaben.

Martin Scheuerer (l.) und John Mitchell von der protarget

AG: Sie können ihre Solarkraftwerke dank Modulbauweise

preiswert errichten. Das macht die Technik in der Energie-

erzeugung konkurrenzfähig und eröffnet neue Einsatzfelder.

In der achten Förderrunde vergibt der

KlimaKreis Köln rund 650.000 Euro für

drei neue Klimaschutzideen und als Fol-

geförderung an drei etablierte Projekte.

Erst informieren, dann effizient sanieren –

so lässt sich das Vorhaben der GAG Im-

mobilien AG auf den Punkt bringen, das

die klimaeffiziente Instandsetzung von

Mietshäusern ankurbeln soll. Experten des

Kölner Unternehmens entwickeln ein Inter-

nethandbuch, mit dem sich vor einer ge-

planten Sanierung verschiedene Umbau-

varianten durchspielen lassen. So können

die Bauherren die ökologisch wie ökono-

misch sinnvollste Sanierungsvariante aus-

wählen. Die Daten für das Projekt generie-

ren Experten anhand eines GAG-eigenen

Sanierungsbeispiels in Ehrenfeld. Der Kli-

maKreis fördert die wissenschaftliche Be-

gleitung der Bauarbeiten und deren Doku-

mentation als Folgeförderung mit 102.000

Euro. Zuvor hatte das Gremium bereits die

Entwicklung möglicher Sanierungsvarian-

ten unterstützt. Eine Folgeförderung erhält

zudem die „Comic On!“-Theaterprodukti-

on für weitere Aufführungen des Stückes

„Die WetterRetter!?“ sowie das Institut für

Bauen und Nachhaltigkeit für die Entwick-

lung eines eLearning-Programms zum

Thema Passivhaus. Und auch die neuen

Projekte im KlimaKreis Köln gehen dank

der Förderung auf Erfolgskurs: Die ISI

GmbH testet Dual-Fuel-Systeme für Lkw.

Der Verein ConAction begrünt mit vertika-

len Beeten Betonflächen. Und das Design

Quartier Ehrenfeld entwickelt entlang einer

alten Bahntrasse einen Rad- und Fußweg,

der gleichzeitig als Anbaufläche für urbane

Landwirtschaft dient.

Mit guten Ideen auf Erfolgskurs

Das Kölner Technologieunternehmen

protarget AG hat mit Unterstützung des

KlimaKreises Köln ein schlüsselferti-

ges Solarkraftwerk entwickelt. Jetzt

ging die erste Demoanlage in Betrieb.

Wer einmal das zweifelhafte Vergnügen

hatte, ein Selbstbau-Möbelstück aufzu-

bauen, kann sich ausmalen, wie schwierig

es ist, ein ganzes Kraftwerk nach dem

Baukastensystem zu bauen. Trotzdem ha-

ben sich Martin Scheuerer und John Mit-

chell von der protarget AG genau dieser

Herausforderung gestellt und mit Unter-

stützung des Deutschen Zentrums für

Luft- und Raumfahrt (DLR) ein neues Kon-

zept für ein CSP-Kraftwerk (Concentrating

Solar Power) entwickelt. „Bislang waren

CSP-Kraftwerke mit den riesigen Spiegel-

parks sehr teure Großprojekte. Durch un-

sere modulare Bauweise haben wir die

Solarkraftwerk aus dem Baukasten

Technologie neu definiert“, erklärt protar-

get-Vorstand Martin Scheuerer. Die Ingeni-

eure nahmen sich die Autoindustrie zum

Vorbild und entwickelten ein solarthermi-

sches Kraftwerk, das weitgehend aus in-

dustriell gefertigten Bauteilen zusammen-

gesetzt ist. Dies senkt die Kosten pro

Megawatt installierte Leistung um 30 Pro-

zent. Konzipiert ist die Anlage für kleinere

Anwendungsbereiche von einem bis 20

Megawatt und für sonnenreiche Regionen

– etwa im Mittelmeerraum. Dort generieren

die Spiegelkraftwerke mit Sonnenenergie

heißen Dampf, der zur Stromerzeugung,

aber auch zur Klimatisierung oder Meer-

wasserentsalzung eingesetzt werden kann.

Ein weiterer Vorteil der CSP-Technologie:

Sie kann Energie speichern und diese so

rund um die Uhr verfügbar machen. Die

erste Referenzanlage der in Köln mit Un-

terstützung des KlimaKreises konzipierten

Technik ging übrigens nicht in Südeuropa,

sondern in einem Forschungszentrum für

alternative Energienutzungen im bayri-

schen Bad Aibling erfolgreich in Betrieb.

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Der Sonne entgegen: Die RheinEnergie hat ihre Solarkapa-

zitäten erweitert – unter anderem am Flughafen Köln/Bonn.

Schnell und umweltfreundlich

Intelligente Ideen und innovative Tech-

nik: Die Neusser Straße in Köln-Nippes

ist seit kurzem eine echte Klimastraße.

Klug werden dort smarte Lösungen

rund um den Klimaschutz miteinander

verknüpft. Für Bürger und Unternehmen

gilt: mitmachen!

Isolierte Gebäude, Ladestationen für

Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energie,

Low-Energie-Straßenbeleuchtung – auf

der Neusser Straße in Nippes kommt jede

Menge neueste Technik zum Einsatz, die

Energie spart und gleichzeitig Komfort

bietet. Die Idee, modernste Technik einzu-

setzen, stammt von der RheinEnergie und

der Stadt Köln: SmartCity Cologne heißt

die gemeinsame Initiative. „Wir möchten

viele, unterschiedliche Projekte rund um

den Klimaschutz gemeinsam mit Anwoh-

nern, Unternehmen und Verbänden reali-

sieren. Und so letztlich die Energiewende

Geschäft begeistert: „Die gesamte Technik

funktioniert automatisch und lässt sich

von jedem Internetanschluss fernsteuern:

Türverriegelung, Beleuchtung, Alarm-

anlage, Bewegungsmelder an Fenstern

und Türen. Und ich kann im Internet den

Energieverbrauch für jedes einzelne Ge-

rät ablesen. Das finde ich spannend und

gleichzeitig spare ich bei mehr Komfort

Energie und Kosten.“ Die Stadt Köln und

die RheinEnergie wünschen sich weitere

Partner wie Dorothee Junck. „Wir suchen

Firmen und Privatpersonen, die gern mo-

dernisieren möchten. Gleichzeitig können

sich Betriebe bei uns melden, die sich als

Sponsoren beteiligen möchten, indem sie

Material spenden oder ihre Arbeitsleistung

kostenlos zur Verfügung stellen“, erklärt

Projektleiter Kahl. Mehr Infos rund um die

Initiative SmartCity Cologne gibt es im

Internet: www.smartcity-cologne.de

Smarte Buchhandlung: Im Buchladen Neusser Straße

lassen sich dank der Smart-Home-Technik viele Anwen-

dungen aus dem Internet fernsteuern. Die Mitarbeiterinnen

genießen den Komfort und behalten die Kosten im Blick.

vor Ort ermöglichen. Denn die smarte Zu-

kunft hat längst begonnen“, erklärt Holger

Kahl, Projektleiter für die Klimastraße bei

der RheinEnergie. Als Partner der ersten

Stunde konnte die Initiative den Buchladen

Neusser Straße gewinnen. Buchhändlerin

Dorothee Junck ist von der neu installier-

ten Smart-Home-Anwendung in ihrem

Immer mehr Strom aus Sonnenkraft

Sonne, Wind, Biomasse – Strom aus

erneuerbarer Energie ist ein wichti-

ger Bestandteil des Energiemixes der

RheinEnergie. Der Versorger fügte

seinem Portfolio vor Jahresende 2012

drei Photovoltaikanlagen und ein

Blockheizkraftwerk hinzu, das mit Bio-

methan Strom und Wärme erzeugt.

Die drei neuen Photovoltaikanlagen verfü-

gen über eine Gesamtleistung von rund

einem Megawatt. Dazu zählen jeweils eine

Anlage auf den Handelshöfen in Hamm

und Rheinbach sowie eine am Flughafen

Köln. „Über ein Drittel der Flughafenanlage

verfügte die RheinEnergie bereits, nun

können wir auf die gesamte Anlage zu-

rückgreifen“, erklärt Sascha Hendrich-Bä-

cher, Solarexperte bei der RheinEnergie.

Insgesamt speisen aktuell zwölf PV-Anla-

gen mit 4,9 Megawatt Gesamtleistung

Strom ins Netz ein.

„Der umweltfreundlich erzeugte Strom aus

Photovoltaikanlagen ist ein wichtiger Bau-

stein für unser Klimaschutzprogramm

Energie & Klima 2020“, sagt Hendrich-Bä-

cher. Deshalb hat sich der Energieversor-

ger auch außerhalb seines eigentlichen

Versorgungsgebietes umgeschaut. „Für

uns zählt dabei: Ist die Dachfläche geeig-

net, liefert die Anlage gute Erträge und ist

sie damit wirtschaftlich? So verfolgen wir

das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energie

am gesamten Strommix zu verbessern“,

so Hendrich-Bächer. Zur Klimastrategie

der RheinEnergie zählt außerdem das The-

ma Energieeffizienz. Blockheizkraftwerke

(BHKW) leisten dabei einen wichtigen Bei-

trag: Sie sind besonders effizient, da sie

Wärme und Strom gleichzeitig erzeugen.

In der Wohnsiedlung Ossendorfpark hat

die RheinEnergie ein neues BHKW einge-

baut, das Biomethan zur Wärme- und

Stromerzeugung nutzt und so jährlich bis

zu 2.000 Tonnen CO2 einspart. Die neue

Heizzentrale versorgt 1.300 Wohnungen

und 200 Einfamilienhäuser mit Wärme, der

erzeugte Strom wird in das Netz der Rhei-

nischen Netzgesellschaft eingespeist.

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Konzeption und Gestaltung: Abteilung Unternehmenskommunikation, RheinEnergie AG

Fotos: Archiv RheinEnergie AG; onurdongel/iStockphoto.com; Birgitta Petershagen Fotografie; Daniel Bujack/Fotolia; Ingo Bartussek/Fotolia; pics/Fotolia; www.sparkasse.de und RheinEner-gie; Fotografie Joachim Rieger; Guido Schiefer; maximilian mutzhas fotografie; Dorian Hargarten; www.tinyurl.com/schaddroem.Druck: Barz & Beienburg GmbH, KölnRedaktion: Content Company – Agentur für Kommunikation GmbH;Jennifer Vietor, RheinEnergie AG

Hintergrundinformationen rund

um unser Klimaschutzprogramm

finden Sie unter www.ek2020.de

RheinEnergie AG

Parkgürtel 24

50823 Köln

Telefon 0221 178-0

Telefax 0221 178-3322

www.rheinenergie.com

[email protected]

Buchtipp! Die EssensvernichterUnendliche Vielfalt, planlose Nachfrage, volle Regale bis

zum Ladenschluss – Stefan Kreutzberger und Valentin Thurn

prangern in ihrem Buch „Die Essensvernichter“ Akteure

von den Herstellern bis zu den Verbrauchern an. Laut ihrer Recherchen werden allein

in Deutschland jedes Jahr 6,6 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Weil die

Kartoffel zu klein, zu groß oder zu fleckig ist und wir dem Haltbarkeitsdatum mehr ver-

trauen als unserer Nase und unserem Geschmack. Das Wegwerfen ist nicht nur ethisch

fragwürdig, sondern auch umweltschädlich – denn Lebensmittel herzustellen verbraucht

Energie. Die Gesellschaft hat jegliches Gespür für Lebensmittel verloren. Das muss sich

ändern. Die beiden Autoren wollen wachrütteln,

Energie aus Biomasse: Das RheinEnergie-Kraftwerk in Merheim wird Kölns erstes Heiz-

kraftwerk sein, das Strom und Wärme besonders klimaschonend aus Holzresten gewinnt.

Linktipp: „Schad dröm“

Der Hinweis „Mindestens haltbar bis ...“ bedeutet nicht, dass

ein Lebensmittel nach diesem Stichtag ungenießbar wäre.

Viele Menschen handeln allerdings nach diesem Prinzip. So landen allein in Deutschland

rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich im Müll. Das Projekt „Schad dröm“ der

Stadt Köln will das unreflektierte Entsorgen von Lebensmitteln verhindern – insbesondere

bei Schülern. Rosi Hoeppner vom Umweltamt betont: „Wir wollen die Wertschätzung

für Lebensmittel fördern.“ Drei Monate lang lernen die Schüler alles über den Weg der

Esswaren vom Hersteller bis zum Supermarkt sowie über Lagerung und Haltbarkeit. Dazu

zählen auch Fragen wie: Was passiert mit dem Käse, den wir nicht essen? Kann ich mei-

nen Einkauf besser planen? Ein Entsorgungstagebuch sensibilisiert die Schüler dafür, wie

das Thema in der eigenen Familie behandelt wird. Ecki Pieper, der Chor der Hauptschule

Großer Griechenmarkt und die Tanzcompany Odenthal haben unter dem Titel „Schad

dröm“ sogar ein Musikvideo zum Thema gedreht: www.tinyurl.com/schaddroem

Energie aus Kölner Parks

Die umliegenden Waldgebiete, Parks

und das Holz der zurückgeschnittenen

Alleebäume liefern künftig das Brenn-

material für das neue Heizkraftwerk in

Merheim. Verarbeitet zu Hackschnit-

zeln, entsteht aus Restholz besonders

effizient Wärme und Strom.

Wenn in Kraftwerken die Kraft-Wärme-

Kopplungstechnik (KWK) zum Einsatz

kommt, bedeutet das: Aus eins mach

zwei. Denn mit einem einzigen Energieträ-

ger, zum Beispiel Erdgas, Biomethan oder

Biomasse, entstehen Wärme und Strom,

also zwei Energieformen in einem Prozess.

Außerdem wird dank dieser hocheffizi-

enten Technik der Energieträger deutlich

besser genutzt als bei der reinen Strom-

erzeugung: Bis zu 85 Prozent beträgt

der Nutzungsgrad in KWK-Anlagen. In

Merheim plant die RheinEnergie deshalb,

das bestehende Gas- und Dampfturbinen-

kraftwerk durch eine zusätzliche Anlage

mit einem modernen Holz-Heizkraftwerk-

Modul zu erweitern. Als Brennstoff dienen

Holzhackschnitzel. Nach der Biogasanlage

Randkanal-Nord würde die RheinEnergie

dann das zweite Kraftwerk in Köln aus-

schließlich mit Biomasse betreiben.

Der Clou: Der Rohstoff kommt direkt aus

der Region – zum Beispiel aus den um-

liegenden kommunalen Parkanlagen und

Wäldern. „Die GVG Gewerbeabfallsortie-

rung und Verwertung Gesellschaft Köln

mbH verarbeitet und zerkleinert das Holz.

Wir rechnen mit fünf bis sechs Lkw-Ladun-

gen pro Tag, die anschließend per Radla-

der in das Kraftwerk befördert werden“,

erklärt Friedrich Kopp, verantwortlicher

Projektmanager bei der RheinEnergie. Das

neue Kraftwerk wird künftig für die Grund-

lastabdeckung des Fernwärmenetzes in

Merheim eingesetzt. Die Wärme gelangt

somit in die umliegenden Stadtteile; der

Strom wird in das Netz der Rheinischen

Netzgesellschaft eingespeist. „Mit dem

neuen Kraftwerk erreichen wir 5,3 Mega-

watt thermische und 1,9 Megawatt elektri-

sche Leistung. Und das besonders klima-

schonend, denn der Primärenergiefaktor

sinkt von bisher 0,7 auf 0,2“, so Kopp.

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