D E R D I R E K T O R der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen als Landesbeauftragter

Qualitätsmanagementsystem zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008

Konten der Hauptkasse der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: WGZ-Bank Münster IBAN: DE97 4006 0000 0000 4032 13 BIC: GENO DE MS XXX Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG IBAN: DE27 3806 0186 2100 7710 15 BIC: GENO DE D1 BRS

Bezirksstelle für Agrarstruktur Düsseldorf/Ruhrgebiet

Gereonstraße 80

41747 Viersen Tel. 02162 3706-0, Fax -92 Mail viersen@lwk.nrw.de

www.landwirtschaftskammer.de

Auskunft erteilt: Herwig Scholz Durchwahl: -81 Mobil : 0157 56139453 Fax : -94 Mail : herwig.scholz@lwk.nrw.de

Entwurf Stellungnahme.docx

Viersen 06.06.2016

Der Direktor der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen als Landesbeauftragter Gereonstraße 80 · 41747 Viersen

Neubau einer Ferngasleitung „Zeelink 2“ von Legden nach St. Hubert, Stadt Kempen der Open Grid Europa GmbH Raumordnungsverfahren Sehr geehrte Damen und Herren, zu dem oben angeführten Verfahren nehmen wir wie folgt Stellung. Gegenüber der Trassenführung der Antragstrasse westlich des Dämmer Wald umgehend bestehen aus landwirtschaftlicher Sicht erhebliche Bedenken.

Im überwiegenden Teil der Strecke zwischen Erle im Norden und Drevenack im Süden ist damit zu rechnen, dass die landwirtschaftlichen Flächen durch umfangreiche Drainagen in ihrer Wasserführung optimiert wurden. Hier herrschen überwiegend sandige Oberböden vor, die über ziemlich dichten Tonböden liegen. Das Ertragsniveau dieser grundwassergsteuerten Böden ist

- 2 -

wegen der sicheren Wasserführung auch über längere Trockenperioden hoch bis sehr hoch. Der Wert liegt vor allem darin, dass in den oberen Bodenschichten für die Pflanzen nachteiliges Bodenwasser abgeführt wird, während im Unterboden beachtliche Wasserreserven gespeichert werden. Bei Verlegung von Leitungstrassen in diese Böden ist die Bodenentnahme und der Wiedereinbau zwingend, nicht wie sonst üblich in zwei Ebenen (Mutterboden und Unterboden), sondern hier in drei Ebenen (Mutterboden, sandiger Unterboden und toniger Unterboden) im Sinne des Bodenschutzes erforderlich. Hierdurch wird eine Vermischung der Sandböden mit dem tonigen Untergrund sicher zu vermeiden. Dieser Umstand dürfte zu erheblichen Mehrkosten führen.

stark vereinfachter Bodenaufbau

Zum nördlichen Teil der Westumgehung liegen die Bodenkarten der Standortkartierung Brünen beim Geologischen Dienst vor, die die Problematik dieser Boden offenlegt. Auch für den südlichen Teil der Alternativtrasse in der Lippe-Niederung liegen Karten der Standorterkundungen Hünxe vor, die die Andersartigkeit dieser Böden belegen.

Beispiel aus der Standortkartierung Brünen

Weiterhin wird es in einigen Bereichen erforderlich werden, parallel zur Trasse ein neues Vorflutsystem für durchschnittene Drainage zu schaffen, da sich die Wiederherstellung der Drainagen über die Trasse hinweg nicht in jedem Fall realisieren lässt. Alternativvorschlag:

- 3 -

Aus Sicht der Landwirtschaft bietet sich eine direkte Verbindung durch den Dämmer Wald in Parallellage zu vorhandenen Leitungen an (siehe grüne Linie in der Karte). Insgesamt werden von dieser Alternative wesentlich weniger landwirtschaftliche Flächen tangiert. Auch wenn bisher noch keine genaue Trassenplanung vorliegt, kann aus vorläufigen Abschätzungen davon ausgegangen werden, dass von der Mittellinie des Trassenkorridors auf der Vorschlagstrasse Feldblöcke im Umfang von annähernd 900ha weitgehend in Neuverlegung berührt werden. Von Trasse des Alternativvorschlages werden nur rund 400 ha berührt und das weitgehend in Parallellage zu vorhandenen Trassen. Hinzu kommt, dass die Trassenführung in der Lippe-Niederung durch unproblematischere leichte Böden verläuft. Diese Böden in der Lippe-Niederung lassen sich deutlich leichter rekultivieren, als die drainierten Böden mit ihrem tonigen Untergrund auf der Westumgehung des Dämmer Waldes.

- 4 -

Wir bitten daher darum, die vorgeschlagene Alternativtrasse in dem Verfahren mit zu berücksichtigen. Mit freundlichem Gruß