Er ist der innovativste Unternehmer

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AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.luzernerzeitung.ch Montag, 7. November 2016 Abonnemente 041 429 53 53, Fax 041 429 53 83, [email protected], Internet www.luzernerzeitung.ch Redaktion 041 429 51 51, [email protected], Inserate 041 429 52 52, [email protected] Bücher 8 Kultur 9 Inhalt Agenda 30 Ratgeber 10 Rätsel 22 Sport 23–27 Todesanzeigen 21 TV/Radio 18 Wetter 10 Warten Der Ausbau der Cheerstrasse in Littau wird weiter vertagt. 13 Schnuppern Die Berufsbildungsmesse Zebi zog 24 000 Besucher an. 14 Kommentar Zum Schaden der Sicherheit Die Sache ist so gut wie ge- ritzt: Voraussichtlich ab Mitte 2018 müssen die Senioren erst mit 75 anstatt wie heute mit 70 Jahren zum ersten obligato- rischen Medizincheck antreten, der ihnen die Fahrtüchtigkeit bescheinigt. Verkehrsmediziner haben wenig Hoffnung, dass die Bundesparlamentarier ihre Meinung noch ändern. Den- noch wehren sie sich gegen die höhere Alterslimite – aus ver- ständlichen Gründen. Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Senioren im fortgeschrit- tenen Alter einer guten Ge- sundheit erfreuen. Das ändert aber nichts daran, dass das Risiko medizinischer Probleme steigt. Es ist daher sinnvoll, dass Senioren ab 70 Jahren regelmässig abchecken müs- sen, ob sie physisch und psy- chisch noch genug gut gerüstet sind fürs Autofahren. Dafür spricht auch die Statistik. Zahlen des Bundesamtes für Verkehr zeigen, dass die kanto- nalen Verkehrsämter im Ver- gleich zu den jüngeren bei den 70- bis 74-jährigen Autofahrern viel mehr Ausweisentzüge verfügen. Allein im letzten Jahr waren es 836. Dazu kommen Tausende Lenker, die nach der ersten obligatorischen medizi- nischen Kontrolle freiwillig auf das «Billett» verzichten. Mit anderen Worten: Steigt die Alterslimite auf 75 Jahre, setzen sich Tausende Senioren ans Steuer, die es aus gesundheit- licher Sicht nicht mehr tun sollten. Das Eingeständnis, dass man nicht mehr fahren sollte, ist für viele ein emotional schwieriger Moment, weil es ein Teil des Älterwerdens ist. Auf diese Befindlichkeit sollen Behörden und Ärzte im persön- lichen Kontakt mit Betroffenen Rücksicht nehmen. Es ist aber kein Grund, die Regeln generell zu Ungunsten der Verkehrs- sicherheit abzuändern. Kari Kälin kari.kaelin@luzernerzeitung.ch BEILAGE TV-WOCHE Mediziner befürchten mehr Tote im Strassenverkehr Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids. Kari Kälin Sie würden noch wollen, dürfen aber nicht mehr Auto fahren: Im letzten Jahr haben kantonale Strassenämter 836 Lenkern im Alter von 70 bis 74 Jahren den Fahrausweis wegen gesundheitli- cher Probleme entzogen. Aus die- sen Gründen mussten in dieser Altersklasse im Jahr 2010 noch 503 Autofahrer den «Permis» ab- geben. Danach ist die Zahl ten- denziell gestiegen, mit einem Ausreisser nach oben im Jahr 2011 (913). Trotz dieser Statistik hat das Parlament entschieden, die Alterslimite der obligatori- schen ärztlichen Kontrolle von 70 auf 75 Jahre hochzuschrauben. Der bekannte Verkehrsmediziner Rolf Seeger rechnet deshalb mit mehr Toten und Schwerverletzten im Strassenverkehr. «Im Alter zwischen 65 und 75 Jahren sinkt häufig die Sehleis- tung. Auch Demenzkrankheiten nehmen ihren Anfang», sagt Seeger. Er geht davon aus, dass sich mit dem Kontrollalter 75 «Zehntausende Senioren ans Steuer setzen werden, die es nicht mehr sollten». Im Parlament argumentierten Befürworter der höheren Alterslimite, die Senio- ren seien heute fitter als noch in den 1970er-Jahren. Die Wahr- scheinlichkeit, dass Senioren in einen Autounfall mit Todesfolge oder einer schweren Verletzung verwickelt sind, ist in der Tat ge- mäss Statistiken der Beratungs- stelle für Unfallverhütung deut- lich niedriger als bei Junglenkern. Kommentar 6. Spalte 5 Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016) Spektakuläres 2:2 zwischen dem FCL und YB Kehrtwende bei Fussfesseln Zentralschweiz Ab 2018 soll in der ganzen Schweiz die Überwa- chung von Hausarrest mittels elektronischer Fussfessel möglich sein. In der Zentralschweiz ver- zichtete man in den vergangenen Jahren auf den Auau einer eige- nen Infrastruktur. Der «erhebli- che zusätzliche Aufwand» sei zu gross, man warte auf eine gesamt- schweizerische Lösung, sagte der Luzerner SVP-Justizdirektor Paul Winiker vor einem Jahr. Nun schliessen sich die Zentralschwei- zer Kantone unter der Federfüh- rung von Luzern dem Zürcher Re- gime an – weil eine landesweite Lösung nicht bereitsteht. Die Zür- cher Infrastruktur soll bis 2023 genutzt werden. (uus.) 11 Bevölkerung darf Namen wählen Schiff Über 4500 Vorschläge gingen bei der Schifffahrtsgesell- schaft des Vierwaldstättersees (SGV) ein, als diese bekannt gab, einen Namen für ihr neues Motor- schiff zu suchen. Das heute noch «MS 2017» genannte Schiff soll am 4. Mai 2017 zur Jungfernfahrt antreten und fortan als luxuriöses Aushängeschild der SGV über den Vierwaldstättersee fahren. Aus den eingereichten Na- men hat ein SGV-internes Gre- mium fünf Namen ausgesucht. Über diese Namen, die unsere Zeitung heute exklusiv veröffent- licht, darf die Bevölkerung ab- stimmen. Bekannt gegeben wird er aber erst zur Jungfernfahrt im nächsten Jahr. (red.) 12 IS gerät weiter unter Druck Syrien Die kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräf- te (SDF) haben ihre Offensive auf die IS-Hochburg Rakka im Nord- osten Syriens begonnen. Eine Kommandantin der SDF sagte an einer Medienkonferenz in Ain Issa, rund 50 Kilometer nördlich von Rakka, man werde Schritt für Schritt vorgehen. Die Sicherheit von Zivilisten habe Vorrang. Unterstützt würden die An- greifer von einer US-geführten Militärkoalition und den kur- dischen Volksschutzeinheiten (YPG), dem bewaffneten Arm der SDF. Am Einsatz, der am Sams- tagabend begann und «Wut des Euphrats» heisse, seien 30 000 Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7 Rolf Seeger Verkehrsmediziner «Zehntausende Senioren werden sich ans Steuer setzen, die es nicht mehr sollten.» Erfinder Lars Rominger, Bruder von Ex- Veloprofi Toni, ist innovativster Unternehmer der Schweiz. 17 www.marechaux.ch 041 319 44 44

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AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.luzernerzeitung.ch

Montag, 7. November 2016

Abonnemente 041 429 53 53, Fax 041 429 53 83, [email protected], Internet www.luzernerzeitung.chRedaktion 041 429 51 51, [email protected], Inserate 041 429 52 52, [email protected]

Bücher 8Kultur 9

InhaltAgenda 30

Ratgeber 10Rätsel 22

Sport 23–27Todesanzeigen 21

TV/Radio 18Wetter 10

WartenDer Ausbau der Cheerstrassein Littau wird weiter vertagt. 13

SchnuppernDie Berufsbildungsmesse Zebizog 24 000 Besucher an. 14

Kommentar

ZumSchadenderSicherheitDie Sache ist so gutwie ge-ritzt:Voraussichtlich ab Mitte2018 müssen die Senioren erstmit 75 anstatt wie heute mit70 Jahren zum ersten obligato-rischen Medizincheck antreten,der ihnen die Fahrtüchtigkeitbescheinigt. Verkehrsmedizinerhaben wenig Hoffnung, dassdie Bundesparlamentarier ihreMeinung noch ändern. Den-noch wehren sie sich gegen diehöhere Alterslimite – aus ver-ständlichen Gründen. Es isterfreulich, dass sich immermehr Senioren im fortgeschrit-tenen Alter einer guten Ge-sundheit erfreuen. Das ändertaber nichts daran, dass dasRisiko medizinischer Problemesteigt. Es ist daher sinnvoll,dass Senioren ab 70 Jahrenregelmässig abchecken müs-sen, ob sie physisch und psy-chisch noch genug gut gerüstetsind fürs Autofahren.

Dafür spricht auch die Statistik.Zahlen des Bundesamtes fürVerkehr zeigen, dass die kanto-nalen Verkehrsämter im Ver-gleich zu den jüngeren bei den70- bis 74-jährigen Autofahrernviel mehr Ausweisentzügeverfügen. Allein im letzten Jahrwaren es 836. Dazu kommenTausende Lenker, die nach derersten obligatorischen medizi-nischen Kontrolle freiwillig aufdas «Billett» verzichten.

Mit anderen Worten: Steigt dieAlterslimite auf 75 Jahre, setzensich Tausende Senioren ansSteuer, die es aus gesundheit-licher Sicht nicht mehr tunsollten. Das Eingeständnis, dassman nicht mehr fahren sollte,ist für viele ein emotionalschwieriger Moment, weil esein Teil des Älterwerdens ist.Auf diese Befindlichkeit sollenBehörden und Ärzte im persön-lichen Kontakt mit BetroffenenRücksicht nehmen. Es ist aberkein Grund, die Regeln generellzu Ungunsten der Verkehrs-sicherheit abzuändern.

Kari Kä[email protected]

BEILAGETV-WOCHE

Mediziner befürchtenmehrTote imStrassenverkehr

Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahreerhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.

Kari Kälin

Sie würden noch wollen, dürfenaber nicht mehr Auto fahren: Imletzten Jahr haben kantonaleStrassenämter 836 Lenkern imAlter von 70 bis 74 Jahren denFahrausweis wegen gesundheitli-cherProblemeentzogen.Ausdie-sen Gründen mussten in dieserAltersklasse im Jahr 2010 noch503Autofahrerden«Permis»ab-geben. Danach ist die Zahl ten-denziell gestiegen, mit einemAusreisser nach oben im Jahr

2011 (913). Trotz dieser Statistikhat das Parlament entschieden,die Alterslimite der obligatori-schenärztlichenKontrollevon70auf 75 Jahre hochzuschrauben.DerbekannteVerkehrsmedizinerRolf Seeger rechnet deshalb mitmehrTotenundSchwerverletztenim Strassenverkehr.

«Im Alter zwischen 65 und75 Jahren sinkthäufigdie Sehleis-tung. Auch Demenzkrankheitennehmen ihren Anfang», sagtSeeger. Er geht davon aus, dasssich mit dem Kontrollalter 75

«Zehntausende Senioren ansSteuer setzenwerden,dieesnichtmehr sollten». Im Parlamentargumentierten Befürworter derhöheren Alterslimite, die Senio-ren seien heute fitter als noch inden 1970er-Jahren. Die Wahr-scheinlichkeit, dass Senioren ineinen Autounfall mit Todesfolgeoder einer schweren Verletzungverwickelt sind, ist in der Tat ge-mäss Statistiken der Beratungs-stelle für Unfallverhütung deut-lichniedrigeralsbei Junglenkern.Kommentar 6. Spalte 5

Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve vonBergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). DieViertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungenergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016)

Spektakuläres 2:2 zwischendemFCLundYB

Kehrtwendebei Fussfesseln

Zentralschweiz Ab 2018 soll inder ganzen Schweiz die Überwa-chung von Hausarrest mittelselektronischerFussfesselmöglichsein. In der Zentralschweiz ver-zichtete man in den vergangenenJahren auf den Aufbau einer eige-nen Infrastruktur. Der «erhebli-che zusätzliche Aufwand» sei zugross,manwarteaufeinegesamt-schweizerische Lösung, sagte derLuzerner SVP-Justizdirektor PaulWiniker vor einem Jahr. NunschliessensichdieZentralschwei-zer Kantone unter der Federfüh-rungvonLuzerndemZürcherRe-gime an – weil eine landesweiteLösungnichtbereitsteht.DieZür-cher Infrastruktur soll bis 2023genutzt werden. (uus.) 11

Bevölkerung darfNamenwählen

Schiff Über 4500 Vorschlägegingen bei der Schifffahrtsgesell-schaft des Vierwaldstättersees(SGV) ein, als diese bekannt gab,einenNamenfür ihrneuesMotor-schiff zu suchen. Das heute noch«MS 2017» genannte Schiff sollam 4. Mai 2017 zur Jungfernfahrtantretenundfortanals luxuriösesAushängeschildderSGVüberdenVierwaldstättersee fahren.

Aus den eingereichten Na-men hat ein SGV-internes Gre-mium fünf Namen ausgesucht.Über diese Namen, die unsereZeitung heute exklusiv veröffent-licht, darf die Bevölkerung ab-stimmen. Bekannt gegeben wirder aber erst zur Jungfernfahrt imnächsten Jahr. (red.) 12

IS gerät weiterunter Druck

Syrien Die kurdisch dominiertenSyrischen Demokratischen Kräf-te (SDF) haben ihre Offensive aufdie IS-Hochburg Rakka im Nord-osten Syriens begonnen. EineKommandantin der SDF sagte aneiner Medienkonferenz in AinIssa, rund 50 Kilometer nördlichvon Rakka, man werde Schritt fürSchritt vorgehen. Die Sicherheitvon Zivilisten habe Vorrang.

Unterstützt würden die An-greifer von einer US-geführtenMilitärkoalition und den kur-dischen Volksschutzeinheiten(YPG), dem bewaffneten Arm derSDF. Am Einsatz, der am Sams-tagabend begann und «Wut desEuphrats» heisse, seien 30 000Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7

Rolf SeegerVerkehrsmediziner

«ZehntausendeSeniorenwerdensichansSteuersetzen,dieesnichtmehr sollten.»

ErfinderLars Rominger, Bruder von Ex-Veloprofi Toni, ist innovativsterUnternehmer der Schweiz. 17

www.marechaux.ch 041 319 44 44

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17Montag, 7. November 2016 Zentralschweiz

«EineZeitung istwie ein kleinesGesamtkunstwerk»BlattmacherBalz Bruder (49) ist seit Oktober Mitglied der

Redaktionsleitung unserer Zeitung. Der gebürtige Aargauer zog der Liebe wegen nach Luzern.

Interview: Roger Rü[email protected]

BalzBruder, IhreFunktionalsBlattmacher erklärt sich fastvon selbst.KönnenSie IhreAufgabepräzisie-ren?Der Blattmacher istderjenige, der denÜberblick übersämtliche aktuellenNachrichten undGeschehnisse ha-ben muss. Er musswissen, was rele-vant ist und wie esin der Zeitung statt-findet. Kurz gesagt,wenn ich Dienst als Blattmacherhabe, sollte ich der bestinfor-mierte Redaktor sein.

DannwissenSie alsErster,was inunsererZeitung steht?Ich weiss, welche Themen Poten-zial haben und was wir aufgreifenmüssen. Wie eine Geschichteerzählt wird, entscheiden wir imVerlauf des Tages. Früher erzähl-te man Storys vor allem als Nach-richten. Heute kann man nicht24 Stunden nach einem Ereignisso berichten, als wäre es eineNeuigkeit. Die Kunst besteht da-rin, aus Nachrichten, Hintergrün-den und Recherchen eine Zei-tung zu machen, die ebenso rele-vant wie interessant ist. Eine gutgemachte Zeitung ist wie einkleines Gesamtkunstwerk.

WiewissenSie,wasdieLeserlesenwollen?Ich bin nicht der Typ, der denganzen Tag in der Redaktionsitzt. Ich verlasse das Büro überMittag bewusst. Wenn ich im Busoder in der Beiz bin, höre ich gut

zu, was über die Zeitung erzähltwird. Auch Rückmeldungen ausmeinem Umfeld nehme ich sehrernst. Mich interessiert, was dieLeute sagen und welche Erwar-tungen sie an die Zeitung haben.

Dieser «Reality-Check» ist für michwichtig, denn wirJournalisten ma-chen die Zeitungnicht für uns, son-dern für die Leser.

WoholenSie sichNews?Zuerst steht eineJoggingrunde aufdem Tagespro-

gramm. Eine gute halbe Stunde,dann finde ich den Einstieg in denTag und bin bereit für die Zei-tungslektüre. Bis ich nach8.30 Uhr im Büro bin, habe ichden Inhalt von einem halben Dut-zend Titel im Kopf.

Ziemlichfix. LesenSieZei-tungenaufbesondereWeise?Mit der Routine merkt man beimQuerlesen schnell, was als The-ma für den nächsten Tag Poten-zial hat und was nicht.

Worauf legenSiedenFokus?Grosse Regionalzeitungen wiewir haben verschiedene Funktio-nen. Wir sind immer noch für vie-le Leute das Erstinformations-medium und auch die Forums-zeitung, die sie gut kennen und inder sie sich wiederfinden. Das isteine Form des Service public pri-vé, wie man sagen könnte.

WieunterscheidenwirunsvonnationalenTiteln?Wichtig ist, dass wir als Regio-nalzeitung den Mut haben,

Themen selber zu setzen, unduns dem Mainstream auch ein-mal bewusst entziehen. Wir ha-ben die Aufgabe, eigene Ge-schichten anzureissen, sie wei-terzuentwickeln – aber auch zuwissen, wann sie zu Ende ge-schrieben sind.

GebenSie alsBlattmacherdenRessorts dieThemenvor?Nein, die Ressorts sind weitge-hend eigenständig. Dort sind dieLeute, welche die Themen, diesie betreuen, kennen. Der Blatt-macher gibt Inputs, unterstütztund sorgt dafür, dass die Ge-schichten in der Zeitung dortstattfinden, wo sie aufgrund ihrerBedeutung hingehören. Er ent-scheidet in Absprache mit derChefredaktion auch, welche Ge-schichten auf die Front kommenund welche kommentiert wer-den. Vor allem aber muss er dieWeichen rechtzeitig stellen, umdie Tagesaktualität einzufangen.

Siewechseltenals stellver-tretenderChefredaktorbei der«AargauerZeitung» indie Kom-munikationdesDe-partementsGesund-heit undSoziales beimKantonAargaualspersönlicherMitarbei-ter vonRegierungsrätinSusanneHochuli.OftgabenSiedenMedienfürdasDepartementundseineVorsteherinAuskunft.Journalistenbevorzugenaber, dass derChef oderdie

ChefinFragenbeantwortet.Wie sahenSiedas alsMedien-chef,wie sehenSie esheute?Immer noch genauso wie alsSprecher der Regierungsrätin.Meiner Meinung nach beschäfti-gen sich die Politiker in der Öf-fentlichkeit zu oft mit zu vielenDingen, die mehr mit Verwaltungals mit Politik zu tun haben. Eswäre manchmal gescheiter, wennsie sich rarer machen würden.Die Wahrheit wird nicht wahrer,weil sie der Chef kom-muniziert.

Warumwech-seltenSie alspassionierter

Journalist undAutor indieKommunikation?Nach 20 Jahren Journalismuswar ich am Punkt angelangt,mich zu entscheiden, mich ent-weder innerhalb des Journalis-mus zu verändern oder die Seitezu wechseln. Dass ich persönli-cher Mitarbeiter von SusanneHochuli wurde, hatte sich durchihre überraschende Wahl in denRegierungsrat fast schicksalhaftergeben.

HabenSieden Journalismusindenacht Jahrenvermisst?Ich kehrte ihm nie den Rü-cken, weil er Passion und Pro-fession zugleich ist. SusanneHochuli verlangte zudem vonmir, dass ich bei meiner Arbeit

immer auch die Aussensichtbeibehielt. Im Übrigen habe

ich als Kommunikations-chef und Ghostwriterkaum weniger ge-schrieben als inmeiner Journalis-tenzeit.

Wie funktio-niert dieZeitung inZukunftzwischenPrint undOnline?Wir leben in

einem multi-medialen Zeit-

alter, wo sich dieGrenzen zwi-

schen Gedrucktemund Elektronischem

zusehends verwi-schen. Es ist deshalbsinnvoll, Medien alsProduzenten und Ver-werter von Inhalten

alle zur Verfügung stehendenKanäle bespielen zu lassen. DieVerbreitungswege mögen sichändern, doch es braucht immerJournalistinnen und Journalisten,die Ordnung in die Informations-flut bringen. Ob sie das in derZeitung oder auf einer Online-plattform tun, ist zweitrangig.Erstrangig ist, dass sie qualitativund professionell arbeiten. Unddass es wieder ein Geschäftsmo-dell gibt, das funktioniert.

WasmachenSie, umsichausderRedaktionauszuklinken,was sind IhreHobbys?In den bald drei Jahren, in denenich mit meiner Partnerin in Lu-zern wohne, wurden die Berge fürmich als ambitionierten Berg-wanderer zu meinen absolutenLieblingszielen. Das ist für michein perfekter Ausgleich. Wobeiich nicht der bin, der zu Hause dieTüre schliesst und dann nichtsmehr von der Arbeit wissen will.Das Journalist-Sein legt mannicht ab wie einen Arbeitsanzug.

LesenSie auch indenFerien?Natürlich! Auch Bücher. Zudembin ich extrem fussballaffin. Auchwenn ich als Aarauer wohl nie einglühender Anhänger des FCLwerde – und als Protestant auchkein grosser Fasnächtler. Wasnicht bedeutet, dass ich deshalbnicht um die hohe Relevanz die-ser Themen weiss. Sonst wäre ichein ungeeigneter Blattmacher inLuzern (schmunzelt).

Menschenhinter den News

www.Die bisher erschienenen Beiträ-ge dieser Serie finden Sie unter:luzernerzeitung.ch/autoren

NurOberalp-Passist noch offen

Wintereinbruch Nun ist derWinter definitiv da. Nachdemder Föhn am Wochenende ab-flachte, sank die Schneefall-grenze rapide. So mussten dennverschiedene Alpenpässe ausSicherheitsgründen geschlossenwerden. Neben den ohnehinschon gesperrten Pässen Furkaund Susten mussten auch derGotthard- und der Klausenpassgesperrt werden. Dies teilt dieKantonspolizei Uri auf Anfragemit.

Einzig der Oberalppass istnoch befahrbar. Dieser ist zwarschneebedeckt, allerdings pas-sierbar für wintertauglich ausge-rüstete Fahrzeuge. Sollte sich dieSchneesituation in den kom-menden Tagen verbessern, kön-nen Klausen und Gotthard noch-mals vor der definitiven Winter-sperre geöffnet werden.

Morgengibt esSchneebis in tiefeLagen

Kalt bleibt es auch in den nächs-ten Tagen: So fällt morgen lautMeteo Schweiz Schnee bis in dieNiederungen. Erst am Donners-tag steigt die Schneefallgrenzewieder auf über 700 Meter. Dazufrischt der Westwind auf. (zf.)

www.Bilder vomWintereinbruch gibtsunter: luzernerzeitung.ch/bilder

Er ist der innovativsteUnternehmerAuszeichnung Lars Rominger, der Bruder von Ex-Veloprofi Toni, erhält

einen bedeutenden Preis. Inspiriert wurde der Tüftler und Erfinder von «Star Wars».

[email protected]

Zu seinen Erfindungen gehörenein Lernlaborkoffer für Studen-ten, eine Software zur Kunststoff-identifikation, ein kompostierba-rerPlastikbeutel, einBüstenhalteraus Hightech-Kunststofffasernund auch eine Dating-App.

Momentan arbeitet Lars Ro-minger aus Edlibach, der Brudervon Ex-Veloprofi Toni, an derEntwicklung eines Desinfek-tionsmittels, das auf Oberflächensichtbar ist. Von all dem erzähltder 50-Jährige mit Begeisterung.Doch wie passt das alles zusam-men? «Es ist ganz einfach: Kunst-stoffchemie», antwortet der stu-dierte Chemiker. «Alle Produktebedienen sich physikalischerGrundgesetze.»

Ersagt sich:«Dasmussdocheinfachergehen»

Nun folgt eine grosse Anerken-nung seiner Arbeit: Lars Romin-ger wird vom Verband Idee Suisseals «innovativster Unternehmerdes Jahres 2016» ausgezeichnet.Die Verleihung findet am 15. No-vember in Menzingen statt. DerPreis sei für ihn überraschend ge-kommen, sagt der Erfinder.

Der dreifache Familienvaterorientiert sich am Marktbedürf-nis. Bei vielen Gelegenheitendenke er, dass das doch einfachergehenmüsse.«Ichbeobachte,bisichdieGesetzmässigkeitdahinter

erkenne», erklärt er. Und dannentwickelt er ein Objekt, ein Pro-grammodereinGerät,dasdieSa-che eben einfach macht. «Ich er-finde nichts Neues, sondernarbeite mit dem, was schon da

ist.» Rominger leitet die Kunst-stofftechnik GmbH in Edlibach.Er arbeite zusammen mit vielenNerds, sagter.DieseseienSpezia-listenauf ihremjeweiligenGebietundkönntensichso richtig ineine

Sache verbeissen. Genau dieUnterstützung, die er braucht.Romingers Kopf arbeitet undarbeitet. «Es fällt mir schwer,auch einmal abzuschalten.»

Sich selber beschreibt er alsDanielDüsentrieb.DieMetamor-phose vom Chemiker zum Dü-sentrieb sei nicht geplant gewe-sen. Eher sei er in die Rolle ge-rutscht. Als Jugendlicher habe ergelesenundsichvielesautodidak-tisch beigebracht. Rominger istauchLehrbeauftragteranmehre-renBildungsstätten.WährendderWoche sei er mit seiner Arbeit beider Gerresheimer Küssnacht AGabsorbiert, deshalb findet seinUnterricht abends und am Wo-chenendestatt.DasganzeGeredevon Work-Life-Balance zähle fürihn wohl nicht.

DerTüftler ist grosserFanderSerien «Star Wars» und «StarTrek». Eine Attrappe eines«Kommunikators», einesVorläu-fers des heutigen Mobiltelefons,wie es in der Serie auftauchte,trägtRomingerbei sich.«Damalshat auch niemand geglaubt, dassirgendwann jeder mit einem sol-chenGerätherumläuft.»Erwolleüber die Grenze hinaus denken.Auch dazu würden ihn die Sci-ence-Fiction-Serien inspirieren.

Bei Erfinder Lars Rominger (50) dreht sich vieles umChemie. Bild: Werner Schelbert (Zug, 4. November)

Balz Bruder (49), Blattmacher und Autorunserer Zeitung.

Bild: Boris Bürgisser (4. November 2016)

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Abonnemente 041 725 44 22, Fax 041 429 53 83, [email protected], Internet www.zugerzeitung.chRedaktion 041 725 44 55, [email protected], Inserate 041 725 44 56, [email protected]

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Montag, 7. November 2016

Forum 12Kanton 13–15

InhaltAgenda 30

Kultur 9Ratgeber 10

Rätsel 22Todesanzeigen 20

TV/Radio 18Wetter 10

Eine frecheGeschichteDas Kinder- und JugendtheaterZug feiert Jubiläum. 14

Zuger FussballtiefSC Cham verliert zu Hause,und Zug 94 holt einen Punkt. 17

Mediziner befürchtenmehrTote imStrassenverkehr

Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahreerhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.

Kari Kälin

Sie würden noch wollen, dürfenaber nicht mehr Auto fahren: Imletzten Jahr haben kantonaleStrassenämter 836 Lenkern imAlter von 70 bis 74 Jahren denFahrausweis wegen gesundheitli-cherProblemeentzogen.Ausdie-sen Gründen mussten in dieserAltersklasse im Jahr 2010 noch503Autofahrerden«Permis»ab-geben. Danach ist die Zahl ten-denziell gestiegen, mit einemAusreisser nach oben im Jahr

2011 (913). Trotz dieser Statistikhat das Parlament entschieden,die Alterslimite der obligatori-schenärztlichenKontrollevon70auf 75 Jahre hochzuschrauben.DerbekannteVerkehrsmedizinerRolf Seeger rechnet deshalb mitmehrTotenundSchwerverletztenim Strassenverkehr.

«Im Alter zwischen 65 und75 Jahren sinkthäufigdie Sehleis-tung. Auch Demenzkrankheitennehmen ihren Anfang», sagtSeeger. Er geht davon aus, dasssich mit dem Kontrollalter 75

«Zehntausende Senioren ansSteuer setzenwerden,dieesnichtmehr sollten». Im Parlamentargumentierten Befürworter derhöheren Alterslimite, die Senio-ren seien heute fitter als noch inden 1970er-Jahren. Die Wahr-scheinlichkeit, dass Senioren ineinen Autounfall mit Todesfolgeoder einer schweren Verletzungverwickelt sind, ist in der Tat ge-mäss Statistiken der Beratungs-stelle für Unfallverhütung deut-lichniedrigeralsbei Junglenkern.Kommentar 6. Spalte 5

Koch-Wettbewerb Moderator Michael Elsener (rechts) schaut den Jurymitgliedern NenandMlinarevic und Andrea Bleicher beim Hobbykoch-Wettbewerb 2016 im Zugorama über dieSchultern. 13 Bild: Maria Schmid (6. November 2016)

UmdieWettekochenunddanngeniessen

Kehrtwendebei Fussfesseln

Zentralschweiz Ab 2018 soll inder ganzen Schweiz die Überwa-chung von Hausarrest mittelselektronischerFussfesselmöglichsein. In der Zentralschweiz ver-zichtete man in den vergangenenJahren auf den Aufbau einer eige-nen Infrastruktur. Der «erhebli-che zusätzliche Aufwand» sei zugross,manwarteaufeinegesamt-schweizerische Lösung, sagte derLuzerner SVP-Justizdirektor PaulWiniker vor einem Jahr. NunschliessensichdieZentralschwei-zer Kantone unter der Federfüh-rungvonLuzerndemZürcherRe-gime an – weil eine landesweiteLösungnichtbereitsteht.DieZür-cher Infrastruktur soll bis 2023genutzt werden. (uus.) 19

BeliebtdankKindergeld

Polen Die rechtsnationale Regie-rung ist ein Jahr nach der Macht-übernahme beliebter denn je.Das zentrale Programm der Par-tei Recht und Gerechtigkeit (PiS)heisst 500+ und wird trotz Zwei-feln an der Finanzierbarkeit seitApril umgesetzt. Rund 4600 Kin-der erhalten dadurch ein Kinder-geld, das kaufkraftbereinigt überjenem von Schweden liegt. Insge-samt profitieren 3133 Familienvon dem neuen Sozialprogrammder PiS.

EinenNebeneffektgibtes lautArbeitsamt: Trotz massiv sinken-der lokaler Arbeitslosigkeit sei esschwieriger geworden, Frauen zuBewerbungen und Stellenannah-men zu motivieren. (red.) 6

IS gerät weiterunter Druck

Syrien Die kurdisch dominiertenSyrischen Demokratischen Kräf-te (SDF) haben ihre Offensive aufdie IS-Hochburg Rakka im Nord-osten Syriens begonnen. EineKommandantin der SDF sagte aneiner Medienkonferenz in AinIssa, rund 50 Kilometer nördlichvon Rakka, man werde Schritt fürSchritt vorgehen. Die Sicherheitvon Zivilisten habe Vorrang.

Unterstützt würden die An-greifer von einer US-geführtenMilitärkoalition und den kur-dischen Volksschutzeinheiten(YPG), dem bewaffneten Arm derSDF. Am Einsatz, der am Sams-tagabend begann und «Wut desEuphrats» heisse, seien 30 000Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7

PreisträgerLars Rominger, Bruder von Ex-Veloprofi Toni, ist innovativsterUnternehmer der Schweiz. 11

BEILAGETV-WOCHE

Rolf SeegerVerkehrsmediziner

«ZehntausendeSeniorenwerdensichansSteuersetzen,dieesnichtmehr sollten.»

Kommentar

ZumSchadenderSicherheitDie Sache ist so gutwie ge-ritzt:Voraussichtlich ab Mitte2018 müssen die Senioren erstmit 75 anstatt wie heute mit70 Jahren zum ersten obligato-rischen Medizincheck antreten,der ihnen die Fahrtüchtigkeitbescheinigt. Verkehrsmedizinerhaben wenig Hoffnung, dassdie Bundesparlamentarier ihreMeinung noch ändern. Den-noch wehren sie sich gegen diehöhere Alterslimite – aus ver-ständlichen Gründen. Es isterfreulich, dass sich immermehr Senioren im fortgeschrit-tenen Alter einer guten Ge-sundheit erfreuen. Das ändertaber nichts daran, dass dasRisiko medizinischer Problemesteigt. Es ist daher sinnvoll,dass Senioren ab 70 Jahrenregelmässig abchecken müs-sen, ob sie physisch und psy-chisch noch genug gut gerüstetsind fürs Autofahren.

Dafür spricht auch die Statistik.Zahlen des Bundesamtes fürVerkehr zeigen, dass die kanto-nalen Verkehrsämter im Ver-gleich zu den jüngeren bei den70- bis 74-jährigen Autofahrernviel mehr Ausweisentzügeverfügen. Allein im letzten Jahrwaren es 836. Dazu kommenTausende Lenker, die nach derersten obligatorischen medizi-nischen Kontrolle freiwillig aufdas «Billett» verzichten.

Mit anderen Worten: Steigt dieAlterslimite auf 75 Jahre, setzensich Tausende Senioren ansSteuer, die es aus gesundheit-licher Sicht nicht mehr tunsollten. Das Eingeständnis, dassman nicht mehr fahren sollte,ist für viele ein emotionalschwieriger Moment, weil esein Teil des Älterwerdens ist.Auf diese Befindlichkeit sollenBehörden und Ärzte im persön-lichen Kontakt mit BetroffenenRücksicht nehmen. Es ist aberkein Grund, die Regeln generellzu Ungunsten der Verkehrs-sicherheit abzuändern.

Kari Kä[email protected]

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Abonnemente 041 871 10 20, Fax 041 429 53 83, [email protected], Internet www.urnerzeitung.chRedaktion 041 874 21 60, [email protected], Inserate 041 429 52 52, [email protected]

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Montag, 7. November 2016

Mediziner befürchtenmehrTote imStrassenverkehr

Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahreerhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.

Kari Kälin

Sie würden noch wollen, dürfenaber nicht mehr Auto fahren: Imletzten Jahr haben kantonaleStrassenämter 836 Lenkern imAlter von 70 bis 74 Jahren denFahrausweis wegen gesundheitli-cherProblemeentzogen.Ausdie-sen Gründen mussten in dieserAltersklasse im Jahr 2010 noch503Autofahrerden«Permis»ab-geben. Danach ist die Zahl ten-denziell gestiegen, mit einemAusreisser nach oben im Jahr

2011 (913). Trotz dieser Statistikhat das Parlament entschieden,die Alterslimite der obligatori-schenärztlichenKontrollevon70auf 75 Jahre hochzuschrauben.DerbekannteVerkehrsmedizinerRolf Seeger rechnet deshalb mitmehrTotenundSchwerverletztenim Strassenverkehr.

«Im Alter zwischen 65 und75 Jahren sinkthäufigdie Sehleis-tung. Auch Demenzkrankheitennehmen ihren Anfang», sagtSeeger. Er geht davon aus, dasssich mit dem Kontrollalter 75

«Zehntausende Senioren ansSteuer setzenwerden,dieesnichtmehr sollten». Im Parlamentargumentierten Befürworter derhöheren Alterslimite, die Senio-ren seien heute fitter als noch inden 1970er-Jahren. Die Wahr-scheinlichkeit, dass Senioren ineinen Autounfall mit Todesfolgeoder einer schweren Verletzungverwickelt sind, ist in der Tat ge-mäss Statistiken der Beratungs-stelle für Unfallverhütung deut-lichniedrigeralsbei Junglenkern.Kommentar 6. Spalte 5Kehrtwende

bei FussfesselnZentralschweiz Ab 2018 soll inder ganzen Schweiz die Überwa-chung von Hausarrest mittelselektronischerFussfesselmöglichsein. In der Zentralschweiz ver-zichtete man in den vergangenenJahren auf den Aufbau einer eige-nen Infrastruktur. Der «erhebli-che zusätzliche Aufwand» sei zugross,manwarteaufeinegesamt-schweizerische Lösung, sagte derLuzerner SVP-Justizdirektor PaulWiniker vor einem Jahr. NunschliessensichdieZentralschwei-zer Kantone unter der Federfüh-rungvonLuzerndemZürcherRe-gime an – weil eine landesweiteLösungnichtbereitsteht.DieZür-cher Infrastruktur soll bis 2023genutzt werden. (uus.) 16

AKW-GegnermachenDruck

Kanton Uri Nachdem sich in Uriein Komitee gegen die Atomaus-stiegsinitiative mit Beteiligungvon Urner Volksvertretern inBern zusammengeschlossen hat,fahren die Initiativbefürworternun hartes Geschütz auf: Sie wer-fen Nationalrat Beat Arnold undStänderat Isidor Baumann Dop-pelmoral vor. Denn als Argumentgegen die Initiative werde seitensder Gegner die Energiestrate-gie 2050 vorgehalten. Allerdingshätten weder Arnold noch Bau-mann bei der Schlussabstim-mung in Bern für die Energiestra-tegie gestimmt. Arnold sei zudemMitglied des parteiinternen Ko-mitees, das das Referendum er-greifen möchte. (zf.) 11

IS gerät weiterunter Druck

Syrien Die kurdisch dominiertenSyrischen Demokratischen Kräf-te (SDF) haben ihre Offensive aufdie IS-Hochburg Rakka im Nord-osten Syriens begonnen. EineKommandantin der SDF sagte aneiner Medienkonferenz in AinIssa, rund 50 Kilometer nördlichvon Rakka, man werde Schritt fürSchritt vorgehen. Die Sicherheitvon Zivilisten habe Vorrang.

Unterstützt würden die An-greifer von einer US-geführtenMilitärkoalition und den kur-dischen Volksschutzeinheiten(YPG), dem bewaffneten Arm derSDF. Am Einsatz, der am Sams-tagabend begann und «Wut desEuphrats» heisse, seien 30 000Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7

SchattdorfSo leben die Menschen mitBehinderung in der SBU. 11

JungpolitikerDie Junge CVP Schweiz fasstin Altdorf ihre Parolen. 13

BEILAGETV-WOCHE

Bücher 8Kultur 9

InhaltAgenda 30

Ratgeber 10Rätsel 22

Sport 23–27Todesanzeigen 21

TV/Radio 18Wetter 10

Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve vonBergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). DieViertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungenergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016)

Spektakuläres 2:2 zwischendemFCLundYB

ErfinderLars Rominger, Bruder von Ex-Veloprofi Toni, ist innovativsterUnternehmer der Schweiz. 17

Rolf SeegerVerkehrsmediziner

«ZehntausendeSeniorenwerdensichansSteuersetzen,dieesnichtmehr sollten.»

Kommentar

ZumSchadenderSicherheitDie Sache ist so gutwie ge-ritzt:Voraussichtlich ab Mitte2018 müssen die Senioren erstmit 75 anstatt wie heute mit70 Jahren zum ersten obligato-rischen Medizincheck antreten,der ihnen die Fahrtüchtigkeitbescheinigt. Verkehrsmedizinerhaben wenig Hoffnung, dassdie Bundesparlamentarier ihreMeinung noch ändern. Den-noch wehren sie sich gegen diehöhere Alterslimite – aus ver-ständlichen Gründen. Es isterfreulich, dass sich immermehr Senioren im fortgeschrit-tenen Alter einer guten Ge-sundheit erfreuen. Das ändertaber nichts daran, dass dasRisiko medizinischer Problemesteigt. Es ist daher sinnvoll,dass Senioren ab 70 Jahrenregelmässig abchecken müs-sen, ob sie physisch und psy-chisch noch genug gut gerüstetsind fürs Autofahren.

Dafür spricht auch die Statistik.Zahlen des Bundesamtes fürVerkehr zeigen, dass die kanto-nalen Verkehrsämter im Ver-gleich zu den jüngeren bei den70- bis 74-jährigen Autofahrernviel mehr Ausweisentzügeverfügen. Allein im letzten Jahrwaren es 836. Dazu kommenTausende Lenker, die nach derersten obligatorischen medizi-nischen Kontrolle freiwillig aufdas «Billett» verzichten.

Mit anderen Worten: Steigt dieAlterslimite auf 75 Jahre, setzensich Tausende Senioren ansSteuer, die es aus gesundheit-licher Sicht nicht mehr tunsollten. Das Eingeständnis, dassman nicht mehr fahren sollte,ist für viele ein emotionalschwieriger Moment, weil esein Teil des Älterwerdens ist.Auf diese Befindlichkeit sollenBehörden und Ärzte im persön-lichen Kontakt mit BetroffenenRücksicht nehmen. Es ist aberkein Grund, die Regeln generellzu Ungunsten der Verkehrs-sicherheit abzuändern.

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Montag, 7. November 2016

Urchig undgemütlichAn der Älplerchilbi Alpnach hatauch Besinnung ihren Platz. 13

BEILAGETV-WOCHE

Mediziner befürchtenmehrTote imStrassenverkehr

Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahreerhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.

Kari Kälin

Sie würden noch wollen, dürfenaber nicht mehr Auto fahren: Imletzten Jahr haben kantonaleStrassenämter 836 Lenkern imAlter von 70 bis 74 Jahren denFahrausweis wegen gesundheitli-cherProblemeentzogen.Ausdie-sen Gründen mussten in dieserAltersklasse im Jahr 2010 noch503Autofahrerden«Permis»ab-geben. Danach ist die Zahl ten-denziell gestiegen, mit einemAusreisser nach oben im Jahr

2011 (913). Trotz dieser Statistikhat das Parlament entschieden,die Alterslimite der obligatori-schenärztlichenKontrollevon70auf 75 Jahre hochzuschrauben.DerbekannteVerkehrsmedizinerRolf Seeger rechnet deshalb mitmehrTotenundSchwerverletztenim Strassenverkehr.

«Im Alter zwischen 65 und75 Jahren sinkthäufigdie Sehleis-tung. Auch Demenzkrankheitennehmen ihren Anfang», sagtSeeger. Er geht davon aus, dasssich mit dem Kontrollalter 75

«Zehntausende Senioren ansSteuer setzenwerden,dieesnichtmehr sollten». Im Parlamentargumentierten Befürworter derhöheren Alterslimite, die Senio-ren seien heute fitter als noch inden 1970er-Jahren. Die Wahr-scheinlichkeit, dass Senioren ineinen Autounfall mit Todesfolgeoder einer schweren Verletzungverwickelt sind, ist in der Tat ge-mäss Statistiken der Beratungs-stelle für Unfallverhütung deut-lichniedrigeralsbei Junglenkern.Kommentar 6. Spalte 5

Beliebtes«Bärghuis»

Obwalden «Wir wurden teilstotal überrollt», sagt Heidi Küng,Gastgeberin im «Bärghuis» aufSchönbüel, zur kurzen, aber in-tensiven Saison zwischen EndeAugustundEndeOktober.NebenWanderern und Bikern zog dasAngebot des «Bärghuis» auch amAbend Gäste aus dem Tal an. Siehabe viele «extrem positive»Rückmeldungen erhalten, sagtHeidi Küng.

Am 25. Dezember starten sieund ihr Team in die erste Winter-saison. Sie wolle die Ressourcenoptimieren. Sicher sei, dass eseine Angebotsanpassung gebenwerde, eine kleinere Karte zurVereinfachung und Beschleuni-gung der Abläufe. 11

IS gerät weiterunter Druck

Syrien Die kurdisch dominiertenSyrischen Demokratischen Kräf-te (SDF) haben ihre Offensive aufdie IS-Hochburg Rakka im Nord-osten Syriens begonnen. EineKommandantin der SDF sagte aneiner Medienkonferenz in AinIssa, rund 50 Kilometer nördlichvon Rakka, man werde Schritt fürSchritt vorgehen. Die Sicherheitvon Zivilisten habe Vorrang.

Unterstützt würden die An-greifer von einer US-geführtenMilitärkoalition und den kur-dischen Volksschutzeinheiten(YPG), dem bewaffneten Arm derSDF. Am Einsatz, der am Sams-tagabend begann und «Wut desEuphrats» heisse, seien 30 000Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7

Bücher 8Kultur 9

InhaltAgenda 30

Ratgeber 10Rätsel 22

Sport 23–27Todesanzeigen 21

TV/Radio 18Wetter 10

Rolf SeegerVerkehrsmediziner

«ZehntausendeSeniorenwerdensichansSteuersetzen,dieesnichtmehr sollten.»

Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve vonBergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). DieViertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungenergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016)

Spektakuläres 2:2 zwischendemFCLundYB

ErfinderLars Rominger, Brudervon Ex-Veloprofi Toni, istinnovativster Unterneh-mer der Schweiz. 17

Kommentar

ZumSchadenderSicherheitDie Sache ist so gutwie ge-ritzt:Voraussichtlich ab Mitte2018 müssen die Senioren erstmit 75 anstatt wie heute mit70 Jahren zum ersten obligato-rischen Medizincheck antreten,der ihnen die Fahrtüchtigkeitbescheinigt. Verkehrsmedizinerhaben wenig Hoffnung, dassdie Bundesparlamentarier ihreMeinung noch ändern. Den-noch wehren sie sich gegen diehöhere Alterslimite – aus ver-ständlichen Gründen. Es isterfreulich, dass sich immermehr Senioren im fortgeschrit-tenen Alter einer guten Ge-sundheit erfreuen. Das ändertaber nichts daran, dass dasRisiko medizinischer Problemesteigt. Es ist daher sinnvoll,dass Senioren ab 70 Jahrenregelmässig abchecken müs-sen, ob sie physisch und psy-chisch noch genug gut gerüstetsind fürs Autofahren.

Dafür spricht auch die Statistik.Zahlen des Bundesamtes fürVerkehr zeigen, dass die kanto-nalen Verkehrsämter im Ver-gleich zu den jüngeren bei den70- bis 74-jährigen Autofahrernviel mehr Ausweisentzügeverfügen. Allein im letzten Jahrwaren es 836. Dazu kommenTausende Lenker, die nach derersten obligatorischen medizi-nischen Kontrolle freiwillig aufdas «Billett» verzichten.

Mit anderen Worten: Steigt dieAlterslimite auf 75 Jahre, setzensich Tausende Senioren ansSteuer, die es aus gesundheit-licher Sicht nicht mehr tunsollten. Das Eingeständnis, dassman nicht mehr fahren sollte,ist für viele ein emotionalschwieriger Moment, weil esein Teil des Älterwerdens ist.Auf diese Befindlichkeit sollenBehörden und Ärzte im persön-lichen Kontakt mit BetroffenenRücksicht nehmen. Es ist aberkein Grund, die Regeln generellzu Ungunsten der Verkehrs-sicherheit abzuändern.

Kari Kä[email protected]

Kehrtwendebei Fussfesseln

Zentralschweiz Ab 2018 soll inder ganzen Schweiz die Überwa-chung von Hausarrest mittelselektronischerFussfesselmöglichsein. In der Zentralschweiz ver-zichtete man in den vergangenenJahren auf den Aufbau einer eige-nen Infrastruktur. Der «erhebli-che zusätzliche Aufwand» sei zugross,manwarteaufeinegesamt-schweizerische Lösung, sagte derLuzerner SVP-Justizdirektor PaulWiniker vor einem Jahr. NunschliessensichdieZentralschwei-zer Kantone unter der Federfüh-rungvonLuzerndemZürcherRe-gime an – weil eine landesweiteLösungnichtbereitsteht.DieZür-cher Infrastruktur soll bis 2023genutzt werden. (uus.) 16

Prof. Dr. Reiner Eichenberger kommt!10. November 2016, 19.30

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Montag, 7. November 2016

Kunst amBauGraffiti verschönern dieFassade der ARA Rotzwinkel. 13

BeharrlichBesuch beim harten Kern derAnti-AKW-Bewegung. 3

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Mediziner befürchtenmehrTote imStrassenverkehr

Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahreerhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.

Kari Kälin

Sie würden noch wollen, dürfenaber nicht mehr Auto fahren: Imletzten Jahr haben kantonaleStrassenämter 836 Lenkern imAlter von 70 bis 74 Jahren denFahrausweis wegen gesundheitli-cherProblemeentzogen.Ausdie-sen Gründen mussten in dieserAltersklasse im Jahr 2010 noch503Autofahrerden«Permis»ab-geben. Danach ist die Zahl ten-denziell gestiegen, mit einemAusreisser nach oben im Jahr

2011 (913). Trotz dieser Statistikhat das Parlament entschieden,die Alterslimite der obligatori-schenärztlichenKontrollevon70auf 75 Jahre hochzuschrauben.DerbekannteVerkehrsmedizinerRolf Seeger rechnet deshalb mitmehrTotenundSchwerverletztenim Strassenverkehr.

«Im Alter zwischen 65 und75 Jahren sinkthäufigdie Sehleis-tung. Auch Demenzkrankheitennehmen ihren Anfang», sagtSeeger. Er geht davon aus, dasssich mit dem Kontrollalter 75

«Zehntausende Senioren ansSteuer setzenwerden,dieesnichtmehr sollten». Im Parlamentargumentierten Befürworter derhöheren Alterslimite, die Senio-ren seien heute fitter als noch inden 1970er-Jahren. Die Wahr-scheinlichkeit, dass Senioren ineinen Autounfall mit Todesfolgeoder einer schweren Verletzungverwickelt sind, ist in der Tat ge-mäss Statistiken der Beratungs-stelle für Unfallverhütung deut-lichniedrigeralsbei Junglenkern.Kommentar 6. Spalte 5

Rundbahn rücktin die Ferne

Nidwalden Bei der LeichtathletikNidwalden macht sich Ernüchte-rung breit. Der 2011 gestarteteAnlauf für eine 400-Meter-Rundbahn bei der SportanlageEichli in Stans ist versandet. DieFinanzierung eines solchen Pro-jekts ist der Knackpunkt. DerKanton hat signalisiert, dass erdie Bahn finanziell unterstützenwürde. Allerdings bräuchte esgrosse Eigenleistungen des Ver-eins. Bei der Gemeinde Stanssteht eine 400-Meter-Laufbahnnicht oben auf der Prioritäten-liste. Laut Gemeinderat LukasArnold müsse Stans andere vor-dringliche Infrastrukturvorhabenstemmen und stecke finanziell inengen Schuhen. (red.) 11

IS gerät weiterunter Druck

Syrien Die kurdisch dominiertenSyrischen Demokratischen Kräf-te (SDF) haben ihre Offensive aufdie IS-Hochburg Rakka im Nord-osten Syriens begonnen. EineKommandantin der SDF sagte aneiner Medienkonferenz in AinIssa, rund 50 Kilometer nördlichvon Rakka, man werde Schritt fürSchritt vorgehen. Die Sicherheitvon Zivilisten habe Vorrang.

Unterstützt würden die An-greifer von einer US-geführtenMilitärkoalition und den kur-dischen Volksschutzeinheiten(YPG), dem bewaffneten Arm derSDF. Am Einsatz, der am Sams-tagabend begann und «Wut desEuphrats» heisse, seien 30 000Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7

Bücher 8Kultur 9

InhaltAgenda 30

Ratgeber 10Rätsel 22

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Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve vonBergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). DieViertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungenergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016)

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Rolf SeegerVerkehrsmediziner

«ZehntausendeSeniorenwerdensichansSteuersetzen,dieesnichtmehr sollten.»

ErfinderLars Rominger, Brudervon Ex-Veloprofi Toni, istinnovativster Unterneh-mer der Schweiz. 17

Kommentar

ZumSchadenderSicherheitDie Sache ist so gutwie ge-ritzt:Voraussichtlich ab Mitte2018 müssen die Senioren erstmit 75 anstatt wie heute mit70 Jahren zum ersten obligato-rischen Medizincheck antreten,der ihnen die Fahrtüchtigkeitbescheinigt. Verkehrsmedizinerhaben wenig Hoffnung, dassdie Bundesparlamentarier ihreMeinung noch ändern. Den-noch wehren sie sich gegen diehöhere Alterslimite – aus ver-ständlichen Gründen. Es isterfreulich, dass sich immermehr Senioren im fortgeschrit-tenen Alter einer guten Ge-sundheit erfreuen. Das ändertaber nichts daran, dass dasRisiko medizinischer Problemesteigt. Es ist daher sinnvoll,dass Senioren ab 70 Jahrenregelmässig abchecken müs-sen, ob sie physisch und psy-chisch noch genug gut gerüstetsind fürs Autofahren.

Dafür spricht auch die Statistik.Zahlen des Bundesamtes fürVerkehr zeigen, dass die kanto-nalen Verkehrsämter im Ver-gleich zu den jüngeren bei den70- bis 74-jährigen Autofahrernviel mehr Ausweisentzügeverfügen. Allein im letzten Jahrwaren es 836. Dazu kommenTausende Lenker, die nach derersten obligatorischen medizi-nischen Kontrolle freiwillig aufdas «Billett» verzichten.

Mit anderen Worten: Steigt dieAlterslimite auf 75 Jahre, setzensich Tausende Senioren ansSteuer, die es aus gesundheit-licher Sicht nicht mehr tunsollten. Das Eingeständnis, dassman nicht mehr fahren sollte,ist für viele ein emotionalschwieriger Moment, weil esein Teil des Älterwerdens ist.Auf diese Befindlichkeit sollenBehörden und Ärzte im persön-lichen Kontakt mit BetroffenenRücksicht nehmen. Es ist aberkein Grund, die Regeln generellzu Ungunsten der Verkehrs-sicherheit abzuändern.

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Zentralschweiz Ab 2018 soll inder ganzen Schweiz die Überwa-chung von Hausarrest mittelselektronischerFussfesselmöglichsein. In der Zentralschweiz ver-zichtete man in den vergangenenJahren auf den Aufbau einer eige-nen Infrastruktur. Der «erhebli-che zusätzliche Aufwand» sei zugross,manwarteaufeinegesamt-schweizerische Lösung, sagte derLuzerner SVP-Justizdirektor PaulWiniker vor einem Jahr. NunschliessensichdieZentralschwei-zer Kantone unter der Federfüh-rungvonLuzerndemZürcherRe-gime an – weil eine landesweiteLösungnichtbereitsteht.DieZür-cher Infrastruktur soll bis 2023genutzt werden. (uus.) 16

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