Entwickeln von Lernfeldern II Planung von Lehr- und Lernprozessen Martin Fischer Internet: .

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Entwickeln von Lernfeldern II Planung von Lehr- und Lernprozessen Martin Fischer Internet: http://www.itb.uni-bremen.de/downloads/Studium/Fischer/Didak Problemfelder bei der Entwicklung und Umsetzung von Lernfeldern Gliederung: Der theoriegeleitet-pragmatische Ansatz zur Lernfeldkonstruktion von Reinhard Bader Diskussion und Fragen zum Thema Das Analyseproblem Das Transformationsproblem Das Evaluations- bzw. Prüfungsproblem Der Prozessleitfaden des HELP zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK-Rahmenlehrplans Strategien der Umsetzung

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Entwickeln von Lernfeldern IIPlanung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer Internet: http://www.itb.uni-bremen.de/downloads/Studium/Fischer/Didaktik 7

Problemfelder bei der Entwicklung und Umsetzung von Lernfeldern

Gliederung: Der theoriegeleitet-pragmatische Ansatz zur Lernfeldkonstruktion von Reinhard Bader

Diskussion und Fragen zum Thema

Das Analyseproblem

Das Transformationsproblem

Das Evaluations- bzw. Prüfungsproblem

Der Prozessleitfaden des HELP zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK-Rahmenlehrplans

Strategien der Umsetzung

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Entwickeln von Lernfeldern IIDer Ansatz von Reinhard Bader

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer Quelle: Bader, R.: Konstruieren von Lernfeldern. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 42.

sind didaktisch begründete, schulisch aufbereitete Handlungs-felder. Sie fassen komplexe Aufgabenstellungen zusammen, deren unterrichtliche Bearbeitung in handlungsorientierten Lernsituationen erfolgt. Lernfelder sind durch Zielformulierun-gen im Sinne von Kompetenzbeschreibungen und durch Inhaltsangaben ausgelegt.

Handlungsfelder sind zusammengehörige Aufgabenkomplexe mit beruflichen sowie lebens- und gesellschaftsbedeutsamen Handlungssitua-tionen, zu deren Bewältigung befähigt werden soll. Handlungs-felder sind immer mehrdimensional, indem sie stets berufliche, gesellschaftliche und individuelle Problemstellungen miteinan-der verknüpfen. Die Gewichtung der einzelnen Dimensionen kann dabei variieren, ihre Trennung hat nur analytischen Charakter.

Konkretisieren die Lernfelder. Geschieht in Bildungsgangkonfe-renzen durch eine didaktische Reflexion der beruflichen sowie lebens- und geselllschaftsbedeutsamen Handlungssituationen.

Lernfelder

Lernsituationen

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Entwickeln von Lernfeldern IIDer Ansatz von Reinhard Bader

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Quelle: Bader, R.: Konstruieren von Lernfeldern. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 36.

Zielsetzung

Planung

EntwicklungVerfahrensentwicklungKonstruktive EntwicklungProduktionstechn. Entwicklung

FertigungTeilefertigungMontage

Verteilung

NutzungBedienungInstandhaltung

Techn.System

Gesellschaftl. Bedingungen/allg. Ziele

Be

we

rtu

ng

Stoff

Energie

Information

Stoff

Ener-gie

Infor-mation

Beseitigung/Recycling

Ablaufstruktur eines soziotechnischen Handlungsystems

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Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Quelle: Bader, R.: Konstruieren von Lernfeldern. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 38.

Handlungsfelder lassen sich innerhalb des Handlungssystems verorten und aufeinander beziehen.

Soziotechnisches Handlungssystem als Orientierungs-, Analyse- und Strukturierungshilfe für das Konstruieren von Lernfeldern

Ein Ausbildungsberuf, für den Handlungsfelder ermittelt werden sollen, lässt sich mit Hilfe der Ablaufstruktur in den gesamten Entstehungsprozess von Technik und in die Wertschöpfungs-kette einordnen und somit hinsichtlich seiner Funktionen differenzierter verstehen.

Eine systemgestützte Vernetzung der Handlungsfelder erleichtert es auch, die Lernfelder zueinander in Beziehung zu setzen und den vielfach angemahnten Zusammenhang des Lernens zu erreichen.

In der Frage nach fach- oder handlungssystematischen Struk-turierungen der Inhalte bietet die Ablaufstruktur zum einen eine handlungssystematische Anleitung, zum andern über die Kom-ponente „technisches System“ eine generalisierende fachwis-senschaftliche Alternative zu überkommenen Fachsystemati-ken (z.B. Systematisierung als Stoff-, Energie-, Informations-umsatz anstelle von Werkstoff-, Maschinentechnik etc.).

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Entwickeln von Lernfeldern IIProzessleitfaden des HELP

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans

II) Lernfelder bestimmen

Umsetzungsschritte: I) Handlungsfeld(er) bestimmen

IV) Lernfelder ausgestalten- Inhalte

III) Lernfelder ausgestalten- Zielformulierungen

V) Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus mit Zielen und Inhalten

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Handlungsfeld(er) bestimmen

Planung von Lehr-und Lernprozessen

b) Analysieren des Ausbildungsrahmenplans, der ggf. vorhandenen Berufsbezeichnungen und Berufsbildungsberichte; Auswerten von Expertisen

1. Berufliche Hand-lungen/ Tätigkeiten ermitteln

a) Identifizieren von Tätigkeiten, Tätigkeitsbereichen, Arbeits- und Geschäftsprozessen

Mögliche Methoden: Mindmapping, Brainstorming, Interviews, Expertengespräche

Martin Fischer Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans

Ergebnis: Dimen-sionen des Berufs

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Planung von Lehr-und Lernprozessen

b) Ermitteln der zusammengehörigen Tätigkeiten/ Tätigkeitsbereiche in den Arbeits- und Geschäftsprozessen, z.B

2. Arbeits- und Geschäftprozesse systematisieren

a) Theoriegeleitetes Mindmapping durchführen

Kernleistungen und Supportleistungen einschließlich Berufsausbildung betrachten

komplette Auftragsabwicklung betrachten

Querschnittsanforderungen des Berufes mitbedenken wie; Kundenorientierung, Qualitätssicherung, ökonomische und ökologische Aspekte, Arbeitsorganisation, Arbeitsschutz, arbeitsbezogene Kommunikation

Überlegen, ob es sich um einen produktbezogenen/ dienstleistungsbezogenen Prozess handelt

Martin Fischer Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans

Ergebnis: Berufsprofil

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Handlungsfeld(er) bestimmen

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

b) Berücksichtigen des Komplexitätsgrades

3. Handlungsfelder als Diskussions -grundlage formulieren

a) Ordnen der Arbeits- und Geschäftsprozesse und Querschnittsanforderungen zu Handlungsfeldern unter Berücksichtigung exemplarischer beruflicher Handlungen

a) Charakterisieren die Handlungsfelder den Gesamtberuf?

b) Berücksichtigen die definierten Handlungsfelder zukünftige berufliche und gesellschaftliche Entwicklungen?

c) Erlauben die definierten Handlungsfelder genügend Rückbezüge auf die Fach- /Bezugswissenschaften des Berufes?

4. Qualitätsanalyse des Handlungs-feldtableaus

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Ergebnis: Hand-lungsfeldtableau

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Lernfeld(er) bestimmen

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

b) Entscheidungen treffen: ein Lernfeld oder mehrere Lernfelder aus einem Handlungsfeld bilden oder ggf. mehrere Handlungsfelder zu einem Lernfeld zusammenfassen (je nach Komplexitätsgrad)

1. Lernfelder konstruieren

a) Formulieren der zentralen Kompetenzen (exemplarische Berufshandlungen) für jedes Handlungsfeld

c) Formulieren des Lernfeldtitels. Der Lernfeldtitel muss auf schulische Lernprozesse hin formuliert sein, theoriegeleitetes berufliches Handeln widerspiegeln und „zeugnisfähig“ sein

d) Reflexion der im schulischen Lernprozess intendierten fachlichen, sozialen und personalen Lernprozesse

e) Formulieren des zentralen Lernfeldziels als erste grobe Beschreibung

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Ergebnis: Lernfeldliste

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Lernfeld(er) bestimmen

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

der Handlungsfelder

2. Lernfeldtableau erstellen

Zuordnen der gefundenen Lernfelder zu den Schulausbildungsjahren unter Berücksichtigung

Festlegen von Zeitrichtwerten für die Lernfelder auch unter dem Aspekt der Organisierbarkeit der Lernprozesse in der Schule (40 bis 80 Stunden maximal 120 Stunden pro Lernfeld)

3. Zeitrichtwerte zuordnen

der Lernprogression

der Schulorganisation

4. Lernfeldtableau- Entwurf didaktisch reflektieren

Überprüfen des Lernfeldtableaus auf Überschneidungen, Dopplungen, Ähnlichkeiten oder Verschiedenheit der Abstraktionsgrade bei den Lernfeldern usw.

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Ergebnis: Lernfeld-tableau-Entwurf

Ergebnis: Zeitricht-werte

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Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Erfasst die Formulierung des jeweiligen Lernfeldtitels das gesamte Lernfeld?

5. Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus

Sind Kernkompetenzformulierung und Lernfeldtitel kongruent?

Ist der Lernfortschritt in der Abfolge der Lernfelder erkennbar?

Ist die Anordnung der Lernfelder zur didaktischen Strukturierung des Gesamtlernprozesses mit Blick auf die Lerngruppe geeignet?

Sind die Lernfelder sowohl unter dem Aspekt ihrer beruflichen Bedeutung als auch unter dem Aspekt des schulischen Bildungsauftrags angemessen gewichtet?

Sind zeitliche Ungleichgewichtigkeiten zwischen Lernfeldern hinreichend didaktisch begründet? Sind sie sprachlich aufeinander abgestimmt?

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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b) Formulieren weiterer Ziele entlang der exempla-rischen Berufshandlungen durch Beschreiben beruflich- fachlicher, personaler und sozialer Kompetenzen

1. Zielformulie-rung(en) erarbeiten

a) Präzisieren der zentralen Kompetenz (Kernkompetenz)

Formulieren der Lern-, Methoden- und kommunikativen Kompetenzen, ggf. eingebettet, aber sprachlich deutlich erkennbar

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Ergebnis: Zielformu-lierung(en) der Lernfelder

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Planung von Lehr-und Lernprozessen

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b) Verdeutlicht die erste Zielformulierung die Kernkompetenz des Lernfeldes, ohne eine bloße Wiederholung des Titels zu sein?

2. Qualitätsanalyse der Zielformulie-rung(en) für alle Lernfelder (I)

a) Sind die mit dem Lernfeld intendierten schulischen Lernprozesse durch die Zielformulierung vollständig erfasst?

c) Entsprechen die Zielformulierungen dem Anforderungsniveau des Lernenden, d.h. der Position des Lernfeldes im Gesamtlernprozess (Lernprogression)?

d) Werden die didaktisch- methodischen Begriffe durchgängig stimmig verwendet (z.B. Unterrichtsmethode- Lernmethode)?

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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2. Qualitätsanalyse der Zielformulie-rung(en) für alle Lernfelder (II)

f) Verdeutlichen die Verben das Anforderungsniveau im Lernprozess angemessen (Graduierung von Anforderungsbereichen)?

g) Entspricht das „Gesagte“ (Ausdruck) dem „Gemein-ten“ (Inhalt)? (Evaluation durch externe Experten)

h) Sind die Ziele so formuliert, dass sie für nicht in die Erarbeitung eingebundene Personen verständlich sind? (Prüfung durch Fachkollegen, Externe)

e) Sind die Ziele durchgängig im Präsenz und so formuliert, dass sie das Ergebnis der Lernprozesse beschreiben?

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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1. Inhalte ermitteln

Dabei sind die relevanten Bezugswissenschaften und die fachwissenschaftliche Systematik zu betrachten. Gleichermaßen sind Inhalte aufzunehmen, die den Erwerb von Querschnittsqualifikationen ermöglichen.

a) Identifizieren von Inhalten im Hinblick auf die den Zielen hinterlegten exemplarischen Berufshandlungen.

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b) Formulieren der Inhalte auf einem mittleren Abstraktionsniveau:

Nicht zu allgemein, weil für schulische Planung ungeeignet

Nicht zu konkret und zu eng geführt, weil diese Inhalte bei der Umsetzung in der Schule nicht interpretierbar sind und nicht offen für zukünftige berufliche Entwicklungen.

Anzustreben ist eine hinreichende Verallgemeinerung, die es erlaubt, auf den konkreten Einzelfall zu schließen.

Ergebnis: Liste möglicher Inhalte

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Lernfeld(er) ausgestalten

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

2. Qualitätsanalyse der Inhalte

a) Tauchen Inhalte mehrfach auf?

c) Umfasst die Liste der Inhalte mehr als eine Aufzählung der Substantive aus der Zielformulierung?

b) Verweisen die Inhalte in ihrer Gesamtheit hinreichend auf die für den Beruf relevanten Zusammenhänge der Fachsystematik?

d) Trägt die Liste der Inhalte zur Präzisierung der Zielformulierung(en) bei?

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus

Planung von Lehr-und Lernprozessen

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Checkliste zur Qua-litätsanalyse des Lernfeldtableaus (I)

Überprüfen des Rahmenlehrplans mit einer Checkliste

a) Berücksichtigt der Rahmenlehrplan den Bildungsauftrag der Berufsschule? (Ja/ Nein/ Teilweise)

Die Kriterien sollten von jedem Mitglied des Rahmenlehrplan-ausschusses mit einer möglichen Antwortskala beurteilt werden.

b) Ist der Rahmenlehrplan mit der Ausbildungsordnung (dem Ausbildungsrahmenplan) abgestimmt? Anhaltspunkte sind:o funktionale Zusammenhänge zwischen den Handlungsfel-dern des Ausbildungsrahmenplans und den schulischen Lernfelderno Aufgabenverteilung zwischen den Lernorten Schule und Betrieb (Ja/ Nein/ Teilweise)

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c) Ist in den Lernfeldern die zu entwickelnde Kompetenz hinsichtlich ihrer Dimensionen erkennbar und ausgewogen? (Ja/ Nein/ Teilweise)

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Qualitätsanalyse des Lernfeldtableaus

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Checkliste zur Qua-litätsanalyse des Lernfeldtableaus (II) e) Sind die Inhalte in einem angemessenen Abstraktionsgrad

benannt? (Ja/ Nein/ Teilweise)

d) Sind die Inhalte auf die angestrebten Kompetenzen abgestimmt? (Ja/ Nein/ Teilweise)

f) Sind die Formulierungen der Lernfelder sprachlich korrekt? (Ja/ Nein/ Teilweise)

g) Gibt der Rahmenlehrplan den Lehrenden eine angemessene Grundlage zur Umsetzung der Lernfelder in mögliche Lernsituationen? (Ja/ Nein/ Teilweise)

Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans

h) Sind die Zeitrichtwerte der einzelnen Lernfelder schulorganisatorisch sinnvoll? (Ja/ Nein/ Teilweise)

i) Ist der Rahmenlehrplan in sich geschlossen? (Ja/ Nein/ Teilweise)

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Ermitteln der Lernfelder und Kompetenzen

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Handlungsfeld

Exemplarische berufliche Handlungen ermitteln

Lernfeldtitel formulieren (orientiert an theoriegeleitetem beruflichen Handeln)

In der Schule intendierte Lernprozesse fachlicher, sozialer und personaler Art ermitteln

Zentrale Kompetenzen formulieren, die im Lernfeld entwickelt werden sollen

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Zuordnen der Lernfelder zu Schuljahren

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

3. Schul-/ Ausbildungsjahr

2. Schul-/ Ausbildungsjahr

1. Schul-/ Ausbildungsjahr

Handlungs-feld 5

Handlungs-feld 4

Handlungs-feld 3

Handlungs-feld 2

Handlungs-feld 1

Quelle: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik, Abt. Berufl. Bildung (2002): Pro-zessleitfaden zur Entwicklung eines lernfeldstrukturierten KMK- Rahmenlehrplans

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld

Lern-feld Lern-

feld

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Entwickeln von Lernfeldern IIHELP-Leitfaden: Ermitteln der Inhalte

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

InhalteZielformulierungenDie Zentrale und weitere Kompetenzbezeichnungen zur Entwicklung von

Fachkompetenz

Sozialkompetenz

Personalkompetenz

Sind die Leitkriterien der didaktisch begründeten Auswahl der Inhalte

Lernfeldbezeichnung

FachwissenschaftenTeilwissenschaftenWeitere Bezugs-wissenschaften

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Entwickeln von Lernfeldern IIProblemfelder

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Quelle: Beek.H./Binstadt.P./Zöller, A.: Lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 58 f.

Sie können Reservierungen bearbeiten. Im Interesse des Unternehmens werden Reklamationen gastorientiert bearbeitet.

Lernfeld Beratung und Verkauf (Gastgewerbliche Berufe, 2. Ausbildungsjahr)

SchülerInnen sind in der Lage, anhand der Speisen- und Getränkekarte Verkaufsgespräche zu führen. Dabei spielen ernährungsphysiologische und sensorische Gesichtspunkte eine besondere Rolle. Es werden Kommunikationsregeln, verkaufspsychologische und produktbezogene Kenntnisse angewandt. Die Schüler verstehen die Materialberechnung und Preisgestaltung.

Zielformulierung

SchülerInnen sind fähig, die Fremdsprache beim Verkauf von Speisen und Getränken anzuwenden.

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Entwickeln von Lernfeldern IIProblemfelder

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Verkaufsgespräch und -techniken

Lernfeld Beratung und Verkauf (Gastgewerbliche Berufe, 2. Ausbildungsjahr)

Ausgewählte Speisen und Getränke (Marktangebot, Zubereitungen, ernährungsphysiologische Bedeutung), Qualitätsmerkmale)

Inhalte

Reservierungen

Reklamationen

Rechtsvorschriften

Berechnungen (Preise, Materialien)

Fachsprache

Fremdsprache

Quelle: Beek.H./Binstadt.P./Zöller, A.: Lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 58 f.

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Entwickeln von Lernfeldern IIProblemfelder

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Tradition bisheriger Lehrpläne mit vielen atomisierten Einzelzielen ist spürbar.

Lernfeld Beratung und Verkauf (Gastgewerbliche Berufe, 2. Ausbildungsjahr)

Ganzheitliche Kompetenzbeschreibung wird nicht erreicht.

Kritik

Absatz zwei (Reservierungen und Reklamationen bearbeiten) fällt sprachlich und inhaltlich aus der Rolle (gastorientiertes Verhalten nur bei Reklamationen?)

Inhaltsbeschreibungen enthalten meist nur Substantive. Kein Wunder: Dieselben Inhalte finden sich in der Zielformulierung in aussagekräftigerer Form.

Ganzheitliche Kompetenzbeschreibung bezogen auf „Beratung und Verkauf“ wäre erforderlich.Quelle: Beek.H./Binstadt.P./Zöller, A.: Lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl 2000, S. 58 f.

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Entwickeln von Lernfeldern IIProblemfelder

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Generelle schulorganisatorische Aspekte wie z.B. Stundentafel, Lehrereinsatz, Lehrerqualifikation, Raumplanung, Zeugnisgestaltung müssen stärker berücksichtigt, zumindest mitbedacht werden.

Qualitätskriterien für die Erstellung von Rahmenlehrplänen

Die Erstellung eines Rahmenlehrplans muss auf Basis eines klaren theoretischen Konzeptes erfolgen. Das Zu-geständnis (KMK 1999, S. 14), dass Lernfelder zu Be-ginn der Ausbildung auch fachsystematisch ausgerichtet sein können, entspricht nicht dieser Forderung und ist für die Akzeptanz eher kontraproduktiv.

Bei der Schneidung der Lernfelder, der Formulierung der Ziele und der Festlegung der Inhalte muss die spezifi-sche Aufgabe der Berufsschule als eigenständiger Lern-ort im dualen System deutlich gemacht werden.

Quelle: Beek.H./Binstadt.P./Zöller, A.: Lernfeldstrukturierte Rahmenlehrpläne. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl, 2000, S. 59.

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Entwickeln von Lernfeldern IIProblemfelder

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Makroebene Curri-culumentwicklung

Quelle: Kremer, H.-H./Sloane, P.: Lernfeldkonzept - erste Umsetzungserfahrun-gen und Konsequenzen für die Implementation. In R.Bader/P. Sloane (Hg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl 2000, S. 80.

Mesoebene Schul-entwicklung

Mikroebene Lehr-Lerngestaltung

Verantwortungsbereiche

Klasse Schule Landesinstitut

L

L

L

T

T

T

T = traditionelle ZuordnungL = verändererte Strukturierung bei der Einführung von Lernfeldern

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Entwickeln von Lernfeldern IIProblemfelder

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Die Situation in den Schulen

Viele Lehrkräfte vor Ort fühlen sich durch den Übergang zu lernfeldstrukturierten oder lernfeldähnlichen Lehrplänen über-fordert und stehen diesen eher negativ gegenüber. Der hohe Abstraktionsgrad der vorgegebenen Lernziele und deren Inhal-te erzeugen nicht selten Mutlosigkeit, was Motivationsverlust und sinkendes Engagement zur Folge hat – Phänomene, de-nen eine bewusste Personalentwicklung entgegenarbeiten muss.

Quelle: Deitmer, L.. u.a.: Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung. Bielefeld: Bertelsmann 2004, S. 171.

V. a. die Förderung einer schulischen Teamkultur und der Auf-bau curricularer Kompetenzen in den Kollegien sollten dabei Berücksichtigung finden, ohne die der curriculare Paradigmen-wechsel nicht zu bewältigen ist.

Die Zunahme der konzeptionellen Arbeit an den Schulen erfordert ein innerschulisches Bildungsmanagement, in dem Bildungsgangkonferenzen und eine didaktische Jahresplanung ein ebenso zentraler Stellenwert zukommt wie dem Aufbau regionaler Netzwerke im Sinne der Lernortkooperation.

Dass derlei Strukturen entsprechende schulorganisatorische Veränderungen nach sich ziehen müssen, ist fraglos.

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Entwickeln von Lernfeldern IIProblemfelder

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Weitere Problem-felder aus Sicht der Schulen:

die Überforderung vieler Schüler, v. a. zu Beginn ihrer Ausbildung. Dem sollte – wie im BLK-Programm erprobt – ein gestuftes Vorgehen begegnen, das das 1. Ausbildungsjahr als Übergangsphase begreift, in der die Schüler fachlich und methodisch auf die neuen Anforderungen vorbereitet werden. Hierbei müsste die Vermittlung von Grundlagenwissen, fächerübergreifender Zusammenhänge sowie geeigneter Lern- und Arbeitstechniken im Mittelpunkt stehen.

Quelle: Deitmer, L.. u.a.: Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung. Bielefeld: Bertelsmann 2004, S. 171.

der Widerspruch zwischen herkömmlichen Prüfungsbedingungen und modernem Unterricht, der die Abfrage reinen Fachwissens überwinden möchte. Hierzu werden neue Prüfungsformen gefordert, in denen in erster Linie Handlungs- und Sozialkompetenzen sowie interdisziplinäres Denken getestet werden.

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Entwickeln von Lernfeldern IIProblemfelder

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Weitere Problem-felder aus Sicht der Lehrkräfte:

Die Unterrichtsvorbereitung und ihre Umsetzung sind sehr zeitaufwendig.

Quelle: Deitmer, L.. u.a.: Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung. Bielefeld: Bertelsmann 2004, S. 158.

Das Verhältnis zwischen Zeitaufwand und “Wissens- bzw. Fertigkeitsertrag” ist unausgewogen.

Die Lernerfolgskontrollen sind schwieriger zu gestalten.

Es fehlt an Übung und Erfahrung im Umgang mit handlungsorientierten Methoden.

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Martin Fischer

Berufliche Arbeitsaufgaben Gegenstand, Werkzeuge, Methoden, Organisation, Anforderungen

Identifizieren

Systematisieren

Experten-Facharbeiter-Workshops

Arbeitsplatz-analysen

Führungskräfte-Workshops

Berufsbild

Formulieren

Arbeitsaufgaben Lernbereich 1

Arbeitsaufgaben Lernbereich 2

Arbeitsaufgaben Lernbereich 3

Arbeitsaufgaben Lernbereich 4

Validieren durch nationale Erhebung

Quelle: Reinhold, M. / Haasler, B. / Howe, F. / Kleiner, M. / Rauner, F.: Curriculum-Design II: Entwickeln von Lernfeldern. Konstanz: Christiani, 2003

Entwickeln von Lernfeldern II: Analyseproblem - ITB-Ansatz

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Entwickeln von Lernfeldern IIDas Analyseproblem

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Der Ansatz der Experten-Facharbeiter-Workshops im Modellversuch GAB

Die in den KMK-Handreichungen nicht weiter präzisierten bedeutsamen Handlungssituationen (vgl. KMK 2000, 10) werden als zentraler Bezugpunkt für die Curriculumentwicklung interpretiert (sehr viel weitergehender als alle anderen Modellversuche).

Quelle: Reinhold, M. u. a. (2003): Curriculum-Design II. Entwickeln von Lernfeldern. Von beruflichen Arbeitsaufgaben zum Berufsbildungsplan. Konstanz: Christiani.

Das Situationsprinzip wird dabei durch das Konzept der beruflichen Arbeitsaufgaben, die paradigmatischen Charakter haben, eingelöst.

Dabei ist die Orientierung an der Kompetenzentwicklung vom Anfänger zum Experten in allen Phasen des Verfahrens handlungsleitend. Im Rahmen der berufswissenschaftlichen Studien werden berufstypische Arbeitsaufgaben der jeweiligen Entwicklungsstufen beschrieben und dies wird in Curriculumentwicklung umgesetzt. Der Modellversuch GAB orientiert sich damit stärker als alle anderen Modellversuche an einem Entwicklungsmodell von Kompetenz

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Entwickeln von Lernfeldern IIDas Analyseproblem

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Quelle: Hägele, T./Knutzen, S. (2001): Abschlussbericht zum Forschungsprojekt 3/2000 im BLK-Programm “Neue Lernkonzepte in der dualen Berufsausbildung”. Analyse und Bewertung von Methoden zur Arbeitsprozessevaluierung als Grundlage lernfeldorientierter Curricula – Arbeitsprozesswissen und lernfeldorientierte Curricula. Hamburg.

Der Ansatz der Arbeitsprozessanalyse

Modellbil-dung

Entwicklung eines berufs-wissenschaft-lichen Ansat-zes zur Analy-se von Arbeits-prozessen

Identifizierung beruflicher Ar-beitsprozesse

Umfassende Betrachtung und Reflexion der Arbeitspro-zesse, Entwurf Handlungs-felder

Bewertung der Untersuchungsergebnisse, Identifizierung zusätzlicher Potenziale

Entfaltung der beruflichen Handlungs-felder

Analyse von Kundenauf-trägen

Teilnehmen-de Beobach-tung und In-haltsanalyse der Arbeits-prozesse

Experten-workshop

Szenario-methode

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Entwickeln von Lernfeldern IIDas Analyseproblem

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Der Ansatz der Arbeitsprozess-analyse

Interpretation der identifizierten Arbeitsprozesse mittels der Ka-tegorien gesellschaftliche, betriebliche, berufsbezogene, kun-denbezogene und individuelle Einflussfaktoren auf die Arbeit.

Wegen zu einseitiger Orientierung an Arbeits- und Geschäfts-prozessen wird in Anlehnung an die kritisch-konstruktive Didaktik von Klafki ein Bezug zu den gesellschaftlichen epochaltypischen Schlüsselproblemen hergestellt und Arbeitsprozesse anhand der Kriterien Exemplarizität, Repräsentativität und Überschaubarkeit bewertet.

Mit Hilfe einer Handlungsmatrix werden Handlungsfelder kon-struiert, aus denen dann Lernfelder formuliert werden können. In dieser Handlungsmatrix sind die Arbeitsprozessschritte, also die Auftragsannahme, die Auftragsplanung, die Auftragsdurch-führung und die Auftragsabnahme ausdifferenziert nach den Handlungsschritten und Arbeitsmitteln einerseits und den Rah-menbedingungen (Kunde, Betrieb, Gesellschaft) andererseits.Quelle: Hägele, T./Knutzen, S. (2001): Analyse und Bewertung von Methoden zur Arbeitsprozessevaluierung als Grundlage lernfeldorientierter Curricula – Arbeitsprozesswissen und lernfeldorientierte Curricula. Hamburg.

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Entwickeln von Lernfeldern IIDas Transformationsproblem

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Transformation in Curricula

Anleitungen für die Lehrplanarbeit in Schulen erinnern erstens „an die Anfänge der Curriculumtheorie (Robin-sohn 1967), als man glaubte, die Frage nach den Lernin-halten ließe sich anhand empirischer Untersuchungen in der Wirklichkeit in objektiver Weise lösen. Obschon die-ser Ansatz scheiterte, erscheint er in neuer Aufmachung.

Zweitens besteht die Gefahr, dass die bloße Orientie-rung an Handlungsfeldern zu einer neuen Form von Utilitarismus und damit zu einer erneuten Vernachlässi-gung der normativen (ethischen) Aspekte und damit zu einer funktionalen Verengung des Unterrichtes führen.

Drittens wird sich zeigen müssen, ob die Lernfelder nicht zu einer Form der Modularisierung von Lehrplänen füh-ren und damit entgegen den Absichten [...] der Atomisie-rung der beruflichen Bildung erneut Vorschub geleistet wird.“

Quelle: Dubs, R.: Lernfeld-orientierung: Löst dieser neue curriculare Ansatz die alten Probleme der Lehrplä-ne und des Unterrichtens an Wirtschaftsschulen. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 20f.

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Entwickeln von Lernfeldern IIDas Transformationsproblem

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Transformation in Curricula

„Lernfelder lassen sich nicht ableiten; weder aus Geschäftprozessen noch aus sogenannten Handlungsfeldern. Dies hat folgende Gründe:

Sachgerecht konstruierte Curricula müssen implikativen Cha-rakter haben, sich am Wesentlichen, am Repräsentativen, im bündelnden Sinne am Exemplarischen orientieren. Sonst ufern sie aus, verliert sich der Bildungssinn im Endlosen der gesell-schaftlichen bzw. der beruflichen Praxis, kommt keine Transferleistung zustande.

Curricular und didaktisch können Handlungsfelder (wie auch immer sie definiert werden) nicht als Vorgabe fungieren, weil die bildungs- und qualifikationsrelevanten Aspekte des Gene-rellen und Universellen sowie der Transfermöglichkeiten (auch in der Zukunft) nicht durch Ableitung, sondern nur durch Korrelationsverfahren gewonnen werden können.

Quelle: Lisop, I./Huisinga, R.: Exemplarik - eine Forderung der KMK-Handreichungen. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 42.

Die grundlegende Korrelation ergibt sich aus der methodischen Leitfrage. Sie dient der Vermittlung zwischen der Subjektseite, d.h. den Lernenden, und der Gesellschaftsseite.“

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Entwickeln von Lernfeldern IIDas Transformationsproblem

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Transformation in Lehr-Lern-Arrangements

Gestaltung von Lernsituationen: Lern- und Arbeitsauf-gaben und deren handlungsorientierte Bearbeitung. Welche Rolle spielen hierbei die Fachwissenschaften?

Sequenzierung von Lernsituationen und Lernfeldern: Sachlogisch (z.B. analog den Elementen eines sozio-technischen Handlungssystems) oder entwicklungs-logisch (analog dem Konzept der Entwicklungsaufgaben nach Havighurst)?

Komplementarität der Ausbildungsziele und Ausbildungs-inhalte: Worin besteht der je eigenständige Beitrag von Berufsschule und Betrieb?

Kompetenz der Lehrkräfte: Lehren und Lernen in Lern-feldern unterstellt hohe fachliche (domänenspezifische) und hohe methodische Kompetenz. Sind Lehrkräfte darauf genügend vorbereitet?

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Entwickeln von Lernfeldern IIDas Evaluations- bzw. Prüfungsproblem

Planung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Evaluation der Kom-petenzentwicklung

Fördert das Lernen in Lernfeldern die Kompetenzent-wicklung der Auszubildenden signifikant besser als andere Konzeptionierungs- oder Strukturierungsformen des Lehrens und Lernens? Kaum brauchbare Untersuchungen.

Kritisiert wird die Diskrepanz zwischen gegebenen Verfahren (z.B. Multiple-Choice-Verfahren) bei der Facharbeiter-Prüfung und Lernfeldern sowie die fehlende institutionelle Beteiligung der Berufsschule am Prüfungswesen: Können handlungsorientierte Prüfungen unter Beteiligung der Berufsschule flächendeckend eingereichtet werden?

Prüfung der erreich-ten Kompetenzen

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Entwickeln von Lernfeldern IIStrategien der Umsetzung

Planung von Lehr- undLernprozessen

Martin Fischer

Lernfelder und Schulorganisation (I)

Die bisherige Schul- und Unterrichtsorganisation ist mit der Fächerstruktur des Unterrichts eng verknüpft ist. Eine auch nur partielle Abkehr von diesem Organisations-prinzip verursacht erhebliche Kollisionen im Schulalltag. "Bottom-up"-Strategien: Bildung von Lehrerteams, denen weitgehende Freiräume bei der Ausgestaltung des Un-terrichtens, der Unterrichtsvorbereitung, der Unterrichts-organisation und der Kooperation mit den Betrieben ein-geräumt wird. Mitunter lässt sich dabei eine grundlegen-de Hinwendung zu einer fächerübergreifenden lernfeld-orientierten Organisationsstruktur mit einer entsprechend intensiven Kooperationspraxis beobachten. Bezogen auf die gesamte Schulorganisation führt diese Implementa-tionsstrategie jedoch meist zu Insel-Lösungen.

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lernfeldorientierung in der aktuellen Modellversuchsfor-schung und ihre historischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-techni-schen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Entwickeln von Lernfeldern IIStrategien der Umsetzung

Planung von Lehr- undLernprozessen

Martin Fischer Quelle: KMK - Sekretariat der ständigen Konferenz der Kultusminister der

Länder in der BRD: Rahmenvereinbarung über die Berufsschule. Bonn, 2000

Lernfelder und Schulorganisation (II)

"Top-down"-Strategien: Bei dieser Sorte von Strategien werden Lernfelder meist unter starker Beteiligung der Schulleitungen mit Bezugnahme auf bestehende Organisationsstrukturen und Organisationsleitbilder (Aufgabenteilung zwischen den Lehrern, Stundenpläne, Raumbelegungspläne) eingeführt.

Je nach organisatorischen Möglichkeiten und der Art der Einbeziehung der Lehrkräfte führen diese Strategien zu einer Variantenvielfalt, die von einer gewissen organisa-torischen Bündelung des bisherigen gefächerten Unter-richts über die Vereinbarung gemeinsamer Themen (die von Fach zu Fach "durchgeschoben" werden) bis zu ers-ten Ansätzen fächerübergreifenden Unterrichtens im Team reichen. Kennzeichnend ist jedoch, daß die bestehenden und bislang praktizierten Organisations-strukturen den Ausgangs- und Bezugspunkt für die Einführung des Lernfeldkonzepts darstellen.

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lernfeldorientierung in der aktuellen Modellversuchsfor-schung und ihre historischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-techni-schen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Entwickeln von Lernfeldern IIStrategien der Umsetzung

Planung von Lehr- undLernprozessen

Martin Fischer

Lernfelder und Unterrichtsge-staltung

Auf der Suche nach einer neuen Unterrichtspraxis:

Betriebliche Handlungsfelder und Arbeitsaufgaben als Bezugspunkte für schulisches Lernen: zwischen bloßer Nennung und realer unterrichtlicher Aufarbeitung

Verortung allgemeinbildenden Unterrichts?

Komplementarität der (Aus)Bildungsziele zwischen Schule und Betrieb?

Fachkompetenz der Lehrkräfte?

Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lernfeldorientierung in der aktuellen Modellver-suchsforschung und ihre historischen Wurzeln in curricularen Ansätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100.

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Entwickeln von Lernfeldern IIPlanung von Lehr-und Lernprozessen

Martin Fischer

Fragen zum Thema Skizzieren Sie den Zusammenhang von Handlungs-situationen, Lernfeldern und Lernsituationen nach Reinhard Bader. (9)

Beschreiben Sie eine soziotechnisches Handlungs-system nach Reinhard Bader und erörtern Sie dessen Nutzen beim Konstruieren von Lernfeldern. (15)

Welche Fragen sind (nach der Checkliste des HELP-Leitfadens) bei der Qualitätsanalyse eines Lernfeldtableaus zu berücksichtigen? (12)

Welche Rolle spielen Experten-Facharbeiter-Workshops beim Entwickeln von Lernfeldern? (5)

Diskutieren Sie Probleme und Möglichkeiten bei der Transformation von beruflichen Handlungssituationen in lernfeldorientierte Curricula. (20)