Energiezukunft Schweiz 2015
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Schweiz 2015
Jahrbuch für unsere Energie von morgen
Ausgabe Dezember 2014
energiezukunft
*e-Golf, Elektromotor 115 PS (85 kW), Energieverbrauch in kWh: 12.7 (kombiniert), Benzinäquivalent: 1.4 l/100 km, CO2-Emissionen: 0 g/km, CO2-Emissionen aus der Strom-produktion 14 g/km (Durchschnitt aller verkauften Neuwagen 148 g/km), Energieeffizienz-Kategorie A. Die serienmässige Ökostrom-Vignette garantiert, dass eine definierte Kilometerlaufleistung des Fahrzeugs für das erste Jahr der Immatrikulation mit Ökostrom gedeckt ist.
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editorialenergiezukunft
Energie bewegt!Sie halten die Erstausgabe des Jahrbuchs energiezukunft in den Händen. Das erklärte Ziel dieser neuen Periodika ist es, die Energie-Diskussion in der Zukunft publizistisch zu begleiten.
Und das ist spannend. Denn kaum ein Thema bewegt die Gesellschaft auch in unserem Land spätestens seit dem Beginn des 21. Jahrhun-derts so sehr wie das der Energie. Dabei geht es nicht nur darum, den Energiefluss für den eigenen Alltag sicherzustellen, es geht – und das ist sehr positiv zu bewerten – der Gesellschaft zumindest hierzulande im-mer mehr auch darum, sich für bestimmte Energiequellen entscheiden zu können. Konventionell oder erneuerbar, diese Gretchenfrage scheint dabei längst beantwortet zu sein. Die Herausforderung lautet neu: die Erneuerbaren auch ökonomisch in Netzparität zu den Konventionellen zu bringen.
Wir haben Protagonisten in der Energie-Diskussion eingeladen, ihre Standpunkte und ihre Visionen darzulegen. Und wen erstaunt es: Das Thema ist so brisant, dass alle zusagten.
Im ersten Teil dieser Publikation finden Sie die Statements namhafter Autoren, im zweiten Teil nach einführenden Gedanken unter verschie-denen Rubriken die lesenswerten Beiträge von Unternehmen, in denen sie aufzeigen, wie sie die Energiezukunft aktiv mitgestalten wollen . Pragmatisch, innovativ und vor allem eins: nachhaltig. Und Nachhaltig-keit muss das Ziel sein. Das sind wir der Zukunft schuldig.
In diesem Sinn: Lassen Sie sich bewegen von den Inhalten dieser Erstausgabe von energiezukunft. Wir wünschen Ihnen inspirierende Lektüre.
Harald Fessler Herausgeber
Peter BüchelChefredaktor
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inhaltsverzeichnisenergiezukunft
7: Vorwort Walter Steinmann, Direktor Bundesamt für Energie
8: Das reinste ChamäleonMarianne Zünd, Leiterin Medien + Politik im Bundesamt für Energie.
10: Die vier HerausforderungenEric Nussbaumer, Nationalrat
12: Kompass für eine echte EnergiewendeElmar Grosse Ruse, Projektleiter Klima und Energie beim WWF Schweiz
16: Transparenz fördert die ErneuerbarenDr. Christina Marchand, Geschäftsleiterin, myNewEnergy
18: Aktive Unternehmen und grosses PotenzialDr. Armin Eberle, Geschäftsführer der Energie-Agentur der Wirtschaft
20: Zielführende VerknüpfungDr. Ruedi Meier, Präsident des Vereins energie-cluster.ch
22: Gemeinsam mit unseren NachbarnRoland Stulz, Mitbegründer der 2000-Watt-Gesellschaft
24industrieBeträchtliches SparpotenzialMartin Hofer, Geschäftsführer, improov gmbh
34 gebäudetechnikDer Mensch im MittelpunktJörg Watter, Präsident Schweizer Baubiologen
SIB und Studienleiter CAS Nachhaltiges Bauen
36: HOCHTIEF Development Schweiz AG38: InfraPlus GmbH40: NEOPERL AG42: Swisscom Energy Solutions AG44: Theben HTS AG47: Alpha-InnoTec
48 energiemanagementUngeahnte MöglichkeitenMatthias Bölke, CEO, Schneider Electric Schweiz AG
50: Programm EnergieSchweiz Bundesamt für Energie BFE52: AEW ENERGIE AG54: BKW AG56: Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ)58: Pöyry Management Consulting (Schweiz) AG60: SES Swiss Energy Solution AG62: Repower64: Envergate Energy AG66: Siemens Schweiz AG68: Endress+Hauser Metso AG70: Schneider Electric72: Philips AG75: Alpiq AG
26: GEMP AG28: Emmi30: Westiform AG32: Stiftung Fair Recycling33: Elektro-Material AG INHALT
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inhaltsverzeichnisenergiezukunft
Erscheinung: 1x jährlich, Herausgeber: Harald Fessler, [email protected]; Verlag: UTK Media GmbH, Sonnenstrasse 8, 9434 Au, Tel. +41 71 966 60 80, [email protected]; Chefredaktion: Peter Büchel, Tel. +41 71 755 57 75, [email protected]; Anzeigenverkauf: UTK Media GmbH, Harald Fessler, [email protected], Tel. +41 79 631 50 21, Philipp Koch, Tel. +41 71 966 60 80, [email protected]; Improov GmbH: Martin Hofer, Tel. +41 71 511 50 53, [email protected]; Fachbeirat: Martin Hofer; Titelbild: shutterstock; Layout: Jörg Schelling, [email protected]; Koordination: international media solutions IMS AG, 9434 Au; Druck: Ostschweiz Druck AG, 9300 Wittenbach/Kromer Print AG, 5600 Lenzburg; Buchbinder: Buchbinderei Burkhardt AG, 8617 Mönchaltdorf; Farben: gedruckt mit Epple Druckfarben, Perfect Finish non Fresh; Papier: Papyrus Schweiz, Thalwil, Umschlag: 300 gm2, Inhalt: 130 gm2, PlanoArt, weiss. Buchbestellung: www.energie-zukunft-schweiz.ch
7678: Energie 360° AG80: REHAU82: Swisspower AG/ Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG)84: TOSHIBA TEC SWITZERLAND AG
infrastrukturGemeinden spuren die Energiezukunft vorBarbara Schwickert, Präsidentin des
Trägervereins Energiestadt
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90 ausbildungNachhaltigkeit ist der einzige WegJürg Schertenleib, Direktor, éducation21
92: HTW Chur Hochschule für Technik und Wirtschaft94: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Life Sciences und Facility Management97: HSR Hochschule für Technik Rapperswil WERZ Institut für Wissen, Energie und Rohstoffe Zug
© Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Das Jahrbuch wird klimaneutral gedruckt.
IMPRESSUM
88: Post CH AG
mobilitätJetzt die Chance nutzenCaroline Beglinger, Co-Geschäftsleitern des VCS
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vorwortenergiezukunft
Die Energiemärkte sind im Umbruch, international und national. Auslöser dafür sind disruptive Technologien wie Fracking, smarte Technologien oder das Entstehen von Massenmärkten wie im Photovoltaikbereich, welche die bisherigen Preisstrukturen über den Haufen werfen. Dazu gesellen sich die anhaltende Wirtschaftsschwäche, die sich gerade wie-der akzentuiert, sowie nicht wenige politische Markteingriffe, beispiels-weise die massive Förderung von erneuerbaren Energien in Deutsch-land. Diese Entwicklungen haben mittlerweile eine derartige Dynamik erreicht, dass die energiepolitische Debatte kaum mehr mithalten kann. Von Energiewende kann darum keine Rede sein, vielmehr von einer extrem raschen, vorwärtsgerichteten Entwicklung, die ein «Wenden» gar nicht zulässt. Oder wenden Sie mal ein Boot auf einem reissenden Fluss.
Was wir brauchen, ist eine Energiestrategie, die dieser Dynamik, diesem Tempo gerecht wird. Die weit in die Zukunft blickt, trotz aller Unwägbar-keiten Rechtssicherheit schafft, Ziele setzt, aber keine starren Pläne zu deren Umsetzung definiert. Kurz, die ein gemeinsames, starkes Vorge-hen ermöglicht. Die Energiestrategie 2050 bietet dazu ein Führungsseil, setzt Landmarken und ermöglicht, die Fortschritte zu überprüfen. Die Energiestrategie 2050 schafft so optimale Rahmenbedingungen für die künftige Entwicklung unserer Energieversorgung. Die aktive Ausgestal-tung jedoch liegt bei den Unternehmen sowie den Konsumentinnen und Konsumenten: Ihre Entscheide werden auf dem Weg in die Energiezu-kunft richtungsweisend sein.
Walter SteinmannDirektor Bundesamt für Energie
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Das reinste Chamäleon
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Ich liebe es, alte Quellen zu lesen, Hefte und Jahrbücher aus vergangenen Zeiten, so wie es dieses hier in ein paar Jahren sein wird. So habe ich mich in meiner Herbstferienwoche ausgie-big durch Online-Archive geklickt und festgestellt, dass in den letzten hundert Jahren kaum etwas den politischen Diskurs derart geprägt hat wie die Befindlichkeit der Elektrizitätswirt-schaft. Mag sein, dass es an der Langlebigkeit der Energiein-frastrukturen liegt oder dass die Ursache in der Struktur der Elektrizitätsunternehmen liegt, die als privatwirtschaftliche Unternehmen in öffentlich-rechtlichem Besitz schon immer im Spannungsfeld zwischen Markt und politischen Interessen standen. Gewählt wurde diese Organisationsform ganz zu Be-ginn der Elektrifizierung der Schweiz wohl einfach, weil Ener-gieinfrastrukturen derart viel kosten, man damit aber, sind sie einmal gebaut, derart viel Geld verdienen kann, dass eine priva-te-public-Verteilung von Lasten und Gewinnen auf der Hand liegt. Gestört wurde dieses lukrative Konstrukt in den letzten hundert Jahren aber verschiedentlich massiv: Durch weitflächi-ge Wirtschaftskrisen, die beiden Weltkriege oder durch falsche unternehmerische Strategien. Interessant ist ein historischer Rückblick nicht nur aufgrund der aktuellen politischen De-batte zur Energiestrategie 2050 oder zur vollen Strommarktöff-nung, sondern auch, weil das Bundesamt für Energie 2015 sein 85-jähriges Bestehen feiern kann: Der Bundesrat hatte es 1930 mit wenig Begeisterung gegründet, nachdem er sich zuvor fünf Jahre lang dagegen gewehrt hatte.
Vorausgegangen war ein durch grosse Finanzierungsschwie-rigkeiten geprägter Aufbau der Elektrizitätswirtschaft. Viele Kraftwerk-Projekte wurden Ende des 19. Jahrhunderts zu-rückgestellt, die Nachfrage war schlicht zu klein. Die Elekt-rizitätsgesellschaften versuchten zwar, die Anschlüsse in ihren Versorgungsgebieten zu verdichten. Doch die teure elektrische Beleuchtung – 1910 kostete eine Kilowattstunde Lichtstrom 50 bis 60 Rappen – konnte sich nur langsam gegen Gas, Petrole-um und Kerzen durchsetzen. Die träge Nachfrageentwicklung blieb lange ein grosses Problem. So brach etwa die AG Bündner Kraftwerke 1924 mangels Absatz der erzeugten Energie spekta-kulär zusammen.
Marianne Zünd ist Leiterin
Medien + Politik im Bundesamt für Energie.
www.bfe.admin.ch
Solche finanziellen Debakel lösten Diskussionen aus, ob und wie die Elektrizitätswirtschaft umgestaltet und reguliert werden müsste. In der Bundesversammlung vom 24. Juni 1930 be-zeichnete Bundesrat Marcel Pilet die Elektrizitätswirtschaft we-gen der rasch wechselnden Voraussetzungen und Bedingungen als das reinste Chamäleon. Besonders schwierig sei die Inau-gurierung einer Elektrizitätspolitik deshalb, weil man nicht am Anfang der Entwicklung eines neuen Wirtschaftszweigs stehe, sondern es sich um eine lange schon entfaltete Industrie hand-le, die nicht einfach umgekrempelt werden könne. Mit ihren Entwicklungen habe man einfach zu rechnen und auf alle Fälle dürfe sich der Bund nicht in die Geschäfte der Elektrizitäts-wirtschaft einlassen. Damit erklärt sich auch die lange Zeit ab-lehnende Haltung des Bundesrats, ein Bundesamt für Elektrizi-tätswirtschaft (das heutige Bundesamt für Energie) einzusetzen, dem anfänglich nicht viel mehr Aufgaben zugestanden wurden, als mit einer Handvoll Angestellten schöne Statistiken zu pu-blizieren. Viel änderte sich also in der Folge nicht. So schrieb J. Koller 1935 in der Zeitschrift Wohnen: «Wir wissen, dass die Elektrizitätswerke eigentlich künstlich, d. h. um dem Fiskus grosse Einnahmen zu verschaffen, ihren kWh-Preis hochhalten und ausserdem grosse Abschreibungen, Amortisationen und Rückstellungen machen.»
Die Rahmenbedingungen für die Elektrizitätswirtschaft werden sich auch in den nächsten 100 Jahren oft und teils abrupt än-dern, zunehmend auch durch technologische Umbrüche. Be-weglichkeit, Anpassungsfähigkeit und Innovation werden daher auf dem Weg vorwärts Richtung Energiezukunft noch mehr als in der Vergangenheit gefordert sein. Egal welche Farbe das Chamäleon gerade hat.
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Die vierHerausforderungen
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Die Gestaltung der Energiezukunft ist gesellschaftlich zwin-gend. Es stehen vier Herausforderungen an, die wir in den nächsten Jahrzehnten lösen müssen. Zuerst ist da einmal die fossile Abhängigkeit unserer Wohlstandsgesellschaft zu erwäh-nen. Unser Energiekonsum basiert zu 80 Prozent auf endlichen Ressourcen. Wer diese Abhängigkeit bestehen lässt, verhindert eine prosperierende und ökologische Wirtschaftsentwicklung. Was, wenn die Ressourcen zur Neige gehen? Wie werden wir dann unseren Energiehunger stillen können?
Zweitens wissen wir, dass diese Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle zu erheblichen Preissteigerungen führen kann. Bereits in den erlebten Ölkrisen und Preissteigerungszyklen haben wir et-was davon mitbekommen, wie unsere Volkswirtschaft in einer Preisspirale der Öl- und Benzinpreise gefangen ist. Es ist gut, diese Belastungen, die einen Teil unseres zukünftigen Wirt-schaftswachstums wegfressen werden, rasch und dauerhaft zu reduzieren.
Als weiterer Punkt – und mit den ersten beiden Punkten aufs Engste verbunden – wissen wir, dass das Verbrennen dieser Res-sourcen zu Schäden am Klima führt, die vielleicht nicht mehr umkehrbar sein werden. Es ist dumm, für zukünftige Klima-schäden zu zahlen, statt das Geld in den Umbau des Energie-systems zu investieren. Experten weisen seit Jahren darauf hin, dass eine neue Energiezukunft uns vor diesen unnützen Scha-denskosten bewahren könnte.
Bleibt noch die vierte Herausforderung, die ich im Bereich der Atomkraft orte. Diese Technologie ist auch nach mehreren Jahrzehnten der Anwendung immer noch nicht gesellschafts-verträglich. Die Entsorgungsfrage des Atommülls ist noch nicht gelöst. Das Restrisiko eines grossen Schadens, der ganze Land-striche unbewohnbar macht, hat inzwischen auch ein industria-lisiertes Land wie Japan erfahren müssen. Diese Technologie ist im Kern nicht lebensfreundlich, weil sie die Lebensgrundlagen zerstören kann. Auch hier ist zwingend eine Umorientierung nötig. Der Atomausstieg ist ein wichtiger Teil der gesellschafts-verträglichen Energiezukunft.
Sind diese vier Herausforderungen nun wirtschaftsschädlich oder sind sie eine Perspektive für eine prosperierende und nach-haltigere Wirtschaftsweise? Wer sich diesen vier Herausforde-rungen stellt und nach Lösungswegen sucht, der erkennt rasch, dass die zwingende Cleantech-Zukunft mit mehr erneuerbaren Energien und mit einer verbesserten Energieeffizienz die Grundlage sein wird für eine gute Wirtschafts- und Lebensent-wicklung. Die Gestaltung der Energiezukunft ist kein Spazier-gang, aber auch keine unlösbare Herkulesaufgabe. Es braucht nur Jahr für Jahr die konsequente Arbeit in die richtige Rich-tung, von der Politik und von den Wirtschaftsakteuren.
Eric Nussbaumer ist Nationalrat.
www.eric-nussbaumer.ch
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Kompass für eine echte Energiewende
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Über drei Jahre nach Fukushima ist die «Energiewende» in der Schweiz zum Allgemeinplatz geworden: Fast niemand ist offizi-ell dagegen. Zugleich aber versteht jeder etwas anderes darunter. Grund genug für die in der Umweltallianz zusammengeschlos-senen Umweltorganisationen, ein Instrument zu entwickeln, mit dem sich der tatsächliche Fortschritt der Energiewende messen lässt: Sind wir wirklich auf dem richtigen Kurs? Und halten wir dabei alle relevanten Leitplanken ein? Der im Jahr 2013 lancierte Energiewende-Index (EWX) beantwortet die-se Fragen jedes Jahr neu. Er dient damit als Kompass für eine «echte» Energiewende.
Konzept
Als Grundpfeiler des EWX wurden sieben Themen identifi-ziert, die für die Neuausrichtung der Energiepolitik relevant sind – zu erreichende Ziele wie die Senkung der CO2-Emis-sionen und einzuhaltende Leitplanken wie die Erhaltung der Versorgungssicherheit. Jedes Thema wird durch einen oder mehrere Indikatoren konkretisiert. Die Struktur des EWX ist dabei als dynamisches System zu verstehen: Zeigt es sich, dass wichtige Auswirkungen der Energiepolitik im EWX bislang nicht genügend abgebildet werden, können einzelne Themen in der Zukunft um weitere Indikatoren ergänzt werden. Im aktuellen EWX wurde für 18 Indikatoren der neueste Stand erhoben. Bei Bedarf wurden die Rohdaten um relevante Stör-einflüsse wie Witterung korrigiert. Die Datenerhebung und -korrektur verantwortet das unabhängige Ingenieur- und Bera-tungsunternehmen Ernst Basler + Partner. Damit sind die Qua-lität und die Unabhängigkeit der Index-Daten gegenüber jeder politischen Bewertung gewährleistet.
Ob die Energiewende auf Zielkurs ist, lässt sich nur im Ver-gleich der Ist-Werte mit Referenzdaten ermitteln. Daher hat die Umweltallianz für jeden Indikator zwei Vergleichswerte definiert: einen, der im aktuellen Jahr voll auf Zielkurs liegt (100 % Zielerreichung), und einen Wert, bei dem der Indikator weit vom Zielkurs entfernt ist (0 % Zielerreichung). Mit diesen beiden Vergleichsankern kann für jeden Indikator der aktuelle Zielerreichungsgrad ermittelt werden. Alle Zielerreichungsgra-
de sind dabei so kalibriert, dass in jedem Jahr eine 100-prozen-tige Erfüllung anzustreben und möglich ist. In der Bewertungs-logik des EWX ist volle Zielerreichung also kein Vorsatz für die Ferne, sondern in jedem Jahr Zeichen einer erfolgreichen, echten Energiewende.
Ergebnisse
Parallel zu den ersten Beratungen der Energiestrategie 2050 im Parlament zeigt der Kompass für eine echte Energiewen-de: Noch ist die Schweiz bei keinem Zielpfad komplett auf Kurs. Bei der Reduktion der Treibhausgase, beim Ausbau der erneuerbaren Energien, bei der Energieeffizienz und beim Atomausstieg liegen wir nicht voll im Soll. Die Zielabwei-chungen sind unterschiedlich stark. Im Bereich Klimaschutz liegt der Zielerreichungsgrad für das Jahr 2014 zwar nicht bei 100 %, erreicht aber immerhin 64 %. Das liegt vor allem daran, dass sich die Schweiz beim Teilindikator «Emissionen der Stromerzeugung» keine Blösse gibt, solange weder Gas-kraftwerke noch massenhaft fossile WKK-Anlagen gebaut werden.
Beim Atomausstieg hingegen ist das Ziel in weiter Ferne, denn dazu müssten die AKWs Beznau I und II sowie Mühleberg – alle mit einer Betriebszeit von über 40 Jahren – abgeschaltet sein. Unbefriedigend schneidet die Schweiz auch noch bei der Energieeffizienz ab: Zwar sinkt der Energieverbrauch pro Ein-heit des Bruttoinlandsprodukts oder auch der Heizwärmebe-darf pro Kopf – aber eben noch längst nicht stark genug. Dass der EWX bei diesen Urteilen mit ehrgeizigen Massstäben misst, wird besonders beim Ausbau der erneuerbaren Energien deut-lich: Denn der Anteil erneuerbaren Stroms ist in der Schweiz spürbar gestiegen – aber eben auch die Werte im Vergleichssze-nario «Weiter-wie-bisher» des Bundesrats, das hier als 0-%-Re-ferenz gilt. Trotz Schweizer Solarbooms lautet das aktuelle Ver-dikt des EWX also leider noch: 0 % Zielerreichung.
Die anderen drei Themen des EWX – Schutz der Biodiversität, Versorgungssicherheit sowie Wirtschafts- und Sozialverträg-lichkeit – decken weniger originäre Ziele der Energiewende
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ab als Leitplanken, die es einzuhalten gilt. Hier zeigt sich ein ambivalentes Bild: Im Bereich des Natur- und Artenschutzes sind wir in Zeiten der Energiewende noch längst nicht im Soll. Allerdings ist die anspruchsvolle Operationalisierung der Bio-diversitäts-Leitplanken im EWX 2014 noch nicht abgeschlos-sen. 2015 kann der EWX hier hoffentlich ein aussagekräftigeres Urteil fällen. In den Bereichen «Wirtschaft und Soziales» sowie «Versorgungssicherheit» sieht es dagegen recht gut aus: Auch in Zeiten der Energiewende hält die Schweiz die meisten Leit-planken locker ein. Nur die hohen Importe von Erdöl, Erdgas und Uran stehen einer vollen Norm-erfüllung im Wege – die sollten durch eine erfolgreiche Energiewende aber eher sinken als steigen.
Ausblick
Die aktuell im Parlament diskutierte Energiestrategie 2050 wird sicher nicht rechtzeitig in Kraft treten, um das Energiewende-Zeugnis im EWX 2015 zu beeinflussen. Das heisst, auch 2015 wird der Index der Umweltallianz noch den Fortschritt der Energiewende bewerten, bevor der wichtigste nächste Schritt verabschiedet wurde. Auch die für Anfang 2015 zu erwartende Verabschiedung der neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) und die darauf aufbauenden Revi-sionen kantonaler Energiegesetze und -verordnungen werden sich wohl erst langsam über die nächsten Jahre im EWX nie-derschlagen. Aber vielleicht erhält die Schweiz beim Ausbau der erneuerbaren Energien in 2015 endlich ein besseres Zeugnis. Schliesslich dürften sich dann erste Auswirkungen der stärkeren
Erneuerbaren-Förderung aufgrund der parlamentarischen Initi-ative 12.400 bzw. der entsprechenden Revision der eidgenössi-schen Energieverordnung zeigen. Auch jenseits politischer Rahmenänderungen sind Fortschritte beim EWX möglich. Jeder Hausbesitzer, der seine Ölheizung gegen eine erneuerbare Alternative austauscht oder hocheffizi-ente Haushaltsgeräte anschafft, trägt dazu bei, dass die Ener-giewende in der Schweiz vorankommt. Und nicht zuletzt: Die Ausserbetriebnahme der Uralt-AKWs Mühleberg und Beznau I und II ist jederzeit durch die Verantwortlichen bei den Betrei-bern bzw. im UVEK möglich. Dadurch wäre die Schweiz bei der Energiewende auf einen Schlag deutlich besser auf Kurs.
Elmar Grosse Ruse arbeitet seit Mai
2012 als Projektleiter Klima und Energie beim
WWF Schweiz in Zürich. Er hat den Energie-
wende-Index der Umweltallianz massgeblich
entwickelt und verantwortet dessen jährliche
Aktualisierung. www.energiewende-index.ch
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Transparenz fördertdie Erneuerbaren
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Viele Jahre war der wachsende Stromhandel in Europa für die Konsumenten intransparent und das Bewusstsein für die Qua-lität des eigenen Stroms sehr tief. In der Schweiz ist der Produk-tionsmix CO2-arm und besteht aus rund 60 Prozent Wasser- und 40 Prozent Atomstrom, während dagegen der verbrauchte Strom einen deutlich höheren Anteil Atom- und Graustrom hat und nur noch rund 30 Prozent Wasserstrom enthält. Kunden, sowohl im Ausland wie in der Schweiz, sind sich dieser Unter-schiede nicht bewusst. Um die Transparenz zu erhöhen, wurde europaweit die Stromkennzeichnung verschärft.
Seit 2011 muss in der Schweiz nicht nur der gelieferte Strommix auf der Rechnung beim Endverbraucher angegeben, sondern auch auf der Basis von Herkunftsnachweisen garantiert werden. Das hat bereits bei einigen Stromversorgern zu Änderungen des verkauften Strommixes zugunsten von mehr Wasserstrom geführt. Bei der Einführung der lückenlosen Erfassung ist die Schweiz laut Swissgrid unter den Vorreitern in Europa und 2013 wurden rund 87 Prozent der Lieferungen mit Herkunfts-nachweisen (HKN) belegt. Diese Änderungen und vor allem das «überraschende Funktionieren» der Photovoltaik haben die Branche regelrecht überrumpelt, bisher profitable Geschäfts-modelle zerstört und die Marktbeurteilung vieler Energiever-sorger widerlegt. Gleichzeitig sind durch den Atomausstieg und die Revision bestehender AKWs höhere Kosten zu erwarten. Viele Stromunternehmen beginnen nun umzudenken und suchen neue Geschäftsmodelle.
Die Schweiz ist eng in den europäischen Strommarkt einge-bunden, unter anderem auch für die Stromkennzeichnung mit HKN. Diese können gehandelt werden und belegen, dass eine Strommenge von einem bestimmten Kraftwerk produziert und ins Netz eingespeist wurde. Beim Verkauf eines Grünstrompro-duktes kann so die Stromqualität nachgewiesen werden. In der Schweiz werden die HKN von der Swissgrid verwaltet. Jedes Stromprodukt besteht also aus zwei Bestandteilen: dem phy-sikalischen Strom, der in das Stromnetz eingespeist wird, und dem HKN, der belegt, wie und wo dieser Strom hergestellt wurde.
Dr. Christina Marchand ist Geschäfts-
leiterin und Gründerin von myNewEnergy, hat
über zehn Jahre bei comparis.ch gearbeitet
und sich in den letzten Jahren intensiv mit dem
Schweizer Strommarkt auseinandergesetzt.
myNewEnergy.ch
Kann die Energiewende zügig und kostengünstig allein mit Marktmechanismen erreicht werden? Um jederzeit die Ver-sorgung sicherzustellen, muss beim Ersatz der grossen, fossilen Kraftwerke jeweils der gesamte zu ersetzende Strom jedes abzu-stellenden Werks zusätzlich hergestellt werden. Dadurch ergibt sich anstatt der lange beschworenen Stromlücke zunächst sogar eine Stromschwemme. Die daraufhin fallenden Preise machen weitere Investitionen unattraktiv. Marktmechanismen alleine scheinen dieses Dilemma nicht zu lösen und weder die Politik noch die Branche haben diese Entwicklungen so vorhergesehen und Lösungen parat.
Konsumenten, die nicht noch weitere Jahre warten wollen, kön-nen die Energiewende ungeachtet der politischen Entwicklung bereits vor der Liberalisierung vorantreiben, indem sie entweder beim lokalen Versorger ein Produkt mit hohem Anteil an neu-en Erneuerbaren beziehen oder grüne HKN bei einem anderen Anbieter kaufen. Da erneuerbarer Strom priorisiert eingespeist und via HKN separat gehandelt wird, kann auf beide Arten der Ausbau der neuen Erneuerbaren vorangetrieben werden. Um Transparenz zu schaffen, hat myNewEnergy gemeinsam mit einem Expertengremium eine Benotung der Stromprodukte ausgearbeitet, die auf vielen Kriterien beruht, zum Beispiel dem Ausbaupotenzial in der Schweiz und der Umweltbelastung. So können die Konsumenten Preis/Leistung abschätzen und mit wenigen Klicks das gewünschte Produkt direkt beziehen.
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Aktive Unternehmen und grosses Potenzial
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Für die Wirtschaft ist Energieeffizienz schon lange ein Thema. Eine Selbstverständlichkeit ist es aus wirtschaftlichen Grün-den für die energieintensiven Betriebe. Aber auch Dienst-leister und generell gesellschaftlich engagierte Unternehmen setzten schon vor 25 Jahren mit dem Energie-Modell Zürich auf selbstverpflichtende Effizienzziele. Daraus entstand auch die Energie-Agentur der Wirtschaft und damit das formelle Engagement von über 3000 Unternehmen. Diese Unterneh-men können beachtliche Leistungen ausweisen. So haben sie bis Ende 2012 ihren jährlichen Stromverbrauch gegenüber 1990 mit wirtschaftlichen Massnahmen um 1300 Giga-wattstunden gesenkt. Die gesamte Massnahmenwirkung bei der CO2-Fracht betrug 2012 kumuliert 1,4 Millionen Ton-nen pro Jahr. Im Vergleich zu 1990 haben die Unternehmen trotz Wirtschaftswachstum 25 Prozent weniger CO2 aus-gestossen.
Entscheidend für diese Resultate ist, dass wir in der Schweiz gute Rahmenbedingungen für die Effizienz haben. Dies durch eine Kombination von Lenkungsabgaben und die Möglichkeit, dass sich energieintensive Unternehmen via Zielvereinbarun-gen davon befreien lassen können. Die Zielvereinbarungen werden durch Berater der Energie-Agentur der Wirtschaft im Mandat erarbeitet. Sie wirken in den Unternehmen als Energie-Management-System.
Die Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) bietet mit ihrer Zielvereinbarung, den darin klar bezeichneten Massnahmen und dem nachgelagerten Monitoring von Energieverbräuchen den Unternehmen eine umsetzungsorientierte Roadmap über zehn Jahre. Ein EnAW-Berater untersucht das Unternehmen bezüglich möglicher Energiesparpotenziale. Auf dieser Basis schlägt er Massnahmen vor. Das Unternehmen geht auf der Basis der wirtschaftlichen Massnahmen eine Zielvereinbarung ein und entscheidet, wie Massnahmen umgesetzt werden und mit wem. Über ein jährliches Monitoring wird schliesslich überprüft, ob das Unternehmen auf seinem vereinbarten Ziel-pfad ist. Bei vielen grossen Betrieben und KMUs hat die Teil-nahme bei der EnAW den Stellenwert von Energieeffizienz und
CO2-Reduktionen massiv gesteigert. Das zeigt, dass die Wirt-schaft ihre Hausaufgaben macht.
Das Energie-Management-System der EnAW vereint Wirt-schaftlichkeit und Umweltschutz. Und das fü r Unternehmen aller Art, ob Grossbetrieb oder KMU, ob Dienstleister oder Industrieunternehmen. Mit den Zielvereinbarungen sind in einem einzigen Instrument die Bedingungen für Grossver-braucher in den Kantonen, die Grundlagen zur Befreiung von der CO2-Abgabe und vom Netzzuschlag erfüllt. Seit der Eta-blierung der Zielvereinbarungen konnten die Unternehmen kumuliert mehrere Milliarden Franken an Betriebskosten und Abgaben einsparen. Das ist wichtig für den gesamten Dienst-leistungs- und Werkplatz Schweiz.
Auch in der aktuellen Zielvereinbarungsperiode bis 2020 wird die Wirtschaft ihren Beitrag leisten. Die EnAW und die an-geschlossenen Unternehmen führen die Umsetzung der CO2- und Energiegesetzgebung engagiert weiter und gewährleisten, dass die Schweizer Wirtschaft ihre CO2- und Energieeffizienz-ziele auch für die Periode 2013 bis 2020 erfüllen wird.
Dr. Armin Eberle ist promovierter
Volkswirt und Ingenieur ETH. Seit 2009 ist er
Geschäftsführer der Energie-Agentur der Wirt-
schaft. Zuvor war er als Berater, Nachhaltigkeits-
beauftragter und Leiter Produktion erneuerbare
Energien tätig. www.enaw.ch
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Zielführende Verknüpfung
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Wirtschafts- und Energiepolitik sind aufs Engste miteinander verflochten. Das hängt damit zusammen, dass Wirtschaft und Energieversorgung – beziehungsweise die Energienutzung – stark ineinandergreifen:• Die Energiewirtschaft macht mit zirka 30 Milliarden Franken
rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts von 600 Milli-arden Franken aus.
• Ohne sichere Energieversorgung läuft in der Wirtschaft gar nichts. Industrie und Dienstleistungen, aber auch Landwirt-schaft und Haushalte sind auf Heizöl, Gas, Benzin, Diesel, Strom usw. angewiesen – beziehungsweise auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien –, sei es für Wärme, Warmwasser oder den Antrieb von Prozessen, Verfahren, Geräten oder Fahrzeugen. Energie ist somit ein Wertschöpfungsfaktor, aber auch ein Kostenfaktor.
• Hinzu kommt die Umweltbelastung bei der Energiegewin-nung, Produktion, Verteilung und Nutzung: Die externen Kosten in Form von Luftbelastungen, Klimaschäden, Risiken usw. werden auf rund zehn Milliarden Franken pro Jahr ge-schätzt.
Aus Sicht der Wirtschaft ist letztlich nicht die Versorgung mit einem speziellen Energieträger zu einem möglichst tiefen Preis entscheidend – das wäre eine zu enge, rein betriebswirtschaft-liche Sicht. Vielmehr geht es um die gesamthaft optimale Be-reitstellung von Energiedienstleistungen zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in ausreichender Menge mit möglichst geringem Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen und Um-weltbelastung.
Eine umfassende Sicht auf das Wirtschaften und auf die Be-stellung von Energiedienstleistungen ist der Schlüssel für eine zielführende Wirtschafts- und Energiepolitik. Dabei kann der aufgegleisten Energiepolitik 2050 grundsätzlich ein gutes Zeug-nis ausgestellt werden. Wirtschaftspolitische Ziele wie Wettbe-werbsfähigkeit und Steigerung der Produktivität sollen auch für die Energiepolitik gelten. Als zentrales Element kommt die Internalisierung der externen Kosten hinzu. Weiter sind der In-
novationsförderung und dem freien Marktzugang für alle An-bieter und Nutzer grosse Bedeutung beizumessen.
Konkret sind folgende Schritte zu befürworten:• Stärkung des Pull-orientierten Technologietransfers im Be-
reich Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Dem Fol-low-up der starken Schweizer Grundlagenforschung ist weit mehr Gewicht zu verleihen. Damit die Energiewende bezahl-bar bleibt, ist das grosse Innovationspotenzial marktgerecht auszuschöpfen.
• Die privaten Akteure in Forschung, Entwicklung und Versor-gung sind deutlich stärker zu beachten und einzubeziehen. Abgeschottete Reservate von Forschung und Entwicklung sind nicht zielführend. Private Akteure sollen auf allen Stufen von Inventionen gleichberechtigt mitwirken.
• Ein Um- und Abbau von Subventionen Richtung ökologi-sche Steuerrefom ist entscheidend. Fehlanreize und Mit-nahmeeffekte können so vermieden werden. Der Markt der Entdeckungen und Innovationen wird angeregt.
• Das Korsett zu enger Regelungen und Normen behindert den Wettbewerb. Im Gebäudebereich ist etwa das Plus-Energie-Gebäude – geplant und bemessen mit dem Gebäu-deausweis der Kantone (GEAK) – mit einer klaren Zielset-zung zu fördern.
• Mit der Öffnung der Strommärkte werden Innovationen ge-fördert und bessere Energiedienstleistungen erbracht.
Eine gelungene Wirtschafts- und Energiepolitik verspricht, die fossile Energiewirtschaft, die heute rund 80 Prozent der Ener-gieversorgung ausmacht, auf ein tragbares Mass zu lenken und gleichzeitig Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu trag-baren volks- und betriebswirtschaftlichen Kosten zu fördern. Die ausstehenden Strukturwandlungsprozesse werde desto bes-ser bewältigt, je eher ein innovativer Geist herrscht und markt-wirtschaftliche Instrumente eingesetzt werden.
Dr. Ruedi Meier ist Ökonom, Raumplaner
ETH Zürich, Präsident des Vereins energie-clus-
ter.ch, Mitglied der Messeleitung der Schweizer
BauHolzEnergie-Messe. Seit Jahren engagiert
er sich in der Forschung und als Geschäftsleiter,
Berater und Moderator in den Bereichen Wirt-
schaft, Verkehr, Energie und Umwelt.
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energiezukunft
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Gemeinsam mit unseren Nachbarn
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energiezukunft
Die 2000-Watt-Gesellschaft
erobert Europa
Im November 2014 wurde in München die «2000-Watt-Gesell-schaft e.V.» gegründet. Somit können nun Fachleute und inte-ressierte Laien aus ganz Europa Mitglieder der 2000-Watt-Ge-sellschaft werden. Sie haben die Wahl, mit wissenschaftlichen Arbeiten im «2000-Watt-Institut» oder mit konkreten Leucht-turmprojekten in der «2000-Watt-Reality» aktiv mitzuwirken. Sie können aber auch mit Kommunikation, Weiterbildung oder Events in der «2000-Watt-Akademie» ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben. Der Link dazu: www.2000-watt-gesellschaft.de
Die Landeshauptstadt München hat 2013 beschlossen, sich auf den Weg in die 2000-Watt-Gesellschaft zu machen, und in der Freien Hansestadt Hamburg wird ein 2000-Watt-Areal entwi-ckelt. Auch in Frankreich regt sich Interesse an dieser Vision: Der weltweit tätige Baukonzern Bouygues entwickelt seit eini-gen Jahren 2000-Watt-Projekte und lässt den aktuellen Stand der 2000-Watt-Gesellschaft an seinen Jahreskonferenzen in Pa-ris vorstellen und diskutieren. Und sogar in den USA – einem sehr schwierigen Umfeld – bleibt diese «2000-Watts-Society» hartnäckig im Gespräch und in Stadtentwicklungsprojekten involviert.
In der Schweiz ist die Fachstelle auf mehreren Ebenen aktiv: • Gemeinden können mit dem «Regionalrechner» ihre Ener-
giebilanz rechnen und planen sowie das Zertifikat «Gemein-de auf dem Weg in die 2000-Watt-Gesellschaft» als höchste Stufe der Energiestadt-Zertifikate erwerben.
• Für Neubauquartiere werden Investitions- und Lebenszyk-luskosten dank des Zertifikats «2000-Watt-Areale» optimiert und das Marketing mit wichtigen Qualitätsargumenten ver-bessert.
• Bei der Planung von Neubauten sind Planer und Investo-ren gut beraten, mit Minergie und dem «SIA 2000-Watt-Effizienz-pfad» ihr Projekt zukunftsfähig zu entwickeln.
Roland Stulz ist Mitbe gründer und
Seniot-Experte der 2000-Watt-Gesellschaft.
www.2000watt.ch
• Jede und jeder unter uns kann seinen Lebensstil an den «2000-Watt-Lebensmodellen» messen und erste Schritte in Richtung einer guten Lebensqualität mit weniger Ressour-cenverschleiss wagen.
Sie werden nun entgegnen: «Das ist alles schön und gut, aber der Energieverbrauch nimmt trotzdem noch immer zu.» Rich-tig, die Zeit läuft uns davon. Klimawandel und ökonomisch sowie ökologisch zerstörerische Energieversorgungskämpfe wer-den immer verbissener. Die Schweiz hat mit unseren Effizienz- und Suffizienzprogrammen dem etwas wirklich Starkes entge-genzusetzen. Bauen wir diesen strukturellen Vorteil zu unserer Zukunftssicherung aus, gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn! Ein wichtiger nächster Schritt ist dabei angesagt: die Erneuerung der bestehenden Bausubstanz. Ein riesiger Markt für die Wirtschaft und die Werterhaltung. Innovation und Kreativität sind dabei in hohem Masse gefordert; politisch, öko-nomisch und technisch.
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industrieenergiezukunft
Bild: EtiAmmos/Shutterstock
Beträchtliches Sparpotenzial
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industrieenergiezukunft
Um es vorwegzunehmen: Den meisten Patrons und CEOs der Schweizer Wirtschaft ist es nicht egal, wie sie dastehen, wenn man sie an ihren Umweltfaktoren beurteilt. Zudem ist die Energie für jeden Grossverbraucher ein Kostenfaktor, den es im Auge zu behalten gilt. Trotzdem ist das energetische Sparpotenzial in Industrie, Gewerbe und Dienstleistung beträchtlich.
Erschlossen wird dieses durch die Einbindung von Unternehmen in Vereinbarungen über verbindliche Effizienzziele sowie dem Ausbau der wettbewerblichen Ausschrei-bungen. Hierzulande sind bereits mehrere Tausend Unternehmen in diesen Prozess eingebunden und werden dabei durch Energieagenturen betreut.
So manches Unternehmen lässt sich darüber hinaus zu freiwilligen Massnahmen mo-tivieren, mit denen bei Mitarbeitern viel Goodwill und eine grosse Wirkung erreicht wird.
Eine HR-Verantwortliche eines grossen Versicherungsunternehmens äusserte sich ge-genüber mir so, dass es im Betrieb ein fast aussichtsloses Unterfangen sei, die Mitarbei-tenden zu Energiespar- und Recyclingmassnahmen zu bewegen. Schade! Ein kreatives Sensibilisierungsprogramm für Umwelt- und Energiethemen, kombiniert mit geziel-ten Anpassungen an Geräten und dem Bereitstellen von logischen Recyclingmöglich-keiten, könnten Wunder bewirken.
Im Markt für einen freiwilligen Klimaschutz werden viele sinnvolle Massnahmen an-geboten wie Klima-Engagement-Programme oder die Förderung von Photovoltaik und Windenergie durch den Wechsel auf ein erneuerbares Stromangebot. Ein weiteres Beispiel ist die Climate Credit Card von Cornèrcard und South Pole Carbon. Ein Kreditkarte, die für jeden Einkauf den damit verbundenen CO2-Ausstoss berechnet und diesen kostenlos mit einem sinnvollen Umweltprojekt ausgleicht.
Martin Hofer ist Geschäftsführer
der improov gmbh. www.improov.ch
industrieenergiezukunft
FAIR POWER®
als Antwort auf die staatliche FörderungSchon lange ist klar, dass wir aus den fossilen Energien aussteigen müssen. Die Kern-kraft als mögliche Alternative bietet zu viele Nachteile und ist ohne staatliche Unter-stützung zu teuer. Langjährige Förderungen von Technologien bringen den gewünsch-ten Erfolg nicht. Nur der Markt kann die Energiewende umsetzen. Die Politik muss die Rahmenbedingungen für den Markt verbessern. Wir bezahlen die Energiewende so oder so, da sollten wir das günstigste Modell wählen. Mit FAIR POWER® von GEMP könnten die Ziele rascher und günstiger erreicht werden.
Die saubere Stromproduktion in der Schweiz
Es ist allgemein bekannt, dass in der Schweiz rund 40 % des Stromes in Kernkraft- und 60 % in Wasserkraftwerken hergestellt werden. An diesen Zahlen hat sich nicht viel geändert in den letzten Jahren. Den Strom aus fünf Schweizer Kernkraftwerken müssen wir gemäss der Energiestrategie 2050 ersetzen. Das Kernkraftwerk Mühleberg soll bereits 2019 vom Netz genommen und rückgebaut werden. Den Ersatz der Kern-kraftwerke sollten wir im eigenen Lande bereitstellen, um eine hohe Wertschöpfung zu sichern. Das Potenzial für den Zubau von Solarstromanlagen ist dreimal höher als für den Ausbau der Wasserkraft. Deshalb bietet GEMP Leistungen an, um professionelle Solarstromanlagen zu planen, zu erstellen und langfristig zu betreiben.
Der dreckige Stromkonsum in der Schweiz
Knapp die Hälfte des in der Schweiz konsumierten Stromes wird über den europäi-schen Stromhandel beschafft. Dies vorwiegend deshalb, weil Schweizer Grossunter-nehmen von sehr tiefen Preisen profitieren können und wollen. Das Problem ist, dass
In der Schweiz werden rund 40 % des Stromes in Kern-kraft- und 60 % in Wasser-kraftwerken hergestellt.
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industrieenergiezukunft
Über GEMP AG
Die Thurgauer GEMP AG bietet unter der
Marke FAIR POWER® schweizweit Grünstrom-
produkte an. GEMP positioniert sich als
«The Green Energy Company» und will Markt-
führer für Grünstrom werden. Mit dem innovati-
ven Reseller-Konzept, den Qualitätslabeln
«naturemade star» und «naturemade basic»
sowie einer multimedialen Kommunikations-
strategie schafft GEMP Vertrauen bei
nachhaltig orientierten Unternehmen und
Privatpersonen. Durch die emotionale
und ehrliche Kundenansprache werden
Konsumenten aktiviert und in einer Community
eingebunden.
Marco RüeggGeschäftsleiter
GEMP AG
Hungerbüelstrasse 22
8500 Frauenfeld
Tel. +41 44 586 49 11
www.fairpower.ch
der Börsenstrom zwar günstig, aber alles andere als nachhaltig ist. Denn in Europa wird Strom zum grössten Teil in Kohlekraftwerken und in Kernkraftwerken herge-stellt. Beide Technologien werden staatlich gefördert. Die ebenso staatliche Förderung von erneuerbaren Energien wirkt zwar etwas entgegen, aber der Klimaschutz leidet durch die Zunahme des CO2-Ausstosses. Weil der Markt mit Strom überschwemmt wird, ist plötzlich die Schweizer Wasserkraft zu teuer. Nach Jahren von stolzen Gewin-nen schreien die Betreiber von Wasserkraftwerken nach Bundesgeldern.
Die Förderung – ein Fass ohne Boden
Die Energiewende wird in Deutschland finanziert über Abgaben auf den Strompreis (Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG). 2014 betragen die Abgaben 6,24 Eurocents pro Kilowattstunde. In der Schweiz bezahlen wir für die staatliche Einspeisevergütung ab 1. Januar 2015 1,10 Rappen pro Kilowattstunde. Ende 2016 wird der so befüllte För-dertopf, gemäss heutigen Hochrechnungen, leer sein. Wenn der Preiszerfall am euro-päischen Strommarkt weitergeht und mehr Anlagen gefördert werden sollen, werden die Abgaben für alle Stromkonsumenten weiter steigen. Trotz aller Förderprogramme auf nationaler, staatlicher und kommunaler Ebene belief sich der Anteil der neuen erneuerbaren Energien an der Schweizer Elektrizitätsproduktion auf 3,39 %, der gröss-te Anteil aus Kehrrichtverbrennung und Kläranlagen. Nicht einmal ein Prozent des Schweizer Stromes wurde 2013 in Solarstromanlagen erzeugt. Das ist viel zu wenig!
Die Steuerung über den Kauf von FAIR POWER®
Die Energiewende ist wichtig und richtig. Wir wollen rasch aus der Kernenergie aus-steigen und das Klimaproblem lösen. Wir müssen uns bewusst sein, dass dies etwas kostet. Wenn wir jedoch nichts tun, kostet es unsere Volkswirtschaft um Faktoren mehr. Es stellt sich also die Frage nach günstigeren Alternativen zum Vater Staat. Eine Alternative zur staatlichen Förderung bietet GEMP mit den FAIR POWER® Strom-produkten. Der Löwenanteil der Einnahmen aus dem Produkteverkauf fliesst zu den Produzenten, meist aus der Privatwirtschaft, und ermöglicht den Bau und Betrieb der Anlagen (Solar, Biomasse, Wind). Unabhängige Institutionen prüfen regelmässig die Bilanz zwischen Nachfrage und Angebot und berechtigen GEMP, die Qualitätszei-chen «naturemade star» und «naturemade basic» für die FAIR POWER® Produkte zu verwenden. Je mehr freiwillige Kunden, desto mehr Anlagen werden zugebaut. Eine einfache Rechnung, die im Sinne der nachhaltigen Wertschöpfung in der Schweiz aufgeht. Ermöglichen auch Sie eine günstigere Schweizer Energiewende.
industrieenergiezukunft
Emmi
In der Milch steckt viel Energie …… und dies im doppelten Sinne. Milch und Milchprodukte sind nicht nur eine ide-ale Quelle für Kalzium, Eiweiss und Vitamin D, sondern liefern natürliche Energie – genau genommen 2,8 Megajoule pro Kilogramm Vollmilch. Um ein Kilogramm Milch geben zu können, muss eine durchschnittliche Schweizer Kuh Futter mit einem Energiegehalt von 6 Megajoule fressen. Doch die Kuh ist in der Regel nicht die einzige Stufe der Produktionskette, die Energie benötigt. Für die Herstellung eines Milch-produkts fallen weitere knapp 2 Megajoule Energie an. Denn: An der Herstellung von Milchprodukten sind zahlreiche energieintensive Prozesse beteiligt. Neben der Produktion benötigen die Kühlkette bei Transport und Lagerung sowie das Erwär-men und Kühlen der Rohstoffe während des Verarbeitungsprozesses grosse Mengen an Energie. Insgesamt beläuft sich der Energieverbrauch der knapp 30 Schweizer Emmi-Betriebe auf rund 335 Gigawattstunden jährlich. Damit zählt Emmi zweifelsohne zu den grösseren Energieverbrauchern der Schweizer Industrie.
Ideen aus dem EnAW-Netzwerk sind Gold wert
Während der Landwirt sein Bestes tut, um die Milch ressourceneffizient herzustel-len, setzt Emmi bei ihren Milchverarbeitungsbetrieben an. Effizienzsteigerungen und CO2-Reduktion stehen im Zentrum der Bemühungen. Tatkräftig unterstützt wird Emmi darin – wie viele andere Schweizer Industrieunternehmen auch – von der Ener-gie-Agentur der Wirtschaft.
Schwergewichte unter den CO2-Projekten von Emmi
Was? Solaranlagen
Wo? Bever GR, Saignelégier JU,
Bischofszell TG
Das bringt’s: jährliche CO2-Vermeidung von
ca. 30 t und 60 t sowie Produktion
von 38 MWh Strom
Was? Biogas
Wo? Dagmersellen LU
Bever GR
Das bringt’s: jährliche CO2-Vermeidung von
ca. 110 t sowie Produktion von
180 MWh Strom
Was? Holzschnitzelanlagen
Wo? Bischofszell TG
Emmen LU
Das bringt’s: jährliche CO2-Vermeidung von
ca. 450 t und 5400 t
Nachhaltigkeit bei Emmi widerspiegelt sich in Struktur, Organisation und Kultur
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Emmi Gruppe in Kürze
Kurzbeschrieb: Emmi ist die grösste Milch-
verarbeiterin der Schweiz. Das Unternehmen
betreibt in der Schweiz 7 grosse und über
20 kleine bis mittelgrosse Produktionsstätten.
Hinzu kommen im Ausland weitere rund 15
Produktionsbetriebe sowie zahlreiche Tochter-
gesellschaften, deren Fokus auf dem Vertrieb
von Schweizer Milchprodukten liegt. Damit
erwirtschaftete Emmi 2013 einen Umsatz
von 3,3 Milliarden Franken. Dahinter stehen
weltweit rund 5200 Mitarbeitende, 3000 davon
in der Schweiz.
Max PeterLeiter Handel & Supply Chain Management Schweiz
Emmi
Landenbergstrasse 1
6005 Luzern
Tel. +41 58 227 27 27
Fax +41 58 227 27 37
www.emmi.com
Seit 2003 ist Emmi Mitglied der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW). Daraus resultiert für Emmi nicht nur eine kontinuierliche Begleitung des Energiemanage-ments durch einen EnAW-Experten, sondern auch der Zugang zu einem Netzwerk an Fachleuten. So ergänzt Emmi heute ihr Energie-Know-how durch Kompetenzen der EnAW, der Energie und Ökologie Consultants (Lippold) sowie der Hochschule Luzern (HSLU).
Kenntnisse der betrieblichen Fachkräfte
respektieren und nutzen
Emmi verfügt über ein zentrales Umweltmanagement. Dieses hat primär die Rolle des Entwicklers und Unterstützers. Es sensibilisiert die Mitarbeitenden für Umwelt-themen, formuliert Ziele, initiiert neue Projekte und unterstützt bei der Umsetzung neuer Ideen und Ansätze. Energiespar- und -optimierungsprojekte werden so bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt einer Machbarkeitsüberprüfung durch die Standorte unterzogen.
Davon ausgenommen sind Projekte von strategischer Bedeutung. Darunter fallen derzeit insbesondere grosse Investitionen in beträchtliche CO2-Einsparmassnahmen. Denn: Die Erreichung der CO2-Zielvereinbarung mit dem Bund besitzt für Emmi auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen absolute Priorität.
Was? Investition in
neue Technologien
Wo? Dagmersellen LU: modernster Sprüh-
turm für Milchpulverproduktion, Einsatz
Mikrogasturbine in der betriebseigenen
ARA (2014)
Das bringt’s: jährliche CO2-Vermeidung von
ca. 1700 t (Sprühturm)
Was? Wärmeverbund
Wo? Wärmeverbund in Ostermundigen BE
(Quartier Mösli), und Landquart GR (ab 2015)
Wärmerückgewinnung z.B. in Ostermundigen
BE: aus Rauchgas, Abwasser, Kaffeebrauwas-
ser und Brühdampf
Das bringt’s: jährliche CO2-Vermeidung von
ca. 310 t (WV Mösli) 290 t (WRG Rauchgas),
850 t (WRG Abwasser), 110 t (WRG Brau-
wasser), 36 t (WRG Brühdampf)
industrieenergiezukunft
Kleiner Stromverbrauch
Grosse Wirkung Lichtwerbung, die alles überstrahlt und 24 Stunden leuchtet: Das war einmal. Mit dem Leuchtmittel LED, das Neon und Fluoreszenzlampen zunehmend ersetzt, haben sich der Lichtwerbebranche neue technische Möglichkeiten eröffnet. Dezentes Licht und energiesparende Produkte sind gefragt. Das Familienunternehmen Westiform ist führend in der Entwicklung energiesparender Lichtwerbeprodukte und hat sich der nachhaltigen Produktion verpflichtet.
Energiesparende Produkte
wf | Libra: Mit dem elektronischen Dimmersystem wf | Libra hat der Kunde jederzeit die Kontrolle über seine Lichtwerbeanlagen. wf | Libra ermöglicht eine stufenlose Regulierung der Helligkeit mit einer Fernbedienung. Dabei kann der Kunde auch eine maximale Lichtstärke festlegen, damit behördliche Vorgaben garantiert eingehalten werden. Als Alternative lässt sich wf | Libra auf Automatik einstellen: Sensoren messen laufend das Umgebungslicht und passen die Lichtstärke automatisch an, damit die Werbeanlage stets angenehm und kontrastreich auf das Auge der Betrachter wirkt. Dadurch wird nur so viel Strom verbraucht wie nötig.
wf | Mira: Mit wf | Mira hat Westiform ein hochwertiges und energiesparendes Licht-werbeelement für Innenräume entwickelt. Das Produkt besteht aus einem lediglich vier Zentimeter tiefen Aluminiumrahmen, der mit LEDs ausgeleuchtet ist und mit einem bedruckten Textiltuch bespannt wird. Für eine perfekte Ausleuchtung, die Haut- und Pastelltöne ebenso echt wiedergibt wie leuchtende Farben, verbraucht wf | Mira pro Quadratmeter gleich viel Strom wie eine 75-Watt-Halogen-Glühlampe. Möglich wird dies durch eine von Westiform entwickelte Technik zur Lichtstreuung. wf | Mira kann problemlos in die Haustechnik integriert und zentral gesteuert werden.
wf | Sirius: Der mit 24 mm äusserst schlanke Leuchtbuchstabe wf | Sirius erfüllt den Wunsch nach eleganter, platz- und energiesparender Lichtwerbung, die gerade in Innenstädten und Altstadtzonen Voraussetzung für eine Bewilligung durch die Be-
Für Westiform stellt eine nachhaltige Unternehmens-politik ein bedeutendes Ziel dar. Aus ökologischer, öko-nomischer und sozialer Sicht fühlen wir uns mitverant-wortlich für den sparsamen Umgang mit Ressourcen.Details erfahren Sie im Nachhaltigkeitsbericht:
www.westiform.com/Nachhaltigkeit
Perfekte Ausleuchtung bei
geringem Energieverbrauch:
wf | Mira-Leuchttransparente
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industrieenergiezukunft
Westiform
Westiform ist ein Traditionsunternehmen der
visuellen Kommunikation: Seit 1959 macht
das Schweizer Familienunternehmen mit
400 Mitarbeitenden Firmen und Marken
sichtbar. Westiform bietet Lichtwerbung,
Digital-Signage-Lösungen, Wegeleitsysteme
und PoS-Produkte an und exportiert seine
Produkte weltweit. Grösster Produktionsstand-
ort ist Deutschland, gefolgt von der Schweiz,
Tschechien und China. Westiform setzt
konsequent auf modernste Technik, fundierte
Beratung, effiziente Prozesse und kundennahe
Dienstleistungen. Die Innovationsabteilung
entwickelt Produkte, die puncto Energiever-
brauch und Design Massstäbe in der Branche
setzen. Westiform ist in zweiter Generation
inhabergeführt.
Markus ImfeldCEO Westiform Gruppe
Westiform AG
Marketing & Kommunikation
Freiburgstrasse 596
3172 Niederwangen
Tel. +41 31 980 23 94
Fax +41 31 980 22 02
www.westiform.ch
hörden ist. wf | Sirius hat eine Lebensdauer von rund 50 000 Betriebsstunden. Die LED-Belegung wird im Produktionsprozess durch eine eigens dafür programmierte Software so geplant, dass mit einer minimalen Anzahl LEDs eine homogene, rein-weisse Ausleuchtung der Leuchtbuchstaben bei geringstem Stromverbrauch erreicht wird.
Erneuerung alter Lichtwerbeanlagen
Ein Grossteil der Lichtwerbeanlagen wird nach wie vor mit Neonsystemen betrieben. In der Regel verbrauchen diese um ein Vielfaches mehr an Energie als LED-betriebene Lichtwerbesysteme. Seit 2012 bietet Westiform eine einzigartige Dienstleistung an, bei der mit Neon betriebene Produkte direkt beim Kunden auf LED-Technik umgerüstet werden. Dies geschieht mit eigenen, speziell geschulten Montageteams. Das Ange-bot stösst auf reges Interesse. Allein von Anfang 2013 bis Herbst 2014 konnten über 150 Umrüstungsprojekte vorgenommen werden. Vorsichtig gerechnet konnten damit rund 60 Tonnen CO2 eingespart werden.
Nachhaltige Produktion
Als Familienunternehmen denkt Westiform in langen Zeiträumen. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen, das auch in der Strategie verankert ist. Ein wichtiges Element ist dabei die Senkung des Stromverbrauchs in der Produktion. Eine effiziente Planung der internen Produktionsabläufe und die Sensibilisierung der Mitarbeitenden haben dazu geführt, dass trotz Mehrumsatz der Stromverbrauch pro Fertigungsstunde 2013 von 7,02 auf 6,66 kWh gesenkt werden konnte. 2014 werden substanzielle Einspa-rungen erwartet, da alte Maschinen durch energieeffiziente Neuanschaffungen ersetzt werden. Seit 2011 bezieht Westiform Deutschland ausschliesslich Strom aus Wasser-kraft, Westiform Schweiz zieht per 1.1.2015 nach und senkt dadurch voraussicht-lich seinen jährlichen CO2-Verbrauch um 2,4 auf 1,4 Tonnen. Gruppenweit sieht die Strategie vor, den Energieverbrauch bei gleichzeitigem Wachstum bis Ende 2015 um weitere fünf Prozent zu senken.
Mit der Fernbedienung von wf | Libra lässt sich die Lichtstärke individuell regulieren
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industrieenergiezukunft
Stiftung Fair Recycling
Energiezukunft in Schwellenländern
Stiftung Fair Recycling
Die Schweizer Stiftung trägt mit fairem
Recycling von ausgedienten FCKW-haltigen
Kühlgeräten zum weltweiten Klimaschutz bei.
Fair Recycling verbindet Klima- und Ressour-
censchutz mit sozialem Engagement.
Die Schweiz verfügt über sehr grosses Know-how in den Bereichen erneuerbare Ener-gien, Energieeffizienz und Ressourcenschutz. In vielen Teilen der Welt, insbesondere in Schwellenländern, fehlen jedoch oftmals das Wissen und die nötigen Mittel, um sinnvolle und effiziente Massnahmen in diesen Bereichen umzusetzen. Die Schweizer Stiftung Fair Recycling engagiert sich deshalb seit 2009 im Know-how-Transfer und realisiert derzeit ein Recycling-Projekt in Brasilien.
In Brasilien sind Fair Recycling und der lokale Partner Indústria Fox Teil des brasilia-nischen Austauschprogrammes. Im Auftrag der Energieversorger tauschen Fair Recy-cling und Indústria Fox alte Kühlschränke gegen neue, energieeffiziente Geräte aus. Der Austausch eines einzigen Geräts bringt eine Reduktion des Energieverbrauchs um bis zu zwei Drittel.
In der von Fair Recycling mit Schweizer Know-how gebauten modernen Recycling-fabrik in Cabreúva, nahe São Paulo, werden die Kühlgeräte umweltgerecht recycelt und hochwertige Rohstofffraktionen zurückgewonnen. Pro Kühlschrank können rund 50 Kilogramm Rohstoffe recycelt werden, die dank neuester Shredder-Technologie beste Qualität aufweisen.
Fair Recycling legt gleichzeitig grossen Wert auf den Klimaschutz. Um Klima und Ozonschicht zu schützen, werden die in den Kühlgeräten enthaltenen Treibhaus-gase FCKW im Hochtemperaturofen vollständig verbrannt. Pro Kühlschrank wird so eine Tonne CO2-Äquivalent (CO2e) vermieden. Finanziert wird das Projekt durch die Zusammenarbeit mit Schweizer Partnern, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen. So arbeitet Fair Recycling mit Fair Power zusammen, dem einzigen Anbieter für klimaneutralen Strom aus erneuerbaren Energiequellen (siehe Seiten 26/27).
Barbara MettlerLeitung Marketing & Kommunikation
Stiftung Fair Recycling
Obstgartenstrasse 28
8006 Zürich
Tel. +41 43 255 21 91
www.fair-recycling.com
Der Austausch eines
Kühlschrankes senkt
den Energieverbrauch
um bis zu zwei Drittel.
Mit dem umweltgerech-
ten Recycling werden
zudem 50 Kilogramm
Rohstoffe zurückge-
wonnen und durch
die Zerstörung der im
alten Gerät enthaltenen
FCKW 1 Tonne CO2e
eingespart.
33
industrieenergiezukunft
Elektro-Material AG
Reden ist Silber –Handeln ist Gold
Unternehmensprofil
Die Elektro-Material AG mit Hauptsitz in
Zürich, ist Schweizer Marktführerin im Elektro-
Grosshandel. Mit neun Niederlassungen in
den Regionen Basel, Bern, Genf, Heiden,
Lausanne, Lugano, Luzern, Sion sowie Zürich
ist EM schweizweit vertreten und beschäftigt
rund 700 Mitarbeitende. Sie führt ca. 50 000
Artikel in neun Lagern. Im Jahr 2014 übernahm
Elektro-Material AG die Firma Elevite AG, die
als EM Lichtkompetenzzentrum für innovative
Beleuchtungslösungen agiert. Die Elektro-
Material AG gehört zur Rexel Gruppe, Paris,
einem weltweit führenden Grosshandelsunter-
nehmen für Elektroteile und Elektrobedarf mit
über 2300 Niederlassungen in 38 Ländern und
insgesamt 30 000 Mitarbeitenden mit einem
Umsatz von 13 Milliarden Euro im Jahr 2013.
Stromeffizienz ist in aller Munde, unzählige Artikel und Programme sind gestartet worden – und doch muss Stromeffizienz nach wie vor in die Tat umgesetzt werden. Mit der Elektro-Material AG haben Sie die Möglichkeit, Stromeffizienz-Projekte för-dern zu lassen. Der EM ecowin Fonds ist eine Initiative der Elektro-Material AG. Eine Bedingung für die Förderung durch den EM ecowin Fonds ist deshalb der Bezug des Elektro-Installationsmaterials über die Elektro-Material AG. Förderbeiträge erhält das Sanierungsprojekt pro eingesparte Kilowattstunde, was eine schnellere Amortisa-tion der Investition dank der geförderten, stromeffizienten Massnahmen ermöglicht. Energieeffiziente Geräte werden mit einer Pauschale unterstützt.
Im Fokus: das technische Sparpotenzial ausschöpfen
Stromeffizienz macht, je nach Bereich, jede dritte in der Schweiz verbrauchte Kilowatt-stunde Strom überflüssig. Sie funktioniert störungs- und emissionsfrei rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Die Schweiz fährt mit einer auf Effizienz ausgerichteten Strom-versorgung nicht nur ökologisch, sondern auch bezüglich der Versorgungssicherheit am besten. Warum? Zahlen des Bundesamtes für Energie aus dem Jahr 2011 zeigen, dass ohne zusätzliche Effizienzmassnahmen der Stromverbrauch gegenüber 2011 bis 2035 um rund 23 % oder 13,3 TWh ansteigen würde. Das können wir uns nach Ansicht des Bundesrates nicht leisten. Seit Mai 2014, der Lancierung der Initiative, besteht die Möglichkeit, auch für technische Installationen, die den Stromverbrauch senken, einen EM ecowin Förderbeitrag bei der Elektro-Material AG zu beantragen.
Doppelt sparen
Wenn Ihr Projekt über den EM ecowin Fonds gefördert wird, können Bauherren und Investoren doppelt sparen. Einerseits wird für jede eingesparte Kilowattstunde ein ent-sprechender Geldbetrag aus dem Fonds vergütet und andererseits werden die Betriebs-kosten nach der Realisierung der stromeffizienten Massnahmen des Gebäudes sinken.
Beratung
Der EM Energieberater oder Ihr Elektroinstallateur besitzt das Know-how, den elekt-rotechnischen Zustand und das optimale Sparpotenzial einzuschätzen.
Innovative Sanierungskonzepte und Gebäudelösungen müssen heute auch punkto Energieeffizienz neue Massstäbe setzen. Stromeffizienz ist deshalb gefragter denn je und beeinträchtigt weder formale noch ästhetische Ansprüche der baulichen Ausfüh-rung. Nutzen Sie die Möglichkeit, einen Beitrag zur Stromeffizienz zu leisten und profitieren Sie von der Förderung durch die EM ecowin Initiative.
Willi WildEM ecowin Energieberater
Elektro-Material AG
Heinrichstrasse 200
8005 Zürich
Tel. +41 44 278 11 11
Fax +41 44 278 11 91
www.em-ecowin.ch
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gebäudetechnikenergiezukunft
Bild: alphaspirit/Shutterstock
Der Menschim Mittelpunkt
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gebäudetechnikenergiezukunft
Mutige Fragen stellen!
Haben Sie den Film «Thuletuvalu » gesehen? Diese eindrücklichen Bilder von zwei ganz verschiedenen und doch so gleichen Orten auf der Welt? Eisige Kälte und tropi-sche Wärme umspülen mich in diesem Film, der Menschen zeigt, die nicht viel mehr machen, als einfach zu leben, ihr Leben zu leben. Sie jagen Robben und Walfische oder pflücken frisches Gemüse und Früchte aus ihren üppigen Gärten, haben genügend zu essen und freuen sich gemeinsam über ein einfaches, aber für sie stimmiges Leben. Zentral ist ihnen die gemeinsame Zufriedenheit aller.
Aller? Sorgen machen sie sich nicht über sich selber, aber die Zukunft ihrer Kinder be-reitet ihnen allen grosses Kopfzerbrechen. Sie können ihnen keinen Rat mit auf ihren Weg geben, weil den einen das überlebenswichtige Eis wegschmilzt und den andern das Meer ihre Insel langsam wegspült.
Der Regisseur Mathias von Gunten gibt dem Wort Klimawandel ein eindrückliches Bild. Er zeigt uns, ohne eine einzige Anschuldigung, was sich weit weg von uns ab-spielt. Im Moment sind noch wenige betroffen, aber die Frage ist, wie lange.
Was genau ist das Ziel optimal eingesetzter Gebäudetechnik? Es ist das Wohlbefinden des Menschen, welcher sich zu über 90 Prozent in Innenräumen aufhält. Die Gebäu-detechnik der Zukunft soll uns also dabei unterstützen, dass wir möglichst wenig da-von benötigen. Sie unterstützt den Architekten, intelligente Lösungen vorzuschlagen, die mit möglichst wenig Fremdenergie erstellt und betrieben werden können, und nutzt dabei auch die Qualität der eingesetzten Baustoffe. So können zum Beispiel mit dem Einsatz von Lehm das Klima reguliert und die Luft von unangenehmen Gerü-chen befreit werden, ganz ohne Einsatz von Energie. Zudem ist der Baustoff praktisch überall lokal vorhanden, einfach zu verarbeiten und optisch sehr attraktiv.
Solche Lösungen sind aber nur möglich, wenn alle Fachplaner ab Projektstart gemein-sam zusammensitzen und sich für eine langfristige und wirklich nachhaltige Lösung einsetzen, die den Menschen als Nutzer des Gebäudes in den Mittelpunkt stellt.
Was es dazu braucht? Mutige Fragen stellen! Die Bewohner von Thule und Tuvalu werden es Ihnen danken!
Jörg Watter ist dipl. Architekt ETH/SIA,
Präsident Schweizer Baubiologen SIB und
Studienleiter CAS Nachhaltiges Bauen.
www.baubio.ch
36
gebäudetechnikenergiezukunft
Die Bürowelt von morgen
mit der wertvollsten Ressource der Welt Das neueste Projekt von HOCHTIEF Development Schweiz setzt Massstäbe hin-sichtlich Nachhaltigkeit, räumlicher wie technischer Innovation, aber auch in Sachen Kosteneffizienz.
Identität
Der Name AQUATIKON spiegelt die lokale Verankerung des rund 19 000 m2 gro-ssen Bürogebäudes wider. Das lateinische «AQUA» nimmt Bezug auf das Wasser des Flusses Glatt, welches das Areal prägt. Mit der Nachsilbe «-IKON» ist der Ortsname Opfikon in den Projektnamen eingeflossen.
In einem eingeladenen Wettbewerb hat HOCHTIEF sechs Architekturbüros beauf-tragt, das Element Wasser konsequent und mit haustechnischem Nutzen in einen Ent-wurf zu integrieren. Das Siegerprojekt der Architektenarbeitsgemeinschaft Loebner · Schäfer · Weber (AAg) aus Heidelberg überzeugt durch buchstäbliche «Verflüssigung von Arbeitsprozessen». In Kombination mit höchster technischer Innovation und Effi-zienz steht AQUATIKON für eine dynamische Vision der Geschäftswelt von morgen.
Fliessende Einheit von Gestaltung und Technik
In AQUATIKON wird Wasser als erlebbares Element und gleichzeitig als technisches Medium eingesetzt. Für eine innovative Kombination von Gestaltung und Gebäude-technik stehen grosse, mit Regenwasser gespeiste aussenliegende Salinen, die in der Fassade die Struktur strömenden Wassers erkennbar machen. Weitere Salinen stehen im grossen gedeckten Atrium, wirken wie ein Lebensstrom durch das Gebäude. Die Verdunstungskühle der Salinen erfrischt und kühlt die Luft, die zur Unterstützung der Büroflächenkühlung verwendet wird. Das grosszügige Atrium umschliessen wie von Wasser geformte Stockwerksflächen. Nachts zeichnet sich die freie Form des Atriums durch vielfältige Durchdringungen an der Aussenfassade ab.
AQUATIKON aus der Nutzerperspektive
Durch einen grosszügigen und repräsentativen Haupteingang mit Foyer wird das hochwertige Atrium erschlossen, welches dank der Treppen und teilverglasten Lifte Mittelpunkt des Hauses wird, wo Austausch, Begegnung und Kommunikation statt-finden. Auf den Etagen entstehen repräsentative Adressen. Das Atrium reicht partiell bis ins Untergeschoss, garantiert Tageslichteinfall in der Tiefgarage, was die Orientie-rung vereinfacht und Beleuchtungsenergie einspart. Im Zentrum des Tiefgeschosses liegt ein grosszügiges, durch die Salinen des Atriums gespeistes Wasserbecken.
Das Gebäude ist auf einem Raster von 1,35 Metern aufgebaut, was maximale Flexi-bilität für die Nutzer gewährleistet: Alle Büroformen vom Einzel- und Doppelbüro über Kombibüros bis hin zum lichten Grossraum können in AQUATIKON realisiert werden. 3 Meter Raumhöhe und Belichtung von zwei Seiten über Fassade und Atrium garantieren die optimale Ausleuchtung der Flächen. Die Mietflächen sind als flexible
Das Bürohaus AQUATIKON: steht ganz im
Zeichen des Wassers.
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HOCHTIEF Development
Schweiz
Die HOCHTIEF Development Schweiz AG
wurde 2007 als hundertprozentige Tochterge-
sellschaft der HOCHTIEF Projektentwicklung
GmbH gegründet.
Das Unternehmen entwickelt, realisiert und
vermarktet progressive und nachhaltige Immo-
bilienprojekte auf dem Schweizer Markt. Der
Fokus liegt auf Gewerbeimmobilien und hier
insbesondere Büros und Hotels.
Dr. Ralf BellmPräsident des Verwaltungsrates der
HOCHTIEF Development Schweiz AG
HOCHTIEF Development Schweiz AG
Thurgauerstrasse 130
8152 Glattpark, Zürich-Opfikon
Tel. +41 43 455 80 00
Fax +41 43 455 80 01
www.visionsoffice.ch
www.htp.hochtief.com
Einheiten von 250 m² bis hin zu grossen zusammenhängenden Flächen bis 16 500 m² realisierbar. «Das Gebäude passt sich flexibel dem Mieter an, nicht umgekehrt», fasst Dr. Ralf Bellm zusammen.
Nachhaltigkeit und geringe Nebenkosten
AQUATIKON ist weitgehend energieautark konzipiert und genügt den nachhaltigen Energiestandards Minergie-P-ECO und Leed Platinum.
Ein grosser Anteil erneuerbarer Energien ist Grundlage des Gebäudekonzepts: Eine leistungsstarke Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach wird Strom für die hausei-genen Anlagen produzieren. AQUATIKON verfügt zudem über einen thermischen Speicher, der mit einer Wärmepumpe gekoppelt ist. Im Change-over-Verfahren wird im Sommer aus dem Speicher Kälte bezogen. Im Winter entnimmt das hochgedämm-te Gebäude seine Heizleistung aus der gespeicherten sommerlichen Abwärme aller in-ternen Anlagen, die im zentralen Speicher gesammelt wird. Der Vorteil für die Mieter liegt in minimalen Nebenkosten über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes.
Restaurant im Erdgeschoss
Im Erdgeschoss entsteht ein Restaurant, das mit frischer, regionaler und saisonaler Küche seinen Beitrag für ein ausgewogenes und angenehmes Arbeitsklima leisten wird.
Im Überblick
Das neue Bürogebäude AQUATIKON in Glattpark steht für höchste Ansprüche an Komfort, Flexibilität und Effizienz. Der Kreislauf des Wassers wird klimatisch und technisch erlebbar, ist nachhaltiger Alltag, dynamisiert und fördert den Lebens- und Arbeitsprozess. AQUATIKON steht für eine Arbeitswelt mit Lebensgefühl, Erlebnis-charakter und energetischer wie effizienter Perspektive.
Dr. Ralf Bellm fasst zusammen: «Für HOCHTIEF Development Schweiz ist Projekt-entwicklung ein mit Weitblick zu betreibendes Geschäft. Identität, Effizienz und vor allem Nachhaltigkeit sind für uns strategische Langzeitansätze, die über die Anfangs-rendite hinaus für unsere Kunden werthaltig sind. Wir prägen heute die Arbeitswelten von morgen. Hier ist Pioniergeist gefragt. Unsere Philosophie steht für unseren An-spruch: One Step Ahead.»
DEVELOPMENT
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gebäudetechnikenergiezukunft
Infrarot-Wärmestrahlung:
Die clevereWärmetechnikBei Heizungen ist ein Umdenken dringend erforderlich. Es geht um Infrarot-Wärme-strahlung – eine elektromagnetische Welle. Damit wird individuell in allen Räumen eine Wärmestrahlung erzeugt, die beim Auftreffen auf Wände, Böden, Decken und Körper absorbiert und an uns abgegeben wird. Es entsteht ein gleichmässiges und angenehmes Raumklima. Bei einer Raumtemperatur von 18° C wird diese als sehr angenehme 20 bis 21° C empfunden – man spricht von Wohlfühlwärme.
Aus einem Kilowatt Strom wird reine Wärme
Fachleute vergleichen die Infrarot-Wärmetechnik bewusst, meist aber aus Unwissen-heit mit Konvektionsheizungen, die hauptsächlich warme Luft erzeugen. Im Gegen-satz zur Infrarot-Wärmetechnik entstehen Schimmelbildung, trockene Luft, unan-genehme Luftzirkulation und Staubaufwirbelung. Aufgrund vieler Messungen und Produktvergleiche wurde die InfraPlus-Wärmetechnik entwickelt und wissenschaftlich bestätigt. Die positiven Feedbacks der Kunden über Investition, Energieeffizienz und das angenehme Raumklima sprechen eine klare Sprache.
Keine lange Leitung und teure Installationen
Der Minergiestandard wird vielfach als Verkaufsargument herangezogen. Der Mehr-aufwand und die Kosten für die Gebäudehülle können nur mit der langen Amortisa-tionszeit begründet werden. Der Strom wird mit InfraPlus zu 100 Prozent in Wärme umgesetzt. Die Strahlungswärme trocknet Wände, Boden, Decke aus und erhöht so den U-Wert der Gebäudehülle. Eine einfache Steckdose wie für jedes Haushalts-gerät genügt. InfraPlus entwickelte die modernste Wärmetechnik und wurde durch die EMPA wissenschaftlich bestätigt.
Infrarot-Wärmestrahlung sorgt für gesunde Wohlfühl-wärme.
Realistisches Energiegesetz
Wir wollen ein realistisches Energiegesetz, welches die effiziente, kostengünstige, strom-
sparende und umweltfreundliche InfraPlus-Wärmetechnik sowie zertifizierte Produkte aus der
Haustechnik fördert.
Unterzeichner: Toni Bortoluzzi, Nationalrat – Hans Killer, Nationalrat – Markus Späni, CEO –
Markus Bräm, Entwicklung – Giorgio Aeberli, Verkauf Tessin – Rolf Bissig, Verkaufskoordinator
– Ursula Bürli, BEG Energieberatung – Hanspeter Bühler, Medien – Erich Chiavi, Raumphysio-
loge – Robert Gemperle, Gesundheit – Martin Girsberger, Elektroinstallationen –
Jürg Kurtz, Architekt – Marcel Leutenegger, Bauberatung – Jürg Möckli, Marketing – Hans
Moser, Gerichtsexperte – Beat Scheuter, Landschaftsarchitekt – Hans Tanner, Messtechnik
– Gianni Schön, Energieberatung – Carlo Urbanik, Bauberater – Ueli Wintsch, Architekt –
Kunden usw.
Zentralheizungen erzeugen kalte und warme
Luftschichten.
Die Wärmeverteilung mit Infrarot-Wärmetechnik
ist gleichmässig und behaglich.
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gebäudetechnikenergiezukunft
InfraPlus AG
Nach jahrelanger Erfahrung und Aussagen von
Mitbewerbern hat Hans Tanner (Elektroninge-
nieur, St. Gallen) Messungen verschiedener
Anbieter vorgenommen, die von der EMPA
als wissenschaftlich korrekt bestätigt wurden.
Entscheidend waren die effiziente Wärmeer-
zeugung nach Bedarf, die kostengünstige In-
stallation, eine stromsparende Steuerung und
umweltfreundliche Wärmetechnik für Räume,
Wohnung, Haus und Gewerbe zu entwickeln
und herzustellen. Eine intelligente Elektronik mit
Funkthermostat und Wochenprogramm regelt
jeden Raum individuell nach Bedarf. Eine ein-
fache Steckdose wie für jedes Haushaltsgerät
genügt. Die Firma InfraPlus GmbH wurde 2012
von Markus Späni, CEO, und Markus Bräm,
Entwicklung, gegründet.
Markus Späniist CEO der InfraPlus GmbH.
InfraPlus GmbH
Breitenackerstrasse 3
5415 Nussbaumen b. Baden
Tel. +41 56 534 30 88
Fax +41 56 282 10 76
Mobil +41 79 635 59 06
www.infraplus.ch
Beitrag an die Umwelt
Ein besonders wichtiger Aspekt in Bezug auf diese Wärmetechnik ist die einzigartige Umweltfreundlichkeit. Es werden seit jeher Öl, Gas, Holz verbrannt und die Umwelt damit belastet. Es entstehen CO2-, Russ- und Lärm-Emissionen. Alle Heizsysteme benötigen übrigens Strom – auch eine Wärmepumpe. Die InfraPlus-Wärmetechnik erzeugt im Gegensatz dazu direkt Wärmestrahlung, die sehr effizient abgestrahlt wird und die Bewohner nach Bedarf wärmt. Es entstehen im Vergleich mit Zentralheizun-gen keine Kosten respektive Umweltbelastungen durch die Förderung von Energie-trägern, Transport, Herstellung und Wärmeverteilung. Der Grauenergieanteil für die Herstellung der InfraPlus-Wärmetechnik ist marginal.
Die Investition amortisiert sich selber
Die niedrigen Investitionskosten mit der InfraPlus-Wärmetechnik von 10 000 bis 15 000 Franken für ein EFH sind dank der Kosteneinsparungen innert weniger Jahre amortisiert und werden von keiner Heiztechnik erreicht. Der Stromverbrauch beträgt je nach U-Wert 600 bis 1300 Franken im Jahr. Zudem fallen keine Kosten für Tank- und Heizungsraum sowie Installation und Unterhalt an. Der Wärmeleistungsbedarf mit InfraPlus wird anhand der Raumabmessungen und dem U-Wert berechnet. Der benötigte Strom kann mit Photovoltaik und das Warmwasser mit einem Wärmepum-penboiler erzeugt werden. Der Stromverbrauch wird minimiert und liegt sogar unter dem einer Wärmepumpe.
Für ein gesundes Raumklima
Gerade in der heutigen Zeit kommt dem Gesundheitsaspekt grosse Bedeutung zu. Mit der Infrarot-Wärmestrahlung entsteht für Mensch und Tier ein sehr gesundes und gleichmässiges Raumklima. Sie wird im Gesundheitsbereich und der Therapie schon seit Jahren mit grossem Erfolg eingesetzt. Die langwellige Infrarotwärme fördert die Durchblutung, den Stoffwechsel und die Entgiftung. Und sie ist auch gut für Aller-giker.
Die Infrarot-Wärmestrahlungüberzeugt auch dank ihrer einzigartigen Umweltfreund-lichkeit.
Die Infrarot-Elemente von InfraPlus können an der Wand oder an der Decke angebracht werden;
zudem sind sie mobil auf einem Standfuss erhältlich.
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gebäudetechnikenergiezukunft
Neoperl fördert EnergieeffizienzSeit jeher nimmt sich Neoperl dem Thema Energieeffizienz ganzheitlich an: So bie-tet das Unternehmen einerseits einfache Lösungen, die es jedem Einzelnen ermögli-chen, im Alltag Wasser und Energie zu sparen. Andererseits ist Neoperl stets bemüht, die Produkte so ökologisch und energieeffizient wie möglich zu produzieren. Der NEOPERL® Wassersparer weist hierbei den Königsweg.
Wasser sparen – Energie sparen – CO2 senken
Mit einem NEOPERL® Wassersparer für Armaturen in Küche und Bad kann je-der Haushalt die wertvolle Ressource Trinkwasser schonen. Gleichzeitig wird die Energieeffizienz im Alltag nachhaltig optimiert – denn Wasser sparen heisst Energie sparen. So gesehen ist Wassersparen entgegen der landläufigen Meinung auch in was-serreichen Ländern wie der Schweiz sinnvoll. Denn ein Grossteil der Einsparungen in Bad, Dusche und Küche ist Warmwasser, für dessen Aufbereitung viel Energie benö-tigt wird. Jeder eingesparte Liter Warmwasser spart entsprechend Energie und senkt den CO2-Ausstoss.
Neoperl bietet innovative Lösungen
rund um das Thema Trinkwasser für
Bad, Dusche und Küche.
41
gebäudetechnikenergiezukunft
Neoperl Gruppe
Neoperl wurde 1959 als schweizerisch/deut-
sches Unternehmen an den Standorten Basel
und Müllheim gegründet und ist bis heute in
Privatbesitz. Neoperl entwickelt und produziert
Produkte, die den Wasserstrahl formen, die
Durchflussmenge regeln, die Wasserzufuhr
sicherstellen und dem Schutz des Trinkwas-
sers dienen. Neoperl ist ein weltweit führender
Zulieferer für die Sanitärindustrie. Weltweit
beschäftigt Neoperl über 1400 Mitarbeitende
an 21 Standorten.
Für weitere Informationen: www.neoperl.net
Christoph Weis Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter des
Geschäftsführungsbereichs Innovation der Neoperl
Gruppe. Der Diplom-Ingenieur beschäftigt sich seit
über 15 Jahren mit der Wasserspartechnologie.
NEOPERL AG
Pfeffingerstr. 21
4153 Reinach-Basel
Tel. +41 (0)61 716 74 11
www.neoperl.net
Kleines Teil mit grosser Wirkung
Das Herzstück eines NEOPERL® Wassersparers ist der integrierte Mengenregler. Dieser lässt weitestgehend unabhängig vom Leitungsdruck eine nahezu konstante Wassermenge fliessen. Es wird so viel Wasser wie nötig, aber so wenig wie möglich verbraucht. Der Mengenregler ermöglicht es so jedem Einzelnen, einen wichtigen Bei-trag zum Umwelt- und Klimaschutz und zu einem energieeffizienten Alltag zu leisten – Liter für Liter, Tag für Tag.
Neoperl setzt den Hebel bei sich selber an
Neoperl will mit seinen Produkten aber nicht nur seine Kunden zum Wasser- und Energiesparen motivieren, auch die Produkte selbst sollen so umweltfreundlich wie möglich sein. So ist Neoperl seit jeher bemüht, den Ressourcenverbrauch bei der Herstellung seiner Produkte zu minimieren und die Energieeffizienz stetig zu stei-gern. Dass Neoperl hier auf dem richtigen Weg ist, zeigt eine Studie der Technischen Universität Berlin. Diese hat im Auftrag von Neoperl den Mengenregler genauestens unter die Lupe genommen. Die Forscher zählten jeden benötigten Tropfen Wasser, jede Kilowattstunde Energie und jedes ausgestossene Kilo CO2 während des gesamten Rohstoffgewinnungs- und Herstellungsprozesses. Diese Zahlen stellten sie dem Ein-sparpotenzial eines Mengenreglers gegenüber. Die Resultate zeigen deutlich, dass die Produktion eines Mengenreglers ökologisch sinnvoll ist: Ist ein Mengenregler zehn Jahre im Einsatz, so macht er den Wasser- und Energieverbrauch während seines ge-samten Lebenswegs um ein Tausendfaches wett. Ein Mengenregler trägt also nicht nur zu einem energieeffizienten Alltag bei, er selbst ist ein rundum ökologisch und energieeffizient hergestelltes Produkt.
NEOPERL® Wassersparer helfen, beim
Duschen Warmwasser zu sparen, und tragen
so zu einem energieeffizienten Alltag bei.
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gebäudetechnikenergiezukunft
Nachhaltige Vernetzung
dank Swisscom Energy SolutionsUnser Stromnetz ist im Wechsel von Produktion und Verbrauch ständigen Schwan-kungen ausgesetzt. Eine intelligente Vernetzung kann diese Schwankungen optimie-ren. So kann die Integration von erneuerbaren Energien unterstützt und ein konkreter Schritt in Richtung nachhaltige Zukunft eingeschlagen werden.
Wir konsumieren mehr Strom denn je. Das Stromnetz ist zu einer kritischen Infra-struktur geworden. Dennoch schenken wir ihm kaum Aufmerksamkeit. Wir merken erst, dass das Stromnetz da ist, wenn es nicht mehr funktioniert. Dies kommt zum Glü ck äusserst selten vor. Ein funktionierendes Netz ist trotzdem keine Selbstverständ-lichkeit.
Das Schweizer Stromnetz in Balance
In einem Stromnetz muss immer exakt so viel Strom vorhanden sein, wie verbraucht wird. Lässt also jemand seinen Geschirrspüler laufen, muss die exakt dem Verbrauch entsprechende Energiemenge ins Netz eingespeist werden. Grund für die Schwan-kungen der Belastung im Stromnetz ist auf der einen Seite das ständige Auf und Ab des Verbrauchs. Andererseits ist die Produktion von Strom, beispielsweise aus Wind- oder Sonnenenergie, wetterabhängig und unterliegt daher unvorhersehbaren Schwan-kungen. Schiebt sich eine grosse Wolke vor die Sonne, sinkt die Produktion aus So-larpanels. Diese Energielieferanten werden in Zukunft zunehmend wichtiger für die Schweiz, vor allem in Bezug auf den geplanten Ausstieg aus der Atomenergie. Der Schweizer Übertragungsnetzbetreiber Swissgrid ist dafür verantwortlich, dass unser Stromnetz zu jeder Zeit in Balance ist. Die Realität weicht nicht selten von den Pro-gnosen ab. Um die Balance im Netz zu gewährleisten, kann zusätzlicher Strom durch Produktion dem Netz zugefü hrt oder der Verbrauch gesenkt werden. Diese flexible und auf Abruf einsetzbare Regelenergie wird heute vor allem durch Wasserkraft be-reitgestellt.
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gebäudetechnikenergiezukunft
tiko
Hinter der Lösung tiko steht die Swisscom
Energy Solutions AG mit Sitz in Olten. Sie
ist eine Tochtergesellschaft der Swisscom
AG und Repower AG. Das Unternehmen
bietet innovative und zuverlässige Lösungen
im Bereich des Lastmanagements an und
verbindet Kleinverbraucher wie z.B. elektrische
Heizsysteme sowie Grossverbraucher aus den
Bereichen Gewerbe und Industrie zu einem
Speichernetzwerk.
Frédéric GastaldoCEO
Swisscom Energy Solutions AG
Solothurnerstrasse 19
4600 Olten
tiko – das intelligente Speichernetzwerk
Eine Alternative zur Bereitstellung von Regelenergie ist das «intelligente Speichernetz-werk», das die elektrischen Heizsysteme wie Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen und Direktheizungen von Privathaushalten nutzt. Dafür installiert ein zertifizierter Elektroinstallateur ein Steuerungsmodul im Stromverteilkasten. Eine Zentrale kann bei einem Ungleichgewicht im Stromnetz den Betrieb der angeschlossenen Heizun-gen kurzfristig übersteuern und damit die Energieschwankungen ausgleichen. Dabei wird das individuelle Heizprogramm zeitlich leicht verschoben, der gesamte Strom-bezug aber bleibt währenddessen wie vom Hauseigentümer vorgesehen. Die kurzen Verschiebungen im Heizzyklus sind damit kaum spürbar. Gemeinsam kann so die Kapazität eines Wasserkraftwerks aufgebaut werden. Diese Lösung hilft mit, die Her-ausforderungen der Energiestrategie 2050 des Bundes umzusetzen: den mittelfristigen Ausstieg aus der Atomenergie, die Vergrösserung der Energieeffizienz und nicht zuletzt die Förderung neuer erneuerbarer Energien.
Ein kostenloses Angebot
Mit der Verbrauchssteuerung «tiko» von Swisscom Energy Solutions kann der Be-nutzer via App oder Webportal jederzeit und ortsunabhängig flexibel sein Heizsys-tem steuern. Beispielsweise kann er aus dem Urlaub die Heizzeit reduzieren und so Energiekosten einsparen. Gleichzeitig können rund um die Uhr Informationen zum Verbrauch der angeschlossenen Heizungsanlage abgerufen werden. Fällt eine ange-schlossene Heizung aus, wird der Benutzer per SMS oder E-Mail über die Störung informiert. So kann er umgehend eine Reparatur einleiten und ein Auskühlen des Hauses vermeiden. Durch die Teilnahme am intelligenten Speichernetzwerk und eine geringe Verschiebung des Heizzeitpunkts kann der Hausbesitzer den Einsatz neuer erneuerbarer Energien fördern und damit die Energiewende in der Schweiz unter-stützen.
Nachhaltigkeit – für Swisscom ein Kernthema
Im Jahr 2011 gab es innerhalb der Swisscom eine Arbeitsgruppe, die sich mit einem möglichen Beitrag des klassischen ICT-Geschäftes zur Energiewende beschäftigte. Da-raus entstand das Joint Venture Swisscom Energy Solutions mit dem Energieversorger Repower AG. Aber auch darüber hinaus hat Swisscom eine Nachhaltigkeitsstrategie mit klaren Zielen in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Dank der kontinuierlichen Optimierung von Endgeräten und des Betriebs ihrer Anlagen konnte Swisscom seit 1990 ihren CO2-Ausstoss halbieren und die Energieeffizienz seit 2006 um rund 25 % steigern. Weiter hat Swisscom die Initiative Energie- und Klimapio-niere ins Leben gerufen, mit der sie bisher über 11 000 Schweizer Schülerinnen und Schüler erreicht hat. Die Schüler lernen die Zusammenhänge von Klima, Klimaerwär-mung, Energieeffizienz und menschlichem Verhalten kennen und wenden ihr erlern-tes Wissen anschliessend in einem eigenen Klimaschutzprojekt an. Über 500 lokale Klimaschutzprojekte wurden bereits umgesetzt.
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gebäudetechnikenergiezukunft
Präsenzabhängige Beleuchtungssteuerung
Umfassend effizientPräsenz aus einer Hand
Wenn es um das bedarfsgerechte und energieeffiziente Schalten von Licht geht, ist Theben HTS AG seit Langem ein Marktführer. Der prämierte, komplett flache Präsenzmelder PlanoCentro ist ein besonderes Highlight des Produktportfolios.
In der Gebäudetechnik ist es schon lange «state of the art», Lichter sowie Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen bewegungs- und präsenzabhängig zu steuern. Die Prä-senz- und Bewegungsmelder dafür müssen stets aufgrund von funktionalen, örtlichen und nutzerorientierten Überlegungen gewählt werden. Denn je nach Raumgeometrie und Nutzung ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an sie.
Ein Objekt, in dem das Produktportfolio von thebenHTS bestens zur Geltung kommt, ist die Pflegefachschule des Kantons Bern im Campus BZ Pflege in Bern Ausserhol-ligen. Wichtig fürs erfolgreiche Lernen ist dort neben der gelungenen Architektur eben auch angenehmes Licht. Dieses wird dank thebenHTS und KNX intelligent und energieeffizient gesteuert.
Architektonisch war es eine grosse Herausforderung, den Campus in die verwinkelte Parzelle eines ehemaligen Werkhofareals im Westen Berns zwischen Autobahn, Eisen-
Bieten Komfort und Effizienz in der
Gebäudeautomation: Präsenzmelder
Eingangsbereich im Campus BZ Pflege der Pflegefachschule des Kantons Bern – Architektonisch
durchdacht sind der Innenausbau und die Farbgestaltung der Räume und Korridore.
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gebäudetechnikenergiezukunft
Neueste Preise für innovative Produkte
wie thePrema Präsenzmelder
Matthias RussenbergerLeiter Verkauf und Marketing
Theben HTS AG
Im Langhag 7b
CH-8307 Effretikon
Tel. +41 52 355 17 00
Fax: +41 52 355 17 01
www.theben-hts.ch
bahn, Tram und die viel befahrene Freiburgstrasse einzupassen. Die kpa architekten haben diese Aufgabe bestens gemeistert. Der Campus erfüllt den Minergiestandard und verfügt über eine eigene Photovoltaikanlage. Architektonisch durchdacht sind auch der Innenausbau und die Farbgestaltung der Räume und Korridore.
Energieeffizient verbessern und Komfort erhöhen
Theben HTS AG mit Sitz in Effretikon (Schweiz) ist eines der führenden Unterneh-men im Bereich der Gebäudeautomation. Unser Leitsatz «Energie zur rechten Zeit, am richtigen Ort und mit der nötigen Intensität» steht für unsere Bemühungen, den Energieverbrauch im Gebäude zu senken und gleichzeitig Komfort und Sicherheit für die Benutzer zu erhöhen.
Ständig entwickeln wir uns weiter und zeigen unsere Innovationskraft auch in unseren neuesten Produkten wie der thePrema Familie, welche komplett in der Schweiz ent-wickelt wurde und höchsten Ansprüchen sowohl bei Funktionen wie auch im Design genügt.
Qualität und Kundenbetreuung haben bei uns einen hohen Stellenwert.
Theben HTS AG in Effretikon (Schweiz)
Do Fr 13– 20 Sa So 10– 18 www.bauen-wohnen.ch
16. – 19.4.2015 Tägi Wettingen
Quelle: marty häuser ©
Frühlingsmesse für Bauen, Wohnen und Garten
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gebäudetechnikenergiezukunft
Alpha-InnoTec
ErneuerbareEnergien nach Mass
Die Alpha-InnoTec
Die Kompetenz von Alpha-InnoTec zeigt sich
im eindrücklichen gesamtschweizerischen
Feldbestand von über 25 000 Wärmepumpen,
welche die in der Luft, im Boden und im
Wasser gespeicherte Sonnenenergie effizient
nutzen, die Heizkosten massiv senken und
einen grossen Beitrag zur Schonung der
Umwelt leisten.
Alpha-InnoTec konzentriert sich auf die Beratung, den Verkauf und den Kundendienst im Bereich der Wärmepumpen- und Solarsysteme. Dank konsequenter Marktausrich-tung hat sich Alpha-InnoTec national zum Marktführer für Wärmepumpen entwi-ckelt.
Dank der hohen Qualität der Produkte und der jahrelangen Erfahrung bei der Pla-nung hat Alpha-InnoTec als einer der ersten Lieferanten in der Schweiz das «Zertifikat Wärmepumpen-System-Modul» erlangt. Zudem ist man bei Swissolar, dem Schweize-rischen Fachverband für Solartechnik, als anerkannter «Solarprofi» gelistet.
Erfahrene Mitarbeiter im Innen- und Aussendienst stellen ihre Arbeitskraft konse-quent in den Dienst des Kunden, wie Heizungsinstallateure und -planer, Architekten, aber auch Verwaltungen und Endkunden. Nach der Montage und der Inbetriebnahme der Wärmepumpe steht ein eigener kompetenter Kundendienst zur Verfügung.
Der Kunde mit seinen Wünschen spiegelt sich auch in der Angebotspalette. Als Komplettsortimenter agiert Alpha-InnoTec in folgende Richtungen:• Haus-Wärmepumpen für Neubauten und Modernisierungen• «Professionell»-Wärmepumpen speziell für Mehrfamilienhäuser,
gewerbliche Immobilien und industrielle Zwecke• Solarkollektoren in Standard-, Grossflächen- und Design-Ausführungen
für Auf- und Indach-Montage• Photovoltaik-Komplettanlagen• Speichertechnologie für eine effiziente Energienutzung• Kundendienst-Produkte für Service und Wartung
Peter FuchsLeiter Verkauf, Tel. +41 58 252 20 50
Alpha-InnoTec
c/o ait Schweiz AG
Industriepark
6246 Altishofen
Tel. +41 58 252 20 00
Fax +41 58 252 20 01
www.alpha-innotec.ch
E I N E M A R K E D ER S C H U LT H ES S G R O U PE I N E M A R K E D ER S C H U LT H ES S G R O U P
Viktor Röthlin, der
perfekte Marken-
botschafter für
Alpha-InnoTec
Marathon-Europameister Viktor
Röthlin heizt mit einer Wärmepumpe
von Alpha-InnoTec, weil ihm der
Schutz der Umwelt am Herzen liegt.
Denn nur saubere Luft garantiert
ihm die nötige Energie. Die Zu-
sammenarbeit mit Viktor Röthlin ist
für Alpha-InnoTec ideal, basiert sie
doch auf den gemeinsamen Zielen:
Schutz der Umwelt, Erbringen von
Höchstleistungen und Leaderschaft.
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energiemanagementenergiezukunft
Bild: agsandrew/Shutterstock
UngeahnteMöglichkeiten
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energiemanagementenergiezukunft
Digitalisierung schafft Wettbewerbsvorteile
Die Digitalisierung ist derzeit auf dem Weg, den nächsten fundamentalen Umbruch zu befeuern. Nach eroberten Märkten wie Fotografie, Musik, User-Data oder Wer-bung geht es nunmehr um Energie. Der Einzug der IT erfolgt durch Sensoren und Micro-Chips, die in Geräten und Anlagen auf allen Spannungsebenen filigran Strom- und Energieverläufe messen. Mit wenig Aufwand werden so Big Data produziert. Die sinnvolle Verarbeitung und Verknüpfung dieser Daten bietet Nutzern ungeahnte Möglichkeiten. Produktionsanlagen, Maschinen, Gebäude, Hotelkomplexe, Kliniken, Datenzentren, Infrastrukturen aller Art und ganze Stadtteile werden transparent, bes-ser steuerbar und effizienter.
Moderne Energiemanagement-Systeme nutzen diese Technik und werden derzeit ein-geführt, um nationale und internationale Nachhaltigkeitsziele zur CO2-Reduzierung und Energieeffizienz schneller zu erreichen (zum Beispiel ISO 50001). Die Resultate sind erstaunlich. Entsprechende Massnahmen reduzieren Grundlast-, Betriebslast- und Spitzenlastkosten beträchtlich.
Der nächste Quantensprung zur massiven Effizienzsteigerung und zur weiteren Kos-tenersparnis ist die direkte Verknüpfung von Daten des Energieverlaufs mit Prozessen und Systemzuständen. Somit werden teure Inkohärenzen sichtbar oder lange War-tungs- und Stillstandszeiten vermieden. Energiemanagement-Systeme werden somit zum Wettbewerbsvorteil. Make the most of your energy!
Matthias Bölke ist CEO der
Schneider Electric Schweiz AG.
www.schneider-electric.com
50
energiemanagementenergiezukunft
Das Programm für
Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Neue N
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Beleuchtung
Unterhaltungs-
elektronik
Informatik und Kommunikation
Haushaltsgeräte
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Mobilit
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Fahrv
erhal
ten
Fahrzeuge und
Fahrzeug-
komponenten
Energie aus
Umgebungswärme
Energie aus Infrastruktur-anlagen
Kleinwasserkraft
Thematische Schwerpunkte
und Querschnitts -
themen
Gebäude
Erneuerbare
Energ
ien
MobilitätIndustrie
und
Diens
tlei
stungen
Ele
ktr
oger
äte Städte ∙ Gemeinden ∙ Regionen
Aus- und Weiterbildung
Kommunikation
51
energiemanagementenergiezukunft
Welche Stossrichtungen
verfolgt EnergieSchweiz?
Effizienz, Konsistenz, Suffizienz – dies sind
die drei Strategien, welche Privatpersonen,
Wirtschaft und öffentliche Hand verfolgen
können, um den Energieverbrauch sowie
die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Indem die Effizienz von Geräten, Gebäuden
und Fahrzeugen erhöht wird, kann der-
selbe Zweck mit weniger Energie erreicht
werden. Die Konsistenz ist gewährleistet,
wenn erneuerbare Energieträger anstelle
von nicht erneuerbaren eingesetzt werden.
Und Suffizienz bezeichnet eine genügsame
Lebens- und Wirtschaftsweise, welche
die Ressourcen schont und kombiniert
mit Effizienzmassnahmen eine nachhaltige
Entwicklung und das gleiche Mass an Lebens-
qualität ermöglicht. Dies auch im Sinne der
2000-Watt-Gesellschaft.
Daniela BomatterGeschäftsführerin EnergieSchweiz
Daniel BüchelProgrammleiter von
EnergieSchweiz
Programm EnergieSchweiz
Bundesamt für Energie BFE
Postfach
3003 Bern
www.energieschweiz.ch
Zur Umsetzung der Schweizer Energiestrategie 2050 bedarf es vieler gut aufei-nander abgestimmter Massnahmen. Dazu gehören Förderprogramme wie die kostendeckende Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien, Lenkungs-abgaben wie die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe und Minimalvorschriften wie die Effizienzvorschriften für Gebäude und Geräte. Nicht weniger wichtig als die gesetz-lichen Massnahmen sind die freiwilligen Aktivitäten zugunsten der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien.
Und hier setzt EnergieSchweiz an: Das 1991 vom Bundesrat ins Leben gerufe-ne und vom Bundesamt für Energie geleitete Aktionsprogramm ist die nationale Drehscheibe, von der aus solche Aktivitäten gefördert und schweizweit koordiniert werden. Dies in enger Zusammenarbeit mit anderen Bundesämtern, den Kantonen und Gemeinden sowie zahlreichen Partnern aus Wirtschaft, Umweltverbänden und Konsumentenorganisationen.
Die Schwerpunktthemen sind Mobilität, Gebäude, Elektrogeräte, erneuerbare Ener-gien sowie Industrie und Dienstleistungen. EnergieSchweiz fördert mit Informati-on und Beratung das Wissen und die Kompetenz in Energiefragen bei der breiten Bevölkerung und wichtigen Zielgruppen wie etwa den Hauseigentümern oder Ge-werbe- und Industriebetrieben. Mit spezifischer Aus- und Weiterbildung sorgt das Programm zudem dafür, dass die Schweiz in allen Branchen, die mit Energieeffizienz und erneuerbaren Energien zu tun haben, über entsprechend qualifizierte Fachkräfte verfügt. Nicht zuletzt unterstützt EnergieSchweiz erfolgsversprechende Konzepte zur Förderung eines sparsamen Energiekonsums oder von erneuerbaren Energien und be-gleitet diese bis zu ihrer Marktreife.
Unser Engagement: unsere Zukunft.
Nationale Drehscheibe:EnergieSchweiz fördert und koordiniert schweizweitvielfältige Aktivitäten zugunsten der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien.
«EnergieSchweiz ist ein wichtiger Treiber für die Neuausrichtung der Schweizer Energiepolitik. Durch innovative Projekte im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien, Unterstützung von Aus- und Weiterbildung, Sensibilisierung
und Kommunikation tragen wir massgebend dazu bei, dass Neues marktfähig wird und Sichtbarkeit erlangt.»
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energiemanagementenergiezukunft
AEW ENERGIE AG
Engagiert für eine halbe Million Kunden Ohne Energie geht nichts. Ob Smartphone, warme Dusche oder beheizte Wohnung – Energie ist ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens. Die AEW Energie AG sorgt dafür, dass dies so bleibt. Sie ist Netzbetreiber, Stromproduzent, Verkäufer, Wärmelie-ferant, Telekommunikationsprovider, Arbeitgeber und sie versorgt im Aargau gemein-sam mit den kommunalen Partnern über eine halbe Million Menschen mit Strom.
Versorgungssicherheit als oberstes Ziel
Dazu investiert die AEW Energie AG kontinuierlich in den Aus- und Umbau der Net-ze, Unterwerke und Trafostationen. Jede Woche kommen etliche Meter neuer Kabel dazu. So stellt sie sicher, dass die Netzinfrastruktur stets auf einem optimalen Stand ist und alle Kunden zuverlässig mit Strom versorgt werden. In der seit 1.10.2013 di-rekt versorgten Gemeinde Gansingen führte die AEW Smart Metering ein. Zugleich schafft sie damit die Voraussetzungen für ein Smart Grid, ein intelligentes Stromnetz. Ein solches Smart Grid unterstützt die zukunftsorientierte Netzentwicklung mit einer höheren Gesamteffizienz. Ausserdem läuft seit April 2010 in Rheinfelden der Feld-versuch des Pilotprojektes VEiN in einem Quartier am Rhein. Die Abkürzung steht für «Verteilte Einspeisung in Niederspannungsnetze». Das Projekt soll vor allem die Auswirkungen der dezentralen Produktion auf das Netz erforschen.
Ab 2015: 100 % erneuerbare Energie in der Grundversorgung
Seit 1. Januar 2015 werden die Privat- und Firmenkunden in der Grundversorgung mit Strom aus 100 Prozent erneuerbarer Energie versorgt. Damit beschreitet die AEW neue Wege und folgt als eine der ersten Energieversorger dem politischen Willen im Rahmen der Energiestrategie 2050.
AEW Naturstrom mit Effizienzbonus
Die klare Ausrichtung der AEW auf erneuerbare Energien wird auch von den Kunden anerkannt. Bereits fast jeder fünfte AEW Kunde unterstützt mit seiner Entscheidung
Engagiert, effizient und erneuerbar – diese Begriffe beschreiben die Leitliniender AEW Energie AG.
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energiemanagementenergiezukunft
AEW Energie AG
Die AEW Energie AG ist ein selbstständiges
Unternehmen im Besitz des Kantons Aargau.
Mit der sicheren, kompetitiven und umwelt-
gerechten Stromversorgung leistet die AEW
einen wesentlichen Beitrag zur Standort-
attraktivität. Dazu engagiert sich die AEW
primär im Aargau in der Stromproduktion sowie
als führende Netzbetreiberin und Stromlie-
ferantin für ihre Kunden. Zudem erbringt sie
Dienstleistungen rund um die Energie (Strom
und Wärme) und im Bereich der Telekommuni-
kation. Die AEW ist Aktionärin und Geschäfts-
partnerin der Axpo.
Dr. Hubert ZimmermannCEO
AEW ENERGIE AG
Obere Vorstadt 40
5001 Aarau
www.aew.ch
für den Kauf von AEW naturstrom oder AEW naturstrom+ den Ausbau von zer-tifizierter erneuerbarer Energie. Die AEW Naturstromprodukte erfüllen anerkannte Standards und sind vom Verein für umweltgerechte Energie (VUE) mit dem «na-turemade» Qualitätslabel zertifiziert. Naturstromkunden, die mindestens 15 Prozent Strom im Vergleich zum Vorjahr einsparen, profitieren vom Energieeffizienzbonus in Form einer Gutschrift auf der Stromrechnung.
Wind, Wasser und Sonne
Fast lautlos drehen sie sich, die 16 Rotoren des Windparks Juvent SA auf dem Mont Crosin im Berner Jura. Windenergie bringt viele Vorteile. Da ist nicht nur der As-pekt der Umweltfreundlichkeit, sondern sie ist auch vergleichsweise günstig und kann Strom für viele Haushalte liefern. Seit 1996 ist die AEW Energie AG am Windpark beteiligt. In Zukunft sollen sich auch im Aargau Windräder drehen. An der Grenze zum Kanton Solothurn ist der Windpark Burg AG gemeinsam mit Partnern sowie der Standortgemeinde Kienberg in der Entwicklung. Ein zweites Projektvorhaben, der Windpark Lindenberg, ist in Vorbereitung.
Die AEW Energie AG ist an verschiedenen Kraftwerken an der Aare, der Limmat und am Rhein beteiligt und betreibt in Bremgarten zwei eigene Wasserkraftwerke, das Wasserkraftwerk Bremgarten-Zufikon und das Kleinwasserkraftwerk Bremgarten-Bruggmühle. Hinzu kommen Photovoltaikanlagen im Aargau. Beim Photovoltaik-contracting übernimmt die AEW für Dritte die Errichtung, den Betrieb und Unter-halt der Photovoltaikanlage.
AEW Wärmecontracting
CO2-neutrale und ökologische Energielösungen anbieten – dies hat sich die AEW Energie AG zum Ziel gesetzt. Neben Naturstromprodukten leisten Wärmeverbun-de einen wichtigen Beitrag. Insgesamt betreibt die AEW im Contracting 69 Wär-meverbunde – überwiegend auf der Basis von neuen erneuerbaren Energien. Mehr als 11 800 Haushalte werden zuverlässig mit Komfortwärme und zum Teil auch mit Energie für Warmwasser versorgt. Damit reduziert die AEW die CO2-Emissionen im Jahr um einige Tausend Tonnen. Sie ist dabei als Contractingpartner Erbauer und Betreiber dieser Anlagen.
Zu den Wärmecontracting-Kunden zählen Eigenheimbesitzer, Immobilienverwaltun-gen, Investoren, Gewerbetreibende sowie Gemeinden und Städte. Eines der neusten Projekte ist der Wärmeverbund Rheinfelden Mitte, der in Kooperation der AEW Ener-gie AG und der Stadt Rheinfelden mit der Feldschlösschen Getränke AG entstanden ist. Auf Grundlage der Abwärme, die in den Produktionsanlagen der Brauerei anfällt, werden mithilfe von Wärmepumpen rund 600 Haushaltungen mit Energie versorgt.
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energiemanagementenergiezukunft
Alles per Smartphone zu steuern
Energieeffizienz zieht ins Smart Home einDie vom Bundesrat angestossene Energiewende (Energiestrategie 2050) setzt insbe-sondere zwei Schwerpunkte: einen effizienteren Umgang mit Energie und einen höhe-ren Anteil der erneuerbaren Energien aus Wasserkraft, Solar- und Windanlagen. Beim effizienten Umgang mit Energie in Privathaushalten spielen Smart-Home-Lösungen eine wichtige Rolle.
Smart Home, Smart Living, eHome, intelligentes Wohnen: vier Begriffe – eine Be-deutung. Eine standardisierte, offene Plattform – im Grunde ein kleiner, aber voll ausgewachsener Computer – vernetzt alle Systeme im Haus miteinander: Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Sicherheitstechnik, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselekt-ronik. Alles per Smartphone zu steuern.
Hilfreiche Apps
Keine Zweifel mehr auf der Fahrt in die Ferien. Ein Blick auf die App bestätigt, dass zu Hause alle Fenster geschlossen und alle Elektrogeräte ausgeschaltet sind. Wer es vergessen hat, kann die Alarmanlage auch noch aus der Ferne einschalten. Ganz Vor-sichtige haben an diversen Stellen im Haus Kameras installiert und können unterwegs den hoffentlich ereignislosen Film aus dem eigenen Heim anschauen.
Inzwischen verfügt die BKW über ein umfangreiches Portfolio von Energiemanage-mentlösungen. Zudem engagiert sie sich in Forschungsprogrammen zur Entwicklung innovativer Technologien. Die BKW verfolgt das Ziel, zur führenden Energiedienst-
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energiemanagementenergiezukunft
Kurzportrait BKW
Die BKW Gruppe ist ein bedeutendes Schwei-
zer Energie- und Infrastruktur-Dienstleis-
tungsunternehmen. Sie beschäftigt mehr als
3000 Mitarbeitende, versorgt zusammen mit
Partnern rund eine Million Menschen mit Strom
und deckt alle Stufen der Energieversorgung
ab: von der Energieproduktion über den Han-
del und den Transport bis hin zum Verkauf. Ne-
ben der reinen Energieversorgung entwickelt,
implementiert und betreibt die BKW Energiege-
samtlösungen für Privat- und Geschäftskun-
den sowie Energieversorgungsunternehmen
und Gemeinden. Zudem engagiert sie sich
in Forschungsprogrammen zur Entwicklung
innovativer Technologien für eine nachhaltige
und sichere Energieversorgung.
Roland SchubertSenior Editor
Corporate Communications, BKW AG, Bern
BKW AG
Viktoriaplatz 2
3000 Bern 25
Tel. +41 58 477 51 11
www.bkw.ch
leisterin der Schweiz zu werden. Das bedeutet auch, dass sie frühzeitig neue Tech-nologien und deren Nutzen für die Kunden erkennen muss. Ziel ist es, Komplett-energielösungen (Strom plus Wärme) anzubieten, einschliesslich des notwendigen Energiemanagements. Dies ist besonders bei komplexen Systemen, die diverse Tech-nologien integrieren, äusserst anspruchsvoll.
Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschung
Da die BKW keine eigene Grundlagenforschung betreibt, hat sie das Technology Cen-ter Nidau ins Leben gerufen, um die Energiewende aktiv zu unterstützen und dafür Produkte auf den Markt zu bringen. Dabei setzt die BKW auf die Zusammenarbeit mit entsprechenden Institutionen im Hochschul- und Forschungsbereich. So arbeitet die BKW beispielsweise im Forschungszentrum zum intelligenten Wohnen «iHome Lab» der Hochschule Luzern mit; die Forscher rechnen mit einem Effizienzgewinn von 20 Prozent dank eines besseren Energiemanagements in Gebäuden. Darüber hinaus ist die BKW an sechs der sieben Forschungszentren des Bundes (SCCER) als Industriepartnerin beteiligt.
Die BKW wird ihr Portfolio von Energiemanagementlösungen weiter ausbauen. Auf der Basis einer standardisierten Plattform, die Partner für ihre Applikationen nut-zen, ist künftig ein umfassendes Energiemanagement (Strom und Wärme) möglich. Die Temperaturregelung kann nicht nur individuelle Heizkörper erfassen, sondern direkt auf die Wärmequelle (Gas-, Ölheizung etc.) einwirken. Die Kombination von Raumkomfort, Energieeffizienz und Betriebssicherheit der Anlagen eröffnet neue Umsetzungsmöglichkeiten. Dies berücksichtigt beispielsweise auch die Luftfeuchtig-keit, die aktiv geregelt wird und erst im Zusammenspiel mit der Raumtemperatur den gewünschten Wohlfühlfaktor erreicht. Alle genannten Regelgrössen lassen sich zudem mit der Wettervorhersage kombinieren. Abhängig von der Kurzfristprognose lässt sich das Raumklima sehr effizient steuern.
Diese standardisierte Plattform wird universell einsetzbar sein. Hat ein Hauseigen-tümer beispielsweise einen Vertrag mit einem Sicherheitsunternehmen, kann sich das Unternehmen über eine Standardschnittstelle an die Plattform anschliessen und die eigene Applikation aufspielen. Alarmmeldungen gehen dann direkt an die Leit-stelle des Sicherheitsunternehmens. Aufgrund der Universalität der Plattform sind zahlreiche weitere Anwendungen denkbar, die das Leben sicherer und komfortabler machen. Beispiel Zweitwohnungsbesitzer: Sie sind jetzt in der Lage, ihr Haus oder ihre Wohnung auch dann zu steuern und zu überwachen, wenn sie nicht vor Ort sind.
Die beschriebenen Lösungen erhöhen nicht nur den Komfort für die Kunden, sie verbessern zudem das Energiemanagement und führen so zu der gewünschten Energieeffizienz.
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energiemanagementenergiezukunft
EKZ Smart Grid Labor:
Innovationen auf dem PrüfstandIm Smart Grid Labor testen Fachleute der EKZ innovative Technologien auf ihre Pra-xistauglichkeit. Ziel davon ist es, das Stromverteilnetz auf die Zukunft vorzubereiten. Ein solch zukunftweisendes Projekt ist der Batteriespeicher. Im März 2012 haben die EKZ in Zusammenarbeit mit ABB die Pionieranlage in Betrieb genommen und neh-men damit europaweit eine Vorreiterrolle ein. In der Schweiz ist es der bisher grösste Speicher und den EKZ ist es gelungen, mit diesem wichtige Meilensteine zu erreichen.
Mit dem Batteriespeicher reagieren die EKZ auf die Energiestrategie 2050, die eine Ab-kehr von der Atomenergie vorsieht. Der Bedarf an elektrischer Energie soll stattdessen vermehrt durch Solar- und Windenergie gedeckt werden. Diese neuen erneuerbaren Energien sind jedoch – im Gegensatz zu den traditionellen Energieträgern – zeitlich unregelmässig verfügbar: Sonne und Wind produzieren Strom nicht immer exakt dann, wenn er gebraucht wird. Um die Systemstabilität zu gewährleisten, müssen aber die Stromerzeugung und der -verbrauch jederzeit im Gleichgewicht sein. Ansonsten kommt es zu Netzschwankungen, die im Extremfall zu Stromausfällen führen.
Ideale Testbedingungen auf dem EKZ Areal
Eine Lösung für diese Herausforderung ist der Batteriespeicher, wie ihn die EKZ betreiben. Dieser nimmt überschüssigen Strom auf und speist ihn in knappen Zei-ten zurück ins Netz. Der Speicher steht auf dem EKZ Areal in Dietikon, wo ideale Testbedingungen vorherrschen. Hier ist der Energiespeicher direkt an das Mittelspan-nungsnetz der EKZ angeschlossen. Zudem betreiben die EKZ auf dem Areal eine Test-Photovoltaikanlage, die in das System eingebunden ist.
Die EKZ nehmen mit dem Batteriespeicher europaweit eine Vorreiterrolle ein.
432 Speichermodule mit insgesamt
10 368 Lithium-Ionen-Batterien
Die Elemente des Batteriespeichers
stehen auf dem EKZ Areal in Dietikon.
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energiemanagementenergiezukunft
Über die EKZ
Die EKZ setzen rund zehn Prozent der in der
Schweiz benö tigten elektrischen Energie ab.
Damit gehö ren sie zu den grö ssten Schweizer
Energieversorgungsunternehmen. Insgesamt
profitieren rund eine Million Menschen von
einer sicheren, umweltgerechten Stromversor-
gung und der breiten Dienstleistungspalette
des Unternehmens. Die EKZ engagieren
sich mit zahlreichen Massnahmen fü r die
Erhö hung der Energieeffizienz und die
Fö rderung erneuerbarer Energien. Insgesamt
beschä ftigen die EKZ rund 1500 Mitarbeiten-
de, darunter 172 Lernende.
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ)
Dreikönigstrasse 18
8002 Zürich
Tel. +41 58 359 51 11
www.ekz.ch
In einem rund 12 Meter langen Container sind die Lithium-Ionen-Akkus unterge-bracht. «Die Batterie liesse sich vermutlich noch gut um die Hälfte verkleinern, indem man die gleichen Akkus dichter zusammenpackt», sagt Michael Koller, Fachspezialist für den Energiespeicher bei den EKZ. Im Container befinden sich 10 368 Stück dieser Lithium-Ionen-Batterien, die von der Technologie her vergleichbar sind mit denen von normalen Akkus aus Elektroautos. In einem zweiten Container wird der Gleich-strom der Batterie in Wechselstrom umgewandelt.
Der Batteriespeicher hat eine maximale Leistung von einem Megawatt und kann 580 Kilowattstunden Strom speichern. «Bei einem Netzausfall könnten wir damit rund 500 Haushalte für eine halbe Stunde mit Strom versorgen», schätzt Michael Koller. Bei der Inbetriebnahme 2012 gehörte der EKZ Energiespeicher europaweit zu den gröss-ten. Unterdessen hat Deutschland aufgeholt: In Schwerin wurde im September 2014 ein Batteriespeicher mit einer Leistung von fünf Megawatt und fünf Megawattstunden in Betrieb genommen. Grosser Schritt in die Stromzukunft
Seit Juni 2014 liefern die EKZ mit ihrem Batteriespeicher Primärregelenergie an die Swissgrid, die Betreiberin des Schweizer Übertragungsnetzes. Swissgrid hat den Spei-cher einer aufwändigen technischen und betrieblichen Prüfung unterzogen und in der Folge für die Lieferung von Regelenergie qualifiziert – als europaweit ersten eigen-ständigen Batteriespeicher, der nicht durch konventionelle Kraftwerke abgesichert ist. Damit der Speicher zuverlässig der Frequenz nachfahren kann und nicht plötzlich leer ist, wenn er Strom liefern soll, wurde im Vorfeld die Steuerung programmiert. Dazu haben die EKZ mit viel Aufwand komplexe Regelalgorithmen entwickelt. Die unein-geschränkte Präqualifizierung des Batteriespeichers ist ein Zeugnis für die Relevanz und Qualität dieser Arbeit.
Smart Grid Labor: Innovationen unter einem DachUnter dem Dach des EKZ Smart Grid Labors laufen die Fäden von zahlreichen Projekten
zusammen. Alle verfolgen das gleiche Ziel: das Verteilnetz optimal auf die Zukunft vorzubereiten.
Neben der Erprobung von Batteriespeichern widmet sich das Smart Grid Labor auch der
Photovoltaik – jener erneuerbaren Energie, die im Kanton Zürich das grösste Potenzial aufweist.
Mittels einer Testanlage prüfen die EKZ, wie diese Technologie am besten ins Verteilnetz
eingebunden werden kann. Zudem werden Strategien dafür entwickelt, wie man mit den
wetterbedingten Schwankungen der Solarenergie umgehen kann. Dazu testen die EKZ eine
Kombination aus Wetterprognosen, Satellitenbildern und einer lokalen Weitwinkelkamera.
Weitere Projekte des Smart Grid Labors betreffen beispielsweise die Netzqualität, System-
dienstleistungen im Verteilnetz, dynamisches Lastmanagement oder neue Planungsinstrumente
für die Netzberechnung.
Der Batteriespeicher ist ans Mittelspannungsnetz sowie an die Photovoltatikanlage angeschlossen.
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energiemanagementenergiezukunft
Pöyry Management Consulting
Der Charakter von Veränderungen Tiefgreifende regulatorische Anpassungen, neue Dynamiken am Markt, soziopoliti-sche Unsicherheiten und neue Technologien: Die Energiebranche in Europa befindet sich seit Jahren im Umbruch und eine Stabilisierung der neuen (Un-)Gleichgewichte ist noch nicht absehbar.
Schauen wir in der Geschichte zurück, so kommt man häufig zum Schluss, dass die grossen Veränderungen als logische Konsequenz der vorangegangenen Ereignisse ei-gentlich klar hätten vorausgesagt werden können. Doch sind signifikante Verände-rungen tatsächlich so einfach vorhersehbar oder spielt der Zufall eine viel grössere Rolle, als wir uns eingestehen wollen? Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Herausforderung für Unternehmer
Ereignisse wie Fukushima oder der arabische Frühling waren sicher schwerer zu an-tizipieren als der Durchbruch der Photovoltaik oder die Flut an neuen Regulatio-nen, welche die liberalisierten Energiemärkte überschwemmen. Unabhängig davon ist es jedoch Fakt, dass tiefgreifende Veränderungen häufig disruptiv, als revolutionäre Erscheinungen auftreten und nicht einer stetigen, sukzessiv zunehmenden Evolution unterliegen.
Es ist jedoch auch so, dass sich viele dieser revolutionären Veränderungen häufig über längere Zeit, beinahe unbemerkt, auf kleiner Flamme ankündigen, bevor sie ihre Ener-gie sprunghaft in einem grossen Flächenbrand freisetzen. Die komplexe Herausfor-derung für Unternehmer ist es, diese kleinen Flammen frühzeitig zu entdecken und zu überwachen, um bei Ausbruch des Feuers bereit zu sein und damit ein möglichst grosser Anteil der freigesetzten Energie positiv in das eigene Unternehmen abgeleitet werden kann.
Angepasste Lösungen entwickeln
Als Marktteilnehmer der Energiebranche sollte man sich also aktuell stärker denn je die Frage stellen, welche kleinen Flammen den nächsten grossen Flächenbrand bewir-ken werden.
Ist es ein Durchbruch bei den Batterietechnologien, eine europaweite Einführung von Kapazitätsmärkten oder Märkte für Flexibilitäten, eine neue CO2-Regulierung mit stark ansteigenden CO2-Preisen, eine starke Elektrifizierung des Privatverkehrs oder das Eintreten von Netzparität von neuen Erneuerbaren wie PV und Wind?
Als internationale Strategieberatung mit Fokus auf den Energiemarkt beobachtet Pöyry Management Consulting all diese Entwicklungen und viele mehr, um die signi-fikanten Wendepunkte rechtzeitig zu antizipieren, damit gemeinsam mit den Kunden individuelle und auf die jeweiligen Geschäftsmodelle angepasste Lösungen entwickelt werden können.
Pöyry Management Consulting
Erfolgreiche Marktteilnehmer sind einen Schritt
voraus – sie passen ihre Strategien,
Geschäftsmodelle und Betriebsabläufe so an,
dass sie den Wandel anführen. Gleich, ob
Sie ein Unternehmen leiten, Investor oder
politischer Entscheidungsträger sind –
auf Pöyry können Sie sich verlassen:
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Berater mit grosser Erfahrung in der
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schen Länder – 70 Prozent der führenden
europäischen Energieversorger haben sich
für Pöyry als Berater entschieden.
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Bereichen konventionelle Erzeugung,
erneuerbare Energien, Speicherung,
Handel, Netze, Gas Infrastruktur, Vertrieb
und Energiedienstleistungen.
Pöyry Management Consulting ist der Berater
erster Wahl und unterstützt Unternehmen bei
strategischer Entwicklung und Umsetzung,
betrieblicher Planung und Optimierungen,
Bewertungs- und Transaktionsservices sowie
Marktanalysen und Richtlinienberatung.
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energiemanagementenergiezukunft
Roland Lorenzist Vice President, Head of Central and South Europa
und Präsident des Verwaltungsrates von
Pöyry Management Consulting.
Pöyry Management Consulting (Schweiz) AG
Herostrasse 12
8048 Zürich
Tel. +41 44 288 90 90
Fax +41 44 288 90 91
www.poyry.ch
Erwartetes Jahr der Erreichung von Grosshandels-Netzparität
Ist das Ende der Förderung für Erneuerbare in Sicht? Pöyry Management Consulting hat im Oktober 2014 untersucht, wann es ohne Sub-ventionen zu einem Gleichgewicht der Erzeugungskosten aus konventionellen und den erneuerbaren Energieträgern kommen könnte, respektive wann deren Grosshan-dels-Netzparität (GNP) erreicht werden könnte und welche Auswirkungen zu erwar-ten wären.
Wann könnte die Netzparität erreicht sein?
Auf Basis unserer führenden Strommarkt-Modellierungssoftware BID3 haben wir eine detaillierte europaweite Analyse durchgeführt und aufgezeigt, wann in welchen Län-dern die GNP erreicht sein wird.Photovoltaik (PV) erzielt die GNP vor Onshore-Wind, während Offshore-Wind und solarthermische Kraftwerke im Analysezeitraum zwischen 2014 bis 2040 noch keine GNP erreichen. Unter der Annahme sinkender Kapitalkosten werden Länder in Südeuropa, insbeson-dere dank der hohen Sonneneinstrahlung, bei PV zuerst die GNP erreichen. Spanien in 2021 kurz vor Portugal (2022) und Italien (2025 bis 2032, je nach Region). Um fünf Prozent höhere Investitionskosten würden das Erreichen der GNP um ein bis drei Jahre verzögern.Bei Onshore-Wind wird die GNP nur in wenigen Ländern vor 2030 erreicht. Bei rela-tiv tieferen Investitionskosten wäre dies in Irland bereits im Jahr 2020 der Fall, gefolgt von Grossbritannien im Jahr 2021. Hauptgrund dafür sind die hohen Lastfaktoren für Onshore-Wind in diesen Ländern. Um zehn Prozent höhere Investitionskosten würden eine Verzögerung der GNP von zirka zwei bis vier Jahren bewirken.Aufgrund der höheren Grosshandelspreise in der Türkei würde die GNP für PV und Onshore-Wind bereits 2018/2019 erreicht, noch vor allen anderen europäischen Län-dern.
Auswirkungen bei Erreichen der Netzparität
In einem System, in welchem Erneuerbare ohne Förderung im Grosshandel wettbe-werbsfähig würden, wäre eine massive Verschiebung der Gleichgewichte zu erwar-ten. Vor allem in Südeuropa würde im grossen Stil auf PV und in Nordeuropa auf Onshore-Wind gesetzt. Der wichtigste limitierende Faktor wäre dann, neben komple-xen Bewilligungsverfahren und Akzeptanzproblemen der Öffentlichkeit, die «Kanni-balisierung» der Erneuerbaren, das heisst, mehr Erneuerbare würden die Preise weiter drücken, wodurch die Erneuerbaren wieder unökonomisch würden. Ausserdem müss-ten unter Umständen die Lastfaktoren der Erneuerbaren reduziert werden, um das Gesamtsystem stabil zu halten.In jedem Fall ist es noch ein weiter Weg bis zum Erreichen von Grosshandels-Netz-parität von Erneuerbaren, und ohne weitere Verschiebung der Investitions- oder Be-reitstellungskosten werden die grossen Anlagen in den meisten Ländern auch noch die nächsten 20 Jahre auf Subventionen angewiesen sein.
Der vollständige Artikel (englischsprachig) steht
auf www.poyry.com unter dem Suchbegriff
«Point of View» zum Download bereit.
Bei Erreichen der Netzparität ist eine massive Verschie-bung der Gleichgewichte zu erwarten.
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energiemanagementenergiezukunft
Mit hohem Tempo auf dem Weg
in eine effiziente EnergiezukunftDie SES Swiss Energy Solution AG unterstützt diesen Prozess mit innovativen LED-Lichttechnologien, die überzeugen, weil sie nachhaltig, einfach, effizient und umwelt-freundlich sind.
Für künstliche Beleuchtung werden in der Schweiz rund 15 Prozent der gesamten Elektrizität verbraucht. Das sind pro Jahr über 8 Mia. kWh – die Grundlage für ein erhebliches Energie- und Kosteneinsparungspotenzial. Die Swiss Energy Solution AG realisiert energieeffiziente Lichtlösungen für Strasse und Industrie – mit Leuchten und Leuchtmitteln der neuesten LED-Generation. Innovativ, nachhaltig und weitsichtig!
Innovation trifft Qualität
Die SES Swiss Energy Solution AG ist ein innovatives Schweizer Unternehmen, spe-zialisiert auf qualitativ hochstehende LED-Beleuchtungslösungen für professionelle Anwendungsbereiche. Ob für Strassen, Parkhäuser, Tankstellen, Shops und Büros oder die Industrie: Die SES AG bietet ein umfangreiches Vollsortiment an hochqualitativen LED-Produkten an. Geprüft gemäss dem SES ISO 9001 QS System und externen, ak-kreditierten Qualitätsprüfanstalten werden sämtliche Produkte auf Normeinhaltung, Sicherheit, Qualität und Erfüllung der technischen Spezifikation laufend überprüft. Im Fokus steht neben vielen anderen Kriterien auch die Berücksichtigung der Anpas-sungsfähigkeit der Produkte auf den sich stetig entwickelnden Markt.
Durch professionelle Beratung zum Erfolg
Der sparsame Umgang mit Energieressourcen ist sinnvoll und schafft mit LED-Be-leuchtung nur Vorteile. Das Energie- und Kosteneinsparungspotenzial im Vergleich
Erfahrung – Kompetenz – Qualität – Nachhaltigkeit – Innovation – Weitsicht
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energiemanagementenergiezukunft
Über Swiss Energy Solution AG
Die SES Swiss Energy Solution AG ist eine
im Joint Venture gegründete Firma der ILB
International Logistikbetriebe AG, Baden und
diverser Privatinvestoren. 2004 entstand die
ILB durch ein Management-Buy-out der ABB
Logistikbetriebe AG beziehungsweise der LB
Logistikbetriebe AG, welche ihre Dienstleis-
tungen im industriellen Supply-Management
erbringen.
Die SES Swiss Energy Solution AG ist
ISO9001- und ISO14001-zertifiziert und hat
ihren Hauptsitz in Zug. Unser Team verfügt im
Energiebereich über langjährige Erfahrung im
Produktions-, Qualitäts- und Beschaffungs-
management. Die Realisierung bestmöglicher
Kundenlösungen und die Sicherstellung
optimalster Produktqualität gehören zu den
Kernkompetenzen. Unseren Kunden bieten wir
einen nachhaltig finanziellen, technischen wie
auch ökologischen Mehrwert.
Marco TruningerCEO Swiss Energy Solution AG
SES Swiss Energy Solution AG
Chamerstrasse 175
6300 Zug
Tel. +41 62 858 80 90
www.ses-ag.ch
Ausstellungraum in Schönenwerd bei Aarau
zu Standardprodukten ist mit 60 bis 80 Prozent enorm. Bevor man jedoch in neue Lichtlösungen investiert, ist eine fachmännische Beratung und Projektsimulation die Voraussetzung. Eine professionelle Lichtplanung für die Wahl der richtigen Leuchten und Leuchtmittel ist danach entscheidend für eine optimale Auslegung des Lichtes. Das richtige Licht am richtigen Ort, eine energieeffiziente LED-Technologie und be-darfsspezifische Lichtlenkung führen in der Summe zu einem optimalen Ergebnis für den Anwender.
Die seitens der SES AG eingesetzte LED-Beleuchtung ist eine lohnende Investition – in vielerlei Hinsicht. Sie überzeugt durch einen geringen Stromverbrauch, eine ein-fache Wartung, eine Ersatzteilverfügbarkeit von mindestens 20 Jahren und ein modu-lares Konzept. Energie wird so nicht nur nachhaltig, sondern auch sinnvoll genutzt.
HELLA – ein starker Partner
SES setzt bei Produkten der LED-Strassen-, Industrie- und Innenbeleuchtung im Schweizer Markt auf die Kompetenz des Lichtexperten HELLA. Der HELLA-Kon-zern ist auf innovative Lichtsysteme und Fahrzeugelektronik spezialisiert und seit über hundert Jahren ein wichtiger Partner für die Automobilindustrie. Dieses Technologie- und Prozess-Know-how und 20 Jahre LED-Erfahrung machen besonders innovative und leistungsstarke Lösungen auch für Strasse, Industrie und Indoor möglich. Die LED-Lichttechnologie von HELLA setzt auf ein optisches Konzept als elementaren Bestandteil des Systems, denn erst mit einer optimalen Lichtverteilung wird das Po-tenzial der LEDs maximal ausgeschöpft. Das modulare Konzept ermöglicht zudem einen einfachen Austausch der eingesetzten LED-Module. So ist man immer auf dem neuesten Stand der Technik.
Energiethematik
Einfach. Innovativ. Nachhaltig – die Überlegenheit von LED-Leuchten als sparsame Energieverbraucher und langlebige Produkte ist gegenüber herkömmlichen Licht-lösungen deutlich messbar. LEDs reduzieren die CO2-Emissionen, enthalten kein schädliches Quecksilber und keine leicht zerbrechlichen Teile, erhitzen sich nicht und sind lichtstärker als konventionelle Leuchten. Ausserdem punkten sie mit einer hohen Lebensdauer und einer Energiekostenersparnis von bis zu 70 Prozent. LED-Leuchten erfüllen ökonomisch und ökologisch höchste Ansprüche. Und: Nachhaltigkeit bedeu-tet nicht zuletzt auch Beständigkeit. Mit einer Lebensdauer von durchschnittlich zwölf Jahren stellt das HELLA LED-Modul daher alles in den Schatten.
HELLA: Modulare Spitzentechnologie
• Modulares Plug-and-Play-System mit integrierter Elektronik garantiert kürzeste Wartungszeiten und eine Ersatzteilreduktion
• Technologie-Garantie: Sie profitieren von einer stetigen technologischen Entwicklung.
• 5 Jahre vereinbarte Gewährleistung/Garantie auf die LED-Module bei durch-schnittlicher Lebensdauer von über 12 Jahren
• Ersatzteilverfügbarkeit von mindestens 20 Jahren, Ihre Ersatzteillagerung entfällt.• Bedarfsgerechte Lichtverteilung• Wartungsoptimiertes Design, Lichtsmog-Vermeidung, Nachtabsenkung 50 %• Massive Kostenreduktion der Energie-, Wartungs- und Ersatzteilkosten• Einzigartige Optiken zur optimalsten Ausleuchtung mit höchster Zuverlässigkeit
Eine fachmännische Beratung und professionelle Lichtplanung bilden die Basis für den optimalen Einsatz der LED-Technologie. SES Swiss Energy Solution ist Ihr An-sprechpartner, wenn es um umweltfreundliche und effektiv nachhaltige Beleuchtung geht.
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energiemanagementenergiezukunft
Repower
{Innovation, die}Innovation ist ein Modewort, es ist trendy, sexy, in. Dass Innovation aber nicht eine abstrakte Worthülse bleiben muss, zeigen zwei konkrete Projekte von Repower, die das Attribut «innovativ» definitiv verdient haben.
tiko — das virtuelle Kraftwerk
tiko ist ein Gemeinschaftsprojekt von Swisscom und Repower, das vor rund zwei Jahren unter dem damaligen Namen BeSmart lanciert wurde. Das Projekt wird über die Tochtergesellschaft Swisscom Energy Solutions AG entwickelt. Swisscom (56 %) bringt ihre Kommunikationstechnologie ein, während Repower (35 %) mit ihrem Energie-Know-how beiträgt.
tiko kombiniert mit dem Energiemanagement und der Telekommunikation zwei Bereiche, die bei der Umsetzung der Energiewende eine entscheidende Rolle spie-len können. Das System vernetzt elektrische Heizanlagen und andere Stromverbrau-cher zahlreicher Kunden über Kommunikationstechnologie zu einem gemeinsamen Speichernetzwerk, das auf intelligente Art und Weise gesteuert werden kann. Je nach Stromangebot und -nachfrage können die so untereinander verbundenen Anlagen koordiniert kurzzeitig ans Netz geschaltet oder vom Netz genommen werden. Da-mit tragen sie zur Netzstabilität bei und stellen Regelleistung bereit, die nötig ist, um die schwankende Produktion aus neuen erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne auszugleichen. Für die Kunden ist damit keine Einbusse beim Wohnkomfort verbunden. Im Gegenteil: Über eine eigens dafür entwickelte App haben sie in Echt-zeit Einsicht in ihren Verbrauch und den Betriebszustand ihrer Anlage und können
Die beiden Beispiele tiko und Privapower zeigen exemplarisch auf, dass Inno-vation kein abstrakter Begriff bleiben muss, sondern dass ihm mit konkreten Projekten Leben eingehaucht werden kann.
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Repower-Gruppe
Repower ist ein international tätiges Energie-
unternehmen mit Hauptsitz in Poschiavo
(Graubünden). Die Gruppe ist von der
Produktion über den Handel bis zum Vertrieb
und zur Verteilung auf der ganzen Strom-
Wertschöpfungskette aktiv. In Italien ist sie
auch im Gasgeschäft tätig. Zudem entwickelt
Repower im neuen Geschäftsfeld «New Tech
Business» innovative Lösungen zur intelligen-
ten Integration der Energiesysteme.
Samuel EnggistLeiter Sales & Marketing
www.repower.com
diese auch aus der Ferne ein- oder ausschalten – zum Beispiel während der Ferien. Energiebewusste Kundinnen und Kunden können mit tiko also ihren eigenen kon-kreten Beitrag zur Energiewende leisten. Dass tiko innovativ ist, bestätigt auch das Bundesamt für Energie: Im September 2014 ernannte es tiko zum Leuchtturmprojekt. Bis heute haben sich rund 4000 Kunden für tiko angemeldet. Ziel ist es, langfristig 70 000 Kunden anzuschliessen.www.tiko.ch
Privapower — vom Dach zum Kochherd, dem Traum der
Energieautonomie ein Stück näher
Das zweite Beispiel konkreter Innovation trägt den Namen Privapower. Privapower ist ein neues Stromprodukt von Repower, das in seiner Art als einzigartig bezeichnet werden kann: Es ermöglicht Besitzerinnen und Besitzern von Photovoltaikanlagen, den von ihrer eigenen Energieerzeugungsanlage produzierten Strom ganz oder teilweise selber zu verbrauchen. Das innovative Preismodell von Repower funktioniert wie folgt:• Wenn die Photovoltaikanlage gleich viel Strom produziert, wie der Kunde momen-
tan benötigt, verbraucht er seinen eigenen Strom gleich direkt vor Ort. Er muss keinen Strom von auswärts beziehen und belastet die Netzinfrastruktur nicht.
• Wenn die Photovoltaikanlage mehr Strom produziert, als aktuell vor Ort gebraucht wird, wird die Mehrproduktion von Repower übernommen und vergütet.
• Wenn die Photovoltaikanlage nicht oder weniger produziert, als aktuell benötigt wird, liefert Repower gegen Verrechnung den benötigten Strom in Solarqualität (Solarpower).
Dieses Modell hat verschiedene offenkundige Vorteile:• Die Kunden werden nicht nur rechnerisch, sondern auch tatsächlich zu einem
grossen Teil «Strom-Selbstversorger»: Der auf dem Dach produzierte Strom wird im eigenen Haus direkt verbraucht.
• Es werden Spareffekte erzielt, weil darauf geachtet wird, so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen, wenn die eigene Solaranlage nicht produziert. Beispiel: Den Ge-schirrspüler oder die Waschmaschine wird man nicht nachts, sondern nachmittags laufen lassen, weil dann die Sonne scheint. Privapower motiviert die Kunden, ihr eigenes Energieverhalten kritisch zu hinterfragen, ihre Gewohnheiten zu verändern und dem aktuellen Angebot anzupassen.
Die beiden Beispiele tiko und Privapower zeigen exemplarisch auf, dass Innovati-on kein abstrakter Begriff bleiben muss, sondern dass ihm mit konkreten Projekten Leben eingehaucht werden kann. Und innovative, konkrete Projekte braucht es, um die Energiewende Realität werden zu lassen. Stromkonsumentinnen und -konsumen-ten können – wenn sie die richtigen Anreize erhalten – ihren persönlichen Beitrag dazu leisten.
Wenn ausreichend Strom für den Eigenverbrauch produziert wird, kommt der Strom vom eigenen Hausdach (links). Wenn die Produktion höher ist
als der Verbrauch, kann Strom an Repower verkauft werden (Mitte). Und wenn der Verbrauch höher ist als die momentane Eigenproduktion, kauft
der Besitzer der Photovoltaikanlage von Repower Strom in Solarqualität (rechts).
Unsere Energie für Sie.
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energiemanagementenergiezukunft
Sauberer Strom mit
Windturbinen der nächsten Generation Die Energieversorgung der Zukunft ist erneuerbar. Die Ziele des neuen Energiegesetzes weisen den Weg. Mit Innovationskraft und fortschrittlicher Technologie forciert Envergate Energy AG die Entwicklung effizienter Windturbinen weltweit. Clean. Lean. Intelligent.
Lösungen zur Umwandlung bestehender Ressourcen wie Sonnen- und Windenergie sind gefragter denn je. So hat sich die Technologie in den letzten Jahren stark weiter-entwickelt. Mittlerweile gehört Windkraft in Europa zu den führenden Trends der Energiegewinnung. Bis 2050 sollen in der Schweiz jährlich 4000 Gigawattstunden Strom aus Windenergie produziert werden. Die steigende Nachfrage für Windkraft ist aber kein europäisches, sondern ein weltweites Phänomen. Besonders Kleinwindanla-gen (bis 100 kW installierter Leistung) gewinnen zunehmend an Bedeutung: Alleine im ersten Halbjahr 2014 kam mit den neu installierten Anlagen eine Leistung von 17 613 Megawatt hinzu. So deckt die Windkraft aktuell vier Prozent des weltweiten Strombedarfs. Ein Markt mit enormem Zukunftspotenzial.
Clean. Lean. Intelligent.
Vom enormen Potenzial ist auch Envergate überzeugt. Das Unternehmen aus der Ost-schweiz entwickelt heute Windturbinen der nächsten Generation – für eine effiziente Stromproduktion mit hoher Rendite. Clean. Lean. Intelligent. Die vertikalachsigen Turbinen erwirtschaften dank elektrischer Pitch-Steuerung eine hohe Windernte und weisen einen überdurchschnittlichen Wirkungsgrad aus. Envergate Windturbinen sind für wechselnde und böige Windverhältnisse entwickelt worden, so erzielen die Anlagen wirtschaftlich attraktive Energieerträge, auch bei kleinen und unbeständigen
Leistungsstark und effizient mit Envergate
Windturbinen der nächsten Generation.
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energiemanagementenergiezukunft
Das Unternehmen
Envergate Energy AG leistet einen wertvollen
Beitrag zur emissionslosen Energieerzeugung
und fördert das globale Umdenken hin zu
ressourcenschonenden, alternativen Energie-
quellen. Das international tätige Unternehmen
mit Sitz in Horn, Kanton Thurgau, entwickelt,
produziert und vertreibt vertikalachsige Wind-
turbinen, die auf innovative und intelligente
Weise die Kraft des Windes nutzen. Envergate
ist spezialisiert auf Entwicklung, Beratung,
Verkauf, Produktion, Montage und Support
und blickt auf mehr als zehn Jahre Erfahrung
im Bereich der erneuerbaren Energien zurück.
Marcus B. GrafCEO
Envergate Energy AG
Seestrasse 21
9326 Horn TG
Tel. +41 71 844 54 44
www.envergate.com
Winden. Die kompakte und solide Konstruktion erlaubt Dachmontagen und Installa-tionen an Gebäuden. Die Turbinen sind aus widerstandsfähigen Materialien gefertigt und halten selbst extremen Bedingungen stand. Mit Lärmemissionswerten unter 40 Dezibel eignen sich die Anlagen optimal für den Einsatz in sensiblen Regionen oder Wohngebieten.
Die richtige Lösung für einen hohen Energieertrag
Envergate bietet professionelle Dienstleistungen und umfangreiche Beratung aus einer Hand. Envergate Kunden profitieren von einem effizienten Projektmanagement – von der Idee bis hin zur Übergabe der betriebsbereiten Anlage. Und darüber hinaus: En-vergate überwacht Leistung und Ertrag jeder einzelnen ihrer Windturbinen weltweit. Sämtliche Anlagen sind mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung ausgestattet. Sie sorgt für permanenten Fernzugriff und höchste Sicherheit. Envergate Windturbi-nen finden als dezentrale oder ergänzende Stromerzeuger für Landwirtschafts- oder In-dustriebetriebe, für Gemeinden, Wohnüberbauungen oder in Bergregionen vielseitige Einsatz- und Anwendungsgebiete. Fortschrittliche Technologie im Sinne der Umwelt, aber nicht auf Kosten der Wirtschaftlichkeit. So bietet Envergate Unternehmungen mit erhöhtem Verbrauch eine alternative Lösung in der Stromversorgung und un-terstützt deren Autonomie vor steigenden Strompreisen. Zu beobachten ist auch die wachsende Nachfrage nach Systemen, die den Eigenbedarf decken und Überschüsse ins öffentliche Stromnetz einspeisen.
Pioniergeist ist gefragt
Explodierender Stromverbrauch, Klimawandel, Energieknappheit – diese Themen gehen uns alle an. Globale Herausforderungen erfordern globale Antworten. So lautet das weltweite Ziel: Strom sparen, den Anteil fossiler Energien abbauen und erneuerbare Energien fördern. Die Schweiz ist mit ihrer Energiestrategie auf dem rich-tigen Weg. Doch es braucht couragierte Unternehmen, welche die Technologie weiter vorantreiben. Und Konsumenten, die bewusst auf erneuerbare Energien setzen. Leis-ten wir alle unseren Einsatz für eine nachhaltige Energiezukunft. Damit die Welt als Ganzes lebenswert bleibt.
Perfekte Aerodynamik: nahezu geräuschlos
und nur geringe Turbulenzen dank
vertikalachsiger Technik
Envergate Windturbinen lassen sich dank
fortschrittlicher Technologie harmonisch
integrieren.
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energiemanagementenergiezukunft
Dienstleistungen für eine
energieeffiziente ZukunftIm Rahmen der Energiewende sieht sich die Schweiz mit vielen Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen konfrontiert. Nebst energieeffizienten Produk-ten bietet Siemens umfassende Beratungsdienstleistungen für Immobilienbesitzer und Energieversorger an.
Die künftige Energieversorgung steht in vielen Ländern weit oben auf der Tagesord-nung. Während in den Wachstumsmärkten der Energiebedarf steigt, stehen in den In-dustriestaaten vor allem die Wirtschaftlichkeit und in der Schweiz insbesondere auch der Klimaschutz im Vordergrund. Denn die sauberste Energie ist die, die gar nicht gebraucht wird. In Gebäuden, Industrieanlagen und beim Verkehr steckt noch viel Einsparpotenzial.
Um eine nachhaltige Versorgung gewährleisten zu können, muss Energie effizienter genutzt werden. Dies kann durch intelligente Regelung des Verbrauchs und energie-sparende Lösungen erreicht werden. Siemens bietet mit seinem umfassenden Produkt-portfolio für Gebäude- und Verkehrstechnik, Industrieautomatisierung sowie Ener-gie- und Medizintechnik die richtigen Werkzeuge, um massgebliche Einsparungen zu erreichen – energieeffiziente Produkte alleine reichen jedoch nicht. Daher bietet Siemens Energieberatungsdienstleistungen für die unterschiedlichsten Unternehmen und Bereiche an.
Gebäude als Energietreiber
Der Immobiliensektor stellt mittlerweile einen der wichtigsten Handlungsbereiche für nachhaltige Entwicklung dar. Weltweit verbrauchen Gebäude etwa 40 Prozent der Endenergie und produzieren durch Heizung, Lüftung, Kühlung und Beleuch-
Gebäude und Energiesysteme müssen
smarter werden, um die schwankenden
Outputs erneuerbarer Energiequellen
abfangen zu können.
Um eine nachhaltige Versorgung gewährleisten
zu können, müssen Investitionen in die Über-
tragungstechnik getätigt werden.
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Siemens Schweiz AG
Seit dem Bau eines ersten Kraftwerkes im
Kanton Bern vor 120 Jahren ist der Name
Siemens eng mit der Schweiz verbunden.
In allen Landesteilen aktiv, bieten die Regio-
nalgesellschaft sowie die verschiedenen
Schwester- und Tochtergesellschaften rund
5800 Arbeitsplätze an. Damit gehört Siemens
zu den wichtigsten und grössten industriellen
Arbeitgebern der Schweiz. Elektrifizierung,
Automatisierung und Digitalisierung sind für
Siemens langfristige Wachstumsfelder. Um die
Marktpotenziale in diesen Bereichen voll aus-
schöpfen zu können, ist das Geschäft in acht
Divisionen und Healthcare als eigenständig
geführtes Geschäft gebündelt.
Siegfried GerlachCEO Siemens Schweiz AG
Siemens Schweiz AG
Freilagerstrasse 40
8047 Zürich
www.siemens.ch
tung rund einen Drittel der gesamten von Menschen verursachten CO2-Emissionen. Insbesondere bei Bestandesbauten ist enormes Einsparpotenzial vorhanden. Siemens ermöglicht mit der Cloudsoftware Advantage Navigator die genaue Erfassung des Ver-brauchs, was die entscheidende Voraussetzung ist für ein erfolgreiches Energiemanage-ment. Gefragt sind aussagekräftige Informationen und Transparenz der Energiebilan-zen, also der Nachweis, wann, warum und an welchem Ort die Energie verbraucht wird. Energiedaten müssen daher kontinuierlich überwacht, erfasst und ausgewertet werden, um zielgerichtet Optimierungen durchführen zu können. Dank der vielen Funktionen von Advantage Navigator kann der Erfolg der Energiesparmassnahmen gemessen und nachhaltig gesichert werden.
Hilfsmittel Smart Grid Compass
Im Energiemarkt gestaltet sich der Betrieb der bereits stark beanspruchten Netze auf-grund des dezentralisierten und stark schwankenden Outputs erneuerbarer Energie-quellen immer schwieriger. In einer komplexer werdenden Welt müssen die Ener-giesysteme fortlaufend anpasst werden, um mit neuen Anforderungen Schritt halten zu können – die Infrastruktur muss «smarter» werden. Energieerzeuger und Netz-betreiber, Versorgungs- und Industrieunternehmen, Stadtwerke und Bahnbetreiber müssen sich den ändernden Bedingungen anpassen. Um diese Herausforderungen zu meistern, ist ein strukturierter Anpassungsprozess notwendig. Siemens bietet Energie-versorgungsunternehmen ein Beratungs- und Analysetool, das hilft, all diese Heraus-forderungen zu planen und vorzubereiten. Mit dem dafür entwickelten Smart Grid Compass können strategische Programme mit einem starken Fokus auf Werterzeu-gung und Umsetzbarkeit effizient geplant und umgesetzt werden. Der Smart Grid Compass deckt alle wichtigen Geschäftsbereiche der Energieversorgungsunternehmen ab – Netzbetrieb, Kundenservice, Instandhaltung, Erzeugung und Organisation. In der Schweiz kommt diese Lösung bereits bei diversen Unternehmen zum Einsatz. So auch bei Aziende Industriali di Lugano SA (AIL), dem grössten Stadtwerk des Kantons Tessin sowie weiteren Stadt- und Gemeindewerken.
Verschmelzung virtueller und realer Welten
Der Industriebereich erlebt heute einen so tiefgreifenden technologischen Wandel wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Digitalisierung verändert mit atemberaubender Geschwindigkeit alle Lebensbereiche und damit auch die Wirtschaft. Dieser radikale Wandel, getrieben durch Big Data, Cloud Computing und das Internet der Dinge, be-einflusst auch die industrielle Fertigung. In der so genannten Industrie 4.0 verschmilzt die virtuelle Welt mit der realen Welt der Produktentstehung. In diesem ganzheitli-chen System sind alle Prozesse integriert: Produkte sind mithilfe von Sensoren und Chips identifizier- und lokalisierbar. Sie kennen ihre Historie, ihren aktuellen Zustand und ihre künftige Aufgabe. Siemens kann schon heute industrielle Software und Au-tomatisierungssysteme anbieten, durch die Produktentstehungsprozesse flexibilisiert und beschleunigt und einige der Industrie-4.0-Ziele schon jetzt erreicht werden.
Durch industrielle Software und Automatisierungssysteme können die Produktentstehungsprozesse flexibilisiert und beschleunigt werden.
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energiemanagementenergiezukunft
Energiemonitoring
Optimierung der RessourcenIn allen Branchen finden sich Hilfskreisläufe, die Energie in geeigneter Form für den eigentlichen Betrieb einer Anlage bereitstellen. Elektrische Energie, Dampf, Erdgas, Kühl- oder Heisswasser und Druckluft sind nur einige der dazu verwendeten Me-dien. Deren Erzeugung, Transport und Verteilung verschlingt sehr viel Energie. Ziel eines jeden Anlagenbetreibers muss es deshalb sein, Prozesse effizient zu führen und zu kontrollieren. Doch der Einbau von Messgeräten allein, z.B. für Durchfluss, Tempe-ratur oder Druck, spart noch keine Energie. Deshalb bietet Endress+Hauser auch eine umfassende Produktpalette für die Datenaufzeichnung und Datenauswertung sowie darauf abgestimmte Beratung. Damit können Energieverbrauch und Anlageneffizienz objektiv beurteilt und entsprechende Sparmassnahmen gezielt eingeleitet werden.
Kostentransparenz durch Energiemonitoring
Gerade bei kleinen und mittleren Getränkebetrieben und Brauereien geht die Erfas-sung von Verbrauchsdaten und Nebenkosten oftmals im Tagesgeschäft unter. Um kon-kurrenzfähig produzieren zu können, ist es notwendig, die automatisch erfassten Ener-giedaten zu dokumentieren und regelmässig zu analysieren, um die Energieeffizienz der Prozesse kontinuierlich zu verbessern.
Die Brauerei Unser Bier in Basel setzt daher auf ein massgeschneidertes Energiemoni-toringsystem von Endress+Hauser. Folgende Energieverbräuche werden gemessen und im Datenlogger gespeichert: Stadtwasserzulauf, Verbrauch an Brauchwasser und Brau-wasser, Gasverbrauchsmessung der Dampferzeugung, erzeugte Dampfmenge, Ver-brauch an Druckluft und Kältebedarf Würzekühler und Lagertanks. Für Unser Bier ergeben sich daraus folgende Vorteile: Kontinuierliche Überwachung des Wirkungs-grads einzelner Anlageteile, Leckageüberwachung des Druckluftnetzes, Optimierung der Prozessführung und Alarmierung bei überhöhten Verbrauchswerten.
Intelligente Abwärmegewinnung
Seit ihrer Gründung im Jahre 1927 hat sich die Aluminium Laufen AG zu einem bedeutenden Unternehmen in der Schweizer Metallbranche entwickelt. Ihre Kern-
Produktion Unser Bier
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energiemanagementenergiezukunft
Die Endress+Hauser Gruppe
Endress+Hauser ist einer der international
führenden Anbieter von Produkten der Mess-
technik, Services und Solutions für die indus-
trielle Verfahrenstechnik. 2013 erwirtschaftete
die Firmengruppe mit rund 12 000 Beschäftig-
ten weltweit über 1,8 Milliarden CHF Umsatz.
Die Schweizer Vertriebsgesellschaft
Endress+Hauser Metso AG mit Sitz in
Reinach, Baselland, betreut mit rund
120 Mitarbeitern den Schweizer Markt und
bedient Kunden aus den Branchen
Chemie & Life Sciences, Umwelt & Wasser,
Lebensmittel, Energien, Öl & Gas sowie
Grundstoffe & Metall.
Rüdiger SettelmeyerVertriebsingenieur Projekte, Endress+Hauser Reinach
Endress+Hauser Metso AG
Kägenstrasse 2
4153 Reinach BL
Tel. +41 61 715 7575
www.ch.endress.com
kompetenz liegt in der Fertigung von qualitativ hochwertigen Gussteilen und Strang-pressprofilen mit modernsten Technologien. Aluminium Laufen hat neben der Wirt-schaftlichkeit auch immer die Ökologie im Blick. Das Unternehmen ist ein positives Beispiel dafür, dass sich beide Betrachtungsweisen auch optimal ergänzen können und Synergien entwickeln. Alle benötigten Energieträger sollen möglichst sparsam und sauber eingesetzt werden. Produktionsstätten und Bürogebäude sind mit einem Kühl-/Heizungskreislauf vernetzt. Wie im Folgenden beschrieben, lässt sich mit der konse-quenten Abwärmegewinnung aus Kühlwasser und Abluft der Verbrauch von Primär-energie auf ein Minimum reduzieren.
Schon seit Mitte der 80er Jahre nutzt Aluminium Laufen die Prozessabwärme, um die Gebäude möglichst ohne zusätzliche fossile Energieträger zu beheizen. Im Laufe der Jahre wurde an dem Konzept der Abwärmegewinnung permanent gearbeitet und dessen Wirkungsgrad kontinuierlich erhöht. Neu ist, dass jetzt auch die Abwärme des Schmelzofens in das Konzept integriert wurde. Um das Zusammenspiel der verschie-denen Wärmequellen optimal zu regeln, wurden weitere Energiemessstellen installiert und die Steuerung der Abwärmegewinnung erneuert.
Fazit: Mit der intelligenten Abwärmegewinnung lassen sich alle Gebäude bis zu einer Aussentemperatur von -5°C beheizen. Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zur Re-duktion der CO2-Emissionen geleistet.
Energiemonitoring in der pharmazeutischen Industrie
Vetter ist ein internationaler Spezialist in der Fertigung von aseptisch vorgefüllten In-jektionssystemen wie Spritzen, Karpulen und Vials. Als einer der international führen-den Pharmadienstleister haben sie mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Pharma- und Biotech-Wirkstoffen. Um die Energieverbräuche der Entwicklungsabteilung und Produktion detaillierter und nachhaltiger beurteilen zu können, entschied man sich bei Vetter für die Einführung eines Energiemonitoring-systems.
Das Ergebnis erfüllt die Anforderungen von Vetter vollumfänglich. Die ausgewählte Energiemonitoring-Software ESight lässt sich leicht und intuitiv bedienen und stellt die Energiedaten für die verschiedenen Bereiche des Unternehmens Controlling, Pro-duktion und Geschäftsleitung in Form von spezifischen Berichten bereit. ESight bietet zahlreiche Schnittstellen und kann daher bereits vorhandene Messungen und Daten-quellen integrieren.
Mit ESight werden aktuell zehn verschiedene Medien, darunter Wärmemengen von Heizungsanlagen, Wasserverbrauch und Gasverbrauch von Druckluft und Stickstoff überwacht und analysiert. Mit den vorhandenen Daten aus ESight lassen sich Mass-nahmen zur Energieeinsparung fundiert planen und gezielt überwachen.
Products – Solutions – Services
Endress+Hauser liefert Sensoren, Geräte,
Systeme und Dienstleistungen für Füllstand-,
Durchfluss-, Druck- und Temperaturmessun-
gen sowie Analyse und Messwertregistrierung.
Das Unternehmen unterstützt seine Kunden
mit automatisierungstechnischen, logistischen
und informationstechnischen Dienstleistungen
und Lösungen.
Endress+Hauser ist ein Massstab im Hinblick
auf Qualität und innovativer Technologie.
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energiemanagementenergiezukunft
Partner auf dem Weg in ein
neues Zeitalter der EnergieSchneider Electric hat sich über die Elektrotechnik und Energieverteilung zu einem global führenden Spezialisten für Energiemanagement und Energieeffizienz entwi-ckelt. Die Mission von Schneider Electric besteht darin, die neue Welt der Energie, Digitalisierung und Prozessautomation zu gestalten und Menschen und Unterneh-men dabei zu unterstützen, die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern. «Make the most of your energy» – so das Credo.
Am Puls von Wirtschaft und Gesellschaft
Stellen Sie sich eine Stadt oder ein Dorf mit all seinen vielfältigen Bereichen vor: vom lokalen Kraftwerk über den Bahnhof und die Verkehrswege hin zu industriellen Flächen bis ins Zentrum mit Gewerbe- und Wohngebieten, Hotels, Krankenhäusern und Schulen. Alles funktioniert dank Energie. Diese muss sicher erzeugt und verteilt werden, damit Menschen in diesem «Mikrokosmos» komfortabel leben und arbeiten können. Und genau hier sind die Lösungen von Schneider Electric zu Hause: in der Elektrotechnik zwischen Energieerzeugung und Endnutzer.
«Make the most of your energy»
Schneider Electric hat es sich zur Aufgabe gemacht, in allen Lebens- und Unterneh-mensbereichen einen Beitrag zur besseren Nutzung von Energie zu leisten. Dank akti-vem Energiemanagement: messen, vernetzen, optimieren. Wir unterstützen Menschen und Unternehmen mit einem umfassenden Angebot an Komponenten, Lösungen und Dienstleistungen und helfen ihnen, elektrische Energie zu beherrschen – vom Kraft-werk bis zur Steckdose.
Lösungen für intelligente Gebäude
Intelligentes Wohnen und Arbeiten prägt unser Leben immer stärker und macht es komfortabler, sicherer und ökologischer. Zusammen mit der Tochterfirma Feller bietet
Wer in Energiemanagement investiert, leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, sondern profitiert auch wirtschaftlich.
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Schneider Electric
Schneider Electric ist weltweit tätiger Spezialist
in Energiemanagement. Mit Niederlassungen in
über hundert Ländern bietet Schneider Electric
intelligente Lösungen in den Märkten Energie
und Infrastruktur, Maschinen-, Industrie- und
Prozessautomation, Building Management,
Zweck- und Wohnbau sowie Rechenzentren.
Der Konzern zählt rund 150 000 Mitarbeitende
und erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von
24 Mrd. Euro. Schneider Electric zählt mit der
Zugehörigkeit zum Dow Jones Sustainability
Index World zu den nachhaltigsten Unterneh-
men der Welt und liegt auf Rang 10 der Global
Top 100 Most Sustainable Companies.
Zur Schneider Electric Gruppe in der Schweiz
gehören die Unternehmen Schneider Electric
(Schweiz) AG und Feller AG sowie die Tech-
nologie-Marken APC und Gutor Electronic.
Schneider Electric Schweiz beschäftigt mehr
als 1000 Mitarbeitende und wird von CEO und
Country President Matthias Bölke geführt.
www.schneider-electric.ch
Schneider Electric Lösungen für intelligente Gebäude überall dort, wo hohe Ansprü-che an Komfort, Design, Funktionalität und Energieeinsparung gestellt werden, z. B. in Wohnhäusern, Bürogebäuden und Appartements.
Die Liegenschafts- und Energiemanagementsysteme StruxureWare Building Operati-on machen Immobilien jeder Grösse effizienter und profitabler.
Lösungen für Industrie 4.0
Schweizer Maschinenbauer müssen ihre Innovationen in einem extrem globalisierten Umfeld verteidigen und um den Zugang im wichtigen europäischen Markt kämpfen. Für die Zukunft von Automatisierungslösungen bedeutet dies, dass sie flexibel, ska-lierbar und vernetzt sein müssen bis zur kleinsten Steuerungseinheit. Was steigert die Wertschöpfung tatsächlich? Es sind integrierte Funktionen und intuitiv bedienbare Engineeringwerkzeuge. Sie sorgen dafür, dass innovative Maschinen aus der Schweiz noch schneller entwickelt und noch einfacher programmiert, überwacht und gewar-tet werden können. Mit dem Innovationspaket «MachineStruxure – the Next Gene-ration» deckt Schneider Electric alle diese Anforderungen ab und setzt einen neuen Standard.
Aktives Energiemanagement
Entscheider stehen heute permanent im Spannungsfeld zwischen Ressourcenscho-nung auf der einen und Wachstumsbestrebungen auf der anderen Seite. Um beide Ziele gleichzeitig zu erfüllen und wirkungsvolle Entscheidungen zu treffen, benötigt es einen präzisen Gesamtüberblick. Steigende Energiekosten, gesetzliche Auflagen, wirtschaftliche Ungewissheiten und Umweltvorschriften verstärken die Problematik. Energie- und Prozesseffizienz haben deshalb oberste Priorität. Mit StruxureWare-Software bietet Schneider Electric eine umfassende Plattform von Applikationen, die Managern den Überblick zu den eingesetzten Ressourcen bieten und Optimierungs-potenzial anzeigen.
Nachhaltigkeit im Kern der Strategie
Nachhaltigkeit ist bei Schneider Electric seit Jahren im Kern der Strategie verankert. Rund 70 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen heute schon mit Green-Pre-mium-Produkten. Den eigenen Energieverbrauch hat Schneider Electric innerhalb von neun Jahren mit aktivem Energie- und Ressourcenmanagement um 25 % gesenkt. Hierfür werden jährlich mehrere Millionen Franken investiert. Der Return-on-Invest-ment liegt im Schnitt unter drei Jahren. Seit 2005 verfolgt der Energiemanagement-Spezialist mit dem «Planet & Society Barometer» ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele, die Umwelt, Unternehmen und gesellschaftliche Verantwortung umfassen. Dieses Engagement wird international anerkannt. Im «Global 100 Most Sustainable Com-panies in the World»-Ranking von Global Knights belegt Schneider Electric 2014 den 10. Platz.
Wenig Energie,optimales Licht!Philips bietet besonders sparsame LED Leuchten in einzigartigem Design. Der
niedrige Energieverbrauch und die geringe Umweltbelastung wird durch die unab-
hängige Online-Suchhilfe Topten bestätigt. Weitere ausgezeichnete LED Leuchten
für den Innen- und Aussenbereich finden Sie bei Philips oder unter: www.topten.ch
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energiemanagementenergiezukunft
Lebensqualität
Philips verbessert das Leben mit Licht
Über das Unternehmen
Royal Philips, mit Hauptsitz in den Niederlan-
den, ist ein Unternehmen, das auf Gesundheit
und Wohlbefinden ausgerichtet ist. Im Fokus
steht die Verbesserung der Lebensqualität
der Menschen mit innovativen Lösungen aus
den Bereichen Healthcare (Medizinsysteme),
Consumer Lifestyle (Konsumentenprodukte
wie auch Elektro-Hausgeräte) und Lighting
(Beleuchtung). Philips beschäftigt etwa
112 000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern
und erzielte 2013 einen Umsatz von
23,3 Milliarden Euro.
1923 gründete Philips in der Schweiz die erste
Gesellschaft für den Verkauf von Glühlampen
und Radios. Heute sind rund 260 Mitarbei-
tende in den verschiedenen Geschäftsfeldern
von Philips tätig. Ihren Sitz hat die Philips AG
Schweiz in Zürich, weitere Standorte sind
Zofingen und Gland.
Licht beeinflusst massgeblich die Art und Weise, wie wir uns selbst, unsere Mitmen-schen und die Welt um uns herum wahrnehmen. Licht prägt all unser Handeln, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, im Wohnraum zu Hause genauso wie unterwegs auf der Strasse. Es beeinflusst unser Leben.
Philips Lighting trägt diesem Grundbedürfnis nach Licht durch bedeutende Innovati-onen Rechnung. Wir werden dabei von folgenden drei globalen Trends geleitet:
• Die Welt braucht mehr Licht! Die Weltbevölkerung wird bis ins Jahr 2025 um rund 1 Milliarde Menschen anwachsen, wobei auch immer mehr Personen Zugang und Bedarf nach Licht und der richtigen Beleuchtung haben werden.
• Die Welt braucht energiesparenderes Licht! Beleuchtungssysteme machen heute rund 20 % des weltweiten Stromverbrauchs aus, wobei die meisten Lichtquellen veraltete, ineffiziente Lösungen darstellen. Der Wechsel zu energiespa-rendem Licht wie LED wird von den meisten Regierungen und Behörden gefor-dert und gefördert, damit der weltweite Energieverbrauch deutlich gesenkt werden kann.
• Die Welt braucht digitales Licht! Die Gesellschaft ist in vielen Lebens-bereichen immer digitaler unterwegs. In wenigen Jahren werden über drei Viertel aller Lichtpunkte auf LED umgestellt sein und damit eine Vernetzung ermögli-chen, wie wir sie uns heute noch kaum vorstellen können. Lichtpunkte sind mit-einander verknüpft und intelligente Beleuchtung kann je nach Bedürfnis gesteuert werden.
Philips Lighting bietet eine Reihe von attraktiven Produkten für all diese Themen an, gerade auch für zu Hause im Wohn- oder Gartenbereich. Die LED-Technologie ist mit ihrer hervorragenden Lichtqualität, der langen Lebensdauer und der grossen Energieeffizienz bereits im Grossteil der Lampen und Leuchten enthalten.
Ein massgebliches Qualitätsmerkmal ist dabei die Auszeichnung durch die unabhän-gige Internetplattform Topten. Mit Unterstützung der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz zeichnet Topten Produkte aus, die besonders wenig Energie verbrau-chen, eine sehr gute Qualität haben und ein überzeugendes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen. Unter www.topten.ch sind zahlreiche Produkte von Philips Lighting auf-geführt, die unser Bestreben eines sparsamen und nachhaltigen Umgangs mit dem Energieverbrauch unterstreichen.
Weitere Lichtlösungen für professionelle und konsumentenorientierte Beleuchtung finden Sie unter www.philips.ch/consumerlighting.
Urs MaurerLighting Manager Schweiz
Philips AG
Lighting
Allmendstrasse 140
8027 Zürich
Tel. +41 (0)44 488 22 00
www.philips.ch
Ausserdem
im Theater Basel27. März 2015
eco.ch Schweizer Forum für nachhaltige Entwicklung
eco.galaDIE GALA DER NACHHALTIGKEIT
eco.naturkongress GUT LEBEN: MIT SUFFIZIENZ GEGEN VERSCHWENDUNG
Informationen, Produkte, Initiativen, Workshops und weitere Anlässe für einen nachhaltigen Lebensstil
eco.festival DAS GRÖSSTE SCHWEIZER FEST DER NACHHALTIGKEIT
Barfüsserplatz & Theaterplatz Basel
www.eco.ch/festival
27.–29. März 2015
Unterstützt von Presenting Sponsor
Patronat: Kanton Aargau. Mit Unterstützung der W. Schmid Projekte AG.Hauptpartner:
Erleben Sie Solarchitektur
aus nächster Nähe.
Besuchen Sie die Umwelt Arena Spreitenbach und entdecken Sie, wie viel Design in den modernenSolaranlagen von heute steckt. Und noch viel mehr.www.umweltarena.ch
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energiemanagementenergiezukunft
Energieoptimierung
Mit Alpiq den Stromverbrauch intelligent optimieren
Über Alpiq
Alpiq ist eine führende Schweizer Strom-
anbieterin und Energiedienstleisterin mit
europäischer Ausrichtung. Die Unterneh-
mung ist in der Stromproduktion sowie im
Energiehandel und -vertrieb tätig. Sie bietet
ihren Kunden umfassende und effiziente
Energiedienstleistungen für Gebäude und
Anlagen, für die Verkehrstechnik sowie für
Kraftwerks- und Industrieanlagen an.
Die Alpiq Gruppe hat ihren Sitz in Lausanne
und ist an der Schweizer Börse SIX kotiert.
Alpiq ist ein starker Partner bei der Energieeffizienz. Die Xamax-Energiemanagement-Systeme von Alpiq zeigen Sparmöglichkeiten auf und reduzieren Kosten.
Mit den neuen Bedingungen auf den Energiemärkten sind gute Rezepte für die Ener-gieoptimierung mehr denn je gefragt. Giessereien, Tiefkühllager, Alters- und Pflege-heime, Hotellerie und viele andere Unternehmensbranchen verbrauchen viel Strom und haben deshalb hohe Stromkosten. Der sparsame Einsatz von elektrischer Energie kann unter diesen Bedingungen ein grosser Wettbewerbsvorteil sein. Da ist es logisch, dass die Grossverbraucher offen sind für Optimierungsmöglichkeiten, mit denen sie Energie und Kosten sparen können.
Alpiq bietet diesen Unternehmen mit ihren Xamax-Systemen
massgeschneiderte Lösungen an:
Energieintensives Galvanikunternehmen Stalder nutzt
Xamax-Technologie erfolgreich
Je nach lokalem Versorgungsunternehmen schlägt sich die monatliche oder sogar jähr-liche Spitzenlast besonders gravierend in der Stromrechnung nieder. Die sogenannte höchste Viertelstunde macht bis zu 30 Prozent der gesamten Stromkosten in einem Unternehmen aus. Mit dem Einbau eines Xamax-Energieoptimierungssystems lassen sich diese Spitzen jedoch sehr gezielt und nachhaltig reduzieren. Dies hat, wie mehr als eintausend Industrie- und Dienstleistungsbetriebe auch, die Stalder AG aus Engelburg erkannt und nutzt seit 2013 ein Xamax-Energieoptimierungssystem. Geschäftsführer Christoph Stalder war mit der Potentialanalyse, der reibungslosen Montage und der Inbetriebnahme des Systems sehr zufrieden. «Das alles passierte bei laufendem Pro-duktionsbetrieb», blickt er zurück. «Wir haben mit dem Xamax-System jetzt die Mög-lichkeit, einzelne elektrische Verbraucher gezielt zu analysieren, um weiteres Strom-sparpotential zu finden», so Stalder. Auf dem System aufgeschaltet sind unter anderem galvanische Bäder, Entfettungsanlagen und Trockner, die vom Xamax-System dauernd überwacht und, wenn notwendig, reguliert werden.
Moderne Energieoptimierungssysteme
können noch viel mehr!
Viele Kantone fordern eine Transparenz über den Energieverbrauch der einzelnen Un-ternehmen. Diese Transparenz ist zwar noch nicht überall Pflicht, moderne Energie-optimierungssysteme, wie die von Xamax, gewährleisten sie allerdings heute schon, weil neben den Stromzählern zum Beispiel auch Gas-, Wasser-, oder Wärmeverbräu-che visualisiert, ausgewertet und deshalb gezielt reduziert werden können. Alpiq-Kun-den vermeiden dadurch nicht nur Aufwände für Zählerablesungen und das Erstellen von Energieverbrauchstabellen oder Buchhaltungen, sie profitieren bereits heute von einer Technologie, welche die Anforderungen von morgen erfüllt.
Alpiq berät Sie gerne unverbindlich über die Xamax-Energiemanagementsysteme.
Thomas StadlerAlpiq AG, Leiter Geschäftskunden & Energieeffizienz
Verwaltungsratspräsident Xamax AG
Alpiq AG
Bahnhofquai 12
4600 Olten
Thomas Stadler
Leiter Geschäftskunden & Energieeffizienz
Tel.+41 62 286 74 26
www.alpiq.com
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infrastrukturenergiezukunft
Bild: Martin D. Vonka/Shutterstock
Gemeinden spuren die Energiezukunft vor
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infrastrukturenergiezukunft
Die Energiestrategie 2050 des Bundesrats ruht auf mehreren Pfeilern. Einen davon bilden die Gemeinden, Städte und Regionen. Die systematische Planung und der Umgang mit neuen, zukunftsträchtigen Energien ist für eine Gemeindebehörde im-mer eine anspruchsvolle Aufgabe. Dazu gesellt sich in vielen Gemeinwesen eine an-gespannte finanzielle Lage, die den Handlungsspielraum auch im umweltpolitischen Bereich einengt.
Bei der Suche und der Bewältigung von energie- und umweltpolitischen Massnahmen sind jedoch die Gemeinden nicht völlig auf sich allein gestellt. Seit über 25 Jahren steht ihnen der Trägerverein Energiestadt zur Seite. Dieser vergibt die begehrte Aus-zeichnung «Energiestadt». Unterstützt wird Energiestadt dabei vom Bundesprogramm «EnergieSchweiz für Gemeinden», das den Wissensaustausch und -transfer zum Ziel hat. Von den 630 Mitgliedern des Trägervereins Energiestadt in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sind über 350 als Energiestädte zertifiziert, 32 tragen so-gar das Label GOLD für ihr besonders herausragendes Engagement in Energie- und Klimabelangen.
Die Tatsache, dass bereits mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung in einer Gemeinde mit dem Label Energiestadt wohnt, verpflichtet auch den Trägerverein Energiestadt. Er will informieren, Vorbild und Ideengeber sein. Denn energiepolitisch vorbildliche Gemeinden strahlen aus: Sie motivieren einerseits die eigene Bevölke-rung, nachhaltig mit den Ressourcen umzugehen. Anderseits spornen Energiestädte andere Gemeinden an, es ihnen gleich zu tun und so die Energiezukunft nachhaltig zu sichern. Schliesslich hat Energiestadt mit dem European Energy Award auch auf euro-päischer Ebene einen Partner, der die Energiestadt-Idee weiterträgt und die Gemein-den bei der Wahrnehmung ihrer Handlungsspielräume bezüglich Planung, Verkehr, Energieversorgung und Kommunikation unterstützt.
Barbara Schwickert ist Präsidentin des
Trägervereins Energiestadt. Als Gemeinderätin
in Biel und Mitglied der Stadtregierung steht die
Politikerin der Direktion Bau, Energie und Umwelt
vor. www.energiestadt.ch
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infrastrukturenergiezukunft
Energie 360°
Mehrwert dank individueller LösungEnergie 360° bietet ökologisch sinnvolle Wärmelösungen für Hauseigentümer, Ge-werbe, Gemeinden und Industrie an. Mit erneuerbaren Energien und einer brei-ten Palette an Produkten und Dienstleistungen werden zukunftsfähige, nachhaltige Lösungen realisiert.
Die Anforderungen an eine nachhaltige Zukunft erfordern einen Kurswechsel im Um-gang mit Energie. Um den CO2-Ausstoss zu senken, müssen die erneuerbaren Ener-gien stärker genutzt und der Energiekonsum reduziert werden. Dafür braucht es eine ganzheitliche Sichtweise, die alle Energieträger einbezieht.
Energie 360° leistet gemeinsam mit ihren Kunden einen aktiven Beitrag für eine nach-haltige Energiezukunft. Sie verfolgen klare energiepolitische Ziele – etwa in Richtung 2000-Watt-Gesellschaft –, engagieren sich im Interesse der Nachhaltigkeit und reali-sieren verschiedene Massnahmen, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
Die richtige Balance
Was sich selbstverständlich anhört, ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Nachhaltige Energielösungen haben mehrere Anforderungen zu erfüllen: Sie sollen nachhaltig CO2 einsparen, eine hohe Versorgungssicherheit gewährleisten, einen ge-ringen Betreuungsaufwand für Betrieb und Unterhalt verursachen, die Kosten planbar machen sowie keine oder nur geringe neue Investitionen auslösen.
Energie 360° greift auf die ganze Bandbreite an Möglichkeiten zurück, um die beste Energielösung zu finden. Es wird evaluiert und arrangiert, bis der nach-haltig sinnvolle Mix gefunden ist – für die Kunden, die Umwelt wie auch die
Wir leisten gemeinsam mit unseren Kunden einen aktiven Beitrag für eine nachhaltige Energiezukunft.
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infrastrukturenergiezukunft
Energie 360°
Energie 360° ist ein erfolgreiches und
innovatives Unternehmen, das sich zum Ziel
gesetzt hat, der führende Energieversorger für
ökologisch sinnvolle Wärmelösungen in der
Schweiz zu werden. Zusammen mit den rund
200 Mitarbeitern engagiert sich Energie 360°
für eine nachhaltige Energiezukunft.
Energie 360° AG
Aargauerstrasse 182
8010 Zürich
Tel. +41 43 317 22 22
www.energie360.ch
Gesellschaft. Das Zusammendenken aller Optionen und Energieträger er-möglicht, das ganze Potenzial ökologisch und ökonomisch sinnvoll auszu-schöpfen.
Eine umfassende Analyse der zukünftigen Energieversorgung wird immer wichtiger. Standen früher vor allem wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund, spielen heute Faktoren wie Versorgungssicherheit, Ökologie und Komfort zunehmend eine wichti-gere Rolle. Energie 360° analysiert die notwendigen Anforderungen und entwickelt daraus die optimale Lösung.
Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch
Als verantwortungsbewusstes Unternehmen bietet Energie 360° neben Erdgas und Bio-gas auch Holzpellets, Erdwärme, Smart Energy Services und Energiedienstleistungen an. Dank sinnvoller Energiekombinationen wird die Nutzung noch effizienter und der Mehrwert für Kunden und Umwelt erhöht.
Kunden von Energie 360° können klimafreundliches Biogas zum Heizen, Kochen oder Autofahren nutzen. Der Biogas-Anteil kann individuell gewählt werden – ohne Investitionen in die bestehende Erdgas-Anlage. Pro Jahr werden mehrere Millionen Kilowattstunden Biogas aus Abfallstoffen in heimischen Anlagen erzeugt und damit der CO2-Ausstoss um einige Tausend Tonnen reduziert – Tendenz weiter steigend.
Energie 360° hat sich grosse Investitionen vorgenommen. So sollen in den nächsten Jahren noch weitere Anlagen für die Nutzung erneuerbarer Energien gebaut und be-trieben werden.
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infrastrukturenergiezukunft
Die Zeit ist reif
für intelligente Entwicklungen! Den Energiehunger einer rapide anwachsenden Weltbevölkerung zu stillen, gilt als eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Um den erneuerbaren Energien den Weg zu bereiten, braucht es clevere und versorgungssichere Systeme. REHAU gilt als Vorreiter für energieeffizientes Bauen und Experte für Entwicklungen, die den Aus-bau der Infrastruktur revolutionieren. Ein Gespräch mit Ralf Winterling, Technischer Leiter Projekte beim Polymerspezialisten.
Herr Winterling, Infrastruktur ist ein wichtiges Thema in Ihrem Unternehmen. Was sind Ihre Aufgaben?Nun, wir setzen uns im Team intensiv mit den nächsten Stufen der Energie von mor-gen auseinander; mit den Potenzialen und dem Ausbau der Infrastruktur auf Basis erneuerbarer Energien. Die Themen, die wir vorantreiben, sind heute nicht der Main-Stream, könnten sich in fünf bis zehn Jahren aber durchsetzen. Etwa, wenn es um die geothermische Aktivierung von städtischen Tunneln geht.
Sie meinen Wärmegewinnung aus Tunneln? Was genau hat es damit auf sich?Die thermische Aktivierung von Tunnelbauwerken ist eine Weiterentwicklung der Erdwärmenutzung: Tunnelbauwerke sind von viel Erdreich umgeben. Dieses Potenzial kann innerstädtisch genutzt werden, in U-Bahn-Röhren beispielsweise. In die Tun-nelkonstruktion eingebrachte Absorberrohre nehmen die geothermisch gewonnene Energie aus der Erde auf und versorgen angekoppelte Gebäude mit Wärme. Oder umgekehrt: Im Sommer lässt sich mit diesem Prinzip Wärme aus den Gebäuden an den Boden abgeben. Das ist effizient und umweltschonend.
Und revolutionär. REHAU erhielt dafür den International Tunneling Award…Als weltweiter Vorreiter auf diesem Gebiet haben wir erste Pilotprojekte angestossen: Im österreichischen Jenbach-Tunnel oder im Stuttgarter U-Bahn-Netz etwa sind in den vergangenen Jahren Tunnelbereiche so ausgebaut worden, dass sie heute Energie
Rohre in der Betonkonstruktion
entziehen dem Erdreich Wärme bzw.
geben Abwärme aus angekoppelten
Gebäuden ab.
Vorgefertigte Betonsegmente
mit eingebrachten Absorberrohren.
Energie aus dem Tunnel
REHAU gilt als Vorreiter für energieeffizientes Bauen und Experte für Entwicklungen, die den Ausbau der Infrastruktur revolutionieren.
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infrastrukturenergiezukunft
REHAU –
Technologien für morgen
Für energieeffizientes Bauen, die Nutzung re-
generativer Energien und Wassermanagement,
für Mobilität und Future Living initiiert REHAU
nachhaltige Beiträge für die ökologischen
und ökonomischen Herausforderungen von
morgen. Kompetenz und Innovationsfreude
haben das Unternehmen zum führenden
System- und Serviceanbieter polymerbasierter
Lösungen in den Bereichen Bau, Automotive
und Industrie gemacht. Über 18 000 Mitarbei-
ter rund um den Globus erzielen für REHAU an
über 170 Standorten Wachstum und Erfolg.
Dipl.-Ing. Ralf Winterling, Technischer Leiter Projekte bei REHAU
www.rehau.com
zur umliegenden Nutzung liefern. Nun stehen wir in Kontakt zur Pariser Metro, der Londoner U-Bahn und den Kopenhagener Verkehrsbetrieben.
Die Nutzung von Geothermie ist bedeutend für die Schweiz. Wie unterstützen Sie die ehrgeizigen Ziele? In Zusammenarbeit mit der ETH Zürich treibt REHAU die Nutzung von Erdwärme in der Schweiz auch ausserhalb von Tunnelprojekten weiter voran. Erste Verlegungen von speziellen Hochdruck-Tiefensonden bis zu 450 Metern Tiefe etwa sind im Raum Zürich erfolgt – ein sehr anspruchsvolles Projekt. Über ein umfangreiches Monitoring gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse, um der Geothermie mit intelligenten Entwick-lungen den Weg zu ebnen.
Die Erdverlegung von Höchstspannungsleitungen ist ebenfalls ein viel diskutier-tes Thema. Werden Hochmasten schon bald verschwinden? Die Erdverlegung ist eine Alternative zu den in weiten Teilen der Bevölkerung umstrit-tenen Freileitungen: Weil Stromleitungen, im Boden verlegt, nicht ins Landschaftsbild eingreifen und weil von ihnen keinerlei elektrische Strahlung ausgeht. Wir sind mit unserer Neuentwicklung RAUGUARD HV für erdverlegte Hoch- und Höchstspan-nungskabel aktuell an einer 380 kV Erdkabeltrasse in Deutschland beteiligt. Auch für die Schweiz bietet unser Rohrsystem enormes Potenzial für eine umweltfreundliche Stromanbindung – zu Pumpspeicherkraftwerken beispielsweise, wo überschüssiger Windstrom gespeichert wird.
Intelligente Energiespeicher sind gefragter denn je…Der Bedarf an geeigneten Speichermöglichkeiten wächst. Um den Überertrag an Ener-gie durch Sonne oder Wind etwa zu speichern und später wieder nutzbar zu machen. Regelbare Kraftwerke kommen hier an ihre Grenzen. Es sind dringend weitere Spei-chermöglichkeiten erforderlich, für die wir heute schon das technische Know-how bieten.
Sie setzen auf speicherfähige Energieträger wie Erdwärme und Wasserstoff…In Dänemark, Deutschland und Kanada beispielsweise haben wir saisonale Erdson-denwärmespeicher gebaut, die vorbildlich laufen und Energie bereitstellen. Wir nutzen das Erdreich als Speichermedium. In Patagonien sind wir mit speziellen Mehrschicht-rohren an einem Pilotprojekt beteiligt, bei dem mehrere Hunderttausend Kubikmeter hundertprozentiges Wasserstoffgas unterirdisch transportiert und gelagert werden.
Finden zukunftsweisende Entwicklungen wie Wasserstoffspeicher bald auch den Weg in die Schweiz?Sicher. Aber es gibt viele Möglichkeiten, die es auszuloten gilt. Neue Technologien, um die Energieversorgung von morgen effizient ausschöpfen zu können, sind gegeben. Wir werden unser Bestmögliches dazu beitragen, dass sie sich erfolgreich durchsetzen.
infrastrukturenergiezukunft
Swisspower AG und
Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG)
Konvergenz der Netze
Stichwort Konvergenz
Die neue Energiepolitik, die der Bundesrat im
Mai 2011 beschlossen hat, führt zu einer neu-
en Konzeption der Energieversorgung. Sie wird
sich in weitaus grösserem Ausmass als heute
auf eine dezentrale Energieerzeugung ab-
stützen. Zudem muss die Energieversorgung
vermehrt aus einer ganzheitlichen Perspektive
heraus betrachtet werden. Einen Ansatz
dazu bietet das Konzept der Konvergenz der
Energienetze: Gut aufeinander abgestimmte
Strom-, Gas- und Fernwärmenetze spielen in
der künftigen Energieversorgung eine zentrale
Rolle.
Die Strom-, Gas- und Fernwärmenetze wurden in der Vergangenheit meist unabhän-gig voneinander betrieben. Verschiedene Städte und städtische Energieversorger trei-ben nun die Netzkonvergenz voran, indem sie die unterschiedlichen Energienetze als Gesamtsystem konzipieren. So leisten sie einen Beitrag zu einer auf erneuerbare Ener-gien und Energieeffizienz ausgerichtete Energiepolitik, wie sie in zahlreichen Städ-ten verfolgt wird. Aktuelles Beispiel: die Netz-Konvergenz von Swisspower und dem Verband Schweizerische Gasindustrie VSG. Drei Fragen an Urs Glutz, Leiter Public Affairs Swisspower, und an Michael Schmid, Leiter Public Affairs VSG.
Urs Glutz, wie beurteilen Sie aus Sicht von Swisspower die aktuelle Situation im Schweizer Energiemarkt?«Die Swisspower Stadtwerke unterstützen den anvisierten lan-gen Zeithorizont von mehreren Jahrzenten, in denen der Para-digmenwechsel (Umbau des Energiesystems Schweiz) vollzo-gen werden soll. Der skizzierte Weg des BFE mit einer ersten Phase bis 2020, einer zweiten Phase bis 2035 und einer dritten Phase bis 2050 ist sinnvoll. Der Umbau des Energiesystems Schweiz ist ein langwieriges, kompliziertes und kontrovers dis-kutiertes Projekt. Bei der Betrachtung der Einzelmassnahmen zeigt sich, dass eine deutliche Tendenz zum ‹Strom› besteht und die anderen notwendigen Energieträger teilweise ausge-blendet werden. Die Swisspower Stadtwerke, die als Querver-bundunternehmen, ihren Kunden Strom, Erdgas und Wärme anbieten, sind klar der Meinung, dass die vorliegende Vorlage diesem Querverbundgedanken zu wenig Rechnung trägt. Zu-
dem ist die staatliche Eingriffstiefe in vielen Bereichen zu hoch. Nur wenn es gelingt, Produzenten und Konsumenten, Politik und Behörden, Wirtschaft und Gesellschaft zu enger Kooperation zu verpflichten, hat die nachhaltige Energieversorgung eine Chance. Gerne sind wir Swisspower Stadtwerke bereit, unseren Beitrag zu leisten und an der erfolgreichen Umsetzung tatkräftig und zielorientiert mitzuarbeiten.»
Michael Schmid, welche Rolle spielt die Gasversorgung im aktuellen Schweizer Energiemarkt?
Gasleitungen als Infrastruktur können einen
bedeutenden Beitrag leisten für die Förderung
der erneuerbaren Energien.
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infrastrukturenergiezukunft
Swisspower AG
Swisspower ist das führende Schweizer
Dienstleistungsunternehmen für Energieversor-
ger, Grosskunden und KMU. Die Kooperation
von 23 Schweizer Stadtwerken bildet das
Swisspower-Netzwerk. Swisspower besteht
aus vier Gesellschaften mit unterschiedlichen
Tätigkeitsfeldern.
Verband der Schweizerischen
Gasindustrie (VSG)
Der VSG ist die Branchenorganisation der
Schweizer Erdgas-Versorgungsunternehmen.
Er vertritt die branchen- und energiepolitischen
Interessen der Schweizer Erdgas-Wirtschaft
auf nationaler und internationaler Ebene
und setzt sich für den umweltschonenden
Energieträger Erdgas und die zunehmende
Einspeisung von erneuerbaren Gasen ins
Gasnetz ein.
Michael Schmidist Leiter Public Affairs VSG
Urs Glutzist Leiter Public Affairs Swisspower
Verband der Schweizerischen
Gasindustrie (VSG)
Grütlistrasse 44, 8027 Zürich
Tel. +41 44 288 31 31
Fax +41 44 202 18 34
www.erdgas.ch
Swisspower AG
Bändliweg 20, 8048 Zürich
Tel. +41 44 253 82 11
Fax +41 44 253 82 31
www.swisspower.ch
«Erdgas hat gegenwärtig einen Anteil von 13,5 % am schweizerischen Endenergie-verbrauch. Das tönt nach wenig, allerdings ändert sich dieses Bild, wenn man sich bewusst ist, dass die Elektrizität – welche die Energiepolitik weitaus am stärks-ten beschäftigt – auch nicht mehr als 25 % des Verbrauchs ausmacht. Klar domi-nierend sind immer noch Erdölbrenn- und treibstoffe, mit rund 52 %. Erdgas kann in einer Vielzahl von Anwendungen genutzt werden, zum Heizen, Kochen, als Prozessenergie in der Industrie, zur Stromproduktion und als Treibstoff für Fahrzeuge.»
Urs Glutz, wie kann man sich als Laie das Zusammenwirken der Energienetze am praktischen Beispiel der Swisspower-Stadtwerke und der Gasindustrie konkret vorstellen?«Die Swisspower Stadtwerke betreiben Strom-, Gas-, Wärme-, Wasser- und Kommu-nikationsnetze. Konvergenztendenzen zwischen den drei grossen Energienetzen Strom, Gas und Wärme zeichnen sich bereits sehr konkret ab. Die Netzbetreiber werden jen-seits der Technik mit neuen Anforderungen konfrontiert – Marktöffnungsmodelle, Vertragsbeziehungen, intelligente Energiemanagementsysteme, Kommunikationsbe-dürfnisse, Geschäftsprozesse undsoweiter. Das gilt ebenso für die Konvergenz zwi-schen Strom- und Gasnetzen. Die unregelmässige Stromeinspeisung aus erneuerbaren Quellen findet in der flexiblen und leistungsfähigen Gasinfrastruktur einen idealen Partner. Der Nutzung der Erdgasinfrastruktur kommt deshalb in der Energiestrategie 2050 eine hohe Bedeutung zu.»
Michael Schmid, was ist die grösste Herausforderung für die Gasindustrie in Bezug auf die Netz-Konvergenz?«In der Vergangenheit wurden Strom-, Gas- und Wärmenetze in der Regel je für sich alleine betrachtet. In Zukunft sollten die verschiedenen Infrastrukturen als Ge-samtstystem gedacht und weiterentwickelt werden. Zwei Beispiele: Mit dem Ausbau von Photovoltaik und Windkraft wird es Zeiten geben, in denen mehr Strom pro-duziert, als im Moment gebraucht wird. Mit der Power to Gas-Technologie, mit der Strom in Wasserstoff umgewandelt wird, besteht die Möglichkeit, diese Energie über das Gasnetz zu nutzen. Umgekehrt haben wir im Winter einen erhöhten Strombedarf, der noch zunehmen dürfte, wenn vermehrt elektrische Wärmepumpen genutzt wer-den. Dann ermöglichen erdgasbetriebene WKK-Anlagen, die Nachfrage weiterhin zu decken. Mit verbesserten Kommunikations- und Steuerungstechnologien kann alles optimal aufeinander abgestimmt werden, so dass die Energieversorgung effizient und umweltschonend sichergestellt wird.»
Urs Glutz, wo sehen Sie Swisspower Stadtwerke im Jahr 2050?«Die Swisspower Stadtwerke streben langfristig die Versorgung der Schweiz mit erneuerbarer Energie an. Sie setzen dieses Ziel schrittweise und glaubwürdig anhand eines Masterplans um. Die Umsetzung erfolgt mittels konsequenter Anwendung von Energieeffizienzmassnahmen sowie unter Einbezug eigener Produktionsanlagen und durch die Vernetzung mit dem schweizerischen und europäischen Energiemarkt.»
Michael Schmid, wird Gas 2050 der Energieträger Nummer 1 sein?«Ich wage keine Prognose für das Jahr 2050, ich bin aber überzeugt: Wenn wir am-bitiöse klimapolitische Ziele erreichen wollen, geht das nicht ohne eine gut funktio-nierende Gasinfrastruktur. Die CO2-Intensität von Erdgas ist 25 % geringer als jene von Erdöl und halb so gross wie bei der Kohle. Da muss also möglichst rasch eine Verlagerung stattfinden. Kommt dazu, dass der Anteil erneuerbarer Gase im Gasnetz sukzessive gesteigert wird. Die Gasinfrastruktur mit ihren riesigen Transport- und Speicherkapazitäten kann einen bedeutenden Beitrag leisten für die Förderung der erneuerbaren Energien.»
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infrastrukturenergiezukunft
Toshiba
verspricht nicht nur, sie realisiertFür Unternehmen wird es immer wichtiger, neue Wege zu finden, um den Energie-verbrauch zu senken. Deshalb hat sich Toshiba seit Jahren dem Gedanken des «Green Office» mit umweltfreundlichen Produkten, verschiedenen Umweltschutzprojekten und Innovationen verschrieben. Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln. Dieser Ansatz ist die Basis für unser Umweltbewusstsein.
Ökologisches Multifunktionssystem –
Veränderung des Nutzerverhaltens
Laut Statistik zählt die Schweiz mit einem jährlichen Papierkonsum von mehr als 230 Kilogramm pro Einwohner weltweit zu den führenden Nationen im Verbrauch von Papier, Pappe und Karton. Die Ressourcenmenge für die Papierherstellung ist e-STUDIO306LP mit
Aufbereitungseinheit RD30
WELTNEUHEIT:10 x verwenden =90 % einsparen
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Mehr als nur
ein Consumer Product
Die Toshiba Tec Switzerland AG ist führende
Anbieterin von Druck-, Scan-, Kopiersystemen
in A3 und A4, Projektoren und Barcode-Printer
für den Geschäftsbereich der Informations-
und Kommunikationstechnologie sowie der
Office-Ausrüstung.
«Carbon Zero Programm»
Toshibas Carbon-Zero-Initiative kompensiert
sämtliche CO2-Ausstösse der Systeme
von Entwicklung über Transport bis hin zum
täglichen Einsatz. Dabei werden prognosti-
zierbare Emissionen berechnet und mit aus-
gleichenden Investitionen über die Experten
von «co2balance.com» in Umweltprojekte
kompensiert.
Hans Schild, CEO
TOSHIBA TEC SWITZERLAND AG
Herostrasse 7
8048 Zürich
Tel. +41 44 439 71 71
Fax +41 44 439 71 72
www.toshibatec.ch
enorm und die hinterlassene Zerstörung gross. Diese Einsicht führte bei Toshiba zu neuen Denkanstössen und zum weltweit ersten Multifunktionssystem, welches ne-ben herkömmlichen Funktionen wie Drucken, Kopieren, Scannen und Faxen über eine separate Wiederaufbereitungs- und Scaneinheit für die mehrfache Wiederver-wendung verfügt. Gedruckt und kopiert wird mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 DIN-A4-Seiten pro Minute.
Durch die Verwendung eines speziellen blauen Toners werden die Ausdrucke in der Aufbereitungseinheit thermisch behandelt und somit unsichtbar gemacht. Der Ein-satz eignet sich besonders für den internen Gebrauch kurzlebiger Unterlagen wie z.B. Probedrucke, Berichte oder E-Mails. Damit kann sich nicht nur die Umwelt an dem sinkenden Verbrauch natürlicher Ressourcen und CO2-Emissionen erfreuen, sondern auch Sie sparen bis zu 90 % Ihrer Papierkosten durch den verringerten Verbrauch. Dadurch unterstreicht Toshiba nicht nur ihren Führungsanspruch, sondern trägt ihrem Slogan «Leading Innovation» Rechnung.
ECO-MFP in der Praxis
Vor dem Umzug im April 2014 wurde der Toshiba Tec Hauptsitz nach ökologischen Aspekten neu geplant. Zum einen wurde ein Lichtkonzept in den Büroräumlich-keiten realisiert, in dem moderne Toshiba LED-Leuchtmittel mit Bewegungs- und Helligkeitssensoren gesteuert werden. Zum anderen setzt auch Toshiba Tec selbst auf das ECO-Multifunktionssystem. Auf dem ECO-MFP wird einerseits die Hauptfax-nummer empfangen und andererseits sind für alle Mitarbeiter Ausdrucke mit dem Print@me-System möglich. Dabei kann jeder Mitarbeiter seinen Ausdruck mit einer Badge-Identifikation am ECO-MFP erhalten.
Herzlich willkommen!
Sie sind herzlich eingeladen, uns am Hauptsitz in Zürich Altstetten zu besuchen, wo wir Ihnen im Showroom alle unsere Innovationen und ECO-Trends gerne zeigen.
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mobilitätenergiezukunft
Bild: Tom Wang/Shutterstock
Jetzt die Chance nutzen
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mobilitätenergiezukunft
Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit bieten Chancen, um den Energiekonsum der Verkehrsbranche mittelfristig zu senken. Von «Downsizing» traditioneller Benzin- und Dieselmotoren (vergleichbare Leistung bei weniger Kubikzentimetern) über die Verbreitung von hybriden und vollelektrischen Antrieben bis hin zur Shared Economy (teilen statt besitzen) eröffnen sich neue Möglichkeiten, den Verkehr effizienter zu gestalten. Elektronisch gebuchte und bewertete Mitfahrgelegenheiten oder Online-Booking von unterwegs zählen zu den neuen Trends genauso wie Homeoffice und Videokonferenzen.
Die grosse Gefahr besteht darin, dass wir verpassen, diese neuen Entwicklungen zu nutzen, um den Ressourcenverbrauch des Verkehrs zu drosseln. Heute investieren wir in der Schweiz über einen Drittel unserer Primärenergie in den Verkehr. Das ist viel, aber nicht überraschend. Denn zur Überwindung von räumlicher Entfernung braucht es Kraft. Der Energieverbrauch ist direkt von Gewicht, Distanz und Reibung abhän-gig. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Konkret heisst das: Autos müssen nicht nur smarter, sondern auch «svelter», sprich leichter werden. Zudem muss ihre Auslastung drastisch erhöht werden, was übrigens auch für die Bahn gilt. Bei Pendler-fahrten zur Arbeit sitzen durchschnittlich gerade mal 1,12 Personen im Auto. Mit der annähernd gleichen Energie können drei bis vier Personen bewegt werden. Langsamer werden müssen wir auch. Bei niedrigerer Geschwindigkeit sinken Reibung und Luft-widerstand und damit auch der Energieverbrauch.
Wenn wir nicht jetzt anfangen, vernünftiger mit unserer Mobilität umzugehen, ver-streichen diese historischen Chancen ungenutzt. Die Losung heisst: leichtere Fahr-zeuge, weniger hungrige Motoren, niedrigere Geschwindigkeiten, bessere Auslastung und Verlagerung auf effizientere Verkehrsmittel. Zudem müssen wir fossile Treibstoffe durch erneuerbare Energie (oder Muskelkraft) ersetzen. Wir kennen die Rezepte, jetzt geht es darum, sie anzuwenden. Denn die neuen Entwicklungen sind unsere Chance, den Verkehr effizienter und damit auch umweltverträglicher zu gestalten, ohne auf den Nutzen der Mobilität zu verzichten.
Caroline Beglinger ist seit zwei Jahren
Co-Geschäftsleitern des VCS Verkehrs-Club der
Schweiz (www.verkehrsclub.ch) . Ihre Berufser-
fahrungen hat sie in der Raum- und Verkehrs-
planung und im öffentlichen Verkehr gemacht.
Seit dem Studium unterrichtet Caroline Beglinger
Erwachsene, aktuell zukünftige Verkehrsingeni-
eure an der ZHAW in Winterthur.
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mobilitätenergiezukunft
Die Post
Schritt für Schritt zur grünen PostDie Schweizerische Post bewegt – und das zunehmend klimaschonend. Zwischen 2011 und 2013 reduzierte sie den jährlichen CO2-Ausstoss um 18 500 Tonnen. Insgesamt strebt die Post bis Ende 2016 eine CO2-Effizienzsteigerung von mindestens zehn Prozent an und will damit Mehrwert schaffen – in ökologischer und ökonomischer Hinsicht.
Die Post sorgt dafür, dass jeden Tag 18 Millionen Briefsendungen und eine halbe Millionen Pakete am richtigen Ort ankommen. Die Busse von PostAuto legen täg-lich eine Strecke zurück, die der 7,5-fachen Umkreisung der Erde entspricht; dabei befördern sie 400 000 Passagiere. Um diese Leistungen zu erbringen, unterhält die Post ein engmaschiges Logistiknetz mit über 2500 Gebäuden und 20 000 Liefer- und Personenwagen, Rollern und Bussen. Diese brauchen Energie, genauso wie die mehr als 60 000 Mitarbeitenden, die täglich zur Arbeit fahren.
Wo viel Energie verbraucht wird, wird auch das Klima belastet – mehr oder weniger, je nachdem, wie effizient und in welcher Form die Energie eingesetzt wird. In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie setzt die Post deshalb einen Schwerpunkt beim Klimaschutz. Mit einem gut geschnürten Massnahmenpaket konnte sie von 2011 bis 2013 die jähr-lichen CO2-Emissionen um 18 500 Tonnen reduzieren. Die Post bleibt auf diesem Weg und will mit einer Vielzahl von Massnahmen die CO2-Effizienz bis 2016 im Vergleich zu 2010 um mindestens zehn Prozent steigern.
Umweltfreundliche Mobilität
Um die Umweltbelastung durch die Mobilität zu senken, erneuert die Post kontinuierlich ihre Fahrzeugflotte. Immer mehr Fahrzeuge mit Elek-tro-, Hybrid- oder Biogasantrieb werden eingesetzt.
Bereits heute setzt die Post in der Paketzustellung rund 130 Lieferwagen ein, die zu 100 % mit zertifi-ziertem Biogas fahren. Nicht nur in der Logistik, sondern auch im Personenverkehr beschreitet die Post neue Wege. Als erstes ÖV-Unternehmen der Schweiz setzt PostAuto neben Erdgas- und Hybridbussen in einem Pilotprojekt fünf wasserstoffbetriebene Brenn-stoffzellen-Busse ein. Zurzeit testet PostAuto zudem den Einsatz von batteriebetriebenen Bus-sen. Für die letzte Meile bietet
«Mit über 5500 Elektrorollern in der Zustellung unterhält die Post die grösste derar-tige Flotte Europas und spart auf diesem Weg jährlich über 4400 Tonnen CO2 ein. Der Strombedarf der Flotte wird zu 100 Prozent mit ‹naturemade star›-zertifi-ziertem Ökostrom gedeckt.»
Anne Wolf
Leiterin Nachhaltigkeit
Umweltfreundliche Mobilität
Nutzung erneuerbarer
Energieträger
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mobilitätenergiezukunft
Die Schweizerische Post AG
Die Schweizerische Post AG ist als Misch-
konzern im Kommunikations-, Logistik-,
Retailfinanz- sowie im Personenverkehrsmarkt
tätig. Die Post befördert jährlich rund
2,2 Milliarden adressierte Briefe und über
115 Millionen Pakete. PostAuto transportiert
knapp 140 Millionen Reisende, PostFinance
betreut über 4,6 Millionen Kundenkonten.
Mit mehr als 54 000 Angestellten im Inland
(44 000 Vollzeitäquivalente) ist die Post eine
der grössten Arbeitgeberinnen der Schweiz.
Anne WolfLeiterin Nachhaltigkeit
Post CH AG
Viktoriastrasse 21
3030 Bern
Telefon: +41 58 341 22 28
www.post.ch
die Post den Selbstverleih «PubliBike» an: An schweizweit über 112 Standorten kön-nen Velos und E-Bikes genutzt werden. Dieses Angebot können auch die Post-Mitar-beitenden nutzen. Zusammen mit der Gratis-Abgabe von Halbtaxabonnementen oder vergünstigten Generalabonnementen und der Carpooling- und Mitfahrzentrale MoS Move Center setzt die Post damit auch bei den Arbeitswegen und Geschäftsreisen auf eine umweltfreundliche Mobilität.
Nutzung erneuerbarer Energieträger
Die Post setzt auf erneuerbare Energie. Hierzu bezieht sie zu 100 % «naturemade basic»-zertifizierten Strom aus der Schweiz. Ein Teil davon ist «naturemade star»-zertifiziert, also besonders umweltschonend produzierter Ökostrom. Zudem be-treibt die Post auf den Dächern ihrer Brief- und Paketzentren einige der grössten Photovoltaikanlagen der Schweiz. Mit gegenwärtig zehn Anlagen speist sie jährlich rund 5000 Megawattstunden Solarstrom ins öffentliche Netz, was dem Bedarf von 1500 Haushalten entspricht.
Gebäudeoptimierung
Die Post optimiert bestehende Gebäude und errichtet Neubauten nach energieeffi-zienten und bauökologischen Standards wie Minergie, Minergie-Eco oder DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). So nutzt sie das Potential zur Ener-gie- und Kosteneinsparung im Bereich der Liegenschaften. Nebst einfach umsetzbaren Massnahmen wie tieferer Heizwassertemperatur und wassersparenden Toilettenanla-gen werden auch aufwendigere Anpassungen an Gebäuden vorgenommen. So wurde beispielsweise im Rechenzentrum in Zofingen die Ölheizung durch eine Wärmepum-pe ersetzt. Heute wird das Gebäude vollständig mit der Abwärme der Systemräume beheizt.
Nachhaltige Kundenangebote
Dank dem «pro clima»-Versand können Kundinnen und Kunden der Post sich eben-falls für die Umwelt einsetzen und ihre Post CO2-neutral verschicken. Daneben bietet die Post ökologische Verpackungen wie das Öko PostPac und die Dispobox sowie Recyclingmöglichkeiten für Elektrogeräte und Nespresso-Kaffeekapseln an.
Lohnende Investitionen
Mit diesem vielseitigen Nachhaltigkeitspaket nimmt die Post ihre Verantwortung für den Klimaschutz und den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wahr. Ein Engage-ment, das ökologischen und ökonomischen Mehrwert schafft. Die Post ist überzeugt, dass nachhaltig agierende Unternehmen langfristig erfolgreicher sind. Die meisten In-vestitionen in die Energieeffizienz und erneuerbare Energien rechnen sich innerhalb weniger Jahre. Und sollten die Energiepreise auch in den nächsten Jahren weiter an-steigen, wird sich jeder investierte Franken umso mehr lohnen.
Gebäudeoptimierungen
Nachhaltige Kundenangebote
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ausbildungenergiezukunft
Bild: Rawpixel/Shutterstock
Nachhaltigkeitist der einzige Weg
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ausbildungenergiezukunft
Es gibt keinen Plan B
«Sustainability is the only way we can protect our common future. There is no plan B.» Mit diesen Worten hat UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am 12. November 2014 in Aichi-Nagoya (Japan) die Weltkonferenz zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) geschlossen.
BNE gewinnt auch in der Schweiz zunehmend an Bedeutung. Der Lehrplan21 für die Volksschule will mit BNE die Lernenden befähigen, sich aktiv an gesellschaftlichen Aushandlungs- und Gestaltungsprozessen für eine ökologisch, sozial und wirtschaft-lich nachhaltige Entwicklung zu beteiligen. Im Lehrplan der französischsprachigen Schweiz (plan d’étude romand) ist BNE schon länger vorgesehen.
BNE wird häufig in einem Satz als Lernen für die Zukunft zusammengefasst. Die Ressourcen unseres Planeten und unser Umgang damit, Politik, Demokratie und Menschenrechte, Wirtschaft und Konsum sind Lerninhalte, die zusammen mit der Vermittlung von Kompetenzen aus Schule und Unterricht nicht wegzudenken sind.
Auch das Thema Energie eignet sich dafür, Zusammenhänge sichtbar zu machen, die auf den ersten Blick gern verborgen bleiben. Schülerinnen und Schüler entdecken, dass unser Umgang mit Energie nicht nur für das Klima relevant ist. Gesellschaftliche Herausforderungen, Bezüge zu Wirtschaft und Gesundheit, die Verbindung zwischen Technik und Menschenrechten, globaler Entwicklung, Friede und Umwelt werden verständlich. Zahlreiche Lehrpersonen und viele Schulleitungen haben das erkannt und nutzen BNE-Angebote rund um Energie in Unterricht und Schule.
Sie tragen dazu bei, dass Jugendlichen bewusst wird: Der Griff an den On/Off-Schal-ter aktiviert mehr als bloss den Bildschirm. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu Ban Ki Moons Erkenntnis: Von Nachhaltigkeit hängt unsere gemeinsame Zukunft ab. Einen Plan B gibt es nicht.
Jürg Schertenleib ist Direktor von
éducation21, dem nationalen Kompetenz- und
Dienstleistungszentrum von Bund, Kantonen
und Zivilgesellschaft für BNE auf Ebene Volks-
schule und Sekundarstufe II. Die Stiftung unter-
stützt zahlreiche Akteure bei der Verankerung
und Umsetzung von Bildung für nachhaltige
Entwicklung. www.education21.ch
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ausbildungenergiezukunft
Energiemarkt braucht
gut ausgebildete FührungskräfteDer Strommarkt verändert sich rasant, die Anforderungen an die Managerinnen und Manager steigen. Sie benötigen spezifische betriebswirtschaftliche und technische Kenntnisse und müssen ihren Blick auf die komplexe Gesamtheit des Energieberei-ches schärfen. Der Master in Energiewirtschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur vermittelt genau dazu Wissen auf hohem Niveau.
Regenerative Energien sind im Trend
Die Energiewirtschaft ist in Bewegung: Strommarktliberalisierung, Globalisierung, alternative Energien, Energieeffizienz, Energiespeicherung sind nur einige Stichworte. Der Energiebedarf nimmt weiter zu, die Wirtschaft wächst, die grossen Industrien im In- und Ausland benötigen weiterhin viel Energie. Sicher ist, dass es mittelfristig einen neuen Mix an erneuerbaren, regenerierbaren und klassischen Energien sowie deren entsprechenden Technologien geben wird.
In diesen vielschichtigen Fragestellungen der Energiebranche und den angrenzenden Bereichen leistet die HTW Chur eine Weiterbildung, bei der die Wissensvermittlung für künftige Anforderungen an die Managerinnen und Manager im Vordergrund steht. Hier werden komplexe Inhalte vermittelt und diskutiert, sodass sie handhab-
Der Master in Energiewirt-schaft (MAS) ist der erste und einzige dieser Art in der Schweiz.
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ausbildungenergiezukunft
Prof. Dr. Karin Eggert ist Leiterin des Studienganges
«MAS in Energiewirtschaft».
HTW Chur
Hochschule für Technik und Wirtschaft
Pulvermühlestrasse 57
7004 Chur
Tel. +41 81 286 24 32
www.energiemaster.ch
FHO Fachhochschule Ostschweiz
barer werden für die zukünftige Praxis. Die HTW Chur füllt die Rucksäcke der Nach-wuchskräfte und Managerinnen und Manager mit dem Weiterbildungsmaster «MAS in Energiewirtschaft» und bereitet sie auf die künftigen grossen Herausforderungen der Energiebranche und der angrenzenden Branchen wie z. B. ICT, Dienstleistungs-sektoren mit Energieaspekten sowie grosse Energieverbraucher vor.
Schweizweit erster Energie-Master
Der Master in Energiewirtschaft (MAS) ist in der Schweiz der erste und einzige dieser Art. Er wird von der HTW Chur seit 2010 angeboten. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Karin Eggert bereitet die Studierenden zusammen mit Dozierenden, die auf ihren Fachgebieten ausgewiesene Expertinnen und Experten sind, auf die vielschichtigen Aufgaben der Zukunft vor. Da gerade die zukunftsorientierte Wirtschaftswelt Fach-leute braucht, die «Energieversteher» sind, schliesst der Weiterbildungsmaster diese Wissenslücke. «Die ganze Thematik ist sicher eine der spannendsten unserer Zeit. Aufgrund der neuen Aufgabenstellungen sind neue zielführende Lösungen und neue Geschäftsmodelle unabdingbar», erläutert Karin Eggert.
Die Managerinnen und Manager der Zukunft werden über vertieftes Wissen in den Be-reichen Energiewirtschaft, Märkte, Energiehandel, Energietechnik, Energieversorgung und neueste Entwicklungen verfügen müssen, um Konzepte für Zukunftslösungen er-arbeiten zu können. Insgesamt bietet die HTW Chur sechs energiespezifische Module an, in denen fundiertes Basiswissen und Branchenwissen auf hohem Niveau vermittelt werden. Auch werden Fragen diskutiert zum Kernenergieausstieg, zu erneuerbaren Energien, Brennstoffzellen, Energiespeicherung, Energieeffizienz und vielem mehr.
Die Dozierenden sind Expertinnen und Experten aus der Branche. Sie garantieren einen hohen Theorie-Praxis-Bezug. Ausserdem stehen namhafte Institutionen wie VSE, Swisselectric, asut, Economiesuisse, Verband Schweizerischer Gaswirtschaft und das Bundesamt für Energie als Partner zur Seite.
Modularer Aufbau
Der Studiengang ist in zwei Stufen aufgebaut: General Management und energiespe-zifische Module in Energiewirtschaft, Energietechnik und Energierecht. Jede Stufe dauert ein Semester. Eine Master-Thesis, in der die Studierenden Lösungen für kon-krete Themenstellungen aus ihrem eigenen beruflichen Umfeld erarbeiten, rundet das praxisorientierte Studium ab. Abgeschlossen wird das Studium mit dem Titel «Master of Advanced Studies FHO in Energiewirtschaft». Er entspricht den internationalen Standards und ist rechtlich geschützt. Studienorte für die Stufe 1 sind Chur, Rap-perswil oder Zürich, Stufe 2 findet nur in Zürich statt, wo die HTW Chur ebenfalls Studiengänge anbietet. Nach der Ausbildung können die MAS-Absolventinnen und -Absolventen als Energie-Fachleute in der Industrie eingesetzt werden.
Hochschule für Technik und
Wirtschaft HTW Chur
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft
HTW Chur mit ihren rund 1600 Studierenden
ist eine regional verankerte Hochschule mit
nationaler und internationaler Ausstrahlung. Sie
bietet Bachelor-, Master- und Weiterbildungs-
studiengänge in den Disziplinen «Ingenieurbau/
Architektur», «Informationswissenschaft»,
«Management», «Multimedia Production»,
«Technik» sowie «Tourismus» an. Die HTW
Chur betreibt in allen Disziplinen angewandte
Forschung und Entwicklung, führt Beratungen
durch und bietet Dienstleistungen an. Die
gesamte Hochschule ist ISO-9001:2008-zerti-
fiziert. Die HTW Chur ist seit dem Jahr 2000
Teil der FHO Fachhochschule Ostschweiz. Als
erste öffentliche Schweizer Hochschule ist die
HTW Chur 2009 der Initiative der Vereinten
Nationen für verantwortungsvolle Ausbildung
im Management, den UN Principles for Res-
ponsible Management Education, beigetreten.
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ausbildungenergiezukunft
Bildung und Forschung
für die Energiewende Umwelt und Energie beschäftigen alle Institute des ZHAW-Departements Life Scien-ces und Facility Management. Die Themen sind so vielfältig wie die Herausforderun-gen der Zukunft: erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit in der Lebensmittelverarbei-tung, Umweltbiotechnologie, grüne Chemie oder Energieeffizienz bei Gebäuden – die Spezialistinnen und Spezialisten der ZHAW engagieren sich aktiv für die Energie-wende. Und das mit einem zukunftsorientierten Bildungsprogramm wie auch in der Forschung. Wie wichtig das Thema Energie an der ZHAW in Wädenswil ist, beweist auch die Mitgliedschaft im nationalen Kompetenzzentrum für Bioenergieforschung SCCER BIOSWEET. Dort steuern Forschende der ZHAW ihr Fachwissen rund um die Kultivierung von Mikroalgen bei, die zur Gewinnung von Methan als Energiequel-le genutzt werden können. Nachfolgend einige Beispiele von Projekten und Kompe-tenzen:
Vorhersagen für Energiebedarf und -verbrauch
Dank Simulation lassen sich längerfristige Wetterprognosen in die Vorhersagen von Energiebedarf und Energieherstellung nutzen. Das ist nur eines von vielen Beispielen, mit denen sich das Institut für Angewandte Simulation (IAS) in einem Forschungs-projekt beschäftigt. Auch die Optimierung von Logistikabläufen und damit die Re-duktion von Leerfahrten, sprich weniger CO2-Ausstoss, ist ein beispielhaftes Projekt, welches das IAS für ein Verwaltungsgebäude des Bundes bearbeitet hat. www.ias.zhaw.ch
Ökotechnologie spart Energie
Naturnahe Abwasserreinigungsverfahren, kombinierte Fisch- und Pflanzenzucht in Kreislaufsystemen sowie die Kultivierung von Mikroalgen sind nur einige der Bereiche, in denen die Fachleute im Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR) forschen. Im interdisziplinären Projekt «Negawatt statt Megawatt» wird erforscht, wie kleine Schweizer KMU zu Investitionen in Energieeffizienz motiviert werden kön-nen. Im Projekt «Tools zur Optimierung komplexer Photovoltaikanlagen» wird eine Software zur Projektierung von PV-Anlagen mit hohem Winterstromanteil entwi-ckelt und im Rahmen eines Pilot- und Demonstrationsprojektes werden auf einem Dach einer Sportanlage hybride Solarmodule getestet, welche auf derselben Fläche Strom und Wärme erzeugen. Ebenfalls aktuell ist das Projekt «Mikroalgen zur Ener-giegewinnung», wo ZHAW-Forscherinnen und -Forscher mit Forschenden anderer Institutionen und Hochschulen die technische Machbarkeit der Methanherstellung aus Mikroalgen demonstrieren. www.iunr.zhaw.ch
Aus organischen Abfällen wird Energie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Biotechnologie (IBT) helfen Industriebetrieben und Gemeinden, ihre organisch belasteten Abfälle und Abwässer optimal zu verwerten. Zum Beispiel indem sie Abfälle zu Biogas und da-mit zu wertvoller Energie machen und erst noch als Nährstofflieferant nutzen. Die
An der ZHAW in Wädens-wil arbeiten Forschende aus den verschiedensten Disziplinen Hand in Hand. Sie bieten Lösungen zum Gelingen der Energiewende und beantworten Fragen aus biotechnologischer, chemischer, lebensmittelre-levanter, logistischer, ökolo-gischer oder Management-Sicht.
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ausbildungenergiezukunft
ZHAW Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften
Das Departement Life Sciences und Facility
Management der ZHAW ist ein nationales
Kompetenzzentrum rund um Ernährung/
Lebensmittel, Gesundheit, Gesellschaft und
Umwelt. Das Angebot umfasst fünf Bachelor-
und zwei Masterstudiengänge sowie ein
breites Weiterbildungsprogramm. Derzeit sind
rund 1500 Studierende immatrikuliert. Mit über
600 Angestellten ist die ZHAW die grösste
Arbeitgeberin in Wädenswil.
Birgit CamenischLeiterin Kommunikation am ZHAW-Departement Life
Sciences und Facility Management
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften
Life Sciences und Facility Management
Grüental
8820 Wädenswil
Tel. +41 58 934 50 00
Fax +41 58 934 50 01
www.lsfm.zhaw.ch
Spezialistinnen und Spezialisten vom IBT beschäftigen sich dabei mit dem Einbezug von modernen Power-to-Gas-Technologien, mit der Steigerung der Biogasproduktion oder mit der Umwelthygiene und der Reduktion von Krankheitserregern aus Abfällen. Immer mit der Aufgabe, der Umwelt und somit auch Mensch und Tier zu dienen. www.ibt.zhaw.ch
«Grüne» Chemie für die Zukunft
Von sicheren Chemikalien und Lösungsmitteln über minimalen Energieverbrauch bis zur Abbaubarkeit – das sind Beispiele aus den 12 Prinzipien der «grünen» Chemie, nach welchen am Institut für Chemie und Biologische Chemie (ICBC) gelehrt und geforscht wird. Auch in der Entwicklung von spezialisierten funktionellen Nanoma-terialien und Polymeren für die Photovoltaik und das Lichtmanagement haben die Fachleute vom IBT entsprechendes Know-how und Erfahrung. www.icbc.zhaw.ch
An der Schnittstelle zwischen Gebäude und Nutzer
Life-Cycle-Management, nachhaltiges Bauen und Betreiben von Gebäuden, Energie-management und Konzepte zum Energiebedarf und -verbrauch in Gebäuden – das sind nur einige der vielen Themen, mit denen sich das Institut für Facility Manage-ment (IFM) auseinandersetzt. Die praktische Umsetzbarkeit steht dabei immer im Vordergrund. So auch beim Projekt «Optimierung von Erdwärmesonden», welches von verschiedenen Partnern unterstützt wird. Damit die Energiewende ein Erfolg wird, gilt es, auch den Energiebedarf in Gebäuden und im Betrieb zu senken. Wie das möglich ist, beschreiben zwei Professoren des IFM im Fachbuch «Energiemanage-ment». www.ifm.zhaw.ch
Braucht die Herstellung von Lebensmitteln zu viel Energie?
Nachhaltigkeit im Lebensmittel- und Ernährungssektor ist ein Schwerpunkt des Ins-tituts für Lebensmittel- und Getränkeinnovation (ILGI). Dabei werden ökologische, ökonomische sowie soziale und gesundheitliche Aspekte entlang der gesamten Wert-schöpfungskette betrachtet. So gehören auch Nachhaltigkeitsbeurteilungen von Be-trieben der Gemeinschaftsgastronomie und der Lebensmittelproduktion zu den Tätig-keiten der Spezialistinnen und Spezialisten im ILGI. www.ilgi.zhaw.ch
Aus- und Weiterbildung für die Welt von morgen
Das Thema Energie findet sich in allen Bachelor- und Masterprogrammen wieder. In den Weiterbildungsangeboten und Fachtagungen, die sich an den Bedürfnissen der Arbeitswelt orientieren, spielen u.a. Energiethemen eine zentrale Rolle. Die CAS Energiemanagement, Life Cycle Management, Food Quality Insight und die Fach-tagungen «ZEBISTIS» und «Arbeitssicherheit (SIPOL)» verbinden Forschung mit Praxis und sind dadurch sehr zukunftsweisend.
Campus Grüental
Campus Reidbach Einsiedlerstrasse
Campus Reidbach Seestrasse
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Weiterbildungen zu
Energie- und Materialeffizienz
WERZ – Institut für Wissen,
Energie und Rohstoffe Zug
Das Institut wurde als Kooperationsmodell
zwischen dem Kanton Zug und der HSR
Hochschule für Technik Rapperswil 2011
gegründet und fokussiert seine Aktivitäten auf
Energie- und Materialeffizienz in Industrie-,
Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben. Das
WERZ bietet am Standort Zug ein Netzwerk,
welches in Bildung, Wirtschaft und Politik breit
verankert ist.
WERZ richtet sich an Berufserfahrene.
WERZ bildet weiter.
Das Institut WERZ der HSR Hochschule für Technik Rapperswil bietet Weiterbil-dungsangebote für Fach- und Führungskräfte in Unternehmen und dem öffentlichen Sektor an. Mit der Wissensvermittlung wird erreicht, dass Mitarbeitende im dyna-mischen Umfeld der Energiewende aktuell informiert sind und das Wissen gewinn-bringend für ihren Betrieb umsetzen. Neben technischen Grundlagen vermitteln Dozierende aus Industrie, Beratung und Forschung gesetzliche Rahmenbedingungen, Wirtschaftlichkeit und Fördermöglichkeiten.
In zwei Fachbereichen bietet WERZ Weiterbildungen an und bildet Generalisten aus, welche Projekte zur Umsetzung der Energiewende lancieren und kompetent begleiten können:
Fachbereich Energieeffizienz und Erneuerbare Energien
• Zertifikatslehrgang CAS Effiziente Energienutzung Mit dem neuen Wissen können die Teilnehmenden Effizienzpotenziale ermitteln und Energie-Optimierungsprojekte umsetzen.
• Zertifikatslehrgang CAS Erneuerbare Energien und zukünftige Energieversorgung Die Teilnehmenden lernen, die Energieversorgung in einem Unternehmen nach-haltig und wirtschaftlich zu gestalten.
• Weiterbildungsmodule und Seminare Im Zentrum dieser aufeinander abgestimmten Weiterbildungsangebote steht, den Verbrauch von Energie in betrieblichen Prozessen zu minimieren und diese Energie mit erneuerbaren Technologien zu gewinnen.
Fachbereich Materialeffizienz, Recycling und Umwelttechnik
• Zertifikatslehrgang CAS Recycling und umweltgerechte Entsorgung Lerninhalte sind heutige und zukünftige Möglichkeiten, um Sekundärrohstoffe zu gewinnen und somit Stoffkreisläufe zu schliessen.
• Weiterbildungsmodule und Seminare In diesen Angeboten vermitteln wir Wissen, um den Verbrauch von Energie und Material bei der Herstellung von Produkten und im gesamten Lebenszyklus zu minimieren.
Ergänzend zu den Weiterbildungen bietet WERZ Dienstleistungen und Beratung zu den Themen Energie- und Materialeffizienz an.
Es freut uns, wenn Sie mit uns gemeinsam Effizienzprojekte in Angriff nehmen. Besuchen Sie uns auf unserer Webseite und kontaktieren Sie uns: www.werz.hsr.ch.
HSR Hochschule für Technik Rapperswil
WERZ Institut für Wissen, Energie und
Rohstoffe Zug
Grafenauweg 4
6304 Zug
Tel. +41 55 222 41 71
www.werz.hsr.ch
14. Fachmesse mit Kongress 26. – 29. November 2015 BERNEXPO, Bern Bau, Holzbau Energieeffizientes Bauen und Modernisieren Erneuerbare Energien, Energie-Speicher Haustechnik: Lüftung, Trinkwasser Beraterstrasse der Kantone Informationsstrasse für Schulen,
Verbände, Organisationen Sonderschau «Klima-Kälte» Rund 40 Veranstaltungen
bau-energie.ch
Träger Partner
Unser Engagement: unsere Zukunft.
« Die ABS war unsere Partnerin der ersten Stunde. Sie hat auf Anhieb verstanden, worum es bei unserem Projekt wirklich ging: um nach haltig und wirtschaftlich produzierte Energie und um die Zukunft unserer Gemeinde.»Emil Müller, Verwaltungsratspräsident der Ouvra Electrica Susasca Susch und Gemeindepräsident Susch
Anders als Andere.
Die Alternative Bank Schweiz fördert seit ihrer Gründung vor über 20 Jahren schweizweit Innovationen im Bereich der Neuen Erneuerbaren Energien. www.abs.ch
artisch
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Erfüllt die 2000-Watt-Anforderungen und erzielt Minergie-P-Eco