Erster Ethik-Kodex der ANDA

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perspektiven 04/2014 pro care 5 © Springer-Verlag Erster Ethik-Kodex der ANDA Österreichs Patienten sollen von Vereinbarung profitieren Ethik soll die Erfordernisse von Effizienz und Effektivität der Leistungen im Ge- sundheitswesen ergänzen. Die Vereini- gung der Pflegedirektoren Österreichs (Austrian Nurse Directors Association, ANDA) hat daher kürzlich das erste Me- morandum mit dem ersten Ethik-Kodex für das österreichische Pflegemanage- ment veröffentlicht. Die Zufriedenheit der Bevölkerung Öster- reichs mit den Angeboten und Leistungen in den österreichischen Krankenhäusern ist untrennbar mit dem professionellen Handeln des Pflegemanagements und mit der hohen fachlichen Qualität und der menschlichen Zuwendung der Pflege- kräfte verbunden. „Gerade jetzt, wo der Sparzwang der öffentlichen Hand auch im Gesundheitswesen ganz stark spürbar wird und die gleichzeitige Leistungsver- dichtung durch ständig steigende Patien- tenzahlen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Pflegedienst zu erhöhten Belastungen führt, ist der richtige Zeit- punkt, zu den Erfordernissen von Effizienz und Effektivität der Leistungen auch ganz bewusst die „Säule der Ethik“ hinzu zu fü- gen!“, betont der Vorsitzende der ANDA, Mag. Karl Schwaiger. Damit soll einer Fehl- und Mangelversorgung, der Nicht- Beachtung von Patientenrechten, Proble- men in der Qualität der Leistungen mit Anstieg der Fehlerhäufigkeit und großer Verunsicherung der Patientinnen und Pa- tienten möglichst entgegengewirkt wer- den. Die wesentlichen ethischen Leitsätze sollen die grundlegende Haltung des Den- kens und Handelns der Menschen im Krankenhaus prägen. Diese Leitsätze for- mulierte die Vereinigung der Pflegedirek- toren Österreichs in Anlehnung an den europäischen Ethik-Basis-Kodex und ver- einbarte dabei auch gleich, diese in der täglichen praktischen Arbeit zu beachten. Der Sprecher der Patientenanwälte Ös- terreichs, Dr. Gerald Bachinger, bewertet diese Initiative der ANDA äußerst positiv und wünscht sich ähnliche ethische Refle- xionen auch von den anderen Berufsgrup- pen im Gesundheitswesen. Um das Span- nungsfeld zwischen Bedürfnissen der Patienten, der eigenen Berufsgruppe und der Krankenhausträger bestmöglich zu er- füllen, seien nicht nur detaillierte rechtli- che Spielregeln und interne Anweisungen notwendig, sondern auch eine grundle- gende ethische Orientierung und ein „Kompass“ für die fachliche Professionali- tät. Vor allem aus Sicht der Patienten sei die Ethikkodex-Initiative der ANDA sehr zu begrüßen. Für die Präsidentin des Österreichi- schen Gesundheits- und Krankenpflege- verbands (ÖGKV), Ursula Frohner, ist der im Memorandum enthaltene Ethik-Kodex ein eindrucksvolles Zeichen für „die zent- rale Rolle und die hohe Verantwortung, die das Pflegemanagement und die Pfle- gedirektoren in den Krankenanstalten Ös- terreichs für die Patientinnen und Patien- ten, sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegedienst übernehmen“. Dies verdeutliche umso mehr, dass die Verankerung der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren als wichtiger Teil der kol- legialen Führung in den Krankenanstalten unverzichtbar sei, so Frohner. n Quelle: Presseinformation ANDA Weil die Ökonomie sich immer mehr in den Vordergrund zu drüngen scheint, haben die Pflegedirektoren Österreichs einen Ethikkodex verabschiedet Photo: © Reinhold Föger / fotolia.com Die Vereinigung der Pflegedirektoren Österreichs (Austrian Nurse Directors Association, ANDA) ist ein nationales Netzwerk für das Pflegemanagement in Österreich. Die Pflegedirektoren der Krankenhäuser in Österreich sind für die pflegerische Versorgung von jährlich ca. 2,8 Mio Patientinnen und Patienten in den österreichischen Krankenanstalten verantwortlich. Ebenso sind sie für mehr als 65.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflege- dienst als Führungskräfte für die professionelle Organisation, die fachliche, organisatorische und dienst- sowie berufsrechtliche Führung verantwortlich. SpringerMedizin.at Weitere Informationen unter: www.SpringerMedizin.at/

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perspektiven

04/2014pro care 5© Springer-Verlag

Erster Ethik-Kodex der ANDA

Österreichs Patienten sollen von Vereinbarung profitieren

Ethik soll die Erfordernisse von E�zienz und E�ektivität der Leistungen im Ge-sundheitswesen ergänzen. Die Vereini-gung der P�egedirektoren Österreichs (Austrian Nurse Directors Association, ANDA) hat daher kürzlich das erste Me-morandum mit dem ersten Ethik-Kodex für das österreichische P�egemanage-ment verö�entlicht.

Die Zufriedenheit der Bevölkerung Öster-reichs mit den Angeboten und Leistungen in den österreichischen Krankenhäusern ist untrennbar mit dem professionellen Handeln des P�egemanagements und mit der hohen fachlichen Qualität und der menschlichen Zuwendung der P�ege-kräfte verbunden. „Gerade jetzt, wo der Sparzwang der ö�entlichen Hand auch im Gesundheitswesen ganz stark spürbar wird und die gleichzeitige Leistungsver-dichtung durch ständig steigende Patien-tenzahlen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im P�egedienst zu erhöhten Belastungen führt, ist der richtige Zeit-punkt, zu den Erfordernissen von E�zienz und E�ektivität der Leistungen auch ganz bewusst die „Säule der Ethik“ hinzu zu fü-gen!“, betont der Vorsitzende der ANDA, Mag. Karl Schwaiger. Damit soll einer Fehl- und Mangelversorgung, der Nicht-Beachtung von Patientenrechten, Proble-men in der Qualität der Leistungen mit Anstieg der Fehlerhäu�gkeit und großer Verunsicherung der Patientinnen und Pa-tienten möglichst entgegengewirkt wer-den. Die wesentlichen ethischen Leitsätze sollen die grundlegende Haltung des Den-kens und Handelns der Menschen im Krankenhaus prägen. Diese Leitsätze for-mulierte die Vereinigung der P�egedirek-toren Österreichs in Anlehnung an den europäischen Ethik-Basis-Kodex und ver-

einbarte dabei auch gleich, diese in der täglichen praktischen Arbeit zu beachten.

Der Sprecher der Patientenanwälte Ös-terreichs, Dr. Gerald Bachinger, bewertet diese Initiative der ANDA äußerst positiv und wünscht sich ähnliche ethische Re�e-xionen auch von den anderen Berufsgrup-pen im Gesundheitswesen. Um das Span-nungsfeld zwischen Bedürfnissen der Patienten, der eigenen Berufsgruppe und der Krankenhausträger bestmöglich zu er-füllen, seien nicht nur detaillierte rechtli-che Spielregeln und interne Anweisungen notwendig, sondern auch eine grundle-gende ethische Orientierung und ein „Kompass“ für die fachliche Professionali-tät. Vor allem aus Sicht der Patienten sei die Ethikkodex-Initiative der ANDA sehr zu begrüßen.

Für die Präsidentin des Österreichi-schen Gesundheits- und Krankenp�ege-verbands (ÖGKV), Ursula Frohner, ist der im Memorandum enthaltene Ethik-Kodex ein eindrucksvolles Zeichen für „die zent-rale Rolle und die hohe Verantwortung, die das P�egemanagement und die P�e-gedirektoren in den Krankenanstalten Ös-terreichs für die Patientinnen und Patien-ten, sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im P�egedienst übernehmen“. Dies verdeutliche umso mehr, dass die Verankerung der P�egedirektorinnen und P�egedirektoren als wichtiger Teil der kol-legialen Führung in den Krankenanstalten unverzichtbar sei, so Frohner. n

Quelle: Presseinformation ANDA

 Weil die Ökonomie sich immer mehr in den Vordergrund zu drüngen scheint, haben die Pflegedirektoren Österreichs einen Ethikkodex verabschiedet

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Die Vereinigung der Pflegedirektoren Österreichs (Austrian Nurse Directors Association, ANDA) ist ein nationales Netzwerk für das Pflegemanagement in Österreich. Die Pflegedirektoren der Krankenhäuser in Österreich sind für die pflegerische Versorgung von jährlich ca. 2,8 Mio Patientinnen und Patienten in den österreichischen Krankenanstalten verantwortlich.Ebenso sind sie für mehr als 65.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflege-dienst als Führungskräfte für die professionelle Organisation, die fachliche, organisatorische und dienst- sowie berufsrechtliche Führung verantwortlich.

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