Ermittlung der Patientenzufriedenheit unter Be ... · ge, marktfähige Leistungen, die mit der...
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Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
Fakultät Gesundheitswesen
„Ermittlung der Patientenzufriedenheit unter Be-
rücksichtigung der Arzt-Patient-Beziehung: Ent-
wicklung und Durchführung einer Patientenbefra-
gung am Beispiel des St. Elisabeth-
Krankenhauses Salzgitter gGmbH“
Bachelorarbeit
zur Erlangung des Grades „Bachelor of Arts“ (B.A.)
Erstprüferin: Prof. Dr. med. Konstanze Haenel
Zweitprüfer: Dipl. –Kfm. Tobias Immenroth
Rudolph, Niklas
Matrikel-Nr.: 30989209
Jacobistraße 20, 38259 Salzgitter
Salzgitter, den 21.08.2012
II
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis………………………………………………………..……IV
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ............................................................. V
1. Einleitung .................................................................................................... 6
2. Arzt-Patient-Beziehung ............................................................................... 8
2.1. Die Bedeutung von Gesundheitsdienstleistungen .............................. 8
2.2. Grundlagen der Arzt-Patient-Beziehung ............................................12
2.2.1. Überblick zu den Rollen innerhalb der Arzt-Patient-Beziehung .....13
2.2.2. Überblick zu den Modellen der Arzt-Patient-Beziehung ................16
2.3. Kommunikation in der Arzt-Patient-Beziehung und der Einfluss
soziokultureller Merkmale auf das Kommunikationsverhalten ..................18
2.4. Compliance .......................................................................................21
3. Qualität im Gesundheitswesen ..................................................................24
3.1. Bedeutung von Qualität .....................................................................24
3.2. Die Dimensionen der Qualität ...........................................................27
3.3. Überblick zur Qualitätssicherung von Gesundheitsdienstleistungen ..30
3.3.1. Gesetzliche Regelungen und Richtlinien zur Qualitätssicherung ...30
3.3.2. Qualitätsmanagement für Krankenhäuser .....................................32
3.3.3. Qualitätsmanagement durch Qualitätsmanagementsysteme ........35
3.3.4. Das Total-Quality-Management-Modell (TQM)..............................41
4. Die Patientenzufriedenheit .........................................................................43
4.1. Bedeutung der Patientenzufriedenheit ..............................................43
4.1.2. Notwendigkeit der Patientenzufriedenheit für das Krankenhaus ...45
4.1.3. Mögliche Nutzenaspekte der Patientenzufriedenheit ....................46
4.2. Messung, Analyse und Bewertung der Patientenzufriedenheit ..........49
4.2.1. Methoden und Instrumente für eine Patientenbefragung ...............50
4.2.2. Die Durchführung einer Patientenbefragung mittels eines
Patientenfragebogens.............................................................................52
4.2.2.1. Methodik, Aufbau und Datenerhebung der Patientenbefra-
gung…………………………………………………………...…………….52
4.2.2.2. Ermittlung der Patientenzufriedenheit: St. Elisabeth-
Krankenhaus Salzgitter gGmbH…………………...……………………..56
4.3. Maßnahmen zur Verbesserung der Patientenzufriedenheit ...................66
Schlussbemerkung .................................................................................70
Literaturverzeichnis........................................................................................72
III
Anhang I: Patientenfragebogen St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter gGmbH
.............................................................................................................. LXXVII
Anhang II: Auswertung der Ergebnisse – Rücklaufquote ........................ LXXXI
Anhang III: Auswertung der Ergebnisse – anthropogene Merkmale ....... LXXXII
Anhang IV: Auswertung der Ergebnisse – Gesamtauswertung ............. LXXXIII
Anhang V: Auswertung der Ergebnisse – internes Benchmark ............. LXXXIV
Eidesstaatliche Erklärung
IV
Abkürzungsverzeichnis
AQUA-Institut Institut für angewandte Qualitätsförderung und For-
schung im Gesundheitswesen
DIN EN ISO Deutsches Institut für Normung, Europäische Norm,
International Organization for Standardization
EFQM European Foundation for Quality Management
EPA Europäische Praxisassesment
EQA European Quality Award
G-BA Gemeinsamer Bundesausschuss
GKV gesetzliche Krankenversicherung
GKV-WSG GKV-Wettbewerbstärkungsgesetz
KPQM KV Praxis Qualitätsmanagement
KTQ Kooperation für Transparenz und Qualität im
Gesundheitsweisen
KV Kassenärztliche Vereinigung
MVZ medizinisches Versorgungszentrum
QEP Qualität und Entwicklung in Praxen
Qesü-RL Richtlinie zur einrichtungs- und
sektorübergreifenden Qualitätssicherung
QM Qualitätsmanagement
QMB Qualitätsmanagementbeauftragte
QMS Qualitätsmanagementsystem
SGB Sozialgesetzbuch
TQM Total Quality Management
V
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: „Das Gesamtmodell des EFQM- Modells für Excellence“
............................................................................................................ 40
Tabelle 1: „Qualitätsdimensionen der Krankenhausleistung“ .............. 29
Tabelle 2: „Qualitätsmanagementsysteme im Überblick“ .................... 37
Tabelle 3: „Dimensionen und Anzahl der Nennungen des Begriffs
Patientenzufriedenheit“ ........................................................................ 49
6
1. Einleitung
Eine der zentralen Herausforderungen, die sich das deutsche Gesund-
heitswesen stellen muss, ist die bestmögliche Qualität von Gesund-
heitsdienstleistungen unter Berücksichtigung einer angemessenen Fi-
nanzierbarkeit zu erzielen. Ein entscheidender Faktor vor diesem Hin-
tergrund ist die Stärkung der Patientenorientierung, die vor allem ein
hohes Maß an Transparenz bzgl. des Arzt-Patienten-Verhältnisses be-
inhaltet und gleichzeitig die Kompetenz, Verantwortung und Informiert-
heit des Patienten berücksichtigt.1
Die Veränderung der Rolle des Patienten zu mehr Autonomie und Be-
teiligung an der Gesundheitsdienstleistung kann unter dem Aspekt der
Mitverantwortung ein wichtiger Faktor zu Sicherung und Verbesserung
der Qualität im Gesundheitswesen sein.2
Dazu müssen sich Krankenhäuser den neuen Herausforderungen stel-
len, die mit der Vernetzung von akutmedizinischer Versorgung und Re-
habilitation, der Transparenz in der Leistungserbringung, dem Wettbe-
werb um qualifiziertes Personal, der neuen Patientenrolle, steigenden
Kosten und sinkenden Erlösen korrelieren. So entsteht ein zunehmen-
der Wettbewerbsdruck für Krankenhäuser.
In dieser Arbeit wird ein Überblick über die beteiligten Akteure im Ge-
sundheitswesen und deren Einfluss auf die Patientenzufriedenheit ge-
geben. Dabei steht besonders die Arzt-Patient-Beziehung (Kap. 2), die
durch eine vorherrschende Asymmetrie gekennzeichnet ist und maß-
geblichen Einfluss auf den Behandlungserfolg hat, im Fokus der Be-
trachtung. Weitere Einflussfaktoren wie die verschiedenen Dimensionen
von Qualität, die im Krankenhaus verwendeten Qualitätsmodelle und
die gesetzlichen Auflagen und Richtlinien zur Sicherung der Qualität
zeigen, dass die Transparenz von Informationen für Patienten verbes-
sert werden muss (Kap. 3). Diese Transparenz qualitätsrelevanter In-
1 Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 1
2 Vgl. Ebd., S. 1 f.
7
formationen sollte den Wettbewerb zwischen Krankenhäusern im Rah-
men der Ergebnisqualität positiv beeinflussen. Daraus resultiert für
Krankenhäuser die Kernfrage, wie unter dem Kosten- und Rationalisie-
rungsdruck zukünftig eine möglichst optimale Patientenorientierung,
Patientenzufriedenheit und Versorgung gewährleistet werden kann.3
Die Definition von Patientenzufriedenheit (Kap. 4), wie sie gemessen
wird und welche Maßnahmen zur Verbesserung bestehen, zeigt der
letzte Teil der Arbeit. Dafür wurde als praktisches Beispiel die Ermitt-
lung der Patientenzufriedenheit am St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgit-
ter gGmbH im Rahmen eines Studienprojektes durchgeführt.
Abschließend wird die kritische Dimension der „Kommunikation und
Information“ zwischen den Leistungserbringern und -empfängern be-
handelt. Dafür werden Anregungen gegeben, die den Kommunikations-
prozess und somit die Zufriedenheit und Behandlung verbessern kön-
nen.4
3 Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 12 f.
4 Vgl. Ebd., S. 13 f.
8
2. Arzt-Patient-Beziehung
Gesundheit5 ist ein existenzielles Gut, das für den Erhalt von Lebens-
chancen und Lebensqualität entscheidend ist und somit die Verwen-
dung von weiteren Gütern ermöglicht. Aus diesem Grund können Ge-
sundheitsdienstleistungen, die zur Verbesserung bzw. Wiederherstel-
lung der Gesundheit beitragen, nicht mit anderen Dienstleistungen
gleichgesetzt werden. Im Rahmen der Arzt-Patient-Beziehung ist die
Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen, die die humanen Dienste
innerhalb der Gesundheitswirtschaft darstellen, die notwendige Voraus-
setzung, um die Menschen bei der Vermeidung von Gesundheitsgefah-
ren zu unterstützen.6
Ausgehend von der Überlegung wie die Dienstleistungsqualität im
Krankenhaus von Patienten wahrgenommen wird und welche Auswir-
kungen dies wiederum auf die Ermittlung der Patientenzufriedenheit
hat, werden im Folgenden die Bedeutungen von Gesundheitsdienstleis-
tungen, die Grundlagen der Arzt-Patient-Beziehung, die darin vorherr-
schenden Kommunikationsregeln und die Compliance des Patienten
eingehender erläutert. Unter Compliance versteht man allgemein das
Verhalten im therapeutischen Prozess (Vgl. Kap. 2.4.).
2.1. Die Bedeutung von Gesundheitsdienstleistungen
Bei Gesundheitsdienstleistungen lassen sich in der Literatur drei Defini-
tionsansätze unterscheiden.7
Der erste Ansatz von Haller versucht sich der Definition von Dienstleis-
tungen durch die Aufzählung von Beispielen zu nähern. Durch die Hete-
rogenität und permanente Veränderung des Dienstleistungssektors
5 Der Begriff „Gesundheit“ wird in dieser Arbeit nach der Charta der Weltgesundheits-
organisation (1946) verwendet: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen physi-schen, psychischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. 6 Vgl. Schmitten, D., Analyse von Gesundheitsdienstleistungen am Beispiel von Prä-
vention und Telemedizin im Hinblick auf Kostenreduzierung im Gesundheitswesen, 2008, S. 3 f. 7 Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S.34
9
greift eine reine Aufzählung von Beispielen jedoch zu kurz und lässt
somit die dynamische Komponente unberücksichtigt.8
Der zweite Ansatz von Clark ist vor allem gekennzeichnet durch eine
negative Abgrenzung von Dienstleistungen zu Sachgütern und hat sich
über lange Zeit behaupten können. Er beschreibt eine Partitionierung
der Wirtschaftszweige in primäre, sekundäre und tertiäre Bereiche, die
auch als „Drei-Sektoren-Theorie“9 bezeichnet wird. Bei dieser sektora-
len Dreiteilung der Wirtschaftszweige wird dem primären Sektor, den
sogenannten Urproduktionszweigen, die Land- und Forstwirtschaft,
Tierhaltung und Fischerei zugeordnet. Energiewirtschaft und Wasser-
versorgung, verarbeitendes Gewerbe, sowie das Bauwesen zählen zu
den materiellen Wirtschaftszweigen und fallen in den sekundären Sek-
tor. Der tertiäre Sektor hingegen umfasst Handel, Verkehr und Nach-
richtenübermittlung, Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe, Organi-
sationen ohne Erwerbscharakter und private Haushalte, Gebietskörper-
schaften und Sozialversicherungen sowie Dienstleistungen von Unter-
nehmen und freien Berufen.10
Diese Darstellung der verschiedenen Branchen impliziert allerdings die
fälschliche Annahme, dass der primäre und der sekundäre Sektor
dienstleistungsfreie Bereiche darstellen, da Dienstleistungen aus-
schließlich als Randgruppe im tertiären Sektor aufgeführt sind. Ebenso
ist nicht hinreichend berücksichtigt, dass ein großer Wirtschaftszweig
wie bspw. das Gesundheitswesen unter dem verhältnismäßig unklar
abgegrenzten Bereich „Dienstleistungen von Unternehmen und freien
Berufen“ nicht zusammengefasst werden kann. Vor allem Unternehmen
wie Krankenhäuser, die in das Karitativ, dem sozialen Netzwerk der
Bundesrepublik Deutschland, integriert sind, gelten als Güter, die in den
öffentlichen Aufgabenbereich entfallen. Da sich öffentliche Güter ledig-
8 Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S.34
9 Vgl. Ebd., S. 34 f., zitiert nach Corsten, H., Dienstleistungen in produktionstheoreti-
scher Interpretation. In das Wirtschaftsstudium, 1988, S. 81-87 10
Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 35
10
lich über die Aufzählung von Merkmalen definieren lassen, ist es sinn-
voll auf einen dritten Definitionsansatz zurückzugreifen.11
Dieser dritte Ansatz stellt vor allem drei Charakteristika in der Literatur
als konstitutive Merkmale von Dienstleistungen in Abgrenzung zu Sach-
leistungen heraus:
1. Immaterialität: Zum einen haben Dienstleistungen in der Regel
einen immateriellen Charakter und sind somit intangibel12. Den-
noch kann bei der Leistungserbringung auf Sachgüter zurückge-
griffen werden.13
2. Nichtlagerfähigkeit von Dienstleistungen: Darunter wird eine
Leistung verstanden, die in ihrer ursprünglichen Form nicht auf-
bewahrt werden kann, also nicht konservierbar ist. Dabei wird
das Produkt verbraucht bei gleichzeitiger Leistungserstellung
und -abgabe. Diese Form wird als „Uno-Actu-Prinzip“ bezeich-
net.14
3. Integration des externen Faktors: Das dritte und für diese Arbeit
entscheidende konstitutive Merkmal ist die Integration des exter-
nen Faktors. Eine Dienstleistung ist ein zielgerichteter Prozess,
der bestehende Merkmale an Menschen oder Objekten verän-
dert. Aus diesem Grund ist die Integration des Konsumenten
oder eines ihm direkt zugeschriebenen Objektes zwingend not-
wendig.15
Darüber hinaus sind bei der Inanspruchnahme einer Dienstleistung,
gemäß dem Phasenansatz, die drei Komponenten des Erstellungspro-
zesses – Potential-, Prozess- und Ergebnisorientierung zu beachten.
Die Potentialkomponente stellt die Leistungsfähigkeit des Anbieters in
den Mittelpunkt. Der Dienstleister muss demnach über die Fähigkeiten
und die Bereitschaft zur Leistungserstellung verfügen, die daraufhin mit
11
Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 35 f. 12
In der Gesundheitsökonomie wird intangibel als nicht direkt monetär messbare Kos-ten und Nutzen bezeichnet. In diesem Zusammenhang wird der Begriff als „nicht greifbar“, „unfassbar“, „immateriell“ verwendet. 13
Vgl. Ebd., S. 37 f. 14
Vgl. Ebd., S. 38 15
Vgl. Ebd., S. 38 f.
11
internen Faktoren wie Personen, Sachgütern und Informationen kombi-
niert werden. Unter dem Potential des Dienstleister Krankenhaus kön-
nen demnach die vorhandenen medizinisch-technischen Geräte, die
Struktur des Personals, die Qualifikation der Mitarbeiter, usw. verstan-
den werden. Ist der Konsument gewillt, diese Leistung in Anspruch zu
nehmen, erfolgt die Phase der Prozessorientierung, in der die Person
oder ein ihm zugeschriebenes Objekt als externer Faktor einbezogen
wird und damit verbunden die Leistungserstellung der Dienstleistung in
den Vordergrund rückt. In der Phase der Ergebnisorientierung steht die
am Menschen oder deren Objekt erzielte Wirkung, d.h. das Ergebnis
der Dienstleistung, im Fokus. Für die medizinische Behandlung stellt
das Ergebnis die deutlichste Bezugsbasis für eine Qualitätsbeurteilung
dar.16
Durch diesen von Donnabedian erstmalig postulierten Phasenansatz
ergab sich die Möglichkeit einer Definition des Begriffes Dienstleistung
durch die Kombination des Phasenansatzes und den bereits herausge-
stellten konstitutiven Merkmalen17: „Dienstleistungen sind selbstständi-
ge, marktfähige Leistungen, die mit der Bereitstellung … und/oder dem
Einsatz von Leistungsfähigkeiten … verbunden sind (Potentialorientie-
rung). Interne … und externe Faktoren (also solche, die nicht im Ein-
flussbereich des Dienstleister liegen) werden im Rahmen des Erstel-
lungsprozesses kombiniert (Prozessorientierung). Die Faktorenkombi-
nation des Dienstleistungsanbieters wird mit dem Ziel eingesetzt, an
den externen Faktoren, an Menschen … und deren Objekten … nut-
zenstiftende Wirkungen … zu erzielen (Ergebnisorientierung).“18
Die oben genannten Merkmale treffen auf alle Dienstleistungen zu,
dennoch können sie zwischen Dienstleistungen, die an Personen oder
aber an Gegenständen erbracht werden, unterschieden werden. Bei
den personenbezogenen Dienstleistungen, wie z. B. bei Gesundheits-
dienstleistungen, steht die Beziehung zwischen dem Anbieter und dem
16
Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 40-48 17
Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 40; Vgl. Mehmet, Y., Qualitäts-urteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 6 f. 18
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 6
12
Nachfrager im Mittelpunkt. Die Reduzierung des Patienten auf seine
„Nachfrager-Rolle“ und des Arztes auf seine „Anbieter-Rolle“ verkürzt
das komplexe zwischenmenschliche Beziehungsgeflecht und negiert
die sich daran anknüpfenden Anforderungen an die Beteiligten, die
meist in ungleichrangigen Positionen miteinander interagieren – etwa
im Hinblick auf ihren Informationsstand und ihre Betroffenheit.19
Die Basis für eine gelingende Gesundheitsdienstleistung bildet die enge
und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient.
2.2. Grundlagen der Arzt-Patient-Beziehung
Es besteht ein direkter Zusammenhang innerhalb der Beziehung von
Arzt und Patient, der sich in dem Vertrauensvorschuss, dem medizini-
schen Behandlungsergebnis und der Patientenzufriedenheit zeigt. All-
gemein ist Vertrauen nicht nur in der Beziehung zwischen Arzt und Pa-
tient, sondern auch gesamtgesellschaftlich von zentraler Bedeutung.
Vertrauen bietet Menschen Orientierung und ermöglicht es ihm in ver-
schiedensten Situationen handlungsfähig zu sein.20
Luhmann definiert Vertrauen, in Abhängigkeit von der jeweiligen Situa-
tion, welches auf die Zukunft gerichtet ist, als mehr oder weniger „ris-
kante Vorleistung“.21 Überträgt man diesen Gedanken auf die Lage des
Patienten, so ist er gezwungen dem Arzt ein hohes Maß an Vertrauen
entgegenzubringen. Dieses Vertrauen ist vor allem abhängig von der
Integrität des Arztes, seiner medizinischen Kompetenz und dem obers-
ten Grundsatz des Patientenwohls. Die (Muster-) Berufsordnung der
Bundesärztekammer formuliert das als ein wichtiges Ziel22: „das Ver-
trauen zwischen … Ärzten und … Patienten zu erhalten und zu för-
dern.“ Weiterhin heißt es: „Ärzte haben ihren Beruf gewissenhaft aus-
19
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 6 20
Vgl. Ebd., S. 8 21
Ebd., S. 8, zitiert nach Luhmann, N., Vertrauen: ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität, 1973, S. 20ff. 22
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 8
13
zuüben und dem ihnen bei ihrer Berufsausübung entgegengebrachten
Vertrauen zu entsprechen.“23
Zusammenfassend ist eine funktionsfähige Beziehung zwischen Arzt
und Patient nur auf Basis dieses notwendigen Vertrauens möglich. Der
Patient erwartet eine sachgerechte, wissenschaftlich fundierte Diagnos-
tik, Behandlung und Therapie und der Arzt vertraut darauf, dass der
Patient compliant ist und seine Anweisungen befolgt wird.24
Dennoch bleiben die divergierenden Rollenerwartungen und die grund-
sätzlich nicht aufhebbare Asymmetrie innerhalb der Arzt-Patient-
Beziehung, was in dem folgenden Kapitel deutlich wird.
2.2.1. Überblick zu den Rollen innerhalb der Arzt-Patient-Beziehung
Das Gesundheitssystem allgemein und die Patientenrolle im Speziellen
befinden sich in einem stetigen Wandlungsprozess. Patienten werden
unabhängiger, besitzen mehr und andere Wahlmöglichkeiten, sind mo-
biler, zeigen mehr Verantwortung und sind durch die Informationsviel-
falt, hauptsächlich bedingt durch das Internet, in der Regel aufgeklärter
über mögliche Gesundheitsdienstleistungen – sie werden unabhängiger
und selbstbewusster dem Arzt gegenüber.25 Diese Veränderungen sei-
tens der Patientenrolle bedingen zwingend eine Neudefinition der Arzt-
rolle.
Historisch reicht die Rolle des Arztes vom „Für-Sorger“ über den Helfer
und Heiler bis hin zum „Halbgott in Weiß“, wobei der Patient als Lei-
dender, in manchen Fällen auch als Schuldiger seiner Krankheit, gese-
hen wird. Diese Betrachtungsweise kennzeichnete die Zeit bis über die
60’er Jahre hinaus. 1951 formulierte Parson wegweisend die komple-
mentären Rollenerwartungen an Arzt und Patient in „The social Sys-
tem“. Dabei weist nach Parson die Arztrolle fünf idealtypische Merkmale
23
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 9 zitiert nach Bun-desärztekammer, (Muster-) Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte, Präambel und §2 Abs. 2,, Stand: 2011 (Internet) 24
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 10 f. 25
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 15
14
auf. Untrennbar damit verbunden ist die Rolle des Patienten in Bezug
auf seine Rechte und Pflichten.26
Merkmale sind: Die Kompetenz, die der Arzt durch fachliche Qualifikati-
on erwirbt und für die Ausübung seiner ärztlichen Tätigkeit benötigt.
Dies impliziert eine funktionale Spezifität, nach der sich der Arzt auf die
Aufgaben beschränken soll, für die er als Experte ausgebildet ist. Rol-
lenimmanent für den Arzt ist die universelle Hilfsbereitschaft, wonach er
unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft dem Menschen
Hilfe leisten soll. Damit verbindet sich die affektive Neutralität, nach der
er seine Aufgaben sachlich erfüllen soll, ohne dass die Beziehung zu
seinem Patienten durch Gefühle wie Sympathie oder Antipathie be-
stimmt wird. Das bedeutet nicht, dass der Arzt nicht am Leid oder an
der Freude des Patienten Anteilnahme haben kann, sondern, dass er
sich nicht in seiner Tätigkeit als Experte davon beeinflussen lässt.
Schließlich wird vom Arzt eine sogenannte Kollektivitätsorientierung
erwartet. Damit steht das Wohl des Patienten für den Arzt an erster
Stelle und seine persönlichen Ziele, wie z. B. Kosten-Nutzen-
Relationen, werden den Bedürfnissen der Patienten untergeordnet.27
Der Patient, abgeleitet vom lat. patiens = leidend, bezeichnet einen
Menschen, der nicht gesund ist und somit ärztliche Behandlung benö-
tigt.28 Laut Parson ist die Rolle des Patienten durch Rechte und Pflich-
ten gekennzeichnet. Demnach soll ein erkrankter Mensch nicht für sei-
ne Krankheit verantwortlich gemacht werden und von seinen sozialen
Rollenverpflichtungen befreit sein. Dies wird umgesetzt, indem der Arzt
dem Betroffenen eine Krankmeldung schreibt. Da Krankheiten gesell-
schaftlich unerwünscht sind, besteht für den Einzelnen die Pflicht, mög-
lichst schnell wieder gesund zu werden. Vom Kranken wird erwartet,
dass er die Hilfe eines Arztes in Anspruch nimmt, wodurch er zum Pati-
ent wird, um anschließend in Zusammenarbeit mit dem Arzt zu gene-
sen. Die Rolle des Patienten und die des Arztes sind also unmittelbar
26
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 11 f.; Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 22 27
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 11 f. 28
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 15
15
miteinander verbunden.29 Die Notwendigkeit der aktiven Beteiligung des
Patienten während des Genesungsprozesses wird in einem späteren
Abschnitt differenzierter erläutert.
Die Arzt-Patient-Beziehung stellt grundsätzlich eine „strukturell asym-
metrische soziale Beziehung“ dar. Der Arzt besitzt gegenüber dem Pa-
tienten eine Experten-, Definitions- und Steuerungsmacht, die zu einem
hierarchisch geprägten Verhältnis führt. Sowohl in der Kontrolle des
Patienten als auch bzgl. der Gewährung ärztlicher Leistungen kann die-
se Macht unterschiedlich ausgeübt werden und zu unterschiedlichsten
Interessenkonflikten zwischen Arzt und Patient, zwischen Patienten und
anderen Leistungserbringern sowie zwischen Leistungserbringern un-
tereinander führen.30 Diese Art von Beziehungen lässt sich auch als
„Principal-Agent-Beziehungen“ bezeichnen. Dabei nimmt der Patient
die Rolle des „Principal“ (Auftraggeber) ein, der die Dienste eines bes-
ser informierten „Agent“ (Sachverwalter) wahrnimmt, der wiederum die
Interessen seines Principals besser wahrnehmen kann als dieser
selbst.31 Durch sein generell größeres fachliches Wissen verfügt der
Arzt über eine Form von Expertenmacht. Die gesellschaftliche Definiti-
onsmacht des Arztes ergibt sich aus seinem Recht Diagnosen zu stel-
len, Krankschreibungen zu formulieren und den Patienten zu behan-
deln. Der Patient hingegen ist als Hilfesuchender dazu verpflichtet, Ge-
sundheitsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen und dabei den An-
weisungen des Arztes Folge zu leisten. Die Asymmetrie innerhalb der
Arzt-Patient-Beziehung basiert folglich auf der Steuerungsmacht des
Arztes, die unter anderem in seiner funktional-spezifischen Kompetenz
begründet ist. So bestimmt er nicht nur Beginn, Verlauf und Ende der
Behandlung, er kann den Patienten auch sanktionieren oder ihm Ver-
günstigungen zukommen lassen z. B. in Bezug auf die Zeit, die für die
Behandlung benötigt wird. Die Unterlegenheit des Patienten begründet
sich ebenso im Ausmaß bzw. in den Folgen einer Diagnose oder einer
Behandlung, die für den Patienten ein bedeutungsvolles Ereignis dar-
29
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 12 30
Vgl. Ebd., S. 12 31
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 21
16
stellen können, während es für den Arzt zur „beruflichen Routine“ ge-
hört.32
Die Asymmetrie der Arzt-Patient-Beziehung wird gefördert bzw. gemin-
dert durch die organisatorisch-institutionellen Rahmenbedingungen und
die soziokulturellen Merkmale des Patienten. Bei den organisatorisch-
institutionellen Rahmenbedingungen hat der Sektor des Gesundheits-
wesens, in der die entsprechenden Gesundheitsdienstleistungen er-
bracht werden, entscheidenden Einfluss. So haben z. B. ambulant be-
handelte Patienten im Gegensatz zu stationär behandelten Patienten
mehr Wahlmöglichkeiten und eine größere Verhandlungsmacht, indem
sie Therapien einfacher abbrechen oder den Arzt wechseln können. Im
Krankenhaus hingegen unterliegt der Patient umfangreichen Reglemen-
tierungen und Vereinnahmungen bzgl. der Erreichbarkeit, der Wartezei-
ten, kurzfristigen Umdispositionen, fehlenden Wahlmöglichkeiten und
mangelnder Einflussnahme auf das Geschehen. Laut Weber ist der Pa-
tient mehr oder weniger dazu gezwungen sich in eine vorgegebene
Ordnung in das Krankenhaus einzufügen, deren Merkmale unter ande-
rem die verbindlichen Tagesabläufe, die Standardisierung von Verfah-
rensanweisungen, die Typisierung von Patienten, die Unpersönlichkeit
von Beziehungsformen sowie der Mangel an Intimität darstellen. Die
Vereinnahmungen des Patienten (das Herausgerissen sein aus seinem
vertrauten Umfeld oder die Einschränkung seiner Autonomie) können
psychosoziale Probleme verursachen. Als Folge daraus können auf-
grund der Erkrankung des Patienten bereits vorherrschende Ängste
gesteigert werden.33
2.2.2. Überblick zu den Modellen der Arzt-Patient-Beziehung
Die Rollenzuweisungen und die vorherrschende Asymmetrie innerhalb
der Beziehung variieren je nach Form der Arzt-Patient-Beziehung. In
der Literatur lassen sich drei grundlegende Modelle der Arzt-Patient-
Beziehung finden, die sich vor allem hinsichtlich der Entscheidungs-
partizipation und den kommunikativen Anforderungen an Arzt und Pati-
32
Vgl. Mehmet, Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 12 f. 33
Vgl. Ebd., S. 13 f.
17
ent unterscheiden. Dabei ist ausschlaggebend, ob der Arzt oder der
Patient die endgültige Entscheidung über die vorzunehmende medizini-
sche Maßnahme trifft. Zu beachten ist, dass die folgenden Modelle in
der Realität meist in Mischformen und in Abwandlungen auftreten.34
Das sogenannte „Paternalistische Modell“, das sich aus dem hippokra-
tischen Modell ableitet, erlaubt es dem Arzt, bedingt durch seine Fach-
autorität, über den als „unmündig“ erachteten Patienten hinweg zu ent-
scheiden, insofern diese Entscheidung zum Besten des Patienten dient.
Im Bewusstsein seines Expertenwissens übergeht oder missachtet er
häufig die Autonomiebedürfnisse des Patienten. Bei diesem Modell
dominiert der Arzt die Kommunikation und schöpft seinen wissenschaft-
lich begründeten Professionsstatus aus. Dieses Modell der Arzt-Patient-
Beziehung festigt das asymmetrische Verhältnis und verlangt vom Pati-
enten einen Vertrauensvorschuss bei gleichzeitiger Einschränkung sei-
ner eigenen Autonomie.35
Das „Dienstleistungsmodell“ betrachtet den Arzt zwar als Fachmann,
aber auch als Dienstleister, der dem Patienten als „Kunden“ die volle
Entscheidungskompetenz zuspricht. Der Arzt übernimmt die Rolle eines
Beraters, der im Idealfall über mehrere Behandlungsmöglichkeiten und
Medikamentionen verfügt, die alle dem Ziel dienen dem Patienten das
passende Produkt anzubieten, ihn zu informieren und aufzuklären. Die
endgültige Entscheidung über die Behandlung liegt allein beim Patien-
ten. Im Mittelpunkt des Arzt-Patienten-Gespräches steht neben der
fachlichen Beratung die Zufriedenheit des Patienten. Die Unsicherheit,
unter Umständen das Misstrauen des Patienten muss durch freundliche
und gezielt kompetente Beratung des Arztes auf eine Vertrauensbasis
gestellt und das Autonomiebedürfnis berücksichtigt werden. Erfüllt der
Arzt seinen Beratungsauftrag, versucht er in der weiteren Behandlung
die Wünsche seines Patienten zu befriedigen und baut eine konstrukti-
ve Beziehung zu ihm auf. Ebenso wie im „Paternalistischen Modell“
34
Vgl. Mehmet, Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 15; Vgl. Schweick-hardt, A., Fritzsche, K., Kursbuch ärztliche Kommunikation, 2007, S. 26 f. 35
Vgl. Schweickhardt, A., Fritzsche, K., Kursbuch ärztliche Kommunikation, 2007, S. 27 f.
18
bleibt die Beziehung zwischen Arzt und Patient asymmetrisch, aller-
dings zugunsten des Patienten, der die notwendigen Entscheidungen
trifft. Die Expertenmacht des Arztes bleibt bestehen, allerdings mit der
Zielsetzung eines zufriedenen und eigenverantwortlichen Patienten.36
Das „Partnerschaftsmodell“ bildet einen Mittelweg zwischen den bereits
genannten Modellen und ist besonders für die steigende Zahl derjeni-
gen Patienten, die Eigenverantwortung übernehmen können und wol-
len, geeignet. Bei diesem Modell vermittelt der Arzt seinem Patienten
das notwendige medizinische Wissen für das Treffen einer Entschei-
dung. Der Patient unterrichtet den Arzt über seine Wünsche, Erwartun-
gen und Ängste hinsichtlich der medizinischen Behandlung. Die Vorteile
dieser Methode bestehen darin, dass zum einen der Patient Verantwor-
tung übernimmt und somit Complianceprobleme umgangen werden und
zum anderen, dass der Arzt bei schwierigen ethischen Fragen von der
Entscheidung entlastet wird. Zudem führt das im partnerschaftlichen
Vorgehen aufgebaute Vertrauen dazu, dass sich die Dauer der späte-
ren Behandlung verkürzt. Das zentrale Element des Partnerschaftsmo-
dells bildet die partizipative Entscheidungsfindung (Shared decision
making).37
Neben den verschiedenen Modellen der Arzt-Patient-Beziehung beein-
flussen das Kommunikationsverhalten und die soziokulturellen Merkma-
le des Patienten die Asymmetrie der Arzt-Patient-Beziehung.
2.3. Kommunikation in der Arzt-Patient-Beziehung und
der Einfluss soziokultureller Merkmale auf das
Kommunikationsverhalten
Die Voraussetzung für menschliche Beziehungen ist Kommunikation.
Dies gilt somit auch für die Beziehung zwischen Arzt und Patient. Karl
Bühler (1879-1963) entwickelte bereits 1934 in seinem Werk „Sprach-
theorie: Die Darstellungsfunktion der Sprache“ ein einfaches Grundmo-
dell der Sprache. Darin legt er fest, dass Sprache die dreifache Funkti-
36
Vgl. Schweickhardt, A., Fritzsche, K., Kursbuch ärztliche Kommunikation, 2007, S. 28 f. 37
Vgl. Ebd., S. 31-34
19
on Symbol, Symptom und Signal erfüllt. Symbol meint die Darstellung
und Beschreibung eines Sachverhaltes, also die inhaltliche Komponen-
te der Sprache. Mit Symptom (Ausdruck) ist die Selbstoffenbarung des
Senders gemeint, die auch die nonverbale Kommunikation, wie Tonfall,
Mimik und Gestik, beinhaltet. Die Funktion Signal beinhaltet den Appell
des Senders an das Verhalten des Empfängers. 1967 stellten Watzla-
wick et al. in dem Werk „Menschliche Kommunikation“ fest, dass eine
Nachricht innerhalb einer Kommunikation neben dem Inhaltsaspekt
auch einen Beziehungsaspekt umfasst, in dem der Sender die Bezie-
hung zum Empfänger beurteilt. Schulz von Thun integrierte diese An-
sätze in seinem Kommunikationskonzept „Das Kommunikationsquad-
rat“ oder auch „Vier-Ohren-Modell“.38
Bei einer erfolgreichen Kommunikation ist darauf zu achten, auf welcher
Ebene der Sender die Nachricht übermittelt, auf welcher Ebene sie bei
dem Empfänger ankommt und ob diese Nachricht auch verstanden
bzw. angenommen wird. Abweichungen kann es dabei zwischen der
verbalen Kommunikation zur nonverbalen und paraverbalen Kommuni-
kation geben, wodurch Fehlinterpretationen bei dem Empfänger entste-
hen und somit die Kommunikation fehlschlagen kann.39
Überträgt man dieses Modell auf die Arzt-Patient-Kommunikation be-
ginnt es nach chronologischer Reihenfolge mit der Anamnese auf der
Ebene des Sachinhaltes. Der Patient als Sender übermittelt dem Arzt
als Empfänger eine Nachricht über Beschwerden und Leiden, die er
verspürt. Aufgrund der Anamnese ist der Arzt in der Lage bereits die
Hälfte aller Diagnosen zu stellen. Dennoch wird Patienten u.a. durch
Zeitdruck in der Regel nicht die Möglichkeit geboten, ihre Krankenge-
schichte ausführlich darzustellen, sondern sie werden schon nach
knapp 30 Sekunden unterbrochen.40
38
Vgl. Hunscha, S., Kommunikations- und Interaktionsmodelle, Stand: 2003 (Internet); Vgl. Schulz von Thun Institut für Kommunikation (Hrsg.), Das Kommunikationsquad-rat, Stand: 06.2012 (Internet) 39
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 30 40
Vgl. Ebd., S. 30 f.
20
Der Sachinhalt vom Arzt an den Patienten enthält Informationen zur
Diagnose und zu Untersuchungsergebnissen, zum Ablauf der Behand-
lung, zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Therapiemöglichkeiten,
Medikamenten, Risiken usw. Während die Sachinhalte verbal kommu-
niziert werden, erfolgt die Ebene der Selbstoffenbarung über nonverba-
le (Gestik, Mimik, Blickkontakt und Körperhaltung) und paraverbale
Kommunikation (Sprachmelodie, Tonhöhe und Lautstärke). Auf diese
Weise lässt sich z. B. erkennen, ob der Patient verunsichert oder der
Arzt ungeduldig ist.41
Eine erfolgreiche Vorgehensweise für die ärztliche Kommunikation
schlagen Faller und Lang vor. Nach eingehender Befragung des Patien-
ten informiert ihn der Arzt möglichst einfach und transparent über die
folgenden Behandlungsschritte und stellt sicher, dass der Patient diese
verstanden hat (Menge und Tempo an Informationen individuell ange-
passt). Dabei soll der Arzt auf Fragen und Wünsche des Patienten ein-
gehen und ihn mitentscheiden lassen. Siegrist ergänzt, dass genaues
Zuhören wichtig ist, um vorschnelle Diagnosen und widersprüchliche
Angaben zu vermeiden. In der Realität ist diese Vorgehensweise je-
doch eher selten vorzufinden, da Ärzte aus zeitlichen und finanziellen
Gründen oftmals gezwungen sind, die Kommunikation mit ihren Patien-
ten knapp zu halten. Ein Beispiel hierfür sind ärztliche Visiten im Kran-
kenhaus, die im Durchschnitt drei bis vier Minuten pro Patient dauern
und bei denen Ärzte den Großteil des Gesprächs dominieren. Das führt
dazu, dass Patienten oft nicht ausreichend über ihre Erkrankung oder
andere medizinische Sachinhalte aufgeklärt werden.42
Die unterschiedlichen soziokulturellen Merkmale der Patienten beein-
flussen das Kommunikationsverhalten des Arztes und wirken sich auf
deren Beziehung aus. Besonderes Gewicht erhält dabei der Bildungs-
bzw. Sozialstatus des Patienten. Während Personen mit höherem Sta-
tus in der Regel einen elaborierten Sprachcode verwenden, verfügen
Personen aus unteren Schichten über einen eher restringierten Sprach-
41
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 31 42
Vgl. Ebd., S. 31 f.
21
code. Ein restringierter Code hat in der Regel zur Folge, dass der Arzt
weniger Informationen erhält, er weniger Fragen stellt und der Ge-
sprächsanteil des Patienten deutlich abnimmt. Die Folgen sind ver-
mehrte Verständigungsschwierigkeiten, sei es, dass der Arzt die Darle-
gung des Patienten nicht versteht oder der Patient den Ausführungen
des Arztes nicht folgen kann.43
Interessante Ergebnisse zeigen sich vor dem Hintergrund der Gender-
perspektive. Im Gegensatz zu Ärzten sprechen Ärztinnen eher auf einer
partnerschaftlichen Ebene mit ihren Patienten und beziehen psychoso-
ziale Aspekte stärker ein. Die Patienten wiederum haben in Gesprä-
chen mit Ärztinnen einen höheren Gesprächsanteil als bei den männli-
chen Kollegen und äußern sich häufiger positiv. Allerdings belegen
Studien auch, dass männliche Patienten weibliche Ärzte häufiger unter-
brechen als männliche und allgemein ein dominanteres Auftreten zei-
gen. Diesen Verhaltensweisen sollte zukünftig ein höheres Maß an
Aufmerksamkeit zuteilwerden.44
Insgesamt ist die Kommunikation zwischen Arzt und Patient hoch kom-
plex und die alten hierarchischen Strukturen haben ein starkes Behar-
rungsvermögen. Die Untersuchungsergebnisse von Mehmet zeigen auf,
dass andere lösungsorientierte Kommunikationsansätze wie z. B. der
Ansatz von De Shazer (1982)45 stärker berücksichtigt werden müssten.
Ein mögliches Fehlverhalten hat direkte Auswirkungen auf die Compli-
ance und somit auf den Gesundheitszustand des Patienten.46
2.4. Compliance
Allgemein versteht man unter Patientencompliance oder auch nur
Compliance das Verhalten des Patienten im therapeutischen Prozess.
Der Begriff kann als Therapietreue übersetzt werden und wird heute
43
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 32 f. 44
Vgl. Ebd., S. 33 f. 45
Der Ansatz geht von dem Standpunkt aus, dass es hilfreicher ist, sich auf Wünsche, Ziele, Ressourcen, Ausnahmen von den Problemen zu konzentrieren anstatt ein zu hohes Augenmerk auf Genese der Probleme zu legen. Eine höhere Lösungsorientie-rung beeinflusst das Verhalten des Patienten positiv. 46
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 34
22
auch als „Adhärenz“ bezeichnet. Die aktive Mitarbeit des Patienten
macht ihn zum Koproduzenten der Gesundheitsdienstleistung und ver-
stärkt das Vertrauen in den Therapieansatz. Diese Notwendigkeit wird
im §1 SGB V verdeutlicht. Dort heißt es: „Die Krankenversicherung als
Solidargemeinschaft hat die Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten
zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bes-
sern. Die Versicherten sind für ihre Gesundheit mitverantwortlich; sie
sollen durch eine gesundheitsbewußte Lebensführung, durch frühzeiti-
ge Beteiligung an gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen sowie durch
aktive Mitwirkung an Krankenbehandlung und Rehabilitation dazu bei-
tragen, den Eintritt von Krankheit und Behinderung zu vermeiden.“47 Die
konstruktive Mitarbeit des Patienten ist insbesondere im Hinblick auf die
Medikamenteneinnahme, die Behandlung und die Veränderung eines
Lebensstils von großer Bedeutung.48
Der Begriff Compliance entstand zu Beginn der 70’er Jahre. Anfangs
bezog sich die Complianceforschung stärker auf den Therapiegehor-
sam zwischen Arzt und Patient. Der Begriff wurde in der medizinischen
Soziologie oft im Zusammenhang mit dem paternalistischen Modell der
Arzt-Patient-Beziehung verwendet. Heute ist die Compliance ein inter-
aktives Modell im Sinne einer Therapiekooperation, wie es auch im
Partnerschaftsmodell vorzufinden ist. Dementsprechend soll der Patient
die Anweisungen des Arztes mitgestalten und mittragen und sie nicht
unhinterfragt befolgen. Entscheidend ist, dass das Ausmaß der Compli-
ance variieren kann. Sie kann unterschiedliche Formen annehmen oder
sich über den Behandlungsverlauf wandeln. Dementsprechend kann
ein Patient am Anfang der Behandlung gegenüber einigen Aspekten
maximal compliant sein, jedoch während des Behandlungsverlaufs die
Bereitschaft zur Therapie einschränken oder sogar wegfallen.49
Die Compliance des Patienten wird von verschiedenen Faktoren be-
stimmt, vor allem durch die Kommunikationsmuster in der Arzt-Patient-
47
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 34 zitiert nach SGB V § 1 48
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 34 f. 49
Vgl. Ebd., S. 35
23
Beziehung. Besondere Bedeutung erhalten die Merkmale der Erkran-
kung. Je weniger schwerwiegend die Symptome und der Leidensdruck
sind und je länger die Krankheit andauert, desto geringer fällt die Com-
pliance aus. Ebenso verhält es sich mit den Merkmalen der Behand-
lung. Eine zeitintensive Therapie und ein komplizierter Behandlungs-
plan können sich z. B. verringernd auf die Compliance auswirken. Die
Bedingungen des Behandlungssettings, sprich lange Wartezeiten und
Zeitdruck bei Untersuchungen, senken ebenfalls die Compliance. Hinzu
kommen die Einflüsse des sozialen Umfelds des Patienten sowie seine
Erfahrungen, Erwartungen, usw. Gewährte Unterstützung durch Fami-
lie, Freunde und Kollegen kann sich deutlich verstärkend auswirken.50
Eine aktuelle Diskussion zeigt ebenfalls den Einfluss sogenannter
„Nocebos“ (Gegenteil von Placebo) auf die Therapie und den Behand-
lungserfolg. Damit sind unbedachte Äußerungen oder allzu ausführliche
Aufklärungen über Behandlungsrisiken von Ärzten gemeint, die den
Genesungsprozess des Patienten negativ beeinflussen oder sogar
krank machen können. 2001 wurden in einer Studie 50 Patienten mit
Rückenschmerzen nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt
und aufgefordert, Kniebeugen zu machen. Der einen Gruppe wurde
mitgeteilt, dass die Übung leichte Schmerzen verursachen könne, der
anderen, dass es schmerzfrei verlaufen würde. Das Ergebnis belegte,
dass die Gruppe, die Probleme erwartete, weniger Kniebeugen absol-
vierte und über stärkere Schmerzen klagte.51
Die Sicherung und Steigerung der Compliance stellt eine große Heraus-
forderung im Gesundheitswesen dar. Während positive Einflussfaktoren
gesteigert werden müssen, gilt es die negativen zu minimieren. Dabei
ist der Wechsel von einer Expertenorientierung hin zu einer Patien-
tenorientierung, unerlässlich, d. h. der Einbeziehung von Lebenssituati-
50
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 37 f. 51
Vgl. Gruber, C., Spiegelonline (Hrsg.), Nocebo-Effekt: „Wir schläfern Sie ein, gleich ist es vorbei“, Stand: 15.08.2012 (Internet)
24
onen, Wünschen und Erwartungen des Patienten über die medizini-
schen Befunde hinaus.52
Eine gelingende Patientenorientierung wirkt sich maßgeblich auf die
Qualität von Gesundheitsdienstleistungen aus.
3. Qualität im Gesundheitswesen
Als Verbraucher hat jeder Mensch aufgrund seiner Erfahrungswerte
eine eigene Vorstellung von Qualität entwickelt. Dementsprechend ist
die Bedeutung der Qualität für jeden Einzelnen unterschiedlich charak-
teristisch. Sie stellt für den Kunden ein wichtiges Kriterium bei dem Kauf
bzw. bei der Verwendung eines Gutes oder der Inanspruchnahme einer
Dienstleistung dar. Aus diesem Grund muss ein Produzent bzw. Anbie-
ter den Faktor Qualität in seiner strategischen Zielsetzung einbezie-
hen.53
Speziell im Gesundheitswesen stellt Qualität, neben den Kosten und
der Effizienz, ein zentrales Thema dar, bei dem vorrangig Faktoren wie
Qualitätsberichte, Qualitätsindikatoren, Qualitätszirkel und Qualitäts-
management an Bedeutung gewinnen.54 Externe und interne Evalua-
tionsverfahren (z. B. Patientenbefragungen) gehören zu einem moder-
nen Qualitätsmanagement.
3.1. Bedeutung von Qualität
Der Begriff Qualität stammt von dem lateinischen Wort „qualitas“ und
kann mit Beschaffenheit oder Eigenschaft übersetzt werden. Der Begriff
Qualität ist immer abhängig von der gesellschaftlichen Entwicklung. In
den Siebzigerjahren (1972, Deutsche Gesellschaft für Qualität) wird
Qualität als „Beschaffenheit, mit der die Ware dem Verwendungszweck
genügt“55 gleichgesetzt. Später wurden Dienstleistungen in die Definiti-
on aufgenommen und mit einer zunehmenden Sättigung des Marktes
wurden Qualitätsmerkmale immer bedeutsamer, um die Kundenzufrie-
52
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 38 f. 53
Vgl. Benes, G., Groh, P., Grundlagen des Qualitätsmanagement, 2011, S. 10 54
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 43 55
Vgl. Benes, G., Groh, P., Grundlagen des Qualitätsmanagement, 2011, S. 35
25
denheit zu steigern. In der aktuell geltenden Normreihe „Deutsche In-
dustrie-Norm“ (DIN) Europäische Norm (EN) der International Organiza-
tion for Standardization (ISO) 9000 aus dem Jahr 2005 wird Qualität
definiert als „Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale alle Anforde-
rungen erfüllt.“56
Bezieht man die konstitutiven Merkmale von Dienstleistungen ein, die
bereits in Kapitel 2.1. dargestellt wurden, bildet die folgende Definition
von Qualität den sinnvollsten arbeitsrelevanten Ansatz. Demzufolge ist
sie „die Fähigkeit eines Anbieters, die Beschaffenheit einer primär
intangiblen und der Kundenbeteiligung bedürfenden Leistung aufgrund
von Kundenerwartungen auf einem bestimmten Anforderungsniveau zu
erstellen“.57 Dieser Ansatz kombiniert sowohl den Grundgedanken der
Produktorientierung, (Einbeziehung der Beschaffenheit von Leistung)
als auch den Aspekt der Prozessorientierung (Berücksichtigung von
Erwartungen und Interaktion auf Kundenebene). Bezogen auf die Ge-
sundheitsdienstleistungen gilt es im Folgenden zu ermitteln, um welche
Anforderungen und Erwartungen es sich handelt.58
Da der Patient als „Kunde“ und Nachfrager von Gesundheits-
dienstleistung im Vordergrund steht, sind es primär seine Anforderun-
gen und Erwartungen, denen es zu entsprechen gilt. Im Zusammen-
hang mit Gesundheitsdienstleistungen gilt es neben dem Patienten
zahlreiche weitere Akteure des Gesundheitswesens zu berücksichtigen.
Hierzu gehören staatliche Akteure (z. B. Bundestag, Gesundheitsmini-
sterien und Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im
Gesundheitswesen), Verbände und Körperschaften der gemeinsamen
56
Vgl. Benes, G., Groh, P., Grundlagen des Qualitätsmanagement, 2011, S. 35; Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 43 Mit dem Begriff Merkmal ist eine kennzeichnende Eigenschaft gemeint. Anforderun-gen sind Erfordernisse oder Erwartungen, das oder die festgelegt, üblicherweise vo-rausgesetzt oder verpflichtend sind. Inhärent bedeutet „innewohnend“, im Gegensatz zu „zugeordnet“. 57
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 43 f.; Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 50 f.; Lecher, S., Patientenbefragung im Kranken-haus, 2002, S. 14 58
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 43 f.; Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 50 f.; Vgl. Lecher, S., Patientenbefra-gung im Krankenhaus, 2002, S. 14
26
Selbstverwaltung (Kassenärztliche Vereinigungen, Krankenversiche-
rungen, Krankenhausgesellschaften und der Gemeinsame Bundesaus-
schuss), Institutionen und Interessensvertretungen (Ärztekammern,
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Bun-
desvereinigung Deutscher Apothekerverbände und Verbände der Arz-
neimittelhersteller) sowie der Arzt selbst als Erbringer von Gesund-
heitsdienstleistungen.59
Die Erwartungen, die Patienten an die Qualität von Gesundheitsdienst-
leistungen, vor allem an die Qualität stationärer Versorgung richten,
können in sieben Themenbereiche zusammengefasst werden. Dazu
zählen die Wiederherstellung von Gesundheit bzw. körperlichem Wohl-
befinden, eine fachgerechte und kompetente medizinische und pflegeri-
sche Behandlung sowie sonstige Betreuung, der Respekt vor der Per-
son des Patienten (seine subjektiven Werte und Vorstellungen), emoti-
onale Unterstützung und ausreichende und verständliche Informatio-
nen, die Einbeziehung von Kontaktpersonen (Partner, Familie und
Freunde), die personelle Kontinuität der Versorgung und die medizini-
sche Qualität des Krankenhauses, die i.d.R. vom Patienten nicht aus-
reichend beurteilt werden kann. Aus diesem Grund gewinnt die Qualität
der menschlichen Zuwendung immer mehr an Bedeutung.60
Dabei hat jeder Patient mehr oder weniger genau ausgeprägte Ansprü-
che an die Gesundheitsdienstleistungen. Dazu zählen Patienten mit
schwer erfüllbaren Erwartungen, die davon ausgehen, dass sie sofort
mit allem möglich Machbaren der Medizin versorgt werden und die
Schmerzlosigkeit jeder Behandlung voraussetzen. Die zweite Gruppe,
das ist die überwiegende Mehrheit, sind Patienten, die zumindest weit-
gehend realistische und somit erfüllbare Erwartungen an Gesundheits-
dienstleistungen haben. Diese Personen sind sich bewusst, dass es
gewisse Restriktionen im Gesundheitswesen gibt und dass Ärzte inner-
halb eines vorgegebenen Handlungsrahmens agieren. Dieser Hand-
lungsrahmen wird durch verschiedene Rahmenbedingungen festgelegt.
59
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 44 60
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 24 f.
27
Dazu zählen zunächst die gesetzlichen Vorgaben (rechtliche Rahmen-
bedingungen). Nach § 12 SGB V müssen Gesundheitsdienstleistungen
„ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß
des Notwendigen nicht überschreiten.“61 Weiterhin besagt § 2: „Qualität
und Wirksamkeit der Leistungen haben dem allgemein anerkannten
Stand der medizinischen Erkenntnisse zu entsprechen und den medizi-
nischen Fortschritt zu berücksichtigen.“62 Zudem sind die technischen
Möglichkeiten (technische Rahmenbedingungen) zu beachten, denn
nicht alles was wünschenswert ist, ist auch medizinisch machbar. Damit
verbunden sind finanzielle Rahmenbedingungen, denn nicht alles tech-
nisch Realisierbare kann auch finanziert werden. Schließlich muss die
Sichtweise des Arztes berücksichtigt werden, denn obwohl die Ansprü-
che des Patienten im Mittelpunkt stehen, werden sie erst innerhalb der
Arzt-Patient-Beziehung geprägt. Auf diese Weise ist der Arzt in der La-
ge mit seinen eigenen Qualitätsansprüchen die Erwartungen des Pati-
enten zu beeinflussen.63
Allgemein kann man festhalten, dass die Erwartungen an Qualität von
den unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten abhängig sind.
3.2. Die Dimensionen der Qualität
Qualität wird nach dem Qualitätsmodell von Donnabedian (1966) in
Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität unterschieden.64
Die Struktur- oder Potentialdimension umfasst die sachlichen, organisa-
torischen und menschlichen Leistungspotentiale. Dazu zählen zum ei-
nen interne Faktoren wie technische und personelle Ausstattung des
Krankenhauses, gesetzliche Auflagen zum Neu- und Umbau, die Ein-
richtung und zum anderen die Ablauforganisation, die die notwendigen
Strukturen für die Leistungserstellung schafft. Die Strukturqualität kann
61
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 45 zitiert nach § 12, Abs. 1, S. 1, SGB V 62
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 45 zitiert nach § 2, Abs. 1, S. 3, SGB V 63
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 44 f.; Vgl. ÄZQ, Definition und Konzepte des Qualitätsmanagements, Stand: 05.11.2010 (Internet) 64
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 62; Vgl. Lecher, S., Patientenbefragung im Krankenhaus, 2002, S. 15
28
mit verhältnismäßig einfachen Informationen gemessen werden. Die
technische Ausstattung kann z. B. anhand von Checklisten festgehalten
werden. Dennoch besitzt eine Strukturanalyse wenig Aussagekraft.
Dies begründet sich dadurch, dass die Verbindung zwischen Strukturen
und Ergebnissen wissenschaftlich schwer nachzuvollziehen ist, weil der
Aspekt der kontinuierlichen Messung fehlt. Zertifizierungen finden meist
zu festen Zeitpunkten statt und berücksichtigen nicht den Prozessver-
lauf.65
Die Prozessqualität umfasst die eigentliche Leistungserstellung. Die
Bestandteile der Prozessqualität sind nach Donnabedian die medizini-
schen, pflegerischen und sonstigen therapeutischen Aktivitäten, die
Service- und Hotelleistungen, die Interaktionen des Klinikpersonals mit
Patienten und die Aktivitäten und Mitwirkung der Patienten. Dabei be-
einflussen die indirekten Leistungsbereiche wie z. B. Verwaltung, Logis-
tik, usw. die direkten Leistungsprozesse entscheidend. Effektive und
effiziente Abläufe in allen Bereichen sind hierbei ein Indikator für Pro-
zessqualität.66
Die Ergebnisdimension beurteilt den Erfolg des Dienstleistungsprozes-
ses. Speziell Gesundheitsdienstleistungen zielen darauf ab, dass der
Gesundheitszustand und das körperliche, soziale und psychische
Wohlbefinden erhalten und verbessert werden. Ergebnisdimensionen
im Einzelnen sind z. B. die Behandlungserfolge, -misserfolge, Kompli-
kationsraten oder die Patientenzufriedenheit. Zusätzliche Bestandteile
der Ergebnisqualität sind nach Donnabedian das Patientenwissen über
Prophylaxe und Prävention und die Veränderungen des Patientenver-
haltens. Während die Strukturen und Prozesse meist im Bereich der
Leistungserbringer liegen, sind die Ergebnisse auch vom Verhalten der
Patienten abhängig. Dementsprechend ist die Erhebung der Ergebnis-
qualität äußerst komplex. Vor allem im operativen Bereich zeigen sich
65
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 63; Vgl. Lecher, S., Patientenbefragung im Krankenhaus, 2002, S. 15 66
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 63 f.; Vgl. Le-cher, S., Patientenbefragung im Krankenhaus, 2002, S. 16
29
Ergebnisse oft erst Jahre später. Nicht immer können Behandlungser-
gebnisse direkt einer Krankenhausbehandlung zugeordnet werden, da
die Inanspruchnahme und Qualität auch von anderen medizinischen
Leistungen abhängen. Das Problem der Messbarkeit von Gesundheits-
dienstleistungen liegt vor allem in ihrer Immaterialität. Seit der Einfüh-
rung pauschalisierter Vergütungssysteme 1996 bis 2004 hat die Ergeb-
nisqualität allerdings an Bedeutung gewonnen. Strukturen und Prozes-
se sollen mit Art, Umfang, Zeit und Ort auf die Verbesserung der medi-
zinischen Ergebnisqualität ausgerichtet werden.67
Zu den bereits genannten Qualitätsdimensionen lassen sich technische
und funktionale Dimensionen unterscheiden. Umfang und Inhalt der
Leistungen werden durch die technische Dimension (Tech-Dimension)
dargestellt. Diese Dimension wird ausschließlich vom medizinischen
Fachpersonal beurteilt, da dem Patienten in der Regel die nötigen
Fachkenntnisse für eine qualifizierte Einschätzung fehlen. Die Art und
Weise der Leistungserbringung wird durch die funktionale Dimension
(Touch-Dimension) ausgedrückt. Dabei stehen die Wahrnehmung und
das Erleben der angebotenen Leistung im Vordergrund, also die sub-
jektive Einschätzung des Patienten. Beide Dimensionsmodelle lassen
sich zusammenfassen und bilden das Grundmodell:68
Tabelle 1: „Qualitätsdimensionen der Krankenhausleistung“69
Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität
Tech-Dimension Beurteilung durch den Patienten eingeschränkt
- Anzahl und Raum-, Gebäude-, medi-zin-technische Aus-stattung, - Anzahl und Quali-fikation des Perso-nals, - Aufbauorganisati-on
- Art und Dauer der Diagnose-, Therapie- und Pflegeleistun-gen, - Wartezeiten, - Ablauforganisation
- Gesundheitszustand des Patienten, - Fallkosten, - Verweildauer, (Nachhaltigkeit und Folgen der Behand-lung
Touch-Dimension Subjektive Einschätzung
- Krankenhauskul-tur - Betriebsklima, - Ruf der Klinik,
- Kontakt und Kom-munikation mit dem Personal
- Gesundheitsempfin-den des Patienten, - Beschwerdeverhalten
67
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 64 f.; Vgl. Le-cher, S., Patientenbefragung im Krankenhaus, 2002, S. 16 68
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 65 ff. 69
Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 66
30
Ziel des Qualitätsmanagements ist die Sicherung und Steigerung von
Qualität in ihren unterschiedlichen Dimensionen.
3.3. Überblick zur Qualitätssicherung von Gesundheits-
dienstleistungen
Das Ziel qualitätssichernder Maßnahmen ist die Sicherung einer mög-
lichst wirksamen und wirtschaftlichen Krankenversorgung. Die Geset-
zeslage verpflichtet Ärzte und Krankenhäuser sich an einrichtungsüber-
greifenden Maßnahmen zu beteiligen, die das Ziel haben, die Ergeb-
nisqualität zu verbessern und einrichtungsintern ein Qualitätsmanage-
ment einzuführen und weiterzuentwickeln. Es gibt unterschiedliche We-
ge, Ansätze, um das Qualitätsmanagement einzuführen.70
3.3.1. Gesetzliche Regelungen und Richtlinien zur Qualitätssiche-
rung
Im SGB V sind zahlreiche Regelungen zur Gewährleistung der Qualität
vom Gesetzgeber erlassen. Dabei heißt es im § 135a SGB V: „Die Leis-
tungserbringer sind zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität
der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die Leistungen müs-
sen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse ent-
sprechen und in der fachlich gebotenen Qualität erbracht werden.“71
Dabei müssen Ärzte zur Gewährleistung dieses Gesetzes die Vorgaben
der Bundesärzteordnung, der Approbationsordnung für Ärzte sowie der
Berufs-, Weiter- und Fortbildungsordnungen der Landesärztekammern
erfüllen.72
§ 135, 137c bestimmen, dass neue Untersuchungs- und Behandlungs-
methoden in der ambulanten und stationären Versorgung zulasten der
Krankenkassen zuvor durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-
BA) bewertet werden müssen. Der G-BA wurde 2004 als das oberste
Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte,
Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in
70
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 67 f. 71
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 64 zitiert nach SGB V, § 135a 72
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 64
31
Deutschland gegründet. Er bestimmt in Form von Richtlinien den Leis-
tungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). Richtli-
nien haben den Charakter untergesetzlicher Normen, das heißt, sie gel-
ten für gesetzliche Krankenkassen, die Versicherten, Ärzte und andere
Leistungserbringer und sind für alle verbindlich. Der G-BA konkretisiert
und setzt gesetzliche Bestimmungen um. Nach § 92 SGB V legt er für
die vertragsärztliche Versorgung und für zugelassene Krankenhäuser
verbindliche Maßnahmen zur Gewährleistung der Qualität fest. Zusätz-
lich wurde der G-BA unter Berücksichtigung des GKV-Wettbewerbs-
stärkungsgesetz (GKV-WSG) beauftragt, eine Richtlinie für Qualitätssi-
cherung sowohl für ambulante als auch stationäre Behandlungen über-
greifend zu erstellen. Diese neue Richtlinie (trat am 2. Dezember 2010
in Kraft) zur Qualitätssicherung (Qeusü-RL) dient dem Ziel die Qualität
medizinischer Versorgung sektorübergreifend zu erfassen und zu be-
werten. Dabei wird der G-BA vom Institut für angewandte Qualitätsför-
derung und Forschung im Gesundheitswesen (AQUA-Institut) in Göttin-
gen unterstützt.73
Hinsichtlich vertragsärztlicher Leistungen sind die Kassenärztlichen
Vereinigungen (KVen) dazu verpflichtet, diese Leistungen sicher-
zustellen (§75, 136 SGB V) und die Qualität der Versorgung zu fördern
sowie die dafür entsprechenden Maßnahmen zu dokumentieren und
jährlich zu veröffentlichen. Das gilt ebenso für ambulante Leistungen,
die im Krankenhaus erstellt wurden. Dabei dürfen zugelassene Kran-
kenhäuser (nach § 108 SGB V) Gesundheitsdienstleistungen, bei de-
nen die Qualität des Behandlungsergebnisses in besonderem Maße
von der Menge der erbrachten Leistungen abhängig ist, nur anbieten,
wenn vorgegebene Mindestmengen für die jeweiligen Leistungen erfüllt
werden. Die Änderung der Mindestmengenvereinbarung wurde vom G-
BA am 24. November 2011 veröffentlicht. Weiterhin hält der G-BA in
der Vereinbarung über Maßnahmen der Qualitätssicherung für zugelas-
73
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 64 f.; Vgl. SGB V, § 92, 135, 137c; Vgl. G-BA (Hrsg.), Gesetzlicher Auftrag und Arbeitsweise, Stand: 18.01.2012 (Internet)
32
sene Krankenhäuser fest74: „Orientiert am Nutzen für den Patienten
verfolgen Maßnahmen zu Qualitätssicherung und Weiterentwicklung
der Qualität von Krankenhausleistungen insbesondere folgende Ziele:
Durch Erkenntnisse über Qualitätsdefizite Leistungsbereiche
systematisch zu identifizieren, für die Qualitätsverbesserungen
erforderlich sind.
Unterstützung zur systematischen, kontinuierlichen und berufs-
übergreifenden einrichtungsinternen Qualitätssicherung (internes
Qualitätsmanagement) zu geben.
Vergleichbarkeit von Behandlungsergebnissen – insbesondere
durch die Entwicklung von Indikatoren – herauszustellen.
Durch signifikante, valide und vergleichbare Erkenntnisse - ins-
besondere zu folgenden Aspekten – die Qualität von Kranken-
hausleistungen zu sichern:
Indikationsstellung für die Leistungserbringung,
Angemessenheit der Leistung,
Erfüllung der strukturellen und sächlichen Voraussetzun-
gen zur Erbringung der Leistungen,
Ergebnisqualität.“75
Das interne Qualitätsmanagement geht über die Qualitätssicherung
hinaus und betrifft vor allem Abläufe und Ergebnisse der gesamten Or-
ganisation. Die Einführung eines internen Qualitätsmanagements in
Krankenhäusern zielt auf eine stetige Qualitätsverbesserung ab.76
3.3.2. Qualitätsmanagement für Krankenhäuser
Der demographische Wandel, die sinkenden Einnahmen und steigen-
den Ausgaben sind die Herausforderungen, vor denen das Gesund-
74
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 64; Vgl. SGB V, § 75, 137; Vgl. G-BA (Hrsg.), Tragende Gründe zum Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Mindestmengenvereinbarung: Redaktio-nelle Änderung und jährliche OPS-Anpassung, Stand: 24. 11. 2011 (Internet) 75
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 63 f. zitiert nach G-BA (Hrsg.), Vereinbarung gemäß § 137 Abs. 1 SGB V i.V.m. § 135 a SGB V über Maßnahmen der Qualitätssicherung für nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäu-ser, Stand: 01.01.2012 (Internet) 76
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 82
33
heitssystem gegenwärtig steht. Aufgrund zunehmender Patientenorien-
tierung und dem Zwang wirtschaftlich zu arbeiten, rückt die Frage der
Qualitätssicherung in den Mittelpunkt der Diskussionen. Es geht vor
allem um Kostensenkung und Verbesserung der Handlungsabläufe. In
diesem Sinne sind Vertragsärzte, medizinische Versorgungszentren
(MVZ) und zugelassene Krankenhäuser seit 2004 gesetzlich (gem. §
135a SGB V) dazu verpflichtet, ein internes Qualitätsmanagement (QM)
einzuführen und aufrecht zu erhalten.77
Unter Qualitätsmanagement versteht man, nach der DIN EN ISO
9000:2000, „aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Len-
ken einer Organisation, die darauf abzielen, die Qualität der produzier-
ten Produkte oder der angebotenen Dienstleistungen zu verbessern.“78
Dabei handelt es sich um die Gesamtheit von Maßnahmen und Tätig-
keiten, durch die die Qualitätspolitik, Ziele und Verantwortungen in der
Einrichtung festgelegt sowie diese durch die Bereitstellung von Mitteln,
wie Qualitätsplanung, -lenkung, -sicherung und -verbesserung verwirk-
licht werden. Obwohl QM von der Krankenhausleitung eingeführt wer-
den muss, liegt es in der Verantwortung aller Ausführungsebenen.79
Übertragen auf Krankenhäuser sind die Ziele eines internen Qualitäts-
managements sowohl die Verbesserung der Patientenversorgung als
auch eine effizientere und effektivere Leistungserbringung. Durch klare
Zielorientierung und systematisch organisierte Abläufe kann ein QM zu
mehr Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Gesundheitsein-
richtungen führen. Ebenfalls kann durch eindeutige Verantwortlichkei-
ten, nachvollziehbare Tätigkeiten, Patientenzufriedenheit und erhöhte
Transparenz die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert werden. Die mit
77
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 66 f.; Vgl. SGB V, § 135a 78
DIN EN ISO 9000:2005 zitiert nach ÄZQ (Hrsg.), 2.2. Qualitätsmanagement, Stand: 05.11.2010 (Internet) 79
Vgl. Lecher, S., Patientenbefragung im Krankenhaus, 2002, S. 19; Vgl. ÄZQ (Hrsg.), 2.2. Qualitätsmanagement, Stand: 05.11.2010 (Internet)
34
dem Qualitätsmanagement einhergehenden Dokumentationspflichten
sorgen derweil für mehr Rechtssicherheit für Ärzte.80
Die Vereinbarung des G-BA für ein einrichtungsinternes Qualitätsma-
nagement im stationären Sektor beinhaltet grundsätzliche Anforderun-
gen an die Ablauf- und Aufbauorganisation. So stehen beispielsweise in
§ 2 der Vereinbarung grundsätzliche Anforderungen an die Ablauforga-
nisation, dass der Krankenhausträger QM als Unternehmensziel veran-
kern soll. Im Rahmen der Aufbauorganisation (§ 3) ist unter anderem
die Position eines Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB) oder eines
übergeordneten zentralen Gremiums, im Sinne einer Steuerungsgrup-
pe, einzurichten.81
Die Dokumentation der Qualitätsmanagementaktivitäten der Kranken-
häuser ist in den gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsberichten zu
finden. Seit 2005 sind Krankenhäuser verpflichtet strukturierte Quali-
tätsberichte zu veröffentlichen. Die Berichte sollen Patienten und Versi-
cherte über die Qualität stationär erbrachter Gesundheitsdienstleistun-
gen informieren sowie Krankenkassen und einweisenden Ärzten eine
Orientierungshilfe bieten.82 Laut G-BA sollen die Qualitätsberichte für
alle Patienten frei zugänglich und verständlich formuliert sein. Sie ent-
halten Struktur-, Leistungs- und Ergebnisdaten, gemessen an verschie-
denen Qualitätsindikatoren und bestehen aus den vier Teilen Struktur-
und Leistungsdaten des Krankenhauses (Basisteil A), Struktur- und
Leistungsdaten der Organisationseinheiten bzw. Fachabteilungen (Ba-
sisteil B 1,2), Qualitätssicherung (Basisteil C) und Qualitätsmanage-
ment (Systemteil). Während es in den Basisteilen vorrangig um Versor-
gungsschwerpunkte, Betten- und Fallzahlen, Hauptdiagnosen, usw.
80
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 67 f.; Vgl. G-BA (Hrsg.), Vereinbarung – des G-BA gemäß § 137 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 SGB V über die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes QM für nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser, § 1, Stand: 21.06.2005 (Internet) 81
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 68 f.; Vgl. G-BA (Hrsg.), Vereinbarung – des G-BA gemäß § 137 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 SGB V über die grundsätzlichen Anforderungen an ein einrichtungsinternes QM für nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser, § 2, 3, Stand: 21.06.2005 (Internet) 82
Vgl. Mehmet, Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 69
35
geht, wird im Systemteil die für den Patienten entscheidende Ergebnis-
qualität in Form von Qualitätsindikatoren aufgezeigt.83
Allerdings ist kritisch hervorzuheben, dass die Qualitätsberichte einen
Kompromiss zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen darstellen.
Auf diese Weise ist keine vollkommene Transparenz und Offenheit ge-
geben, die im Hinblick auf die Wettbewerbssituation der Kliniken auch
nicht erwartet werden kann.84
3.3.3. Qualitätsmanagement durch Qualitätsmanagementsysteme
Zur operativen Durchführung des QM werden unterschiedliche Quali-
tätsmanagementsysteme (QMS) verwendet. QMS unternehmen den
Versuch, die Managementprozesse eines Unternehmens objektiv be-
wertbarer zu machen. Dabei stellt die Norm DIN EN ISO 9001 zusam-
men mit dem Modell der European Foundation for Quality Management
(EFQM) eine Orientierungshilfe für medizinspezifische Qualitätsmana-
gementsysteme dar. Obwohl beide Konzepte allgemein gültig sind und
auf den Gesundheitssektor übertragen werden können, erfordert dies
ein hohes Maß an Interpretations- und Anpassungsleistung. Speziell für
das Gesundheitswesen wurden medizinspezifische Verfahren entwi-
ckelt, die sich durch einen hohen Konkretisierungsgrad auszeichnen.
Hierzu gehören die Modelle „Kooperation für Transparenz und Qualität
im Gesundheitswesen“ (KTQ), „Qualität und Entwicklung in Praxen“
(QEP), „KV-Praxis-Qualitätsmanagement“ (KPQM) sowie „Europäische
Praxis Assessment“ (EPA).85
Gesetzliche Vorgaben für ein bestimmtes Konzept bestehen derzeit
nicht. Laut G-BA haben Krankenhäuser und Arztpraxen die freie Wahl
sich ein QMS auszusuchen, welches ihren Bedürfnissen am besten
entspricht und bei dem die Relation von Aufwand und personellen und
strukturellen Ausstattungen angemessen ist. Während Arztpraxen aus
83
Vgl. Mohlzahn, T., Qualitätsberichte der Krankenhäuser: Nutzen für niedergelasse-ne Ärzte?, 2007, S. 14 f.; Vgl. G-BA (Hrsg.), Regelungen des G-BA, gemäß § 137 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 SGB V über Inhalt , Umfang und Datenformat eines strukturierten Qualitätsberichts für nach § 108 SGB V zugelassene Krankenhäuser, Stand: 19.05.2011 (Internet) 84
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 69 f. 85
Vgl. Ebd., S. 70
36
allen oben genannten Modellen wählen können, sind bei Krankenhäu-
sern nur ISO, EFQM und KTQ einsetzbar. Die nachfolgende Tabelle
gibt einen Überblick zu den verschiedenen QMS.86
86
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011., S. 70 f.
37
Tabelle 2: „Qualitätsmanagementsysteme im Überblick“87
ISO 9001:2008 EFQM KTQ QEP KPQM EPA
Entste-hung und Begründer
1987, Internationale Organisation für Nor-mung
1988, European Foun-dation for Quality Management
2001, KTQ-GmbH mit verschiedenen Gesellschaften
Beginn der Entwick-lung in 2002, KBV und KVen
2002 (Revision in 2006), KV Westfa-len-Lippe
2000, European Task Force for Methods of Assess-ment Quality Man-agement and Certifi-cation in Health Care
Zielgruppe
Branchenübergreifend Branchenübergreifend Medizinspezifisch-es, sektorübergrei-fendes Verfahren
Branchenspezifi-sches Verfahren für den ambulanten Sektor
Branchenspezifi-sches Verfahren für den ambulanten Sektor
Branchenspezifi-sches Verfahren für den ambulanten Sektor
Aufbau des Mo-dells
Fünf Kapitel: 1. QMS 2. Verantwortung der Leitung 3. Management von Ressourcen 4. Produktrealisierung 5. Messung, Analyse und Verbesserung
Neun Kriterien: 1. Führung 2. Politik & Strategie 3. Mitarbeiter 4. Partnerschaften und Ressourcen 5. Prozesse 6. Kundenbezogene Ergebnisse 7. Mitarbeiter- bezogene Ergebnisse 8. Gesellschafts- bezogene Ergebnisse 9. Schlüssel-ergebnisse
Sechs Kategorien: 1. Patienten-orientierung 2. Führung 3. Mitarbeiter-orientierung 4. Sicherheit 5. Informations- Wesen 6. Aufbau des QM
Fünf Kapitel: 1. Patienten-versorgung (Hauptkapitel) 2. Patientenrechte und -sicherheit 3. Mitarbeiter und Fortbildung 4. Praxisführung und Praxisorganisation 5. Qualitäts-entwicklung
Drei Kernbereiche: 1. Patienten 2. Mitarbeiter 3. Praxismanage-ment
Fünf Domänen: 1. Infrastruktur 2. Menschen 3. Informationen 4. Finanzen 5. Qualität und Sicherheit
Besondere
Merkmale
International anerkannt International aner-kannt, Wettbewerb um Qualitätspreise
Umfangreicher Kri-terienkatalog
Umfangreicher Krite-rienkatalog
Eher Einstiegsver-fahren, kein umfas-sendes QMS
Internationale QMS mit nationaler Adap-tion, Benchmarking
87
Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 72–74; Der Allgemeinarzt (Hrsg.), Qualitätsmanagementsysteme im Vergleich: Welches paßt zu meiner Praxis?, S. 16, Stand: 07. 2006 (Internet)
38
Überprü-fung des QM
Zertifizierung Fremdbewertung im Rahmen der Quali-tätspreise
Zertifizierung Zertifizierung Zertifizierung Zertifizierung
Wichtige Vorteile
Flexibles System; Im Gesundheitswesen anwendbar auf ganze Praxen oder Teile von diesen, als auch auf übergreifende Syste-me (MVZ, o.ä.)
Sehr flexibles System, auf praktisch jegliche Organisation anwend-bar; Foki auf Füh-rungsfragen, Struktu-ren und Prozesse ei-nerseits und den Er-gebnissen anderer-seits; Teilnahme an nationalen und interna-tionalen Wettbewerben
Geringer Interpreta-tionsbedarf, da die Forderungen eines QMS für die Praxis in KTQ bereits übersetzt worden sind; breit im Ge-sundheitswesen vertreten
Geringer Interpreta-tionsbedarf, da in den Fragen bereits auf die Arztpraxis zugeschnitten
Prozessorientierung; einfacher Einstieg
Vergleich von Pra-xen als wesentliches Element; europäi-sche Orientierung; gegenseitige Unter-stützung von prakti-zierenden Ärzten vorgesehen
Kritische Aspekte
Primär nicht medizin-spezifisch, daher ho-her Interpretations- und Anpassungsbe-darf an die Realität einer Arztpraxis
Primär nicht medizin-spezifisch, daher ho-her Interpretations- und Anpassungsbe-darf an die Realität einer Arztpraxis; an-spruchsvoll in der Um-setzung, kein klassi-sches Zertifizierungs-system
Nur ganze Organi-sationen sind zerti-fizierbar, (noch) keine Lösung für größere Organisati-onen, wie z. B. Arztnetze
Rigide Festlegung auf das, was QM ist durch Formulierung absolut verbindlicher Kernziele; aus-schließlich für ambu-lante Arztpraxen
Kein wirklich umfas-sendes System, ausschließlich für ambulante Arztpra-xen
Ausschließlich für die Hausarztpraxis entwickelt; geringer Verbreitungsgrad
ISO 9001:2008 EFQM KTQ QEP KPQM EPA
39
Der Plan-Do-Check-Act-Zyklus (PDCA-Zyklus) bildet die Grundlage der
dargestellten QMS. Der Grundgedanke hinter dem Zyklus beinhaltet,
dass eine Prozessverbesserung kein einmaliges lineares Ereignis ist,
sondern ein kontinuierlicher Vorgang, der einen Prozess immer wieder
verbessert.88 Dabei wird im ersten Schritt eine Ursachenanalyse (Ist-
Analyse) durgeführt, Verantwortlichkeiten festgelegt und Qualitätsziele
bestimmt. Daraufhin folgt die Umsetzung der Qualitätsziele, die Mes-
sung und im Hinblick auf ihre Erfüllung eine Bewertung. Es schließt sich
eine erneute Analyse und falls erforderlich eine erneute Optimierung im
Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses an. Nach der
Durchführung dieser Selbstbewertung hat die Organisation die Möglich-
keit eine Fremdbewertung durchführen zu lassen, wobei externe Gut-
achter untersuchen, ob die Qualitätsziele erreicht wurden und ggf. ein
Zertifikat ausstellen. Dabei ist anzumerken, dass eine Zertifizierung im
Gegensatz zur Einführung eines QM und der Selbstbewertung (noch)
nicht gesetzlich verankert ist.89
Besondere Beachtung im Hinblick auf die Patientenorientierung ver-
dient das „EFQM Excellence Modell“. Die Grundlage dieses Modells
bildet eine umfassende Analyse aller für die Qualität relevanten Struk-
tur-, Prozess- und Ergebniselemente.90 Das Schema des Modells ba-
siert auf den drei fundamentalen Säulen von TQM:
„Durch die Einbindung aller Mitarbeiter (Menschen)
in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess
bessere Ergebnisse erzielen“91
88
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 75 89
Vgl. Weigert, J., Der Weg zum leistungsstarken Qualitätsmanagement, 2004, S. 68-70 90
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 71 91
Deming EFQM Management in Germany (Hrsg.), EFQM Modell: Modell Grundla-gen, o.J. (Internet)
40
Abbildung 1: „Das Gesamtmodell des EFQM- Modells für Excellence“92
Die in der graphischen Darstellung angezeigten neun Kriterien werden
nach dem Bewertungsschema des Modells in „Befähiger“ und „Ergeb-
nisse“ eingeteilt. Dabei wird jedes Kriterium mit einer Prozentzahl ge-
wichtet, deren Summe für „Befähiger“ und „Ergebnisse“ jeweils 50%
ergeben. Die drei Hauptsäulen des Modells bilden die senkrechten Käs-
ten „Führung“, „Prozesse“ und „Schlüsselergebnisse“.93
Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass die Schlüsselergebnisse und
die Kundenergebnisse mit jeweils 15% der maximal zu vergebenen
Qualitätspunkten den höchsten Stellenwert einnehmen. Die Begrün-
dung dafür liegt in der Struktur des Modells. Dabei gilt, dass gute Er-
gebnisse nur mit zufriedenen Mitarbeitern zu erreichen sind, die dann
auch zufriedene Kunden hervorbringen.94
Die Kundenorientierung wird unter mehreren Dimensionen erfasst. Da-
zu gehören „Kundennutzen, Beschwerde und Servicemanagement,
Höflichkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit, die Durchführung regel-
mäßiger Zufriedenheitsbefragungen, der Festlegung von Messgrößen
92
Deming EFQM Management in Germany (Hrsg.), EFQM Modell: Modell Grundla-gen, o.J. (Internet) 93
Vgl. Ebd. 94
Vgl. Deming EFQM Management in Germany (Hrsg.), EFQM Modell: Die Ergebnis-kriterien, o.J. (Internet)
41
zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit und Fragen nach einem konti-
nuierlichen Monitoring aller kundenbezogenen Parameter.“95
Die dargestellten Pfeile stehen für die Dynamik des Modells und zeigen,
dass transparente Ergebnisse Defizite erkennbar machen, die wiede-
rum Lernprozesse im Sinne des PDCA-Zyklus auslösen. Nach einer
erfolgreichen Etablierung und Selbstbewertung des Modells kann eine
externe Bewertung und die Bewerbung um den European Quality A-
ward (EQA) erfolgen.96
Das Modell des TQM wird von der EFQM entwickelt, verbessert und
kontinuierlich aktualisiert.
3.3.4. Das Total-Quality-Management-Modell (TQM)
In der Literatur wird TQM als Synonym für ein umfassendes modernes
Managementkonzept verwendet, dass sich „ganzheitlich“ auf alle Ebe-
nen eines Unternehmens erstreckt (Total). Das Ziel ist es, die Qualität
von Produkten und Dienstleistungen in Zusammenarbeit mit allen Mit-
arbeiten sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern, damit Patien-
tenanforderungen erfüllt werden können (Quality). Dieser Qualitätsver-
besserungsprozess wird als Führungsaufgabe im Unternehmen von der
Geschäftsführung forciert und verantwortet (Management).97
TQM basiert auf den Säulen Kunden-, Mitarbeiter- und Prozessorientie-
rung, präventives Verhalten, transparentes Handeln und der ständigen
Verbesserung aller Bereiche. Auf diese Weise zielt es vor allem auf ei-
ne Veränderung des traditionellen Managements und Führungsverhal-
tens ab. Sowohl die Selbstverantwortung, als auch die Abgabe von
Verantwortung und Entscheidungen auf der Mitarbeiterebene sind we-
95
Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 72 96
Vgl. Ebd., S. 72; Vgl. Deming EFQM Management in Germany (Hrsg.), EFQM Mo-dell, o.J. (Internet) 97
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 74 f.; Vgl. TQM Training & Consulting (Hrsg.), TQM – Total Quality Management, Stand: 2012 (Inter-net)
42
sentliche Bestandteile des Systems, um eine höhere Motivation und
Kreativität zu erzeugen.98
Auf dieser Grundlage wird die Bedeutung von Patientenbefragungen im
Rahmen des TQM verständlich. Patientenbefragungen sind sowohl
Ausdruck einer verstärkten Patientenorientierung im Hinblick auf das
medizinische Leistungsangebot, als auch eines umfassenden Quali-
tätsverständnisses der medizinischen Versorgung. Dabei ist es das Ziel
von Patientenbefragungen, das Angebot an Kundenpräferenzen auszu-
richten und somit eine Passung mit den Wünschen der Patienten zu
erlangen. Als Instrument des QM sind sie die ideale Wahl, um gleich-
ermaßen das Qualitätsverständnis der Patienten zu ermitteln und die
Patientenzufriedenheit zu evaluieren. Daneben zeichnet Patientenbe-
fragungen, ähnlich wie TQM, eine Prozessorientierung aus, da sie an
den einzelnen Sequenzen des Versorgungsprozesses ansetzen. Hier-
bei profitieren die Befragungen an den Eigenschaften personenbezo-
gener Dienstleistungen, bei denen Produktion und Konsum (uno-acto-
Prinzip) gleichzeitig anfallen. Auf diese Weise ist der Patient direkt in
den Leistungserstellungsprozess involviert. Weiterhin dienen Patien-
tenbefragungen der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, da sie den
Versorgungsprozess umfassend und differenziert erheben und dabei
nicht auf Schwachstellen sondern auf den Aufbau von Stärken des
Leistungsangebotes abzielen.99
Im Folgenden soll nun aufgezeigt werden, inwieweit Patientenbefra-
gungen als Instrument des Qualitätsmanagements tatsächlich zur Si-
cherung oder Verbesserung verschiedener Qualitätsdimensionen bei-
tragen können. Dazu wird zunächst theoretisch die Bedeutung der Pati-
entenzufriedenheit dargestellt um danach an einem praktischen Bei-
spiel am St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter die Patientenzufrieden-
heit in dieser Einrichtung zu erheben.
98
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 75 f. 99
Vgl. Blum, K., Patientenzufriedenheit bei ambulanten Operationen, 1998, S. 39 f.
43
4. Die Patientenzufriedenheit
Es gibt mehrere Dimensionen, die einen direkten Zusammenhang zwi-
schen der Qualität der Versorgung und der Patientenzufriedenheit er-
kennen lassen. Zunächst ist Patientenzufriedenheit ein Ziel der medizi-
nischen Versorgung und Behandlung und wird somit zu einer Qualitäts-
komponente. Aus den Erfahrungen mit der Versorgung im Gesundheits-
wesen leiten Patienten Konsequenzen für ihr eigenes Gesundheits-
verhalten (gesundheitsfördernde Wirkung) und die Inanspruchnahme
der Einrichtung ab. Dazu muss der Patient mit all seinen Aspekten von
dem behandelnden Krankenhaus erfasst werden. Die veränderten Pati-
entenansprüche führen dazu, dass Krankenhäuser die Erwartungen
und Wünsche ihrer „Kunden“ an ihr „Produkt“ Krankenhausaufenthalt
und -behandlung systematisch erforschen müssen. Von besonderer
Bedeutung sind die Erhebungsmethoden und die aus den Ergebnissen
abgeleiteten Verbesserungsmaßnahmen.100
4.1. Bedeutung der Patientenzufriedenheit
Die Zufriedenheit eines Kunden stellt die Beurteilung eines gekauften
Produktes oder einer in Anspruch genommenen Dienstleistung dar.
Damit ist die Voraussetzung von Zufriedenheit ein konkretes, selbst
erlebtes Konsumerlebnis. Allgemein spiegelt die Zufriedenheit demnach
eine emotionale Reaktion auf das Ergebnis einer kognitiven Bewertung
zwischen der erwarteten Leistung (Sollzustand) und der subjektiv wahr-
genommenen Anbieterleistung (Istzustand) wieder. Das Resultat dieser
Erfahrung zieht eine Bestätigung oder Nichtbestätigung als Ergebnis
mit sich, woraus sich der Grad der Zufriedenheit bestimmt. Zur Be-
schreibung dieses Zusammenhangs sind verschiedenste Modelle ent-
wickelt worden. Das bekannteste Modell, dem die meisten Zufrieden-
heitsmessungen zugrunde liegen, ist das Diskrepanz-Modell, das auch
als „Confirmation/ Disconfirmation Paradigm“ (C/D-Paradigma) bekannt
ist. Im Rahmen dieser Theorie spiegelt Zufriedenheit die wahrgenom-
mene und quantitativ beschreibbare Diskrepanz zwischen den individu-
ellen Wünschen, Erwartungen und dem real Erhaltenen wieder. Dem-
100
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 49 f.
44
nach ist die Höhe der Diskrepanz zwischen Erwartung und Erleben ei-
ner Leistung entscheidend für die Höhe der Zufriedenheit. Ist die vom
Kunden realisierte Produktleistung gleich oder höher zur Erwartungs-
haltung, so handelt es sich um eine Bestätigung, aus der die Zufrieden-
heit resultiert. Dementsprechend ist die Folge einer zu geringen Ist-
Leistung Unzufriedenheit. Auf diese Weise lässt sich der gegenwärtige
Begriff der Patientenzufriedenheit aus dem verwendeten Konzept der
Kundenzufriedenheit in der Konsumentenforschung ableiten und kann
folgendermaßen definiert werden101:
„Patientenzufriedenheit wird als ein Teil der Qualität der medizinischen
psychologischen Versorgung betrachtet. Sie stellt die subjektive Bewer-
tung einer medizinischen Versorgungsleistung durch den Patienten dar.
Grundlage dieser Bewertung ist das Ausmaß der Erfüllung a priori be-
stehender Erwartungen. Patientenzufriedenheit lässt sich in verschie-
dene Dimensionen untergliedern, die settingspezifisch variieren kön-
nen. Das führt dazu, dass Patientenzufriedenheit in der Forschungspra-
xis letztlich oft operational definiert wird.“102
Während sich Zufriedenheit in Loyalität auswirkt, kann die Folge von
Unzufriedenheit Abwanderung, Beschwerde oder Reaktionslosigkeit
sein. Sicher ist, dass die vom Patienten erlebten Erfahrungen durch
Mund-zu-Mund-Kommunikation weiter getragen werden. Diese ist im
Vergleich zu anderen Kommunikationsmaßnahmen weitaus glaub-
würdiger, da der Erzählende die Situation selbst durchlebt hat und er
mit seiner Schilderung keine eigennützigen Zwecke verfolgt. Berück-
sichtigt werden muss, dass Unzufriedene ein anderes Kommunikati-
onsverhalten aufweisen, indem sie in der Regel mit mehr anderen Per-
sonen über negative, als Zufriedene über positive Erfahrungen spre-
chen. Die medizinische Versorgung wird dabei selbstverständlich vom
Patienten subjektiv, nach einem nicht offen gelegten Wertemaßstab,
wahrgenommen und bewertet. Sie wird in mehrere Komponenten unter-
101
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 51 f.; Vgl. Le-cher, S., Patientenbefragung im Krankenhaus, 2002, S. 71 f. 102
Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 52
45
teilt, die sich ebenfalls in das Schema der Qualitätsdimensionen eines
Krankenhauses einfügen lassen. Zu den Komponenten zählen interper-
sonelles Verhalten, technische Qualität, Zugänglichkeit und Bequem-
lichkeit, Wirksamkeit und Ergebnisse, Finanzen, Kontinuität, Umgebung
und Verfügbarkeit.103
Die subjektiven Erwartungen medizinischer Leistungen hingegen sind
geprägt durch individuelle Einflüsse wie Alter, Geschlecht, Bildung,
usw. Dabei lassen sich grundsätzlich drei verschiedene Typen von Er-
wartungen unterscheiden, die bereits im Punkt 3.1. angesprochen wur-
den. Die „minimale“ Erwartung an Qualität steht für die niedrigste er-
wartete Leistungsebene. Eine „verdiente“ Leistung basiert dagegen auf
dem Durchschnitt vergangener Erfahrungen sowie dem Vergleich zwi-
schen der aktuellen und der erwarteten Leistung. Die „ideale“ Leis-
tungsebene repräsentiert exakt die Erwartungen des Patienten an Qua-
lität und dient somit als maximaler Standard.104
Daraus resultiert für Krankenhäuser die Notwendigkeit sich über die
Patientenzufriedenheit und den möglichen Nutzen, den sie aus einer
Verbesserung erwarten können, zu informieren.
4.1.2. Notwendigkeit der Patientenzufriedenheit für das Krankenhaus
Die Entdeckung der Kundenorientierung auf dem Gebiet des Gesund-
heitsmarktes ist auf mehrere Aspekte zurückzuführen. Dazu zählt die
Steigerung des Wettbewerbs zwischen Gesundheitseinrichtungen, ins-
besondere als Folge von Managed Care und anderen Finanzierungs-
systemen. Das gesteigerte öffentliche Interesse am „Kunden“ zieht so-
mit die Verpflichtung der Dienstleister und der politischen Ebene, Daten
über medizinische Leistungen zu veröffentlichen, nach sich. Gefördert
durch verschiedene Interessenvertreter, die begründen, dass Unab-
hängigkeit und individuelle Entscheidungsfreiheit grundlegende Ele-
mente einer guten Versorgung sind, entstand ein immer weiter wach-
103
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 52 f. 104
Vgl. Kaiser, M.-O., Erfolgsfaktor Kundenzufriedenheit, 2005, S. 51 – 53; Vgl. Ap-pelbaum, R. K., Straker, J. K., Geron, S. M., Patientenzufriedenheit: Benennen, be-stimmen, beurteilen, 2004, S. 37 f.
46
sendes Kundenengagement. Zudem expandiert der Bereich des TQM,
der die Bedeutung von Kundenorientierung bei Qualitätsverbesse-
rungsmaßnahmen unterstreicht. Diese und weitere Begründungen er-
zeugen ein ausschlaggebendes Interesse an der Gewinnung von Kun-
deninformationen.105
So müssen Krankenhäuser, um ihre Patienten wirkungsvoll behandeln
und zufrieden stellen zu können, mehr als nur die Diagnose und Be-
handlungsmethoden kennen. Die Zufriedenheitsmessungen verlangen,
dass für einzelne individuelle Entscheidungen Informationen aus Sicht
der Patienten eruiert werden müssen. Je mehr Krankenhäuser über die
Erwartungen, Zufriedenheit und Reaktionsmuster der Patienten wissen,
desto erfolgreicher ist der angemessene Umgang mit ihnen. Je aktuel-
ler und zuverlässiger die Informationen, desto effektiver und schneller
kann gehandelt werden. Das bedingt die Erfassung von Patientenurtei-
len und -zufriedenheiten, die eine wichtige Einflussgröße auf das stra-
tegische Management geworden sind. Dabei lassen sich durch eine
strukturierte Analyse (Patientenzufriedenheitsbefragung) der Klinik et-
waige Stärken und Schwächen bestimmen und gleichzeitig Ursachen-
forschung betreiben.106
4.1.3. Mögliche Nutzenaspekte der Patientenzufriedenheit
Die Ausgaben für das Gesundheitssystem beliefen sich im 2009 auf
rund 278,3 Milliarden Euro (5,2 Prozent mehr als im Vorjahr). Zwischen
2000 und 2008 waren die Ausgaben nur um 2,7 Prozent pro Jahr ge-
stiegen. Zum überdurchschnittlichen starken Anstieg des tertiären Sek-
tors trugen die Krankenhäuser, mit einem Ausgabenplus von 6,4 Pro-
zent bei.107 Allein auf Grund dieser hohen Kosten sollten die Bereiche
Qualität und Patientenzufriedenheit eine wichtige Rolle einnehmen, da
selbst geringe prozentuale Kosteneinsparungen sich in großen Beträ-
gen ausdrücken. Der Aufwand für Krankenhäuser ist vergleichsweise
105
Vgl. Appelbaum, R. K., Straker, J. K., Geron, S. M., Patientenzufriedenheit: Be-nennen, bestimmen, beurteilen, 2004, S. 20 f. 106
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 55 107
Vgl. Focus (Hrsg.), Gesundheitswesen: Neuer Rekord bei Gesundheitsausgaben, Stand: 06.04.2011 (Internet); Vgl. Handelsblatt (Hrsg.), Gesundheitsausgaben explo-dieren, Stand: 06.04.2011 (Internet)
47
gering und die Patientenbefragung selbst hat den positiven Effekt, dass
Patienten sich als „Partner“ fühlen, deren Meinung sehr wichtig ist. Eine
solche marktorientierte und vertrauensbildende Maßnahme ist zudem
öffentlichkeitswirksam, da es in erster Linie darum geht, den Erwartun-
gen der Patienten zu genügen. Bereits bestehende Patientenzufrieden-
heit wirkt sich im Hinblick auf zukünftige Kunden wie z. B. Bekannte und
Verwandte, aber auch Krankenkassen, Einweiser, Mitarbeiter, usw. äu-
ßerst positiv aus.108
Nach § 135-139 SGB V ist die Erhebung der Zufriedenheitsparameter
ein Beitrag zur Qualitätssicherung (a.a.O.). Dazu gehört die Weiterent-
wicklung eines QM mit Qualitätszertifizierungen, die die Angaben zur
Patientenzufriedenheit beinhalten. Zufriedenheitsbefragungen geben
Informationen zu Stärken und Schwächen (SWOT-Analysen), die als
Arbeitsgrundlage dienen, um vorhandene Budgets und Ressourcen
effektiver zu nutzen. Dabei ermöglichen die Ergebnisse der Befragung
ebenfalls einen Einblick in die Arbeit des Personals und eröffnen eine
wichtige Reflexionsebene, um sich besser auf die Bedürfnisse des Pa-
tienten einstellen zu können.109
Zufriedene Patienten können gezielt dazu beitragen, interne Abläufe zu
optimieren. Sie sind „pflegeleichter“, arbeiten aktiv am Heilungsprozess
mit und erhöhen durch ihr konstruktives Verhalten die Mitarbeiterzufrie-
denheit. In der Regel führt eine erhöhte Compliance und positive
Grundhaltung zu einem besseren Heilungserfolg. Dementsprechend
können Patienten früher entlassen werden und die Krankenhäuser be-
kommen durch die DRG-Abrechnungen eine stabile Fallpauschale für
die mittlere Behandlungsdauer. Wird der Patient nun aufgrund von ho-
her Compliance und optimaler Zusammenarbeit der einzelnen Statio-
nen und Organisationsabläufen früher entlassen, bedeutet dies einen
Gewinn für das Krankenhaus und einen treuen „Kunden“.110
108
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 56 f. 109
Vgl. Ebd., S. 57 f. 110
Vgl. Ebd., S. 58 f.
48
Zusätzlicher Nutzen entstand 2004 mit dem GKV-Modernisierungs-
gesetz und der darin angelegten finanziellen Förderung neuer Versor-
gungsformen. Dadurch nahm die Zahl von Integrationsverträgen konti-
nuierlich zu. Der § 140 SGB V schaffte neue Vergütungs- und Versor-
gungsformen und fördert den Wettbewerb, da seit dem 1.1.2004 Kran-
kenkassen „Verträge über eine verschiedene Leistungssektoren über-
greifende Versorgung der Versicherten oder eine interdisziplinär-
fachübergreifende Versorgung mit den in § 140b Abs. 1 genannten Ver-
tragspartnern abschließen“111 können und zwar ohne Zustimmung der
kassenärztlichen Vereinigungen. Auf diese Weise entstehen Verträge
zur integrierten Versorgung. Wegen der Förderung von Selektivverträ-
gen entsteht erstmals Konkurrenz gegenüber Kollektivverträgen. Nach
dem SGB V müssen Krankenkassen ihren Versicherten Wahltarife für
die integrierte Versorgung (§ 140a SGB V), besondere ambulante ärzt-
liche Versorgung (§ 73c), Disease-Management-Programme (§ 137f),
die hausarztzentrierte Versorgung (§ 73b), Modellvorhaben (§ 63) und
Wahltarife mit Anspruch auf Krankengeld für bestimmte Personenkreise
anbieten.112 Für die Vorbereitungen dieser individuellen Vertragsab-
schlüsse werden u. a. Qualitätsangaben und Zertifizierungen, die An-
gaben zur Patientenzufriedenheit enthalten können, geprüft. Diese flie-
ßen in die Bewertung potentieller Kooperationspartner mit ein. Dement-
sprechend ist die Patientenzufriedenheit ein Aspekt, ob Behandlungs-
verträge zustande kommen und somit ein Kriterium zum Wettbewerbs-
vorteil.113
Es werden zuverlässige Messinstrumente benötigt und es müssen die
individuellen Erwartungen der Patienten berücksichtigt werden.
Kritische Einlassung: Patientenzufriedenheit kann durch eine ausschließlich ökonomi-sche Orientierung erheblich beeinträchtigt werden, wenn medizinische Begründungen von betriebswirtschaftlichen Kriterien überlagert werden (Bsp.: ökonomische Verweil-dauer vs. medizinische Verweildauer, Arzt-Verträge mit Zielzahlen und Prämiensys-tem). 111
Dejure (Hrsg.), Integrierte Versorgung, Stand: 01. 08. 2012 (Internet) 112
Vgl. Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.), Wahltarife, Stand: 22.05.2012 (In-ternet) 113
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 59 f.
49
4.2. Messung, Analyse und Bewertung der Patientenzu-
friedenheit
Für den Patienten ist es nicht immer klar, ob die Art und Qualität der
erbrachten Leistung „richtig“ ist, da medizinische Behandlungen sehr
individuell sind. In Befragungen ist es folgerichtig wichtig die Patienten-
souveränität und seine veränderte Rolle zu beachten. Die Ansatzpunkte
für die Beurteilung der Qualität von Gesundheitsdienstleistungen lassen
sich nach Donnabedian in die Dimensionen Struktur-, Prozess- und Er-
gebnisqualität unterscheiden. Bei genauer Beobachtung der Messung
zur Patientenzufriedenheit zeigt sich allerdings, dass in der Evaluation
vorrangig Struktur- und Prozessmerkmale erfasst werden, wohingegen
der Hauptaspekt der Patientenzufriedenheit, die Ergebnisqualität, meist
nicht berücksichtigt wird. So entsteht die Fragestellung, welche Dimen-
sionen der Gesundheitsdienstleistungen einen Einfluss auf die Zufrie-
denheit im Krankenhaus haben?114
Grundsätzlich können bei einer Erhebung zur Patientenzufriedenheit
die Dimensionen abgefragt werden, die bereits in Tabelle 1 dargestellt
wurden. Der momentane Literaturstand zeigt folgende Dimensionen
auf:
Tabelle 3: „Dimensionen und Anzahl der Nennungen des Begriffs Patientenzufrieden-heit“
115
Dimensionen DE
JA
GE
R
(19
98
)
FL
EIS
CH
ER
(19
96
)
SC
HM
UT
TE
(1
99
8)
WA
RE
(19
83
)
HA
HN
E
(19
99
)
AR
-NO
LD
BL
UM
(19
98
)
An
za
hl
Pflegerische Betreuung X X X X 4
Ärztliche Betreuung a) Kompetenz b) Kommunikationsver-halten c) Allgemeiner Verhal-tensstil
X X X X 4
114
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 89 115
Neugebauer, B., Porst, R., Patientenzufriedenheit: Ein Literaturbericht, S. 8 f., Stand: 2001 (Internet)
50
Hotelleistungen (Kom-fort, Sauberkeit, Aus-stattung)
X X X X 4
Verwaltung (Wartezei-ten, Aufnahme)
X X X 3
Heilungsverlauf X X 2
Gesamteindruck/ -zufriedenheit
X X 2
Mitsprache- und Ein-flussmöglichkeiten
X 1
Technische Qualität der Versorgung
X 1
Soziale Unterstützung X 1
Information und Aufklä-rung
X 1
Ablauforganisation X 1
Höflichkeit der den Pa-tienten umgebenden Personen
X 1
Religiöse Betreuung X 1
Bewertung der Be-schwerdebearbeitung
X 1
Bewertung des ersten Tages
X 1
Psychologische Betreu-ung
X 1
Hier ist deutlich zu erkennen, dass sich die Aspekte pflegerische-, ärzt-
liche Betreuung und die Hotelleistungen herausheben. Letztlich muss
aber auch erkennbar sein, wie Patienten die Qualität der medizinischen
Versorgung beurteilen, da das Ziel der Zufriedenheitserhebung die
Qualitätsverbesserung aller Bereiche ist.116
4.2.1. Methoden und Instrumente für eine Patientenbefragung
Es existieren unterschiedliche Methoden, die Patientenzufriedenheit zu
messen. Jedoch müssen alle Befragungsinstrumente, die Testgüte-
kriterien wie die Plausibilität, Validität (Gültigkeit), Reliabilität (Verläss-
lichkeit) und Objektivität erfüllen. Eine fundierte Grundlage zur Ermitt-
lung von Patientenzufriedenheit sowie zur Sicherung und Verbesserung
der Qualität von Gesundheitsdienstleistungen stellen Qualitätsurteile
116
Vgl. Neugebauer, B., Porst, R., Patientenzufriedenheit: Ein Literaturbericht, S. 8 f., Stand: 2001 (Internet)
51
von Patienten dar. Sie werden vor allem mittels Rating-Fragen (Bewer-
tungsfragen) und Report-Fragen (Berichtsfragen) erhoben.117
Die Methode des rating ermöglicht es dem Patienten, die Beantwortung
der Fragen über verschiedene Abstufungen vorzunehmen. Diese Mess-
Skalen, auch „Likert-scales“ genannt, umfassen eine unterschiedliche
Anzahl von Antwortmöglichkeiten, die eine Differenzierung der Antwor-
ten ermöglicht. Der Patient unterzieht dabei seine Erlebnisse einer per-
sönlichen Einschätzung: Beispiel: „Wie beurteilen Sie den Arzt, der Sie
hauptsächlich behandelt hat, im Hinblick auf die Freundlichkeit, die
Ihnen entgegengebracht wurde?“ Der Patient hat die Möglichkeit aus
den vorgegebenen Antwortkategorien „sehr gut, gut, mittelmäßig und
schlecht“ die für ihn am meist zutreffende Antwort zu wählen. Weitere
Antwortskalen bei Rating-Fragen sind neben Schulnoten „stimmt völlig“
bis „stimmt gar nicht“, „absolut zutreffend“ bis „überhaupt nicht zutref-
fend“ und für die Erfassung der Qualitätsdimension Patientenzufrieden-
heit von „sehr zufrieden“ bis „überhaupt nicht zufrieden“. Als möglicher
Kritikpunkt dieser Methode ist anzuführen, dass die Antworten der be-
fragten Personen nicht ausschließlich auf rein objektiver Beurteilung
basieren, sondern auch emotionale Reaktionen sein können.118
Report-Fragen erfassen spezifische Erfahrungen des Patienten. Dabei
ist zwischen faktororientierten Fragen, das sind Fragen, die ausschließ-
lich Fakten erheben, und bewertungsorientierten Fragen, deren Antwor-
ten darüber hinaus Bewertungen aufzeigen, zu unterscheiden. Mit der
Frage „Hatten Sie während Ihres Aufenthaltes Grund sich zu beschwe-
ren? Ja/Nein“ wird ein individuell erlebter Sachverhalt erfasst. Weiterhin
kann eine Bewertung erhoben werden. Die Frage „War ein Arzt für Sie
da, wenn Sie einen brauchten? Ja, immer/ Ja, meistens/ Ja, selten/
Nein, niemals“ zeigt, ob Ärzte verfügbar waren oder ein Grund zur Be-
schwerde besteht. Die reporting-Methode hat den Vorteil, dass sie
exakt das wiedergibt, was der Patient wahrgenommen hat, ungeachtet
117
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 92 f. 118
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 93 f.; Vgl. Meh-met. Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 95 - 97
52
von Erwartungen, Beziehungen oder allgemeinen Tendenzen zur Be-
antwortung der Fragen.119
Diese beiden Methoden und weitere Aussagearten über Patienten-
berichte, Patientenbewertungen sowie Patientenwünsche, -bedürfnisse
und -erwartungen werden mit verschiedenen Instrumenten bei einer
Patientenbefragung angewandt. Dazu zählen bspw. die mündliche Be-
fragung, Fragebögen, Beschwerdeanalysen, Internet - Feedback - Sys-
teme und Dialogformen wie Patientenfokusgruppen.120
4.2.2. Die Durchführung einer Patientenbefragung mittels eines Pati-
entenfragebogens
Die Notwendigkeit zur Durchführung von Patientenbefragungen ist vor
allem mit der Umsetzung des Total Quality Managements-Konzepts
verbunden, bei dem alle Prozesse zum Wohle des „Kunden“ orientiert
sein sollen. Damit eine solche Patientenorientierung umgesetzt werden
kann, müssen die Krankenhäuser im Vorfeld die Bedürfnisse, Erwar-
tungen und Erfahrungen ihrer Patienten kennen. Patientenbefragungen
dienen dem Zweck diese Anforderungen transparenter zu machen.121
Die Einführung systematisch angelegter Patientenbefragungen in
Deutschland ist noch immer ein relativ neues Feld. Während in den
USA, Niederlanden, Großbritannien und Skandinavien Patientenbefra-
gungen seit den 50er Jahren durchgeführt und analysiert werden, wur-
den Patienten in Deutschland erst seit den 90er Jahren, angeregt durch
die Kundenorientierung des internen QM, an der Bewertung der medi-
zinischen Versorgung beteiligt.122
4.2.2.1. Methodik, Aufbau und Datenerhebung der Patientenbefra-
gung
Während es vor einigen Jahren noch darum ging, die Vorstellung von
Patientenbefragungen im deutschen Gesundheitswesen zu etablieren,
erscheint es heutzutage angesichts der Vielzahl an Befragungs-
119
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 93 f.; Vgl. Meh-met. Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 95 - 97 120
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 93 f. 121
Lecher, S., Patientenbefragung im Krankenhaus, 2002, S. 34 122
Vgl. Ebd., S. 34 f.
53
projekten notwendig vor einem leichtfertigen Gebrauch dieser Untersu-
chungen zu warnen. Es geht vielmehr darum, wissenschaftliche Refle-
xion über die Bedingungen ihres sinnvollen Einsatzes voranzutreiben
und nach Übereinstimmungen über die Mindeststandards der Befra-
gungsmethodik zu suchen.123 Angesichts der weitgreifenden Literatur
über die methodischen Aspekte von Patientenfragebögen wird im Fol-
genden ausschließlich auf die grundlegenden Kriterien eingegangen.
Die Erstellung von Patientenfragebögen kann standardisiert oder indivi-
duell für eine Klinik und einzelne Abteilungen erfolgen. Dabei sind be-
sonders die folgenden Faktoren zu beachten124:
„Wer ist die Einrichtung, die die Patientenbefragung durchführt
und auswertet,
Welche Zielgruppe (Population) soll befragt werden,
Wie viele, Anzahl und Art der Auswahl der Befragungsteilneh-
mer,
Wie, Modus der Befragung,
Wo, Ort der Befragung,
Wann, Zeitpunkt der Befragung und
Womit wird befragt, wie ist der Fragebogen erstellt.“125
Diese Faktoren beeinflussen die entscheidende Frage der Methodik:
„Wer befragt welche und wie viele Patienten wie, wo, wann und wo-
mit?“126
Die Verbundenheit der Faktoren hat Einfluss auf den Modus der Daten-
erhebung, ob sie z. B. als persönlich-mündliche Interviews, telefonisch
oder schriftliche Befragung durchgeführt wird. Bei der Erstellung eines
Fragebogens müssen dementsprechend alle Faktoren bekannt sein, da
sie alle Einfluss auf das Ergebnis haben. Das weitere Vorgehen bei der
Planung, Entwicklung und Durchführung einer Patientenbefragung lässt
sich anhand von sechs Teilschritten beschreiben. Zunächst erfolgt die
123
Vgl. Lecher, S., Patientenbefragung im Krankenhaus, 2002, S. 37 f. 124
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 94 125
Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 95 126
Ebd., S. 95
54
Festlegung der Erhebungsziele, gefolgt von der Definition der Erhe-
bungsmerkmale und -methodik. Im Anschluss müssen die Fragen for-
muliert werden. Nachdem die Anzahl und Art der Fragen bestimmt ist,
erfolgt die Entwicklung eines Informationskonzeptes und eines Organi-
sationsplans. Bevor der Fragebogen eingesetzt wird, empfiehlt sich die
Durchführung eines Pre-Tests, um eventuelle unscharfe Fragestellun-
gen zu verbessern und damit die Interpretationsbreite zu verringern.
Dies ist erforderlich, um den Fragebogen auf die Ergonomie (Lesbar-
keit, Verständlichkeit, Zeitaufwand), Validität und Reliabilität zu testen.
Nach der Auswertung des Pretests wird die Erstellung der Endversion
des Fragebogens vorgenommen. Bei der Durchführung der Teilschritte
gilt, je enger die zu befragende Gruppe definiert ist und je exakter die
Themenbereiche und Fragestellungen sind, desto differenzierter kann
die anschließende Analyse der Ergebnisse erfolgen.127
In Befragungen unterscheidet man zwischen merkmalsorientierter- und
ergebnisorientierter Zufriedenheitsmessung. Dominierend jedoch ist die
merkmalsorientierte Messung, die auf der Annahme basiert, dass das
Zufriedenheitsurteil einer Leistung aus der Beurteilung einzelner Di-
mensionen zusammengesetzt ist. Grundsätzlich wird bei dieser Mes-
sung zwischen direkter und indirekter Messung unterschieden. Bei der
direkten Messung, dem Einkomponentenansatz, werden Einzelmerk-
male der Leistung hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit der Qualität abge-
fragt (z. B. Räumlichkeiten, Wartezeiten). Wird zusätzlich zur Zufrie-
denheit die Wichtigkeit der medizinischen Leistung erfragt, handelt es
sich um indirekte Messung oder auch Zweikomponentenansatz. Durch
die Abfrage von mehreren Dimensionen kann anschließend eine Ge-
wichtung vorgenommen werden. Ein kritischer Aspekt bei der merk-
malsorientierten Zufriedenheitsmessung ist, dass die Informationen ein
unvollkommenes Bild mit hohem Abstraktionsniveau abgeben, was für
die Umsetzung konkreter Maßnahmen nur schwer zu interpretieren ist.
Dennoch überwiegen bei dieser Methode die Vorteile, da es sich um ein
standardisiertes Verfahren mit repräsentativen Ergebnissen handelt und
127
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 95 f.
55
die Ergebnisse im Zeitablauf mit anderen Einheiten (Fachabteilungen,
etc.) vergleichbar sind.128
Zwei weitere Ansätze für die Patientenbefragung sind die Methode der
kritischen Ereignisse (Critical Incident Technique) und das patientenori-
entierte Tiefeninterview.129 Beide gehören in die Gruppe der empirisch
qualitativen Verfahren der Sozialforschung, während die Fragebogen-
erhebung zu der quantitativen Erhebungsmethode gehört, die hier im
Mittelpunkt der Betrachtung steht.
Den Abschluss der Datenerhebung bildet unter anderem die Auswer-
tung und Interpretation der Ergebnisse. Interessante Fragen bei der
Analyse der Ergebnisse zur Patientenzufriedenheit sind z. B.: Welche
Aspekte sind für die Patienten besonders wichtig? Warum wurde eine
Fachabteilung besser bewertet als eine andere?130
Durch einen Vergleich der einzelnen Stationen oder Abteilungen (inter-
nes Benchmarking) ergeben sich wesentliche Informationen, wo Unter-
schiede in der Patientenzufriedenheit erkennbar sind und welche Ursa-
chen dafür verantwortlich sein könnten. Die Auswertung der Ergebnisse
erfolgt mittels einer erprobten Statistik-Software wie SPSS, Access oder
Excel. Die Abschlussphase zeichnet sich durch eine gezielte Kommuni-
kation der Ergebnisse bspw. in einem Workshop oder einer Steue-
rungsgruppe aus. Die Analyse der Ergebnisse ist gekoppelt an eine
Reflexionsphase mit Verantwortlichen und Mitarbeiterinnen. Abschlie-
ßend erfolgen die Ableitung von Interventionen und die Planung des
weiteren Vorgehens. Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass alle in
Betracht kommenden abgeleiteten Maßnahmen im Vorfeld auf Neben-
und Wechselwirkungen überprüft werden.131
Das Zusammenspiel aller Schritte für die Datenerhebung der Patien-
tenbefragung stellt einen komplexen Prozess dar, der auf der einen Sei-
128
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 97 f.; Vgl. Jam-mernegg, W., Kischka, P., Kundenorientierte Prozessverbesserung, 2001, S. 12 129
Vgl. Zische, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 98 130
Vgl. Ebd., S. 104 131
Vgl. Ebd., S. 104 f.
56
te zwar aufwendig ist und Schwierigkeiten bereiten kann, auf der ande-
ren Seite jedoch durchaus lohnenswert ist, da die erhaltenen Informati-
onen der speziellen Situation einer Klinik entsprechen, sie ein effizien-
tes Instrument zur Qualitätssicherung sind und die Außendarstellung
der Einrichtung positiv beeinflussen. Erfahrungswerte zeigen, dass mit-
tels Patientenbefragungen keine innovativen Ideen vermittelt sondern
eher Abläufe optimiert werden. Sehr wohl können die Ergebnisse einer
Befragung aber Unzufriedenheit verhindern.132
4.2.2.2. Ermittlung der Patientenzufriedenheit: St. Elisabeth-
Krankenhaus Salzgitter gGmbH
Auf Grundlage der Theorieannahmen wird die Ermittlung der Patienten-
zufriedenheit am Beispiel des St. Elisabeth-Krankenhauses Salzgitter
gGmbH dargestellt. Der dafür notwendige Patientenfragebogen und die
daraus resultierenden Ergebnisse werden anschaulich präsentiert und
im Anschluss diskutiert. Die Darstellung der Erhebung erfolgt nach dem
bereits vorgestellten Schema im Punkt 4.2.2.1.
Der entwickelte und seit dem 14.03.2012 eingesetzte Fragebogen für
das St. Elisabeth-Krankenhaus findet sich in Anhang I, die aus der Be-
fragung resultierenden Ergebnisse ab Anhang II. Sie werden anhand
von Excel-Graphiken präsentiert dargestellt.
Durchführende Einrichtung/ Setting
Die St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter gGmbH in Salzgitter-Bad ist
ein Krankenhaus der Grundversorgung. Im Berichtsjahr 2011 hat das
Krankenhaus nach dem Krankenhausbedarfsplan des Landes Nieder-
sachsen 128 Betten, davon 66 in der Innere Medizin, 38 in der Chirur-
gie, 24 in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie eine Abteilung
für Anästhesie und Intensivmedizin, wobei die Abteilung für Intensivme-
dizin 6 Betten aufweist, die interdisziplinär genutzt werden.133
132
Vgl. Zische, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 104 f. 133
Vgl. St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter gGmbH (Hrsg.), Über uns, Stand: 10.08.2012 (Internet)
57
Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von
Paul in Hildesheim ist alleinige Gesellschafterin des Hauses. Der Orden
wurde am 15. Oktober 1857 gegründet und ist seit 1972 Mitglied der
Föderation Vinzentinischer Gemeinschaften.134 In der Begegnung mit
den Menschen in den verschiedenen Aufgaben- und Arbeitsbereichen
leitet die Kongregation das christliche Menschenbild ab. Die Würde des
Menschen und seine Rechte zu achten ist in jeder Lebensphase und
ohne Rücksicht auf Geschlecht, Volk, Rasse, Weltanschauung, Religion
und gesellschaftlicher Stellung die Leitlinie ihres Handelns. Als caritati-
ver Orden gehört die Kongregation mit ihren Einrichtungen dem Deut-
schen Caritasverband als Dachorganisation katholischer sozialer Ein-
richtungen an.135 Zu den Einrichtungen der Kongregation zählen sechs
Krankenhäuser, zwei medizinische Versorgungszentren sieben Alten-
heime, drei Einrichtungen für betreutes Wohnen, zwei Hospize, eine
Fachschule für Sozialpädagogik, zwei Krankenpflegeschulen und fünf
Kindertagesstätten verteilt in ganz Niedersachsen.136
Die St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter gGmbH ist in der Innenstadt
von Salzgitter gelegen. 1919 /20 wurde es als Gasthof durch die Kon-
gregation erworben und zu einem Kindererholungsheim ausgebaut.
1945 erfolgte die offizielle Anerkennung als Krankenhaus sowie die
Namensgebung „St. Elisabeth-Krankenhaus“. Schließlich vollzog sich
2005 die Umwandlung des Krankenhauses in die St. Elisabeth-
Krankenhaus Salzgitter gGmbH.137
Bislang erfolgte eine systematische Patientenbefragung im Kranken-
haus anhand eines vierseitigen Krankenhausfragebogens. Dieser wur-
de 2003 von der AOK Niedersachsen entwickelt und allen Krankenhäu-
sern zur individuellen Nutzung zur Verfügung gestellt. 2011 wurde im
Qualitätsbericht ein neues Qualitätsziel beschlossen, nachdem ein
neuer zweiseitiger Patientenfragebogen entwickelt und eingeführt wer-
134
Vgl. St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter gGmbH (Hrsg.), Die Kongregation, Stand: 10.08.2012 (Internet) 135
Vgl. Ebd., Leitbild, Stand: 10.08.2012 (Internet) 136
Vgl. Ebd., Krankenhäuser, Stand: 10.08.2012 (Internet) 137
Vgl. Ebd., Krankenhauschronik, Stand: 10.08.2012 (Internet)
58
den sollte. Ziel des kürzeren Fragebogens sollte vor allem eine schnel-
lere Bearbeitungszeit und damit verbunden eine höhere Beteiligungs-
quote sein. Weiterhin wurde von der Geschäftsführung gefordert, dass
alle Funktionsbereiche und Fachabteilungen des Krankenhauses in der
Bewertung berücksichtig werden sollen.
Die für eine Patientenbefragung erforderlichen Fragebögen können so-
wohl intern durch Mitarbeiterinnen des Krankenhauses, als auch durch
externe Personen oder Einrichtungen durchgeführt werden. Intern bie-
ten KTQ und QEP als Unterstützung Musterfragebögen an, wobei KTQ
außerdem einen Leitfaden zur Patientenbefragung entwickelt hat. Ex-
tern kann das Krankenhaus verschiedene Anbieter, wie z. B. das Picker
Institut Deutschland gGmbH oder die Forschungsgruppe Metrik-Damm
Deringer & Zinn GbR mit der Patientenbefragung beauftragen.138 Das
Elisabeth-Krankenhaus entschloss sich die Entwicklung, Durchführung
und Auswertung der Patientenbefragung extern an einen Studenten zu
vergeben.
Bestimmung der Zielgruppe
Da es sich bei dem St. Elisabeth-Krankenhaus um ein Krankenhaus der
Grundversorgung handelt, sind alle Patienten dazu berechtigt, an der
Befragung teilzunehmen. Bestimmte Ausschlusskriterien wurden nicht
explizit definiert, sondern aus der Erfahrung des vorherigen Fragebo-
gens übernommen. So sind z. B. Kinder ohne Begleitung oder Perso-
nen mit physischen oder psychischen Beschwerden, die eine Befra-
gung unmöglich machen, ausgenommen.139
Anzahl und Art der Auswahl der Befragungsteilnehmer (Stichprobe)
Aus den eben genannten Gründen erfolgt keine spezielle Erhebung
einer Stichprobe. Es wird eine Vollerhebung durchgeführt, bei der alle
befragbaren Patienten, die sich stationär im Krankenhaus aufhalten, die
Wahl haben an der Befragung teilzunehmen.
138
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 80 139
Vgl. Neugebauer, B., Porst, R., Patientenzufriedenheit: Ein Literaturbericht, S. 13, Stand: 2001 (Internet)
59
Modus der Befragung
Entsprechend dem vorausgesetzten Qualitätsziel erfolgt die Befragung
anhand eines Patientenfragebogens. Andere Verfahren wie z. B. per-
sönlich-mündliche Interviews, telefonische Befragungen oder schriftli-
che-postalische Befragungen scheiden aus Kosten- und Zeitgründen
aus.
Zu den Vorteilen einer schriftlichen Befragung zählen der geringe Zeit-
faktor, die Sicherung der Anonymität und die unkompliziertere Interpre-
tierbarkeit der Ergebnisse aufgrund der Anwendung standardisierter
Auswertungsverfahren. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich
Patienten in einem Fragebogen deutlich kritischer äußern werden als in
einer mündlichen Befragung und mögliche Fehlereinflussquellen, wie z.
B. der Interviewer-Bias und der social-desirability-Bias, entfallen.140
Eine Optimierung der Ergebnisse könnte erreicht werden, indem eine
Kombination von quantitativer und qualitativer Erhebungen vorgenom-
men wird.
Ort der Befragung
Es gilt zu entscheiden, ob die Patientenbefragung während des Kran-
kenhausaufenthaltes oder erst nach Verlassen des Krankenhauses,
wenn der Patient wieder in seinem gewohnten Umfeld ist, durchgeführt
werden soll.141 Im Elisabeth-Krankenhaus wird die Patientenbefragung
vor Ort, während des Aufenthaltes des jeweiligen Patienten, durchge-
führt, wodurch eine höhere Rücklaufquote gewährleistet wird, die die
Aussagekraft der Ergebnisse erhöht.
Der Vorteil dieser Form der Befragung besteht darin, dass der Zeitfaktor
weniger entscheidend ist, da der Patienten „greifbar“ ist und dass kein
zusätzlicher Aufwand entsteht, indem Briefe an den Patienten nach
140
Vgl. Neugebauer, B., Porst, R., Patientenzufriedenheit: Ein Literaturbericht, S. 15 f., Stand: 2001 (Internet) 141
Vgl. Ebd., S. 16 f.
60
Haus geschickt werden.142 Unterschiede entstehen allerdings durch die
verschiedenen Verweildauern im Krankenhaus, die qualitativ unter-
schiedliche Rückmeldungen ergeben (Bsp. 1 Tag vs. 10 Tage Kran-
kenhausaufenthalt).
Zeitpunkt der Befragung
Aufgrund der geringen Beteiligungsquote in den Vorjahren wird be-
schlossen, den Fragebogen ans Ende der Patientenakte zu heften, so-
dass spätestens bei der Entlassung des Patienten der Fragebogen zur
Auswertung zur Verfügung steht. Zusätzlich befindet sich in jedem
Zimmer auf den Nachtschränken ein Fragebogen, den die Patienten
während ihres Aufenthaltes ausfüllen können. Die bearbeiteten Bögen
können an das Pflegepersonal weitergereicht oder in die speziell dafür
vorgesehenen Kästen in den Fluren eingeworfen werden. So wird die
Nähe zum Patienten hergestellt und eine individuelle Wahl des Zeit-
punktes der Bearbeitung offeriert. Der Patient hat zudem die Möglich-
keit, durch Anregungen und Verbesserungsvorschläge seinen Aufent-
halt zeitnah angenehmer und erfolgreicher zu gestalten.143
Aufbau des Fragebogens
Das Deckblatt des Fragebogens enthält eine kurze Darstellung zur Un-
tersuchungsbegründung, Erläuterungen zum Ausfüllen und die Versi-
cherung über die Wahrung der Anonymität aller Befragten.
In Absprache mit der Geschäftsleitung werden nur zufriedenheitsrele-
vante Merkmale in das Erhebungsinstrument aufgenommen, um irrele-
vante Fragestellungen auszuschließen. Die Festlegung der relevanten
Zufriedenheitsmerkmale im Krankenhaus erfolgt einerseits aus der Er-
fahrung des Vorgänger-Fragebogens (AOK Niedersachsen, Patienten-
zufriedenheitsmessungen), andererseits über die Absprachen in der
Steuerungsgruppe des Krankenhauses. Auf diese Weise ist es möglich
einzelne valide Items (Einzelfragen) aus Patientenbefragungen anderer
142
Vgl. Neugebauer, B., Porst, R., Patientenzufriedenheit: Ein Literaturbericht, S. 16 f., Stand: 2001 (Internet) 143
Vgl. Ebd., S. 17-19
61
Kliniken zu verwenden. Die Auswahl und Formulierung der Items richtet
sich nach der bereits im Punkt 4.2.1. dargestellten Methodik von Patien-
tenbefragungen. Da die Daten auf drei verschiedenen Stationen: Innere
Medizin, Chirurgie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe erhoben wer-
den, sind folgende Bewertungsdimensionen vorgegeben: Aufnahme,
Personal stationärer Bereich (Ärzte und Pflegepersonal), konfessionel-
les Angebot (Seelsorge), Unterkunft und Mahlzeiten, Organisation und
Beschwerden, Lob, Anregung und Kritik und die Gesamtzufriedenheit.
Die Bewertungsdimensionen werden je nach Spezifikationsgrad des
Krankenhauses oder weiterer inhaltlicher Schwerpunkte festgelegt.
Das St. Elisabeth-Krankenhaus legt bspw. besonderen Wert auf den
Bereich Seelsorge, da es sich um eine christliche Einrichtung handelt.
Die Schwerpunkte können zwischen den Krankenhäusern variieren,
dementsprechend besitzt diese Aufstellung keinen Anspruch auf allge-
meine Gültigkeit.144
Die Ermittlung der Zufriedenheit erfolgt dabei über konkrete Fragen zur
zwischenmenschlichen Ebene in der Arzt-Patient-Beziehung bzw. Pfle-
gekräfte-Patient-Beziehung. Dazu zählen insbesondere Fragen zur
Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Informations- und Kommunikations-
vermögen, Schnelligkeit und fachliche Kompetenz. Direkte Fragen zum
Krankenhausaufenthalt beziehen sich vor allem auf die Unterkunft, Hy-
giene, Mahlzeiten und Organisatorisches.
Eine spezielle Prüfung der Testgütekriterien (Validität, Reliabilität) muss
nicht erfolgen, da die Auswahl der Items sich an bereits durchgeführten
Patientenbefragungen orientiert, die diese Vorleistung bereits erbracht
haben.145
Um die vom Patienten erlebte Zufriedenheit mit dem Krankenhaus de-
taillierter abzubilden, werden 4-fach abgestufte Ratingskalen verwen-
det. Durch den Einsatz dieser Skalen ist es möglich Urteile zu bestimm-
ten Sachverhalten in differenzierteren Aussagen zu erfassen. Geringere
144
Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 95-97 145
Vgl. Ebd., S. 97
62
Abstufungen mindern die Aussagekraft. Eine gerade Anzahl von Abstu-
fungen hat sich als sinnvoll erwiesen, da sie das unreflektierte Ankreu-
zen von Mittelwerten verhindert. Aus diesen Überlegungen ergeben
sich für den Fragebogen des St. Elisabeth-Krankenhauses Skalen mit
den Abstufungen „Sehr gut“ bis „Schlecht“ und „Trifft voll zu“ bis „Trifft
nicht zu“.146
Für die Globalbeurteilung besteht die Möglichkeit unter den Bewer-
tungsdimensionen eine Angabe zur Gesamtzufriedenheit in Form von
Schulnoten („1=sehr gut - 6=schlecht“) abzugeben. In der wissenschaft-
lichen Literatur wird eine solche Bewertung kritisch gesehen, da zum
einen die Ergebnisse keine Rückschlüsse darüber geben, welche Be-
standteile einen Änderungsbedarf erfordern noch in welcher Relation
die globale Beurteilung zur Bewertung einzelner Merkmale steht. Die
Geschäftsleitung des Krankenhauses fordert dennoch diese Beurtei-
lungsform, mit der Begründung, dass die Auswertung der Patientenbe-
fragung auf einen Blick erkennbar sein soll.147
Aussagen zu Beschwerden, Lob, Kritik und Anregungen werden unter
dem Punkt „Sonstiges“ geführt und sind als offene Fragen gestaltet, um
möglichst detaillierte Aussagen zu erreichen. Neben den zusätzlichen
Informationen zur Zufriedenheitsbeurteilung des Krankenhauses bietet
der Freiraum die Möglichkeit, Anmerkungen zu den Inhalten des Frage-
bogens zu treffen und somit auf mögliche Defizite hinzuweisen.
Abschließend erfolgt die Erhebung der anthropogenen Angaben, um
Patientenzufriedenheit in Abhängigkeiten von Geschlecht und Alter der
Befragten auszuwerten. Da eine Meinungsartikulation bereits stattge-
funden hat, zu der sich die Person bekennt, bietet es sich an die anth-
ropogenen Merkmale an das Ende des Bogens zu positionieren.148
146
Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 97 f. 147
Vgl. Ebd., S. 99 148
Vgl. Ebd., S. 101 f.
63
Durchführung der Patientenbefragung
Zunächst erfolgte die Vorstellung des Fragebogens vor der Geschäfts-
leitung. Dabei wurden sowohl Anregungen als auch Kritik zum Frage-
bogen ausgetauscht. Der Fragebogen wurde letztlich vom Geschäfts-
führer, der Krankenhausdirektorin, den Chefärzten und der PDL in einer
extra angesetzten Steuerungsgruppensitzung abgesegnet. Der erstma-
lige Einsatz der Fragebögen fand am Mittwoch, dem 14. März 2012 im
Krankenhaus statt. Die vorhandenen Daten in Anhang II - V zeigen die
Ergebnisse der drei Stationen bis zum ersten Stichtag, Dienstag, den
24. April 2012. Dafür wurden ca. 600 Kopien des Bogens angefertigt
und auf die einzelnen Stationen verteilt. Nach 40 Tagen wurden in
Steuerungsgruppensitzung die ersten Ergebnisse kommuniziert und
diskutiert.
Die Datenauswertung fand mittels Microsoft Excel statt. Für das einfa-
che Darstellen der Ergebnisse wurde mit „Makros“ (Schaltflächen) und
„Hyperlinks“ gearbeitet. Neben den Grundbefehlen (Summe, Mittelwert,
Min, Max und Anzahl) wurde hauptsächlich die Formel „Range.Value“
eingesetzt, die bewirkt, dass bei Betätigung der Schaltfläche das jeweils
dafür vorgesehen Feld „+1“ aufaddiert. Die Vielzahl weitere verwende-
ter Befehle, die äußerst komplex sind, werden an dieser Stelle nicht
weiter ausgeführt.
Beschreibung der Stichprobe
Zu dem benannten Auswertungszeitpunkt lagen insgesamt 91 Frage-
bögen vor. Insgesamt konnte eine Rücklaufquote von 13,65% erzielt
werden. Sie berechnet sich aus der Anzahl der Patienten, die auf den
drei Stationen ausfüllberechtigt waren und den abgegebenen verwert-
baren Fragebögen. Es konnte eine Steigerung von 5,97% zum Rücklauf
des Vorjahres festgestellt werden (Anhang II). Erwähnenswert an dieser
Stelle ist, dass 63,33% der Teilnehmerinnen weiblich waren und über
30% der Befragten in einem Alter zwischen 70 und 79 Jahren. Die rele-
vanten anthropogenen Merkmale der Untersuchung sind in Anhang III
einzusehen.
64
Gesamtauswertung
Die Gesamtauswertung der einzelnen Bereiche des Krankenhauses,
unterteilt in die Stationen Innere Medizin, Chirurgie sowie Gynäkologie
und Geburtshilfe, ist in Anhang IV vorzufinden. Besonders erwähnens-
wert ist, dass ausschließlich zwei Bereich (Unterkunft/ Hygiene und
Mahlzeiten in der Gynäkologie und Geburtshilfe) mit einer Note von „2“
oder schlechter bewertet wurden.
Die Graphik in Anhang IV stellt die Ergebnisse der aus den Schulnoten
ermittelten Zufriedenheitsurteile der Patienten dar. Sie ermöglicht es,
die Patientenzufriedenheit des Krankenhauses auf einen Blick zu erfas-
sen, sodass bei künftigen Steuerungsgruppensitzungen kein unnötiger
Zeitverlust durch die Berechnung einzelner Daten entsteht. Verände-
rungen in der Patientenzufriedenheit sind direkt zu erkennen, sodass
notwendige Maßnahmen getroffen werden können.
Auf die Ergebnisse aller einzelnen Items und Bereiche wird nicht weiter
eingegangen. Sie sind in Anhang V (internes Benchmark) vorfindbar,
bei dem die Ergebnisse jeder einzelnen Frage von jeder Station in Re-
lation zum Gesamtkrankenhaus stehen. Dieser Benchmark wurde ein-
gerichtet um die Übertragung der Daten in das Organisationshandbuch
und in den Qualitätsbericht zu erleichtern.
Kommunikation der Ergebnisse
Am 02. Mai 2012 traf sich die Steuerungsgruppe, bestehend aus dem
Geschäftsführer, der Krankenhausdirektorin, den Chefärzten der Inne-
ren Medizin, der Chirurgie und der Gynäkologie, sowie der Pflege-
dienstleitung, dem Qualitätsmanager, der Stationsleiterin der Anästhe-
sie und der Küchenleiterin, um die ersten Ergebnisse der Patientenbe-
fragung präsentiert zu bekommen.
Dabei zeigte sich im Globalurteil, dass die befragten Patienten mit den
erbrachten Leistungen im Krankenhaus „sehr zufrieden“ (Note 1,62)
waren. Das höchste Maß an Zufriedenheit zeigte sich im ärztlichen Per-
sonal (Note 1,2 / 83,34% bei „sehr gut“) der Gynäkologie und Geburts-
65
hilfe. Dieses Ergebnis war erfreulich, da die Untersuchung des Vorjah-
res (AOK-Fragebogen) zu dem gleichen Ergebnis kam und sich so die
gleichbleibende sehr gute Leistung bestätigte. Die Ärzte und das Pfle-
gepersonal, erhielten die beste Bewertung.149
Der höchste Verbesserungsbedarf ist in den Bereichen Unterkunft (No-
te 2,0) und Mahlzeiten (Note 1,8) festzustellen. Dies ist vorwiegend da-
rauf zurückzuführen, dass die baulichen Gegebenheiten im Kranken-
haus nicht auf dem modernsten Stand sind und diese Rahmenbedin-
gungen dringend verbesserungsbedürftig sind. Erschwerend kommt
hinzu, dass im direkten Umfeld des St. Elisabeth-Krankenhaus eine
Konkurrenzsituation, durch den Bau einer privaten Klinik entstanden ist,
die den Patienten einen direkten Vergleich ermöglicht.
Der Bereich Seelsorge wurde nur von wenigen Befragten ausgefüllt.
Jedoch zeigten sich die Patienten sehr zufrieden (Note 1,3) mit dem
konfessionellen Angebot.
Aufgrund des demographischen Wandels und der Altersstruktur in
Salzgitter-Bad ist die Auswertung der anthropogenen Merkmale eben-
falls nicht überraschend. Dies erklärt vor allem den hohen Altersdurch-
schnitt (62,03 Jahre) der befragten Personen. Der hohe Frauenanteil
(63,33%) der Befragten ist vor allem auf die Station Gynäkologie und
Geburtshilfe zurückzuführen.
Die höhere Rücklaufquote (13,65%) gegenüber der letzten Befragung
ist äußerst positiv zu deuten. Vor allem zwei Erklärungsansätze sind auf
die Steigerung zurückzuführen. Zunächst entsteht durch die Einführung
eines neuen Fragebogens eine Erwartungshaltung bei dem Personal,
die gespannt auf die Ergebnisse sind und aus den Ergebnissen Ände-
rungsmaßnahmen erwarten. Die Folge davon ist, dass sich die Pflege-
kräfte besondere Mühe geben, die Bögen unter den Patienten zu vertei-
len. Die zweite Begründung bezieht sich auf die von der Geschäftsfüh-
rung geforderte Länge des Fragebogens. Die Beantwortung der Fragen
149
Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 127
66
auf den zwei Seiten verlief zügig und sollte nicht mehr als fünf Minuten
in Anspruch nehmen, was ein Anreiz dafür war, den Bogen auszufüllen.
Die Ergebnislage der Patientenbefragung soll zukünftig zu gezielten
Interventionen führen. Die Einleitung von Verbesserungsmaßnahmen
ist allerdings ein langwieriger Prozess, der eine quantitativ höhere Da-
tenlage erfordert, bevor Interventionsmaßnahmen gezielt eingeleitet
werden können. Die Steuerungsgruppe zeigte sich äußerst zufrieden
mit dem neuen Instrument und es herrschte allgemeiner Konsens über
die Einführung dieses Fragebogens als Vergleichsinstrument für weite-
re, der Kongregation angehörigen Krankenhäuser. In einer nächsten
Sitzung wird der Fragebogen den anderen Einrichtungen der Kongrega-
tion präsentiert, um eine Zentralisierung für die Ermittlung der Patien-
tenzufriedenheit zu erreichen. Dadurch würde ebenfalls ein zusätzlicher
Nutzen im Sinne eines externen Benchmarks geschaffen.
Auch wenn keine speziellen Ableitungen von Interventionen anhand
des Elisabeth-Krankenhauses bisher erzielt werden konnten, so gibt es
allgemeine Maßnahmen zur Verbesserung der Patientenzufriedenheit,
die in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
4.3. Maßnahmen zur Verbesserung der Patientenzufrie-
denheit
Da in dieser Arbeit das Beziehungsgefüge von Arzt und Patient im Vor-
dergrund steht, werden ausschließlich Anreize zur Verbesserung der
Information und Kommunikation aufgezeigt.
Zukünftig wird die Patientenzufriedenheit eine immer größere Rolle im
deutschen Gesundheitssystem einnehmen und Krankenhäuser müssen
sich nach den Patienten ausrichten. Um dies zu erreichen wird eine
erhöhte Kooperation und Kommunikation aller beteiligten Akteure im
Gesundheitswesen eine zentrale Rolle einnehmen.
Wie die vorangegangenen Punkte verdeutlichen, ist die Entstehung der
Patientenzufriedenheit ein hochkomplexes Beziehungsgeflecht, an dem
67
unterschiedlichste Akteure beteiligt sind (angefangen bei den einwei-
senden Ärzten, über das Krankenhaus bis hin zum Patienten).150
Als ein wichtiger Qualitätsindikator muss die Patientenorientierung nor-
mativ in der Unternehmenspolitik und -kultur als Ziel verankert sein,
denn nur auf diese Weise wirkt sie als Einflussgröße im strategischen
Management. Dazu gehört die Verankerung der Patientenorientierung
im operativen Management, wenn der Aufbau und die Entwicklung
dauerhafter Patientenbeziehungen gewollt werden. An dieser Stelle
spiegelt sich die Notwendigkeit eines QMS im Krankenhaus wieder, das
die Unterstützung aller Beteiligten (Ärzte und Pflegepersonal) bei Um-
setzungsmaßnahmen verlangt.151
Die Resultate der Zufriedenheitsbefragungen, dem Beschwerdema-
nagement und den Informationen aus Qualitätszirkeln bilden erste An-
haltspunkte für Maßnahmen der Qualitätsverbesserung. Daraus ergibt
sich die zentrale Frage einer Effizienzsteigerung („Was können wir tun,
um noch besser zu werden?“). Ein Patient, der von seinem Hausarzt ins
Krankenhaus eingewiesen wird, kommt voller Vertrauen. Der Hausarzt
entscheidet neben den medizinischen Behandlungsbedürfnissen nach
seiner beruflichen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit einer Klinik.
Dazu gehört sowohl ein gesetzlich vorgeschriebener Entlassungsbe-
richt an den Hausarzt, als auch die verständliche Kommunikation mit
dem Patienten über seine weitere Behandlung. Eine nachträgliche In-
formations- oder Aufklärungsarbeit gefährdet die Compliance des Pati-
enten und sollte dringend vermieden werden.152
Deutlich wurde die oft unterschätzte, aber sehr bedeutende Rolle des
Beziehungsgefüges zwischen dem „Kunden“ (Patient) und dem „Anbie-
ter“ (Krankenhaus). Wenn der zentrale Ansatz für eine Dienstleistungs-
politik die Kundenorientierung ist, müssen Strukturen, Prozesse und
Maßnahmen im Krankenhaus sowohl medizinischen als auch außer-
medizinischen Ansprüchen genügen. Der Patient muss ganzheitlich
150
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 105 151
Vgl. Ebd., S. 106 f. 152
Vgl. Ebd., S. 106-108
68
gesehen werden, d. h. dass neben seinen Krankheitssymptomen auch
die psychischen und sozialen Komponenten Beachtung finden müssen.
Um dies zu gewährleisten, dient die Patientenbefragung zur Zufrieden-
heit.153
Eine häufig dargestellte Problem-Dimension im Krankenhaus ist die
„Kommunikation und Information“. Dies zeigt sich bereits vor dem Kran-
kenhausaufenthalt. Zwar erfolgen derzeit, angestoßen durch gesetzli-
che Anreize des GMG (2004), viele Bemühungen zur Bereitstellung von
Informationen und Qualitätsdaten über Krankenhäuser durch Qualitäts-
berichte, diese Daten sind jedoch meist zu unverständlich und werden
dementsprechend von Patienten als irrelevant empfunden. Die vom
Krankenhaus bereitgestellten Informationsangebote müssen stärker auf
die Nutzenperspektive der Patienten zugeschnitten werden. Es muss z.
B. gefragt werden: „Welche Informationen benötigen Patienten und
werden diese auch wirklich verwendet?“. In Deutschland fehlt es bis-
lang an hinreichend durchgeführten Patienten-/ Nutzeruntersuchungen.
Eine Verbesserung in diesem Bereich könnte erzielt werden, indem sich
Krankenhäuser, Krankenkassen und Patienten darüber austauschen,
welches die relevanten Informationen sind damit diese anschließend
veröffentlichen werden.154
Weiterhin bestehen kritische Informations- und Kommunikationspunkte
bei der Versorgung des Patienten. Eine Krankenhausdienstleistung soll-
te mit einem freundlichen Empfang beginnen und ebenso mit einer
freundlichen und organisierten Entlassung enden. Der deutsche Kran-
kenhausalltag zeichnet sich jedoch durch unkoordinierte Aufnahmen
ohne hinterlegte Leistungszahlen und nicht abgestimmte Entlassungen
aus. Die Folgen sind lange Wartezeiten, unbekannte Wege für die Pati-
enten, sowie ein hoher Abstimmungsbedarf und eine Ressourcenver-
geudung auf Seiten des Krankenhauspersonals. Ein professionelles
Aufnahme- und Entlassungsmanagement könnte dem entgegenwirken.
153
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 108 f. 154
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 109 f.; Vgl. Ber-telsmann Stiftung (Hrsg.), Bedarf an Patienteninformationen über das Krankenhaus, S. 8-10, Stand: 2006 (Internet)
69
Vor allem Verbesserungen im Aufnahmebereich können zu einer Re-
duktion der Verweildauer, der Wartezeiten und der Gefahr vor Fehlbe-
legung führen, was wiederum positive Auswirkungen auf die Zufrieden-
heit der Patienten hat. Zum Ende des Krankenhausaufenthaltes sollte
ein Entlassungsgespräch mit dem behandelnden Arzt stattfinden.155
Ein solches Management kann ebenfalls Befunde nachfragen, die Pati-
enten aus den vorherigen Untersuchungen mitbringen. So werden bei-
spielsweise kostenintensive Doppeluntersuchungen vermieden. Koordi-
nierte diagnostische Untersuchungen im Vorfeld erleichtern die Informa-
tionsbeschaffung für Ärzte. Bislang ist diese mit einem hohen Zeitauf-
wand verbunden, da die patientenbezogenen Informationen meist erst
im Gespräch mit dem Patienten selbst erlangt werden, was sich wiede-
rum negativ auf den Behandlungsprozess auswirkt. Durch eine zentrale
Koordinationsstelle könnte die Zeit der Informationssuche wesentlich
verkürzt werden. Eine Möglichkeit dies zu erreichen bieten Kranken-
hausinformationssysteme (KIS), mit denen aus verschiedenen Daten-
banken übergreifend auf die Patientendaten zugegriffen werden kann.
Zudem können künftig die elektronische Patientenakte und die bereits
etablierte elektronische Gesundheitskarte für verbesserte Prozesse
sorgen.156
Zu weiteren Verbesserungsmaßnahmen zählen Kompetenz, Mensch-
lichkeit, Kommunikationsfähigkeit und Hilfsbereitschaft seitens der Ärz-
te. Sind diese Faktoren mangelhaft vorhanden, sollten Ärzte durch
Kommunikationstraining oder Schulungen diese Fähigkeiten verbes-
sern. Vor allem im Hinblick auf den Ärztemangel in Deutschland und die
daraus resultierende Rekrutierung ausländischer Ärzte, die möglicher-
weise nur eingeschränkte Kenntnisse in der deutschen Sprache haben,
stellt dies eine wichtige Maßnahme dar (vor allem im Bereich der
Anamnese und Diagnose).157
155
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 110 f.; Vgl. Heimbach, R., Struktur- und Prozessinnovationen, S. 210 f., o.J. (Internet) 156
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 115 f. 157
Vgl. Ebd., S. 123 f.
70
Es bestehen zahlreiche weitere Optimierungsmöglichkeiten. Allein in
Bezug auf die knappen Ressourcen und die damit verbundene optimale
Ressourcenallokation im Gesundheitswesen sei an Schlagwörter wie
Schnittstellenkommunikation, Prozessoptimierung, Qualitätsmanage-
ment, Managed Care, usw. gedacht.
Schlussbemerkung
Zunehmend etablieren sich Patientenbefragungen als Standardinstru-
ment des QM und der Qualitätssicherung. Dies stellt einen entschei-
denden Schritt hin zu mehr Patientenorientierung im Gesundheitswesen
dar. Dennoch können Patientenbefragungen nur dann zur Gewährleis-
tung und Steigerung der Qualität von Gesundheitsdienstleistungen bei-
tragen, wenn sie ihrerseits qualitätsgesichert sind und nicht lediglich als
Marketinginstrument zur positiven Außendarstellung verwendet wer-
den.158 Patientenorientierung, Zufriedenheit mit der medizinischen Be-
handlung und menschliche Fürsorge stellen für die Leistungsempfänger
entscheidende Kriterien zur Wahl einer Klinik dar.159
Angesichts der verändernden Gegebenheiten in der gesundheitspoliti-
schen Landschaft, die die Zufriedenheit des Patienten zunehmend zu
einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor erhebt, müssen sich Kranken-
häuser mit der Umsetzung eines umfassenden QM’s, über die klas-
sisch-medizinische Versorgung hinaus, auseinandersetzen. Die Einbe-
ziehung der Mitarbeiter bei der Entwicklung und Verbesserung von Pro-
zessen und Abläufen erhöht die Arbeitszufriedenheit elementar.160
Eine Verbesserung der Patientenzufriedenheit kann von der Kranken-
hausleitung allein nur schwerlich erreicht werden. Dafür braucht es Ko-
operationen, angefangen bei den eigenen Mitarbeitern, über die einwei-
senden Ärzte bis hin zu den Krankenkassen. Diese Akteure sollten
nach Erwartungen und Wünschen befragt werden, denn hier lassen
158
Vgl. Mehmet, Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 193 159
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 128 160
Vgl. Buchhester, S., Der Patient als Kunde, 2002, S. 141
71
sich Prozessoptimierungen und Verbesserungen vermuten (z. B. Ein-
weiser-Management).161
Neben diesen Aspekten wurde in dieser Arbeit die Arzt-Patient-
Beziehung als wesentlicher Faktor für die Patientenzufriedenheit und
den medizinischen Behandlungserfolg herausgestellt. Das Vertrauen,
insbesondere Seitens des Patienten, ist in dieser asymmetrischen Be-
ziehung besonders bedeutsam. Dabei stellt die Kommunikation, als
zentrales Element, hohe Erwartungen an alle Beteiligten. „Technisie-
rung“ und Arbeitsverdichtung in der heutigen Zeit scheint die Funktion
des Arztes als Seelsorger immer mehr in den Hintergrund zu rücken.
Dabei sind es speziell Zuwendung und eine passgenaue Kommunikati-
on, die die Compliance und damit auch den Behandlungserfolg des Pa-
tienten nachhaltig bestimmen.162
Gelingende Kommunikation setzt voraus, dass die soziokulturellen und
anthropogenen Voraussetzungen der Beteiligten sowie die Bedarfe der
Patienten im Besonderen berücksichtigt werden. Patientenfragebögen
bieten ein mögliches Instrument dafür notwendige Datenlagen zu eruie-
ren und damit die Basis für eine Optimierung zur Verfügung zu stellen.
Der für das St. Elisabeth-Krankenhaus und für diese Arbeit entwickelte
Fragebogen zeigt an einem Beispiel auf wie eine Datenbasis erhoben
werden kann. Stärken zeigten sich vor allem in der ärztlichen und pfle-
gerischen Behandlung, Defizite zeigten sich bei den Service- und Hotel-
leistungen. Organisatorisch befindet sich der Krankenhausträger im
Entscheidungsprozess, den Fragebogen auch für weitere Einrichtungen
in seiner Zuständigkeit zu nutzen, um regionale Vergleichsdaten erhe-
ben zu können. Angestrebt wird eine stärkere Profilierung im Sinne der
Patientenzufriedenheit, die dem einzelnen Menschen aber auch der
Wettbewerbsfähigkeit zu Gute kommen soll.
161
Vgl. Ziesche, A., Patientenzufriedenheit im Krankenhaus, 2008, S. 128 f. 162
Vgl. Mehmet, Y., Qualitätsurteile in Patientenbefragungen, 2011, S. 194
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LXXVII
Anhang I: Patientenfragebogen St. Elisabeth-
Krankenhaus Salzgitter gGmbH
Auf Grund von Formatierungsschwierigkeiten muss die Kopfzeile des
Fragebogens entfernt werden. Diese entspricht dem Standard der St.
Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter gGmbH und sieht folgendermaßen
aus:
St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter gGmbH
LXXVIII
St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter gGmbH
Patientenbefragungsbogen
Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
Ihre Meinung ist uns wichtig.
Sie haben nun einige Zeit in unserer Einrichtung verbracht und viele Mitarbeiter/-innen und
Bereiche kennengelernt. Wir möchten Sie bitten, uns Ihre persönliche Meinung und Ein-
schätzung über Ihren Aufenthalt bei uns mitzuteilen.
Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen ganz offen, unabhängig davon, ob Sie mit dem
einen oder anderen Punkt zufrieden waren oder nicht. Jede Meinung ist uns wichtig. Ihre
Angaben können uns helfen, den Aufenthalt für unsere Patienten möglichst hilfreich und an-
genehm zu gestalten.
Die Beantwortung der einzelnen Fragen kann durch Markieren der Felder unter Verwendung
von bspw. Häkchen vorgenommen werden. Unter den einzelnen Fragen kann weiterhin eine
Beurteilung des gesamten Bereiches anhand von Schulnoten vorgenommen werden.
Ihre Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig und anonym. Ebenso findet die Datenauswer-
tung anonym statt.
Auf jeder Station und im Bereich des Haupteinganges befindet sich ein Kasten „Ihre Meinung
ist uns wichtig“. Werfen Sie Ihren ausgefüllten Bogen einfach dort ein.
Bitte zögern Sie nicht, das Personal zu fragen, wenn Sie Hilfe benötigen.
Für Ihre Mitarbeit bedanken wir uns ganz herzlich und wünschen Ihnen weiterhin alles Gute.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des
St. Elisabeth Krankenhaus
Salzgitter
Ihre Zufriedenheit mit ihrem Aufenthalt in unserem Haus
LXXIX
Personal Aufnahme
Wie beurteilen Sie den Mitarbeiter an der Information, im Hinblick auf die:
Sehr gut Gut Mittelmäßig schlecht
Unterstützung, die Sie erhalten haben
Schnelligkeit, mit der Ihnen geholfen wurde
Freundlichkeit, die Ihnen entgegengebracht wurde
Wie beurteilen Sie insgesamt die Mitarbeiter an der Information? ...
Bitte geben Sie Ihre persönliche Beurteilung anhand von „Schulnoten“ ab. (1=sehr gut – 6=ungenügend)
Wie beurteilen Sie das Aufnahmepersonal, im Hinblick auf die:
Sehr gut Gut Mittelmäßig schlecht
Unterstützung, die Sie erhalten haben
Schnelligkeit, mit der Ihnen geholfen wurde
Freundlichkeit, die Ihnen entgegengebracht wurde
Wie beurteilen Sie insgesamt das Aufnahmepersonal? ...
Bitte geben Sie Ihre persönliche Beurteilung anhand von „Schulnoten“ ab. (1=sehr gut – 6=ungenügend)
Personal stationärer Bereich
Wie beurteilen Sie die Ärzte, die Sie hauptsächlich behandelt haben, im Hinblick auf die:
Sehr gut Gut Mittelmäßig schlecht
Fachkompetenz
Zeit, die er sich für Sie genommen hat
Schnelligkeit, mit der er Ihnen geholfen hat
Freundlichkeit, die er Ihnen entgegengebracht hat
Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zur Behandlung im Krankenhaus zu?
Trifft voll zu
Trifft eher zu
Trifft eher nicht zu
Trifft nicht zu
Ich wurde über den Ablauf genau aufgeklärt
Ergebnisse wurden mir verständlich erläutert
Bei Fragen konnte ich mich stets an jemanden wenden
Wie beurteilen Sie insgesamt den Arzt? ...
Bitte geben Sie Ihre persönliche Beurteilung anhand von „Schulnoten“ ab. (1=sehr gut – 6=ungenügend)
Wie beurteilen Sie das Pflegepersonal im Hinblick auf die:
Sehr gut Gut Mittelmäßig Schlecht
Fachkompetenz
Zeit, die sich für Sie genommen wurde
Schnelligkeit, mit der Ihnen geholfen wurde
Freundlichkeit, die Ihnen entgegengebracht wurde
Bereitschaft, auf Wünsche einzugehen
Wie beurteilen Sie insgesamt das Pflegepersonal? ...
Bitte geben Sie Ihre persönliche Beurteilung anhand von „Schulnoten“ ab. (1=sehr gut – 6=ungenügend)
Konfessionelles Angebot (Seelsorge)
Ja Nein
Ist Ihnen das Angebot der Seelsorge im St. Elisabeth-Krankenhaus bekannt?
Haben Sie die Seelsorge während Ihres Aufenthaltes in Anspruch genommen?
Wie beurteilen Sie insgesamt die Mitarbeiter der Seelsorge? …
Bitte geben Sie Ihre persönliche Beurteilung anhand von „Schulnoten“ ab. (1=sehr gut – 6=ungenügend)
LXXX
Unterkunft und Mahlzeiten
Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zur Unterkunft im Krankenhaus zu?
Trifft voll zu
Trifft eher zu
Trifft eher nicht zu
Trifft nicht zu
Ausstattung und Komfort meines Zimmer waren gut
Tagsüber fühlte ich mich durch Lärm gestört
Nachts fühlte ich mich durch Lärm gestört
Wie beurteilen Sie die Sauberkeit…
Sehr gut Gut Mittelmäßig schlecht
ihres Zimmers
des Sanitärbereiches
der Aufenthaltsräume
Wie beurteilen Sie insgesamt die Unterkunft? ...
Bitte geben Sie Ihre persönliche Beurteilung anhand von „Schulnoten“ ab. (1=sehr gut – 6=ungenügend)
Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zu den Mahlzeiten im Krankenhaus zu?
Trifft voll zu
Trifft eher zu
Trifft eher nicht zu
Trifft nicht zu
Das Essen war geschmacklich gut
Das Essen war abwechslungsreich
Die Essenszeiten passten gut in den Tagesablauf
Die Temperatur war genau richtig
Wie beurteilen Sie insgesamt die Mahlzeiten? ...
Bitte geben Sie Ihre persönliche Beurteilung anhand von „Schulnoten“ ab. (1=sehr gut – 6=ungenügend)
Organisation und Beschwerden
Ja Nein
Hatten Sie während Ihres Aufenthaltes Grund sich zu beschweren?
Wenn „Ja“: Was war die Ursache?
……………………………………………………………………………………………………………
Ja Nein
Haben Sie unsere Mitarbeiter darauf aufmerksam gemacht?
Waren Sie mit der Reaktion zufrieden?
Würden Sie unser Haus erneut in Anspruch nehmen?
Lob, Anregung und Kritik
Was ist Ihnen besonders positiv aufgefallen?
……………………………………………………………………………………………………………
……………………………………………………………………………………………………………
Was ist Ihnen besonders negativ aufgefallen?
……………….…………………………………………………………………………………………
………………………………………………………………………………………………………….
Angaben zur Person
Ihr Geschlecht: weiblich männlich Ihr Alter: Jahre
LXXXI
Anhang II: Auswertung der Ergebnisse – Rücklaufquote
45
38
8
Rücklauf von Fragebögen der einzelnen Stationen
Beteiligung Station M
Beteiligung Station C
Beteiligung Station G
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
in % 14,3 14,63 11,53 9,24 7,13 6,13 7,68 13,65
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Be
teili
gng
Ge
sam
thau
s
Beteiligung Gesamtkrankenhaus
LXXXII
Anhang III: Auswertung der Ergebnisse – anthropogene Merkmale
63%
37%
Geschlechterverteilung
Weiblich in % Männlich in %
0,00% 0,00% 0,00%
10,47%
17,44%
16,28%
10,47%
30,23%
15,12%
Patientenalterstruktur
Von 00-09
Von 10-19
Von 20-29
Von 30-39
Von 40-49
Von 50-59
Von 60-69
Von 70-79
über 80
LXXXIII
Anhang IV: Auswertung der Ergebnisse – Gesamtauswertung
1
2
3
4
5
6
Mitarbeiter an der Information
Aufnahmepersonal
Ärzte
PflegepersonalSeelsorge
Unterkunft & Hygiene
Mahlzeiten
Gesamtauswertung Krankenhaus
Bereich Station G
Bereich Station C
Bereich Station M
LXXXIV
Anhang V: Auswertung der Ergebnisse – internes Benchmark
Das Kopieren zwischen Excel und
Word lässt keine bedingte Forma-
tierung zu. Vor den Prozentzahlen
der einzelnen Bereich (orangenen
Tabellen) sind Pfeile zur Kenn-
zeichnung, ob der Bereiche über
oder unter dem Durchschnitt des
Krankenhauses (violette Tabelle)
liegt:
Dafür wurden unter bedingte For-
matierung > Symbolsätze > Direk-
tional, entsprechend kennzeich-
nende Pfeile eingefügt.
LXXXV
Bewertung Gesamt-
krankenhaus
Ärzte Sehr Gut Gut Mittelmäßig Schlecht
Kompetenz 62,50% 33,75% 3,75% 0,00%
Zeit 52,38% 38,10% 7,14% 2,38%
Schnelligkeit 45,00% 47,50% 6,25% 1,25%
Freundlichkeit 62,96% 34,57% 2,47% 0,00%
Behandlung Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft nicht zu
Ablauf 64,20% 30,86% 3,70% 1,23%
Ergebnisse 72,84% 22,22% 1,23% 3,70%
Ansprechpartner 71,60% 20,99% 4,94% 2,47%
Pflegepersonal Sehr Gut Gut Mittelmäßig Schlecht
Kompetenz 63,86% 32,53% 3,61% 0,00%
Zeit 55,42% 43,37% 1,20% 0,00%
Schnelligkeit 50,00% 46,43% 3,57% 0,00%
Freundlichkeit 67,86% 30,95% 1,19% 0,00%
Bereitschaft 60,00% 38,75% 1,25% 0,00%
LXXXVI
Unterkunft Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft nicht zu
Ausstattung 53,93% 44,94% 1,12% 0,00%
Lärm Tagsüber 9,09% 20,78% 19,48% 50,65%
Lärm Nachts 6,49% 10,39% 16,88% 66,23%
Sauberkeit Sehr Gut Gut Mittelmäßig Schlecht
Zimmer 44,83% 47,13% 8,05% 0,00%
Sanitäre Anlagen 37,80% 43,90% 14,63% 3,66%
Aufenthaltsräume 31,82% 62,12% 6,06% 0,00%
Mahlzeiten Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft eher nicht zu Trifft nicht zu
Geschmack 72,41% 25,29% 2,30% 0,00%
Vielfalt 74,70% 20,48% 4,82% 0,00%
Tagesablauf 73,17% 24,39% 2,44% 0,00%
Temperatur 73,17% 19,51% 6,10% 1,22%
LXXXVII
Station M
Ärzte M Sehr gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Kompetenz 59,46% 37,84% 2,70% 0,00%
Zeit 39,47% 52,63% 7,89% 0,00%
Schnelligkeit 27,78% 69,44% 2,78% 0,00%
Freundlichkeit 52,78% 44,44% 2,78% 0,00%
Behandlung M Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Ablauf 55,56% 38,89% 2,78% 2,78%
Ergebnisse 69,44% 25,00% 2,78% 2,78%
Ansprechpartner 70,27% 21,62% 2,70% 5,41%
Pflege M Sehr gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Kompetenz 54,05% 40,54% 5,41% 0,00%
Zeit 39,47% 57,89% 2,63% 0,00%
Schnelligkeit 31,58% 63,16% 5,26% 0,00%
Freundlichkeit 52,50% 45,00% 2,50% 0,00%
Bereitschaft 44,44% 52,78% 2,78% 0,00%
LXXXVIII
Unterkunft M Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Ausstattung 48,84% 48,84% 2,33% 0,00%
Lärm Tagsüber 14,29% 22,86% 22,86% 40,00%
Lärm Nachts 8,57% 14,29% 17,14% 60,00%
Sauberkeit M Sehr Gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Zimmer 47,62% 45,24% 7,14% 0,00%
Sanitäre Anlagen 32,43% 45,95% 21,62% 0,00%
Aufenthaltsräume 35,71% 57,14% 7,14% 0,00%
Mahlzeiten M Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Geschmacklich gut 78,57% 16,67% 4,76% 0,00%
Vielfalt 74,36% 20,51% 5,13% 0,00%
Tagesablauf 68,42% 26,32% 5,26% 0,00%
Temperatur 75,68% 18,92% 2,70% 2,70%
LXXXIX
Station C
Ärzte C Sehr gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Kompetenz 58,82% 35,29% 5,88% 0,00%
Zeit 59,46% 27,03% 8,11% 5,41%
Schnelligkeit 51,43% 34,29% 11,43% 2,86%
Freundlichkeit 69,44% 27,78% 2,78% 0,00%
Behandlung C Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Ablauf 63,89% 30,56% 5,56% 0,00%
Ergebnisse 69,44% 25,00% 0,00% 5,56%
Ansprechpartner 65,71% 25,71% 8,57% 0,00%
Pflege C Sehr gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Kompetenz 67,57% 29,73% 2,70% 0,00%
Zeit 66,67% 33,33% 0,00% 0,00%
Schnelligkeit 64,86% 32,43% 2,70% 0,00%
Freundlichkeit 80,00% 20,00% 0,00% 0,00%
Bereitschaft 68,57% 31,43% 0,00% 0,00%
XC
Unterkunft C Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Ausstattung 62,16% 37,84% 0,00% 0,00%
Lärm Tagsüber 6,06% 21,21% 18,18% 54,55%
Lärm Nachts 6,06% 9,09% 18,18% 66,67%
Sauberkeit C Sehr Gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Zimmer 44,44% 44,44% 11,11% 0,00%
Sanitäre Anlagen 44,44% 41,67% 8,33% 5,56%
Aufenthaltsräume 31,03% 65,52% 3,45% 0,00%
Mahlzeiten C Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Geschmacklich gut 72,22% 27,78% 0,00% 0,00%
Vielfalt 80,00% 20,00% 0,00% 0,00%
Tagesablauf 82,86% 17,14% 0,00% 0,00%
Temperatur 77,78% 16,67% 5,56% 0,00%
XCI
Station G
Ärzte G Sehr gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Kompetenz 88,89% 11,11% 0,00% 0,00%
Zeit 77,78% 22,22% 0,00% 0,00%
Schnelligkeit 88,89% 11,11% 0,00% 0,00%
Freundlichkeit 77,78% 22,22% 0,00% 0,00%
Behandlung G Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Ablauf 100,00% 0,00% 0,00% 0,00%
Ergebnisse 100,00% 0,00% 0,00% 0,00%
Ansprechpartner 100,00% 0,00% 0,00% 0,00%
Pflege G Sehr gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Kompetenz 88,89% 11,11% 0,00% 0,00%
Zeit 77,78% 22,22% 0,00% 0,00%
Schnelligkeit 66,67% 33,33% 0,00% 0,00%
Freundlichkeit 88,89% 11,11% 0,00% 0,00%
Bereitschaft 88,89% 11,11% 0,00% 0,00%
XCII
Unterkunft G Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Ausstattung 44,44% 55,56% 0,00% 0,00%
Lärm Tagsüber 0,00% 11,11% 11,11% 77,78%
Lärm Nachts 0,00% 0,00% 11,11% 88,89%
Sauberkeit G Sehr Gut in % Gut in % Mittelmäßig in % Schlecht in %
Zimmer 33,33% 66,67% 0,00% 0,00%
Sanitäre Anlagen 33,33% 44,44% 11,11% 11,11%
Aufenthaltsräume 22,22% 66,67% 11,11% 0,00%
Mahlzeiten G Trifft voll zu in % Trifft eher zu in % Trifft eher nicht zu in %
Trifft überhaupt nicht zu in %
Geschmacklich gut 44,44% 55,56% 0,00% 0,00%
Vielfalt 55,56% 22,22% 22,22% 0,00%
Tagesablauf 55,56% 44,44% 0,00% 0,00%
Temperatur 44,44% 33,33% 22,22% 0,00%
Ehrenwörtliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Benut-
zung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wört-
lich oder sinngemäß aus veröffentlichten Schriften entnommen wurden, sind als sol-
che kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in gleicher oder ähnlicher Form im Rahmen ei-
ner anderen Prüfung noch nicht vorgelegt worden.
Ort, Datum Unterschrift