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    Inhalt

    48Beobachtungen: Kolosser 3,12-17 .............................................Arbeitsblatt 3:45Gliederungsprozess: Kolosserbrief ... .. .. .. ... .. .. .. ... .. .. ... .. .. .. ... .. .. .. .Arbeitsblatt 2:42Beobachtungen: Kolosserbrief ..................................................Arbeitsblatt 1:

    41Arbeitsbltter ........... ..... ....... ....... ....... ....... ...... ....... ....... ....... ....... ..... ....... ....

    40Anmerkungen ...... ....... ....... ...... ....... ....... ....... ....... ..... ....... .....Anhang H:38Versstudien: Titus 3,5 ...........................................................Anhang G:36Der Student, der Fisch und Agassiz ............................................Anhang F:35Beobachtungen/Satzdiagramm: Titus 3,4-7 ..................................Anhang E:34Blockdiagramm: Titusbrief ..... ... .... ... ... .... ... .... ... .... ... ... .... ... .... .Anhang D:33Gliederung: Titusbrief ............................................................Anhang C:32Gliederungsprozess: Titusbrief .................................................Anhang B:31Bibeln und Studienhilfen ..... ... .... ... ... .... ... .... ... .... ... ... .... ... .... ... .Anhang A:

    30Anhang ......................................................................................................

    27Wenden Sie an! ........ ....... ....... ....... ..... ........ ........ ....... ........ ..6. Schritt:22Legen Sie aus! ........ ....... ....... ....... ....... ...... ....... ....... ....... .......5. Schritt:18Beobachten Sie! ......... ....... ....... ....... ....... ...... ....... ....... ....... ....4. Schritt:

    16Teil II: Vers fr Vers .....................................................................................

    13Untersuchen Sie den Aufbau! .. ... ... .... ... ... .... ... .... ... .... ... ... .... ... ..3. Schritt:11Blicken Sie hinter die Kulissen! ................................................2. Schritt:8Gewinnen Sie den berblick! . .... ... .... ... ... .... ... .... ... .... ... ... .... ... ..1. Schritt:

    6Teil I: Buch fr Buch .......... ...... ........ ........ ....... ........ ........ ....... ........ ........ .......

    3Einfhrung: Wenn Sie die Bibel studieren ...........................................................

    2Vorwort: So ists gedacht ....... ....... ........ ........ ........ ....... ........ ........ ....... ...... .....

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    Vorwort

    So ists gedacht

    In diesem Leitfaden finden Sie eine Anleitung fr Ihr persnliches Bibelstudium. Whrend der

    Bearbeitung der ersten drei Schritte (Teil I) werden Sie lernen, ein ganzes biblisches Buch zustudieren; die nchsten drei Schritte gehen auf die Ebene des Versstudiums ein (Teil II).

    Am Ende dieses Leitfadens finden Sie das Arbeitsmaterial fr den Brief des Paulus an dieKolosser und den Abschnitt Kolosser 3,1-6. Alternativ knnen Sie natrlich auch andereBcher und Abschnitte whlen (z. B. 2. Thessalonicher/2. Thessalonicher 2,13-17; 2. Timo-theus/2. Timotheus 2,1-6; usw.).

    Dieser Kurs ist besonders effektiv, wenn Sie bei der Bearbeitung die folgenden vier Stufenbeachten:

    Bearbeitung zu Hause

    Dieser Leitfaden verliert seinen Wert, wenn Sie Ihre Hausaufgaben nicht gewissen-haft und vollstndig vor den gemeinsamen Treffen erledigen. Lesen Sie den jeweili-gen Arbeitsschritt bitte sorgfltig zu Hause durch und bearbeiten Sie dendazugehrigen Studienteil. Dieser wird Ihnen dabei helfen, den biblischen Text zustudieren und dabei wertvolle Entdeckungen zu machen. Ihre Ergebnisse dienen alsGrundlage fr die Diskussion in der Gruppe.

    Diskussion in der Gruppe

    In der Diskussionsgruppe knnen Sie von den Entdeckungen anderer Kursteilneh-mer lernen und zugleich auch Ihre eigenen Ergebnisse mitteilen. Besondere Pro-bleme bei der Bearbeitung des Studienteils werden angesprochen und gemeinsamgelst. Der Diskussionsleiter erklrt und verdeutlicht den Inhalt eines Arbeitsschrit-tes und fasst die Ergebnisse der Gruppe zusammen.

    Betreuung durch den Leiter

    Der Studienteil zu jedem Schritt wird nach dem jeweiligen Treffen abgegeben, vomKursleiter durchgeschaut und mit Bemerkungen versehen. Diese sollen Ihnen einenHinweis darauf geben, ob Sie den Stoff des Kurses verstanden haben. Die Hausauf-gabe wird Ihnen in der folgenden Woche wieder zurckgegeben.

    Anwendung in der PraxisWenden Sie die in diesem Leitfaden vermittelten Prinzipien in Ihrem persnlichenBibelstudium an! Folgen Sie dem Vorbild des Schriftgelehrten Esra, der sein Herzdarauf gerichtet [hatte], das Gesetz des H ERRN zu erforschen und zu tun (Esra7,10). Setzen Sie sich klare Ziele: Welche biblischen Bcher wollen Sie in zwei,drei, fnf oder zehn Jahren studiert haben? Whlen Sie fr den Anfang ein kurzesBuch, z. B. den Brief des Apostel Paulus an die Philipper oder den Jakobusbrief.Beginnen Sie Ihr persnliches Bibelstudienprogramm!

    Peter Gthler, im August 2005

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    Einfhrung

    Wenn Sie die Bibel studieren

    Kurz nachdem der Roman Vom Winde verweht verffentlicht wurde, sa eine junge Frau

    beim Abendessen neben einem Geschichtsprofessor. Um eine Unterhaltung zu beginnen,fragte sie ihn, ob er das Buch schon gelesen habe. Nein, antwortete der Professor. Dannsollten Sie sich beeilen erwiderte die erstaunte junge Dame. Es ist schon vor sechs Wochenherausgekommen. Haben Sie Dantes Gttliche Komdie gelesen? fragte der Professor.Nein. Dann solltenSie sich beeilen, denn sie ist schon vor 600 Jahren herausgekommen.1

    1997 wurden in Deutschland etwa 80.000 Buchtitel aufgelegt.2 Wenn Sie den ganzen Tag nurlesen wrden, so knnten Sie doch mit der gewaltigen Flut von Verffentlichungen nichtSchritt halten. Wie der Geschichtsprofessor in unserer Geschichte mssen auch Sie Qualittherausfiltern und entscheiden, was Sie lesen und was nicht. Das Buch, dem Sie dabei diehchste Prioritt einrumen sollten, ist zweifellos die Bibel. Sie ist ein einzigartiges Buch. Der

    Theologe B. B. WARFIELD sagt ber sie: Die Bibel ist das Wort Gottes. Wenn die Bibelspricht, spricht Gott selbst.

    Doch leider ist die Bibel nicht nur das meistgekaufte Buch der Welt, sondern auch das ammeisten vernachlssigte - selbst unter Christen! Wir glauben, dass sie Gottes Wort ist; wirverzieren sie mit Goldschnitt und Ledereinband; wir nehmen sie pflichtbewusst mit zum Got-tesdienst und lesen sogar ab und zu ein paar Verse darin - und doch kennen, leben und liebenwir sie nicht. Jemand hat es einmal folgendermaen ausgedrckt: Wir wissen genug, um eineBibel zu besitzen, aber nicht genug, damit die Bibel Besitz von uns ergreifen kann.3

    KAY ARTHUR, Mitgrnderin des Werkes PRECEPTMINISTRIESINTERNATIONAL, schreibt:

    Wenn du dich danach sehnst, Gott kennenzulernen, wenn du nach einer tiefen, bestndi-gen Beziehung zu Jesus Christus suchst, wenn du wie ein Christ leben und wissen willst,was Gott von dir erwartet, dann ist es nicht genug, die Bibel zu lesen und die Meinungenanderer ber Gottes Wort zu studieren. Du selbst musst dich mit Gottes Wort auseinan-dersetzen, Seine Botschaft in dich aufnehmen und Ihm erlauben, Seine Wahrheit in deinHerz, deinen Sinn und dein Leben einzugravieren.4

    Sind Sie bereit dazu? In diesem Leitfaden werden Sie eine Methode kennenlernen, die Ihnendabei helfen wird, Gottes Wort zu erforschen. Drei Dinge sind wichtig, wenn Sie dieses Zielerreichen wollen:

    Beten Sie viel!Das Studium der Heiligen Schrift ist eine geistliche bung. Gott redet zu Ihnen durch seinWort. Beginnen Sie deshalb jedes Bibelstudium mit Gebet.

    Bitten Sie ihn um Vergebung. Snde betrbt die Beziehung eines Christen zu seinemhimmlischen Vater. In Psalm 66,18 heit es: Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevelabgesehen htte, so wrde der Herr nicht hren. Bevor Sie die Bibel aufschlagen, solltenSie deshalb die Verheiung in 1. Johannes 1,9 in Anspruch nehmen: Wenn wir unsereSnden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Snden vergibt und uns reinigtvon jeder Ungerechtigkeit.

    Bitten Sie ihn um Verstndnis. Ohne die Hilfe des Heiligen Geistes wird auch dieser Leit-faden nur bloe Theorie bleiben. Gott mchte, dass Sie sein Wort verstehen. Beten Siedeshalb mit den Worten des Psalmisten: ffne meine Augen, damit ich schaue die Wun-der aus deinem Gesetz (Psalm 119,18).

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    Bitten Sie ihn um Liebe zu seinem Wort. Von dem Physiker und Mathematiker BLAISE PAS-CAL stammt das Zitat: Die menschliche Wissenschaft muss man verstehen, um sie zu lie-ben. Die gttliche Wissenschaft muss man lieben, um sie zu verstehen. Der Schreiber vonPsalm 119 ist ein solcher Liebhaber der Bibel. Begeistert ruft er aus: Wie liebe ich deinGesetz! Es ist mein Nachdenken den ganzen Tag (Psalm 119,97).

    Bitten Sie ihn um ein gehorsames Herz . Wenn Sie geistliche Prinzipien verstehen wollen,mssen Sie bereit sein, den Gottes Willen zu tun. Der Herr Jesus Christus deutet dies inJohannes 7,17 an: Wenn jemand [Gottes] Willen tun will, so wird er von der Lehrewissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede. Jakobus ermahnt seine Leser:Seid aber Tter des Wortes und nicht allein Hrer, die sich selbst betrgen! (Jak obus1,22)

    Sprechen Sie nicht nur zu Beginn Ihres Bibelstudiums ein Gebet, sondern verharren Sie auchwhrend Ihrer Arbeit in einer erwartungsvollen Haltung des Gebets.

    Erwarten Sie viel!

    In Psalm 119,162 heit es: Ich freue mich ber dein Wort wie einer, der groe Beutemacht. Auch Sie werden wunderbare Erfahrungen machen, wenn Sie damit beginnen, dieBibel grndlich zu studieren:

    Sie werden Gott besser kennenlernen. Die Bibel spricht ber den dreieinigen Gott. InJohannes 5,39 sagt der Sohn Gottes ber die Schriften: [Sie] sind es, die von mirzeugen. Um eine persnliche Begegnung mit Gott zu haben, brauchen Sie eine persnli-che Begegnung mit seinem Wort.

    Sie werden Gottes Willen kennenlernen. Gott will Sie durch sein Wort leiten und lehren:Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt zu [deinem] Nutzen, der dich leitet auf demWeg, den du gehen sollst. (Jesaja 48,17) Der Psalmist drckt es so aus: Eine Leuchte frmeinen Fu ist dein Wort, ein Licht fr meinen Pfad (Psalm 119,105).

    Sie werden geistlich reifer werden. Gott mchte, dass Sie zur vollen Mannesreife, zumVollma des Wuchses der Flle Christi (Epheser 4,13) gelangen. Geistliches Wachstumkann jedoch nur dann erfolgen, wenn Sie sich ausreichend mit Gottes Wort ernhren. Siesollen wie ein neugeborenes Kind begierig [sein] nach der vernnftigen, unverflschtenMilch des Wortes Gottes, damit Sie durch sie wachsen (1. Petrus 2,2).

    Sie werden Gott besser dienen knnen. Das Wort Gottes befhigt Sie zum Dienst. Paulusfordert seinen Schler Timotheus auf: Strebe danach, dich Gott bewhrt zur Verfgungzu stellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schmen hat, der das Wort der Wahrheit ingerader Richtung schneidet! (2 . Timotheus 2,15) An anderer Stelle heit es: Alle Schrift

    ist von Gott eingegeben und ntzlich zur Lehre, zur berfhrung, zur Zurechtweisung, zurUnterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, fr jedesgute Werk ausgerstet (2. Timotheus 3,16-17).

    Arbeiten Sie viel!

    WILLIAM MACDONALD warnt: Wenn du ein Buch mit dem Titel Bibelstudium leicht gemachtsiehst, dann kaufe es nicht! Bibelstudium kann nicht leicht gemacht werden. Es erfordert Dis-ziplin und Ausdauer.5 Mit anderen Worten: Bibelstudium ist harte Arbeit! RALPH SHALLISverwendet in seinem Buch Kurswechsel - das Leben beginnt ! folgenden, treffenden Ver -gleich:

    Als Gott unseren Planeten schuf, verbarg er allerlei Schtze im Gestein: Gold, l, Uranund vieles andere. Aber es liegt beim Menschen, diese Dinge zu suchen und zutage zu fr-dern. So enthlt auch die Bibel eine Flle geistlichen Reichtums, der aber noch ausfindig

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    gemacht und ausgegraben werden muss. Gott lsst das Getreide nicht willkrlich auf demFeld wachsen. Es muss angebaut werden. Benzin fllt nicht vom Himmel in unseren Tank.Gott versorgt die Vgel mit einem berfluss an Nahrung, aber sie mssen jeden Morgenneu auf die Suche gehen. Die Erde gibt ihre Schtze demjenigen, der sie wirklich sucht. Sogibt auch Gott die unschtzbaren Werte seines Wortes dem wirklich Suchenden. Wohldenen, die ihn von ganzem Herzen suchen!6

    Wenn Sie bei der Bearbeitung dieses Kurses ins Schwitzen kommen, dann vergessen Sienicht, dass die meisten Dinge im Leben, die wirklich wertvoll sind, auch einen Preis haben,den es zu zahlen gilt. So ist es auch mit dem Studium des Wortes Gottes. Doch wenn Sie dieBibel lieben, dann wird es Ihnen wie Jakob ergehen, der bereit war, seinem SchwiegervaterLaban 14 lange Jahre um Rahel zu dienen. Wegen seiner Liebe zu ihr war fr ihn alle Mhewie Nichts, denn er blickte auf die Belohnung. Im Rckblick auf diese arbeitsreichen Jahresagt die Bibel in 1. Mose 29,20: Und sie waren in seinen Augen wie einige [wenige] Tage,weil er sie liebte.Groer Lohn liegt fr Sie bereit! In Gottes Wort sind unermessliche Schtze verborgen! Siesind weitaus kostbarer als materielle Reichtmer: Lieber ist mir das Gesetz deines Mundesals Tausende von Gold- und Silberstcken (Psalm 119,72). Die Rechtsbestimmungen desHERRN sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; sie, die kstlicher sind als Gold, ja viel gedie-genes Gold, und ser als Honig und Honigseim. Auch wird dein Knecht durch sie gewarnt;in ihrer Befolgung liegt groer Lohn (Psalm 19,10-12).

    Machen Sie sich auf und entdecken Sie die Bibel! Buch fr Buch, und Vers fr Vers!

    Studienteil zur Einfhrung

    1. Lernen Sie die Namen der 66 Bcher der Bibel in der richtigen Reihenfolge auswendigund bereiten Sie sich darauf vor, sie beim nchsten Treffen aufzusagen.

    2. Bis zum nchsten Zusammenkommen sollten Sie sich das Handwerkszeug besorgen, daszum Studium der Heiligen Schrift erforderlich ist. Fr die Bearbeitung des vorliegendenLeitfadens bentigen Sie die folgende Mindestausstattung:

    Bibel Bibellexikon Konkordanz

    Kommentar Wrterbuch griechisch/deutsch

    Im Anhang A finden Sie eine kleine Auswahl von Bibeln und empfehlenswerten Studien-hilfen.

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    Die grobe Skizze Mein Freund Andreas sitzt vor mir auf dem Sofa und spielt Gitarre.

    Ich hole einen Skizzenblock, verschiedene Stifte und einen Radiergummi, denn ich mchte die Szene in Form einer Zeichnung festhalten.

    ch setze mich so, dass ich sowohl Andreas als auch meine Zeichnung mit einer einfa-chen Bewegung der Augen erfassen kann. Einige Minuten betrachte ich mein Modell,ohne dabei etwas auf mein Papier zu zeichnen; ich suche nach Anhaltspunkten, mitderen Hilfe ich meine Zeichnung aufbauen kann. Dann versuche ich, die wesentlichen

    Linien und Formen zu erfassen und in den richtigen Proportionen aufs Papier zu bringen. Ichermittle z. B., wie gro der Abstand zwischen Andreas rechter Schulter und seinem Ellbogenim Vergleich zu seiner Kopfhhe ist:

    Aha, die beiden Linien sind etwa gleich lang. Sein rechter Oberarm erscheint - von miraus gesehen - waagrecht; sein Hinterkopf ist im Vergleich zur Senkrechten um etwa 30nach rechts geneigt.

    Auf diese Weise ermittle ich Gre und Position der Beine, der Gitarre, des Sofas usw. Wennich anfange, die Haare, den Pullover, die Hose, Teile des Gesichts etc. zu schattieren, nimmtdas Bild Gestalt an; ich beginne, mein Modell auf der Zeichnung zu sehen. Schlielicherfasse ich auch kleinere Details und erziele auf diese Weise die grtmgliche hnlichkeit zumeinem Modell.

    Sie knnen das Studium eines biblischen Buches mit dem vergleichen, was ein Knstler tut,wenn er die Gestalt seines Modells skizziert: Um das Buch zu verstehen, verschaffen Sie sichzunchst einen berblick; Sie machen sich mit ihm vertraut, indem Sie es lange und grndlichbetrachten; Sie versuchen, die wesentlichen Linien des Buches zu erkennen und zu Papierzu bringen; Sie machen sich Gedanken darber, wie sich der Text am sinnvollsten gliedernlsst. Das Ergebnis davon wird sein, dass Sie das Buch zu sehen beginnen.

    Die folgenden drei Schritte werden Ihnen zeigen, wie Sie beim Studium eines biblischenBuches vorgehen knnen:

    1. Gewinnen Sie den berblick!2. Blicken Sie hinter die Kulissen!3. Untersuchen Sie den Aufbau!

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    1. Schritt

    Gewinnen Sie den berblick!

    In einer Zeitschrift fand ich ein Ratespiel mit dem Namen Was ist das? Anhand eines stark

    vergrerten Ausschnitts einer Fotografie galt es herauszufinden, zu welchem Lebewesenoder Gegenstand das, was auf dem Bild zu sehen war, gehrte. Nachdem ich lange ber dieBedeutung eines geheimnisvollen, schwarzen Loches nachgegrbelt hatte, bltterte ich zurletzten Seite des Magazins, um nach der Auflsung des Rtsels zu suchen. Als ich das voll-stndige Bild sah, zu dem der vergrerte Ausschnitt gehrte, war mir pltzlich alles klar: Beidem mysterisen schwarzen Loch handelte es sich um das Nasenloch einer Kuh!

    Wenn Sie einzelne Bibelverse im Detail studieren, ohne dabei den berblick ber das Buch zuhaben, aus dessen Zusammenhang sie genommen sind, wird es Ihnen hnlich ergehen wie beidem eben beschriebenen Ratespiel: Vieles wird Ihnen geheimnisvoll und unergrndlicherscheinen, weil Sie nur vermuten knnen, was der Autor mit bestimmten Aussagen wirklich

    meint. Bevor Sie also das Teleobjektiv auf Ihre Kamera schrauben, um einzelne Bibelversegenauer zu betrachten (darum wird es im zweiten Teil dieses Leitfadens gehen), sollten Siemit dem Weitwinkelobjektiv eine Aufnahme des gesamten Buches machen. KAY ARTHURschreibt dazu:

    Der berblick [ber ein biblisches Buch] lsst sich auch mit einer Luftaufnahme verglei-chen, die man in einem Flugzeug aus einer Flughhe von 1.000 Metern macht, um einGrundstck zu fotografieren, das man beabsichtigt zu kaufen. In 1.000 Meter Hhe kannman keine Details erkennen, wohl aber die Grenzen und die Lage des Grundstckes. Hatman einmal eine Luftaufnahme gemacht, kann man das Grundstck aus geringerer HheHektar fr Hektar fotografieren. Schlielich wird man das Flugzeug landen um das Grund-

    stck zu Fu zu erforschen. Wenn man beim Gehen die Luftaufnahmen in der Hand hat,behlt man die richtige Perspektive fr das gesamte Grundstck und sieht gleichzeitig, wiesich die Details in das Gesamtbild einfgen.4

    Doch wie knnen Sie sich einen guten berblick ber ein biblisches Buch verschaffen?

    Lesen Sie!

    Je fter Sie ein Buch lesen, desto mehr werden Sie in ihm Zuhause sein. Ein Text, der fr Siebis dahin nichts anderes als eine bloe Aneinanderreihung heiliger Worte war, wird dannpltzlich einen Sinn ergeben. - Beachten Sie beim Lesen die folgenden Aspekte:

    Lesen Sie immer wieder.Haben Sie schon einmal ein biblisches Buch fnf, zehn, zwanzigoder dreiig Mal in Folge gelesen? Versuchen Sie es, und Sie werden immer wieder neue

    Schtze zu Tage frdern! HOWARD G. HENDRICKSsagt: Die Genialitt des Wortes Gottesliegt darin, dass es bleibende Kraft besitzt. Es ist in der Lage, einer fortwhrenden Enthl-lung standzuhalten. Lesen Sie immer und immer wieder, und Sie werden immer wiederneue Dinge entdecken, die Ihnen vorher noch niemals aufgegangen sind.3

    Lesen Sie konzentriert. WALTER B. KNIGHT stellt fest: Einige Leute lesen ihre Bibel, wieich Kartoffeln gehackt habe, als ich noch ein Junge war: Als die Glocke zu Abendessenlutete, musste ich einen Pflock an die Stelle der Reihe stecken, an der ich zuletzt gehackthatte. So wusste ich, wenn ich eine Stunde spter zurckkam, wo ich mit dem Hacken auf-gehrt hatte. Wir lesen unsere Bibel mit so wenig Konzentration, dass wir nicht mehr wis-sen, wo wir aufgehrt haben, wenn wir weiterlesen wollen.8 Wahrscheinlich haben Siediese Erfahrung auch schon gemacht. Um konzentriert lesen zu knnen, sollten Sie sicheinen Ort suchen, an dem Sie mglichst ungestrt sind. Halten Sie einen Zettel bereit, auf

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    dem Sie wichtige Dinge notieren knnen, die Ihnen whrend des Lesens der HeiligenSchrift in den Sinn kommen und Sie ablenken wollen.

    Lesen Sie grndlich. Jemand sagte einmal: Der grte Feind des Bibelstudiums ist dieBemerkung Das kenne ich schon. Lernen Sie daher, einen Text so zu lesen, als wre esdas erste Mal. Lesen Sie ihn in unterschiedlichen bersetzungen (bzw. bertragungen, z.B. Hoffnung fr alle) oder in einer anderen Sprache (z. B. Englisch), um einen frischenEindruck von einem bekannten Text zu bekommen.

    Lesen Sie die Bibel wie einen Liebesbrief. Den Brief von einem geliebten Menschen lesenSie (hoffentlich) anders als die Gebrauchsanweisung fr ein neues Mikrowellengert. Mitzitternden Hnden schlieen Sie den Briefkasten auf: Endlich! Hastig ffnen Sie denUmschlag, noch drauen vor der Tr berfliegen Sie die Zeilen. Vor dem zu Bett Gehen,nach dem Aufstehen, whrend des Tages: Immer und immer wieder studieren Sie jedeseinzelne Wort! Sie tun es nicht, weil Sie den Brief nicht verstanden htten! Nein, Sie tunes, weil es die Worte eines Menschen sind, den Sie lieben! - Gott liebt Sie, und die Bibel istsein Brief an Sie. Lesen Sie sie wie einen Liebesbrief!

    Markieren Sie!

    Wenn Sie einenPC und ein Bibelprogramm besitzen, sollten Sie das betrachte Buch mit gro-em Zeilenabstand und breiten Rndern ausdrucken (vgl. Arbeitsblatt 1). Lesen Sie den Textaufmerksam durch und schreiben Sie dabei Ihre Beobachtungen direkt auf das Blatt:

    Verwenden Sie verschiedene Farben, um bestimmte Themen zukennzeichnen.

    Entwickeln Sie ein System von Symbolen und Abkrzungen, mitdenen Sie bestimmte Begriffe markieren (Einige Beispiele sehen Sierechts). Ihrer Kreativitt sind hier keine Grenzen gesetzt!

    Stellen Sie Zusammenhnge bzw. Gegenstze grafisch dar, z. B.mit Hilfe von Pfeilen. Rahmen Sie Schlsselwrter ein.

    Fragen Sie!

    Ein christlicher Autor wurde einmal gefragt, wie er die Bibel studiert. Seine Antwort lautete:Mit einem Fragezeichen im Gehirn.5 Bombardieren Sie den Text mit Fragen: Wer? Was?Wann? Wo? Warum? Wie? Fragen wirken wie die Maschen eines Siebes, mit deren Hilfe Siedie wertvollen Nuggets, die in Gottes Wort verborgen sind, finden knnen.

    Wenn Sie ein Buch mehrere Male durchgelesen haben, werden Sie in der Lage sein, die mei-sten der folgenden zehn Fragen anhand der Informationen im Text zu beantworten:9

    1. Wer ist der Autor des Buches? Wie nennt er sich selbst?2. An wen ist der Text geschrieben? Wie nennt der Schreiber seine Empfnger?3. Wo und in welcher Situation ist der Autor?4. Wo befinden sich die Empfnger der Botschaft? Wie geht es ihnen? Was bewegt sie?5. In welchem Ton spricht der Autor?6. Welche Aussagen oder Ideen werden wiederholt verwendet? Welche Schlsselwrter

    kommen hufig vor?7. An welchen Stellen ndert sich das behandelte Thema? Wie verluft der Gedankenfluss?

    Schreiben Sie eine kurze Inhaltsangabe. Was ist die Hauptaussage des Buches?8. Welche der im Text vermittelten Prinzipien gelten heute noch?

    9 Entdecke die Bibel!

    usw.EwigkeitWiederkunft Jesu

    Entrckung

    Gericht

    Mensch

    Wort Gottes

    Golgatha,

    Gott

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    9. Was ist das Schreibziel des Autors? Welche speziellen Probleme behandelt er? Welchepraktischen Konsequenzen erhofft er sich im Leben der Empfnger? Welcher Vers bringtdas Schreibziel zum Ausdruck? (z. B. Johannes 20,31; 1. Johannes 5,13)

    10. Welche weiteren Beobachtungen sind fr das Verstndnis des Textes von Bedeutung?

    Greifen Sie an dieser Stelle nicht vorschnell zu Kommentaren oder anderen Hilfsmitteln, son-dern machen Sie es sich zu Gewohnheit, diese Fragen zunchst nur mit Hilfe der Informatio-nen aus dem Text zu beantworten. Sie werden erstaunt sein, wieviel Sie finden! Schreiben Siedie Ergebnisse so nieder, dass Sie jederzeit wieder darauf zurckgreifen knnen. Wenn Siedie eine oder andere Frage nach diesem Schritt noch nicht beantworten knnen, versuchen Siees noch einmal nach der Bearbeitung der nchsten zwei Schritte. Beim Studium des Hebrer-briefes werden Sie beispielsweise feststellen, dass sich der Autor nicht namentlich vorstellt,wie das bei anderen Briefen der Fall ist (vgl. 1. Korinther 1,1). In solchen Fllen knnen Sieauch auf entsprechende Hilfsmittel zurckgreifen.

    Identifizieren Sie!

    Identifizieren Sie die Textart, in der das Buch (bzw. eine bestimmte Passage davon) verfasstwurde. ber 40 Autoren haben die Bibel whrend einer Zeitspanne von etwa 1500 Jahrenverfasst. Unter ihnen waren Knige, Staatsmnner, Philosophen, Dichter, Hirten und Fischer.Es leuchtet ein, dass solch unterschiedliche Epochen und Menschentypen auch eine reicheVielfalt an Ausdrucksformen zur Folge hatten.

    Im Wesentlichen finden Sie in der Bibel folgende Textgattungen:

    geschichtliche Bcher (z. B. 1. Buch Mose, Knige, Chronik) biographische Bcher (z. B. Evangelium, z. T. auch 2. Mose, 1. + 2. Samuel) prophetische Bcher (z. B. Daniel, Offenbarung)

    poetische Bcher (z. B. Psalmen, Hoheslied) Gleichnisse (z. B. 2. Samuel 12,1-6; Prediger 9,14-16; Matthus 13,1-53) Sammlungen von Sprichwrtern (z. B. Buch der Sprche) Briefe (z. B. 1. Korintherbrief)

    HELGE STADELMANN erklrt, warum es so wichtig ist, die vorliegende Literaturgattung einesBuches zu identifizieren:

    Will der Ausleger den biblischen Text recht verstehen, muss er sich auf die Eigenart der jeweiligen Ausdrucksform einstellen. Ob man einen geschichtlichen Erzhltext oder einpoetisches Stck aus den Psalmen oder dem Hohenlied auslegt, ob man es mit einemGleichnis, einem ermahnenden Tugendkatalog in einem Paulusbrief oder einem apokalypti-schen Visionsbericht aus der Johannesoffenbarung zu tun hat, macht fr die Exegese [d. i.die Auslegung] durchaus einen Unterschied. Es gehrt zur Kunst der Auslegung, die ver-schiedenen Textgattungen zu erkennen [und] sich auf ihre Eigenart einzustellen. 10

    Studienteil zum 1. Schritt

    Verschaffen Sie sich einen berblick ber den Kolosserbrief!

    1. Lesen Sie das Buch mindestens fnfmal grndlich durch!2. Markieren Sie den Text mit Farben, Abkrzungen und Symbolen! Sie knnen dazu

    Arbeitsblatt 1 verwenden.3. Beantworten Sie - soweit mglich - die zehn Fragen zum Text!

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    2. Schritt

    Blicken Sie hinter die Kulissen!

    Wie hast du dich in deiner neuen Gemeinde eingelebt? fragt Alexandra die junge Afrikane-

    rin Maria, die einige Jahre zuvor aus ihrem Heimatland Rhodesien nach Deutschland gekom-men ist. Meine Gemeinde gefllt mir recht gut, aber leider habe ich immer noch keineFreunde unter den Geschwistern gefunden, erwidert Maria. Aber laden dich nicht immerwieder verschiedene Familien zum Essen in ihr Zuhause ein? fragt Alexandra erstaunt.Doch, aber es kommt kaum jemand vorbei, um mich zu besuchen. - Alexandra berlegt: Inden westlichen Lndern ist es blich, jemanden zu sich nach Hause einzuladen, wenn man ihmeine Liebenswrdigkeit erweisen mchte. Die Glubigen in Marias Gemeinde haben genaudas getan. Und doch hat Maria dieses Zeichen der Liebe nicht verstanden. Weshalb nicht? DieAntwort auf diese Frage ist in einem kleinen, aber entscheidenden, kulturellen Unterschied zufinden: In Marias afrikanischer Heimat bringt man seine Freundschaftnicht dadurch zum Aus-druck, dass man jemanden zu sich einldt , sondern indem man den anderenin seinem eigenen

    Zuhause besucht ! Maria fhlt sich daher alleingelassen. Wenn sie sich jedoch auf diesen kul-turellen Unterschied einstellt, wird sie pltzlich erkennen, wie viele Freunde sie hat!

    Wozu brauchen Sie Informationen?

    Maria muss zuerst den kulturellen Hintergrund ihrer neuen Heimat verstehen, bevor sie derenMenschen verstehen kann. hnlich wird es Ihnen ergehen, wenn Sie die Bibel studieren.Obwohl sie gttlich inspiriert ist und in Ewigkeit bleibt (1. Petrus 1,25), trgt doch jedes ihrerBcher den Stempel des geschichtlichen Hintergrundes, vor dem es entstanden ist. Ohneeinen Blick hinter die Kulissen werden Sie daher bestimmte Aussagen manchmal nurschwer verstehen knnen oder sogar falsch interpretieren. PETER KUZMIC schreibt hierzu in sei-nem Kurs Hermeneutik:

    Um die Bibel richtig interpretieren zu knnen, mssen wir nicht nur ihre bildliche Spracheund die verschiedenen literarischen Formen verstehen, sondern auch ihren geographischen,historischen und kulturellen Kontext. Die Geschichte der Bibel ist voll von Ortsnamen,Daten, Bezgen auf Sitten und Bruche und Beschreibungen aller Arten. Sie umfasst meh-rere Jahrhunderte, reicht von Mesopotamien bis gypten, Palstina, Kleinasien, Griechen-land und Rom. Sie fhrt uns auf Schlachtfelder und in Palste. Wir fahren neben Kriegern inihren Streitwagen und gehen neben Propheten in Sack und Asche her. Wir sehen Hochzei-ten und Beerdigungen. Alle diese Dinge sind Teil des kostbaren Gewebes, in das Gott diegoldenen Fden der wunderbaren Heilsgeschichte eingeflochten hat.11

    Woher stammen die Informationen?

    Die beste Quelle ist die Bibel selbst! Manchmal knnen Sie bereits durch Informationen ausdem bearbeiteten Buch Rckschlsse auf dessen historischen und sozialen Hintergrundziehen. Aus Lukas 2,1 geht beispielsweise hervor, dass Palstina zur Zeit der Geburt Christivon den Rmern besetzt war: Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vomKaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben.

    Oft werden Ihnen auch andere biblische Bcher Aufschluss darber geben, unter welchenUmstnde ein Text verfasst wurde. Wenn Sie einen Brief von Paulus studieren, sollten Sieparallel dazu die Apostelgeschichte aufschlagen. Mit deren Hilfe knnen Sie herausfinden, wound unter welchen Umstnden der Apostel seinen Brief verfasst hat. Das selbe gilt fr dieprophetischen Bcher des Alten Testamentes, wenn Sie diese zusammen mit dem 1. und 2.

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    Buch der Knige lesen. - Je mehr Sie die Bibel studieren und je besser Sie Gottes Wort ken-nenlernen, desto mehr hilfreiches Wissen fr weitere Studien werden Sie sich ansammeln.

    Heute gibt es jedoch auch sehr gute Arbeitshilfen, in denen alle wichtigen Hintergrundinfor-mationen, die Sie zum Studium eines biblischen Textes bentigen, zusammengefasst sind.Eine Auswahl davon finden Sie in Anhang A.

    Welche Informationen sind wichtig?

    JAMES G. M CCARTHY schlgt zehn Fragen vor, die Ihnen dabei helfen sollen, den Hintergrundeines biblischen Buches zu beleuchten: 9

    1. Wann wurde das Buch geschrieben? Wie passt es in die Chronologie der anderen bibli-schen Bcher?

    2. Was wissen Sie ber den Autor des Buches? Wer sind seine Zeitgenossen? In welcherSituation befindet er sich? (z. B. Paulus sitzt im Gefngnis, als er Philipper 4,4 schreibt)

    3. Was wissen Sie ber die ersten Leser des Buches?

    4. Was ist der Anlass des Schreibens?5. Welche geschichtliche und politische Situation herrscht zur Zeit der Abfassung des

    Buches?6. Welche kulturellen Umstnde sind zu bercksichtigen?7. Wie sieht das religise Umfeld aus?8. Was wissen Sie ber die Landschaften und Stdte, die im Text erwhnt sind?9. Welche zustzlichen Hintergrundinformationen finden Sie in anderen Teilen der Bibel?10. Welche Informationsquellen verwenden Sie? (Zitieren Sie z. B. wie folgt: F RITZ

    RIENECKER , Lexikon zur Bibel, R. Brockhaus Verlag Wuppertal, 1988)

    Unter Umstnden mssen Sie nicht jede dieser Fragen beantworten, um einen Text richtig

    interpretieren zu knnen. Aber vergessen Sie nicht: Je besser Sie Umstnde, Umgebung, kul-turelle, geschichtliche, politische und wirtschaftliche Hintergrnde kennen, desto eher werdenSie in der Lage sein, einen biblischen Text richtig zu verstehen. Dazu noch einmal P ETERKUZMIC :

    Wenn Sie die Mnner und Frauen der Bibel eingehend betrachten - wo sie lebten, welcheBruche sie hatten und wie sie mit ihrer Lage umgingen -, werden sie Ihnen lebendig wer-den. Sie werden sie als echte Personen sehen, die mit echten Problemen, Zweifeln undVersuchungen kmpften, wobei sie manchmal siegten und manchmal versagten. Sie wer-den deutlicher verstehen knnen, wie Gott ihren Bedrfnissen begegnete, whrend Er Sei-nen groen Plan fr die Menschheit ausfhrte. Die Bestrzung der fnf trichten

    Jungfrauen (Matthus 25,1,13), der Neid des lteren Sohnes wegen der Behandlung, dieseinem Bruder zuteil wurde (Lukas 15,11-31) und die Notlage des jungen Ehepaares wh-rend der Hochzeitsfeier (Johannes 2,1-11) bekommen alle neue Bedeutung, wenn wir dieKultur der Zeit Jesu verstehen. 11

    Studienteil zum 2. Schritt

    1. Welche Hintergrundinformationen finden Sie im Kolosserbrief selbst?2. Welche Informationen aus anderen biblischen Bchern knnen Ihnen dabei helfen, diesen

    Brief besser zu verstehen?3. Ziehen Sie mglichst viele Nachschlagwerke bzw. Kommentare zu Rate und beantworten

    Sie - soweit mglich - die oben genannten zehn Fragen zum Hintergrund.

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    Eine Gliederung hilft Ihnen, die Grundaussage eines Buches zu erfassen. Beim Erstelleneiner Gliederung ben Sie sich darin, den Inhalt langer Abschnitte in knappen berschrif-ten zusammenzufassen. Der Grundgedanke eines Buches wiederum ist das Konzentrataller berschriften und fasst ihre Hauptaussagen in einem einzigen Satz zusammen.

    Eine Gliederung hilft Ihnen, ein biblisches Buch zu lehren. Die Gliederung ist die Grund-lage fr die Vorbereitung einer Diskussion oder einer Predigt. Andere werden Ihren Aus-fhrungen nur folgen knnen, wenn es Ihnen gelingt, den Gedankenfluss eines Buches innachvollziehbaren Schritten aufzuschlieen.

    Wie gliedern?

    Die meisten Bibeln sind bereits vom Herausgeber mit Abstzen und berschriften versehen,die sich allerdings nicht im Urtext wiederfinden. Manche empfehlen daher zum persnlichenStudium der Schrift die Verwendung einer Bibel ohne berschriften (z. B. die UnrevidierteElberfelder bersetzung). Auch an dieser Stelle Ihres Studiums sollten Sie noch keine ande-ren Gliederungen, wie Sie sie etwa in Kommentaren oder anderen Studienhilfen finden, zu

    Rate ziehen.Bei der Gliederung eines biblischen Buches knnen Sie folgendermaen vorgehen:

    1. Lesen Sie den Text langsam und konzentriert durch und fassen Sie diejenigen Versezusammen, die einen gemeinsamen Gedanken beschreiben. Suchen Sie eine passendeberschrift fr jede dieser kleinsten Sinn-Einheiten. Die berschrift sollte exakt die indem Absatz vermittelte Idee wiedergeben, nicht mehr und nicht weniger. Wenn das nichtmglich ist, ist Ihre Einteilung unter Umstnden zu grob; vielleicht mssen Sie den Absatznoch einmal aufteilen. Achten Sie darauf, dass Ihre berschriften knapp formuliert sindund - soweit mglich - Schlsselbegriffe beinhalten, die in dem jeweiligen Absatz vorkom-men. Die berschriften der verschiedenen Abstze sollten vom Stil her zusammenpassenund einen symmetrischen Aufbau haben.

    2. Im nchsten Schritt fassen Sie diejenigen Abstze, die eine hnliche Idee vermitteln, zueiner neuen, greren Gruppe zusammen. Auch fr diese neu entstandenen Abschnitte giltes passende Titel zu finden, die den oben beschriebenen Kriterien fr berschriften gen-gen.

    3. Fahren Sie so lange damit fort, gemeinsame Elemente zusammenzufassen und zu benen-nen, bis Sie zum Schluss zum Thema (= Grundgedanken) gelangen. Dieser ist sozusagendie berschrift des gesamten Buches.

    Im Anhang B finden Sie am Beispiel des Titusbriefes den eben beschriebenen Gliederungspro-zess dargestellt; Anhang C zeigt die fertige Gliederung des Buches. Beachten Sie die Nomen-klatur der einzelnen Gliederungsstufen (z. B. 1.; 1.1; 1.1.1; etc.). Im Studienteil werden Sieaufgefordert, die Gliederung eines weiteren neutestamentlichen Briefes zu erstellen (d. i. derKolosserbrief). Aber auch die Bcher des Alten Testamentes lassen sich auf diese Weise bear-beiten. Versuchen Sie es doch einmal mit dem Buch Haggai!

    Erst wenn Sie Ihre, mit viel Flei erarbeitete, persnliche Buchgliederung fertiggestellt haben,sollten Sie sie mit der eines Kommentars vergleichen. Denken Sie dabei noch einmal kritischber Ihr eigenes Werk nach. Worin liegen die Strken und Schwchen der jeweiligen Gliede-rung?

    Je mehr Kommentare und Nachschlagwerke Sie konsultieren, desto mehr Gliederungsvarian-

    ten werden Sie kennenlernen. Whrend eines Bibelstudienkurses bekam ich einmal, zusammenmit acht weiteren Teilnehmern, die Aufgabe, eine Gliederung des alttestamentlichen BuchesJona zu erstellen. Verblfft stellten wir beim Vergleich unserer Arbeiten fest, dass keine

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    TEIL II

    Vers fr Vers

    4. Schritt: Beobachten Sie!

    5. Schritt: Legen Sie aus!

    6. Schritt: Wenden Sie an!

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    Das Portrait Zu Beginn des ersten Teils dieses Leitfadens haben wir das Studium

    eines biblischen Buches mit der Vorgehensweise verglichen, mit der ein Knstler den Krper seines Modells skizziert.

    Das Studium einzelner Verse wiederum knnen Sie mit der Detailstudieeines einzelnen Krperteils, z. B. des Gesichts einer Person, vergleichen.

    och einmal sitzt mir mein Freund Andreas Modell. Diesmal geht es mir aus-schlielich darum, ein Portrait von ihm anzufertigen. Wiederum beginne ichdamit, mein Gegenber zu betrachten. Danach nehme ich den Bleistift zur Hand,strecke meinen Arm aus, halte den Stift senkrecht in Augenhhe, lasse den Dau-

    men langsam bis nach oben gleiten und messe so die Hhe seines Kopfes. Nachdem ich dasgewnschte Ma gefunden habe, bertrage ich es auf mein Blatt. Dann halte ich den Bleistiftwaagrecht und ermittle auf die gleiche Weise die Breite des Kopfes. Auf meinem Papier istnun ein rechteckiger Rahmen zu sehen, in den ich, durch stndiges Vergleichen mit dem Ori-ginal, die groben Umrisse des Kopfes zeichne.

    Danach bestimme ich die Lage von Augen, Nase und Mund. Diesmal kommt es darauf an,millimetergenau zu arbeiten. Wenn der Abstand zwischen den Augen auch nur wenige Milli-meter lnger wre, wrde ich wahrscheinlich bei der Betrachtung der fertigen Zeichnungsagen mssen: Na ja, es ist ihm zwar hnlich, aber irgendwie stimmt etwas nicht so ganz....

    Besondere Sorgfalt wende ich fr die Ausarbeitung der Augen auf. Bis ins Detail studiere ichdie Lider, die Augenbrauen, die Reflexion des Lichts in seinen Pupillen. Schlielich beginneich damit, Augen, Nase, Wangen, den Teil unterhalb des Kinn usw. zu schattieren. Immerwieder vergleiche ich das Gesicht auf meinem Zeichenblock mit dem lebenden Vorbild. Ichkopiere, schattiere und radiere, bis ich beim weiteren Vergleichen keine weiteren Unter-schiede erkennen kann. Das Portrait ist fertig!

    Das Studium einzelner Bibelverse hat hnlichkeit mit dem Zeichnen eines Portraits. NachdemSie beim Studium des Buches im ersten Teil dieses Kurses dessen wesentlichen Linienerkannt und zu Papier gebracht haben, knnen Sie jetzt damit beginnen, Detailstudien einzel-ner Abstze und Verse durchzufhren. Die nchsten drei Schritte werden Ihnen dabei helfen:

    4. Beobachten Sie!5. Legen Sie aus!6. Wenden Sie an!

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    4. Schritt

    Beobachten Sie!

    CHARLES R. SWINDOLL erzhlt in seinem Buch Come Before Winter folgende, amsante

    Geschichte ber die Wichtigkeit genauer Beobachtung:E in kleines Flschchen mit Urin stand auf dem Schreibtisch von SIR WILLIAM OSLER. Zudiesem Zeitpunkt war er ein herausragender Medizinprofessor an der Universitt vonOxford. Vor ihm befand sich ein Klassenzimmer mit jungen Medizinstudenten, die ihm mitgroen Augen zuhrten. In seinem Unterricht sprach er darber, wie wichtig es ist, Detailszu beobachten. Um seinen Punkt zu betonen, griff er nach dem Flschchen. Er hielt eshoch und verkndete dabei: Diese Flasche enthlt eine Untersuchungsprobe. Hufig kannman durch das Schmecken einer Probe herausfinden, woran ein Patient leidet. Um seinenWorten auch Taten folgen zu lassen, steckte er einen seiner Finger zuerst in die Flssigkeitund dann in seinen Mund. Er fuhr fort: Nun werde ich die Flasche durchreichen. Bitte tun

    Sie alle genau das, was ich getan habe. Vielleicht knnen wir dabei die Wichtigkeit dieserMethode erlernen und den Fall diagnostizieren. Die Flasche machte ihren Weg durch dieReihen. Jeder Student steckte behutsam seinen Finger hinein und kostete tapfer, wennauch mit germpfter Nase, von ihrem Inhalt. Daraufhin nahm DR. OSLER die Flasche wie-der zu sich und verblffte seine Studenten mit den Worten: Meine Herren, nun werden Sieverstehen, was ich meine, wenn ich ber Details spreche. Wenn sie aufmerksam zuge-schaut htten, dann htten Sie gesehen, dass ich meinen Zeigefinger in die Flasche gesteckthabe und meinen Mittelfinger in meinen Mund!13

    Diese (wahre) Geschichte macht auf einprgsame Weise deutlich, dass es wichtig ist, mit offe-nen Augen durchs Leben zu gehen und dabei auch auf scheinbar unwichtige Details zu

    achten. Die Fhigkeit, genau zu beobachten, ist auch eine unverzichtbare Voraussetzung frIhr persnliches Bibelstudium. KARL-HEINZ VANHEIDEN betont in einem Artikel ber das Stu-dium der Heiligen Schrift: Ich muss erfassen, was wirklich dasteht und nicht das, was ichgerne darin sehen mchte.14

    Die zentrale Frage, die Sie sich an dieser Stelle Ihres Studiums stellen mssen, heit: Wassehe ich? Wenn Sie mit dieser F rage im Hinterkopf einen Absatz oder Vers bearbeiten, wer-den Sie dabei Erkenntnisse ber Inhalt, Zusammenhang, Aufbau und Thema des Textessammeln.

    Erfassen Sie den Inhalt!

    Sie knnen hier eine bewhrte Methode anwenden, die Sie bereits beim Buchstudium kennen-gelernt haben: Bombardieren Sie den Text mit Fragen (vgl. Buchstudium, 1. Schritt)! Je engerSie die Maschen Ihres Siebes weben, desto grer wird die Ausbeute an wichtigen Detailssein. Als hilfreich hat sich eine Auflistung von sogenannten W-Fragen erwiesen, mit derenHilfe Sie einen Text sehr grndlich erforschen knnen:4

    Wer? z. B.: Wer hat gesprochen? Zu wem spricht der Autor? ber wen spricht er? Wersind die Hauptpersonen? Wer sind die anderen Personen, die erwhnt werden?

    Was? z. B.: Was sind die Hauptereignisse? Was sind die Hauptgedanken? Was sind dieHauptlehren? Was ist die Absicht des Autors mit dieser Aussage?

    Wann? z. B.: Wann wurde der Text geschrieben? Wann hat dieses Ereignis stattgefunden?Wann wurde das gesagt? Wann wurde es getan? Wann wird dies geschehen?

    Wo? z. B.: Wo hat sich dies abgespielt? Wo wurde es gesagt? Wo wird es geschehen?

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    Warum? z. B.: Warum musste das niedergeschieben werden? Warum wurde es erwhnt?Warum wird diesem bestimmten Thema so viel bzw. wenig Platz eingerumt? Warum wirddiese Parallelstelle zitiert? Warum sollen wir dieses oder jenes tun?

    Wie? z. B.: Wie ist das geschehen? Wie hat es sich abgespielt? Wie wird diese Wahrheitillustriert?

    Notieren Sie Ihre Einsichten!

    Auch diese Methode kennen Sie vom Buchstudium (vgl. 1. Schritt, Markieren Sie!). Auf der Versebene werden Ihre Studien jedoch noch detailliertere Ergebnisse liefern. SchreibenSie die betrachteten Verse so auf ein Blatt Papier, dass Sie ausreichend Platz zum Beschriftenhaben. Halten Sie Ausschau nach den folgenden Informationen: 9

    Einblicke in den Charakter Gottes

    Wrter, Ausdrcke und Ideen, die sich wiederholen; Schlsselwrter

    Befehle, Ermahnungen, Tadel, Warnungen, Verheiungen gute bzw. schlechte Beispiele

    rhetorische Fragen, das sind Fragen, auf die keine Antwort erwartet wird, z. B. Rmer 6,1:Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Snde verharren, ...?

    Bedingungen, Vergleiche, Gegenstze

    Antworten auf die Fragen wer, wann, wo, wie, was und warum

    In welcher Zeitform schreibt der Autor?

    Vermerken Sie Ihre Entdeckungen und auch die noch offenen Fragen direkt auf dem Arbeits-blatt. Verwenden Sie dazu auch Ihr persnliches Markierungssystem (siehe 1. Schritt). Ach-ten Sie jedoch darauf, dass Ihr Schaubild dabei nicht unbersichtlich wird. In Anhang E findenSie ein Beispiel fr ein solches Arbeitsblatt.

    Beachten Sie die Bindewrter!

    Besonders aufschlussreich ist die Betrachtung von Bindewrtern (auch Konjunktionengenannt), die auf charakteristische Weise Stze und Gedanken miteinander verknpfen. Siedeuten z. B. Begrndungen, Gegenstze oder Folgerungen an und erschlieen so den Wegzum richtigen Textverstndnis. Auch diese sollten Sie auf Ihrem Arbeitsblatt entsprechendmarkieren.

    Im Folgenden finden Sie eine Auflistung wichtiger Typen von Bindewrtern:

    Art und Weise: wie usw. (z. B. Matthus 1,24: Josef aber, vom Schlaf erwacht, tat, wieihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.)

    Betonung: sogar, sicherlich, natrlich, usw. (z. B. Lukas 21,16: Ihr werdet aber sogar von Eltern und Brdern und Verwandten und Freunden berliefert werden.)

    Ergebnis: so dass, usw. (z. B. Matthus 12,22: Dann wurde ein Besessener zu ihmgebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so dass der Stumme redete und sah.)

    Folgerung: daher, deshalb, aus diesem Grund, usw. (z. B. 1. Korinther 15,58: Daher ,meine geliebten Brder, seid fest, unerschtterlich, ...!)

    Gegensatz: aber, jedoch, nichtsdestoweniger, usw. (z. B. 1. Samuel 2,9: Die Fe seinerFrommen behtet er, aber die Gottlosen kommen um in Finsternis.)

    Grund: damit, dass, wegen, usw. (z. B. Philipper 2,10: damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen.)

    Mittel: durch, mittels, etc. (z. B. Epheser 2,8: Denn aus Gnade seid ihr errettet durchGlauben.)

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    Position: in, im, auf, unter, neben, etc. (z. B. Matthus 14,33: Die aberim Schiff waren,kamen und fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrlich Gottes Sohn!)

    Richtung: zu, hin, hinein, von, usw. (z. B. Markus 11,1: Und als sie sich Jerusalem, Bet -fage und Betanien gegen den lberghin nhern, sendet er zwei seiner Jnger.)

    Vergleich: wie, als, usw. (z. B. Matthus 13,24: Mit dem Reich der Himmel ist eswie miteinem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker ste.)

    Verhltnis: fr, gegen, usw. (z. B. Markus 9,40: Denn wer nichtgegen uns ist, ist fr uns.)

    Verursacher: durch, von, ber, usw. (z. B. 2. Petrus 1,21: Denn niemals wurde eineWeissagungdurch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondernvon Gott her rede-ten Menschen, getriebenvom Heiligen Geist.)

    Erkennen Sie den Aufbau!

    Fr den Gliederungsprozess eines Textabschnittes gelten die selben Prinzipien wie fr dieBuchgliederung. Studieren Sie daher an dieser Stelle den Abschnitt Wie gliedern? im 3.

    Schritt nochmals grndlich.Erzhlungen und Berichte lassen sich meist gut in verschiedene Szenen einteilen. VersuchenSie es einmal mit Markus 10, 46-52, Jesus heilt den blinden Bartimus. berlegen Sie sich,wie Sie diese Begebenheit in Form eines Theaterstckes darstellen wrden. Nach welchenSzenen mte der Vorhang fallen und das Bhnenbild verndert werden? Welche Bezeich-nungen wrden Sie fr die jeweiligen Szenen whlen?

    Beim Studium anderer Textgattungen, wie z. B. den Lehrbriefen des Neuen Testamentes,wird es Ihnen manchmal nicht leicht fallen, den Sinn langer, in sich verschachtelter Stze, auf den ersten Blick zu erfassen. In diesen Fllen wird Ihnen ein Satzdiagramm helfen, denGedankengang des Autors aufzugliedern und bersichtlich darzustellen.

    Das Prinzip des Satzdiagrammes besteht darin, dass Sie die bergeordneten Gedanken einesTextes auf die linke Seite Ihres Blattes schreiben; untergeordnete Gedanken rcken Sie weiternach rechts. Diese Vorgehensweise sei am Beispiel des Textschaubildes von Epheser 5, 15-20erlutert (siehe auch Anhang E):

    singend und spielend dem Herrn in eurem Herzen.V.20Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern,redend zueinander inV.19

    sondern werdet mit Heiligem Geiste erfllt,in welchem Ausschweifung ist,

    Und berauscht euchnicht mit Wein,V.18was der Wille des Herrn sei.

    Darum seid auchnicht tricht, sondern verstndig,V.17 denn die Tage sind bse.

    die gelegene Zeit auskaufend V.16 nicht als Unweise,sondern als Weise

    Seht nun genau zu, wie ihr wandelt,V.15

    Dem Apostel Paulus geht es in diesen Versen in erster Linie darum, die Glubigen in Ephesuszu ermahnen, einen geistlichen Lebenswandel zu fhren. Die Aufforderung Seht nun genauzu, wie ihr wandelt steht daher im Satzdiagramm ganz links. In der Folge nennt der Apostel

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    verschiedene Aspekte einer geistlichen Lebensweise. Dabei fallen drei Gegensatzpaare auf:weise, nicht unweise, ver stndig, nicht tricht und geisterfllt , nicht berauscht.Sie erlutern die Aufforderung des Apostels, die Epheser sollten zusehen, wie sie wandeln.Wir rcken sie daher, im Vergleich zu der Aufforderung Seht nun genau zu, wie ihrwandelt, etwas weiter nach rechts.

    Damit haben wir das G erippe des Textes erkannt. Den Rest knnten wir als das Flei schbezeichnen. Paulus fgt es hinzu, um seine Ausfhrungen zu ergnzen. Diese Ergnzungenwerden daher noch weiter nach rechts gerckt: Weise lebt man, wenn man die gelegeneZeit auskauft (V. 16); verstndig ist man, wenn man den Willen Gottes erkennt (V. 17);Betrunkenheit fhrt zur Ausschweifung (V. 18) und mit dem Heiligen Geist wird manerfllt, wenn man die in V. 19 und 20 genannten Dinge tut.

    Aus diesem Schaubild ergibt sich direkt die Textgliederung, die im Wesentlichen das Gerip -pe des Textes ohne Fleisch darstellt:

    Das Leben der Epheser soll sein: weise

    verstndig geisterfllt

    Formulieren Sie das Thema!

    Ein ntzliches Nebenprodukt des Satzdiagrammes ist das Thema (= derGrundgedanke) eines Absatzes. In diesem Zusammenhang sollten noch zwei weitereBegriffe erlutert werden, d. i. der Gegensta nd und die Erluterung eines Textes. Ver -wenden wir hierzu noch einmal unser Beispiel Epheser 5,15-20:

    Der Gegenstand des Textes ist die Antwort auf die Frage Worber redet der Autor?Er ist die gemeinsame berschrift des Absatzes und lautet in unserem Beispiel: Wie dieEpheser leben sollen.

    Die E rluterung des Absatzes beantwortet die Frage Was sagt der Autorber denGegenstand seiner Rede? D ie E rluterung von E pheser 5,15-20 ist: weise, verstndigund geisterfllt.

    Das Thema ist die Zusammenfassung von Gegenstand und Erluterung und fasstden Inhalt eines Absatzes in einem Satz zusammen: Die Epheser sollen weise, verstndigund geisterfllt leben.

    Studienteil zum 4. Schritt

    Die Grundlage fr das Studium der Heiligen Schrift ist die Fhigkeit, genau zu beobachten.Lesen Sie dazu die Geschichte Der Student , der Fisch und Agassiz im Anhang F! Bearbei-ten Sie danach die folgenden Aufgaben zu Kolosser 3,12-17:

    1. Durchsieben Sie den Text, Vers fr Vers, mit Hilfe der sechs W-Fragen!2. Notieren Sie Ihre Einsichten wie oben beschrieben (Arbeit sblatt 3)! Verwenden Sie

    dazu Ihr persnliches Markierungssystem (vgl. 1. Schritt, Markieren Sie!)! Bei derBearbeitung des 5. Schrittes werden Sie dann Ihre Entdeckungen in Worte fassen.

    3. Erstellen Sie das Satzdiagramm und die Gliederung des Absatzes (auf Folie)!4. Formulieren Sie Gegenstand, Erluterung und Thema des Absatzes!

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    5. Schritt

    Legen Sie aus!

    Von dem amerikanischen Autor F RANK COLBY stammt das Zitat: Jeder Mensch sollte wh-

    rend jeder Stunde seines groen Abenteuers neugierig sein, bis hin zu dem Tag, an dem erkeinen Schatten in der Sonne mehr wirft. Diese Aufforderung gilt auch fr das AbenteuerBibelstudium. Seien Sie neugierig! Fragen Sie sich: Was bedeutet diese Stelle?

    Jemand hat einmal gesagt: Die Aufgabe des Bibelstudiums ist es, Gottes Gedanken nachzu-denken. H ELGE STADELMANN fasst diese Absicht hinter dem Arbeitsschritt der Auslegung wiefolgt zusammen:

    [Es ] ist das Anliegen jeder ernsthaften Auslegungsarbeit an der Bibel, die ursprnglicheTextbedeutung, man knnte auch sagen, den vom Autor beabsichtigten Sinn einer Bibel-stelle, so genau wie mglich herauszuarbeiten. Gott hat in der Bibel seine Gedanken inmenschlicher Sprache und in ganz bestimmte geschichtliche Situationen hinein geoffenbart.Und der Ausleger, der dem gttlichen Wort die Ehre gibt, wird so genau wie mglich zuerkennen suchen, was dieses Wort jeweils sagen wollte. So kann er es verstehen und sach-gem anwenden. 10

    Um einen biblischen Text richtig zu erklren, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

    Wo steht der Text?

    Interpretieren Sie einen Text immer unter Bercksichtigung des Zusammenhangs, in den ereingebunden ist. Folgende Gesichtspunkte sind zu bercksichtigen:

    Was ist das Thema des Buches? Die Auslegung einer Bibelstelle muss im Einklang mitdem Gesamtthema des Buches sein, zu dem sie gehrt.

    Was kommt davor und danach? In Jesaja 47,12 fordert Gott Israel auf: Tritt doch auf mitdeinen Bannsprchen und mit der Menge deiner Zaubereien, mit denen du dich abgemhthast von deiner Jugend an! Will Gott tatschlich, dass sein Volk Okkultismus betreibt?Nein, der Zusammenhang macht genau das Gegenteil deutlich (lesen Sie die Verse 9-15)!

    Vor welchem kulturellen Hintergrund mssen Sie die Stelle betrachten? Der zeitlicheAbstand und die rumliche Trennung zwischen Ihnen und dem Schreiber des biblischenTextes bilden eine Verstndnisbarriere, die Sie durch grndliches Hintergrundstudiumberwinden knnen. Sptestens jetzt macht sich der Blick hinter die Kulissen (2 . Schritt)bezahlt.

    WILLIAM MACDONALD gibt in seinem Buch Fragen, Forschen, Finden eine amsanteGeschichte des britischen Predigers S TUARD BRISCOE wider. Sie macht deutlich, wie wichtig esist, den Zusammenhang zu bercksichtigen:

    Ein alter Mann ging mit seinem Maultier und seinem Hund am Straenrand entlang. Einkleiner Lastwagen kam angebraust und fuhr das Trio an, so dass alle drei im Straengra-ben landeten. Der verletzte Mann verklagte den Fahrer, doch dessen Anwalt wandte ein,der alte Mann habe direkt nach dem Unfall zum Lastwagenfahrer gesagt, dass es ihm imganzen Leben noch nie besser gegangen ist. Im Kreuzverhr fragte der Anwalt den Ver -letzten: Kam mein Klient nach dem Unfall zu Ihnen und fragte Sie, ob Sie verletzt sind?Ja Und haben Sie geantwortet, dass es Ihnen im g anzen Leben noch nie besser gegangenist? Nun ja, antwortete der alte Mann, Ich und mein Maultier un d mein Hund gingen amStraenrand, als dieser Herr um die Kurve gesaust kam und uns drei in den Straengrabenbefrderte. Dann sprang er aus seinem Lastwagen, mit seinem Gewehr in der Hand. Er

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    ging zu meinem Hund, der stark bluteten verwundet war, und so erschoss er ihn. Darauf ging er zu meinem Maultier; dessen Vorderbein war gebrochen, und so erschoss er es.Schlielich kam er zu mir und fragte mich: Sind Sie verletzt?, worauf ich antwortete :Mein ganzes Leben ist es mir noch nie besser gegangen.5

    Was sagen andere Bibelstellen?Das Wort Gottes ist der beste Kommentar, den Sie zur Auslegung der Schrift heranziehenknnen. DONALD GREY BARNHOUSE stellt fest: Man muss sehr selten aus der Bibel hinausge-hen, um etwas in der Bibel zu erklren. Zu den meisten Themen, die im Wort Gottes ange-sprochen werden, finden Sie klare und eindeutige Verse, ber deren Bedeutung Sie nicht erstlange nachdenken mssen. Wenn Sie zu einer schwer verstndlichen Stelle kommen, solltenSie versuchen, sie mit Hilfe eindeutiger, biblischer Lehraussagen zu interpretieren. Hierzu einBeispiel:

    In Lukas 14,26 verkndet der Herr Jesus Christus: Wenn jemand zu mir kommt und hasstnicht seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brder und dieSchwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jnger sein. Was, ichsoll mich und meine Familiehassen ? fragen Sie jetz t vielleicht schockiert. Sie haben recht,das passt nicht zu dem, was die Bibel sonst ber die Haltung sagt, die Sie beispielsweisegegenber Ihren Eltern haben sollen. In 5. Mose 5,16 heit es: Ehre deinen Vater und deineMutter, wie der HERR, dein Gott, [es] dir geboten hat. Und in Matthus 15,4 ist es Jesusselbst, der seine Zuhrer daran erinnert: Ehre den Vater und die Mutter! und Wer Vateroder Mutter flucht, soll des Todes sterben. Aber was mchte der Herr dann mit dem Worthassen zum Ausdruck bringen?Wenn Sie das griechische Wort fr hassen in einem Wrterbuch nachschlagen, werde n Siefeststellen, dass das Wort miseo auch bedeuten kann, dass Sie im Hinblick auf eine Sache

    gleichgltig bzw. ablehnend sindim Vergleich zu einer anderen, die Siemehr schtzen. DieBedeutung von Lukas 14,26 ist also folgende: Wenn jemand mit mir gehen will, so muss ichfr ihn wichtiger sein als alles andere in seinem Leben: wichtiger als seine Eltern, seine Frau,seine Kinder, seine Geschwister, ja wichtiger als das Leben selbst (Hoffnung fr alle).

    Manche Bibeln (z. B. die Revidierte Elberfelder bersetzung) sind mit hilfreichen Parallelstel-len versehen. In einer Konkordanz knnen Sie nachschlagen, wo ein bestimmtes Wort berallvorkommt. Eine wertvolle Hilfe beim Finden passender Parallelstellen ist auch das eng-lischsprachige Werk The Treasury of Scripture Knowledge (Anhang A).

    Was bedeuten die Schlsselwrter?

    Als Jugendlicher arbeitete ich einmal als Ferienarbeiter auf einem Schrottplatz. Am ersten Tag- ich hatte noch keine Stunde gearbeitet - fuhr ein groer, mit Aluminiumspnen beladener,Lastzug auf das Firmengelnde. Nachdem der Fahrer seine Ladung ausgekippt hatte, griff einVorarbeiter in den Haufen Spne und zog ein Stck Kupferblech heraus, das dort offensicht-lich nicht hinein gehrte. Er reichte es mir mit den Worten: Nimm das Blech und wirf es indie Mulde dort drben! Dabei deutet e er in eine bestimmte Richtung. Dort sah ich allerdingskeine Mulde. Deshalb zog ich los, um in der angegebenen Richtung ein Loch zu finden, in dasich das Kupferblech werfen konnte. Ich fand aber keines. Unverrichteter Dinge kehrte ichwieder zu dem Vorarbeiter zurck. Noch einmal deutete er - diesmal etwas ungeduldiger - ineine bestimmte Richtung, in der ein Container stand. Ich ging darauf zu und tatschlich - es

    waren Kupferreste darin! Unter einer Mulde verstand man auf diesem Schrottplatz alsonicht ein Loch, sondern einen Container!

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    Ich war in eine falsche Richtung gelaufen, weil ich nicht richtig verstanden hatte, welcheBedeutung ein bestimmtes Wort fr den, der es gebrauchte, besa. Auch beim Bibelstudiumknnen Sie sich in eine falsche Richtung verlaufen, wenn Sie sich im Bezug auf die Bedeu-tung eines Wortes irren. Dies ist bereits am Beispiel des Wortes hassen in L ukas 14,26deutlich geworden. Aus diesem Grund ist die Definition von Schlsselwrtern ein entschei-dender Schritt fr die richtige Auslegung der Bibel.Zunchst gilt es festzustellen, welche zentralen Begriffe des Textes erklrt werden mssen. InLukas 14,26 wrden Sie dazu neben dem Wort hassen wahrscheinlich auch den Begriff Jnger whlen. Daraufhin gibt es drei verschiedene Mglichkeiten, die genaue Bedeutungeines Wortes herauszufinden:

    Andere bersetzungen.Lesen Sie den Text in so vielen, guten bersetzungen wie mglich(z. B. Menge, Schlachter, Luther). Manche Ausgaben weisen in einer Funote auf alterna-tive bersetzungen hin.

    Andere Stellen.Wie verwendet der Autor das Wort an anderer Stelle des Buches? In wel-chen Bedeutungen wird das Wort ganz allgemein in der Bibel verwendet? (Verwenden Siedazu eine Konkordanz.)

    Andere Hilfsmittel. In Kommentaren finden Sie oft gute Definitionen vonSchlsselwrtern. Begriffe, die hufig im Wort Gottes vorkommen, aber auch zahlreicheEigennamen etc., werden in Bibellexikas erklrt. Eine besonders elegante Mglichkeit, dieBedeutung des im Urtext verwendeten Wortes herauszufinden, bieten Computerpro-gramme (z. B. BibleWorkshop mit Griechisch/Hebrisch-Lexikon). Neben jedem Wort desdeutschen Bibeltextes steht eine sogenannte Strong-Nummer, mit deren Hilfe Sie dasentsprechende griechische oder hebrische Wort nachschlagen knnen.

    Fassen Sie Ihre Ergebnisse fr jedes untersuchte Wort in folgender Form zusammen (z. B.Lukas 14,26, Jnger):

    Deutsches Wort (in verschiedenen bersetzungen); Jnger ( Elberfelder); disciple(King James Version)

    Strong Nummer (mit hebrischem bzw. griechischem Wort);3101, mathetes Definition des Wortes,Schler oder Lehrling; einer, der sich diszipliniert (disciple), um

    etwas zu lernen oder jemandem nachzufolgen; auch Jnger oder Anhnger Weitere Verse, welche die Wortbedeutung illustrieren;Matthus 10,24-25: Ein Jnger ist

    nicht ber dem Lehrer und ein Sklave nicht ber seinem Herrn. Es ist dem Jnger genug,dass er werde wie sein Lehrer und der Sklave wie sein Herr. Apostelgeschichte 9,1: Sau-lus aber schnaubte immer noch Drohung und Mord gegen die Jnger des Herrn. Negati-ves Beispiel: Matthus 26,56: Da verlieen ihn [Jesus Christus] die Jnger alle undflohen.

    Wie ist der Text geschrieben?

    Die Bibel ist kein geheimnisvolles Buch, bei dem Sie hinter jedem Wort eine mystischeBedeutung vermuten sollten. Nehmen Sie das Gelesene zunchst so, wie es dasteht. Wenn diewrtliche Auslegung einer Stelle Sinn macht, sollten Sie nicht nach einer anderen suchen.

    In der Bibel ist jedoch - besonders bei der Schilderung von Trumen und Visionen - auchsymbolische Sprache zu finden. Ihre Schreiber wrzten ihren Text mit lebhaften Bildern.3Diese Bilder gilt es zu erkennen und zu verstehen. In den meisten Fllen ist ihre Bedeutung

    offensichtlich. Wenn Sie einen Brief bekommen, in dem es heit Ich habe dich zum Fressengern! ist Ihnen ja auch klar, was Ihnen der Autor bzw. die Autorin damit sagen mchte -obwohl es sich um bildliche Sprache handelt!

    24Entdecke die Bibel!

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    Dies sind die wichtigsten Stilformen der Bibel: Beschnigung, z. B. 1. Samuel 24,4: Und er kam zu den Schafhrden am Weg, wo eine

    Hhle war, und Saul ging hinein, um seine Fe zu bedecken. Der Ausdruck die Febedecken bedeutet so viel wie seine Notdurft verrichten (siehe Anmerkung in der Revi-dierten Elberfelder bersetzung).

    Ironie, z. B. 1. Knige 18,27: Und es geschah am Mittag, da verspottete Elia sie [das sinddie Priester des Gtzen Baal] und sagte: Ruft mit lauter Stimme, denn er [Baal] ist [ja] einGott! Er ist sicher in Gedanken, oder er ist austreten gegangen, oder er ist auf der Reise;vielleicht schlft er, dann wird er aufwachen.

    Personifizierung, z. B. Psalm 98,8: Die Strme sollen in die Hnde klatschen, alle Bergezusammen sollen jubeln.

    bertreibungen, z. B. 1. Knige 1,40: Und alles Volk zog hinauf hinter ihm her; und dasVolk blies auf Flten, und sie freuten sich mit groer Freude, so dass die Erde [fast] vonihrem Geschrei barst.

    Vergleich, z. B. Apostelgeschichte 8,32: Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese:Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung gefhrt. Jesu Verhalten bei seiner Verurteilungund Kreuzigung wird hier mit dem eines Schafes verglichen, das zur Schlachtung gefhrtwird.

    Wie legen andere den Text aus?

    Auch wenn Sie sich bei Ihrem Erkundungszug durch das Wort Gottes wie ein Entdecker vor-kommen, der seinen Fu auf jungfruliches Land setzt und dabei wunderbare Schtze findet,drfen Sie doch Eines nicht vergessen: Sie sind nicht der erste, der die Bibel studiert! HOWARDHENDRICKSweist darauf hin:

    Die Wahrheit ist doch, dass schon T ausende von Menschen vor uns diesen Weg gegangensind. Und einige von ihnen haben wertvolle Hilfen hinterlassen. Sie sind wie Bergsteiger,die ihre Kletterhaken im Felsen steckenlassen, damit andere nach ihnen auch hinaufkletternknnen. Wenn Sie sekundre Quellen verwenden, knnen Sie sich mit Hilfe der Beitrgeanderer hinaufschwingen.3

    Verachten Sie die Kommentare nicht! lautete deshalb der Rat, den ein Bibelschullehrer sei-nen Studenten gab.16Lesen Sie so viele gute Auslegungen wie mglich und vergleichen Sie siekritisch mit Ihrer eigenen Interpretation.

    Sagen Sies mit eigenen Worten!

    Nachdem Sie Ihre Auslegungsarbeit abgeschlossen haben, sollten Sie versuchen, den betrach-teten Vers mit Ihren eigenen Worten so zu formulieren, dass seine Bedeutung klar zum Aus-druck kommt. Hierzu ein Beispiel:

    Jakobus 1,2-4 (in eigenen Worten)Anfechtungen sind dazu da, die Qualitt euresGlaubens zu testen; in Zeiten der Erprobung ent-wickelt ihr die Geduld, die ihr braucht, um zugeistlicher Reife heranzuwachsen, das heit, umChristus hnlicher zu werden; dies wiederum istein Grund zur Freude!

    Jakobus 1,2-4 (im Original)Achtet es fr lauter Freude, meine Brder, wennihr in mancherlei Versuchungen geratet, indemihr erkennt, dass die Bewhrung eures GlaubensAusharren bewirkt. Das Ausharren aber soll einvollkommenes Werk haben, damit ihr vollkom-men und vollendet seid und in nichts Mangelhabt.

    Am Ende dieses Arbeitsschrittes sei darauf hingewiesen, dass selbst groe Mnner undFrauen Gottes, die das Wort Gottes ihr Leben lang studiert haben, noch Fragezeichen an den

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    Rand ihrer Bibel schreiben. Wie sollte auch unser eingeschrnkter, menschlicher Verstand dieGedanken eines unbegrenzten, ewigen Gottes vollstndig erfassen knnen? Der bekannteEvangelist MOODY sagte einmal:

    Ich bin froh, dass die Bibel Tiefen kennt, ber die ich nichts wei, und dass es Hhengibt, die ich auch dann nicht erklimmen knnte, wenn ich so alt wie Methuschelach werdenwrde [969 Jahre, vgl. 1. Mose 5,27]; ich wage zu sagen, dass ich auch dann erst an ihrerOberflche gekratzt htte, wenn ich eine Ewigkeit auf Erden leben wrde. Ich bemitleideden Menschen, der die ganze Bibel versteht, denn dies ist ein ziemlich sicheres Zeichendafr, dass er sich selbst nicht kennt.8

    Der bekannte Amerikanische Autor MARK TWAIN unterhielt sich einmal mit einem Freund berdie Bibel. Sein Freund sagte: Was mich an der Bibel so aufregt ist, dass ich so Vieles in ihrnicht verstehe. MARK TWAIN antwortete: Mit mir ist es genau andersherum: Das was ichverstehe, das ist es, was mich aufregt.

    Es ist also nicht schlimm, wenn Sie das Eine oder Andere in der Bibel nicht verstehen; es

    kommt darauf an, dass Sie das, was Sie verstehen, in die Praxis umsetzen. Darum wird es imnchsten Schritt gehen.

    Studienteil zum 5. Schritt

    1. Erstellen Sie fr jeden Vers von Kolosser 3,12-17 ein eigenes Arbeitsblatt, auf dem SieInformationen zu den unten genannten Punkten sammeln.9 Orientieren Sie sich dabei andem Beispiel in Anhang G, dem Versstudium von Titus 3,5:

    Schlsselwrter: Definition, bersetzungsmglichkeiten, Verwendung in der Bibel

    Beobachtungen: Fassen Sie hier Ihre Entdeckungen aus dem 4. Schritt in Worte!

    Parallelstellen: An welchen Stellen der Bibel wird ein hnliches Prinzip verdeutlicht?

    Auslegung: Was bedeutet diese Stelle? Wie wrden Sie diesen Vers jemand anderemerklren? Verwenden Sie hierzu smtliche Erkenntnisse, die Sie bisher ber dieseStelle gewonnen haben und die zum besseren Verstndnis des Verses beitragen (z. B.die Bedeutung von Schlsselwrtern, Beobachtungen und Parallelstellen).

    Im Studienteil zum 6. Schritt (Wenden Sie an!) werden Sie diese sechs Arbeitsbltterum den Punkt Anwendung erweitern.

    Versstudium: Kol 3,12

    Text: .......................................Schlsselwrter................................................................................................Beobachtungen(aus Schritt 4)................................................................................................Parallelstellen................................................................................................Auslegung................................................................................................Anwendung(6. Schritt)................................................

    Versstudium: Kol 3,13

    Text: .......................................Schlsselwrter................................................................................................Beobachtungen(aus Schritt 4)................................................................................................Parallelstellen................................................................................................Auslegung................................................................................................Anwendung(6. Schritt)................................................

    Versstudium: Kol 3, ...

    Text: .......................................Schlsselwrter................................................................................................Beobachtungen(aus Schritt 4)................................................................................................Parallelstellen................................................................................................Auslegung................................................................................................Anwendung(6. Schritt)................................................

    2. Formulieren Sie den betrachteten Abschnitt mit Ihren eigenen Worten so, dass seineBedeutung klar zum Ausdruck kommt. Verwenden Sie dazu ein extra Blatt.

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    6. Schritt

    Wenden Sie an!

    In einem Lesebuch meiner Tochter findet sich eine treffende Illustration zu der bekannten

    Aufforderung des Jakobus, Seid aber Tter des Wortes und nicht allein Hrer, die sich selbstbetrgen! (Jakobus 1,22):

    Zwei kleine Mdchen spielten auf dem Boden. Ihre Mutter hatte gerade Besuch. DieGste saen bereits am Tisch und waren bereit, mit dem Essen zu beginnen. Die Muttersagte zu den Mdchen: Kommt bitte zum Essen, Mdchen! Aber die beiden kmmertensich nicht um sie, selbst dann nicht, als sie ihre Worte noch zweimal wiederholte. Einer derGste war die Sonntagsschullehrerin der Mdchen. Sie versuchte, der Mutter zu helfenund sagte zu den Mdchen: Ich frage mich, wer von euch beiden den Bibelvers kennt, derso anfngt: Ihr Kinder, gehorcht ... Beide Mdchen blickten auf und erwiderten, wie ausder Pistole geschossen: Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn! Denn das ist recht

    (Epheser 6,1).Der Vers ermahnte sie, ihren Eltern zu gehorchen, und doch taten sie es nicht. Was lief hier falsch? Nun, die Mdchen waren zwar Hrer des Wortes, aber keine Tter . Sie kann-ten die Worte, befolgten aber nicht das, was sie zum Ausdruck brachten. Was denkst du:Hat es ihnen etwas gebracht, die Worte nur zu kennen? Nein, und es wird ihnen so langenichts ntzen, bis sie nach den Worten handeln, die sie gehrt haben. 17

    So wie diese Mutter ihre Kinder durch ihre Worte zu einem bestimmten Verhalten bewegenwollte, so verfolgt auch Gott mit seinem Wort in Ihrem Leben ganz konkrete Ziele. Es reichtnicht aus, wenn Sie einen Bibeltext nur auslegen ; es ist entscheidend, dass Sie ihn ausleben !Jemand hat es einmal so ausgedrckt: Die Bibel wurde nicht geschrieben, um Ihre Neug ierde

    zu befriedigen; sie wurde geschrieben, damit sich Ihr Leben verndert.3

    Die wichtigsten Fragen, ber die Sie beim Bibelstudium nachdenken mssen, lauten demnach:

    Welche praktischen Auswirkungen sollte diese Stelle auf mich persnlich haben? Welche konkreten Schritte kann ich unternehmen , um die im Text vermittelten Prinzipien

    in meinem Leben umzusetzen?

    Sinnen Sie ber Gottes Wort nach!

    Das Nachsinnen ber Gottes Wort ist fr Ihren Verstand das, was die Verdauung fr Ihren

    Krper ist. Wenn Sie die geistliche Nahrung, die Sie whrend Ihres Bibelstudiums aufnehmen,nicht verdauen, werden Sie keinen Nutzen davon haben.

    Die Bibel preist denjenigen glcklich, der immerzu ber Gottes Wort nachdenkt:

    Glcklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Snder nichtbetritt und nicht im Kreis der Sptter sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz des H ERRNund ber sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! (Psalm 1,1-2)

    Zu Josua, dem groen Fhrer Israels, sagt der H ERR :

    Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag undNacht darber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was daringeschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirstdu Erfolg haben. (Josua 1,8)

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    Formulieren Sie konkrete Anwendungen!

    HOWARD G. H ENDRICKS schlgt in seinem Buch Bibellesen mit Gewinn neun Fragen vor, dieIhnen dabei helfen werden, ber konkrete Anwendungen eines Bibeltextes fr Ihr Lebennachzudenken (leicht verndert): 3

    1. Welchem Beispiel sollte ich nacheifern?2. Welche Snde sollte ich vermeiden?3. Welche Verheiung sollte ich in Anspruch nehmen?4. Welches Gebet sollte ich wiederholen?5. Welcher Anweisung sollte ich gehorchen?6. Welche Bedingung sollte ich erfllen?7. Welchen Vers sollte ich auswendig lernen?8. Welchen Irrtum sollte ich mir merken?9. Welcher Herausforderung sollte ich mich stellen?

    Achten Sie darauf, dass Sie bei der Formulierung persnlicher Anwendungsmglichkeitennicht bei allgemeinen, unverbindlichen Aussagen stehenbleiben. Hierzu ein Beispiel:

    In Matthus 9,37 betont der Herr Jesus Christus gegenber seinen Jngern: Die Ernte zwarist gro, die Arbeiter aber sind wenige. Diese Feststellung trifft zweifellos auch auf die Ver -hltnisse in der heutigen Christenheit zu. Eine allgemeine Anwendung knnte daher lauten:

    Es ist wichtig, dass ich mich im Reich Gottes einbringe.

    Das ist ein guter Anfang. Aber diese Erkenntnis alleine wird Ihr Leben noch nicht verndern.Entscheidend ist, dass Sie sich fragen, wann und wie Sie sich im Reich Gottes einbringen wol-len. Die Antwort darauf knnte folgendermaen lauten:

    Auch in unserer Gemeinde werden Arbeiter ge sucht. Darum werde ich heute abend mei-nen Freund Jochen anrufen und ihm sagen, dass ich am Samstag beim Bchertisch-Einsatzin der Fugngerzone dabei sein mchte.

    Sehen Sie den Unterschied? Es ist nicht genug, wenn Sie am Schluss Ihres Bibelstudiums auf eine Liste von Dingen blicken, die Sie tun s ollten - das Er gebnis davon wre allenfalls einschlechtes Gewissen. Machen Sie sich die Mhe, ber konkrete Schritte nachzudenken, dieIhnen dabei helfen, ein bestimmtes, biblisches Prinzip in Ihrem Leben umzusetzen.

    Doch das Wichtigste fehlt noch:

    Tun Sie es!

    Statistiken zeigen, dass ein hoher Prozentsatz von Patienten die Medikamente, die sie vonihrem Arzt verschrieben bekommen, nicht einnehmen. Sie gehen zur Sprechstunde und lassensich ein Rezept ausstellen; sie besorgen sich sogar noch die Arznei aus der Apotheke; aberschlielich denken sie sich: Ach, ich fhle mich schon bedeutend besser! Ich glaube, ich ver -suche es erst einmal ohne Pillen. Die haben sowieso nur eine Menge Nebenwirkungen!

    Ein hnliches Phnomen lsst sich bei vielen Bibellesern beobachten: Sie studieren das WortGottes, mit dem sie das Rezept fr ein glckliches und erfolgreiches Leben in Hnden hal -ten (vgl. Psalm 1,1-2 und Josua 1,8) - und doch tun sie nicht, was Gott ihnen darin sagt! DiePhariser und Schriftgelehrten, die dem Volk Israel zur Zeit des Herrn Jesus Christus in reli-gisen Angelegenheiten vorstanden, sind ein treffendes Beispiel fr ein solches Verhalten. InLukas 6,46 fragt sie der Herr Jesus: Was nennt ihr mich aber: Herr, Herr! und tut nicht, wasich sage? Immer wieder verwarnt er sie wegen ihrer Scheinheiligkeit: Wehe aber euch,

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    Schriftgelehrte und Phariser, Heuchler! (Matthus 23,13). So scheint auch ihr von auenzwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voller Heuchelei undGesetzlosigkeit (Matthus 23,28).

    Es gibt nichts Gutes, au er man tut es! heit es in einem Sprichwort. Wenn wir uns rhmenwrden, die Bibel zu kennen, und doch nicht tten, was sie sagt, wrde uns ein hnlichesUrteil treffen wie die Phariser und Schriftgelehrten. Und nicht nur das: Wir wrden unserLeben auf Sand bauen - und das htte tragische Folgen! Der Herr Jesus schliet seineberhmte Bergpredigt mit einem Gleichnis, in dem er die Bedeutung des Gehorsams, d. i. derpraktischen Anwendung von Gottes Wort, betont:

    Jeder nun, der diese meine Worte hrt und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mannvergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute; und der Platzregen fiel herab, und dieStrme kamen, und die Winde wehten und strmten gegen jenes Haus; und es fiel nicht,denn es war auf den Felsen gegrndet. Und jeder, der diese meine Worte hrt und sie nichttut, der wird mit einem trichten Mann zu vergleichen sein, der sein Haus auf den Sand

    baute; und der Platzregen fiel herab, und die Strme kamen, und die Winde wehten undstieen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war gro. (Matthus 7,24-27)

    Es ist nicht genug, dass Sie Gottes Wort hren und studieren; Sie mssen es in die Praxisumsetzen! Wenn Sie gem Gottes Prinzipien leben, wird Sie diese Welt vielleicht einen Nar-ren nennen, Jesus Christus aber nennt Sie einen weisen Menschen.

    Studienteil zum 6. Schritt

    1. berlegen Sie sich fr jeden Vers von Kolosser 3,12-17 konkrete Beispiele, wie Sie die imText vermittelten Prinzipien in Ihrem eigenen Leben anwenden knnen. Die neun Fragenzur persnlichen Anwendung knnen Ihnen dabei helfen.

    2. Fassen Sie Ihre Gedanken auf den Arbeitsblttern zusammen, die Sie beim 5. Schritt ange-legt haben (Anwendung; siehe Anhang G).

    Versstudium: Kol 3,12

    Text: .......................................Schlsselwrter(aus Schritt 5)................................................................................................Beobachtungen(aus Schritt 4/5)................................................................................................Parallelstellen(aus Schritt 5)................................................................................................Auslegung(aus Schritt 5)................................................................................................Anwendung................................................

    Versstudium: Kol 3,13

    Text: .......................................Schlsselwrter(aus Schritt 5)................................................................................................Beobachtungen(aus Schritt 4/5)................................................................................................Parallelstellen(aus Schritt 5)................................................................................................Auslegung(aus Schritt 5)................................................................................................Anwendung................................................

    Versstudium: Kol 3, ...

    Text: .......................................Schlsselwrter(aus Schritt 5)................................................................................................Beobachtungen(aus Schritt 4/5)................................................................................................Parallelstellen(aus Schritt 5)................................................................................................Auslegung(aus Schritt 5)................................................................................................Anwendung................................................

    3. Unternehmen Sie konkrete Schritte, um die in Kolosser 3,12-17 vermittelten Prinzipien indie Praxis umzusetzen!

    ZusatzfrageAuf welche Weise mchten Sie die in diesem Leitfaden vermittelten Prinzipien in Ihrempersnlichen Bibelstudium anwenden? Welche Ziele haben Sie sich gesetzt? (vgl.Vorwort: So ists gedacht ...)

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    Anhang A Bibeln und StudienhilfenAnhang B Gliederungsprozess: TitusbriefAnhang C Gliederung: TitusbriefAnhang D Blockdiagramm: TitusbriefAnhang E Beobachtungen/Satzdiagramm:

    Titus 3, 4-7Anhang F Der Student, der Fisch und AgassizAnhang G Versstudien: Titus 3,5Anhang H Anmerkungen

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    Anhang

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    Anhang A

    Bibeln und Studienhilfen (Auswahl)

    ALFRED P. GIBBS, Schritte durch die Bibel, Arbeitsbuch fr Bibelstudium undVerkndigung, Christliche Verlagsgesellschaft, Dillenburg, 1982CANNE, BROWNE, BLAYNEY, SCOTT & OTHERS, The Treasury of Scripture Know-ledge, Hendrickson Publishers, Peabody, Massachusets, 1982CHARLES C. RYRIE, Die Bibel verstehen, Das Handbuch systematischer Theolo-gie fr Jedermann, Christliche Verlagsgesellschaft, DillenburgSTANLEY A. ELLISEN, Von Adam bis Maleachi - das Alte Testament verstehen,Christliche Verlagsgesellschaft, Dillenburg, 1988Atlas zur Bibel, R. Brockhaus Verlag, Wuppertal, 1991Bibelpanorama, Christliche Verlagsgesellschaft, Dillenburg, 1996Computerbibeln, wie z. B. der preisgnstige Bible Workshop, enthalten neben

    schnellen Konkordanz- und Suchfunktionen auch verschiedene Bibelberset-zungen und Studienbcher.

    AnderesFRITZ RIENECKER, Lexikon zur Bibel, R. Brockhaus Verlag, WuppertalBibellexikon

    Gesamte Bibel:

    JOHN F. WALVOORD, ROY B. ZUCK (Hrsg.), Das Alte und Neue Testament aus-gelegt, Hnssler Verlag, Holzgerlingen; Was die Bibel lehrt, Christliche Ver-lagsgesellschaft, Dillenburg, 1991

    Altes Testament:ARNO C. GAEBELEIN, Kommentar zum Alten Testament, Christliche Verlagsge-sellschaft, Dillenburg, 1997

    Neues Testament:

    WILLIAM MACDONALD, Kommentar zum Neuen Testament, Christliche Verlags-gesellschaft, DillenburgWas die Bibel lehrt, Kommentar zum Neuen Testament in 16 Bnden, ver-schiedene Autoren, Christliche Verlagsgesellschaft, Dillenburg

    KommentareElberfelder Handkonkordanz, R. Brockhaus Verlag, WuppertalKonkordanz

    Elberfelder Studienbibel mit Sprachschlssel, R. Brockhaus Verlag, WuppertalBible Workshop mit Zusatzmodul Griechisch/Deutsch-Lexikon, Media CGmbH, Bielefeld

    In englischer Sprache:Griechisch:

    W. E. VINE, The Expanded Vines Expository Dictionary of New TestamentWords, Bethany House Publishers, Minneapolis, Minnesota 55438

    Hebrisch: R. LAIRD HARRIS, GLEASONL. ARCHER, JR., BRUCE K. WALTKE, Theological Word-book of the Old Testament, The Moody Bible Institute of Chicago, 1980

    Wrterbcher

    Zum Studium eignet sich am besten eine bersetzung, die sich durch eine grt-

    mgliche Nhe zum Grundtext auszeichnet, z. B. die Elberfelder oder Schlachterbersetzung. Es empfiehlt sich jedoch, noch weitere Bibelausgaben zur Hand zuhaben, um verschiedene bersetzungen vergleichen zu knnen (z. B. Menge,Luther, Hoffnung fr alle, d. i. eine Bibel im heutigen Deutsch, etc.)

    Bibeln

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    Anhang BGliederungsprozess: Titusbrief

    SCHLUSSSchlussSchlussWenn ich Artemas oder Tychikus zu dir senden werde, sobeeile dich, zu mir nach Nikopolis zu kommen! Denn ichhabe beschlossen, dort zu berwintern. Zenas, dem Geset-zesgelehrten, und Apollos gib mit Sorgfalt das Geleit,damit ihnen nichts mangelt! Lass aber auch die Unserenlernen, sich fr die notwendigen Bedrfnisse um guteWerke zu bemhen, damit sie nicht unfruchtbar seien! Es

    gren dich alle, die bei mir sind. Gre, die uns lieben imGlauben! Die Gnade sei mit Euch allen!

    RECHTESVERHALTEN GGB.FALSCHEN LEHRERN

    Rechtes Verhalten gegenberfalschen Lehrern

    Rechtes Verhalten gegenber falschen Lehrern

    Trichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister undZnkereien und gesetzliche Streitigkeiten vermeide! Dennsie sind unntz und wertlos. Einen sektiererischen Men-schen weise nach einer ein- und zweimaligen Zurechtwei-sung ab, da du weit, dass ein solcher verkehrt ist undsndigt und durch sich selbst verurteilt ist!

    Errettung verpflichtet zu guten Wer-ken

    Das Wort ist gewiss; und ich will, dass du auf diesen Din-gen fest bestehst, damit die, die zum Glauben an Gottgekommen sind, darauf bedacht sind, sich um gute Werkezu bemhen. Dies ist gut und ntzlich fr die Menschen.

    Errettung geschieht durch GottesGnade und Liebe

    Als aber die Gte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, inGerechtigkeit [vollbracht], wir getan htten, sondern nachseiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiederge-burt und Erneuerung des Heiligen Geistes. Den hat erdurch Jesus Christus, unseren Heiland, reichlich ber unsausgegossen, damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade,Erben nach der Hoffnung des ewigen Lebens wurden.

    Grnde fr ein gottgeflliges

    Leben

    Falsches Verhalten der Geschwister vor ihrer Errettung

    Denn einst waren auch wir unverstndig, ungehorsam, gin-gen in die Irre, dienten mancherlei Begierden und Lsten,fhrten unser Leben in Bosheit und Neid, verhasst, einan-der hassend.

    AUFFORDERUNGZU EINEMGOTTGEFLLIGENLEBEN

    Rechtes Verhalten gegenberdem Staat und allen Menschen

    Rechtes Verhalten gegenber staatlichen Gewalten und allen Menschen

    Erinnere sie, [staatlichen] Gewalten [und] Mchten unter-tan zu sein, Gehorsam zu leisten, zu jedem guten Werkbereit zu sein, niemand zu lstern, nicht streitschtig zusein, milde [zu sein], an allen Menschen alle Sanftmut zuerweisen!

    Gottes Gnade alsGrundlage rechten Verhaltens

    Gottes Gnade als Grundlage rechtenVerhaltens

    Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allenMenschen, und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeitund die weltlichen Begierden verleugnen und besonnenund gerecht und gottesfrchtig leben in dem jetzigen Zeit-lauf, indem wir die glckselige Hoffnung und Erscheinungder Herrlichkeit unseres groen Gottes und HeilandesJesus Christus erwarten. Der hat sich selbst fr uns gege-ben, damit er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit undsich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, [das] eifrig [sei] inguten Werken. Dies rede und ermahne und berfhre mitallem Nachdruck! Niemand soll dich verachten!

    Rechtes Verhaltender Sklaven

    Rechtes Verhalten der SklavenDie Sklaven [ermahne], ihren eigenen Herren sich in allemunterzuordnen, sich wohlgefllig zu machen, nicht zuwidersprechen, nichts zu unterschlagen, sondern alle guteTreue zu erweisen, damit sie die Lehre unseres Heiland-Gottes in allem zieren!

    Rechtes Verhaltendes Titus

    Rechtes Verhalten des Titusindem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werkedarstellst! In der Lehre [beweise] Unverdorbenheit, wrdi-gen Ernst, gesunde, unanfechtbare Rede, damit der von derGegenpartei beschmt wird, weil er nichts Schlechtes beruns zu sagen hat!

    Rechtes Verhalten junger Mnner Ebenso ermahne die jungen Mnner, besonnen zu sein,

    Rechtes Verhaltender jngeren Generation

    Rechtes Verhalten der jungen Frauendamit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Mnner zulieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit hus-lichen Arbeiten beschftigt, gtig [zu sein], den eigenenMnnern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nichtverlstert werde!

    Rechtes Verhalten der alten Frauenebenso die alten Frauen in [ihrer] Haltung dem Heiligenangemessen, nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen vonvielem Wein, Lehrerinnen des Guten;

    RECHTESVERHALTENALLER GLUBIGENDER GEMEINDE

    Rechtes Verhaltender lteren Generation

    Rechtes Verhalten der alten Mnner Du aber rede, was der gesunden Lehre ziemt: dass die altenMnner nchtern seien, ehrbar, besonnen, gesund im Glau-ben, in der Liebe, im Ausharren;

    Bse Werke als Kennzeichen falscher Lehrer

    und nicht auf jdische Fabeln und Gebote von Menschenachten, die sich von der Wahrheit abwenden! Den Reinenist alles rein; den Befleckten aber und Unglubigen istnichts rein, sondern befleckt ist sowohl ihre Gesinnung alsauch ihr Gewissen. Sie geben vor, Gott zu kennen, aber inden Werken verleugnen sie ihn und sind abscheulich undungehorsam und zu jedem guten Werk unbewhrt.

    Notwendigkeit der Zurechtweisung falscher Lehrer

    Dieses Zeugnis ist wahr. Aus diesem Grund weise siestreng zurecht, damit sie im Glauben gesund seien

    Anwesenheit falscher Lehrer Betrgerischen Aktivitten falscher Lehrer

    Denn es gibt viele