Erkennen und Vermeiden von Restrelaxation...Erkennen und Vermeiden von Restrelaxation Reilly Rebecca...
Transcript of Erkennen und Vermeiden von Restrelaxation...Erkennen und Vermeiden von Restrelaxation Reilly Rebecca...
Erkennen und Vermeiden vonRestrelaxation
Reilly [email protected]
Juli 2012
Diplomarbeit zur diplomierten Expertin inAnästhesiepflege NDS
Fachkurs 10
Mentorin Isabelle Gisler-Ries
Universitätsspital Basel
Departement Anästhesie
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung Seite 11.1 Die Wahl des Themas Seite 11.2 Ziel der Arbeit Seite 21.3 Fragestellung Seite 21.4 Methode des Vorgehens Seite 21.5 Aufbau der Arbeit Seite 31.6. Abgrenzung Seite 3
2. Hauptteil Seite 42.1 Physiologie der neuromuskulären Übertragung Seite 42.2 Nichtdepolarisationsblock Seite 52.3 Atracurium Seite 72.4 Komplikationen der Restrelaxation Seite 7
2.4.1 Atemmuskulatur Seite 82.4.2 Atemregulation Seite 82.4.3 Pharyngeale Funktion Seite 82.4.4 Auswirkungen auf das Patientenwohlbefinden Seite 9
2.5 Häufigkeit von neuromuskulärer Restblockade Seite 92.6 Erkennen und Vermeiden von Restrelaxation Seite 11
2.6.1 Nervenstimulatoren Seite 112.6.2 Stimulationsmuster Seite 122.6.3 Klinische Tests Seite 142.6.4 Die Akzeleromyographie und ihre praktische Anwendung Seite 15
2.6.4.1 Supramaximale Stromstärke Seite 15
2.6.4.2 Stimulationselektroden Seite 16
2.6.4.3 Stimulationsorte Seite 16
2.6.4.4 Die Kalibration Seite 18
2.6.5 Die Antagonisierung Seite 18
3. Schlussteil Seite 213.1 Diskussion Seite 213.2 Schlussfolgerung Seite 223.3 Rückblick auf das Fallbeispiel Seite 233.4 Ausblick Seite 233.5 Reflexion Seite 243.6 Danksagung Seite 24
4. Quellenverzeichnis4.1 Literaturverzeichnis4.2 Abbildungsverzeichnis
5. Anhang I - III
1
1. Einleitung
1.1 Die Wahl des ThemasTäglich kommen in meinem Praxisalltag am Universitätsspital Basel Muskelrelaxanzien, insbesondere
Atracurium zum Einsatz. Ziel der Muskelrelaxation ist es, die Intubation zu erleichtern. Ausserdem
wird in der Abdominalchirurgie eine ausgeprägte Muskelrelaxation angestrebt, damit das operative
Vorgehen ermöglicht wird. Um die Muskelrelaxation aufrecht zu erhalten, wird ein Muskelrelaxans
entweder bolusweise oder kontinuierlich appliziert.
Die Muskelrelaxanzien, welche eine reversible Lähmung der Skelettmuskulatur hervorrufen, bergen
Risiken. Die neuromuskuläre Restblockade führt dabei zu schwerwiegenden, anästhesiologischen
Komplikationen, wie z. B. die postoperative Ateminsuffizienz, Muskelschwäche oder
Schluckbeschwerden. Darüber hinaus schätze ich die Auswirkung einer Restblockade für den
Patienten als unangenehm ein. Gemäss Fachliteratur und Studien wird das Vorkommen und Risiko
von Restrelaxation häufig unterschätzt. Neuromuskuläre Restrelaxation ist meiner Meinung nach ein
relevantes Thema im Praxisalltag der Anästhesie.
Am Universitätsspital Basel werden zwei verschiedene neuromuskuläre Monitore eingesetzt: Ein
Monitoring zur quantitativen, akzeleromyographischen Überwachung (TOF Watch® S) und ein
Monitor (Innervator 242) zur qualitativen Einschätzung einer Restblockade. Welcher der beiden
Neurostimulatoren ist zuverlässiger hinsichtlich der Aussagekraft? In der Fachliteratur wird die
Akzeleromyographie (AMG) als ein wichtiges Instrument zur Erfassung einer Restblockade
beschrieben.
In meiner Praxis sind mir die unterschiedliche Handhabung und die Unsicherheit in der Bedienung des
TOF Watch® S aufgefallen. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass nicht immer kalibriert wird oder
dass der TOF Watch® S unterschiedlich installiert wird. Auch fällt die Entscheidung zur Reversion
eines Patienten mit Robinul®- Neostigmin und die Administration der Substanz unterschiedlich aus.
Die im Folgenden beschriebene Praxissituation hat mir ausserdem die Notwendigkeit aufgezeigt, mein
Wissen zum Thema Restrelaxation zu erweitern:
Eine 30 jährige Patientin, 50 Kg, ASA 11, musste sich einer diagnostischen, ev. therapeutischen
Laparoskopie unterziehen. Die Anästhesie wurde mit Propofol, als Hypnotikum, Fentanyl, als Opiat
und Atracurium, als Muskelrelaxans geführt. Ich applizierte das Muskelrelaxans in regelmässigen
Abständen, sobald im neuromuskulären Monitoring zwei Twitches spürbar waren. Da ich im
Operationstrakt West im Universitätsspital Basel diese Narkose durchführte, stand mir der Innervator
242 als qualitativer Monitor zur Überwachung der Relaxation zur Verfügung. Als mir das baldige
1 ASA-Klassifikation ist ein in der Anästhesie weitverbreitetes Schema zur Einteilung von Patienten inverschiedene Risikogruppen (1 – 6) bezüglich der Vorerkrankungen (American Society of Anesthesiologists)
2
Ende der Operation angekündigt wurde, verzichtete ich auf eine weitere Gabe von Atracurium. Nach
kurzer Zeit spürte ich eine neuromuskuläre Antwort von vier gleich starken Twitch nach einer TOF
Stimulation. Hinsichtlich der Vorbereitung für die Ausleitung testete ich gemäss hausinternen
Standards auch das TET Stimulationsmuster zu 50 Hz über 5 sec., welches die Patientin ohne
Abschwächung hielt. Weitere Tests lassen sich mit diesem Gerät nicht durchführen. Da ich beide Tests
erfolgreich durchführte, nahm ich an, dass die Patientin nicht mehr restrelaxiert ist. Ich informierte den
zuständigen Oberarzt über das Ende der Operation. Ich war sehr überrascht, als dieser mir erklärte,
dass diese Art von neuromuskulärer Überwachung nicht ausreichen würde, um eine Restblockade
definitiv ausschliessen zu können. Der Oberarzt entschloss sich, aufgrund der begrenzten Aussage des
Innervators 242 die Patientin mit einer Ampulle Robinul®- Neostigmin zu revertieren.
Diese erlebte Praxissituation hat mir meine Unsicherheit zum Thema neuromuskuläre Restrelaxation
aufgezeigt und ich möchte mir mit dieser Abschlussarbeit mein Wissen zu diesem Thema vertiefen,
damit ich in Zukunft meine Patienten² sicher durch die Allgemeinanästhesie begleiten kann.
1.2 Ziel der ArbeitWie bereits oben erwähnt, stösst das Thema Erkennen und Vermeiden von Restrelaxation bei mir auf
grosses Interesse. Mein Ziel ist es, ein gutes Patientenmanagement durch Erkennung und Vermeidung
von Restrelaxation durchführen zu können. Weiter ist es mir wichtig, über die pathophysiologischen
Komplikationen und über die damit verbundenen Auswirkungen auf den Patienten Bescheid zu
wissen.
1.3 Fragestellung• Wie lässt sich eine Restrelaxation unter Atracurium erkennen und vermeiden?
• Welches sind die pathophysiologischen Komplikationen von neuromuskulärer Restrelaxation?
• Wie häufig kommen neuromuskuläre Restblockaden vor?
1.4 Methode des VorgehensFür die Diplomarbeit recherchierte ich in den elektronischen Datenbanken Pubmed und Google
Scholar. Es stand mir eine grosse Auswahl und Anzahl von Artikeln, sowie Studien zum Thema
Restrelaxation zur Verfügung. Die Herausforderung bestand darin, die geeignete Literatur für diese
Diplomarbeit herauszusuchen, um den Rahmen der Arbeit einzuhalten. Das Fachbuch,
Neuromuskuläres Monitoring in Klinik und Forschung von Prof. Dr. med. Thomas Fuchs-Buder
diente mir für diese Diplomarbeit als wichtige Grundlage. Diesen wertvollen Literaturvorschlag erhielt
ich von Prof. Dr. med. Thierry Girard. Im November 2011 hielt Prof. Dr. med. Thomas Fuchs-Buder
einen Vortrag am Universitätsspital Basel, welchem ich mit grossem Interesse zuhören durfte und für
3
mich sehr hilfreich war. Ausserdem erhielt ich wertvolle Informationen und Ratschläge durch
Gespräche mit Anästhesisten und Teamkollegen.
1.5 Aufbau der ArbeitAm Anfang dieser Diplomarbeit werde ich ein Fallbeispiel beschreiben. In der Folge werde ich im
Theorieteil auf die Physiologie der neuromuskulären Übertragung und den Nichtdepolarisationsblock
eingehen, um die Grundlagen zum Thema Restrelaxation verständlich zu machen. Danach folgt eine
kurze Beschreibung des Muskelrelaxans Atracurium.
Im Folgenden werde ich die Komplikationen, welche im Falle einer Restrelaxation auftreten können
beschreiben. Ich erläutere, welche Komplikationen in welchem Stadium einer Restblockade
vorkommen. Hinsichtlich Beschreibung der Inzidenz von Restrelaxation werde ich auch auf eine
Studie eingehen, welche die Auswirkung einer einzelnen Intubationsdosis auf die Restrelaxation eines
Patienten beschreibt.
Des Weiteren werde ich mich mit dem neuromuskulären Monitoring befassen und die wesentlichen
Unterschiede sowie die Aussagekraft zwischen qualitativen und quantitativen Monitoring beschreiben.
Danach gehe ich auf die einzelnen Stimulationsmuster ein und erkläre, welche in Bezug auf die
Erholung einer neuromuskulären Blockade geeignet sind.
Das Thema klinische Zeichen einer Restrelaxation ist eine Ergänzung zur Relaxometrie. Ich werde
aber nur kurz darauf eingehen, da dieses Thema in der Praxis eine untergeordnetere Rolle spielt.
Schliesslich komme ich detailliert auf die AMG zu sprechen und beschreibe praktische
Besonderheiten, die für die Bedienung und Installation des Gerätes wichtig sind.
Zum Schluss werde ich mich mit der Administration von Cholinesterasehemmern befassen.
Im Schlussteil gehe ich zusammenfassend auf meine Erkenntnisse ein, hinterfrage diese und stelle
einen Bezug zur Praxis her.
1.6. AbgrenzungIch werde mich in dieser Abschlussarbeit auf erwachsene Patienten beschränken.
Um den Umfang dieser Abschlussarbeit einhalten zu können, lege ich meinen Fokus auf das
mittellangwirksame Muskelrelaxans Atracurium, was einer Wirkdauer von mit 35 bis 45 min.
entspricht. Es wird für diese Eingriffe am Universitätsspital Basel am häufigsten verwendet. Aufgrund
der in dieser Arbeit zitierten Studie, werden Rocuronium und Vecuronium (mittellangwirksame
Muskelrelaxanzien) zwar erwähnt, da sich diese hinsichtlich Restrelaxation nicht von Atracurium
unterscheiden, gehe ich nicht weiter auf diese ein. Auf weitere nichtdepolarisierende, oder
depolarisierende Muskelrelaxanzien werde ich mich in dieser Arbeit ebenfalls nicht befassen.
Hinsichtlich Cholinesterasehemmern, im Falle einer Reversion, komme ich ausschliesslich auf
Robinul®-Neostigmin zu sprechen.
4
Ich richte meinen Fokus in dieser Arbeit auf die Prävention, d.h. es geht um die Vermeidung von
Restrelaxation vor der Extubation. Mit dem weiterführenden Procedere nach der Extubation, im Falle
einer Restrelaxation und den weiteren Therapiemöglichkeiten werde ich mich in dieser Arbeit nicht
befassen.
Hinsichtlich des Gebrauchs des TOF-Watch® S werde ich nur auf die essentiellen
Bedienungskriterien eingehen und grenze mich somit von einer detaillierten Gebrauchsanweisung ab.
Ich werde nicht auf Stimulationsmuster wie Einzelreize zu 1 Hz (Single Twitch) oder den Post-
Tetanic-Count (PTC) eingehen, da sie hinsichtlich einer bevorstehenden Extubation nicht zur
Anwendung kommen.
Auf weitere Verfahren neuromuskulären Monitorings, wie beispielsweise die Mechanomyographie
und die Elektromyographie werde ich nicht eingehen, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen
würde.
2. Hauptteil
2.1 Physiologie der neuromuskulären ÜbertragungDamit sich ein Skelettmuskel kontrahiert, muss er von einer Nervenzelle einen Reiz erhalten (Huch &
Jürgens, 2011). Gemäss Wikipedia, der freien Enzyklopädie findet die Erregungsübertragung von der
Nervenfaser auf die Muskelfaser an der motorischen Endplatte statt. Die motorische Endplatte setzt
sich aus einem Synapsen Endknöpfchen am Ende des Axons (präsynaptisch) und einem speziell
strukturierten Membranteil einer Muskelfaser (postsynaptisch) zusammen. Nervenmembran und
Muskelzellmembran sind durch den synaptischen Spalt voneinander getrennt
(http.//de.wikipedia.org/wiki/Motorische_ Endplatte).
Huch und Jürgens (2011) erklären, dass sich in den Synapsen Endknöpfchen Vesikel befinden, in
denen Acetylcholin (ACh) enthalten ist. Kommt eine Nervenerregung am Axonende an, öffnen sich
die spannungsgesteuerten Kalziumkanäle. Kalzium-Ionen dringen in das Axon ein und schütten ACh
in den synaptischen Spalt aus.
ACh bindet an Acetylcholin Rezeptoren (nikotinerge Rezeptoren) der postsynaptischen
Muskelzellmembran, wodurch sich nun die Durchlässigkeit der Muskelzellmembran für Natrium- und
Kaliumionen verändert. Es strömt Natrium in die Zelle hinein und Kalium aus der Zelle heraus. So
wird die Erregung der Nervenzelle auf die Muskelfasern der Skelettmuskulatur weitergeleitet (Huch &
Jürgens, 2011).
Durch das Enzym Acetycholinesterase aus dem synaptischen Spalt, wird ACh zu Cholin und Acetat
gespalten. Acetat diffundiert aus dem synaptischen Spalt und Cholin wird von der präsynaptischen
Zelle aufgenommen und wiederverwertet. Die Rezeptoren sind wieder frei und stehen für einen
5
erneuten Reiz zur Verfügung (http://de.wikipedia.org/wiki/Motorische_Endplatte). In der folgenden
Abbildung ist die neuromuskuläre Übertragung zu sehen.
Abbildung (Abb.)1
Zu erwähnen ist, dass ACh nicht nur die Erregungsübertragung an der neuromuskulären Endplatte
vermittelt, sondern auch eine wichtige Rolle im vegetativen Nervensystem spielt: ACh ist der
Überträgerstoff in den sympathischen und parasympathischen Ganglien
(http://de.wikipedia.org/wiki/Acetylcholin).
Larsen (2006) erklärt, dass Muskelrelaxantien ebenfalls an den ACh Rezeptor binden und dort das
ACh verdrängen (kompetitive Blockade). Demnach können Muskelrelaxanzien auf die Rezeptoren des
autonomen Nervensystems, eine Stimulation oder Blockierung bewirken und kardiovaskuläre
Wirkungen verursachen.
2.2 NichtdepolarisationsblockWerden laut Larsen (2006) Muskelrelaxanzien appliziert, um die Intubation zu erleichtern, bewirken
diese eine vorübergehende Lähmung der Skelettmuskulatur durch Hemmung oder vollständige
Blockade der Reizübertragung an der motorischen Endplatte. Mindestens 70-80% der Rezeptoren
müssen durch das Relaxans besetzt sein, damit eine Lähmung der Muskulatur eintritt. Bei 90-95% der
besetzten Rezeptoren spricht man von einer kompletten Blockade. Muskelrelaxanzien weisen eine
grosse Sicherheitsbreite auf.
Wie der Name bereits verrät, wird der Nichtdepolarisationsblock durch nichtdepolarisierende
Muskelrelaxanzien (NDMR) herbeigeführt. Diese verdrängen ACh kompetitiv ohne Depolarisation
der motorischen Endplatte. Sie haben eine grosse Affinität zu den Acetylcholinrezeptoren und
blockieren diese. Die durch das Muskelrelaxans hervorgerufene Blockade baut der Körper durch die
ansteigende Acetylcholinkonzentration wieder ab. Am Ende einer Operation lässt sich durch
Antagonisierung mit Cholinesterasehemmern eine Blockade beseitigen. Damit wird eine Erhöhung der
Acetylcholinkonzentration an der motorischen Endplatte herbeigeführt.
6
Charakteristisch für den Nichtdepolarisationsblock ist das Fading, d.h. die Ermüdung des Muskels bei
repetitiver Stimulation. Wird ein Muskel z. B mit einem TOF Stimulationsmuster stimuliert, erkennt
man den Wirkungseintritt von NDMR daran, dass es beginnend mit der vierten Reizantwort zu einer
Ermüdung und Erlöschen aller vier Reizantworten kommt. Die Amplitudenabnahme richtet sich nach
dem Ausmass der neuromuskulären Blockade, wobei mindestens 70% der Rezeptoren besetzt sein
müssen, bevor sich die Amplitude ändert und ein Fading wahrnehmbar wird.
Werden nach einer TOF Messung eins bis zwei Reizantworten erkannt, so ist der Relaxationsgrad für
chirurgische Eingriffe ausreichend. Man kann dann von einer 90-95% Blockade ausgehen
(Larsen, 2006).
Mittels AMG lässt sich laut Fuchs-Buder (2008) die TOF-Ratio (TOFR) messen. Sie ist der Quotient
aus vierter und erster Reizantwort bei einer TOF Messung. So lässt sich das Ausmass der
neuromuskulären Erholung objektiv einschätzen. Bei einer TOFR Schwelle von 1.0, bzw. 100%
spricht man von einer vollständigen Erholung des Nichtdepolarisationsblocks. Dabei können aber
noch bis zu 70% der Acetylcholinrezeptoren blockiert sein.
Fuchs- Buder (2008) definiert die TOFR Schwellen folgendermassen:
• Eine ausreichende neuromuskuläre Erholung entspricht einer TOFR von 1.0.
„Bei einer TOFR von 1.0 konnte in mehreren Studien keine signifikante Beeinträchtigung der
respiratorischen Funktion mehr nachgewiesen werden“ (Fuchs- Buder, 2008, S. 111).
• Eine minimale neuromuskuläre Restblockade entspricht einer TOFR von ca. 0.8.
• Eine ausgeprägte neuromuskuläre Restblockade entspricht einer TOFR von <0.5.
In Tabelle 1 wird das TOF Stimulationsmuster und die gemessene TOFR mittels AMG dargestellt.
Tabelle (Tab.) 1
Gemäss Fuchs- Buder (2008) endet die klinische Wirkdauer eines Muskelrelaxans mit der Erholung
der ersten Antwort auf 25% des Ausgangswertes (Fuchs- Buder, 2008).
Diese Messung ist laut Aussage von Prof. Dr. med. Thierry Girard nur bei einem kalibrierten Gerät im
Single-Twitch Modus möglich. Es hat sich aber gezeigt, dass 25% des Ausgangswertes im Single-
Twitch Modus ungefähr dem Wiederauftreten der vierten Reizantwort im TOF entspricht.
TOF-Stimulation
Muskelantwort
Neuromuskuläre
Blockade
0-70% 70-80% 80-95% 100%
TOF- Quotient 1,0 0,25 - -
TOF-Zahl 4 4 2 0
7
2.3 AtracuriumLaut Heck & Fresenius (2010) ist Atracurium als ein mittellangwirksames NDMR. Ein besonderes
Merkmal ist dieser Substanz ist der organunabhängige Abbau. Der chemische Abbau geschieht auf
zwei Wegen: Zum einen temperaturabhängig durch 1/3 Hoffmann Elimination und zum anderen durch
2/3 unspezifischen Plasmaesterasen (Heck & Fresenius, 2010). Atracurium kumuliert nicht. Des
Weiteren ist Atracurium ein Histaminliberator. Bei 30% der Patienten kann eine Histaminfreisetzung
beobachtet werden, d.h. es können Hypotonien, ein Quincke Ödem, Bronchospasmus und
Hautrötungen auftreten. Kardiovaskulär führt Atracurium normalerweise zu keinen wesentlichen
Veränderungen. Inhalationsanästhetika senken den Dosisbedarf von Atracurium, da diese selbst eine
Muskelrelaxation bewirken (Larsen, 2006).
Merkmale Atracurium- Intubationsdosis: 0,3 - 0,5 mg/Kg
- Wirkungseintritt: nach 3 - 4 min.
- Wirkdauer: ca. 35 - 45 min.
- Erholungsindex: 10 - 15 min.
- Wiederholungsdosis: 0,1 - 0,2 mg/Kg
- Kühle Lagerung (Wirkverlust)
(Heck & Fresenius, 2010)
2.4 Komplikationen der RestrelaxationPlaud, Debaene, Donati & Marty (2010) beschreiben, dass eine neuromuskuläre Restrelaxation
schwerwiegende, postoperative Komplikationen hervorrufen kann. Sie ist v. a. ein Risikofaktor für
pulmonale Komplikationen, wie die respiratorische Insuffizienz mit Hypoxie, welche eine
Auswirkung auf die Hirnfunktion haben kann. Ebenso können Pneumonien, oberer Atemwegskollaps,
Atelektasen und Aspiration entstehen (Plaud et al., 2010).
Selbst bei wachen, gesunden Probanden treten bei geringer Restblockade häufiger (Mikro-)
Aspirationen auf, da pharyngeale Schutzreflexe ausfallen. Die sensible Muskulatur der
Schluckfunktion weist eine äusserst grosse Sensibilität auf NDMR auf. Eine TOFR von 1.0 ist deshalb
erforderlich (Kühny- Brady, 2010).
Nicht zuletzt können laut Fuchs- Buder (2008) Restblockaden das Patientenwohlbefinden
beeinträchtigen.
Im Folgenden sind die Kriterien für eine ausreichende neuromuskuläre Erholung beschrieben.
Komplikationen lassen sich mit neuromuskulärem Monitoring und AMG vermeiden. Gemäss Plaud et
al., (2010) soll ein Patient vor der Extubation normal atmen, ausreichend husten, einen freien
Atemweg aufrechterhalten können und nicht mehr aspirationsgefährdet sein. Dies bedeutet, dass die
8
am M. adductor pollicis gemessene TOFR, welche die neuromuskuläre Erholung aufzeigt, > 0.9
erreichen muss (Plaud et al., 2010). Dieser hohe Prozentsatz wird in der aktuellen Literatur von
verschiedenen Autoren gefordert.
Im folgenden Abschnitt wird veranschaulicht, dass die Erholungskriterien nach einer Muskelrelaxation
unterschiedlich schnell wieder auftreten. So darf sich beispielsweise der Untersucher nicht von einem
ausreichenden Tidalvolumen fehlleiten lassen, während der Patient noch nicht fähig ist, im Falle einer
Hypoxie seine Ventilation zu steigern.
2.4.1 AtemmuskulaturBei einer TOFR von ca. 0.3 kann von einem genügenden Tidalvolumen ausgegangen werden.
Ein kräftiger Hustenstoss ist wichtig, um Sekrete zu mobilisieren. Dies ist ab einer TOFR von 0.8
möglich.
Der inspiratorische Atemgasfluss kann durch Obstruktion des oberen Atemwegs, aufgrund einer
neuromuskulären Restblockade, bei einer TOFR von 0.5 gestört sein.
(Fuchs-Buder, 2008)
2.4.2 AtemregulationBei Hypoxie steigert der Patient sein Atemzug/-und Minutenvolumen. Die Chemorezeptoren im
Glomus caroticum vermitteln dies. Die Chemorezeptoren des Glomus caroticum reagieren sehr
sensibel auf NDMR. Darum kann erst ab einer TOFR von 0.9 kann von einer normalen Hypoxie
bedingten Steigerung der Ventilation ausgegangen werden (Eriksson, 1996 zitiert in Fuchs- Buder,
2008).
Es ist zu beachten, dass eine minimale Restrelaxation eine Atemdepression z. B durch Opiatüberhang
verstärken kann (Fuchs-Buder, 2008).
2.4.3 Pharyngeale FunktionDamit die pharyngeale Muskulatur wieder ihre Funktion aufnehmen kann, muss die TOFR einen Wert
von 1.0 erreichen. Sie reagiert ebenfalls sehr sensibel bei Restrelaxation: Eine Untersuchung von
Eriksson LI., Sundmann, E. Olsson, R. (1997) zeigte, dass bei einer TOFR von 0.6- 0.7 die
Koordination der pharyngealen Muskulatur gestört und der Ruhetonus des oberen
Ösophagussphinkters vermindert ist. Sogar bei einem Wert von 0.9 ist der Patient aufgrund von
Schluckstörungen noch aspirationsgefährdet (Eriksson, et al., 1997, zitiert in Fuchs-Buder, Eikermann,
2006).
9
2.4.4 Auswirkungen auf das PatientenwohlbefindenEine neuromuskuläre Blockade kann Unwohlsein beim Patienten hervorrufen. Es kann davon
ausgegangen werden, dass die Symptome infolge einer Restrelaxation bei Patienten auch Ängste
auslösen könnten. Dies gilt es zu vermeiden.
Fuchs- Buder (2008) beschreibt eindrücklich, dass bei TOFR Werten von <0.75 Probanden
Artikulations- und Schluckstörungen haben können. Sehstörungen, wie Doppelbilder und
Fokussierungsschwierigkeiten sind bei Probanden bei einem TOFR Wert von <0.9 festgestellt worden.
Mit den gut steuerbaren Anästhetika, wie z. B Desfluran oder der Anästhesietechnik „Target
Controlled Infusion“(TCI) sind Patienten nach einer Operation schnell wach und könnten eine
mögliche Restrelaxation bewusst erleben.
In Tabelle 2 sind die einzelnen Funktionen der Erholung nach einem Nichtdepolarisationsblock
zusammenfassend dargestellt. Bei einer TOFR von 1.0 ist die Erholung aller Funktionen erreicht.
Einige Funktionen sind bei einer TOFR von 0.8 immer noch beeinträchtigt.
Tab. 2
Trotzdem ist es laut Plaud et al. (2010) schwierig bei einem Patienten, bei welchem postoperative,
respiratorische Komplikationen auftreten, einen direkten Zusammenhang zur neuromuskulären
Blockade zu erstellen. Andere Faktoren, wie Anästhetika, Nebenerkrankungen und lange
Operationsdauer können ebenso zu respiratorischen Komplikationen beitragen. Studien zeigten aber
einen schlechteren Outcome betreffend postoperativer Morbidität und Mortalität für Patienten auf, bei
denen eine Restrelaxation bestand.
2.5 Häufigkeit von neuromuskulärer RestblockadeViele verschiedene Faktoren beeinflussen die die Erholung eines Nichtdepolarisationsblocks. Aus
diesem Grund ist es schwierig, Studien einander gegenüber zu stellen.
Fuchs- Buder (2008) beschreibt, dass beispielsweise das Risiko einer Restrelaxation bei der
Verwendung von einem langwirksamen Muskelrelaxans, wie Pancuronium grösser ist, als bei einem
mittellangwirksamen Muskelrelaxans, wie Atracurium. Das Risiko bei Kurzeingriffen liegt darin, dass
noch eine Restwirkung von der Intubationsdosis des Muskelrelaxans bestehen kann. Weiter bergen
10
Inhalationsanästhesien ein grösseres Risiko für Restrelaxationen als bei einer TIVA (Totale
intravenöse Anästhesie), weil volatile Anästhetika selbst eine Muskelrelaxation bewirken. Repititive
Boli oder eine dauerhafte Verabreichung von Muskelrelaxanzien führen eher zu neuromuskulärer
Restblockade, als eine einmalige Intubationsdosis. Nicht zuletzt reduzieren Cholinesterasehemmer,
Restblockaden eines Nichtdepolarisationblocks (Fuchs-Buder, 2008).
In ihrer systematischen Übersichtsarbeit beschreiben Plaud und Mitarbeiter (2010) eine globale
Häufigkeit von 5% bis 85% von neuromuskulärer Restrelaxation im Aufwachraum. Diese grosse
Spannbreite ist das Resultat unterschiedlicher Studienmethoden. Als Faktoren werden ebenfalls
Begleiterkrankungen und die Art des verwendeten Muskelrelaxans erwähnt. Auch wird der Faktor
zitiert, ob Cholinersterasehemmer und neuromuskuläres Monitoring eingesetzt worden sind (Plaud et
al., 2010).
Kühny-Brady (2010) beschreibt in ihrem Artikel eine individuell oft sehr unterschiedliche Wirkdauer
von Muskelrelaxanzien, welche beträchtlich von Herstellerangaben abweichen können.
Im Gegensatz zur nur schwer erfassbaren Häufigkeit zeigt die folgende Studie von Debaene, Plaud,
Dilly & Donati (2003) auf, welche Auswirkung eine einzelne Intubationsdosis (2xED 95) von
Atracurium, Rocuronium oder Vecuronium auf eine Restblockade haben kann. Ziel der Studie war es,
das Vorkommen von Restblockaden im Aufwachraum nach dieser einzelnen Intubationsdosis des
applizierten mittellangwirksamen NDMR zu evaluieren.
Die offene, nicht randomisierte Studie wurde über acht Monate an 526 ASA 1 bis 3 Patienten, die sich
einer gynäkologischen oder plastischen Operation unterzogen hatten, durchgeführt. Ausgeschlossen
wurden Patienten, die mehr als eine 2xED95 Dosis zur Intubation oder eine Nachrelaxation erhielten
oder am Operationsende revertiert werden mussten.
Die TOFR wurde mittels AMG im Aufwachraum am M. adductor pollicis gemessen. Die
Messschwelle der TOFR wurde auf 0.7 resp. 0.9 festgelegt.
Das Fazit der Studie lautet: Restblockaden kommen nach einer einzelnen Intubationsdosis, ohne
Reversion häufig vor. Sogar nach mehr als zwei Stunden nach einer Gabe eines mittellangwirksamen
Muskelrelaxans. Bei 16% der Patienten wurde eine TOFR von <0.7 und bei 45% der Patienten eine
TOFR von <0.9 im Aufwachraum festgestellt. Nach mehr als zwei Stunden nach der Injektion des
Muskelrelaxans hatten 10% von 239 Patienten eine TOFR von <0.7 und 37% eine TOFR von <0.9.
Wesentlichen Unterschiede zwischen Vecuronium, Rocuronium oder Atracurium konnten nicht
festgestellt werden. Der Faktor Zeit ist also keine Garantie für eine neuromuskuläre Erholung und
kürzer der Eingriff ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Restblockaden vorkommen. „Die
einzige empfohlene Methode, eine Restblockade feststellen zu können, ist die quantitative Messung
der neuromuskulären Übertragung“ ( Debaene et al., 2003, S. 1042).
Erwähnt wird von den Autoren, dass anderen Studien unterschiedliche Resultate zu entnehmen sind,
was an verschiedenen Studiendesigns liegt (Debaene et al., 2003).
11
Wie bereits erwähnt, ist das Vorkommen einer Restrelaxation schwer erfassbar. Im folgenden
Abschnitt wird aber dargestellt, was zu einer Erhöhung des Risikos einer Restrelaxation führt.
Prof. Dr. med. Thomas Fuchs-Buder zeigte in seinem Vortrag am Universitätsspital Basel im
November 2011 auf, wie sich anhand einer Studie von Baillard et al., publiziert im Jahr 2005 im
British Journal of Anesthesia, das Vorkommen von Restrelaxation durch geeignete Massnahmen
verringern lässt.
Folgende Faktoren erhöhten das Risiko eine Restblockade nach einer Extubation. Sie sind nach ihrer
Gewichtung aufgelistet.
1. Fehlendes neuromuskuläres Monitoring.
2. Verzicht auf Antagonisation am Ende des Eingriffs.
3. Dauer des operativen Eingriffs. Je kürzer der Eingriff ist, umso mehr besteht das Risiko einer
Restrelaxation.
4. Die Gesamtdosis des Muskelrelaxans und das Alter des Patienten spielen keine Rolle.
2.6 Erkennen und Vermeiden von Restrelaxation
2.6.1 NervenstimulatorenIm anästhesiologischen Praxisalltag können zwei verschiedene Nervenstimulatoren eingesetzt werden.
Am Universitätsspital Basel wird qualitatives und quantitatives Monitoring verwendet. Der
Unterschied zwischen den beiden Geräten ist im Folgenden beschrieben.
Qualitative Messung einer neuromuskulären BlockadeAm Universitätsspital Basel wird der Nervenstimulator, Innervator 242 von der Firma Fisher & Paykel
eingesetzt. Mit diesem Gerät können folgende Stimulationsmuster angewandt werden: Einzelreize zu 1
Hz (Single-Twitch), der TOF und der TET.
Wird der Nerv z. B mit einem TOF stimuliert, wird laut Fuchs-Buder (2008) die Reizantwort vom
Untersucher visuell und taktil erfasst. Diese qualitative, subjektive Messmethode gibt eine gute
Auskunft über den Wirkungseintritt von Muskelrelaxanzien und den Zeitpunkt der Nachrelaxation.
Eine objektive, quantitative Messung ist mit diesen Nervenstimulatoren aber nicht möglich.
Restblockaden lassen sich folglich nicht zuverlässig erkennen.
Der TOF korreliert nicht immer mit der TOFR. Die Gefahr beim qualitativen Monitoring besteht
darin, dass ein Fade ab einer TOFR von 0.5 subjektiv (=taktil oder visuell) nicht mehr wahrgenommen
werden kann. Alle vier Reizantworten des Muskels werden gleich stark wahrgenommen und die
neuromuskuläre Erholung kann nicht weiter beurteilt werden (Fuchs-Buder, 2008).
12
„Selbst erfahrene Untersucher können keinen TOF Fade visuell oder manuell feststellen, wenn die
TOFR >0.4 ist. Dies bedeutet, dass bei einer TOFR von 0.4- 0.9 eine Restblockade unentdeckt bleibt“
(Plaud et al., 2010, S.1014).
Quantitative Messung einer neuromuskulären BlockadeAm Universitätsspital Basel wird der quantitative Nervenstimulator, TOF- Watch® S von der Firma
Organon eingesetzt. Mit diesem Gerät können der TOF, die Double-Burst- Stimulation (DBS), die
1Hz Stimulation und der Post- Tetanic-Count (PTC) als Stimulationsmuster ausgeführt werden.
Der TOF-Watch S misst zusätzlich die Reizantwort des stimulierten Muskels objektiv mittels AMG
und liefert bei korrekter Anwendung zuverlässige Ergebnisse. Die Aussagekraft bezgl.
neuromuskulärer Erholung ist bei der quantitativen Messmethode also besser, als bei der qualitativen.
Die neuromuskuläre Erholung kann anhand der TOFR exakt bestimmt werden. Auf die AMG wird im
Verlauf dieser Arbeit noch genauer eingegangen (Fuchs- Buder, 2008).
Innervator 242 TOF Watch S
Abb. 2 Abb. 3
2.6.2 StimulationsmusterDie neuromuskuläre Erholung kann mittels Relaxomertie gemessen und beurteilt werden. Im
Folgenden sind die einzelnen Stimulationsmuster und ihre Aussagekraft beschrieben. Aufgelistet sind
die am häufigsten angewandten Stimulationsmuster.
Train-of –Four (TOF)Fuchs & Mencke (2001) erklären, dass diese taktil, visuelle Messung aus einer Serie von vier
Einzelreizen im Abstand von 0.5 sec., besteht. Die Frequenz liegt bei 2 Hz. Es ist das am meisten
angewandte Stimulationsmuster im anästhesiologischen Alltag, mit welchem sich der Wirkungseintritt
des Muskelrelaxans, sowie die chirurgische Relaxation überwachen lassen. Auch gibt der TOF
Auskunft über den Zeitpunkt der Reversion. Die Aussage über die neuromuskuläre Erholung, ist bei
einer visuellen oder taktilen Beurteilung jedoch nicht verlässlich, denn wie bereits beschrieben, kann
13
der Untersucher keinen Fade ab einer TOFR von >0.4 durch taktile, visuelle Messung feststellen
(Fuchs & Mencke, 2001). Dies im Unterschied zur objektivierten Messung mit der AMG.
Double-Burst–Stimulation (DBS)Laut Fuchs- Buder (2008) handelt es sich beim DBS um zwei 50 Hz Salven. Jede Salve besteht aus
zwei bis drei Einzelreizen. Die Reize erfolgen sehr schnell aufeinander, so dass sie miteinander
„verschmelzen“. Ein Fade lässt sich somit beim DBS besser erkennen, als bei der TOF Stimulation.
Laut Plaud et al., (2010) ist ein Fade aber ab einer TOFR von >0.6 ist meistens nicht spürbar.
Trotzdem sprechen Fuchs- Buder und Eikermann (2005) in ihrem Artikel vom derzeit besten Test, der
visuell und taktil gemessen werden kann.
Fuchs- Buder & Mencke (2001) weisen darauf hin, dass dieser Test besonders schmerzhaft ist und nur
beim anästhesierten Patienten durchgeführt werden darf.
Tetanus (TET)Laut Fuchs- Buder (2008) wird bei diesem visuell, taktil, gemessenen Stimulationsmuster ein Reiz von
50 Hz über 5 sec. abgegeben. Auch hier „verschmelzen“ die Reize miteinander. Spürbar ist für den
Untersucher eine kontinuierliche Muskelkontraktion, die zuerst zunimmt und schliesslich ermüdet.
Der TET zu 50 Hz gibt nicht mehr Aufschluss über die neuromuskuläre Erholung als der TOF und ist
damit weniger aussagekräftig als der DBS. Ausserdem kommt es nach einer tetanischen Stimulation
zu einer kurzfristigen Zunahme der Acetylcholinkonzentration an der motorischen Endplatte. Diese
ausgeprägte Reizantwort hält bei einer Stimulation von 5 sec. mit 50 Hz ca. 3 min. an (Fuchs- Buder,
2008). Plaud et al. (2010) erklären, dass ein Fade ab einer TOFR von > 0.4 meistens nicht mehr
spürbar ist.
Im Folgenden ist eine Korrelationkurve abgebildet. Auf der senkrechten Achse ist die
Wahrscheinlichkeit aufgezeigt, als Untersucher einen Fade zu erkennen. Die waagrechte Achse zeigt
die gemessene TOFR mittels Mechanomyographie (MMG) auf. Es ist eine Gegenüberstellung
zwischen der Wahrscheinlichkeit der Wahrnehmung eines Fades und der TOFR. Die MMG ist wie die
AMG eine quantitative Messmethode, welche nur in der Forschung ihren Einsatz findet, da sie
umständlich und sensibel in der Anwendung ist. Im TOF-Watch S Operator Manual 33.517 A wird
eine hohe Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der AMG und MMG beschrieben.
Diese Grafik sagt aus, dass bei einer TOF Messung der Untersucher nicht mal eine 20%
Wahrscheinlichkeit hat einen Fade zu spüren, wenn die TOFR 0.8 ist. Der TET zu 50 Hz erreicht
ebenfalls keine 20%. Beim DBS besteht immerhin eine c. a. 70% Wahrscheinlichkeit einen Fade
wahrzunehmen, wenn die TOFR 0.6 ist. Diese Grafik bestätigt ebenfalls, dass die AMG der
verlässlichste Test ist: Es besteht eine 90% Wahrscheinlichkeit einen Fade festzustellen, wenn die
TOFR 0.9 ist. In der Kurve ist ein weiterer Test dargestellt, der bisher nicht erwähnt wurde: der
14
Tetanus zu 100 Hz (TET 100). Es ist ein Test der bei wissenschaftlichen Untersuchungen zum Einsatz
kommt und nicht praxistauglich ist. Er liefert überschiessende Antworten während 5-10 min. nach
einer Stimulation und ist sehr schmerzhaft.
Abb. 4
2.6.3 Klinische TestsGemäss Fuchs- Buder (2008) können zur Beurteilung der neuromuskulären Erholung auch klinische
Tests als Ergänzung durchgeführt werden. Sie sind schwieriger umzusetzen, da ein gewisses Mass an
Kooperation des Patienten notwendig ist. Dies kann direkt nach dem Erwachen aus der
Allgemeinanästhesie nicht von allen Patienten erwartet werden. Das Herausstrecken der Zunge, das
Anheben eines Armes oder das Öffnen der Augen gelten als ungeeignete Tests. Vier klinische Tests
hingegen, werden als geeignet beschrieben: Das Anheben von Kopf und eines Beines >5 sec, der
Zungenspateltest und ein maximaler inspiratorischer Druck von mindestens 50 cm H2O.
KopfanhebenKann ein Patient den Kopf für mindestens 5 sec. angehoben halten, entspricht dies einer TOFR von
0.5 bis 0.8. Eine Verlängerung des Tests auf 10 sec. erhöht die Aussagekraft nicht.
ZungenspateltestDies ist der aussagekräftigste, klinische Test zur Erfassung der neuromusklären Erholung. Der Patient
wird angeleitet einen Holzspatel gegen den Gaumen zu drücken. Gleichzeitig versucht der
Untersucher den Spatel zurückzuziehen. Der Test entspricht einer TOFR von 0.8. Es ist zu beachten,
dass dieser Test Würgen und Erbrechen verursachen kann.
An dieser Stelle bleibt zu erwähnen, dass wenn nach einer Extubation das klinische Zeichen einer
Schaukelatmung vorliegt oder ruckartige, unkoordinierte Bewegungen der Extremitäten festgestellt
werden, eine schwere neuromuskuläre Restblockade vorliegt. Der Patient ist für respiratorische
Probleme akut gefährdet und muss reintubiert werden.
(Fuchs-Buder, 2008)
15
2.6.4 Die Akzeleromyographie und ihre praktische AnwendungIn diesem Abschnitt geht es um die Grundlagen und den praktischen Einsatz des neuromuskulären
Monitorings am Beispiel der AMG, dem wie bereits erwähnt, wichtigsten Kriterium zur Verhinderung
einer Restrelaxation. Am Universitätsspital Basel wird der TOF-Watch® S eingesetzt.
Fuchs- Buder (2008) berichtet, dass 1994 zum ersten Mal ein tragbares, batteriebetriebenes Gerät der
TOF Watch® Reihe seinen Einsatz im klinischen Alltag fand. Die AMG ist heute in der Praxis die
Methode der Wahl und die am meisten eingesetzten Monitore in Deutschland.
Die AMG beruht auf dem Prinzip des Piezo-Effekts mittels eines keramischen
Beschleunigungsmesswandlers (Sensor). An der Oberfläche dieses Piezo-Keramikelements wird durch
mechanische Kräfte eine elektrische Spannung erzeugt. Aus der gemessenen Beschleunigung und der
dadurch aufgebauten Spannung kann eine Aussage über die Kraft des stimulierten Muskels gemacht
werden. Die Grundlage dafür ist das 2. Gesetz von Newton:
Kraft = Masse x Beschleunigung. Es können verschiedene Nerv- Muskel Einheiten zu Überwachung
genutzt werden.
Am Ende der Operation kann mit der AMG eine Restrelaxation bei einer TOFR von 1.0 zuverlässig
ausgeschlossen oder eine Antagonisierung erwogen werden. An dieser Stelle darf erwähnt werden,
dass die AMG kontinuierlich von Anästhesieeinleitung bis zur Anästhesieausleitung eingesetzt werden
sollte. So kann intraoperativ gemäss der Anzahl neuromuskulärer Antworten kontrolliert nachrelaxiert
werden und es kann eingeschätzt werden, wie der Patient individuell auf die das Muskelrelaxans
reagiert (Fuchs-Buder, 2008).
Beloiartsev, Gableske & Hübler (2009) haben in ihrem Artikel die Ziele eines suffizienten
neuromuskulären Monitorings zusammengefasst:
1. Bestimmung des Wirkungseintritts des Muskelrelaxans.
2. Anpassung der Dosis an den individuellen Bedarf des Patienten.
3. Zuverlässige Aussage über die Erholung der neuromuskulären Blockade.
Im Folgenden sind essentielle Anwendungshinweise beschrieben, die sich vorteilhaft auf die
Messgenauigkeit auswirken. Es ist wichtig, eine korrekte Handhabung durchzuführen. Der
Beschleunigungsmesssensor empfindlich und kann schnell beschädigt werden. Fehlmessungen können
die Folge sein.
2.6.4.1 Supramaximale StromstärkeBei der Stimulation eines Nervs wird die Antwort des Muskels beurteilt. Ziel ist es, alle Muskelfasern
zu aktivieren um eine gute Aussage, eine maximal mögliche Muskelantwort zu erhalten. Bei einer
Stromstärke von 40-50 mA werden am N. ulnaris alle Muskelfasern stimuliert. Weil Veränderungen
des Hautwiderstandes, wie Hauttemperatur, Änderung des Gefässtonus bedingt durch Anästhetika
intraoperativ vorkommen, sollte eine supramaximale Stromstärke von 50-60 mA gewählt werden.
16
Wenn 60 mA für eine supramaximale Stimulation nicht ausreichen, kann zusätzlich die Impulsbreite
modifiziert werden, indem sie von 200 microsec. auf 300 microsec. erhöht wird (Fuchs-Buder, 2008).
2.6.4.2 StimulationselektrodenDie Stimulationselektroden (EKG- Klebeelektroden) haben die Aufgabe den Strom ins Gewebe
weiterzuleiten und den Nerv zu stimulieren. Die Fortleitung des Stroms wird positiv beeinflusst, wenn
die Haut zuvor rasiert und entfettet wurde. Eine optimale Eindringtiefe des Stroms wird erreicht, wenn
die Elektroden dem Verlauf des Nervs entlang in einem Abstand von 2-4 cm voneinander geklebt
werden (Fuchs- Buder, 2008).
2.6.4.3 StimulationsorteLaut Fuchs- Buder (2008) hängt die Qualität der neuromuskulären Überwachung auch von der Wahl
des Stimulationsortes ab. Wichtige Kriterien für die Wahl des Stimulationsortes, resp. Testmuskels
sind: Eine sichere Erkennbarkeit der Muskelantwort, die Zugänglichkeit während der Operation muss
gewährleistet und das Risiko einer direkten Muskelstimulation soll klein sein. Die im Folgenden
beschriebenen Testmuskeln gelten mit einigen Vor-/ und Nachteilen als geeignet zur neuromuskulären
Überwachung. Zu jedem Stimulationsort sind praktische Hinweise beschrieben.
N. ulnaris /M adductor pollicisFuchs- Buder (2008) erklärt, dass diese Nerv-Muskel Einheit wird in der Praxis wegen seiner
einfachen Zugänglichkeit am häufigsten gewählt wird. Ausserdem besteht hier keine Gefahr der
direkten Muskelstimulation, da Nerv und Muskel an unterschiedlichen Seiten des Armes lokalisiert
sind. Bei der Stimulation des N. ulnaris wird die Muskelantwort anhand der Adduktion des Daumens
beobachtet. Eine Beugung in den Fingergrundgelenken und eine Adduktion vom Kleinfinger kann
auch beobachtet werden.
Schwierigkeiten ergeben sich v.a. bei der Montage des Piezo-Elements und der Lagerung des Armes.
Beides sollte korrekt und sorgfältig durchgeführt werden:
Das Piezo-Element muss an seiner breiten, distalen Daumeninnenseite mit einem Gummiring befestigt
werden. Das Kabel des Piezo-Elements darf bei der Messung nicht unter Zug stehen, da der Daumen
frei schwingen muss. Der Arm sollte in Supinationsstellung gelagert und fixiert werden, dass die
Daumenbewegung in der Horizontalebene erfolgen kann, da das Piezo-Element durch die Schwerkraft
beeinflusst wird. Der Sensor kann die Beschleunigung nur in dieser Ebene messen. Darum wird
empfohlen die anderen Finger mit einem Klebeband oder von Hand zu fixieren, um
Seitwärtsbewegungen der Hand zu verhindern. Die Armlagerung sollte möglichst nicht mehr verändert
werden.
Die korrekte Installation des TOF- Watch® für die relaxometrisch Messung des N. ulnaris ist in
Abbildung 5 dargestellt.
17
Laut Fuchs- Buder (2008) besteht weiter die Möglichkeit mit der Hilfe des TOF-Watch®
Handadapters, eine Messung unter Vorspannung durchzuführen. Der Vorteil bei dieser Methode
besteht darin, dass nach Lageveränderungen wie bei Kopftieflage, der Daumen in seine Ausgangslage
zurückkehrt. Das Messresultat ist präziser (Fuchs- Buder, 2008). Schreiber & Fuchs- Buder (2006)
erwähnen die Verwendung eines Handadapters sogar als unabdingbare Voraussetzung für zuverlässige
Messergebnisse.
In Abbildung 6 ist die Messung mit Hilfe des Handadapters dargestellt.
Abb. 5 Abb. 6
N. tibialis posterior/ M. hallucis brevisDie Stimulation des N. tibialis ist eine Option, wenn dem Untersucher der Zugang zu den Armen oder
Kopf verwehrt ist oder erschwert wird. Die Muskelantwort wird anhand der Flexion der Grosszehe
beurteilt. Die neuromuskuläre Blockade verläuft gleich wie beim M. adductor pollicis d.h. die
Empfindlichkeit beider Muskeln gegenüber Muskelrelaxanzien ist bei beiden Muskeln gleich. Die
Gefahr bei der Messung an der medialen Fusseite liegt in der direkten Muskelstimulation, weil die
Nerv-Muskel-Einheit eng beieinander liegt (Fuchs- Buder, 2008).
N .facialis/ M. orbicularis occuliDie neuromuskuläre Überwachung des M. orbicularis occuli eignet sich, wenn der Untersucher einen
guten Zugang zum Kopf des Patienten hat. Auch hier ist die neuromuskuläre Blockade vergleichbar
mit der Blockade des M. adductor pollicis.
Die Möglichkeit der direkten Muskelstimulation besteht auch hier, weil sich viele mimische Muskeln
in der Nähe des Stimulationsorts befinden. Folglich muss genau darauf geachtet werden, ob als
Muskelantwort ein Lidschluss zu beobachten ist. Um eine direkte Muskelstimulation zu verhindern,
werden zur Stimulation nur 25-30 mA Strom verwendet. Das Piezo-Element wird im lateralen
Bereich, unterhalb der Augenbraue befestigt (Fuchs-Buder, 2008).
18
Abb. 7 Abb. 8 (aus Abb. 2.7 a & b)
2.6.4.4 Die KalibrationGemäss Fuchs- Buder (2008) wird eine Kalibration bei der Anästhesieeinleitung des Patienten vor der
Gabe des Muskelrelaxans empfohlen, um die Aussagekraft der TOFR zu erhöhen. Bei der Kalibration
wird ein Ausgangswert ermittelt, der als Vergleichswert während der Messung dient. Einzelreize
werden während des Kalibrationsvorgangs appliziert und die Kontrollreizantwort mit Hilfe eines
Verstärkungsfaktors automatisch ermittelt. Somit wird die Reizantwort auf 100% eingestellt. Es
besteht eine bis zu 97% Wahrscheinlichkeit, eine unvollständige, neuromuskuläre Restblockade zu
erkennen, wenn eine Kalibration durchgeführt wurde. Der Beschleunigungssensor ist sehr
empfindlich. Wurde er beschädigt, ist eine Kalibration nicht möglich.
Beim TOF-Watch® S gibt es zwei Kalibrationsprogramme. Beim ersten Progamm (CAL 1) wird
lediglich während 10 sec. die Kontrollreizantwort auf 100% eingestellt
Beim zweiten Kalibrationsprogramm (CAL 2) wird zu der Einstellung der Kontrollreizantwort von
100% zusätzlich automatisch die supramaximale Stimulationsstromstärke bestimmt. Der Zeitaufwand
für dieses Programm beträgt ca. 30 sec. (Fuchs- Buder, 2008).
„Wenn initial kalibriert wurde, können mit den TOF-Watch®-Nervenstimulatoren selbst leichtgradige
Restblockaden sicher ausgeschlossen werden. Patienten, die nicht mehr reversiert werden müssen,
können so zuverlässig erkannt werden“ (Fuchs- Buder, 2008 .S 198).
Wurde z.B. aus Gründen wie fehlendes Fachwissen in der Bedienung des Geräts der TOF-Watch®
nicht kalibriert, liefert die gemessene TOFR trotzdem eine gute Aussage. Folgendes Zitat bestätigt
diese Aussage:
„Selbst ohne vorhergehende Kalibration und bei punktueller Anwendung am Operationsende ist der
akzeleromyographisch gemessene TOF besser geeignet Restblockaden zu erkennen, als die subjektive
Beurteilung des Ermüdungsphänomens nach DBS oder Tetanus (Fuchs- Buder, 2008, S.198).
2.6.5 Die AntagonisierungWenn vor der Extubation eine Restblockade nicht ausgeschlossen werden kann, muss laut Fuchs-
Buder (2008) diese antagonisiert werden.
19
Im Folgenden werden Grundlagen der Antagonisierung und Empfehlungen zu Handhabung der
Substanz Robinul®- Neostigmin ( Glycopyrroniumbromid und Neostigminmethylsulfat) beschrieben.
Gemäss Schreiber & Fuchs- Buder (2006) beruht der Wirkmechanismus von Cholineserasehemmern
darauf, dass eine Erhöhung der Acetylcholinkonzentration am synaptischen Spalt durch Hemmung des
Abbaus von ACh herbeigeführt wird. In der Folge werden NDMR kompetitiv durch ACh vom
nikotinergen Rezeptor verdrängt.
Es existieren v.a. zwei Probleme beim Einsatz von Cholinesterasehemmern: Es braucht einen
gewissen Grad an Spontanerholung, bevor antagonisiert werden kann. Die Konzentration vom NDMR
ist bei einer tiefen Blockade noch zu hoch. Eine Erhöhung der Acetylcholinkonzentration reicht in
diesem Stadium nicht aus, um das NMDR genügend zu verdrängen. Ausserdem können einige
Nebenwirkungen durch die Substanz auftreten.
Erholung bei AntagonisierungWann und wie viel geben, wie lange warten?
Plaud et al. (2010) geben folgende Empfehlungen ab, was den idealen Zeitpunkt betrifft
Cholinesterasehemmer zu applizieren, damit eine Restblockade erfolgreich antagonisiert werden kann:
Bei einer muskulären Reizantwort von einem Twitch nach TOF, muss ca. 20 min. nach der Gabe eines
Cholinesterasehemmers abgewartet werden, bis eine ausreichende Erholung der Blockade erreicht
wird. Bei sichtbaren vier Reizantworten sollten 16 min. abgewartet werden um eine TOFR von >0.9
zu erreichen.
Plaud et al., (2010) empfehlen aber eine Erholung von vier Reizantworten abzuwarten, bevor der
Cholinesterasehemmer verabreicht wird, denn bei einer frühzeitigen Antagonisierung von einer
Restblockade besteht die Gefahr, dass die 20 min. nicht abgewartet werden und zu früh von einer
neuromuskulären Erholung ausgegangen wird.
Flussdiagramm Vorgehen nach der Gabe von NDMR
Abb.9
Taktil-visuelle Messung mittels TOF Stimulation am M. Adductor pollicis
Anzahl der muskulären Antworten < 4Aufrechterhalten der Anästhesie
Wiederholung des TOF zu einem späterenZeitpunkt
Anzahl der muskulären Antworten = 4Gabe von Neostigmin (0.04 - 0.05 mg/kg)
+ Robinul® (0.01 mg/kg)
20
Dosierung von Robinul ®-Neostigmin1 Ampulle enthält 0.5 mg Glycopyrroniumbromid und 2.5 mg Neostigminmethylsulfat.
Kontraindikationen sind eine Obstruktion des Magen- Darm-Traktes oder der Harnwege (Arzneimittel
Kompendium der Schweiz, 2012). Laut Larsen (2006) muss bei der Administration von Robinul®-
Neostigmin beachtet werden, dass der maximale Wirkungseintritt erst nach 7-11 min. eintritt (Larsen,
2006).
In der Literatur und Praxis werden geringfügig, unterschiedliche Empfehlungen zur Dosismenge
angegeben.
Das Arzneimittel Kompendium der Schweiz ® (2012) empfiehlt:
0.05 mg/ Kg Neostigmin und 0.01 mg/ Kg Glycopyrroniumbromid i. v. über 10- 30 sec. Die Menge
von 5 mg Neostigmin und 1 mg Robinul®, was 2 Ampullen Robinul®-Neostigmin entspricht, sollten
nicht überschritten werden.
Plaud et. , al (2010) berichten von einer maximalen Wirkung von Neostigmin bei einer Dosis von
0.04- 0.07 mg / kg. Eine weitere Steigerung der Dosis ist nicht sinnvoll, weil hiermit schon die
gesamte Acetylcholinestearse blockiert ist (Ceiling Effekt).
Nebenwirkungen von Robinul ®- NeostigminCholinesterasehemmer wirken nicht selektiv. Neben ihrer Wirkung an den nikotinergen Rezeptoren
der motorischen Endplatte, wirken sie auch an den muskarinergen Rezeptoren des parasympathischen
Nervensystems (Fuchs- Buder, 2008). Der Einsatz von Neostigmin muss daher wohl überlegt sein. Bei
Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit oder Asthma beispielsweise ist daher Vorsicht geboten.
Folgende Symptome können laut Fuchs-Buder (2008) infolge Neostigmin auftreten:
- Bradykardie - Kontraktion der Harnblase
- Speichelfluss - Abdominelle Spasmen
- Bronchokonstriktion - Übelkeit und Erbrechen
- Miosis
Damit diese Nebenwirkungen vermindert auftreten, wird Neostigmin mit einem Parasympatholytikum,
in Form von Robinul® oder Atropin zusammen gegeben. Sinn der Kombination
Robinul®/Neostigmin ist, dass sich die meisten dieser Wirkungen gegenseitig aufheben.
Die parasympatholytischen Wirkungen von Robinul® sind gemäss Arzneimittelkompendium der
Schweiz® (2012):
- Tachykardie, Hypertonie, Arrhythmien, Hypotonien
- Verminderte Magen- Darmperistaltik, Miktionsbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen
- Hemmung der Drüsensekretion
21
Schreiber & Fuchs-Buder (2006) empfehlen trotz der vielen Nebenwirkungen die Indikation zur
Antagonisierung grosszügig zu stellen. Die pathophysiologischen Komplikationen einer
Restrelaxation sind, wie zuvor in dieser Arbeit beschrieben, beträchtlich.
3. Schlussteil
3.1 DiskussionBeim Studium der Literatur der verschiedenen Autoren stellte ich fest, dass sich die Meinungen der
Autoren zum Thema Restrelaxation und der Strategien Verhinderung dieser sich einheitlich decken.
Mit dem angeeigneten Wissen, kann ich nun ein sicheres Patientenmanagement durchführen.
In der Literatur wird die Handhabung des TOF-Watch® S als einfach beschrieben, was jedoch aus
eigener Erfahrung aus dem Praxisalltag und aus den Gesprächen mit Teammitgliedern anders
beschrieben wird. Zum einen braucht es das Wissen zur Installation und Bedienung des TOF-Watch®
S und das Know-how, Fehlmessungen und korrekte Messungen zu interpretieren. Das Vorhandensein
von zwei unterschiedlichen Arten von neuromuskulärem Monitoring macht die Sache nicht einfacher.
Das Thema Restrelaxation ist komplex.
Im Folgenden möchte ich kritisch auf ein paar Praxiserfahrungen hinweisen, welche zur Verhinderung
von Restblockaden problematisch sind. Aus meiner Sicht wird den möglichen Komplikationen infolge
Restrelaxation zu wenig Bedeutung beigemessen.
Die Aussagekraft der visuell, taktilen Stimulationsmuster, wie TOF, TET und DBS werden
beispielsweise im Praxisalltag häufig überschätzt und es wird ihnen eine bessere Aussagekraft
attestiert, als sie in Wirklichkeit haben.
Des Weiteren wird der korrekten Installation des TOF- Watch® S, der Lagerung des Armes und der
Kalibration zu wenig Aufmerksamkeit und Sorgfalt geschenkt, obwohl diese wichtigen Aspekte einen
direkten Einfluss auf die Messung der TOFR haben. Damit ein korrektes, neuromuskuläres
Monitorisieren des Patienten und eine Kalibration regelmässig durchgeführt werden können, müssen
alle Teammitglieder diese Massnahmen als wichtig erachten und daran denken, diese konsequent
durchzuführen. Es gibt Situationen, in denen Zeitnot oder andere Prioritäten dazu führen, von den
Empfehlungen der Literatur abzuweichen: Beispielsweise ist eine korrekte Lagerung des Armes bei
einer TIVA oder Bauchlage fast nicht möglich, eine Kalibration bei einer RSI (Rapid Sequence
Induction) häufig sogar unmöglich. In meinem Praxisalltag habe ich jedoch öfters beobachtet, dass
nicht kalibriert und dem korrekten Monitorisieren des Patienten zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt
wurde, obwohl keine Zeitnot bestand.
Des Weiteren erlebe ich, dass der empfindliche Beschleunigungssensor oft defekt ist oder als störend
empfunden wird. Dies führt teilweise dazu, dass dieser ausgesteckt wird, was nicht dem Ziel des
22
suffizienten, neuromuskulären Monitorings entspricht. Während der Kalibration wird der Sensor
getestet, was ebenfalls für eine Durchführung dieser spricht. Einen Reservesensor bereit zu halten ist
aus den genannten Gründen empfehlenswert.
Die Reversion als wichtige Strategie zur Verhinderung eine Restblockade, selbst nach dem Gebrauch
von qualitativen Monitoring, wird aus meiner Sicht zu selten eingesetzt. Der Respekt vor den
Nebenwirkungen von Robinul®-Neostigmin sehe ich als ungenügenden Grund, auf eine Reversion zu
verzichten. Es gilt die Vor und Nachteile genau abzuwägen.
Es besteht die Schwierigkeit das Muskelrelaxans gegen Ende einer Operation so zu dosieren, dass eine
neuromuskuläre Erholung von vier Twitch erreicht wird. In meinem Praxisalltag wird in der Regel ab
zwei Twitch revertiert, was eine längere Wartezeit bis zu einer vollständigen Erholung bedeutet. Dies
entspricht nicht den in dieser Diplomarbeit beschriebenen Empfehlungen einer Reversion ab vier
Twitch. Die Wartezeit bis zur vollständigen Erholung wird meiner Meinung nach in der Praxis
unterschätzt. Eine Messung nach der Gabe von Robinul®-Neostigmin gibt Gewissheit darüber, ob die
neuromuskuläre Erholung ausreichend ist. Nicht immer werden Nachmessungen durchgeführt.
Im Endeffekt vertrete ich die Meinung, dass den beschrieben Strategien zur Verhinderung einer
Restrelaxation mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollten. Die internen Vorgehensweisen
müssten meiner Ansicht nach z.T. überdacht werden. Eine einheitliche Teamschulung und Strategie
im Umgang mit Restrelaxation wäre sinnvoll. Auch im Nachdiplomstudium Anästhesie dürfte mehr
Schulung zum Thema Restrelaxation angeboten werden.
Die Herausforderung und das Ziel sehe ich für mich darin, die in dieser Diplomarbeit beschriebenen
Empfehlungen der Literatur weiter zu verfolgen. Mit dem Wissen, mich in Spannungsfeld des
Praxisalltags der Anästhesie zu befinden, werde ich situative Anpassungen vornehmen müssen.
3.2 SchlussfolgerungRestrelaxation induziert durch NDMR wie Atracurium ist eine ernstzunehmende anästhesiologische
Komplikation, die nicht unterschätzt werden darf. Hypoxie infolge Atemregulationsstörungen,
Schwäche der Atemmuskulatur, Atemwegsobstuktionen und Schluckstörungen können die Folge sein.
Eine TOFR von 1.0 ist der anzustrebende Wert, bei welchem von einer vollständigen
neuromuskulären Erholung ausgegangen werden kann und der Patient nicht mehr als gefährdet gilt.
Eine inkomplette Erholung nach einer neuromuskulären Blockade mit einem mittellangwirksamen
Muskelrelaxans wie Atracurium ist recht häufig. Der Faktor Zeit ist kein sicherer Indikator, um von
einer neuromuskulären Erholung ausgehen zu können.
Es gibt Strategien, um eine Restrelaxation zu erkennen und zu vermeiden. Die Wahl des geeigneten
neuromuskulären Monitorings, der AMG, wie auch die Bereitschaft zur Reversion, wenn eine
Restrelaxation nicht ausgeschlossen werden kann, tragen wesentlich dazu bei, eine Restrelaxation zu
verhindern. Qualitatives Monitoring und die Stimulationsmuster TOF, TET und DBS und die
klinischen Tests haben eine begrenzte Aussagekraft hinsichtlich neuromuskulärer Erholung und sind
23
als Ergänzung zum Gesamtkontext anzusehen. Mit einer korrekten Anwendung und Installation des
TOF- Watch® S können die Aussagekraft und die Messergebnisse positiv beeinflusst werden. Die
Kalibration ist für präzise Messergebnisse essentiell. Des Weiteren ist es wichtig die AMG nicht
punktuell sondern kontinuierlich von der Anästhesie Einleitung bis hin zur Ausleitung einzusetzen.
Der Respekt vor den Nebenwirkungen von Cholinesterasehemmern soll den Anästhesisten nicht daran
hindern, die Indikation zur Reversion grosszügig zu stellen. Trotzdem kann eine unnötige Reversion
mit der AMG verhindert werden. Eine Reversion im fortgeschrittenen Stadium, ab einer
neuromuskulären Antwort von vier Twitch wird empfohlen, damit das Risiko einer ungenügenden
Antagonisierung klein bleibt. Die 16 min. Wartezeit nach einer Antagonisierung von vier
Reizantworten gelten als sichere Zeit, nach deren Ablauf von einer vollständigen Erholung
ausgegangen werden kann. Sie ist als Richtwert anzusehen, wenn keine Messung mit der AMG
durchgeführt wird. Es ist durchaus möglich eine TOFR von 1.0 nach z.B. 5 min. zu erreichen.
Das Risiko einer Restblockade muss stets im Hinterkopf behalten werden: Die Sicherheit und das
Wohlbefinden des Patienten ist das wichtigste Ziel in der Anästhesie.
3.3 Rückblick auf das FallbeispielRückblickend auf mein Fallbeispiel, war die Entscheidung zur Reversion richtig, denn ich hatte
lediglich qualitatives Monitoring zur Verfügung, mit welchem ich wenig aussagekräftige
Stimulationmuster durchführen konnte und eine neuromuskuläre Erholung unmöglich ausschliessen
konnte. Die Reversion war mit der richtigen Dosierung von 1 Ampulle Robinul®-Neostigmin mit 0.05
mg /kg Neostigmin nach dem Auftreten von vier Twitch erfolgt, was der Empfehlung der Autoren in
dieser Arbeit nachkommt.
3.4 AusblickEs ist gut zu wissen, dass noch dieses Jahr alle qualitativen Monitore am Universitätsspital Basel
durch TOF-Watch® S Modelle ersetzt werden.
Ich werde die mit dieser Diplomarbeit theoretisch erlernten Strategien weiterverfolgen und diese in die
Praxis umzusetzen. In Zukunft werde ich mich für ein besseres neuromuskuläres Monitoring
einsetzen, indem ich darauf achte, dass das neuromuskuläre Monitoring korrekt installiert und eine
Kalibration regelmässig durchgeführt wird. Teammitglieder und Weiterzubildende werde ich auf
Verbesserungsmöglichkeiten ansprechen. Des Weiteren möchte ich den Handadapter vermehrt
einsetzen und mir diesbezüglich eine eigene Meinung bilden.
Spannend und aufschlussreich könnte es sein, eine Umfrage zum Einsatz und Umgang des TOF-
Watch® im Team durchzuführen. Die alltäglichen Schwierigkeiten, Gewohnheiten und Wissenslücken
im Umgang mit dem Gerät würden so besser ans Licht kommen.
Ich hoffe, dass ich mit dieser Diplomarbeit das Interesse von Teammitgliedern zum Thema
Restrelaxation gewinnen konnte und dieses Thema weiter diskutiert wird.
24
3.5 ReflexionMit dem Verfassen dieser Diplomarbeit konnte ich mir viel Wissen zum Thema Restrelaxation und
neuromuskuläres Monitoring erarbeiten, welches mir im Praxisalltag hilfreich sein wird. Es war
wichtig für mich, eine Strategie zum Vermeiden von Restrelaxation zu erarbeiteten, um im
Praxisalltag flexibler und sicherer im Umgang mit dieser Thematik reagieren zu können.
Die Fragen, die ich mir in dieser Diplomarbeit gestellt habe, konnte ich beantworten: Ich habe mir
Wissen erarbeitet, um eine Restrelaxation zu erkennen und zu vermeiden und kenne die
pathophysiologischen Komplikationen einer neuromuskulären Restrelaxation. Des Weiteren konnte
ich mir ein Bild über die Inzidenz und Vorkommen von Restblockaden machen. Meine formulierten
Ziele habe ich somit erreicht.
Es war nicht immer einfach den Transfer zwischen Theorie und Praxis herzustellen, da
Vorgehensweisen im Praxisalltag im Umgang mit Restrelaxation unterschiedlich ablaufen. Ausserdem
hat der TOF- Watch® S bezüglich Handhabung immer wieder neue Fragen aufgeworfen. Ich habe mir
aber eine solide Kenntnis über das Gerät erarbeitet.
Ausserdem war es für mich interessant gewesen, mich mit wissenschaftlichen Texten
auseinanderzusetzen, denn bisher durfte ich wenig Erfahrung mit Texten dieser Art machen.
3.6 DanksagungDanken möchte ich Prof. Dr. med. Thierry Girard der mich mittels spannenden Gesprächen und
Literaturhinweisen unterstützt und motiviert hat. Seine Anregungen haben mich auf die Idee gebracht,
mich in dieser Diplomarbeit mit dem Thema Restrelaxation näher auseinanderzusetzen.
Des Weiteren danke ich meiner Mentorin Isabelle Gisler-Ries für Ihre wertvolle Unterstützung und für
Ihre kompetenten Ratschläge bezüglich Aufbau und Verfassung dieser Diplomarbeit.
Ein grosses Dankeschön geht auch an meinen Ehemann und meine Familie, die mich während der Zeit
des Verfassens meiner Diplomarbeit unterstützt haben.
4. Quellenverzeichnis
4.1 Literaturverzeichnis Arzneimittelkompendium der Schweiz® (2012). Robinul®-Neostigmin (Zugriff 17. 06.12 auf
www.kompendium.ch/search.aspx)
Beloiartsev, A., Gableske, S., Hübler. M. (2009). Neuromuskuläres Monitoring bei Patienten mit
neuromuskulären Erkrankungen. Der Anaesthesist, 58 (7), 731-744
Debeane, B., Plaud, B., Dilly, M.-P., Donati, F. (2003). Residual Paralysis in the PACU after a Single
Intubating Dose of Nondepolarizing Muscle Relaxant with an Intermediate Duration of Action.
Anesthesiology, 98 (5), 1042-1048
Fuchs- Buder, T. (2008). Neuromuskuläres Monitoring in Klinik und Forschung. Heidelberg:
Springer.
Fuchs- Buder, T., Eikermann, M. (2006). Neuromuskuläre Restblockaden. Klinische Konsequenzen,
Häufigkeit und Vermeidungsstrategien. Der Anaesthesist, 55 (1), 7-16
Fuchs- Buder, T., Mencke, T. (2001). Neuromuskuläres Monitoring. Der Anaesthesist, 50 (2), 129-138
Heck M., Fresenius M. (2010). Repetitorium Anästhesie. Berlin, Heidelberg: Springer
Huch , R. Jürgens, K.D. Hrsg. (2011). Anatomie, Physiologie, Krankheitsbilder. Lehrbuch und Atlas
für die Berufe im Gesundheitswesen. München: Urban & Fischer
Kühny- Brady, K. (2010). Restrelaxation ist gefährlich. Wiener klinisches Magazin, 2, 18-22
Larsen, R. (2006). Anästhesie. München: Urban & Fischer.
Plaud, B., Debaene, B., Donati, F., Marty, J. (2010). Residual Paralysis after Emergence from
Anesthesia. Anesthesiology, 112 (4), 1013-1022
Schreiber, J.-U., Fuchs- Buder, T. (2006). Neuromuskuläre Blockade. Der Anaesthesist, 55 (11) 1225-
1236
TOF-Watch S, Operator manual 33.517/A (Zugriff 21.06. 2012 auf
http.//static.twoday.net/anapflegeusb/files/TOF-Watch-S-Manual.pdf)
Wikipedia- die freie Enzyklopädie: Acetylcholin (Zugriff 07.12.2011 auf
http.//de.wikipedia.org/wiki/Acetylcholin)
Wikipedia- die freie Enzyklopädie: Motorische Endplatte (Zugriff 06.12.2011 auf
http://de.wikipedia.org/wiki/Motorische _Endplatte)
4.2 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Quelle
Larsen, R. (2006). Anästhesie. München: Urban & Fischer
Abb 2.:Quelle
http://www.dotmed.com
Abb. 3: Quelle
http://www.medvento.de
Abb. 4: Quelle
Capron, F., Fortier, L.-P., Racine, S., Donati, F. (2006). Tactile Fade Detection with Hand or Wrist
StimulationUsing Train- of –Four, Double Stimulation, 50-Hertz Tetanus, 100 Hertz Tetanus, and
Acceleromyography. Anesth Analg (102), 1582
Abb. 5 : Quelle
Fuchs- Buder, T. (2008). Neuromuskuläres Monitoring in Klinik und Forschung. Heidelberg: Springer
Abb. 6: Quelle
Fuchs- Buder, T. (2008). Neuromuskuläres Monitoring in Klinik und Forschung. Heidelberg: Springer
Abb. 7: Quelle
Fuchs- Buder, T. (2008). Neuromuskuläres Monitoring in Klinik und Forschung. Heidelberg: Springer
Abb. 9: Quelle
Plaud, B., Debaene, B., Donati, Ph.D., Marty, J. (2010) Residual Paralysis after Emergence from
Anesthesia. Anesthesiology 112 (4) 1020
Tab. 1: Quelle
http://de.wikipedia.org/wiki/Relaxometrie
Tab 2. : Quelle
Fuchs- Buder, T. (2008). Neuromuskuläres Monitoring in Klinik und Forschung. Heidelberg: Springer
5. Anhang
Anhang I Abkürzungsverzeichnis Ach: Acetylcholin
AMG: Akzeleromyographie
DBS: Double-Burst-Stimulation
ED 95: Dosis eines Muskelrelaxans, die eine Blockade von 95% bewirkt
Hz: Hertz
M.: Musculus
MMG: Mechanomyographie
mA: Milliampère
N.: Nervus
NMDR : Nichtdepolarisierende Muskelrelaxanzien
TET: Tetanus
TIVA : Totale intravenöse Anästhesie
TOF: Train-of-Four
TOFR: TOF-Ratio
Anhang II Bedienungsanleitung TOF-Watch®
Anhang III Selbständigkeitserklärung Ich erkläre hiermit, dass ich diese Arbeit selbständig durchgeführt, keine anderen als die angegebenen
Quellen, Hilfsmittel oder Hilfspersonen beigezogen und keine fremden Texte als eigene ausgegeben
habe. Alle Textstellen in der Arbeit, die wörtlich oder sinngemäss aus Quellen entnommen wurden,
habe ich als solche gekennzeichnet.
Rebecca Reilly, Therwil den 28. 6. 2012