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1 Jahrgang 23 | Nummer 1/90 | Oktober 2013 Erasmus+ Bildung – Jugend – Sport

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1Jahrgang 23 | Nummer 1/90 | Oktober 2013

Erasmus+ Bildung – Jugend – Sport

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INHALT

Hubert DürrsteinEditorial

Ernst GesslbauerWofür steht das Plus?

Nina PrinzErasmus+. Das neue EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport

Erasmus+. Die neue Programmstruktur

Neues für Antragsteller/innen bei Erasmus+

Ursula PanuschkaComenius und eTwinning+. Erasmus+ bündelt alles unter einem Dach

Martin PrinzLeonardo da Vinci. Macht Erasmus+ alles neu?

Gerhard Volz | Martina FriedrichErasmus+ im Hochschulbereich

Zusammenarbeit von Hochschulen mit Drittstaaten

Ursula Panuschka Erwachsenenbildung – Quo vadis?

Carin Dániel Ramírez-SchillerErasmus+. Sektorenübergreifender Policy Support

Christian Kreiner | Richard MessnarzAQUA – Knowledge Alliance for Training, Quality and Excellence in Automotive

Brigitte Kriszt | Ina Maria Eisbacher | Karin Rehatscheke-inspiration – European Knowledge Alliances

Barbara Hämmerle | Gerhard MoßhammerErasmus+. Jugend in Aktion

OeAD-Events Erste nationale ECVET-Konferenz

OeAD-Events: Oktober, November, Dezember 2013

Katrin Karner-KalchbrennerHochschulen in Kinderhand

OeAD-EventsQualitätsmanagement als Führungsaufgabe in der Berufsbildung

›Wo liegt Prag von Wien aus gesehen?‹

Stefan Gössinger | Eduard Doujak | Christian Bauer | Markus LenarcicNachhaltige Energieplanung und Analyse in Nepal

OeAD-Kommunikation unter neuer Leitung

Impressum

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Hubert Dürrstein

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

nach sieben erfolgreichen Jahren geht das Programm für lebens- langes Lernen am 1. Jänner 2014 in die nächste Runde. Vieles – und das betrifft nicht nur den Namen – ist neu: Grund genug, die vor-liegenden OeAD-News dem neuen Programm Erasmus+ zu widmen und sich auch das ›Plus‹ näher anzusehen. Das Plus steht für die neu-en Bereiche Jugend und Sport, die dieses ursprünglich auf Bildung ausgerichtete Programm ergänzen. Das Plus steht auch für die ver-stärkte internationale Zusammenarbeit der Hochschulen, wozu un-ter anderem bestehende Programme wie ERASMUS MUNDUS, TEM-PUS oder EDULINK zusammengeführt und organisatorisch besser integriert werden. Und schließlich steht das Plus für höhere Mittel: Es stehen insgesamt rund 15 Mrd. Euro für den Austausch von Schüler/innen, Studierenden, Lehrlingen und Lehrenden in den Jahren 2014 bis 2020 zur Verfügung, was einer Budgetsteigerung von zirka 40 % entspricht. 1,2 Mrd. Euro entfallen auf Kooperationen mit Dritt- staaten. Erasmus+ ermöglicht damit bis zu 5 Mio. Menschen, Erfah-rungen im Ausland zu sammeln.

Das neue Programm beruht auf der Prämisse, dass Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung die Beschäftigungsaussich-ten der Menschen erhöhen und den wirtschaftlichen Wohlstand in Europa sichern. Bildung ist ein wichtiger Schlüsselfaktor und soll dazu beitragen, das Potenzial der Menschen – unabhängig von ihrem Alter oder ihrem Hintergrund – auszuschöpfen.

Der Österreichische Austauschdienst bleibt seinem Kerngeschäft treu und setzt als nationale Agentur die Agenden im Bereich Bildung in Österreich um. 77 % – und damit der Großteil – des Programmbud-gets sind diesem Bereich zugeordnet. Das Ziel ist es, im Rahmen von Erasmus+ die erfolgreiche Arbeit der Nationalagentur fortzusetzen. Wir sind davon überzeugt, dass die nächste Generation der EU- Bildungsprogramme ganz neue Perspektiven der Gestaltung von Mobilität und europäischer und internationaler Bildungszusammen-arbeit aufzeigt und sich daraus wieder interessante Herausforderun-gen ergeben.

Neben dem Schwerpunkt Erasmus+ zeigen die vorliegenden OeAD-News auf, was sich sonst noch in den letzten Monaten getan hat oder was demnächst geplant ist. Ich möchte hier besonders auf einen Beitrag zur Nachbarschaftskonferenz ›Neighbours.HigherEducation.Cooperation‹ aufmerksam machen, den Sie auf Seite 25 lesen kön-nen. Von 3. bis 5. Juli diskutierten rund 300 in- und ausländische Expertinnen und Experten, wie die Zusammenarbeit zwischen Hoch-schulen in Österreich und ost- und südosteuropäischen Ländern ver-bessert werden kann.

Bereits die Kleinsten für Forschung interessieren wollen die öster-reichischen KinderUniversitäten, die seit über zehn Jahren wertvolle Vermittlungsarbeit leisten. Young Science – das Zentrum für die Zu-sammenarbeit zwischen Wissenschaft und Schule – bot nun erstmals den Organisator/innen der Kinder- und JuniorUniversitäten ein Netz-werktreffen an, wo sie ihre Erfahrungen austauschen konnten.

Abschließend möchte ich noch auf eine Veranstaltung hinweisen, die die Österreichische Referenzstelle für Qualität in der Berufsbildung (ARQA-VET) gemeinsam mit dem BMUKK organisiert: Am 2. Dezem-ber 2013 findet im Schloss Wilhelminenberg in Wien eine Konferenz zum Thema ›Qualitätsmanagement als Führungsaufgabe in der Be-rufsbildung‹ statt, zu der wir Sie herzlich einladen.

Ich wünsche eine interessante Lektüre,Ihr Hubert Dürrstein

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Ernst Gesslbauer

Wofür steht das Plus?Fortführung und Weiterentwicklung der Kooperations- möglichkeiten im Bildungsbereich in Europa

Ernst Gesslbauer ist Leiter der Nationalagentur Lebenslanges Lernen bei der OeAD-GmbH.

Das EU-Programm für lebenslanges Lernen konnte, wie schon seine Vorläuferprogramme Sokrates und Leonardo da Vinci, sehr erfolgreich in Österreich umgesetzt werden. Im Zeitraum 2007 bis 2013 sind annähernd 100.000 Menschen, gefördert durch Maßnahmen und Projekte im Programm für lebenslanges Ler-nen in Österreich, mobil geworden. Österreichische Bildungs-einrichtungen nutzten aktiv die Möglichkeit, sich in rund 3.600 Projekten europaweit zu vernetzen, auszutauschen, vonein-ander zu lernen, partnerschaftlich Lehr- und Lernangebote an nationale Gegebenheiten anzupassen oder auf andere Sekto-ren zu übertragen bzw. neue Inhalte und Bildungsangebote zu entwickeln. Darüber hinaus hat das Programm für lebenslanges Lernen auch wesentlich zur Umsetzung politischer Prioritäten auf europäischer und nationaler Ebene beigetragen. Dazu zählen u. a. Maßnahmen zur Sichtbarmachung, Vergleichbarkeit und An-erkennung von Qualifikationen, Aktivitäten zum Thema Qualität und Qualitätssicherung, zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen oder zur Internationalisierung von Bildung.

Erasmus+, die neue Programmgeneration ab 2014, stellt eine not-wendige und mehr als sinnvolle Fortführung und Weiterentwick-lung der Kooperationsmöglichkeiten im Bildungsbereich in Europa dar. Die Ausrichtung des Programms orientiert sich an der Strate-gie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Für den Bildungsbereich wurden hier ehrgeizige Ziele definiert. So soll die Quote der Schulabbrecher/innen auf unter 10 % gesenkt werden und mindestens 40 % der 30- bis 34-Jährigen die Möglichkeit haben, einen Hochschulabschluss oder einen gleich-wertigen Abschluss zu erlangen. Der strategische Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung (ET 2020) definiert Bildung bis 2020 wei-terhin als prioritäres Anliegen. Über die Zusammenarbeit und den

Austausch auf europäischer Ebene soll die Qualität und Effizienz der Bildungs-systeme in Europa gesteigert werden. Im Mittelpunkt der Zusammenar-beit soll dabei unter anderem stehen, lebenslanges Lernen und die Mobilität von Lernenden Wirklichkeit werden zu lassen. Vor diesem Hintergrund erhält auch die Mobilität im Programm Eras-mus+ einen sehr hohen Stellenwert. Mindestens 63 % des für Projekte vorgesehenen Programmbudgets ste-hen ab 2014 für Mobilitätsaktivitäten zur Verfügung. 28 % der Mittel sollen hingegen für Kooperationsprojek-

te verwendet werden. Bei den unter Erasmus+ durchgeführten Projektko-operationen wird ein verstärkter Fokus auf den durch die Projekte generierten europäischen Mehrwert gelegt wer-den. Die erzielten Ergebnisse sollen Auswirkungen auf die Bildungssys-teme der Mitgliedstaaten haben und andere Initiativen, Programme und Maßnahmen sinnvoll ergänzen und mögliche Synergien nutzen. Erasmus+ soll zur Fortführung und Ausweitung bisheriger Initiativen zum Einsatz von Transparenz und Anerkennungsinstru-menten im Bildungsbereich beitragen.

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Im allgemeinbildenden Schulwesen ist beabsichtigt, die Zusammenarbeit zwischen Schulen in Europa weiter zu steigern, ebenso wie die Mobilität von Lehrkräften, schulischem Personal und Lernenden. Diese Ausweitung der Kooperationen soll zum einen zur Ver-besserung der Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben, Rechnen, zum ande-ren zur Stärkung der beruflichen Kom-petenzen von schulischem Personal beitragen sowie u. a. der Verbesserung der Bildungschancen für benachteilige Kinder dienen.

Im Hochschulbereich wird Erasmus+ zu einer verstärkten internationalen Dimension der Zusammenarbeit und, neben der Steigerung der Qualität der Hochschulbildung in Europa, auch zur Entwicklung der Hochschulbildung in Drittländern beitragen. Für die berufli-che Bildung wird durch Erasmus+ unter anderem angestrebt, durch qualita-tiv hochwertige Auslandspraktika die Lücke zwischen Ausbildung und den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu schließen. Dadurch soll die Beschäf-tigungsfähigkeit junger Menschen verbessert und ein Beitrag zum Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit ge-leistet werden.

Im Bereich der Erwachsenenbildung wird der Schwerpunkt von Erasmus+ auf Angeboten für gering qualifizierte Bürgerinnen und Bürger und der För-derung flexibler Lernpfade und Ange-bote im zweiten Bildungsweg liegen.

Da Erasmus+ als integriertes Programm neben Bildung auch die Bereiche Jugend und Sport abdeckt, stellt die sektorenübergreifende Zusammen-arbeit zwischen den einzelnen Bil-dungsbereichen und Jugend eine neue Kooperationsmöglichkeit des Pro-grammes dar. In diesem Rahmen sol-len bestehende Synergien genutzt und neue Synergien geschaffen werden.

Alles in allem deckt Erasmus+ ein brei-tes Spektrum an politisch relevanten Themenstellungen und Herausforde-rungen ab und bietet jedem Einzelnen sowie Einrichtungen und Organisati-onen im Bildungsbereich die Chance, von den Möglichkeiten des Program-mes zu profitieren, aber auch, einen Beitrag zur Verwirklichung der europä-ischen Ziele zu leisten. Das Jahr 2020 wird uns zeigen, welchen Beitrag Eras-mus+ für ein prosperierendes Europa wirklich leisten konnte und welches die neuen Anforderungen ab 2020 sein

werden. Bis dahin wollen wir gemeinsam daran ar-beiten, für Österreich die bisherige Erfolgsgeschichte der Bildungsprogramme fortzuschreiben.

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Es ist wieder soweit: Sieben Jahre haben die österreichischen Bildungsakteurin-nen und -akteure das Programm für lebenslanges Lernen als Bündelung von Schul-, Berufs- und Hochschulbildung unter einem Programmdach kennen-gelernt und mit Mobilitätsmaßnah-men, Partnerschaften und Innovations-projekten mit Leben erfüllt. Im Jänner 2014 startet nun das Nachfolgepro-gramm auf dem Bildungsmarkt. Eras-mus+, so der neue Name, hat ebenfalls eine Laufzeit von sieben Jahren.

Von der Bildungscommunity wird das neue Programm mit Spannung erwar-tet, zumal hier ein neuer integrativer Ansatz bei der Programmentwicklung gewählt wurde. Die Fördermöglichkei-ten wurden gebündelt und in drei Akti-onslinien zusammengefasst. Das neue Programm deckt darüber hinaus nicht nur alle Bildungssektoren ab, sondern widmet sich in eigenen Kapiteln auch den Bereichen Jugend und Sport.

Damit folgt Erasmus+ neben dem Pro-gramm für lebenslanges Lernen auch dem EU-Programm Jugend in Aktion nach und bringt des Weiteren die in-ternationalen Programme Erasmus, TEMPUS, ALFA, EDULINK sowie das Pro-gramm für die Zusammenarbeit mit in-dustrialisierten Ländern unter ein Dach. Somit deckt Erasmus+ auch die Koope-ration mit Drittstaaten, vorwiegend im Hochschulbereich, ab.

Budgetär wird Erasmus+ für die gesamte Laufzeit mit voraussichtlich 14,783 Mrd. Euro (inflations- angepasst für 2013) ausgestattet sein. Für die Koope-ration mit den Drittstaaten stehen zusätzlich etwa 1,192 Mrd. Euro aus Instrumenten im Bereich der Außenbeziehungen zur Verfügung. Mit diesen Finanz-mitteln können insgesamt bis zu fünf Mio. Lernmobi-litäten von Einzelpersonen im Zeitraum 2014 bis 2020 gefördert werden. Alleine drei Mio. Studierende und Schüler/innen in der beruflichen Ausbildung sowie Lehrlinge werden von Erasmus+ profitieren. Darüber hinaus können eine Mio. Lehrende und 500.000 junge Menschen an Freiwilligentätigkeiten und Austausch-

Nina Prinz

Erasmus+Das neue EU-Programm für Bildung, Jugend und Sport: Laufzeit 2014 bis 2020

Nina Prinz ist Mitarbeiterin der Nationalagentur Lebenslanges Lernen bei der OeAD-GmbH und zuständig für die Vorbereitung der neuen Programmgeneration Erasmus+.

programmen teilnehmen. Für den Bereich der Koope-rationsprojekte können mehr als 20.000 strategische Partnerschaften, 400 Wissensallianzen und ›Sector Skills Alliances‹ sowie 1.000 internationale Partner-schaften mit Drittstatten gefördert werden.

Die Verordnung zu Erasmus+ definiert für alle durch das Programm abgedeckten Bereiche übergeordnete Zielsetzungen: Die geförderten Projekte sollen zur Errei-chung der Ziele der Strategie Europa 20201 beitragen. Einen weiteren Hintergrund bildet die Strategie ET 2020 (Education and Training 2020), die die Verwirklichung der Ziele des strategischen Rahmens für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung anstrebt. Die Projekte sollen zudem die nachhaltige Entwicklung des Hochschulwesens in Drittländern forcieren. Nicht zuletzt werden mit den Pro-jekten die allgemeinen Ziele des erneuerten Rahmens für jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa (2010 bis 2018) sowie die Entwicklung einer europäischen Dimen-sion im Sport, insbesondere im Breitensport, entspre-chend dem Arbeitsplan der EU für den Sport verfolgt.

Für den Bildungsbereich stehen darüber hinaus fol-gende Anliegen im Zentrum:

Æ Verbesserung des Niveaus der Schlüsselkompe-tenzen und -fertigkeiten

Æ Förderung von Qualitätsverbesserungen, Innovationsexzellenz und Internationalisierung auf Ebene der Bildungs- und Berufsbildungsein-richtungen

Æ Förderung der Entstehung eines europäischen Raums des lebenslangen Lernens zur Ergänzung politischer Reformen auf nationaler Ebene und zur Unterstützung der Modernisierung der Syste-me der allgemeinen und beruflichen Bildung ©

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Æ Verbesserung der internationalen Dimension der allgemeinen und beruflichen Bildung

Æ Verbesserung des Sprachunterrichts und des Sprachenerwerbs

Æ Förderung der Exzellenz in der Lehre und For-schung zur europäischen Integration

Als mögliche Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziel-setzungen sieht Erasmus+ gebündelt drei Aktionslini-en vor:

Die Lernmobilität von Einzelpersonen umfasst die Mobilität von Studierenden und Personen in der be-ruflichen Erstausbildung. Studierende können dabei einen Teil ihres Studiums oder ein Berufspraktikum im Ausland absolvieren. Graduierten steht ebenso die Möglichkeit eines berufspraktischen Aufenthaltes offen wie Schüler/innen in der beruflichen Erstausbil-dung und Lehrlingen. Weiter forciert werden soll dar-über hinaus die Mobilität von Lehrenden und Personal von Bildungseinrichtungen aus allen Bildungssekto-ren. Unterstützt wird zusätzlich die internationale Mo-bilität in und aus Drittländern im Hochschulbereich. Die Lernmobilitäten unter Erasmus+ werden dezent-ral von den Nationalagenturen in den einzelnen Pro-grammländern abgewickelt.

Die Aktionslinie Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch bewähr-ter Verfahren fasst unter der Fördermöglichkeit strategische Partnerschaften sektorale und sek-torenübergreifende Kooperationen zwischen Or-ganisationen, die im Bereich Bildung bzw. Jugend aktiv sind, zusammen. Strategische Partnerschaf-ten können unterschiedlichste Aktivitäten zum Inhalt haben, wie die Entwicklung, Testung und Imple-mentierung von innovativen Ansätzen im Bildungs-bereich, Maßnahmen zur Förderung der Transparenz und Anerkennung von Qualifikationen, Kooperatio-nen zwischen regionalen Entscheidungsträger/innen

oder zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen. Auch Mobilitäts-maßnahmen können innerhalb von strategischen Partnerschaften organi-siert und durchgeführt werden, sofern sie maßgeblich zur Erreichung der Pro-jektzielsetzungen beitragen.

Die strategischen Partnerschaften wer-den ebenso wie die Lernmobilitäten de-zentral abgewickelt. Zentral in Brüssel verwaltet werden hingegen sogenann-te Wissensallianzen und ›Sector Skills Alliances‹.

Bei den Wissensallianzen handelt es sich um Kooperationsprojekte zwi-schen Hochschuleinrichtungen und der Arbeitswelt zur Bereitstellung re-levanter Lernangebote, einschließlich der Entwicklung neuer Curricula und pädagogischer Ansätze. ›Sector Skills Alliances‹ – im Deutschen wenig klin-gend als ›Allianzen für branchenspezifi-sche Fertigkeiten‹ betitelt – fördern die Zusammenarbeit zwischen Bildungs-institutionen und der Arbeitswelt zur Erstellung neuer branchenspezifischer oder branchenübergreifender Curricu-la, zur Entwicklung neuer Methoden in der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie zur Umsetzung der Transparenz- und Anerkennungsinstrumente in die Praxis.

Die dritte Aktionslinie widmet sich der ›Unterstützung politischer Reformen‹ und sieht darunter u. a. Aktivitäten zur Anwendung der Transparenz- und Aner- kennungsinstrumente (wie z. B. Euro-

pass, EQR, ECTS, ECVET), die Unterstützung EU-weiter Netze sowie den politischen Dialog vor.

Nachdem die Eckpunkte des neuen Programmes nun feststehen, gilt es noch, die einzelnen Programm- bestimmungen mit Leben zu füllen, bevor die Pro-jektakteurinnen und -akteure mit konkreten Maß-nahmen und der Umsetzung in die Praxis beginnen können.So wird derzeit auf europäischer Ebene auf Hochtou-ren an den konkreten Umsetzungsbestimmungen zu Erasmus+ gearbeitet. Die Nationalagenturen sind ak-tiv in diesen Prozess eingebunden und unterstützen die Europäische Kommission in ihren Aktivitäten, alle programmrelevanten Informationen rechtzeitig für den Programmstart am 1. Jänner 2014 zur Verfügung zu haben.

In Österreich bereitet sich die OeAD-GmbH ebenfalls auf den Programmstart von Erasmus+ vor. Aktuelle Informationen zum neuen Programm sind auf der Webseite der Nationalagentur Lebenslanges Lernen zu finden:

www.lebenslanges-lernen.atwww.erasmusplus.at

Im Spätherbst 2013 führt die Nationalagentur Lebens-langes Lernen eine Reihe regionaler Informations-veranstaltungen zu Erasmus+ in den Bundesländern durch. Die österreichische Auftaktveranstaltung zu Erasmus+ wird voraussichtlich am 22. Jänner 2014 in Wien stattfinden. Nähere Informationen zu den ge-planten Veranstaltungen finden Sie in Kürze auf der Website der Nationalagentur.

1 Wachstumsstrategie der EU für eine intelligente, nachhaltige und integrative Wirtschaft für Europa mit Zielen, die die EU in den fünf Bereichen Beschäftigung, Innovation, Bildung, soziale Integration und Klima/Energie festgelegt hat

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Erasmus+Die neue Programmstruktur

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Neues für Antragsteller/innen bei Erasmus+

Alle Einrichtungen, die am Programm Erasmus+ teilnehmen möchten, müssen sich vor Antragstellung einmalig in einem einheitlichen Registrierungssystem für Institutionen online anmelden. Mit der Registrierung erhalten die Einrichtungen einen individuellen Code, der dann bei der Antragstellung in die Antragsformulare eingefügt werden muss. Dieser einmalige Zusatzaufwand wird Ihnen in den Folgejahren die Teilnahme am Programm erleichtern.

Fristen zur einmaligen Registrierung

Æ 30. Jänner 2014 für Antragsteller/innen in der Aktionslinie ›Lernmobilität von Einzelpersonen‹ Æ 30. April 2014 für Antragsteller/innen und Partnereinrichtungen der ›Strategischen Partnerschaften‹

WICHTIG!

Vorläufige Antragsfristen für Projekte unter Erasmus+

Æ 17. Februar 2014 für die Aktionslinie ›Lernmobilität von Einzelpersonen‹ Æ 30. April 2014 für ›Strategische Partnerschaften‹

Die Nationalagentur wird ab Oktober 2013 umfangreich und im Detail über das neue Programm informieren. Wir werden auch wieder in den Bundesländern Informationsveranstaltungen durchführen.

Wir freuen uns schon sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen und sind gespannt auf die zahlreichen neuen Projektvorhaben.

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Ursula Panuschka

Comenius und eTwinning+Erasmus+ bündelt alles unter einem Dach

tutionelle Antragstellung durch die Bildungseinrich-tungen ersetzt. Die Institution kann in einem Antrag mehrere Mobilitätsmaßnahmen für Pädagog/innen, Direktor/innen und schulisches Bildungspersonal in einem festgelegten Zeitraum beantragen.

Der Kooperation von zwei oder mehr Bildungsein-richtungen wird in der ›Aktionslinie 2‹ Rechnung ge-tragen: Bisher bewährte Kooperationsformen (zum Beispiel Schulpartnerschaften oder Regio-Partner-schaften) werden ergänzt durch eine Zusammenarbeit über Bildungsstufen hinweg.

Für das Comenius-Programm steht Johann Amos Comenius Pate (tschechisch Jan Amos Komenský; geboren 28. März 1592 in Südostmähren, gestorben 15. November 1670 in Amsterdam; Philosoph, Theo-loge und Pädagoge sowie Bischof der Unität der Böh-mischen Brüder). Der philosophische Grundsatz sei-ner Pädagogik lautete ›omnes omnia omnino excoli‹ (lat.). Das heißt: ›Alle alles ganz zu lehren‹ oder ›Alle alles in Rücksicht auf das Ganze zu lehren‹ [Didactica magna, caput XI, Sp.49].

In diesem Sinne soll der (vor-)schulische Ansatz auch unter Erasmus+ weitergeführt werden: Mit einem gro-ßen Angebot, einfacheren Zugängen und internatio-nalen Kooperationen für eine immens wichtige Ziel-gruppe: die Kindergärten, die Schulen, die Pädagog/ innen, die Schüler/innen und allen interessierten Per-sonen aus dem bildungspolitischen Umfeld.

›eTwinning+‹ – das hört man seit März 2013 öfter. Seither ist es möglich, Schu-len und Kindergärten aus Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, der Ukraine und Tunesien in eTwinning-Projekte aufzunehmen. eTwinning+ lie-fert damit einen aktiven Beitrag, um die Beziehungen zwischen den Ländern der Europäischen Union und jenen aus der ›unmittelbaren‹ Nachbarschaft zu stär-ken. Als Teil des neuen Programms Eras-mus+ hat die Kommission vorgeschla-gen, ›eTwinning‹ zu einer Plattform für alle Schulen auszubauen, die mit Unter-stützung der EU grenzüberschreitend zusammenarbeiten möchten.

Erasmus+ inkludiert alle Bildungs- und Lernorte

Erasmus+ wird das Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen zukünftig hei-ßen. Doch Kindergärten, Schulen und schulische Bildungsträger können auf-atmen. Das neue Bildungsprogramm fokussiert nicht nur auf Hochschulen, wie die Namensähnlichkeit mit Eras-mus suggeriert, sondern inkludiert alle Bildungsplätze und Lernorte. Die Schule wird nach wie vor ein zentraler Schwer-punkt sein, denn alles weitere Wissen

und Lernen baut darauf auf. Um diesem Schwerpunkt gerecht zu werden, hat die OeAD-GmbH 2012 die Plattform ›OeAD macht Schule‹ ins Leben gerufen. Besonders Schulen und Kindergärten profitieren von dieser Spektrumserweiterung, die mit Sparkling Sci-ence und Young Science kontinuierlich ergänzt wurde. Ein erfolgreicher Fixpunkt, der auch in der nächsten Programmperiode weitergeführt werden wird.

Was wird sich für die Pädagoginnen und Pädagogen ändern?

Anders als im Vorgängerprogramm wird es im neuen Programm quer über alle Bildungsbereiche drei Akti-onslinien mit entsprechenden Antragsverfahren ge-ben, eine übersichtlichere Struktur, ein strafferes An-tragswesen, eine vereinheitlichte Förderung und eine umfassendere Qualitätssicherung:

Æ Aktionslinie 1: Lernmobilität für Einzelpersonen Æ Aktionslinie 2: Kooperation für Innovation und

Austausch guter Praxis Æ Aktionslinie 3: Unterstützung politischer Re-

formen.

Bildungspersonal rückt als Multiplikator und Wissens-vermittler noch stärker ins Zentrum. Die Förderung der Mobilität von Lehrkräften wird fortgesetzt und als eigene Aktionslinie noch mehr hervorgehoben. Die bisher praktizierte individuelle Antragstellung von Einzelpersonen wird wegfallen und durch eine insti-

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Ursula Panuschka ist Bereichs-leiterin für Comenius und Grundtvig in der National-agentur Lebenslanges Lernen bei der OeAD-GmbH.

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Martin Prinz

Leonardo da Vinci Macht Erasmus+ alles neu?

Das europäische Berufsbildungspro-gramm Leonardo da Vinci hat auch nach 19 Jahren nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Das Innovationspotenzial der österreichischen Berufsbildungsein-richtungen ist sehr groß, Projektideen werden und wurden erfolgreich im Rah-men von Innovationstransferprojekten, Innovationsentwicklungsprojekten und Partnerschaftsprojekten umge-setzt. Die Nachfrage nach Mobilitäts-projekten ist groß wie nie.

Nun steht das neue Programm Eras-mus+ vor der Tür, und wie bei jedem Programmwechsel zuvor ist bei unseren Kundinnen und Kunden die Neugierde und die Erwartungshaltung groß, was da kommen wird. Gleichzeitig besteht Sorge, ob das, was bisher erfolgreich im Rahmen von Projekten umgesetzt wer-den konnte, auch in Zukunft möglich sein wird.

So viel vorweg: Die Marke Leonardo da Vinci bleibt unter dem Dach von Eras-mus+ erhalten, zumindest bis 2020. So wie bisher werden auch im neuen Bil-dungsprogramm Mobilitäts- und Inno-vationsprojekte durchgeführt werden können. Zusammengefasst sind diese in zwei sogenannten Aktionslinien, ei-nerseits in die ›Aktionslinie 1 – Lernmo-bilität von Einzelpersonen‹, anderer-

seits in die ›Aktionslinie 2 – Strategische Partnerschaften‹.

Im Rahmen von Mobilitätsprojekten werden Schüler/innen und Lehrlinge (VET Students) im neuen Programm die Möglichkeit haben, Auslandspraktika mit einer Dauer von zwei Wochen bis zu zwölf Monaten zu absolvieren. Dies be-deutet eine deutliche Verlängerung der maximal möglichen Aufenthaltsdauer. Für Fachkräfte der beruflichen Bildung (VET Staff) wurde die Mindestaufent-haltsdauer verkürzt. Diese Zielgruppe hat nun die Möglichkeit, für mindestens zwei Tage und maximal zwei Monate berufsbezogene Auslandsaufenthalte zu absolvieren. Die Graduiertenmobi-lität ist von Leonardo da Vinci zu Eras-mus gewandert, dadurch wird nun die Mobilität von Studierenden und Gradu-ierten sinnvollerweise im Rahmen eines Teilprogramms abgewickelt.

Die Aktionslinie ›Strategische Part-nerschaften für Berufsbildung‹ um-fasst alle bisherigen Leonardo da Vinci-Innovationsprojekte (Inno-vationstransfer und -entwicklung, Partnerschaften). Im Innovations- bereich wird vieles, was bisher als ›zen-trales Projekt‹ in Brüssel einzureichen war, ebenfalls dezentral bei der Natio-nalagentur einzureichen sein. Es wird

bei zentral in Brüssel einzureichenden Projekten aber auch neue Möglichkeiten geben, so zum Beispiel die Sector Skills Alliances.

Neu ist, dass alle Einrichtungen, die am Programm Erasmus+ teilneh-men möchten, sich registrieren müssen. Voraussichtliche Termine - Aktionslinie 1: bis 30 Jänner 2014; Aktionsline 2: bis 30. April 2014. Dieser einmalige Zusatzaufwand wird Ihnen in den Folgejahren die Teilnahme am Programm erleichtern.

Martin Prinz ist Bereichsleiter für Leonardo da Vinci in der Nationalagentur Lebenslanges Lernen bei der OeAD-GmbH.

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bindung von Institutionen aus Dritt-staaten ist unter gewissen Vorausset-zungen möglich.

Inhalte der zum 30. April 2014 erstmals einzureichenden Projekte können sein:

Æ gemeinsame Studienprogramme, z. B. Intensivkurse, Summer Schools, Curricula, virtuelle Module

Æ Projektbasierte transnationale Zusammenarbeit zwischen Unter-nehmen und Studierenden bzw. Hochschulpersonal zur Förderung der Vernetzung zwischen Hoch-schule und Arbeitswelt und zur Stärkung von Entrepreneurship

Æ methodisch-didaktische Konzep-te, neue Lehrformen, Einsatz von IT-Instrumentarien – auch zur Vermittlung von transver-salen Kompetenzen und zur Förderung von Kreativität

Æ Zusammenarbeit und Austausch guter Praxis im Bereich der Unter-stützungsservices an Hochschu-len, etwa im Bereich Beratung/Guidance von Studierenden

Grenzüberschreitende Mobilität ist im Rahmen der strategischen Partner-schaften als Mittel zur Zielerreichung möglich, und zwar sowohl in Form von kurzen konzentrierten Seminaren (ver-gleichbar mit den bisherigen Intensiv-programmen) als auch etwa in Form

Das neue EU-Bildungsprogramm wird im Hoch-schulbereich eine starke Plattform für alle Formen der strategischen Zusammenarbeit und Vernetzung bieten – sowohl auf europäischer Ebene als auch da-rüber hinaus. Erasmus+ zielt darauf ab, die Moder-nisierung und die Internationalisierung der Hoch-schulbildung zu fördern und zu unterstützen.

Ein wesentlicher Baustein dazu ist die im Mai 2013 von mehr als 4.500 europäischen Hochschulen be-antragte Erasmus Higher Education Charter. Auf Ba-sis dieser Charta werden unter Erasmus+ umgesetzte Aktivitäten mit der eigenen Entwicklungs- und Inter-nationalisierungsstrategie verbunden. So sollen die Mobilität von Studierenden, Lehrenden und anderen Hochschulangehörigen sowie die Teilnahme an in-ternationalen Kooperationsprojekten nachhaltig zur Qualität der Studiengänge, zur Internationalisierung der Hochschule und zum Erfahrungs- und Kompe-tenzgewinn aller Akteur/innen beitragen.

Im Bereich der Mobilität von Studierenden werden bewährte Verfahren fortgeführt und teilweise flexibler gestaltet als bisher. Studienaufenthalte sind weiterhin zwischen drei und zwölf Monaten möglich, Praktika allerdings bereits ab einer Mindestdauer von zwei Monaten. Darüber hinaus können Studierende ab

2014/15 auch mehrfach eine Förderung für einen Aus-landsaufenthalt erhalten – je Studienzyklus (Bachelor, Master, PhD) im Gesamtausmaß von zwölf Monaten. Auch Graduierte werden gefördert.

Bei Lehr- und Fortbildungsaufenthalten von Hoch-schulangehörigen wird einheitlich eine Mindestau-fenthaltsdauer von zwei Tagen gelten. Die Lehr-verpflichtung im Ausland wird allerdings auf acht Stunden erhöht. Im Einklang mit den Zielsetzungen der Charta wird dem Hochschulpersonal eine zentra-lere Rolle beigemessen als bisher.

Der gesamte Mobilitätsbereich wird laut Plan der Eu-ropäischen Kommission in eingeschränktem Rahmen um eine internationale Dimension erweitert: vor-aussichtlich ab 2015 – eine Einigung auf die entspre-chenden Verfahren vorausgesetzt – sollen Hochschulen Studierende und Hochschulpersonal auch ins außer-europäische Ausland entsenden bzw. von dort emp-fangen können. Aus heutiger Sicht werden dafür aller-dings geringe finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

Neu im Hochschulsektor ist die Kooperationsform der Strategischen Partnerschaften. Hochschulen erhal-ten die Möglichkeit, in Konsortien von zumindest drei Einrichtungen aus drei teilnehmenden Ländern Entwicklungspartnerschaften zu formen, deren Ziel es ist, innovative Verfahren zu entwickeln, zu testen und umzusetzen. Dabei wird u. a. darauf abgezielt, die Lehr- und Lernqualität zu heben, weiters auf die institutionelle Entwicklung im Sinne der oben beschriebenen Strategien sowie auf die soziale In-novation. Die Einbindung nicht-hochschulischer Projektparner (Unternehmen, Sozialpartner, NGOs, Studierendenvertretungen) ist erwünscht, die Ein-

Gerhard Volz

Erasmus+ im Hochschulbereich Strategische Zusammenarbeit im Vordergrund

Gerhard Volz ist Bereichslei-ter für den Hochschulbereich, Drittstaatenkooperation und Bologna der Nationalagentur Lebenslanges Lernen bei der OeAD-GmbH.

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eines länger andauernden Lehraustausches. Die ge-samte Beratung, Beantragung und Finanzierung der Partnerschaften wird über die Nationalagentur ab-gewickelt. Die Förderung wird entlang von fünf Kos-tenkategorien und stark über Pauschalzuwendungen erfolgen; allerdings kann im Augenblick noch keine Aussage zum verfügbaren Budget getroffen werden.

In allen Programmbereichen werden Sondermittel zur Förderung von benachteiligten Personen, etwa Studie-renden und Hochschulangehörigen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten, zur Verfügung stehen.

Auf zentraler Ebene, also direkt bei der Europäischen Kommission in Brüssel, werden zusätzlich zu den beschriebenen strategischen Partnerschaften auch Wissensallianzen (Knowledge Alliances) gefördert, Unternehmenspartner sind hier verpflichtend einzu-binden. Zu all dem werden komplementär Projekte in der Zusammenarbeit mit Drittstaaten gefördert.

Erasmus+ zielt darauf ab, die Modernisierung und die Internationalisierung der Hochschulbildung zu fördern und zu unterstützen.

Die gute Nachricht zuerst, im EU-Drittstaatenbereich wird es kaum Änderungen geben. Die meisten Programme finden sich – wenn auch mit neuem Namen - wieder. Alle Maßnahmen werden zent-ral in Brüssel verwaltet, während die Nationalagentur die Beratung übernimmt.

Unter der sogenannten ›Joint Degree Mobility‹ in der Aktion 1 ›Mobilität‹ können weiterhin die ERASMUS MUNDUS-Master-studiengänge gefördert werden. Ein Konsortium aus mindestens drei Hochschulen aus drei verschiedenen Programmländern reicht hierzu ein fertiges, qualitativ hochwertiges Curriculum auf Master- niveau bei der Europäischen Kommission ein. Der Antrag hat höhe-re Chancen, wenn auch Hochschulen aus Drittstaaten und Unter-nehmen Teil des Konsortiums sind. Wird das Curriculum gefördert, so erhalten die Hochschulen einerseits Förderungen für die admi-nistrativen Kosten für drei Studiengenerationen und andererseits sehr attraktive Stipendien für exzellente Studierende aus der gan-zen Welt. Die Studierenden müssen während ihres Studiums an mindestens zwei der beteiligten Hochschulen in den Programm-ländern studieren. Am Ende ihres Studiums erhalten sie einen ›Double‹, ›Multiple‹ oder ›Joint Degree‹.

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Martina Friedrich

Erasmus+: ERASMUS MUNDUS et al für die Zusammenarbeit von Hochschulen mit Drittstaaten

Auch in der Aktion 2 ›Kooperationen‹ wird die Kooperation mit den Drittstaaten groß geschrieben. Die Maßnahme ›Capacity Building‹ vereint die ehemaligen Programme TEMPUS, ALFA, EDULINK und ASIA LINK. Es sind somit fast 150 Drittstaaten förderfä-hig: die östlichen und südlichen Nachbarländer, der Westbalkan, Lateinamerika, Asien, Afrika, Karibik, Pazifik, Iran, Irak und Jemen. Für die Drittstaaten gibt es nationale bzw. regionale Prioritäten, die Projektidee muss mit diesen jeweils übereinstimmen, um erfolgreich evaluiert zu werden. Ein Konsortium besteht aus mindestens drei Hoch-schulen aus drei verschiedenen Programmländern und aus mindestens zwei Hoch-schulen aus mindestens einem Drittstaat. Auch hier werden Unternehmen gerne als zusätzliche Partner gesehen. Es gibt zwei verschiedene Projekttypen:

Æ Joint Projects: Curriculum-Entwicklung, gemeinsame Abschlüsse, neue Lern- und Lehrmethoden, Personalentwicklung, Qualitätssicherung, Bologna-Tools

Æ Structural Projects: Reformen im Drittstaat auf nationaler Ebene mit Unterstützung des zuständigen Ministeriums, z. B. die Modernisierung der Strategien oder des Hochschulmanagementsystems

Die Projekte laufen zwei bis drei Jahre mit einem Förderbetrag von maximal einer Mio. Euro. Projekte mit den Nachbarländern können zusätzlich Förderung für län-gere Mobilitäten, die im Zusammenhang mit dem Projekt stehen, beantragen.

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in ländlichen oder strukturschwachen Gebieten leben, die aus sozioökono-mischen Gründen benachteiligt sind, Menschen mit Behinderungen und grö-ßeren Lernschwächen sowie ›schwer zu erreichende‹ soziale Gruppen, die im allgemeinen aus eigenem Antrieb kaum an Bildungsinitiativen teilneh-men. Grundtvig hat aber auch das stra-tegische Ziel, auf die Bildungsheraus-forderung der alternden europäischen Bevölkerung einzugehen.

Gleicher Name, etwas höheres Budget

Erasmus+, wie das künftige Bildungs-programm für Lebenslanges Lernen heißen wird, richtet sich nicht nur an Hochschulen, es inkludiert alle Bil-dungsplätze und Lernorte. Bildungs-träger und Institutionen der Erwach-senenbildung können also aufatmen. Nikolai Frederik Severin Grundtvig (geboren 8. September 1783 in Udby, Seeland, gestorben 2. September 1872 in Kopenhagen; dänischer Schriftsteller, Dichter, Philosoph, Historiker, Pfarrer, Pädagoge und Politiker) könnte sich also freuen, dass sein Name auch in der neuen Programmgeneration für die Erwachsenenbildung beibehalten wird. Das gilt auch für die allgemeine Erwach-

Ein wirkungsvolles europaweites System zum lebens-langen Lernen hat eine Schlüsselfunktion, wenn es darum geht, die ehrgeizigen politischen Ziele der EU zur Förderung des Wirtschaftswachstums und der Wettbewerbsfähigkeit zu meistern. Gleichzeitig gilt es, den sozialen Zusammenhalt zu verbessern. In die-ser Hinsicht spielt die Erwachsenenbildung eine ent-scheidende Rolle: Sie vermehrt Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten in der erwachsenen Bevölkerung, gibt der großen Zahl der Schulabbrecher/innen eine zweite Chance und sie hilft mit, die gesellschaftliche Heraus-forderung der zunehmend alternden Bevölkerung zu meistern.

Angesichts dieser Anforderungen wurde der Akti-onsplan für die Erwachsenbildung gestartet mit dem Ziel, die Attraktivität und den Zugang zu Lernmög-lichkeiten für Erwachsene zu steigern, die Qualität der Erwachsenenbildung zu verbessern. Systeme zur Be-wertung der Ergebnisse außerschulischen und infor-mellen Lernens sollen eingeführt und die Kontrolle des Bereichs der Erwachsenenbildung verbessert werden. Das Grundtvig-Programm hat viel zur Entwicklung dieser Initiative beigetragen und hat eine Schlüssel-funktion in ihrer Weiterentwicklung und Umsetzung inne.

Seit 2000 umfasst Grundtvig alle Bereiche des Lernens: formales, formales und informelles Lernen. Die Aktion steht allen Teilen der erwachsenen Bevölkerung offen, legt aber ihr Augenmerk auf Menschen mit beson-deren Bedürfnissen: Angesprochen sind Menschen, die weder Grundbildung noch Qualifikationen haben,

Ursula Panuschka

Erwachsenenbildung – Quo vadis?

senenbildung in Europa. Der Name, die Aktion, die Anerkennung der ›all-gemeinen‹ Erwachsenenbildung bleibt erhalten und vor allem sichtbar – und das sogar mit einem etwas höheren Budgetrahmen.

Bei dieser institutionellen Förderung wird es möglich sein, für Beschäftigte von Erwachsenenbildungseinrichtun-gen in einem Antrag mehrere Mobi-litätsmaßnahmen für verschiedene Beschäftigte in einem definierten Zeitraum zu beantragen. In dieser Ak-tion können sogenannte ›Strategische Partnerschaften‹ beantragt werden. Diese ersetzen die bisherigen Projekt-typen wie Innovationstransferprojek-te, Partnerschaften oder multilaterale Projekte, welche einen innovativen und nachhaltigen Charakter aufweisen, eine Laufzeit von zwei oder mehr Jahren ha-ben und relativ sicher nach einem (für Grundtvig-Antragsteller/innen neuen) Förderprinzip geregelt werden. So wird zukünftig nicht die jeweilige Einrich-tung von der jeweils zuständigen Na-tionalagentur gefördert, sondern das Projektkonsortium. Einzig die Grundt-vig-Workshops wird es in dieser Form unter Erasmus+ nicht mehr geben.

Details zu den drei Aktionslinien lesen Sie auf Seite 10

Ursula Panuschka ist Bereichsleiterin für Comenius und Grundtvig in der National-agentur Lebenslanges Lernen bei der OeAD-GmbH.

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Erasmus+ fokussiert noch weit stärker auf die Verbindung von Bildungspro-grammen und politischen Strategien als dies bei den Vorgängerprogrammen der Fall war. Das Europäische Bildungspro-gramm soll einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der politischen Strategi-en leisten. Die Verbreitung mit dem Ziel der tatsächlichen Nutzung der Projekter-gebnisse und Produkte hat dabei enorm an Bedeutung gewonnen.

Die Policy Support-Funktion von Erasmus+ hat verschiedene Facetten, die neben den Mitgliedstaaten häufig auch die Nationalagenturen betreffen. Policy Support umfasst, unter anderem, thematische Veranstaltungen und sons-tige Maßnahmen zu bildungspolitisch prioritären Themen. Dabei zeigt sich, dass die österreichische Nationalagen-tur mit ihren bisherigen bildungssekto-renübergreifenden Konferenzen bereits lange vor dem Start von Erasmus+ einen zukunftsweisenden Weg eingeschlagen hat. Mit der Konzeption und Durchfüh-rung großer Fachkonferenzen wie ›Mit Sprachen an Beruf und Gesellschaft ak-tiv teilnehmen‹ (2011) und ›Bildung. Stärken.Chancen. – Wie stärken euro-päische Bildungsprojekte individuelle Chancen am Arbeitsmarkt?‹ (2012) so-wie ›Unternehmerische Kompetenzen – Ideen in die Tat umsetzen‹ (2013) wurde

ein Weg eingeschlagen, der im neuen Programm noch ausgebaut werden soll. Bei Erasmus+ ist eine Fortsetzung und Erweiterung der Serie thematischer Ver-anstaltungen zu nationalen und europä-ischen Prioritäten von sektorenübergrei-fendem Interesse geplant. Die Tagungen dienen als Plattform für Austausch und Vernetzung, bieten durch die aktive Ein-bindung von politischen Entscheidungs-träger/innen und Unternehmen ein Forum für den Dialog zwischen Bildung und Wirtschaft quer über alle Bildungs-sektoren hinweg und bringen so die vielfältigen Produkte und Ergebnisse des europäischen Bildungsprogramms einer möglichen Nutzung näher.

Der Fokus auf Dissemination und Nutz-barmachung von Produkten und Ergeb-nissen ist in Erasmus+ noch wesentlich stärker als im Programm für Lebenslan-ges Lernen. Die Nationalagentur wird diesem Fokus durch verschiedene Maß-nahmen Rechnung tragen. Als erster Schritt wurde nun ein Schwerpunkt zu ›New Skills for New Jobs‹ auf der Web-site der Nationalagentur eingerichtet (unter anderem mit Good Practice-Beispielen von Projekten und Initiati-ven), weitere Maßnahmen (Publikatio-nen, etc.) sind in Planung. Interessante Impulse könnte auch der in Erasmus+ vorgesehene regelmäßige Stakeholder-Dialog zu Themen von bildungspoliti-schem Interesse bringen.

Policy Support wird aber auch durch die Förderung und Promotion der Transparenzinstrumente und -in-

Forschung und Inno-vation sind Schlüssel-bereiche der EU

itiativen geleistet. Manche Transparenzinstrumente und -initiati-ven beziehen sich auf einen spezifischen Bildungssektor (v. a. die Leistungspunktesysteme ECTS für den Hochschulbereich und EC-VET für den berufsbildenden Bereich), andere sind sektorenüber-greifend konzipiert: Europass, das erste europäische Transparenz- instrument hat in den vergangenen Jahren eine unglaubliche Erfolgs-geschichte erlebt. Die geplanten Verbreitungszahlen wurden weit übertroffen. In Erasmus+ wird die Europass-Initiative weiter ausge-baut. Mit dem Experience-Pass soll ein neues Element zur Dokumen-tation von informellem Lernen integriert werden.

Euroguidance: Das Thema Guidance hat gerade durch die wirt-schaftliche Krise enorm an Bedeutung gewonnen. Bei den zentralen politischen Herausforderungen wie frühzeitigem Schulabbruch und Jugendarbeitslosigkeit, Altersarbeitslosigkeit etc. kommt Guidance entscheidende Bedeutung zu. Dementsprechend ist Euroguidance ein wesentliches Element im Rahmen des Policy Support in Erasmus+.

Sowohl Europass Österreich als auch Euroguidance Österreich waren in den vergangenen Jahren sehr innovativ und haben – oftmals in en-ger Kooperation miteinander, aber auch mit anderen Stellen in der Nationalagentur – ihre Initiativen äußerst erfolgreich promotet. Dies spiegelt sich sowohl in der regelmäßigen Nennung als Best Practice-Beispiele der Europäischen Kommission als auch in Zahlen (Veranstal-tungsteilnahmen etc.) wider. Dieser Weg soll unter Erasmus+ fortge-setzt werden.

Nationaler Qualifikationsrahmen: Dieses jüngste, aber sehr wichtige sektorenübergreifende Transparenzinstrument wird auch in Erasmus+ eine bedeutende, politikunterstützende Rolle spielen. In Österreich wird die Nationale Koordinierungsstelle für den Nationalen Qualifika-tionsrahmen auch im neuen europäischen Bildungsprogramm in der Nationalagentur angesiedelt sein.

Policy Support unter Erasmus+ umfasst darüber hinaus noch weitere Themen und Aktivitäten. Nähere Informationen der Europäischen Kommission über die konkreten Maßnahmen wird es im Herbst/ Winter 2013 geben. Policy Support wird sich jedenfalls analog zu den (bildungs-)politischen Prioritäten in den nächsten Jahren weiterent-wickeln.

Carin Dániel RamÍrez-Schiller

Erasmus+ Sektorenübergreifender Policy Support

Carin Dániel Ramírez-Schiller ist Bereichsleiterin für Querschnitts-materien der Nationalagentur Lebenslanges Lernen bei der OeAD-GmbH.

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AQUA ist eines von vier im Jahr 2012 ausgewählten Pilotprojekten der so-genannten ›Allianzen für branchen-spezifische Fertigkeiten‹ (Sector Skills Alliance). Diese Förderform der EU-Generaldirektion für Bildung und Kultur wird nun ab 2014 im Programm Eras-mus+ europaweit angeboten.

In der Pilotphase wurden Anfang 2013 vier Sector Skills Alliances in den Berei-chen Gesundheit, Bauwesen und Tou-rismus sowie der Automobilindustrie gestartet. Das Auswahlverfahren war streng, die Konkurrenz mit über 70 Ein-reichungen groß. Dementsprechend stolz sind wir natürlich, dass unser Kon-sortium mit dem Institut für Technische Informatik an der TU Graz als Projekt- koodinator für AQUA ausgewählt wurde. Wir arbeiten hier mit der Auto- mobilindustrie zusammen.

Warum das Projekt AQUA? Warum im Automobilbereich?

Heute steuern Elektronik und Software zirka 70 % aller Funktionen eines mo-dernen Autos – Tendenz steigend, di-verse Studien gehen für die Zukunft von bis zu 90 % und mehr aus. Dies führt zu einer nie da gewesenen Komplexität im System ›Auto‹. Gleichzeitig werden die Entwicklungszyklen kürzer. Interdiszi-plinäre Expertise ist notwendig, um dieser Herausforderung zu begegnen.

Internationale Standards und Normen zu Entwicklungsqualität (Automotive

SPICE® , ISO/IEC 15504), funktionaler Sicherheit (ISO 26262, IEC 61508) und Lean Six Sigma (Produktion und Prozessqualität) bilden das Rückgrat der Auto-mobil- und Zulieferindustrie. Erst diese Standards er-lauben die feine Verzahnung der Betriebe entlang der Lieferkette und am Ende eine erfolgreiche Integration aller Teile zu dem komplexen System Auto. Zulieferer, die in diesem Bereich erfolgreich sein wollen, müssen all diese Standards implementieren, auch kleine und mittlere Unternehmen.

Die gesamtheitliche Natur dieser Qualitätsanforde-rungen und die immer kürzer werdenden Entwick-lungszyken bedingen, dass diese Themen nur mehr in integrierter Form implementiert werden können. Diesem Bedarf steht ein Mangel an qualifizierten Spezialist/innen und ein noch größerer Mangel inter-disziplinärer Allrounder/innen gegenüber.

Jenseits bestehender Kursangebote für Automotive SPICE®, funktionale Sicherheit und Lean Six Sigma hat sich AQUA zum Ziel gesetzt, diese Themen in einen kompakten, modularen Kurs zu integrieren. Dieses Konzept wurde mit einschlägigen Industrievertre-terinnen und Industrievertretern in Oberösterreich, Slowenien, Deutschland und Tschechien und auf der EuroSPI 2013 Konferenz2 vorgestellt und diskutiert. Die durchwegs positive Resonanz zeigt, dass es einen großen Bedarf an einem derartigen Angebot gibt, und der Ansatz in AQUA derzeit einzigartig ist.

Die drei wichtigsten Ziele des Projekts AQUA sind:

1. Integration von Automotive SPICE®1, funktio-naler Sicherheit und Lean Six Sigma in einem kompakten Kursangebot

2. nachhaltige Allianz der Stakeholder und Weiter-entwicklung des AQUA-Skills Set

3. Verbreitung und Verankerung der AQUA-Ideen,

Strategien und Inhalte in der Automobil- branche, insbesondere bei der Zulieferindustrie auf europäischer Ebene

Das AQUA-Konsortium: Keimzelle einer Allianz von Automobilindustrie, Exper-tinnen und Experten und Bildungseinrich-tungen

Das AQUA-Konsortium ist das Rückgrat und damit ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Projekts. Das Besonde-re ist die nachhaltige Allianz von Automobilindustrie, Expertinnen und Experten (für Qualität, Sicherheit und Produktionstreue) und Bildungseinrichtungen.

Das AQUA-Konsortium besteht aus der TU Graz, ISCN Ltd. (Irland), Symbol BV (Niederlande), EMIRAcle (Belgien und Frankreich), Automobilcluster Ober- österreich, Automobilcluster Slowenien und ECQA. Darüber hinaus gibt es inzwischen intensiven Kon-takt und Austausch mit den Automobilverbänden in Deutschland (VDA), Tschechien und Frankreich.

Projekt AQUA leitet TU Graz, Institut für Technische Informatik

Mobilität und Produktion zählen zu den ›Fields of Ex-pertise‹ der TU Graz. Diese Expertise ist gekennzeich-net durch intensive Kontakte zu Industrie und Wirt-schaft und wird systematisch durch Professuren und Investitionen gestärkt und weiterentwickelt. Daraus ergibt sich auch die Verbindung zur Automobilindus-trie und ihren Herausforderungen.3

Das Institut für Technische Informatik4, das das Projekt AQUA koordiniert, beschäftigt sich mit eingebetteten Systemen, Echtzeitsystemen und -kommunikati-onsnetzen, Entwicklung von Hard- und Software-Systemen (Codesign), funktionaler Sicherheit und

Christian Kreiner | Richard Messnarz

AQUA – Knowledge Alliance for Training, Quality, and Excellence in Automotive

Ein erfolgreiches Pilotprojekt für Sector Skills Alliances an der TU Graz

Christian Kreiner ist Senior Scientist am Institut für Technische Informatik der Technischen Universität Graz , Richard Messnarz ist Direktor von ISCN LTD, Irland und Österreich. ([email protected] | [email protected]

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Zuverlässigkeit sowie entsprechenden Entwicklungs-methoden und Qualitätsmanagement im industri-ellen Einsatz (Arbeitsgruppe Industrial Informatics). Langjährige Kooperationen mit Partnern in der Au-tomobilindustrie, Automatisierung, Energietechnik, Logistik und Halbleiterindustrie unterstreichen die starke Industrieorientierung von AQUA. Kursinhalte, die im AQUA-Konsortium entwickelt werden, werden in dualer Weise sowohl für die Industrie als auch Stu-dierenden der TU Graz angeboten. In weiterer Folge können Studierende natürlich ein – von der Industrie anerkanntes – ECQA-Zertifikat über AQUA-Lernein-heiten erwerben.

Die AQUA-Kursarchitektur

Das AQUA-Kursangebot folgt einer streng modularen Architektur. Diese Architektur ist auch Voraussetzung für die Flexibilität in der Anwendung. AQUA-Module werden auf eine Skills Set-Definition nach dem ECQA (European Certification and Qualification Association)- Standard5 abgebildet:

Eine DOMAIN enthält> JOB ROLES, diese enthalten > UNITs, diese enthalten > ELEMENTS, diese enthalten > PERFORMANCE CRITERIA, diese werden durch > EVIDENCES nachgewiesen.

Jedes Element in AQUA folgt folgenden Kriterien:

Æ ein gemeinsames Integrationskonzept, ab-gestimmt auf die Bedürfnisse der Industrie (aus der Anforderungsanalyse mit den Automobil-clustern)

Æ holistische Integration der Inhalte von Au-tomotive SPICE, funktionaler Sicherheit und Six Sigma, zusammen mit illustrativem Best

Practice-Beispielszenario Æ Unterelemente aus Automotive SPICE®,

funktionaler Sicherheit und Six Sigma und Verweise auf anderweitig verfügbare, vertiefende Lernangebote.

Die vorläufige inhaltliche Gliederung umfasst elf Elemente in vier Units:

U1 Introduction Æ U1.E1 Standards, Norms, and Guidelines Æ U1.E2 Organisational readiness

U2 Quality and Safety Management Æ U2.E1 Capability Æ U2.E2 Hazard & Risk Management Æ U2.E3 Assessment and Audit

U3 Product Development Æ U3.E1 Lifecycle Æ U3.E2 Requirements Æ U3.E3 Design (and Performance) Æ U3.E4 Integration and Testing

U4 Measure Æ U4.E1 Measurements Æ U4.E2 Reliability

Es handelt sich um ein modulares Strukturkonzept, das es ermöglicht, den Kurs sowohl nach den thema-tischen Integrationskonzepten zu besuchen (z. B. die vertikale Box ›Requirements‹) als in einem der drei Spezialbereiche einzusteigen, wenn Vorwissen vor-handen ist.

AQUA-News

Das AQUA-Kick-off fand vom 12. bis 13. Febru-ar 2013 in Graz statt. Weitere Workshops zur Ab-

stimmung der Inhalte und der Strategie fanden mit den Automobil- clustern Slowenien (April 2013) und Oberösterreich (28. August 2013) sowie beim Projektmeeting in Slowenien (un-ter Beteiligung des Automobilclusters Tschechien) vom 2. bis 4. September 2013 statt.

Ausblick

AQUA entwickelt bis Anfang 2014 erste Kursmaterialien, die zusammen mit den Automotive Clustern in deren Automo-tive-Akademien den Unternehmen kos-tenlos für ein Jahr angeboten werden. Die Automobilcluster in Österreich, Slowenien und Tschechien werden mit AQUA zusammen arbeiten. In Deutsch-land erfolgt die Kooperation mit einer Gruppe führender Hersteller und Tier-1- Unternehmen wie KTM Motorcycle AG, ZF Friedrichshafen AG, Continen-tal AG, HELLA etc. als Mitglieder die Task Force SOQRATES, die mit Hilfe der Bayerischen Software Initiative 2003 gegründet wurde und seit 2003 von ISCN moderiert wird.

1 Automotive SPICE, www.automotive-spice.com2 C. Kreiner, R. Messnarz, A. Riel, D. Ekert, M. Langgner, D. Theisens, and M. Reiner, Automotive Knowledge Alliance AQUA – Integrating Automotive SPICE, Six Sigma, and Functional Safety, EuroSPI 2013, CCIS 364, pp. 333–344, 2013. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 20133 http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/TU_Graz/Forschung/Zukunftsfelder/Mobility_Research_and_Production_Sciences4 http://www.iti.tugraz.at5 Richard Messnarz, Miguel Angel Sicilia, Michael Reiner. Europe wide Industry Certification Using

Institut für Technische Informatikwww.ITI.TUGraz.at

• EMIRAcle ist eine Vereinigung von 25 führenden Forschungslabors, Industriebetrieben und Regierungsstellen in 16 Ländern

• Fokus: Produktion und Innovation• Enge Kooperation mit Französischem

Automobilsektor

AQUA Konsortium & Netzwerk

AQUA Consortium

Symbol betreibt die Lean Six Sigma AcademyTraining und Networking von Industrie in den Bereichen “Lean Manufacturing” und “Six Sigma”

• intacs Gründungmitglied (SPICE Quality Assessor Network)

• VDA-QMC (German Automotive Association) Trainingspartner

• Moderator der SoQratesTaskforces

• EuroSPI Netzwerk andKonferenzorganisation

• Mitglied Automobilcluster

• Mobilität und Produktion eine von 5 “Fields of Expertise” in Forschung und Lehre

• Kooperationen mit viele Firmen der Automobilbranche

• Mitglied von Automobilclustern

• Einheitliches Zertifizierungsschema• Garantiert Qualitätsstandards für

Training und Zertifizierung• 27 Berufsbilder (derzeit)• 24 Länder

2 Automobilcluster:Oberösterreich

Slowenien• Dialog mit regionalen,

nationalen und EU Regierungsstellen

• Netzwerk von Mitgliedsbetrieben

• AC “Akademien”• Vertretung der

Mitglieder

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Brigitte Kriszt | Ina Maria Eisbacher | Karin Rehatschek

European Knowledge AlliancesErfolgreicher Pilot unter österreichischer Leitung

Knowledges Allicances werden ein neues Instrument im Rahmen von Erasmus+ bilden. Um von Seiten der Europäischen Kommission erste Erfahrungen mit diesem Instrument zu sammeln, wurden 2011, 2012 und 2013 Pilotausschreibungen durchgeführt. Die ersten bei-den Ausschreibungen fanden europaweit großes Interesse, sodass bereits in der zweiten Pilotausschreibung über 100 Anträge einge-reicht wurden. In den ersten beiden Ausschreibungen gelangten sechs Projekte zur Förderung. Für diese Pilotprojekte wurden zirka zwei Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Die Projekte konnten für eine Laufzeit bis zu 18 Monaten beantragt werden.

Was macht das Konzept der Knowledge Allicances so attraktiv? Zen-trales Element ist die Stärkung des Wissensaustauschs von Higher Education-Institutionen (Universitäten) und Unternehmen – und das europaweit. ›Knowledge Alliances‹ stehen aber nicht primär für die Gestaltung von Ausbildungsprogrammen, sondern auch für den Aufbau europäischer Partnernetzwerke, in denen Wissenstransfer stattfindet und der ›Gap‹ zwischen Universitäten und Wirtschaft verringert wird. Der Charakter und die Aktivitäten einer Knowledge Alliance müssen den Anspruch erfüllen, innovativ zu sein.

Das Projekt ›e-inspiration‹, mit dem Langtitel ›Energy related multi-disciplinary Knowledge Alliance aiming to introduce an innovative

Brigitte Kriszt, Ina Maria Eisbacher und Karin Rehatschek sind Mitarbeiterinnen am Außeninstitut der Montanuniversität Leoben (www.enspiration.eu).

training programme‹ wurde allen Ausschreibungskriterien gerecht, sodass es im Rahmen der 2. Pilotausschreibung zur Förderung gelangte. Analysiert man das Projekt in Bezug auf die Ausschreibung finden sich folgende Erfolgsmerkmale:

Thematischer Schwerpunkt des Projekts: Das Projekt konzentriert sich darauf, ein europäisches Ausbildungsprogramm zu entwickeln, das den Fokus auf Steigerung der Energieeffizienz im Bereich der industriellen Energietechnik für energieinten-sive Branchen wie Metallurgie und Papier-und Zellstoffindustrie hat. Das Thema der Energieeffizienzsteigerung ist eines der strategischen europäischen Zukunfts- themen. Zentrales und innovatives Element des Projekts ist es, dass diese Ausbil-

dung als berufsbegleitende Distance Learning Variante angeboten wird, in der sowohl Studierende als auch im Berufsleben stehende Personen und Expertinnen und Experten ihr Wissen austauschen können. Neben der the-matischen Konzentration auf Energieeffizienz soll durch ergänzende Ausbildungseinheiten zum Thema Entrepre-neurship unternehmerisches Denken und Innovation ge-fördert werden.

Anspruch an eine Europäische University/Business Cooperation: Unter den Vollpartnern finden sich zwei Unternehmen (Buderus Edelstahl, Talkademy), zwei europäische Universitäten (Montanuniversität Leoben, Karlstad University), ein Forschungsinstitut (Slowakische Akademie der Wissenschaften) und zwei Multiplikatoren-organsiationen (ASMET, Jernkontoret). Im Konsortium von e-nspiration finden sich aber nicht nur Vollpartner, sondern auch eine Reihe von Institutionen, die als asso-ziierte Partner am Projekt mitwirken (Zentrum für Ange-wandte Technologie, VDEH, Paper Province). Assoziierte Partner können am Projekt mitwirken, haben allerdings keinen Anspruch auf Förderung. Auf diese Weise besitzt

die Knowledge Alliance ›e-nspiration‹ zu Projektstart zehn Partner aus den Ländern Österreich, Schweden, Slowakei und Deutschland. Um dem Projektziel der Erwei-terung der Knowledge Alliance gerecht zu werden, ist es Ziel, im Laufe des Projekts neue Partner aufzunehmen.

Projektidee auf den Punkt gebracht: Die Einreichunterlagen verlangten, bei der Formulierung des Antrages Inhalt, Ziele und Konsortium sehr kompakt und fokussiert darzustellen. Mit der Konzentration auf das Wesentliche ist das Antrag-stellerkonsortium gezwungen, seine Projektidee auf den Punkt zu bringen und effizient zu beschreiben. Wesentlich mehr Ressourcen waren für die Ausarbeitung der Projektidee und die Zusammenstellung des erforderlichen Konsortiums auf-zuwenden.

Kick-off-Meeting in Leoben, Teilnehmer/innen des Projektkonsortiums

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Non-formaler und formaler Bildungssektor rücken im neuen EU-Programm Erasmus+ zusammen. Dem Na-men Jugend in Aktion bleibt man treu und vereint sich mit Comenius, Erasmus, Leonardo da Vinci, Gruntvig & Co unter dem Erasmus+ Dach. 1,3 Mrd. Euro werden voraussichtlich im neuen Jugendkapitel zur Verfügung stehen. Noch ist die Mittelausstattung nicht endgül-tig fixiert. Auf jeden Fall bedeutet dies aber mehr Geld als in der bisherigen Programmperiode, die mit einem Budget von 885 Mio. Euro ausgestattet war.

Betrachtet man das Budgetvolumen der neuen Pro-grammgeneration Erasmus+ sind es 10 % der Gesamt-mittel, die auf den non-formalen Bereich entfallen. Wie erwähnt, bleibt der Name Jugend in Aktion aller Voraussicht nach. Inhaltlich wird es allerdings ein paar Änderungen geben.

Mobilität steht an erster Stelle

Die Förderung der Lernmobilität von Einzelpersonen steht an erster Stelle und wird von der Mittelausstat-tung der größte Aktionsbereich sein. Hier werden auch die Jugendbegegnungen zu finden sein, d. h. Tref-fen von Jugendgruppen aus verschiedenen Ländern. Ebenfalls fortgesetzt wird der Europäische Freiwilli-gendienst, der jungen Menschen ermöglicht, abseits von Studium und Beruf, Lebens- und Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln. Auch Mobilitätsmaßnahmen für Fachkräfte der Jugendarbeit, z. B. zum Zweck von Training und Vernetzung, werden unterstützt.

Zusammen mehr bewirken

Die zweite Aktionslinie widmet sich der ›Zusammen-arbeit zur Förderung von Innovation und Austausch von bewährten Verfahren‹. Hier sollen strategische

Partnerschaften unterstützt werden, ›die auf die Entwicklung und Umset-zung gemeinsamer Initiativen abzielen, darunter … Jugendinitiativen und Pro-jekte zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements, sozialer Innovation, Beteiligung am demokratischen Leben und Unternehmergeist durch Peer Lear-ning und Erfahrungsaustausch‹. Welche Aktivitäten sich dahinter verbergen, ist noch unklar.

Die Jugendinitiativen werden zwar erwähnt, aber nur noch im Rahmen europäischer Partnerschaften. Das heißt, dass eine Förderung nationa-ler Jugendinitiativen wohl nicht mehr möglich sein wird. Ob sich hinter ›Pro-jekte zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements und Beteiligung am de-mokratischen Leben‹ die bisherigen Jugend-Demokratieprojekte verbergen, bleibt ebenfalls abzuwarten. Angeführt werden in diesem Aktionsbereich auch ›IT-Plattformen, die Peer Learning, eine wissensbasierte Jugendarbeit, virtuelle Mobilität und den Austausch bewährter Verfahren ermöglichen‹. Weiters geht es um ›die Entwicklung, den Kapazitäts-aufbau und den Wissensaustausch zwi-schen Einrichtungen in Programmlän-dern und Partnerländern, insbesondere durch Peer Learning‹.

Jugend in Aktion & Politik

Die dritte Aktionslinie widmet sich der ›Unterstützung politischer Reformen‹. Der strukturierte Dialog mit jungen Menschen, Aktivitäten im Rahmen der Um-setzung der EU-Jugendstrategie, der politische Dialog mit relevanten europäischen Beteiligten, die Unter-stützung unionsweiter Netze und europäischer nicht-staatlicher Jugendorganisationen, die Anwendung der Transparenz- und Anerkennungsinstrumente der Uni-on, insbesondere des Youthpass, gehören hier dazu.

Inklusion bleibt Thema

Jugendliche mit besonderem Förderbedarf bleiben weiterhin eine wichtige Zielgruppe im neuen Pro-gramm. Auch die grenzüberschreitende Zusammen-arbeit und der Austausch mit benachbarten Partner-ländern wird fortgesetzt werden.

Erste Antragsfrist

Starten wird das neue Programm offiziell am 1. Jänner 2014. Es ist davon auszugehen, dass es weiterhin drei Antragsfristen im Jahr geben wird, wovon eine bereits im Februar 2014 sein dürfte. Während in den meisten europäischen Ländern die Agenturen bereits feststehen, wird in Österreich erst Anfang 2014 die Entscheidung fallen, wer das neue Erasmus+ Jugend-Programm verwalten wird.

Alle Informationen, einschließlich jener zur Mittelausstattung, stehen

noch unter Vorbehalt der endgültigen Zustimmung des EU-Parlaments und des EU-Rates.

Barbara Hämmerle | Gerhard Moßhammer

Erasmus+ Jugend in AktionEU-Jugend-Förderung: Eine neue Ära beginnt

Gerhard Moßhammer ist Leiter, Barbara Hämmerle Mitar-beiterin des Interkulturellen Zentrums der Österreichischen Nationalagentur ›Jugend in Aktion‹.

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OeAD-Event

Erste nationale ECVET-Konferenz

ECVET (European Credit System for Vocational Education and Training) ist das ›Europäische Leistungspunkte- system für die berufliche Bildung‹. Es zählt wie Europass oder der europäische bzw. nationale Qualifikationsrahmen (EQR/NQR) zu den europäischen Trans-parenzinstrumenten. ECVET bietet be-rufsbildenden Schulen und Lehrbetrie-ben ›Werkzeuge‹, die die Planung und Durchführung von Mobilität und die Anerkennung des im Ausland Gelernten im Inland erleichtern sollen. Mit ECVET soll sich die Ausbildung im Ausland nahtlos in die Ausbildung im Inland ein-fügen. Mittels strukturierter Beschrei-bung von Qualifikationen in einzelne Lernergebnissen erleichtert ECVET auch die vertikale Durchlässigkeit in nationa-len Bildungssystemen.

Im Rahmen der Veranstaltung wird so-wohl die europäische als auch die öster-reichische ECVET-Strategie beleuchtet. Zudem werden Beispiele guter Praxis vorgestellt und weitere Anwendungs-möglichkeiten diskutiert.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ver-anstaltung ist die Arbeit der ECVET- Expert/innen. Im Jänner 2012 hat die Nationalagentur im Rahmen eines von der Europäischen Kommission geneh-migten Projekts eine ECVET-Kontakt-

stelle eingerichtet. Gleichzeitig wurden acht nationale ECVET-Expert/innen auf zwei Jahre nominiert, um interessierte Personen und Institutionen zu dem Thema zu beraten sowie die Nationalagentur bei der Informationsarbeit zu unterstützen. Die Konferenz ist auch Abschlusskonferenz dieses Projekts.

ECVET wird jedenfalls auch im neuen EU-Bildungsprogramm Erasmus+ ein wichti-ges Thema bleiben.

Die Konferenz findet im Catamaran Seminar- und Veranstaltungszentrum (Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien) statt. Nähere Informationen zu ECVET und zur Konfe-renz finden Sie u. a. auf

Am 19. November 2013 veranstalten das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) und die National- agentur Lebenslanges Lernen (OeAD GmbH) die erste nationale ECVET-Konferenz.

infopointwww.ecvet-info.at

www.lebenslanges-lernen.at/ecvet

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OeAD-Hochschultagung. Services & Programme zur Unterstützung der Internationalisierungsstrategien der Hochschulen in ÖsterreichSalzburg | 17. bis 18. Oktober 2013

Euroguidance-Fachtagung, Building the Evidence Base – Face-to-Face Beratung: Methoden und WirkungWien | 21. Oktober 2013

Informationsveranstaltung Studieren und Forschen in GroßbritannienWien | 30. Oktober 2013, 18:00 Uhr

Young Science-Netzwerktreffen: Forschung verbindet! Erfahrungen, Chancen & Herausforderungen der Zusammenarbeit von Wissenschafts- & BildungseinrichtungenGraz | 4. November 2013

Thematisches Bologna-Seminar, Schwerpunkt Employability. Hochschuldialog zwischen allen österreichischen HochschultypenSalzburg | 6. November 2013

Vernetzungstreffen der Bologna-Koordinatorinnen und -KoordinatorenSalzburg | 7. November 2013

Praxisworkshop - Verfassen eines Motivationsschreibens oder Research ProposalsWien | 13. November 2013, 19:00 Uhr

Marietta Blau – Trainingsseminar zur BewerbungsvorbereitungInnsbruck | 18. November 2013Graz | 19. November 2013

1. Nationale ECVET-Konferenz. ECVET (European Credit System for Vocational Education and Training)-Strategien aus europäischer & österreichischer SichtWien | 19. November 2013

Europa im Klassenzimmer – Comenius/eTwinning und das europäische Jahr 2013 (für Lehrer/innen aller Schulstufen sowie Kindergartenpädagog/innen.Feldkirch | 26. November 2013

Marietta Blau – Trainingsseminar zur Bewerbungsvorbereitung für das Doktorand/innen-Zentrum der Universität Wien Wien | 27. November 2013

appear in practice_3 (›appear in practice‹ invites project partners to reflect and discuss their experiences in the project implementation process of their partnerships)Wien | 28. November 2013

Informationsveranstaltungen Erasmus back to SchoolSalzburg, Wien, Graz | November 2013

Informationsveranstaltungen zu Erasmus+November 2013

Marietta Blau – Trainingsseminar zur BewerbungsvorbereitungWien | 5. Dezember 2013

5. Qualitätsnetzwerk-Konferenz für die Berufsbildung in ÖsterreichWien | 2. Dezember 2013

Lifelong Learning AwardWien | 4. Dezember 2013

Fit für NQR4: Mehr Transparenz durch Erasmus+Dezember 2013

OeAD-Events

Oktober, November, Dezember 2013

infopointwww.oead.at/events

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Katrin Karner-Kalchbrenner

Hochschulen in KinderhandErstes Young Science-Netzwerktreffen ›Kinder- und JuniorUniversitäten‹ im Juni 2013

Seit mehr als zehn Jahren begeistern zahlreiche unter dem Begriff ›Kinder- und JuniorUniversitäten‹ zusam-mengefasste Initiativen jedes Jahr tausende neugieri-ge und wissbegierige junge Menschen. Und es werden immer mehr Initiativen und entsprechend begeisterte Kinder und Jugendliche. Die erste österreichische Kinder Universität startete 2001 in Innsbruck. 2004 nahmen 14.000 Kinder teil, im Jahr 2012 bereits 113.000.

Besonders erfreulich ist, dass Österreich auch europa-weit eine Vorreiterrolle einnimmt und die Idee der Kin-derUniversitäten mittlerweile ganz Europa erobert hat. So gibt es allein im deutschsprachigen Raum mehr als 100 Universitäten, die spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche im Programm haben. International betrachtet gibt es mehr als 342 Kinder- und JuniorUni-versitäten in 25 Ländern.

Young Science-Netzwerktreffen › Kinder- und JuniorUniversitäten‹

Um den Erfahrungsaustausch zwischen Akteurin-nen und Akteuren, Expertinnen und Experten sowie Interessierten im Bereich Kinder- und JuniorUniversi-täten zu fördern, lud Young Science im Juni 2013 erst-mals zu einem Netzwerktreffen ins OeAD-Haus ein. Der Einladung folgten knapp 40 Besucher/innen, die das

Katrin Karner-Kalchbrenner ist Mitarbeiterin bei der OeAD-GmbH in der Abteilung ICM, Young Science.

Angebot nutzten, ihre Erfahrungen auszutauschen, zu diskutieren und neue Ideen für zukünftige Projekte zu sammeln.

Matteo Merzagora (TRACES, Paris, Wis-senschaftsjournalist) erörterte in seinem Impulsreferat ›Science Communication and Science Education‹, welche Formate geeignet sind, um Jugendliche für Wis-senschaft und Forschung zu begeistern. Er sieht KinderUnis als eine Form der Wissenschaftskommunikation, welche aber auch Gefahr läuft, sehr exklusiv zu agieren. Eine Herausforderung ist daher laut Merzagora die Inklusion, wonach man eine Sprache für die Vermittlung von Wissenschaft finden muss, die möglichst vielen Menschen verständ-lich ist. Vor allem auch Kinder mit un-terschiedlichem sozio-ökonomischen Hintergrund muss diese Sprache errei-chen. Karoline Iber (KinderbüroUniver-sität Wien) und Silvia Prock (Junge Uni Innsbruck) präsentierten erfolgreiche österreichische KinderUni-Aktivitäten. Bernhard Weingartner (Gründer der

Initiative ›Physikmobil‹) erklärte, wie ›aufsuchende Wis-senschaftskommunikation‹ funktioniert, wenn, wie in seinem Falle, ›das Physikmobil im Park auftaucht‹. Am Nachmittag boten zwei parallel stattfindende Work-shops die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.

Förderung durch das BMWF

Das Bundesministerium für Wissenschaft und For-schung (BMWF) unterstützt seit mehreren Jahren im Rahmen der Maßnahmen zur Frühförderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verstärkt KinderUni-versitäten und Awareness-Initiativen, die Kindern und Jugendlichen einen attraktiven Einstieg in die Welt der Universitäten ermöglichen. Nachwuchspolitische Ziele sind nachhaltige positive Auswirkungen der Projekterfahrungen auf das Interesse von Kindern an wissenschaftlichen Fragen und der wirksame Abbau von Bildungsbarrieren. Eine wichtige Zielgruppe sämtli-cher vom BMWF geförderten Projekte sind daher Kinder aus bildungsfernen Schichten und Kinder mit Migrati-onshintergrund.

Die ›KinderUnis‹ werden vom Wissenschafts- und Forschungsministerium seit 2004 gefördert und freuen sich seit ihrem Bestehen ständig wachsender Beliebtheit. Bisher wurden vom Bundesministerium

v.l.n.r.: Matteo Merzagora (TRACES, Paris, Wissenschaftsjournalist), Karoline Iber (KinderbüroUniversität Wien), Hubert Dürrstein (Geschäfts- führung OeAD), Silvia Prock (Junge Uni Innsbruck), Bernhard Weingartner

(Physikmobil), BM Karlheinz Töchterle (BMWF)

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für Wissenschaft und Forschung rund vier Mio. Euro in österreichische Kinder Uni-Aktivitäten investiert (500.000 Euro jährlich). Seit 2008 haben mehr als 90.000 Kinder und Jugendliche von dieser Förderinitiative profitiert. Auch 2013 förderte und fördert das BMWF wieder KinderUni-Angebote an 15 Standorten, deren Programme im in-ternationalen Vergleich besonders vor-bildlich gestaltet sind.

Jährlich dürfen sich einige der jungen Studierenden auf einen persönlichen Besuch von Wissenschaftsminister Karl-heinz Töchterle freuen. 2013 kehrte der Minister im Rahmen der KinderUni Wien, Innsbruck sowie der KinderUni Steyr in den Hörsaal zurück und hielt vor hunder-ten interessierten Kindern einen Vortrag zu seinem eigenen Fachgebiet, den alten Sprachen. Unter dem Titel ›Super, Mega-Hype und ultracool – woher Wörter kom-men und was sie eigentlich bedeuten‹ erklärte Bundesminister Töchterle den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern die Wortwurzeln alltäglicher Begriffe.

Young Science bei der OeAD-GmbH

Young Science dient als zentrale Service-stelle für Informationsdienstleistungen und Veranstaltungen zu sämtlichen Förderprogrammen des BMWF an der Schnittstelle ›Schule und Wissenschaft‹. Unter dem Motto ›Forschung verbin-det‹ bündelt Young Science alle Inhal-te, die zur Vernetzung von Schule und Wissenschaft beitragen. Im Laufe der letzten zwei Jahre wickelte und wickelt Young Science zusehends auch eigene Projekte und Initiativen ab: beginnend mit der Vergabe des Young Science-Gütesiegels bis hin zu den Forschungs-praktika und Schulforschungsprojekten im Rahmen der Initiativen ›Rio+20‹ und ›Gemeinsam für nachhaltige Entwicklung – The Future We Want‹. Ziel von Young Science ist es, gemeinsam mit den zahl-reichen engagierten österreichischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen die Schnittstelle Wissenschaft und Schu-le zu verbessern, Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und ein gutes Netzwerk ©

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von Forschungs- und Bildungspartnerinnen und Bildungspartner auf-zubauen, indem u. a. im Rahmen von Veranstaltungen Interessierte, v. a. aus Forschungs- und Bildungseinrichtungen, zum Erfahrungsaus-tausch eingeladen werden. Zentrale Anlaufstelle von Young Science ist die Website www.youngscience.at. Als Netzwerk- und Servicestelle un-terstützt, berät und informiert Young Science persönlich, telefonisch und via E-Mail.

Mit Initiativen wie Young Science unterstützt die OeAD-GmbH die Zu-sammenarbeit der unterschiedlichen Bildungsbereiche und -ebenen.

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infopointwww.arqa–vet.at

Unter dem Titel ›Qualitätsmanagement als Führungs-aufgabe in der Berufsbildung‹ veranstaltet ARQA-VET gemeinsam mit der Sektion Berufsbildung des BMUKK bereits zum 5. Mal die Qualitätsnetzwerk-Konferenz für die Berufsbildung in Österreich.

Termin ist der 2. Dezember 2013 (9.30 – 17.00 Uhr),als Veranstaltungsort wurde in diesem Jahr dasSchloss Wilhelminenberg in Wien 16 gewählt.

Als Keynote Speaker konnten Rolf DUBS (Universität St. Gallen/CH), Ada PELLERT (Deutsche Universität für Weiterbildung, Berlin) und Herbert ALTRICHTER (Universität Linz) gewonnen werden.

Anmeldeschluss ist der 22. November 2013. Die Teilnahme ist auch in diesem Jahr wieder kostenlos (aufgrund einer Beschränkung auf max. 140 Personen ist eine Registrierung unbedingt erfor-derlich).Weitere Informationen & Anmeludng:www.arqa-vet.at/arqa-vet/konferenz -2013/registrierung/

Alle Informationen zur Konferenz mit laufender Aktualisierung auf der Kon-ferenz-Website:www.qualitaet-in-der-berufsbildung.at.

Mit dem Kick-off am 16. Oktober 2013 im OeAD-Haus in Wien beginnt nach mehr als zweieinhalbjäh-riger Vorbereitung, in die viele in- und ausländische Partner involviert waren, mit QUALI-QIBB eine neue Ausbildungsschiene für Qualitätsverantwortliche in berufsbildenden Schulen im Rahmen von QIBB, der QualitätsInitiative BerufsBildung.

Unter der Leitung von ARQA-VET starten an der Pä-dagogischen Hochschule Oberösterreich zwei PH-Lehrgänge:

OeAD-Event

Qualitätsmanagement als Führungs-aufgabe in der Berufsbildung

Æ Der Lehrgang zum/zur zertifizierten Qualitätsprozessmanager/in für QIBB läuft über zwei Semester und umfasst zwölf ECTS.

Æ Der zweite Lehrgang ist betitelt mit Qualitätsmanagement für Führungskräfte in QIBB, geht über ein Semester und bringt sechs ECTS.

Beide Lehrgänge sind bereits ausgebucht mit Teilnehmern/innen aus ganz Österreich und aus al-len berufsbildenden Schulformen.

Informationen zu den Lehrgängen sind online unter www.arqa-vet.at/quali-qibb, bei Interesse kann man sich bereits über den nächsten Start im Oktober 2014 bei [email protected] infor-mieren.

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orientierten Curricula und Mobilität wurden an-hand von Beispielen diskutiert. Breiter gefächert waren gesellschaftsrelevante Debatten rund um Brain Circulation und das Knowledge Triangle. Deren Ansin-nen war es, die tatsächliche Notwendigkeit hervorzu-heben, Vertrauen zu schaffen und den Europäischen Hochschulraum gemeinsam voranzutreiben.

Kontakte initiieren und weiter vertiefen

Wertvolle Motivation lieferten die (Kooperations-)Beispiele im Zuge der Kontaktseminare im letzten Teil der Konferenz, in denen auch Ausschau nach potenziellen Partnerinnen und Partnern gehalten wurde. Referentinnen und Referenten stellten ihre Hochschulen sowie bestehende Kooperationen vor, äußerten konkrete Projektwünsche in den einzelnen Fachdisziplinen und arbeiteten anhand eines Leitfa-dens an konkreten Umsetzungsmöglichkeiten.

Die Nachhaltigkeit der Konferenz soll durch eine Um-frage bei den Beteiligten in einem knappen Jahr unter-sucht werden. Dabei wird beleuchtet, ob die Konferenz tatsächlich Kooperationen zwischen den Hochschulen – und wenn ja, in welcher Form – hervorgebracht hat.

Europäischen Hochschulraumes (Stichwort Bologna-Prozess). Auch Vertretungen des European Council und der Europäischen Kommission, ihres Zeichens Triebfedern von Internationalisierungsbemühungen, brachten sich aktiv in die Debatte ein.

Kooperationen zwischen Hochschulen – Ansprüche und Realität

Mit Fragen wie ›Warum gehen Studierende lieber nach Oxford als nach Novi Sad?‹ provozierte man bereits in der einleitenden, hochschulstrategisch angelegten Paneldiskussion Vertreter/innen der Hochschulein-richtungen wie auch die politische Ebene. Die Anwe-senden zeichneten ein differenziertes Bild der großen Mobilitätsprogramme wie Erasmus oder Ceepus und diskutierten über die spezifischen Herausforderun-gen bei der Umsetzung erfolgreicher Joint Master Programme, etwa das mangelnde Vertrauen in der An-erkennungspolitik. Europäische Hochschulen haben dabei eine widersprüchliche Rolle: Einerseits werden internationale Kooperationen erwartet, andererseits wird ein möglichst scharfes Profil im Sinne eines hoch-schulischen Wettbewerbs vorausgesetzt. Diese An-sprüche bergen Ambivalenzen in sich und sind oft ein Hindernis für einen offenen Austausch.

Die Workshops der Konferenz skizzierten länderüber-greifend hochschulische, rechtliche, organisatorische und gesellschaftliche Fragestellungen. Zentrale The-men wie Qualitätssicherung in der Lehre, Anerken-nung von Studienleistungen, Umgang mit praxis-

Zur Vertiefung der Kooperationen und zur Förderung des gegenseitigen Kennenlernens in der Region Mittel-, Ost- und Südosteuropa organisierte die OeAD-GmbH vom 3. bis 5. Juli 2013 eine Fachkonferenz. Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen, Bildungs-behörden und weiteren Akteurinnen und Akteuren aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa sowie des Europarats, der Europäischen Kommission und der ESU (European Students‘ Union) kamen aus diesem Anlass nach Wien. Ausgehend von den Erfahrungen und der beste-henden Vernetzung österreichischer Hochschulen mit der Zielregion der Konferenz wurde aufgezeigt, welche Potenziale für eine künftige Zusam-menarbeit, insbesondere im Rahmen des neuen EU-Bildungsprogrammes Erasmus+, bestehen.

Mehr als 50 Expertinnen und Exper-ten aus rund 20 Ländern beleuch-teten vor über 300 Teilnehmer/innen Entwicklungen in ihren jewei-ligen Ländern, um so eine Basis für Vergleiche und eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Expertinnen und Experten diskutierten über laufen-de Herausforderungen wie z. B. über die Umsetzung der Bestrebungen des

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›Wo liegt Prag von Wien aus gesehen? – Im Osten natürlich!‹

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Podiumsdiskussion zum Thema ›Fostering Academic Cooperation in the Region – Potentials and Opportunities!

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v.l.n.r.: Sjur Bergan (Council of Europe), Jordi Curell Gotor (European Commission),Hubert Dürrstein (OeAD-GmbH), Erhard Busek (IDM), Barbara Weit-gruber (BMWF), Gerhard Volz, Ernst Gesslbauer, Christine Juen (alle OeAD-GmbH)

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Im ersten Projektjahr wurde gemeinsam ein Lehrplan für den Masterstudiengang Energy Systems Planning and Management (ESPM) entwickelt sowie eine For-schungseinheit am CES etabliert, welche Forschungs-tätigkeiten im komplexen Bereich der Energieplanung nachgehen soll. Des Weiteren erfolgt ständig ein reger Informationsaustausch auf diesem Gebiet durch zwei nepalesische PhD-Studierende, welche seit Frühling 2012 am IET an der Technischen Universität Wien tätig sind und ihre Doktorarbeit auf dem Gebiet der Res-sourcen- und Energieplanung verfassen.

Der Masterstudiengang ESPM besteht aus 17 Studie-renden und wurde im Herbst 2012 gestartet. Derzeit beginnt das 3. Semester des ersten Jahrgangs. An einer Fortsetzung des Modells wird bereits gear-beitet. Neben der Erstellung des Lehrplans und der detaillierten Vorlesungsinhalte wurden bereits einige Lehrveranstaltungen durch das österreichische Pro-jektteam vor Ort in Kathmandu betreut. In insgesamt mehr als eineinhalbmonatigen Aufenthalten wur-den die Vorlesungen ›Thermo-Fluid Engineering‹, ›Hydropower Engineering and Development‹ sowie ›Maintenance and Refurbishment of Hydro Power Plants‹ abgehalten.

Nutzung bzw. den Ausbau der in Nepal vorherrschen-den, immensen Wasserkraftressourcen möglich. Das vorhandene Ausbaupotenzial Nepals ist, mit euro-päischen Verhältnissen verglichen, enorm. Derzeit werden lediglich 1,5 % des wirtschaftlichen Wasser-kraftpotenzials genutzt. Zum Vergleich, Österreich nutzt bereits 68 % seines technisch-wirtschaftlichen Gesamtpotenzials.

Die seit 2004 bestehenden Kontakte zwischen dem Institute of Engineering bzw. dem darin eingeglieder-ten Centre for Energy Studies (CES) an der Tribhuvan University in Kathmandu und dem Institut für Ener-gietechnik und Thermodynamik (IET) an der Techni-schen Universität Wien wurden 2011 genutzt, um das vorliegende Projekt in die Wege zu leiten.

Die dabei eingegangene Hochschulpartnerschaft hat sich zum Ziel gesetzt, Studierende sowie Mitarbeiter/innen am Centre for Energy Studies auf dem Gebiet der Energieplanung sowie –analyse mit speziellem Schwer-punkt auf dem Gebiet der Wasserkraft auszubilden. Diese gezielte Ausbildung von Fachkräften soll in Zu-kunft dazu beitragen, die eingangs erwähnten Energie-probleme langfristig in den Griff zu bekommen.

Nepal, ein faszinierendes, fremdes Land am Fuße des Himalayas, Land der zahl-reichen Achttausender, Land des Mount Everest, Dach der Welt. So beschreiben viele Personen Nepal. Doch energiepoli-tische Hintergründe oder gar Probleme dieses Landes, eingeschlossen zwischen den Weltmächten China und Indien, sind nur den Wenigsten bekannt. Ein Land, geplagt von täglichen Stromaus-fällen, einer starken Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sowie einer insta-bilen politischen Lage, sucht seit Jahren nach Auswegen aus der derzeitigen Energieversorgungssituation.

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt einige der in den letzten Jahren bis Jahrzehn-ten gewachsenen Probleme. Versäum-nisse im Ausbau der Wasserkraft sowie der generellen Energieversorgung, brin-gen Nepal immer mehr in eine starke Abhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe aus Indien. Dabei wäre ein möglicher Ausweg durch die vermehrte

Stefan Gössinger | Eduard Doujak | Christian Bauer | Markus Lenarcic

Nachhaltige Energieplanung und Analyse in Nepal

MSESPA, ein APPEAR-Projekt zur nachhaltigen, eigen-

ständigen Entwicklung von Energieressourcen in Nepal

Das österreichische Projektteam am Institut für Energietechnik und Thermodynamik an der Technischen Universität Wien besteht aus Christian Bauer, Eduard Doujak, Stefan Gössinger und Markus Lenarcic. APPEAR ist ein von der Österreichischen Entwicklungs-zusammenarbeit gefördertes Hochschul- kooperationsprogramm, welches von OeAD und Lateinamerika Institut durchgeführt wird. Projektteam MSESPA.

von links nach rechts): N. Bhattarai, B. B. Ale, T. R.

Bajracharya, C. Bauer, A. M. Nakarmi, S. Gössinger, R. Shrestha, E. Doujak ©

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Neben dieser Lehrtätigkeit wurde in den ersten beiden Projektjahren im Rahmen der Hochschulpartnerschaft eine Vielzahl weiterer Aktivitäten wahr-genommen, wie z. B. die Teilnahme österreichischer Teammitglieder an der internationalen Tagung Retrud 2011 in Kathmandu, die seitens CES mitveran-staltet wurde. Dabei konnten zu Beginn des Projekts viele Kontakte geknüpft und Hintergrundinformationen zum Thema gesammelt werden. Im Herbst 2012 wurde im Zuge der durch das IET in Wien ausgerichteten, internationalen

Tagung Viennahydro 2012 ein Work-shop veranstaltet, der sich hauptsäch-lich mit Nepal und seinen zukünftigen Herausforderungen am Energiesektor beschäftigte. Dabei kamen nepalesische und österreichische Partner gleicherma-ßen zu Wort.

Die Projekt- und Lehraufenthalte der österreichischen Projektpartner in Nepal wurden außerdem mit zahlrei-chen Kraftwerksexkursionen, Labor-besichtigungen, Fachvorträgen sowie Treffen mit Entscheidungsträgerin-

nen und Entscheidungsträgern auf fachlicher und politischer Ebene abgerundet.

Das Ziel für die unmittelbare Zukunft ist, den derzei-tigen Masterstudiengang ESPM langfristig an der Tribhuvan University in Kathmandu zu verankern, um so die Ausbildung auf dem Sektor Energiepla-nung in Nepal nachhaltig stärken zu können. Au-ßerdem soll versucht werden, Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs in strategisch wichtige Positionen zu bringen, um Änderungen durch fachkundige Entscheidungsträger/innen in Zukunft entscheidend mitbestimmen zu kön-nen.

Panoramaansichten, Annapurna Mountain Range (oben) und Kathmandu (unten)

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www.appear.atwww.msespa.at

www.iet.tuwien.ac.at

C. Bauer, M. Lenarcic, T. R. Ba-jracharya mit Studenten des Masterstudienganges ESPM

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OeAD-Kommunikation unter neuer Leitung

IMPRESSUM: Medieninhaber & Herausgeber: OeAD (Österreichische Austauschdienst)-Gesellschaft mit beschränkter Haftung | Austrian Agency for International Cooperation in Education and Research (OeAD-GmbH) | 1010 Wien, Ebendorfer-straße 7 | Sitz: Wien | FN 320219 k | Handelsgericht Wien | Redaktion und für den Inhalt verantwortlich: Eva Müllner | KIM – Kommunikation, Information, Marketing | Schlussredaktion: Rita Michlits | Mitarbeiter/innen dieser Ausgabe: Christian Bauer, Carin Dániel Ramírez-Schiller, Eduard Doujak, Hubert Dürrstein, Ina Maria Eisbacher, Martina Friedrich, Ernst Gesslbauer, Stefan Gössinger, Barbara Hämmerle, Katrin Karner-Kalchbrenner, Christian Kreiner, Brigitte Kriszt, Markus Lenarcic, Richard Messnarz, Gerhard Moßhammer, Ursula Panuschka, Martin Prinz, Nina Prinz, Karin Rehatschek, Gerhard Volz | 1010 Wien | Ebendorferstraße 7 | T +43 1 534 08-0 | F +43 1 535 08-999 | [email protected] | www.oead.at | Grafisches Konzept: Fineline, graphic-design & typography, 1040 Wien | Layout: Eva Müllner | Fotos: Wenn nicht gesondert vermerkt im Eigentum der OeAD-GmbH | Druck: Gerin, 2120 Wolkersdorf | Finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, Abt. II/7 | Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln die Meinung der Autorin bzw. des Autors wider und müssen sich nicht mit der des Herausgebers decken | P.b.b. Erscheinungsort Wien | Verlagspostamt 1010 Wien | GZ: 02Z032 994M | Wien, September 2013

OFFENLEGUNG GEMäSS § 25 MEDIENGESETZ: Unternehmensgegenstand: Unternehmensgegenstand ist die Durchführung von Maßnahmen der europäischen und internationalen Kooperation im Bereich der Wissenschaft und Forschung sowie der Erschließung der Künste, der Hochschulbildung, der Bildung und der Ausbildung (§3. (2) OeAD-Gesetz) | Geschäftsführer: Univ.-Prof. Dr. Hubert Dürrstein | Mitglieder des Aufsichtsrates: SC Mag. Elmar Pichl, SC Mag. Hanspeter Huber, Botschafter Dr. Martin Eichtinger, Mag. Gottfried Schellmann, VR Univ.-Prof. Dr. Heinz Fassmann, Mag. Kurt Koleznik, Mag. Dr. Walter Degendorfer, Georg Paschinger, VR Univ.-Prof. Mag. Dr. Barbara Sporn, Mag. Franz Salchenegger, Mag. Verena Katscher, Mag. Bernhard Muzik | Die OeAD-GmbH steht zu einhundert Prozent im Eigentum des Bundes (§1.(2) OeAD-Gesetz) | Grundlegende Richtung: Information zu Bildungsmobilität & Bildungskooperation – national und international.

Rita Michlits leitet seit 1. September 2013 die Abteilung KIM (Kommunikation, Information und Marketing) im OeAD. Michlits war zuvor Pressesprecherin der AustriaTech. AustriaTech ist eine Mobilitätsagentur des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit). Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war der 19. Weltkongress für Intelligente Verkehrssysteme, der im Okto-ber 2012 erstmals in Österreich stattfand. Michlits war für sämtli-che Marketing- und Kommunikationsagenden dieser Leitshow der Mobilitätsbranche zuständig und koordinierte das Gesamtprojekt im Auftrag des bmvit mit den Veranstaltungspartnern in Brüssel und London. Rund 11.000 Besucher/innen nahmen an der Konferenz und der begleitenden Industrieausstellung am Veranstaltungsort Mes-se Wien teil. Die breite Öffentlichkeit war ebenfalls eingebunden: Auf einer Teststrecke auf Österreichs meistbefahrener Autobahn, der Südosttangente, konnten die Besucher/innen live erfahren, wie Verkehrstechnologien die Zukunft der Mobilität verbessern können. 45 hochrangige internationale Gäste tauschten ihre Erfahrungen in einem Minister-Roundtable aus. Kulturelles Highlight war ein Ball in der Wiener Hofburg mit knapp tausend Gästen.

Vor ihrer Tätigkeit bei AustriaTech arbeitete Michlits lange Jahre im Print- und Online-Journalismus, vor allem beim Online-Magazin www.wecarelife.at sowie bei IT- und Wirtschaftsmedien wie Indus-triemagazin, Computerwelt und economy. Michlits ist ausgebildete Diplompädagogin und hat Publizistik und Kommunikationswissen-schaft studiert. In ihrer Diplomarbeit überprüfte sie in qualitativen Interviews und einer quantitativen Erhebung unter 350 PR-Fachleu-ten sowie Journalistinnen und Journalisten, ob und in welcher Weise Public Relations den Fachjournalismus beeinflussen. Michlits ist ver-heiratet und hat einen zehnjährigen Sohn.

Rita Michlits: ›In meiner neuen Tätigkeit beim OeAD schließt sich der Kreis meiner bisherigen beruflichen Laufbahn.‹ Die Vermittlung von Wissen stand dabei immer im Zentrum. Ging es in ihren Anfängen als Trainerin in der Erwachsenenbildung primär um die didaktische Aufbereitung und Vermittlung von Inhalten, so war es in ihrer Zeit als Journalistin und Pressesprecherin tägliches Brot, komplexe Zusam-menhänge für die Leser/innen oder die verschiedenen Öffentlichkeiten aufzuberei-ten. ›All das will ich in meine neue Arbeit einbringen und baue dabei auf ein er-fahrenes und eingespieltes Team. Ein Schwerpunkt liegt sicherlich darin, den OeAD und seine Services in der Öffentlichkeit noch sichtbarer zu machen‹, sagt Michlits.

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