Erfolgsfaktoren für Implantate in der ästhetischen Zone

8
6 Implantologie Journal 10 | 2016 FACHBEITRAG | CHIRURGIE Die Implantation und prothetische Versorgung in der ästhetischen Zone stellt eine große Herausforderung dar und ist mit sehr hohen Erwartungen verbunden. Um ein ästhetisches Ergeb- nis zu erzielen, sollen die periimplantä- ren Gewebe als auch der Zahnersatz dem natürlichen Erscheinungsbild der fehlenden Bezahnung entsprechen. Eine individuelle Risikoanalyse ist stets durchzuführen. Letztendlich sollte der implantatgetragene Zahnersatz der alternativ zahngetragenen Prothetik nicht unterlegen sein. 2 Für eine langfristige ästhetische Stabi- lität ist das horizontale und vertikale Knochenangebot von wesentlicher Be- deutung. Liegen keine Gewebedefizite vor, so lassen sich berechenbare Ergeb- nisse mit Einzelzahnimplantatkronen erzielen. Sind jedoch Defizite vorhanden, muss eine bedarfsgerechte Augmentation durchgeführt werden. Die Rekonstruk- tion von dreidimensionalen Defekten ist trotz unterschiedlicher Therapie- optionen nach wie vor mit großem Aufwand verbunden und nicht immer vollständig zu erreichen. 3,4 Viele Kon- zepte in der Implantologie beschäftigen sich mit dem Prinzip der Geweberekon- struktion nach Gewebeverlust, jedoch sind Verfahren der Primärprävention von Resorptionsprozessen der eigentli- che Schlüssel zum Erfolg – Verfahren, welche die Natur als Vorbild nutzen und aus ihr neue biologische Konzepte ableiten. Fall 1 – Resorptionsvorgänge nach Extraktion Schropp et al. berichteten, dass durch die Extraktion von Zähnen Resorptions- vorgänge der umliegenden Gewebe begünstigt werden. 5 Nach drei Mona- ten erreicht die zervikale Resorption ein Ausmaß von 30 Prozent und die labiale Resorption ein Ausmaß von bis zu 50 Prozent. Die Erhaltung des bei Zahnextraktion vorhandenen knöcher- nen Alveolarfortsatzes ist die größte und eigentliche Herausforderung, mit der sich alle folgenden Komplikationen und Einschränkungen in der Ästhetik vermeiden lassen. Zwar bieten horizontale Kammaug- mentationen zur wirksamen Verbrei- terung des Alveolarkamms langfristig stabile Ergebnisse, jedoch sind die beschriebenen Techniken zur Erhöhung des Alveolarkamms deutlich weniger berechenbar. 6 Kammerhaltende Maßnahmen wie die Socket oder Ridge Preservation wurden zur Begrenzung der Resorptionsvor- gänge nach Zahnextraktion entwickelt. In einer Übersichtsarbeit von Darby et al. konnten keine schlüssigen Hin- weise dieser publizierten Techniken auf eine Verbesserung potenzieller Implan- tationsstellen nachgewiesen werden. 7 Eine weitere Technik, die Sofortimplan- tation, stellt keine kammprophylak- tische Maßnahme dar. Dies konnte in Dr. med. dent. Umut Baysal, Dr. med. dent. Arzu Tuna, Dr. med. dent. Rainer Valentin Die Versorgung von zahnbegrenzten Einzelzahnlücken in der ästhetischen Zone unterliegt einer strengen Beurteilung von Zahnarzt und Patient. Wurde früher wesentlich auf eine hohe Überlebensrate der Implantate geachtet, verschiebt sich der Fokus mittlerweile auf die Ästhetik. Objektivierbare Kriterien wie der „Pink Esthetic Score“ wurden zur Beurteilung der Weich- gewebe erarbeitet. 1 Viele Konzepte beschreiben adäquate Ver- fahren zur Augmentation von Hart- und Weichgewebe, modi- fizierte Schnittführungen und fortschrittliche Nahttechniken. Jedoch basieren sie auf dem Prinzip der Geweberekonstruktion nach Gewebeverlust. Im folgenden Fallbeispiel wird der Ansatz der Prävention von Gewebeverlust verfolgt. Erfolgsfaktoren für Implantate in der ästhetischen Zone Vermeidung von stark reduziertem Knochenangebot Dr. Umut Baysal [Infos zum Autor] Dr. Rainer Valentin [Infos zum Autor] Dr. Arzu Tuna [Infos zur Autorin] Literatur

Transcript of Erfolgsfaktoren für Implantate in der ästhetischen Zone

6 Implantologie Journal 10 | 2016

FACHBEITRAG | CHIRURGIE

Die Implantation und prothetische Versorgung in der ästhetischen Zone stellt eine große Herausforderung dar und ist mit sehr hohen Erwartungen verbunden. Um ein ästhetisches Ergeb­nis zu erzielen, sollen die periimplantä­ren Gewebe als auch der Zahnersatz dem natürlichen Erscheinungsbild der fehlenden Bezahnung entsprechen. Eine individuelle Risikoanalyse ist stets durchzuführen. Letztendlich sollte der implantatgetragene Zahnersatz der alternativ zahngetragenen Prothetik nicht unterlegen sein.2

Für eine langfristige ästhetische Stabi­lität ist das horizontale und vertikale Knochenangebot von wesentlicher Be­deutung. Liegen keine Gewebedefizite vor, so lassen sich berechenbare Ergeb­nisse mit Einzelzahnimplantatkronen erzielen.Sind jedoch Defizite vorhanden, muss eine bedarfsgerechte Augmentation durchgeführt werden. Die Rekonstruk­tion von dreidimensionalen Defekten

ist trotz unterschiedlicher Therapie­optionen nach wie vor mit großem Aufwand verbunden und nicht immer vollständig zu erreichen.3,4 Viele Kon­zepte in der Implantologie beschäftigen sich mit dem Prinzip der Geweberekon­s truktion nach Gewebeverlust, jedoch sind Verfahren der Primärprävention von Resorptionsprozessen der eigentli­che Schlüssel zum Erfolg – Verfahren, welche die Natur als Vorbild nutzen und aus ihr neue biologische Konzepte ableiten.

Fall 1 – Resorptionsvorgänge nach Extraktion

Schropp et al. berichteten, dass durch die Extraktion von Zähnen Resorptions­vorgänge der umliegenden Gewebe begünstigt werden.5 Nach drei Mona­ten erreicht die zervikale Resorption ein Ausmaß von 30 Prozent und die labiale Resorption ein Ausmaß von bis zu 50 Prozent. Die Erhaltung des bei

Zahn extraktion vorhandenen knöcher­nen Alveolarfortsatzes ist die größte und eigentliche Herausforderung, mit der sich alle folgenden Komplikationen und Einschränkungen in der Ästhetik vermeiden lassen.Zwar bieten horizontale Kammaug­mentationen zur wirksamen Verbrei­terung des Alveolarkamms langfristig stabile Ergebnisse, jedoch sind die beschriebenen Techniken zur Erhöhung des Alveolarkamms deutlich weniger berechenbar.6

Kammerhaltende Maßnahmen wie die Socket oder Ridge Preservation wurden zur Begrenzung der Resorptionsvor­gänge nach Zahnextraktion entwickelt. In einer Übersichtsarbeit von Darby et al. konnten keine schlüssigen Hin­weise dieser publizierten Techniken auf eine Verbesserung potenzieller Implan­tationsstellen nachgewiesen werden.7 Eine weitere Technik, die Sofortimplan­tation, stellt keine kammprophylak­tische Maßnahme dar. Dies konnte in

Dr. med. dent. Umut Baysal, Dr. med. dent. Arzu Tuna, Dr. med. dent. Rainer Valentin

Die Versorgung von zahnbegrenzten Einzelzahnlücken in der

ästhetischen Zone unterliegt einer strengen Beurteilung von

Zahnarzt und Patient. Wurde früher wesentlich auf eine hohe

Überlebensrate der Implantate geachtet, verschiebt sich der

Fokus mittlerweile auf die Ästhetik. Objektivierbare Kriterien

wie der „Pink Esthetic Score“ wurden zur Beurteilung der Weich­

gewebe erarbeitet.1 Viele Konzepte beschreiben adäquate Ver­

fahren zur Augmentation von Hart­ und Weichgewebe, modi­

fizierte Schnittführungen und fortschrittliche Nahttechniken.

Jedoch basieren sie auf dem Prinzip der Geweberekonstruktion

nach Gewebe verlust. Im folgenden Fallbeispiel wird der Ansatz

der Prävention von Gewebeverlust verfolgt.

Erfolgsfaktoren für Implantate in der ästhetischen Zone Vermeidung von stark reduziertem Knochenangebot

Dr. Umut Baysal[Infos zum Autor]

Dr. Rainer Valentin[Infos zum Autor]

Dr. Arzu Tuna[Infos zur Autorin]

Literatur

www.implantdirect.de | 00800 4030 4030

Conical Connection with Added Simplicity

Implant Direct is part of the KaVo Kerr Group

InterActiveTM

KontourTM AdaptResorbierbare Kollagen-Membranen

Innovation Zweiteiliger Fixture-Mount:

Die präzise Metall-auf-Metall-Verbindung ermöglicht

einen exakten Abdruck, einfach wie eine

geschlossene, genau wie eine offene Abformung

KompatibilitätKonische Verbindung kompatibel zu

NobelActive®* und NobelReplace® CC*

E�zienz All-in-One Package für 160 Euro: Implantat,

Verschlussschraube, Einheilextender,

Einbring- / Abdruckpfosten und Abutment

Optionen

Längen:

Oberflächen: SBM oder SBActive™

(leichte HA-Beschichtung)

1614121086

*Registrierte Marke von Nobel BiocareTM

3.2 3.7 4.3 5.0

8 Implantologie Journal 10 | 2016

FACHBEITRAG | CHIRURGIE

tierexperimentellen und klinischen Un­tersuchungen gezeigt werden.8,9

Kasuistik Ein 42­jähriger Mann stellte sich nach Extraktion der Zähne 11 und 21 vor. Die Extraktion wurde ein Jahr vorher durchgeführt und mit einer Interimspro­these zum Ersatz von Zahn 11 und 21 versorgt.Abbildung 1 zeigt den entstande­nen Verlust an Gewebe und lässt die Kompromisse der späteren Versorgung erahnen. Im Bereich der Papillen sind Gewebedefizite im Millimeterbereich mit Einbußen in der Ästhetik sichtbar.

BehandlungDie Implantation fand unter örtlicher Betäubung satt. Die dreidimensional geplanten Implantatpositionen wur­den nach krestaler Schnittführung mit­hilfe einer navigierten Bohrschablone (SICAT) aufbereitet. Die Implantate (CAMLOG) sind bis zur Freilegung für drei Monate geschlossen eingeheilt. Nach Freilegung und Abdrucknahme wurden individuelle Zirkonabutments auf einer Titan­Klebebasis hergestellt (Abb. 2). Die prothetische Versorgung erfolgte mit Vollkeramikkronen aus Lithiumdisilikat (Abb. 3).

BeurteilungEindeutige Defizite im Bereich der Pa­pillen sind auch nach einem Jahr nicht vollständig verschwunden (Abb. 4). Der unregelmäßige Weichgewebever­lauf hat zu Einschränkungen der wei­

ßen Ästhetik geführt – und das trotz eines guten gingivalen Phänotyps. In Tabelle 1 ist der Pink Esthetic Score (PES) für Zahn 21 dargestellt. Es ist zu erwarten, dass der PES auch in den nächsten Jahren bei 7 von mög­lichen 14 Punkten bleiben wird und es zu keiner weiteren Ausformung der Pa­pillen kommt.

Fall 2 – Von der Natur lernen

Der Verlust eines Zahnes führt zum Verlust des alveolären Volumens. An persistierenden Milchzähnen oder auch Wurzelresten ist zu sehen, dass in der alveolären Faserstruktur und dem paro­dontalen Ligament der Schlüssel zum Erhalt alveolärer Strukturen liegt. Diese bleiben über Jahre hinweg vollständig dimensionsstabil (Abb. 5). Kasuistik Eine 38­jährige Patientin stellt sich mit einem persistierenden 63 und verla­gertem 23 vor, mit dem Wunsch der Neuversorgung Regio 63. Abbildung 5 zeigt den intraoralen Ausgangszustand der Patientin. Im Bereich des 63 ist

trotz resorbierter Milchzahnwurzel der Alveolarkamm gut erhalten. Der labi­ale Gingivaverlauf sollte sogar nach Behandlung weiter kranial zu liegen kommen. Somit liegt in diesem Fall dank des erhaltenen Milchzahns zu viel Gewebe vor.

BehandlungNach Anfertigen einer dentalen Volu­mentomografie wurde der linke verla­gerte Eckzahn entfernt, da ein kiefer­orthopädisches Einordnen nicht infrage kam (Abb. 6). Gleichzeitig wurde das Knochenangebot in Regio 63 begut­achtet, um eine digitale Planung der Implantatposition vorzunehmen. Sehr schön ist das gute Knochenangebot auf dem Schnittbild in Regio 63 zu erken­nen (Abb. 7). Die Implantation erfolgte inzisionsfrei, welches mit einem höhe­ren Patientenkomfort und einer höhe­ren postoperativen Qualität bezüglich Narbenbildung, aufgrund geringer chirurgischer Manipulation, einhergeht (Abb. 8–10). Zahn 63 wurde nach der Extraktion bis auf ein 2 mm parodon­tales Band gekürzt und reponiert um weiterhin Gewebe erhalten zu kön­

Abb. 3

Abb. 1

Abb. 4

Abb. 2

mesiale Papille unvollständig ausgebildet 1 Punkt

distale Papille nicht ausgebildet 0 Punkte

Zenit 1–2 mm 1 Punkt

Verlauf Weichgebekontur natürlicher Verlauf 2 Punkte

knöchernes Defizit gering erkennbar 1 Punkt

Farbe Weichgewebe mäßig unterschiedlich 1 Punkt

Textur Weichgewebe mäßig unterschiedlich 1 Punkt Tab. 1

Astra Tech Implant System®

„Ja“ sagen leicht gemachtVerwenden Sie beim schräg atrophierten Kieferkamm OsseoSpeed® Profile EV. So können Sie Ihre Patienten mit einer einfacheren, weniger traumatischen Behandlung versorgen: Denn die Notwendigkeit für Knochenaufbau wird reduziert, während Sie immer noch vorhersagbare, ästhetische Ergebnisse erzielen. Machen Sie es den Patienten mit ihren individuellen Anforderungen einfacher, „Ja“ zu einer Implantatbehandlung zu sagen.

OsseoSpeed® Profile EV – Es ist Zeit, umzudenken.

www.jointheev.de

Herkömmliche gegenüber innovativer

Vorgehensweise

Paul (67)„Ich bin wirklich glücklich, dass mein Arzt mir eine einfachere Behandlungslösung anbieten konnte, trotz meiner Krankheitsgeschichte und den Medikamenten, die ich nehme.“

326

7116

3-D

E-1

60

9

10 Implantologie Journal 10 | 2016

FACHBEITRAG | CHIRURGIE

nen und gleichzeitig die Beibehaltung des Emergenzprofils zu gewährleisten (Abb. 11–13). Nach der Abdrucknahme wurde ein individuelles Zirkonabutment auf einer Titan­Klebebasis hergestellt und die prothetische Versorgung erfolgte mit einer Vollkeramikkrone aus Lithiumdi­silikat (Abb. 14).

BeurteilungIn diesem Fall ist deutlich zu erken­nen, dass die Rot­Weiß­Ästhetik nicht gelitten hat, da von Anfang an ge­webeerhaltende Maßnahmen ergrif­fen wurden. Die Abbildung 14 zeigt die Versorgung nach sechs Monaten. Dank des persistierenden Milchzah­nes hat es auf natürlichem Weg kei­nen Abbau von alveolären Strukturen gegeben. Nach dem PES liegt lediglich ein leich­tes Defizit im Bereich der distalen Pa­pille vor, welche nicht vollständig aus­gebildet ist (schwarzer Pfeil in Abb. 14).

Fall 3 – Der biologische Volumenerhalt der Extraktions alveole

Eine neue Verfahrenstechnik stellt das „Tissue Master Concept“ von Stefan Neumeyer dar. Neumeyer konnte zeigen, dass die Replantation von Wurzelseg­menten oder hoch resezierten Zähnen nach Extraktion den Alveolenkollaps verhindert und eine anschließende Ex­trusion zu einer koronalen Bewegung der alveolären Gewebestrukturen führt.10 Nach einem Stabilisierungszeitraum von drei bis sechs Monaten waren die Hohlräume der Restalveole vollständig mit Knochen gefüllt. Nach seinen Fall­analysen scheint dabei die Ursache im parodontalen Ligament (Mindestbreite: 2 mm) zu liegen. Diese besitzt die Fähig­keit, mechanische Reize in Gewebereak­tionen umzuwandeln. Vollständiger Er­halt und vertikaler Gewinn an alveolärem Hart­ und Weichgewebe sind vorhersag­bar und klinisch langzeitstabil.11 Durch

eine zusätzliche Extrusion kann ein verti­kaler Gewinn von Weich­ und Hartgewe­bestrukturen induziert werde.11,12

KasuistikEine 55­jährige Patientin stellte sich mit einem nicht erhaltungswürdigen Zahn 24 vor. Der Zahn wies eine trau­matisch bedingte Längsfraktur auf (Abb. 15). Das Behandlungsziel bestand in der Wiederherstellung der Funktions­fähigkeit unter vollständiger Erhaltung aller alveolären Strukturen. Vorgesehen war die Extraktion mit anschließender Replantation einer Wurzelscheibe. Nach einem Stabilisierungszeitraum von fünf bis sechs Monaten sollte eine schablo­nengeführte Implantation erfolgen.

BehandlungAbbildung 16 zeigt den Zahn 24 vor Extraktion. Aufgrund der sehr dünnen bukkalen Knochenlamelle im Bereich der bukkalen Wurzel (rote Linie), ist nach herkömmlicher Extraktion ohne

Abb. 6 Abb. 7

Abb. 8

Abb. 11 Abb. 14Abb. 12 Abb. 13

Abb. 9 Abb. 10

Abb. 5

CHIRURGIE | FACHBEITRAG

kammerhaltende Maßnahmen, eine starke Knochenresorption zu erwarten. Nach örtlicher Betäubung wurde der Zahn 24 schonend mit Hebel und Zange, jedoch ohne den Einsatz von Perio ­ tomen extrahiert (Abb. 17). Die beiden

Teile wurden mittels Säure­Ätz­Tech­nik und Komposit zusammengefügt und eine 2 mm breite Wurzelscheibe unterhalb der Schmelz­Zement­Grenze mit einer diamantierten Scheibe er­stellt und replantiert. Die Replantation

erfolgte ohne jegliche Stabilisierung (Abb. 18). Abbildung 19 zeigt den Zustand einen Tag nach Replantation. In Abbildung 20 ist der Zustand nach dreimonatiger Einheilphase, kurz vor der Implantation zu sehen.

Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17

Abb. 18 Abb. 19 Abb. 20

strategisch implantierenendgültig Versorgeninnerhalb 48 stunden

Das ist implantologie

#immediateloading

[email protected]

ANZEIGE

12 Implantologie Journal 10 | 2016

FACHBEITRAG | CHIRURGIE

Zur präimplantologischen Diagnostik wurde ein DVT angefertigt. Im Vergleich zur Ausgangssituation konnte die ge­samte alveoläre Struktur mittels der Reimplantation in allen drei Raumrich­tungen komplett erhalten werden. Die Planung der Implantatposition erfolgte dreidimensional mit dem Datensatz der digitalen Volumentomografie inner­halb der drei räumlichen Komfortzonen (Abb. 21).2 Die anschließende vollge­führte Implantation erfolgte nach der schonenden Entnahme der replantierten Wurzelscheibe mit dem Verzicht jeglicher Schnittführung. Nach erfolgreicher Im­plantation wurde die Wurzelscheibe zur Stabilisierung und dem Erhalt der Weich­gewebe wieder replantiert (Abb. 22–26). Außerdem konnte nach einer Einheilzeit von drei Monaten auf eine zusätzliche Ausformung des Emergenzprofils mit provisorischem Zahnersatz verzichtet

werden. Nach der Abdrucknahme wurde ein individuelles Zirkonabutment auf einer Titan­Klebebasis hergestellt und die prothetische Versorgung erfolgte mit einer Vollkeramikkrone aus Lithium­disilikat (Abb. 27–29).

BeurteilungAbbildung 29 wurde an dem Tag der Versorgung aufgenommen. Es ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu er­warten, dass sowohl die mesiale Pa­pille sich vollständig bildet als auch der Verlauf der Weichgewebekontur sich harmonisch anpassen wird. Be­züglich der Farbe und der Textur der Weichgewebe ist kein Unterschied zur Nachbarbezahnung vorhanden. Durch den biologischen Ansatz konnte auf jegliche chirurgische Manipulation der Weichgewebe verzichtet werden. Alle Heilungsvorgänge während der

Behandlung verliefen sehr schnell und unter Erhalt des alveolären Volumens.

Schlussfolgerung

In Anbetracht dieser Ergebnisse sollte vor der Extraktion eines Zahnes dessen weitere Verwendung in Betracht gezogen werden. Dieser biologische Ansatz stellt eine Primärprävention von Resorptions­prozessen dar und ermöglicht so den Verzicht von möglichen zeit­ und kosten­intensiven augmentativen Maßnahmen.

Abb. 22

Abb. 24

Abb. 29

Abb. 27

Abb. 25

Abb. 26

Abb. 28

Dr. med. dent. Umut BaysalGroße Brinkgasse 2950672 Kö[email protected]

Dr. med. dent. Arzu TunaPraxis am NordwallNordwall 257439 [email protected]

Dr. med. dent. Rainer ValentinDeutzer Freiheit 95–9750679 Köln

Kont

akt

Abb. 21

Abb. 23

Modernstes Design basierend auf 45 Jahren Erfahrung

Ø3,0 mm

Ø3,5 mm

Ø7,0 mm

Ø4,3 mm Ø5,0 mm

Sonderangebot

Kaufen Sie 20 Implantate zum Angebotspreis

von 100 € pro Stück und ein Chirurgiekit für

900 € für zusammen nur

*PDG151*

*Angebot gilt bis 31.12.2016

2.900 €

GLEU-478-091516

Hahn Tapered Implant ist eine Marke von Prismatik Dentalcraft, Inc.

Offizielle Implantat der

Carl Misch, DDS, MDS, Ph.D. (hc), FACD, FICD

Jack Hahn, DDS

+49 69 50600-5312

glidewelldirect.com | [email protected]