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2,79 3,1 3,44 3,52 3,6 3,94 1 2 3 4 5 Kleidung sollte man so oft wie möglich ausbessern. Kleidung von anderen auszuleihen, ist eine gute Sache. Gebrauchte Kleidung zu tragen, ist mir unangenehm. Ausrangierte Kleidungsstücke gegen andere zu tauschen, ist eine gute Sache. Kleidung reparieren zu lassen, ist eine gute Idee. Kleidung sollte man länger tragen. *Inverses Item, originalkodiert * Einstellung zum kollaborativen Kleidungskonsum Stimme überhaupt nicht zu Stimme voll und ganz zu Kollaborativer Kleidungskonsum Wie viele Deine Kleidungsstücke sind kollaborativ erstanden? Prozentsatz der Befragten, der „0“ angegeben hat: 0,5134 3,0985 0,5194 0 1 2 3 4 Schuhe Oberteile Hosen Kollaborative Kleidung 77,6 76,7 51,9 1,28 1,55 1,66 1,7 1,96 2,33 3,36 1 2 3 4 5 Zum Hersteller zurückbringen Anpassen In den Restmüll werfen Auf Flohmärkten oder an Second-Hand-Läden verkaufen/ geben Eigene Recyclingmöglichkeit nutzen Mit Freunden/ Verwandten tauschen In die Altkleidersammlung geben * *Inverses Item, originalkodiert nie immer Durchschnittliche Tragedauer Wie lange trägst Du das Kleidungsstück im Schnitt? 14,33 14,75 15,29 13,8 14 14,2 14,4 14,6 14,8 15 15,2 15,4 Schuhe Oberteile Hosen Dauer in Monaten à Nachhaltigkeit an 5. Stelle 2,4 3 3,7 3,8 3,8 1 2 3 4 5 Nachhaltigkeitsaspekte Marke Preis Mode-Aspekte Praktische Aspekte Stimme überhaupt nicht zu Stimme voll und ganz zu ERGEBNISSE DER UMFRAGE ZUM NACHHALTIGEN TEXTILKONSUM DER SCHÜLER/INNEN AN DER FRIEDRICH-LIST-SCHULE ULM, MÄRZ – MAI 2017 Samira Iran Prof. Dr. Martin Müller Universität Ulm WAS IST DAS PROBLEM MIT DEM KLEIDUNGSKONSUM? Die Textil- und Bekleidungsindustrie zählt zu den wichtigsten Konsumgüterbranchen in Deutschland. In 2015 wurden für Kleidung und Schuhe in Deutschland mehr als 70 Mrd. Euro ausgegeben (1970 waren es noch 18,5 Mrd. Euro) (Statista, 2017). Laut Greenpeace Studie (2015) besitzt der Durchschnittsdeutsche 50-100 Kleid- ungsstücke, durchschnittlich werden 60 Kleidungsstücke pro Jahr neu gekauſt und 40 % der Kleidung wird selten oder nie getragen. Dieses ungenutzte Potential, das in Form der Unmengen ungetragener Kleidung in Privatkleiderschränken liegt, kann man aber gut nutzen, um die Nachhaltigkeit im Textilbereich zu fördern. WIE IST DER TEXTILKONSUM BEI SCHÜLER/INNEN DER FRIEDRICH-LIST-SCHULE? Die Schüler und Schülerinnen des Seminarkurses „Nachhaltige Textilwirtschaſt“ haben dieses Thema unter- sucht. Sie haben einen Fragebogen vorbereitet und eine Online-Umfrage in der Schule durchgeführt. DIE ERGEBNISSE DER UMFRAGE 1. TEXTILKONSUM ALLGEMEIN Kaufmotive für Kleidung Stärkstes Kaufmotiv: Zweckmäßigkeit & Notwendigkeit, Nachhaltigkeit an 5. Stelle HAUPTFRAGEN DER STUDIE: Wie ist der Textilkonsum von Schüler/innen an der Friedrich-List-Schule? Wie kollaborativ konsumieren die Schüler/innen ihre Kleidung? UMFRAGE ZUM TEXTILKONSUM DER SCHÜLER/INNEN Basisdaten und Stichprobe: Zeitraum: 21.03.2017 bis 23.05.2017 Ort: Friedrich-List-Schule in Ulm Umfang: 530 Schüler/innenwurden zur Teilnahme eingeladen. Rücklauf: N= 363 (Quote: 68.49%) Endsample: N= 335 (28 ungültige Antworten) 57,9 % Frauen, 40,9% Männer, 0,9% Sonstige, 0,3% Keine Antwort Durchschnitt: 17,9 Jahre Monatl. Budget: breite Streuung, weniger als 50€: 15,8%, 51-100€: 22,7%, 101-200€: 16,1%, mehr als 201€: 44,8% 2. KOLLABORATIVER TEXTILKONSUM Kollaborativer Konsum als eine praktische Lösung Kollaborativer Kleidungskonsum: Wenn mehr als eine Person ein Kleidungsstück nutzt. Unterschiedliche For- men des kollaborativen Kleidungskonsums sind: Secondhand-Kleidung kaufen, Kleidung tauschen, Kleidung ausleihen, Kleidung mieten, Kleidung teilen, usw. In dieser Studie sind Kleidung tauschen, Kleidung ausleihen und gebrauchte Kleidung kaufen untersucht. VORSCHLÄGE sich mehr über das Thema informieren mehr gebrauchte Kleidung kaufen mehr leihen mehr tauschen mehr selbst nähen mehr kreatives Upcycling machen nachhaltiger leben QUELLEN Statista, 2017: https://de.statista.com/themen/89/modemarken/ Greenpeace Studie, 2015: https://www.greenpeace.de/files/publications/20151123_greenpeace_modekonsum_ flyer.pdf Positive Einstellung zum kollaborativen Kleidungskonsum Stärkster Entsorgungskanal: Altkleidersammlung, mit Freun- den/Verwandten tauschen, gelegentlich auch eigene Recy- clingmöglichkeit Tragedauern sind bei alle Kleidungsstücken kürzer als 16 Monate. (vgl. Repräsentativ-Studie von Greenpeace, 2015) Entsorgung Die beeinflussenden Faktoren auf kollaborativen Kleidungskonsum: Mitgefühl Soziale Normen Verhaltenskontrolle Einstellung 0.484 Verhalten 0.201 0.138 0.533 0.207 0.448 Kollaborativer Kleidungskonsum wurde wenig praktiziert: Durchschnittlich nur 1 Paar Schuhe jedes zweite Jahr und ca. drei Oberteile pro Jahr über kollaborative Wege angeeignet. Soziale Normen beeinflussen die Konsum-Entscheidung der Schüler/innen am meisten. FAZIT Geschlechtsrepräsentatives sample mit durchschnittlichem monatlichen Budget von ca.150€. Der Textilkonsum ist zweckmäßig, aber wenig nachhaltig. Viele Kleidungsstücke werden für nur kurze Zeit genutzt und dann aber sozialverträglich entsorgt. Es gibt eine positive Einstellung zum kollaborativen Kleidungskonsum, trotzdem wurde er im Alltag wenig praktiziert. Am meistens beeinflussen Soziale Normen die Konsum-Entscheidung der Schüler/innen. Das monatliche Budget hat Einfluss auf den kollaborativen Kleidungskonsum der Schüler/innen. KONTAKT Samira Iran Universität Ulm Institut für Nachhaltige Unternehmensführung, Fakultät für Mathematik und Wirtschaſtswissenschaſten Helmholtzstraße 18, 89081 Ulm Tel.: +49 731 50 32361 Email: [email protected] Durchschnittliche Anzahl erhaltener/ neu- gekaufter Stücke Angaben pro Jahr 5,41 23,26 7,32 5,12 21,58 6,97 0 5 10 15 20 25 Schuhe Oberteile Hosen Anzahl Stücke Erhaltene Neu-gekaufte Mittleres Konsumniveau: Es werden fast zwei Oberteile pro Monat und mehr als 10 Hosen und Paar Schuhe pro Jahre erworben

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2,79

3,1

3,44

3,52

3,6

3,94

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Kleidung sollte man so oft wie möglich ausbessern.

Kleidung von anderen auszuleihen, ist eine gute Sache.

Gebrauchte Kleidung zu tragen, ist mir unangenehm.

Ausrangierte Kleidungsstücke gegen andere zu tauschen, ist eine gute Sache.

Kleidung reparieren zu lassen, ist eine gute Idee.

Kleidung sollte man länger tragen.

*Inverses Item, originalkodiert

*

Einstellung zum kollaborativen Kleidungskonsum

Stimme überhaupt nicht zu

Stimme voll und ganz zu

Kollaborativer Kleidungskonsum Wie viele Deine Kleidungsstücke sind kollaborativ erstanden?

Prozentsatz der Befragten, der „0“

angegeben hat:

0,5134

3,0985

0,5194 0

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Schuhe Oberteile Hosen

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Entsorgung

1,28

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1,66

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Zum Hersteller zurückbringen

Anpassen

In den Restmüll werfen

Auf Flohmärkten oder an Second-Hand-Läden verkaufen/ geben

Eigene Recyclingmöglichkeit nutzen

Mit Freunden/ Verwandten tauschen

In die Altkleidersammlung geben

*

*Inverses Item, originalkodiert nie immer

Durchschnittliche Tragedauer Wie lange trägst Du das Kleidungsstück im Schnitt?

14,33

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Kaufmotive für Kleidung

à Nachhaltigkeit an 5. Stelle 2,4

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Nachhaltigkeitsaspekte

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Mode-Aspekte

Praktische Aspekte

Stimme überhaupt nicht zu

Stimme voll und ganz zu

ERGEBNISSE DER UMFRAGE ZUM NACHHALTIGEN TEXTILKONSUM DER SCHÜLER/INNEN AN DER FRIEDRICH-LIST-SCHULE ULM, MÄRZ – MAI 2017

Samira IranProf. Dr. Martin MüllerUniversität Ulm

WAS IST DAS PROBLEM MIT DEM KLEIDUNGSKONSUM?Die Textil- und Bekleidungsindustrie zählt zu den wichtigsten Konsumgüterbranchen in Deutschland. In 2015 wurden für Kleidung und Schuhe in Deutschland mehr als 70 Mrd. Euro ausgegeben (1970 waren es noch 18,5 Mrd. Euro) (Statista, 2017). Laut Greenpeace Studie (2015) besitzt der Durchschnittsdeutsche 50-100 Kleid-ungsstücke, durchschnittlich werden 60 Kleidungsstücke pro Jahr neu gekauft und 40 % der Kleidung wird selten oder nie getragen. Dieses ungenutzte Potential, das in Form der Unmengen ungetragener Kleidung in Privatkleiderschränken liegt, kann man aber gut nutzen, um die Nachhaltigkeit im Textilbereich zu fördern.

WIE IST DER TEXTILKONSUM BEI SCHÜLER/INNEN DER FRIEDRICH-LIST-SCHULE?Die Schüler und Schülerinnen des Seminarkurses „Nachhaltige Textilwirtschaft“ haben dieses Thema unter-sucht. Sie haben einen Fragebogen vorbereitet und eine Online-Umfrage in der Schule durchgeführt.

DIE ERGEBNISSE DER UMFRAGE1. TEXTILKONSUM ALLGEMEIN

Kaufmotive für Kleidung

Stärkstes Kaufmotiv: Zweckmäßigkeit & Notwendigkeit, Nachhaltigkeit an 5. Stelle

HAUPTFRAGEN DER STUDIE:• WieistderTextilkonsumvonSchüler/innenanderFriedrich-List-Schule?• WiekollaborativkonsumierendieSchüler/innenihreKleidung?

UMFRAGE ZUM TEXTILKONSUM DER SCHÜLER/INNENBasisdaten und Stichprobe:Zeitraum: 21.03.2017 bis 23.05.2017Ort: Friedrich-List-Schule in UlmUmfang: 530Schüler/innenwurdenzurTeilnahmeeingeladen.Rücklauf: N= 363 (Quote: 68.49%)Endsample: N= 335 (28 ungültige Antworten)

• 57,9 % Frauen, 40,9% Männer, 0,9% Sonstige, 0,3% Keine Antwort • Durchschnitt: 17,9 Jahre• Monatl. Budget: breite Streuung, weniger als 50€: 15,8%, 51-100€: 22,7%, 101-200€: 16,1%, mehr als 201€: 44,8%

2. KOLLABORATIVER TEXTILKONSUMKollaborativer Konsum als eine praktische LösungKollaborativerKleidungskonsum:WennmehralseinePersoneinKleidungsstücknutzt.UnterschiedlicheFor-men des kollaborativen Kleidungskonsums sind: Secondhand-Kleidung kaufen, Kleidung tauschen, Kleidung ausleihen, Kleidung mieten, Kleidung teilen, usw. In dieser Studie sind Kleidung tauschen, Kleidung ausleihen und gebrauchte Kleidung kaufen untersucht.

VORSCHLÄGE• sich mehr über das Thema informieren• mehr gebrauchte Kleidung kaufen• mehr leihen• mehr tauschen• mehr selbst nähen• mehr kreatives Upcycling machen• nachhaltiger leben

QUELLENStatista,2017:https://de.statista.com/themen/89/modemarken/Greenpeace Studie, 2015: https://www.greenpeace.de/files/publications/20151123_greenpeace_modekonsum_flyer.pdf

Positive Einstellung zum kollaborativen Kleidungskonsum

Stärkster Entsorgungskanal: Altkleidersammlung, mit Freun-den/Verwandten tauschen, gelegentlich auch eigene Recy-clingmöglichkeit

Tragedauern sind bei alle Kleidungsstücken kürzer als 16 Monate. (vgl. Repräsentativ-Studie von Greenpeace, 2015)

Entsorgung

Die beeinflussenden Faktoren auf kollaborativen Kleidungskonsum:

Mitgefühl

Soziale Normen

Verhaltenskontrolle

Einstellung 0.484

Verhalten 0.201

0.138

0.533

0.207

0.448

Kollaborativer Kleidungskonsum wurde wenig praktiziert: Durchschnittlich nur 1 Paar Schuhe jedes zweite Jahr und ca. drei Oberteile pro Jahr überkollaborativeWegeangeeignet.

Soziale Normen beeinflussen die Konsum-Entscheidung derSchüler/innenammeisten.

FAZIT• Geschlechtsrepräsentatives sample mit durchschnittlichem monatlichen Budget von ca.150€.• DerTextilkonsumistzweckmäßig,aberwenignachhaltig.VieleKleidungsstückewerdenfürnurkurzeZeit

genutzt und dann aber sozialverträglich entsorgt.• Es gibt eine positive Einstellung zum kollaborativen Kleidungskonsum, trotzdem wurde er im Alltag wenig

praktiziert.• AmmeistensbeeinflussenSozialeNormendieKonsum-EntscheidungderSchüler/innen.• DasmonatlicheBudgethatEinflussauf denkollaborativenKleidungskonsumderSchüler/innen.

KONTAKTSamira IranUniversität UlmInstitutfürNachhaltigeUnternehmensführung,FakultätfürMathematikundWirtschaftswissenschaftenHelmholtzstraße 18, 89081 UlmTel.: +49 731 50 32361Email: [email protected]

Durchschnittliche Anzahl erhaltener/ neu-gekaufter Stücke Angaben pro Jahr

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Mittleres Konsumniveau: Es werden fast zwei Oberteile pro Monat und mehr als 10 Hosen und Paar Schuhe pro Jahre erworben