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Research Collection Doctoral Thesis Versuch zur zahlenmässigen Erfassung der Qualität von Waldbeständen Author(s): Mikulka, Bohuslav Publication Date: 1955 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000089050 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection . For more information please consult the Terms of use . ETH Library

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Research Collection

Doctoral Thesis

Versuch zur zahlenmässigen Erfassung der Qualität vonWaldbeständen

Author(s): Mikulka, Bohuslav

Publication Date: 1955

Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000089050

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Prom. Nr. 2424/§

Versuch zur zahlenmäßigen Erfassung

der Qualität von Waldbeständen

Von der

Eidgenössischen Technischen Hochschule

in Zürich

zur Erlangung der Würde

eines Doktors der Technischen Wissenschaften

genehmigte

Promotionsarbeit

vorgelegt von

BOHUSLAV MIKULKA

dipl. Forstingenieur der Hochschule für Bodenkultur in Wien

Referent: Herr Prof. Dr. H. Leibundgut

Korreferent: Herr Prof. Dr. A. Linder

1955

Verlagsanstalt Buchdruckerei Konkordia Winterthur

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Sonderabdruck aus den

«Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das forstliche Versucbswesen »

XXXI. Band, 2. Heft

Zürich 1955

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INHALTSVERZEICHNIS

Versuch zur zahlenmäßigen Erfassung der Qualitätvon Waldbeständen

Von Bohuslav Mikulka

(aus dem Institut für Waldbau der Eidg. Teehn. Hochschule in Zürich)

Seite

Vorwort 349

I. Einleitung und Problemstellung 350

1. Zielsetzung im Wirtschaftswalde 350

2. Bisherige Versuche zur Erfassung der Baum- und Bestandesqualität 351

3. Problemstellung 353

II. Methodisches und Untersuchungsplan 355

1. Festlegung der Begriffe und Begründung der Untersuchungsmethode 355

2. Untersuchungsplan und Untersuchungsobjekte 362

III. Qualität der Buche 363

1. Einfluß der Teilqualität auf die Güte 363

2. Ansprechen der Güte am stehenden Baum 368

3. Einfluß der Güte auf den Erlös 372

4. Aufstellen und Prüfen eines Gütetarifes 374

IV. Qualitätserfassung durch Vollaufnahme ganzer Bestände.... 381

1. Vollaufnahme der Bestände 381

2. Auswirkungen der Auslesedurchforstung auf den Qualitäts- und Wert¬

zuwachs in Versuchsflächen 387

3. Rechnungsbeispiel für die Bedeutung der fachgemäßen Anzeichnungder Durchforstungen 405

V. Qualitätserfassung durch Stichproben 408

1. Grundsätzliches 408

2. Zahlenbeispiel 409

VI. Folgerungen'

414

VII. 1. Resume 416

2. Summary 418

VIII. Literatur 420

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Versuch zur zahlenmäßigen Erfassung der

Qualität von Waldbeständen

Von Bohuslav Mikulka

(aus dem Institut für Waldbau der Eidg. Techn. Hochschule in Zürich)

Vorwort

Der Abschluß meiner forstwirtschaftlichen Studien in Brunn wurde durch die un¬

glücklichen Ereignisse des Jahres 1948 verunmöglicht, und ich wurde gezwungen, meine

Ausbildung im Ausland abzuschließen. Die Hochschule für Bodenkultur

in Wien bot mir bis zum Diplomabschluß die Möglichkeit dazu. An der Eidgenös¬sischen Technischen Hochschule in Zürich fand ich Gelegenheit, mich

weiterzubilden und zu spezialisieren. Ich bin den beiden Hochschulen für alles, was sie

mir geboten haben, sehr dankbar.

Ganz besonderen Dank schulde ich der «A ssociation du College de

l'Europe Libre», die mir die notwendigen Geldmittel zur Verfügung stellte.

Verständnis und Hilfe fand ich stets beim Präsidenten des Schweizerischen Schul¬

rates, Herrn Prof. Dr. Hans P a 11 m a n n,sowie bei zahlreichen Freunden und Be¬

kannten. Insbesondere schulde ich Dank Herrn Dr. Hans Boßhardt, Sekretär des

Schweizerischen Schulrates, sowie Frau Bertha und Herrn Dr. Marcel Fischer in

Zürich.

Herrn Prof. Dr. Alfred Kurth, Direktor der Eidgenössischen Anstalt für das forst¬

liche Versuchswesen, verdanke ich die Aufnahme der Arbeit in die Mitteilungen dieser

Anstalt.

Die Anregung zu der vorliegenden Arbeit bekam ich anfangs 1952 von Herrn Pro¬

fessor Dr. Hans Leibundgut, dem ich für die Leitung und wertvolle Unterstützung

bei der Bearbeitung des Themas den größten Dank schulde. Herrn Prof. Dr. Arthur

Linder danke ich für die Klärung \ erschiedener Fragen der math.-statistischen Aus¬

wertung, sowie für seine vielen Ratschläge und die Hilfe, auf die ich stets zählen konnte.

Meine Aufnahmen im Sihlwald fanden das größte Verständnis bei Herrn Stadtforst¬

meister Paul Gugelmann. Wertvolle Ratschläge verdanke ich auch Herrn Dr. Her¬

mann T r o m p.

Das Zahlenmaterial aus Schaffhausen, auf das mich Herr Prof. Dr. Hermann K n u -

c h e 1 aufmerksam machte, wurde mir von Herrn Stadtforstmeister Frank Schade-

349

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1 i n zur Verfügung gestellt. Herr dipl. Math. Alois K ä 1 i n hat mit mir den Abschnitt V

nach mathematischen Gesichtspunkten freundlicherweise besprochen. Herr Assistent

Dr. Enrique M a r c e t und Herr Kurt E i b e r 1 e korrigierten das Manuskript. Herrn

Dr. Jean-Bernard Chappuis verdanke ich die französische und Herrn Forstinge¬nieur Walter W. Jeffrey die englische Zusammenfassung.

Bei meinen Freunden am Institut für Waldbau der ETH fand ich immer Verständnis

und Hilfsbereitschaft.

Unterstützung fand ich bei Herrn Prof. Dr. Hans B u r g e r, ehem. Direktor der Eid¬

genössischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen. Allen Angestellten dieser Anstalt,

des Lehrrevieres der ETH und der Stadtforstverwaltung Zürich, sowie einigen slowa¬

kischen und tschechischen Kollegen, die mir bei der Arbeit behilflich waren, oder mit

denen ich verschiedene Fragen diskutieren konnte, möchte ich hier meinen herzlichsten

Dank abstatten.

Das gestellte Thema war anspruchsvoll und vielseitig. Die vorliegende Abhandlungkann deshalb nicht eine vollständige Lösung bringen; sie möchte vielmehr einen Weg

aufzeigen, der allerdings vor einer allgemeinen praktischen Anwendung weiter ausge¬

baut werden muß. Wenn sich diese Arbeit als brauchbar erweist, möge sie der Aus¬

druck meiner tiefen Dankbarkeit sein gegenüber meinen Eltern und allen freundlichen

Helfern im Ausland, welche mir den Abschluß meiner Ausbildung und die Vertiefungmeines fachlichen Wissens ermöglichten und damit wesentliche Voraussetzungen für

meine berufliche Zukunft schufen.

I. Einleitung und Problemstellung

1. Zielsetzung im Wirtschaftswald

Das Ziel des Waldbaues im Wirtschaftswald besteht darin, die Holzproduk¬tion dauernd (nachhaltig), bestmöglich und wirtschaftlich rationell zu gestalten. Ob

dieses Ziel tatsächlich eingehalten wurde, muß von Zeit zu Zeit überprüft werden. Da¬

bei überwacht die Forsteinrichtung insbesondere die Nachhaltigkeit der Produktion

und die Vorratshaltung. Die Feststellung, ob die Produktion rationell war, ist vor allem

Aufgabe der Betriebsbuchhaltung.Die Ueberwachung der waldbaulichen Arbeit im engeren Sinne, vor allem der Aus¬

wirkungen der waldbaulichen Planung, der Baumartenwahl, der Bestandeserziehung,der Verjüngungstechnik, der Düngung usw., also die Überprüfung, ob die Produktion

die quantitativ und qualitativ bestmögliche war, erfolgte bisher meist sehr mangelhaftund nur gutachtlich durch den Waldbauer. Die Versuche, die Wirkungen der Be¬

standeserziehung zahlenmäßig zu erfassen, erstreckten sich hauptsächlich auf die Mas¬

senleistung, wobei bisher im allgemeinen kein Einfluß auf die Massenproduktion nach¬

gewiesen werden konnte.

350

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Deshalb richtet die Bestandeserziehung seit längerer Zeit zunehmend und ausschlie߬

lich ihr Augenmerk auf die Steigerung der Qualität der Holzpro¬duktion. In der Schweiz wird die qualitativ bestmögliche Holzproduktion allgemeinnach den Grundsätzen der Auslesedurchforstung von Schädelin angestrebt( S c h ä d e 1 i n 57, L e i b u n d g u t 33, 34, 35, 36).

Die Kontrolle des Erfolges dieser Bestrebungen ist dadurch erschwert, daß die Holz¬

produktion, also der tatsächlich erzeugte Zuwachs, nicht mit der Nutzung identisch ist.

Das Produkt kann vom Produktionsmittel, dem Baum, nicht getrennt werden.

Die bestmögliche Gestaltung der Holzproduktion durch die Bestandeserziehung ist dar¬

in zu sehen, daß der Nutzungseingriff die zukünftige Produktion, d. h. den Zuwachs an

Masse, in die Richtung der den größten Reinerlös sichernden Sortimente lenkt. Der Er¬

folg dieser Bestrebungen erfaßt mithin einen wesentlichen Teil des waldbaulichen Er¬

folges.

2. Bisherige Versuche zur Erfassung der Baum- und

Bestandesqualität

Man unterscheidet im Waldbau allgemein die Massen- und die Wertproduktion. Die

Massenproduktion wird in Silven, Tariffestmetern oder Festmetern (m3) gemessen, die

Wertproduktion im Geldwert ausgedrückt. Diese kann außerdem durch den mengen¬

mäßigen Anteil der Sortimente angegeben werden. Während wir die Massenerzeugung

verhältnismäßig leicht erfassen können und darüber im allgemeinen auch gut unter¬

richtet sind, bereitet die Bestimmung der Werterzeugung schon wegen den schwanken¬

den Holzpreisen und Sortimentserlösen große Schwierigkeiten. Eine feste Preisbasis

ist deshalb Voraussetzung irgendwelcher Vergleiche ( M u n d t 47.)Bei der Erfassung der Wertproduktion gehen daher die meisten Autoren von den

erzeugten Sortimenten aus. Als das die Sortimente erzeugende Produktionsmittel be¬

trachten sie entweder den ganzen Bestand (z.B. Busse 7, Fluryl3, Haehn-

le 17, Lang 31, Rothkegel 55, Wiedemann 65, Wobst 68) oder den

Einzelbaum (Mitscherlich 46, Mundt 47, Olberg 50, Ostwald 51,

Ulm e r 62, Vene t 63).Dabei gaben verschiedene Gründe Anlaß zur Erfassung der Wertproduktion, näm¬

lich:

a) Einrichtungsgesichtspunkte bei den frühesten und zahlreichsten Ar¬

beiten.

(Zum Beispiel Arnswald 2, Güde 16, Kirchner 25, Kunkel e 29,

Loetsch42, M u n d t 47, Olberg49,50, Schirmer58, Wobst68),und Bilanz- und Buchhaltungsgesichtspunkte(Eberbach 9, Hönlingerl9, Jäckle 21, K r e n n 28, Lemmel 40,

Stephani 59).Die Forsteinrichter wollten die Nachhaltigkeit wertmäßig gewährleisten und

den Etat nicht nur mengenmäßig, sondern auch wertmäßig festlegen. In der forst-

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liehen Buchhaltung und Bilanzierung benötigt man den Anlagewert der Bestände

a's Grundlage für Erfolgsrechnungen.

b) In Wirtschaftswäldern der Vereinigten Staaten von Nordamerika und von Afrika

waren die Verbraucher bestrebt, verbindliche Qualitätsnormen für den

Markt und damit auch Grundlagen für die Erfassung der Wertproduktion aufzu¬

stellen. (Cermak and ZenatyS, Fechner 11.) Auch in Europa finden

wir diese Gesichtspunkte u. a. bei J a n k a (22) und Mayer-Wegelin (44).

c) Der Waldbau befaßte sich zeitlich eher spät mit der zahlenmäßigen Erfassungder Wertproduktion, obwohl sie die Grundlage bietet zur Beurteilung seines Arbeits¬

erfolges. Vorerst beschränkte sich die Qualitätsansprache auf Samenerntebestände

(Jansen enBrockhuizen 23, L a n g n e r 32) und Rassenuntersuchungen

(Busse und Troeger 6, Fischer 12). Erst in der neuesten Zeit verstärkte

sich das Bestreben, den Erfolg der Wa 1 d p f 1 e g e zu messen. (Ass¬

mann 1, Burger 4, Leibundgut 33, 34, 37, 38, Pechmann 53,

S c h ä d e 1 i n 57, Wiedemann 66).

Die zeitliche Reihenfolge Fortseinrichter — Verbraucher — Waldbauer zeigt eine Verken¬

nung der tatsächlichen Zusammenhänge und der Wichtigkeit der ganzen Frage. Der

Waldbauer, der die Ziele und natürlichen und ökonomischen Grenzen der Produktion

am besten kennen muß und die Produktion durch seine Maßnahmen beeinflußt, ist in

erster Linie befugt, im Einvernehmen mit dem Verbraucher Qualitätsnormen aufzu¬

stellen. Diese können dann auch für die Forsteinrichtung und Waldwertrechnung weg¬

leitend sein.

Die Versuche zur zahlenmäßigen Qualitätserfassung waren bisher durch folgendeUmstände erschwert:

a) Die Vorratsermittlung geschah vielfach bloß auf der Grundlage von Schätzungen.

b) Die vorhandenen Grundlagen (z. B. Sortimentstafeln) sind hauptsächlich auf die

Sortimentserzeugung reiner, gleichaltriger Bestände beschränkt.

c) Die angegebenen Qualitätsmerkmale beschränken sich meistens auf die lokal ein-

gelebten Gebräuche des Rundholzhandels.

d) Bei der Beurteilung der Zuwachsleistung wurde der Beziehung Quantität zur

Qualität kaum Rechnung getragen.

e) Die bisherigen Methoden geben über die Qualität meist keine vergleichbarenZahlen.

f) Die Werte wurden durchgehend von den Marktwerten übernommen, so daß die Be¬

wertung der qualitätsmäßig gut beschaffenen Zukunftsbäume geringer Dimension

weitgehend ausfällt, obwohl diese für die Beurteilung des waldbaulichen Erfolgesund auch für den Wert der zukünftigen Erzeugung ausschlaggebend sind.

g) Die Bewertungen beruhen meist nicht auf waldbaulichen Erwägungen. Es wurde

deshalb der «Wert» nicht von der «Güte» unterschieden, d. h. von der Fähigkeit,Wert zu erreichen.

h) Die bisher theoretisch abgeleiteten «Qualitätskoeffizienten» eignen sich nur für

denjenigen Spezialzweck, für den sie geschaffen wurden, nicht aber für waldbau-

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liehe Belange. Zum Beispiel genügt die Formel «Schnittwarenmenge x Schnittholz¬

preis abzüglich Fällungs-, Transport- und Schnittkosten» dem Handel und der In¬

dustrie, nicht aber dem Waldbau,

i) Vor allem bestehen große Schwierigkeiten bei der Erfassung der Qualität in un¬

gleichaltrigen Mischbeständen und bei großen Bonitätsunterschieden auf kleiner

Fläche, wie dies in Gebirgsländern meist der Fall ist. Darin liegt auch der Grund,

weshalb in der Schweiz mit vorwiegend durchgehender Kluppierung der Bestände

die Qualität bisher bei den Vorratsaufnahmen nicht erfaßt wurde, obwohl diese Not¬

wendigkeit besonders für den Femelschlag- und Plenterbetrieb längst durch Bur¬

ger (5), Knuchel (26),Kurth (30), Leibundgut (33,39) und S c h ä -

delin (57) hervorgehoben wurde.

Die im Ausland entwickelten Methoden sind aus den erwähnten Gründen auf die Ge-

birgsverhältnisse und gemischte, ungleichaltrige Wälder nicht übertragbar. Es müssen

für die Qualitätserfassung unter diesen Verhältnissen besondere Grundlagen entwickelt

und erprobt werden.

3. Problemstellung

Mit den bisherigen Ausführungen dürfte hinreichend begründet sein, weshalb die

Qualitätsuntersuchungen das zentrale Arbeits- und Forschungsgebiet unseres Institutes

berühren.

Es wurde daher der vorliegenden Untersuchung folgende Aufgabe zugrunde¬

gelegt:Es ist theoretisch abzuklären und am einfachen Bei¬

spiel zu erproben, ob im W i r t s c h a f t s w a 1 d e auf praktischanwendbare Weise und in Verbindung mit der Kontroll¬

methode die Qualitäts- und Wertveränderungen zahlen¬

mäßig erfaßt werden können.

Zum vorneherein waren wir uns klar darüber, daß sich die in erster Linie metho¬

dische Untersuchung auf eine einzige Baumart und einfache Verhältnisse beschrän¬

ken mußte. Die Untersuchung bezieht sich vor allem auf folgende Teilfragen :

1. Welches sind die am stehenden Baum zahlenmäßig erfaßbaren Qualitäts- und Wert¬

merkmale ?

2. Welche Bedeutung ist diesen einzelnen Qualitätsmerkmalen beizumessen?

3. Wie kann die Gesamtqualität eines Baumes zahlenmäßig erfaßt werden?

4. Wie kann die Qualität ganzer Bestände erfaßt werden?

a) Genügt die Wahl von Stichproben?

b) Auf welche Weise sind diese auszuwählen?

5. Welche praktischen Möglichkeiten für den Waldbau und für die Forsteinrichtung

ergibt die Qualitäts- und Werterfassung nach der entwickelten Methode?

2)353

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Zur Lösung dieser Probleme wurde wie folgt vorgegangen:

1. Theoretische Behandlung des Problems mit Festlegung der Begriffe.2. Praktische Untersuchung anhand ausgewählter Beispiele:

a) Untersuchung von Einzelbäumen.

b) Untersuchung ganzer Bestände.

3. Untersuchung über die Eignung von Stichproben für die Qualitätsaufnahme.

Diese Untersuchung geht also von rein waldbaulichen Gesichtspunkten aus.

Gegenüber den verschiedenen Methoden der Waldwertschätzung unterscheidet sie sich

durch:

a) die Zielsetzung, indem man die Veränderungen der Qualität des Vorrates und des

Zuwachses der Einzelbäume und ganzer Bestände bestimmen will, ohne die Kosten

zu berücksichtigen. Trotzdem können die gewonnenen Angaben sekundär der Wald¬

wertschätzung dienen.

b) Die Waldwertschätzung liefert Angaben, welche stark subjektiven Einflüssen unter¬

liegen und nur für einen bestimmten Zustand und bestimmte Bedingungen einmalig

gelten.

c) Bei der zu entwickelnden Methode der Qualitäts- und Werterfassung wird von

einem festen Wirtschaftsziel ausgegangen und die gewonnenen Zahlen sollen die

Annäherung zu diesem angeben. Sie steht deshalb der Kontrollmethode näher als

der Waldwertschätzung und ist als Ergänzung zu jener gedacht.

Die ersten Versuche zur Lösung der gestellten Aufgabe zeitigten, wie erwartet, daß die

eingehende Untersuchung mehrerer Baumarten den Rahmen einer Promotionsarbeit

weit übersteigt. Die Untersuchung beschränkt sich deshalb auf die Buche.

Für die Wahl der Buche sprachen folgende Gründe:

a) Die Sortimente weisen große Preisdifferenzen auf.

b) Der Einfluß verschiedener morphologischer Merkmale auf die Preisbildung ist sehr

groß.

c) Die wichtigsten Qualitätsmerkmale sind deutlich erkennbar.

d) Mehr oder weniger natürliche, geeignete, pflanzensoziologisch untersuchte Bestände

sind in der unmittelbaren Nähe von Zürich vorhanden.

e) Insbesondere standen geeignete Versuchsflächen und Vergleichsflächen des Insti¬

tutes für Waldbau und der Forstlichen Versuchsanstalt zur Verfügung.

Die Eignung der Buche für die Qualitätsuntersuchungen geht auch daraus hervor, daß

Schädelin (57) für die Entwicklung seines Erziehungsbetriebes diese Baumart ge¬

wählt hat. Ebenso haben andere Autoren (Arnswaldt3, G a d o w 15, Henrik-

sen 18, H u f n a g 1 20, Kirchner 25, Krahl-Urban27, Mayer-We¬

ge 1 i n 43, 44, 45, M i t s c h e r 1 i c h 46, W i e d e m a n n 66) mit der Buche ge¬

arbeitet. Sehr geeignet wären auch die Föhre, Eiche oder Esche, die aber in der Nähe

von Zürich in geeigneten Beständen fehlen. Andere Baumarten wie die Fichte, zeigen

dagegen den Einfluß der waldbaulichen Behandlung auf die Qualität weniger offen¬

sichtlich.

354

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Die Untersuchung wurde aber so durchgeführt, daß die gleiche Methode grund¬sätzlich auch auf andere Baumarten Anwendung finden könnte. Alle Untersuchungenüber die Qualität und den Wert der Einzelbäume wurden im Sihlwald der Stadt Zürich

ausgeführt, wo auch die Möglichkeit bestand, Überprüfungen am gefällten Holz vorzu¬

nehmen. Ebenso beziehen sich Versuche zur Anwendung der Qualitätserfassung stehen¬

der Bestände auf diesen Wald. Außerdem diente der Lehrwald Albisriederberg der ETH

für einige Aufnahmen.

Die die Buche in den aufgenommenen Flächen begleitenden Baumarten (Esche,

Berg-, Spitzahorn, Hagebuche, Kirschbaum, Ulme, Fichte, Tanne) wurden nur soweit

herangezogen, als es die Darstellung des Bestandesbildes erforderte.

II. Methodisches und Untersuchungsplan

1. Festlegung der Begriffe und Begründung der

Untersuchungsmethode

Die Holzproduktion wird dem Markte ausgeformt in Sortimente zugeführt. Wie

wichtig es ist, neben der Masse auch die Qualität zu berücksichtigen, zeigt die Darstel¬

lung des Erlöses für das angefallene Buchenholz der Durchforstung 1951 in der Ab¬

teilung Hub des Lehrwaldes (Darst. 1). Aus der Darstellung geht hervor, daß schon

25 % der Masse 50 % des Wertes, bzw. 50 % der Masse 75 % des Wertes ausmachen

können. Die Wichtigkeit der Qualität für die Wertermittlung wird dadurch deutlich

beleuchtet.Darst. 1

% des Wertes

-90 j>.ygj£~

80 50\d$r Masse entsprich75% des Wertes >

~

-60 jtfr

-40 /[%/

^7-20 s/

V Brennhob

i >

% der Masse 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Zusammenhang des Massen- und Wertanteiles. Buchen aus dem Durchforstungsmaterial 1951/52 aus

einem 80-100jährigen Mischbestand der Abt. Hub des Lehrreviers der ETH.

Die Güte (a, n, f) wurde nicht ausgeschieden.

Dementsprechend wird im folgenden stets unterschieden zwischen Masse, d. h. Mengein sv (m3) und Zweckqualität, welche die Form, Dimension und äußerlich erkennbaren

Eigenschaften der Holzmasse zum Ausdruck bringt.Unter Zweckqualität werden also die gesamten Eigenschaften verstanden,

welche einen bestimmten Verwendungszweck erlauben.

Als Teilqualitäten bezeichnen wir die einzelnen wertbestimmenden Eigen¬

schaften, wie Astigkeit, Geradschaftigkeit usw. mit Ausnahme der Dimension.

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Da die Zweckqualität eine bestimmte Dimension voraussetzt, unterscheiden wir von

ihr die Güte als Gesamtausdruck aller Teilqualitäten, d. h. aller wertbestimmenden

Eigenschaften mit Ausnahme der Dimension.

Auf Grund der Erfahrung können wir im Sihlwald für Buchen das bestmögliche

Pflegeziel damit umschreiben, daß ein möglichst großer Anteil des Zuwachses

an solchen Bäumen angelegt wird, welche auf einer Schaftlänge von 15 m die für die

«-Qualität der handelsüblichen Sortimente erforderlichen Teilqualitäten aufweisen. Im

weiteren soll der Anteil des Zuwachses der «-Qualität gegenüber der /-Qualität und dem

Brennholz möglichst erhöht werden. Sortimente, die in kleineren Mengen anfallen und

deren Preise am Rahmen der «-/-Sortimente liegen, z. B. Schwellen, werden nicht

besonders berücksichtigt und entsprechenden anderen Sortimenten zugeordnet.Einen Maßstab für die Wertschätzung der Sortimente lie¬

fern uns die erzielten Preise. Diese entstehen auf dem freien Markte durch das Zu¬

sammenwirken von Angebot und Nachfrage. Wenn wir unserer Betrachtung die Wirt¬

schaftsperiode zugrundelegen, wird das Angebot weitgehend durch den Hiebsatz be¬

stimmt. ( T romp 60 S. 10, 61 S. 2.) Es können deshalb höchstens kurzfristig im

Rahmen des Hiebsatzes Änderungen zur Berücksichtigung der jährlichen Marktlage er¬

folgen. Die Nachfrage schwankt dagegen stark, und zwar weniger wegen einer Ände¬

rung der Verwendungszwecke, als mengenmäßig durch den zeitlich verschiedenen Be¬

darf und die importbedingte Konkurrenz ausländischen Holzes. Ohne Änderung der

Zweckqualität läßt daher das Verhältnis des ziemlich konstanten Angebotes und der

mengenmäßig ändernden Nachfrage die Sortimentspreise stark schwanken. Daß für

längere Zeiträume auch andere Ursachen Preisschwankungen verursachen können, sei

nur nebenbei erwähnt.

Die allgemeine Erfahrung und die Holzpreisstatistik ( M u n d t 47, S. 342, 0 s t -

w a 1 d 52 S. 124, R o t h k e g e 1 55 S. 95 und 44, R u b n e r 56, S c h i r m e r 58

S. 33, 34) lehren aber, daß zwischen den erzielten Preisen für Sortimente ziemlich feste

Relationen bestehen, was vor allem auch damit zusammenhängt, daß sich die Hiebsätze

(Angebot) und die Verwendungszwecke nur langsam ändern.

Für die Schweiz bestätigen die Untersuchungen von Tromp (60, 61 S. 10), die

Darstellungen der Erlöse für Holzsortimente in Schaffhausen von 1864 bis 1953 (Dar¬

stellung 2), sowie einige Preisangaben aus dem Sihlwald (70) diese Zusammenhänge.Es liegt daher nahe, diese ziemlich konstanten Relationen als Basis für Wertbestimmun¬

gen zu gebrauchen.Der gegenseitige Tauschwert der Sortimente wird am besten auf 1 m3 Brennholz als

1 Werteinheit (WE) bezogen. Dadurch wird es möglich, einen zahlenmäßigen Aus¬

druck für die Zweckqualität zu finden. Die besondere Zweckqualität gelangt danach

durch den Mehr-Marktwert im Vergleich zum Brennholzwert zum Ausdruck.

Die Zweckqualität ist eine Funktion

a) der Dimension. Sie wird angegeben durch die Dimensionsklasse, welche die

Verwendungsfähigkeit und insbesondere die Sortimentsausbeute mitbestimmt.

b) der Güte (a, n, /), welche die Verwendungsmöglichkeit hauptsächlich angibt.

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Bu - Nutzholzpreis

Bu - Nutzholzpreis

Brennholzpreis

Wald der Einwohnergemeinde Schaffhausen. Entwicklung des Buchennutzholzpreises in Franken

und im Verhältnis zum Brennholzpreis 1864- 1953. Der Regressionskoeffizient der durchschnittlichen

jährlichen Zunahme der Relation Bu-Nutzholzpreis zum Brennholzpreis weicht mit

t = 3,645 > «o,001 = 3,416 stark gesichert von 0 ab.

Die Zweckqualität erlangt durch die Angabe des effektiven Mehrwertes gegen¬

über Brennholz einen absoluten Ausdruck. Sie kann daher angegeben werden in Brenn¬

holzeinheiten (Werteinheiten WE). Sie nimmt mit zunehmenden Durchmessern all¬

mählich zu.

Die Güte dagegen (z. B. a, n) ergibt sich aus dem Vorhandensein bestimmter Teil¬

qualitäten, wie Geradschaftigkeit, Astreinheit, Beulen- und Fehlerfreiheit usw. und än¬

dert beim Vorhandensein aller notwendigen Teilqualitäten sprunghaft.Da die Dimension neben dem Standort und der soziologischen Stellung des Baumes

weitgehend eine Funktion des Alters ist, interessiert uns in erster Linie die Güte.

Für die Erfassung der Güte stehender Bäume sollten die später bei

der Sortimentsbildung am liegenden Stamm wesentlichen Merkmale mit hinreichender

Sicherheit beurteilt werden können. Im Hinblick darauf, daß bei der Buche vorwiegendStammabschnitte zur Verwertung gelangen und die Länge um etwa 5 m praktisch keine

Beschränkung der Verwendung mit sich bringt, liegt es auf der Hand, den stehenden

Baum in 5 m langen Stammabschnitten anzusprechen. Selten weisen mehr als drei

5-m-Abschnitte eine hohe Zweckqualität auf. Auch ist in dieser Höhe am Stamm die

waldbauliche Beeinflussung der Stammqualität begrenzt. Aus diesen Gründen beschrän¬

ken wir uns im folgenden auf die Stammlänge von 15 m. Es ist aber selbstverständlich,

daß auf anderen Standorten oder bei anderen Baumarten die beurteilte Schaftlänge von

Fall zu Fall geändert werden könnte.

Bei der waldbaulichen Ansprache stehender Bäume spielen nament¬

lich zwei Gesichtspunkte eine wichtige Rolle:

a) Bäume, welche eine bestimmte Güte aufweisen, aber erst später durch das Dicken¬

wachstum ein entsprechendes Sortiment geben können, müssen nach dem zu e r -

wartenden Tauschwert eingeschätzt werden.

357

Darst. 2

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b) Kranke, d. h. insbesondere angefaulte oder stark beschädigte Bäume, die zwar

heute noch einen bestimmten Marktwert darstellen, aber die fortwährend an Wert

verlieren, werden nur mit dem Brennholzwert bewertet.

Nach den Erkenntnissen der Ertragslehre ist der Massenzuwachs eine Funktion des

Bestandes und des Standortes und kann innerhalb gewisser Grenzen durch die Ma߬

nahmen der Bestandeserziehung auf gewünschte Einzelbäume konzentriert werden. Da¬

mit erfolgt durch die Durchforstung eine wesentliche Beeinflussung des Zuwachses an

Zweckqualität und Wert.

Die Erfassung der Wertveränderungen des Bestandes setzt die Erfassung der Mas¬

senveränderungen und die Erfassung der Zweckqualitätsveränderungen voraus.

Da sich die definierte Zweckqualität auf den Einzelbaum bezieht, muß die Über¬

tragung auf den ganzen Bestand später noch besprochen werden.

Im folgenden werden zahlreiche, zur Hauptsache selbstgeprägte Begriffe ver¬

wendet, die näher zu umschreiben sind:

Unter Werteinheit (WE) verstehen wir den durchschnittlichen Bruttowert

von 1 m3 Holz ohne besondere Zweckqualität (Durchschnittserlös für Brennholz) an

fahrbarer Straße.

Als Tauschwert des Sortimentes bezeichnen wir das Austauschver¬

hältnis zum Brennholz.

Als Sortimentsindex bezeichnen wir das Verhältnis des durch die Zweck¬

qualität bedingten Mehrwertes eines Sortimentes zum Brennholzwert.

Sortimentswert - Brennholzwertm

. _

= 1 auschwert des Sortiments - 1

Brennholzwert

Als Qualitätswert bezeichnen wir den durch die Zweckqualität bedingten abso¬

luten Mehrwert der gesamten Derbholzmasse gegenüber dem Brennholzwert, ausge¬

drückt in Werteinheiten.

Derbholzwert (in WE) -Brennholzwert (in WE) = Qualitätswert (in WE).Der spezifische Qualitätswert ist dann der Qualitätswert pro m3

Derbholz.

Qualitätswert (in WE)

Masse (in m3)= spezifischer Qualitätswert (in WE/ms)

Die Maßzahl des spezifischen Qualitätswertes wird Qualitätsindex genannt.Er ist auch

Derbholzwert (WE) -Brennholzwert (WE).. .

= Quahtatsindex (dimensionslos)Brennholzwert (WE)

Als angestrebten Qualitätswert betrachten wir den durch die Zweck¬

qualität bedingten absoluten Mehrwert der gesamten Derbholzmasse bei der Qualität a

auf 15 m Schaftlänge.

358

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Die Güte gelangt zum Ausdruck durch das in Prozenten ausgedrückte Verhältnis

des tatsächlich vorhandenen Qualitätswertes zum angestrebten Qualitätswert, oder eben¬

so des tatsächlichen Qualitätsindexes zum angestrebten Qualitätsindex.Da die Untersuchung nicht allein der Qualitäts- und Wertbeurteilung in einem be¬

stimmten Zeitpunkt dienen soll, sondern vor allem die Erfassung der Veränderun¬

gen angestrebt wird, bedarf insbesondere der Wertzuwachs des Bestandes

einer näheren Betrachtung.Unter Wertzuwachs wird die gesamte Wertleistung (inkl. Nutzung) in einer

bestimmten Zeitperiode verstanden. Der Wertzuwachs setzt sich somit zusammen aus

dem Wert der Nutzungen und der Veränderung des Vorratswertes. Im folgenden gehenwir bei unseren Überlegungen vom definierten Qualitätswert aus. Zuwachs des Quali¬tätswertes = Veränderung des Qualitätswertes des Vorrates + Qualitätswert der Nutzun¬

gen.

Der gesamte Wertzuwachs eines Bestandes besteht aus dem Zuwachs an

Qualitätswert und dem in Brennholzwert ausgedrückten gesamten Massenzuwachs.

Der Zuwachs an Qualitätswert kann bedingt sein:

1. durch die Verschiebung der Durchmesser in höher bewertete Dimensionsklassen;

2. durch die zufolge Veränderung der Teilqualitäten bedingte Veränderung der Güte;

3. durch den Massenzuwachs.

Der Massenzuwachs wird durch die Kontrollmethode mit genügender Genauigkeitbestimmt. Ebenso erfassen wir mit ihr die Durchmesserveränderungen. Schwierigkei¬ten dagegen bietet die zahlenmäßige Erfassung der Güte und der diese bedingenden

Teilqualitäten.Wir folgern daraus bereits, daß für die Beurteilung des Erfolges der Bestandeserzie¬

hung nicht allein der Massenzuwachs entscheidend ist, sondern vor allem auch die Ver¬

änderungen der Durchmesserdifferenzierung und der Teilqualitäten.Diese Faktoren sind bedingt durch die waldbauliche Behandlung und den natür¬

lichen, zeitbedingten Wachstumsgang der Bäume. Dabei beeinflußt die waldbauliche

Behandlung in erster Linie die Durchmesserdifferenzierung und die Veränderung

des Qualitätswertes. Nur durch vergleichende Untersuchungen in pflanzensoziologischund waldbaulich genau umschriebenen unbehandelten Flächen könnte die rein auf die

waldbauliche Behandlung zurückzuführende Qualitäts- und Wertvermehrung ausgeschie¬

den werden.

Bei der Bestandeserziehung ist vor allem die Erhöhung des effektiven Qualitätswer¬

tes durch eine Konzentration des Massenzuwachses auf die qua¬

litativ besseren Bäume angestrebt. Diese findet statt

a) individuell. Eine individuelle Konzentration des Zuwachses findet als Folge

der Auslesedurchforstung statt, indem die begünstigten Bäume einen erhöhten Mas¬

senzuwachs zeigen. Die Güte des Zuwachses kann also relativ größer sein als die

Güte des Vorrates, indem das Produktionsvermögen der Kronen der besseren Bäume

gesteigert wird.

359

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b) Bei der Durchforstung erfolgt aber auch eine kollektive Konzentration

des Massenzuwachses auf die besseren Bäume, indem die relativ schlech¬

teren allmählich herausgenommen werden. Es ist immerhin hervorzuheben, daß bei

der Auslesedurchforstung nicht grundsätzlich das schlechteste Material entfernt

wird.

Unser Problem besteht vor allem darin, die Güte der einzelnen Bäume und

damit ganzer Bestände zahlenmäßig zu erfassen. Dabei müssen wir uns auf die äußer¬

lich erkennbaren Teilqualitäten beschränken. Außer diesen spielen aber auch andere

Faktoren, wie Gefährdung, Stand usw., eine Rolle. Deshalb bezieht sich die Unter¬

suchung auf nachstehende Merkmale:

1. Brusthöhendurchmesser in 4-cm-Stufen.

2. Gesundheitszustand

a) vollkommen gesund

b) krank

3. Stammquerschnitt

a) symmetrisch

b) asymmetrisch (Abweichung zwischen dem größten und kleinsten Durchmesser

ist größer als 10 % des mittleren Durchmessers)

4. Stand

a) senkrecht (Kronenansatz nicht mehr als 3 Stammdurchmesser über dem Stock

verschoben)

b) schief (Kronenansatz mehr als 3 Stammdurchmesser über dem Stock ver¬

schoben)

5. Vollholzigkeit

a,) vollholzig (Durchmesserabnahme im Abschnitt maximal 1,5 cm pro m)

b) abholzig (Durchmesserabnahme im Abschnitt mehr als 1,5 cm pro m)

6. Gefährdung

a) ohne deutlich erkennbare Gefährdung der Qualitätb) deutlich erkennbare Gefährdung der Qualität. (Zum Beispiel gefährliche Ver-

zwieselung, starker, unter spitzem Winkel stehender Ast am Stammabschnitt)

7. Astigkeit

8. Geradschaftigkeit

9. Beulenfreiheit

10. Andere Fehler

a) leichte Fehler (andere Wuchsfehler oder Schäden, welche die Nutzholzgüte ver¬

schlechtern)

b) grobe Fehler, die eine Nutzholzqualität ausschließen.

360

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Die Merkmale 1—5 wurden einzeln für den ganzen Baum bestimmt, die Merkmale

(Teilqualitäten) 6-10 dagegen für einzelne Stammabschnitte. Dabei fand für die Merk¬

male 7-10 als zusammenfassender Ausdruck die Güte Verwendung. Diese wurde für

drei je 5 m lange Stammabschnitte angesprochen. Die Gütemerkmale (Teilqualitäten)

entsprechen den im Kanton Zürich gültigen Sortierungsvorschriften (69). Die durch¬

geführte Güteansprache stützt sich daher unter der Voraussetzung der unter Ziff. 2a-6a

erwähnten Merkmale auf folgende Festlegung der Gütemerkmale :

a) Güte a

Fi, Ta, La, Fö, Bu, Es,

Schaft zweischnürig, äußerlich ast- und beulenfrei, ohne andere sichtbare Schäden,

wie Risse usw.

Ei, Er, Ul,

sind darüber noch zwei Klebastgruppen je 5 m erlaubt.

b) Güte«

Fi, Ta, Fö, La,

Schaft einschnürig, maximaler Bogenabstand 1cm auf Im (Fö, La 1,5cm) be¬

liebig viele gesunde Äste bis zum Durchmesser 1 cm (La Fö bis 1,5 cm), und ein

gesunder Ast bis zu 3 cm (La, Fö bis 4 cm) Durchmesser je 1 m erlaubt. Bei abso¬

luter Geradschaftigkeit sind beliebig viele gesunde Äste bis zum Durchmesser 3 cm

(La, Fö 4 cm) erlaubt.

Bu, Es, Ul, Ei, Er, Li,

Schaft einschnürig, maximaler Bogenabstand 1,5 cm pro 1 m; erlaubt ist leichte

Drehwüchsigkeit, gesunde Äste bis zum Durchmesser 2 cm, je ein gesunder Ast

bis zum Durchmesser 5cm pro Im. Bei Ul, Ei, Er, Li: anstatt des 5cm dicken

Astes wird eine Klebastgruppe toleriert.

Bei Bäumen mit Brusthöhendurchmesser unter 16 cm wird die

Unterscheidung der a- und «-Güte oft schwierig, oder sie erscheint als unzweckmäßig.Bei einer Aufnahme können also diese Güten zusammengefaßt werden. Wir unterschei¬

den danach nur

a) für die Güte a oder n taugliche Bäume. Darunter werden Bäume verstanden,

von denen wir erwarten können, daß sie später mindestens auf 5 m Länge die

Güte n aufweisen werden. Sie müssen also mindestens auf der Länge des ersten

Stammabschnittes von 5 m die für die Güte n verlangten Merkmale besitzen. Pro 1 m

ist ein Ast erlaubt, der nicht stärker ist als für die Güte n zulässig, jedenfalls aber

nicht stärker als Vs des Baumdurchmessers. Dazu wird mindestens die soziologi¬sche Stellung «mitherrschend» sowie auch eine + durchgehende Achse verlangt.

b) minderwertige Bäume, von denen man annehmen darf, daß sie die Güte a

oder n nie erreichen werden.

Wo die Dimensionsklassen benötigt werden, entsprechen sie den Sortierungsvor¬schriften für Laubholz.

361

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I. Klasse Mittendurchmesser 60 cm und mehr

II. Klasse Mittendurchmesser 50—59 cm

III. Klasse Mittendurchmesser 40-49 cm

IV. Klasse Mittendurchmesser 30-39 cm

V. Klasse Mittendurchmesser 25—29 cm

VI. Klasse Mittendurchmesser bis 24 cm

Da für Nadelholz nur in Einzelfällen Dimensionsklassen benötigt wurden, sind die

deichen wie beim Laubholz verwendet worden.

2. Untersuchungsplan und Untersuchungsobjekte

Folgender Untersuchungsplan war wegleitend:Bei den Untersuchungen wird zuerst der Einfluß der Teilqualität auf die Güte unter¬

sucht. Danach wird die am stehenden Baum ermittelte Güte am liegenden überprüft.Schließlich wird der Einfluß der Güte auf den liegend ermittelten Wert bestimmt.

Durch diese Vorarbeiten soll die Aufstellung und Überprüfung eines zuverlässigenGütetarifes ermöglicht werden.

Diesen Untersuchungen der Einzelstämme liegt folgendes Material zugrunde:

1. 50 Buchen 30-40 Jahre alt, Abt. 24, Sihlwald der Stadt Zürich

2. 50 Buchen 70-80 Jahre alt, Abt. 16, Sihlwald der Stadt Zürich

3. 50 Buchen 100 Jahre alt, Abt. 19, Sihlwald der Stadt Zürich

4. 25 Buchen 130 Jahre alt, Abt. 23, Sihlwald der Stadt Zürich

Sämtliche Buchen stammen von Standorten, die den später aufgenommenen Flächen

entsprechen. (Buchenstandorte I.Bonität.) Die 30-100jährigen Buchen (Abt. 16, 19,

24) wurden dem Durchforstungsmaterial von 1952/53 entnommen, während die 130-

jährigen (Abt. 23) aus einem Räumungsschlag stammen.

Die Buchen wurden nach dem angeführten Schema angesprochen. Mit Hilfe eines

Christen-Höhenmessers und einer 5 m langen Latte wurden die drei ersten 5 m langenStammabschnitte bestimmt und der Güte nach bezeichnet.

Nach dem Fällen der Stämme erfolgte die Sortierung auf übliche Weise, zumeist

durch Herrn Stadtförster Kubier.

Auf die bei der Aufnahme einzelner Bäume gewonnene Erfahrung wird bei der Dar¬

stellung der Aufnahme ganzer Bestände eingetreten. Zuerst wird die Gliederung des

Vorrates und Zuwachses auf Grund einer Vollaufnahme untersucht. Dabei wird ver¬

sucht, den Einfluß der Auslesedurchforstung zahlenmäßig wiederzugeben. Auf Grund

eingehender Untersuchung der Grundgesamtheit soll die Möglichkeit der Aufnahme

durch Stichproben geprüft werden.

Als Untersuchungsobjekte erwiesen sich folgende Bestände geeignet:

1. Die Versuchsfläche II des Institutes für Waldbau an

der E T H auf einem Übergangsstandort des Acereto-Fraxinetum zum Cariceto-

362

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Fagetum finicola im Sihlwald. Der geologische Untergrund besteht aus oberer Sü߬

wassermolasse, die von Moränenmaterial überlagert ist. Die Flache liegt auf 620

bis 630 m ü. M. Der Boden ist aktiv und sehr fruchtbar (Buchenbonität I). Der

nahezu reine, durch Naturverjüngung entstandene Buchenbestand war im Jahre

1930, als Professor S c h ä d e 1 i n diese Fläche einrichtete, zirka 40jährig und

wenig durchforstet.

Die Durchforstung nach dem Prinzip von Schädelin erfolgte vorerst für die

Teilfläche a alle 2 Jahre, für die Teilfläche b alle 6 Jahre. Von 1936 bis 1942 wurde

eine Durchforstungspause eingesetzt. 1942 wurde die Versuchsfrage näher um¬

schrieben: «Welchen Einfluß haben eine gesteigerte (,starke') bzw. eine zurück¬

haltende (,schwache') Auslesedurchforstung auf die Qualitätsentwicklung, die

Massenleistung und den Bestandesaufbau?» Die Flächen a wurden seither so stark

als noch vertretbar, die Flächen b dagegen sehr zurückhaltend alle 4 Jahre durch¬

forstet.

2. Die auf 630—640 m ü. M. gelegene Fläche 19A der Forstlichen Ver¬

suchsanstalt (sogenannte «Urwaldfläche») im Sihlwald, die in pflanzensozio¬

logischer Hinsicht, nach geologischer Unterlage, Entstehung usw. mit den Flächen

IIa und IIb übereinstimmt. Sie grenzt an die Fläche IIa an. Der im Jahre 1930

41jährige Bestand blieb seit seiner Entstehung ohne jede Bestandespflege; nur die

toten Stämme wurden entfernt.

III. Qualität der Buche

1. Einfluß der Teilqualität auf die Güte

Für diese Untersuchung dienten 175 im Sihlwald aufgenommene Buchen. Bei jederwurden drei 5-m-Abschnitte angesprochen. Es ergab sich folgende Verteilung auf die

Güteklassen:T, ,

Güteklasse

Prozentuale Verteilung der Stammabschnitte

auf Güteklassen

Alter der Buchen

30-40 Jahre 70-80 Jahre 100 Jahre 130 Jahre

a 4 9 7 60

n 13 36 52 37

i 25 36 33 3

Brennholz 58 19 8 '

Diese Zahlen bestätigen die bekannte Beobachtung, daß die Stammabschnitte mit

zunehmendem Alter der Buchenbestände durchschnittlich besser werden.

363

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Prozentualer Anteil der Abschnitte, bei denen eine Teilqualität

Tab. 2 einer bestimmten Güte entspricht

(Zum Beispiel: bei 100jährigen Buchen entsprechen 32 % der Abschnitte 0-5 m

in der Geradschaftigkeit den Anforderungen der Güte a)

Für die ent¬

sprechende Güte

geforderteTeilqualitäten,z.B. Astigkeitfür Güte a = o

astrein

Alter der Buchen in Jahren

30-40 70-80 100 130

Abteilung

24 16 19 23

Güte

a n / a n / a n / a n /

Abschnitt0-5m Gerad-

schaftigkeit 16 46 100 28 86 100 32 86 100 92 100 100

Astigkeit 64 100 100 60 100 100 66 100 100 96 100 100

Beulen 88 100 100 96 100 100 98 100 100 96 100 100

and. Fehler 80 86 88 96 100 100 72 98 100 84 100 100

Abschnitt5-10m

Gerad-

schaftigkeit 0 10 100 8 46 100 10 68 100 76 100 100

Astigkeit 28 84 100 58 98 100 52 100 100 80 100 100

Beulen 50 98 100 64 94 98 76 100 100 96 100 100

and. Fehler 30 32 34 82 90 94 74 92 98 84 100 100

Abschnitt10-15m Gerad-

schaftigkeit 12 12 100 6 18 100 2 48 100 80 99 100

Astigkeit 12 30 100 8 68 100 26 88 98 68 99 100

Beulen 34 98 98 28 66 78 42 92 98 92 100 100

and. Fehler 2 2 2 34 44 50 36 62 82 76 100 100

GanzeLänge0-15m Gerad-

schaftigkeit 9 23 100 14 50 100 15 67 100 83 99 100

Astigkeit 35 71 100 42 89 100 48 96 99 81 99 100

Beulen 57 99 99 63 87 92 72 97 99 95 100 100

and. Fehler 37 40 41 71 78 81 61 84 94 81 100 100

Die Tab. 2 gibt an, bei wie vielen Abschnitten eine bestimmte Teilqualität der

Güte a, n oder / entspricht. Diese Aufstellung zeigt ferner, daß nur eine ganz be¬

stimmte Teilqualität über die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Güte und dadurch

über die Wertschätzung entscheidet. Die Frage, welche Teilqualität zur Kennzeichnung

einer bestimmten Güte für einen Abschnitt und ein bestimmtes Alter die wichtigste

ist, wird somit aktuell. Die graphischen Darstellungen 3 und 4, in welchen die Aus¬

schließungsgründe für bestimmte Güteklassen in Prozenten der für diese nichttaug-

364

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Darst. 3

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0%

100%

0%

• Geradschaftigkeit• Astigkeit

— • — • —Beulen

-.••-...andere Fehler

Ausschließungsgründe, die die Güte a ausschließen in % der für Güte a

nichttauglichen Abschnitte.

liehen Abschnitte dargestellt sind, geben hierüber Auskunft. Die graphischen Darstel¬

lungen zeigen, daß die Teilqualitäten in verschiedenem Alter und in verschiedener

Höhe am Stamm von unterschiedlicher Bedeutung sind.

Da nur Buchen von vier verschiedenen Altersstufen berücksichtigt wurden, sind die

Kurven nicht ausgeglichen. Die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten lassen sich aber den¬

noch erkennen.

Den einzelnen T e i 1 q u a 1 i t ä t e n kommt zur Abgrenzung der Güte a

gegenüber schlechteren Güten folgende Bedeutung zu:

Geradschaftigkeit :

Abschnitt 0-5m: Im Alter von 30-110 Jahren ist die Krummschaftigkeit der wichtigsteFaktor für den Ausschluß von Güte a. Später nehmen andere Fehler an Wichtigkeit zu. Da zugleich

365

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das Dickenwachstum eine Korrektur der Krummschaftigkeit verursacht, treten im Alter von 130 Jah¬

ren andere Fehler für die Abgrenzung der Güte a stärker hervor.

Abschnitt 5-10m: Im Alter von 30-130 Jahren ist die Geradschaftigkeit ebenfalls der

ausschlaggebendste Faktor.

Abschnitt 10-15m: Auch für diesen Abschnitt ist die Geradschaftigkeit der wichtigsteFaktor. Erst bei älteren Buchen wird die Astigkeit entscheidender.

Astigkeit :

Abschnitte 0-5 m und 5-10 m: Im Alter von 30-100 Jahren steht die Astigkeitmit etwa 50 % der Ausschließungsgründe nach der Bedeutung für die Abgrenzung der Güte a an

zweiter Stelle.

Abschnitt 10-15 m: Bei 30 - 80jährigen Buchen ist die Astigkeit für die Grenze a-n

von gleicher Wichtigkeit wie die Geradschaftigkeit. Später wird sie sogar wichtiger.

Beulen:

Abschnitt 0-5m: Beulen stellen für die Abgrenzung der Güte a den unwichtigstenFaktor dar. Bis zum Alter von 100 Jahren nimmt seine Bedeutung ständig ab.

Abschnitte 5-10 m und 10-15 m: Der Einfluß der Beulen auf die Güte a ist im

Jugendstadium am stärksten. Später nimmt deren Bedeutung gleichmäßig ab.

Andere Fehler:

(Beschädigungen, Sonnenbrand, Fäll- und Rückschäden, starker Drehwuchs usw.) welche die

Güte a ausschließen:

Abschnitt 0-5m: Bei den 30jährigen Buchen treten diese Fehler relativ am stärksten

auf. Ihr Einfluß ist aber gering und nimmt bis zum 80. Jahr ständig ab. Von da hinweg scheint die

Bedeutung dieser Fehler wieder zuzunehmen.

Abschnitt 5 - 10 m: Bei den 30jährigen Buchen stellen diese Fehler den drittwichtigsten,die Güte a ausschließenden Faktor dar. Die Bedeutung nimmt bis zum Alter von 70 Jahren stark

ab, um darauf wieder etwas zuzunehmen.

Abschnitt 10-15 m: Bei diesem Abschnitt sind die Fehler für den Ausschluß von der

Güte a in der Jugend von größter Bedeutung. Mit 70 Jahren verlieren sie aber ihre Wichtigkeit. Es

sind Wuchsfehler; mechanische Beschädigungen kommen hier selten vor.

Zur Abgrenzung der Güte n kommt den einzelnen T e i 1 q u a 1 i t ä t e n

folgende Bedeutung zu:

Geradschaftigkeit :

Abschnitte 0-5m und 5-10m: Die Geradschaftigkeit ist allgemein der wichtigsteFaktor. Vom 100. Jahr an nimmt ihre Bedeutung ab, und bei 130jährigen Buchen ist kein Einfluß

auf die Grenze n-f mehr feststellbar.

Abschnitt 10-15m: Auch hier ist die Geradschaftigkeit für die Abgrenzung die wich¬

tigste Teilqualität. Bei 130jährigen Buchen besitzt sie die gleiche Wichtigkeit wie die Astigkeit.

Astigkeit :

Abschnitt 0-5m : Die Astigkeit ist hier praktisch ohne Bedeutung.Abschnitt 5-10m: Der ohnehin geringe Einfluß nimmt mit dem Alter gleichmäßig ab

und ist schon bei 100jährigen Buchen bedeutungslos.Abschnitt 10-15 m: Infolge der fortschreitenden Astreinigung sinkt der Einfluß bis zum

Alter von 100 Jahren von anfänglich 70 % auf 17 %. Dann nimmt die Bedeutung der Astigkeitwieder zu, was vor allem auf das Dickenwachstum der Äste bei der Freistellung zurückzuführen ist.

Beulen:

Abschnitte 0-5m und 5-10m: Die Beulen sind von geringer Bedeutung für die

«-/-Grenze.Abschnitt 10-15m: Im Alter von 20-30 Jahren kommt den Beulen praktisch keine

Bedeutung zu. Im Alter von 70 - 80 Jahren treten Beulen am deutlichsten als Fehler hervor. Dann

nehmen sie infolge der Überwallung an Bedeutung wieder ab.

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ja

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• Geradschaftigkeit

Astigkeit

._.— Beulen

• •— •andere Fehler

Ausschließungsgründe, die die Güten a und n ausschließen in % der für diese Güten

nichttauglichen Abschnitte.

Andere Fehler:

Abschnitt 0-5m: Für die Grenze n—f spielen bei den jungen Buchen diese Fehler all¬

gemein eine unbedeutende Rolle.

Abschnitt 5-10 m: Bei 30 - 40jährigen Buchen bilden diese Fehler 70 % der Ausschlie¬

ßungsgründe für die Güte n. Später nimmt ihre Wichtigkeit stark ab.

Abschnitt 10-15m: Die Bedeutung dieser Fehler für die «-/-Grenze beträgt bei den

30jährigen Buchen 98 %. Dann nimmt sie ab und verschwindet bei 130jährigen Buchen.

Für die Abgrenzung der Güte n von / ist die Geradschaftigkeit ebenfalls die

wichtigste Teilqualität.

367

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Für die Ausschließung von Nutzholz geringster Qualität (/-Güte) sind fol¬

gende Gründe vorhanden:

Bei 30 - 40jährigen Buchen in 100 % grobe Fehler.

Bei 70 - 80jährigen Buchen:

0 - 5-m-Abschnitte ergaben praktisch immer Nutzholz.

Bei 5-15-m-Abschnitten sind in 100 % der Fälle grobe Fehler der Ausschließungsgrund.

Bei 100jährigen Buchen:

0 - 5-m-Abschnitt gibt immer Nutzholz.

Die Abschnitte 5-15 m zeigen in 80-100 % der Fälle grobe Fehler als Ausschließungsgrund

auf. Weiter kommen gelegentlich Grobastigkeit und starke Beulen vor.

Für den praktischen Waldbau ergeben sich aus diesem Abschnitt nachstehende

Folgerungen :

Obwohl das Dickenwachstum die Krummschaftigkeit mit der Zeit bis zu einem

gewissen Grade korrigiert, ist doch der Geradschaftigkeit bis auf 15 m stets die größte

Bedeutung beizumessen. Außerdem spielt die Achsenbildung und frühe Reinigung des

Nutzholzschaftes eine wesentliche Rolle. Im Alter von 100 Jahren ist für den Wert des

untersten 10-m-Abschnittes (Grenze a-n) die Klebastbildung wichtig ( Vyskot 64).

Bei den übrigen Fehlern spielen für den untersten Stammabschnitt meistens nur Fäll-

und Rückschäden eine Rolle zum Ausschluß der Güte a. Die Güte n wird dagegen

durch diese leichten Fehler in der Regel nicht ausgeschlossen.Für die weiteren Untersuchungen ergaben sich aus diesem Abschnitt folgende Er¬

kenntnisse :

Die Bedeutung einer bestimmten Teilqualität als Ausschließungsgrund für die Er¬

reichung einer bestimmten Güte ist sehr verschieden nach dem Alter und nach der Lage

am Stamm.

Es wird daher versucht, die Güte als Gesamtausdruck der Teil¬

qualitäten zu erfassen, da sie

a) die entscheidende, nicht vorhandene, noch nicht erkennbare oder verlorengegangene Teilquali¬

tät berücksichtigt, und

b) klar bemessene wirtschaftliche Bedeutung aufweist. (Bildung von marktgängigen Sortimenten.)

2. Ansprechen der Güte am stehenden Baum

Unsere Beurteilung geht von der Voraussetzung aus, daß die äußerlich sichtbaren Qualitäts¬

merkmale, die Teilqualitäten, am stehenden Baum tatsächlich beurteilt werden können. Wir dürfen

uns dabei wiederum auf die Schaftlänge von 15 m beschränken. Da das Ziel verfolgt wird, Buchen

zu erreichen, deren Stämme bis 15 m die Güte a aufweisen, wurden pro Baum 3 Abschnitte zu je

5 m angesprochen. Einen längeren Stamm zu erhalten, scheint nicht wesentlich wertfördernd zu

sein. Für lange Buchenstämme werden im Gebiet von Zürich erfahrungsgemäß sogar bis um zirka

15 % geringere Preise bezahlt. (Aufreißen bei der Bearbeitung; Mitteilung H. Hagenbuch.)Eine Zunahme der Stammlänge von 15 auf 20 m bedeutet, wie später gezeigt wird, eine Massen¬

zunahme des Nutzholzes um nur zirka 15 %.

Liegend wurde wie üblich sortiert.

Die Unterschiede der an stehenden und liegenden Bäumen ausgeführten Taxierungen sind auf

die unterschiedlichen Abschnittslängen und die ungleiche Beurteilung der Güte am stehenden und

liegenden Stamm zurückzuführen.

Die Prüfung der Zuverlässigkeit der Taxation am stehenden Baum geschah fol¬

gendermaßen:

368

Page 26: ETH Z · INHALTSVERZEICHNIS Versuch zur zahlenmäßigen Erfassung der Qualität vonWaldbeständen VonBohuslavMikulka (aus demInstitut fürWaldbauder Eidg.Teehn.Hochschule in Zürich)

a) von allen Bäumen wurden die Stammlängen mit bestimmter Güte summiert und verglichen(Tab. 3).

b) Die oberen Grenzen der bestimmten Güte am Stamm wurden mittels Regressionskoeffizienten(Tab. 3) mit den liegend gemessenen Längen verglichen (Darst. 5, 6, 7), wobei

x = Obere Grenze der Güte am Stamm, am stehenden Stamm taxiert.

y = Obere Grenze der Güte am Stamm, gemessen liegend beim Ablängen vom Stockschnitt an

bedeuten.

Der berechnete Regressionskoeffizient darf nur zufällig von 1 abweichen, sonst wäre die An¬

sprechung mit groben Fehlern behaftet.

a) Vergleich der Längen in m: Xab.3

Summe der Längen der Stammabschnitte mit bestimmter Güte

(+ Summe der Längen, bzw. Höhen der Obergrenzen besserer Güten, auf die

die bestimmte am Stamm folgt), m

a n(+ h) a + n /<+*) Brennh.

Abt. 24

50 Bu

stehend

liegend

30

28

95 (+ 5)

96' (+ 5)

125

124

185 (+ 55)

109 (+ 24)

440

Abt. 16

50 Bu

stehend

liegend

70

69

270 (+55)

270 (+55)

340

339

255 (+245)

224 (+221)

145

Abt. 19 stehend

liegend

55

60

355 (+40)

347 (+44)

410

407

260 (+180)

45 (+ 33)

50

Abt. 23 stehend

liegend

230

240

135 (+65)

131 (+73)

365

371

10 (+ 20)

8 (+ 22)

A-Summe der Längen von Güte o unterhalb der Güte n

It-Summc der Längen von Güte a oder n unterhalb Güte /.

b) Die Prüfung durch den Regressionskoeffizienten (Linder 41, S. 30,

101) ergibt für

Güte a :

N = 47, Sx = 385, Sy = 397, Sx2 = 3 975, Sy2 = 4 183, Sxy = 4 055,

Sxx = 821,277, Syy = 829,618, Sxy = 802,979

6 = 0,98

Der berechnete Regressionskoeffizient für die Güte a weicht nur zufällig von 1 ab.

t = 0,64 kleiner als <0,05 = 2,014

Güte n :

N = 109, Sx = 1 020, Sy = 1 021, S*2 = 11 300, Sy2 = 11 283, Sxy = 11 210

Sxx = 1 755,046, Syy = 1 719,322, Sxy = 1 655,689

b = 0,94

t =1,96 kleiner als «0,05 1.980

Der berechnete Regressionskoeffizient für die Güte n weicht nur zufällig von 1 ab.

Güte / :

N =111, Sx = 1 220,'

Sy = 686, Sx2 = 15 350, Sy2 = 7 880 Sxy = 1 845,

Sxx = 1 491, Syy = 3 640,397, Sxy = 305,181

b = 0,16

t = 6,47 größer als <0,001 = 3,382

Der Unterschied ist stark mit P = 0,001 gesichert.

24369

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Darst. 5

COra

a -p

„ü

a -«

:3 S'

Ü

O

Obere Grenze der Güte a am Stamm, am stehenden

Baum taxiert.

Vergleich der Taxierung am stehenden Baum mit der Messung liegend beim Ablängen.Güte a in den Abteilungen 16, 19, 23 und 24.

Allgemein bestimmt die geringe, einseitige Krümmung die Grenze a-n. Diese Krüm¬

mung erkennt man besser am stehenden Baum. Wenn die gefällten Bäume womöglichnoch im Schnee liegen, erscheinen sie gerader und werden, falls sie astrein sind, relativ

rasch als Güte a taxiert. Dadurch wurden beispielsweise in der Abt. 19 von der Güte a

etwas mehr Laufmeter liegend ermittelt. In der Abt. 23, bei den 130jährigen Buchen,

entstand das Mehr an Güte a bei der liegenden Taxation dadurch, daß einige Bäume

diese Güte auf mehr als 15 m Länge aufwiesen.

Der knickige und astige Kronenteil erscheint dagegen erfahrungsgemäß im Schnee

eher schlechter. Dies erklärt zum Teil die schlechte Übereinstimmung der beiden Taxa¬

tionen für die Güte /.Die Prüfung mit dem Regressionskoeffizienten1 zeigt, daß das Ansprechen

der Güte a und n stehend ausreichend genau erfolgen kann. Für die Güte / weicht

dagegen der Regressionskoeffizient stark gesichert von 1 ab.

1 Der Regressionskoeffizient gibt an, um wieviel die Länge liegend im Mittel zunimmt, wenn die

Höhe stehend um den Betrag 1 größer wird.

370

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Darst. 6

e

tß CO

s .3

*ß^

1-3§ 2

S 6eö O

CD ü

."5 bß

0:g

-T3 <!

<D ÖN .£

£ ja

J3

o

Obere Grenze der Güte n am Stamm, am stehenden

Baum taxiert.

Vergleich der Taxierung am stehenden Baum mit der Messung liegend beim Ablängen.Güte n in den Abteilungen 16, 23 und 24.

Die Regressionskoeffizienten waren immer kleiner als 1. Dies ist darauf zurück¬

zuführen, daß das Ablängen am liegenden Stamm subjektiv durch den Sortierenden

stark beeinflußt wird. Besonders trifft diese Erscheinung für den ersten Abschnitt von

0-5 m zu. Man ist immer bestrebt, Längen von 3 m zu meiden und erhält lieber einen

Abschnitt von 6 m als einen solchen von 5 m Länge usw. (Siehe Darst. 7 «Vergleichder Güte n in der Abt. 19».)

Die graphischen Darstellungen (Darst. 5, 6, 7) des Ansprechens stehend und der

Messung liegend zeigen deutlich die Tendenz, den Regressionskoeffizienten unter den

theoretisch zu erwartenden Wert 1 zu drücken.

Der gerechnete Regressionskoeffizient für die Güte /, der stark gesichert von 1 ab¬

weicht, zeigt, daß die Güte/ allgemein nicht genau erfaßt werden kann.

Die Ursache liegt vor allem an der sehr subjektiven Abgrenzung der Güte / zum Brenn¬

holz. Da auch der Preisunterschied zu diesem gering ist, wird hier die Sortierung stark

von der jeweiligen Nachfrage beeinflußt.

Um den dadurch verursachten, unvermeidlichen Fehler zu beurteilen, erscheint es

zweckmäßig, den Einfluß des Erlöses für Holz mit der Güte / auf den Gesamterlös

zu untersuchen.

371

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Darst. 7

T3

a

v

ö .

a .«V cMl J3

..O

s g

.3 ÖD

O

O

x in m 5 10

Obere Grenze der Güte n am Stamm, am stehenden

Baum taxiert.

15

Vergleich der Taxierung am stehenden Baum mit der Messung liegend beim Ablängen.Güte n in der Abteilung 19.

Es hat sich außerdem gezeigt, daß für die Qualitätsansprache ganzer Bestände, die

Nutzholzgüten nur in untersten Stammabschnitten aufweisen, genauer in 6-m-Abschnit-

ten taxiert würde.

3. Der Einfluß der Güte auf den Erlös

In diesem Abschnitt soll untersucht werden:

a) der Anteil der Masse mit bestimmter Güte an der Gesamtmasse;

b) das Verhältnis seines Wertes zum Gesamterlös;

c) der Fehler, der durch Nichtberücksichtigung der Güte / entsteht. (Bei Bewertungder Güte / mit dem Brennholzpreis.)

Die Zahlen, die bei dieser Untersuchung erhalten wurden, sind in der folgendenTabelle (Tab. 4) zusammengestellt. Es wurden dabei nicht nur die Stammabschnitte

0 —15 m, sondern alles, auch das über 15 m angefallene Nutzholz, berücksichtigt. Dies

spielt aber nur bei den 130jährigen Buchen eine Rolle. Da höher am Stamm eher gerin-

372

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Einfluß der Güte auf den Erlös Tab. 4

Buche Sihlwald (Nach Richtpreisen 1951/52, 69)

Abteilung 24 16 19 23 Total

Alter, Jahre 30-40 70-80 100 130 30-130

Stammzahl 50 50 50 25 175

Sortimente

mit der Gütea 0,29 2,34

Masse in m3

4,63 46,49 53,75

n 0,98 9,17 17,80 27,83 55,78

f 0,76 6,19 2,07 6,07 15,09

Brennholz 3,59 10,46 17,88 8,49 40,42

Total 5,62 28,16 42,38 88,88 165,04

Sortimente

mit der Güte

a

V

5,16

srhältniszahlen,

8,31

Masse in % der Gesamtmasse

10,92 52,31 32,57

n 17,44 32,56 42,01 31,31 33,80

f 13,52 21,98 4,88 6,83 9,14

Brennholz 63,88 37,15 42,19 9,55 24,49

Sortimente

mit der Güte

a 14,50 156,60

Erlös in Fr.

411,30 7 518,60 8 101,00

n 49,00 492,20 1 223,10 2 706,00 4 470,30

f 38,00 328,40 106,90 412,50 885,80

Brennholz 179,50 523,00 894,00 424,50 2 021,00

Total 281,00 1 500,10 2 635,30 11 061,60 15 478,00

Unterschied, wenn /mit Brennholzpreisberechnet 18,90 3,40 109,00 131,30

Sortimente

mit der Güte

a

V

5,16

erhältniszahlen

10,44

Erlös in % c

15.61

es Gesamterlös

67,97

es

52,34

il 17,44 32,81 46,41 24,46 28,88

f 13,52 21,89 4,06 3,73 5,72

Brennholz 63,88 34,86 33,92 3,84 13,06

Unterschied, wenn /mit Brennholzpreisberechnet — 2,59 0,13 0,99 0,85

gere Güte zu erwarten ist, wird bei diesen Buchen mehr als es sonst der Fall wäre, die

Güte / berücksichtigt. Praktisch weisen bei den 130jährigen Buchen alle drei Stamm¬

abschnitte von 5 m Länge die Güte a oder n auf.

373

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Die Buchen im Alter von 30—40 Jahren weisen keine Stammabschnitte mit einem

höheren Mittendurchmesser als 15 cm auf. Deshalb erreichen diese, ohne Berücksich¬

tigung der Güte, nur den Marktwert des Brennholzes. Dadurch ergibt sich auch kein

Fehler, wenn die Güte / mit dem Brennholzpreis bewertet wird.

Die erwähnte Tabelle zeigt die Massen- und Wertverteilung in m3, Fr. und in %

der Gesamtmasse und des Gesamterlöses, getrennt für die Güten a, n, / und Brennholz.

Sie zeigt, daß der Anteil an wertvolleren Sortimenten mit dem Alter der Buchen zu¬

nimmt. Auch nimmt der Anteil der a-Güte am Gesamterlös in Fr. mehr zu als der¬

jenige an Gesamtmasse, was verständlich ist.

Für die weitere Arbeit ergibt sich aus dieser Untersuchung, daß die Güte / nicht

berücksichtigt zu werden braucht. Dafür sprechen folgende Gründe:

a) Das Ansprechen und Auswerten wird sehr stark vereinfacht, da nur zwei Güten

berücksichtigt werden müssen {a, n).

b) Da die Abgrenzung der Güte / zum Brennholz subjektiven Einflüssen unterworfen

ist (siehe III/2), wird dadurch der nicht ausreichend genau bestimmbare Faktor

eliminiert.

c) Ein Baum, der nur die Güte / am Stamm aufweist, wird wohl selten als Auslese¬

baum angesehen (hängt von der Güte der übrigen Bäume ab) und wird auch beim

Durchforstungseingriff kaum begünstigt.

d) Die Ausschließungsgründe für die Güte n sind von solcher Art (III/l), daß sie

unmöglich in einem Zeitabschnitt, für den ein Wirtschaftsplan erstellt wird, sich

bessern oder verschwinden.

Es kann vielmehr angenommen werden, daß ein Baum, der /-Güte am Stamm auf¬

weist, kaum jemals eine bessere Güte erreichen wird. (Ausschließungsgründe wie

Grobastigkeit usw.)

e) Dabei wird der Fehler zwischen 0-2,6 % des Gesamtwertes liegen (Tab. 4). Er

wird so im Vergleich zu den anderen Faktoren (Auf- und Abrundung des Brust¬

höhendurchmessers auf 4 cm, der Länge auf 5 m, Nichtberücksichtigung des

Schlankheitsgrades) unbedeutend bleiben.

4. Aufstellen und Prüfen des Gütetarifs

Nachdem wir uns entschlossen haben, nur die Güte a und n für je drei 5 m langeStammabschnitte zu berücksichtigen, können wir eine feste Wertskala, einen Tarif auf¬

stellen.

Die Güten und Dimensionsklassen sind unter Ziff. II/l festgelegt worden.

Der Gütetarif muß basieren auf:

1. Dem Silventarif (Derbholztarif).

2. Messungen der Buchenstämme.

3. Der üblichen Rundholzsortierung (69).

4. Den tatsächlich erzielten Preisen (70).

374

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ad. 1. Der Silventarif stellt das Bindeglied zu der Kontrollmethode dar.

ad. 2. Die Massen von Stammabschnitten ohne Rinde können aus einer graphischen

Darstellung (Darst. 8) entnommen werden, welche auf Grund eigener Messungen

aufgestellt wurde.

ad. 3. und 4. Der Gebrauch der Rundholzsortierung und der tatsächlich erzielten Preise

gibt uns eine objektive Bewertungsbasis, ein Bindeglied zwischen der Produktion

und dem Verbrauch und dadurch eine Grundlage für das Planen und die Zielset¬

zung. Er kann weiterhin folgendermaßen begründet werden:

a) Vor allem interessiert uns der Vorrat und der Zuwachs. Wir bewerten und messen

diese auf der Basis der Zielsetzung. Das Ziel ist die höchste Werterzeugung, das be¬

deutet dauernd höchsten Wert der Produktion. Die übliche

Rundholzsortierung und die Sortimentspreise geben uns die Antwort auf die Fragenach dem Wert der Produktion. Wir können aus den erzielten Preisen auf die zu¬

künftigen schließen und unser Ziel danach aufgliedern.

b) Die Qualitätsmerkmale der Rundholzsortierung sind klar definiert, im

klaren Zusammenhang mit den Preisen, und die Förster sind im Ansprechen dieser

Merkmale geübt.

c) Diese Merkmale werden allgemein vom Produzenten sowie auch vom Verbraucher

gleich hoch geschätzt.

d) Den Waldbauer interessiert auch der Qualitäts- und Massenanteil am Wert des Vor¬

rates und Zuwachses. Danach kann er seine Behandlungsweise ändern (R. 54). Er

muß erkennen, wo und wieviel er durch die Pflege der Qualität erwirtschaften kann.

e) Damit diese Bewertung auch für die Aufstellung einer richtigen Bilanz für den

Forstbetrieb mit dem Anfangs- und Endwert des Vorrates benutzt werden kann (se¬

kundär) ,muß sie im Zusammenhang mit den Marktpreisen stehen.

f) Es wurden nur Merkmale berücksichtigt, die einwandfrei am stehenden Baum er¬

kennbar sind. Denn nur nach diesen kann sich der Waldbauer richten. Innenfehler

des Holzes, die er aus Erfahrung eindeutig erkennt, fallen dann unter den Punkt

«Gesundheit» oder «andere Fehler».

Der Sihlwaldtarif stimmt gut mit der Hegenden Masse überein und kann

durch eine Funktion

y- 0,068 x2-M2 y in m3 x Mittel der Durchmesserstufe in dm

gedeutet werden.

Auf Grund eigener Messungen an Buchenstämmen im Alter von 30—130 Jahren,

konnte eine Gleichung für die Masse eines 15 m langen Abschnittes in Funktion der

Baumtarifmasse bestimmt werden als

y - 0,873 x - 0,037 x2 y = Masse des 15-m-Abschnittes in ni3

x = Tarifbaummasse in sv

375

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Von dieser Masse entfällt dann auf einen Abschnitt von x Metern vom Stock y %der Masse des 15 m langen Abschnittes nach der Funktion

y - 0,996 x - 0,2398 x"- + 0,00132 x*

Diese Gleichungen ermöglichten das Aufstellen der graphischen Darstellung 8, die die

Masse und die Dimensionsklasse des anfallenden Sortimentes bei gegebenem Brusthöhen¬

durchmesser und der Länge des Abschnittes angibt. Die Darstellung ist so ergänzt,daß man auch den Wert des Abschnittes ablesen kann, wenn der m3-Preis feststeht.

Das Prüfen des Tarifs der Massen der Stammabschnitte (Darst. 8) (resp. Prüfung der zwei

zugrundeliegenden Gleichungen) durch die Abweichung des Regressionskoeffizienten von dem theo¬

retisch zu erwartenden Wert 1 ergab (Linder 41, S. 30, 101):

bei x = auf Grund des Ansprechens stehend und der Tafel der Abschnittsmassen (Darst. 8)

y = liegend ermittelte Masse, wobei der Durchmesser ohne Rinde auf 1 cm, Längen auf 1 m ge¬

messen wurden.

Sxx = 148,2293 Syy = 154,9029 Sxy = 147,3027 N = 196

da einige Buchen, bei denen mehrere Abschnitte gemessen wurden, als verschiedene Messungengewertet wurden.

b = 0,99 B = 0,94 t = 0,366 - kleiner als t0,05 = 1,972

Das b liegt näher 1, als bei der Prüfung der Längen der Fall war. Der Grund ist das größere Ge¬

wicht der stärkeren Bäume, die a- oder n-Güte auf mehr als einem 5-m-Abschnitt aufweisen. Wie

ad. III/2 angeführt und durch die graphischen Darstellungen 5, 6, 7 gezeigt wurde, drückte dort die

subjektive Einschätzung der Güte am ersten Abschnitt liegend den Regressionskoeffizienten nach

unten.

Die Aufstellung des Gütetarifes setzt voraus:

1. Ein bleibendes Verhältnis der Tarifbaummasse zur Abschnittsmasse.

2. Ein bleibendes Verhältnis der Sortimentsindexe für die Güte a und n.

ad. 1. wurde bereits im Vergangenen behandelt.

ad. 2. Für die Zeit von 1942 bis 1952 wurden die Sortimentsindexe für a- und «-Sor¬

timente von Buche, Ahorn, Hagebuche, Kirschbaum, Ulme und Esche und deren

Verhältnis gerechnet. Das Verhältnis a/n für diese Arten, für die Zeit 1942 -1952

und für die Dimensionsklassen I-VI, beträgt im Sihlwald 1,65 + 0,03 (70). Jetzt

müssen wir die Sortimentsindexe für die Güte a und verschiedene Dimensionsklas¬

sen bestimmen. Diese wurden als Durchschnitte für die Zeit von 1942 bis 1952 für

die Buche (Sihlwald) gerechnet. Graphisch aufgetragen lagen diese Sortiments¬

indexe als Funktion des mittleren Durchmessers der Dimensionsklasse praktisch in

einer Geraden. Aus diesem Grunde, und insbesondere auch deshalb, weil die Men¬

gen, für welche die Durchschnittserlöse bestimmt wurden, unbekannt waren, wurde

ein Ausgleich der Sortimentsindexe um die Regressionsgerade vorgenommen. Diese

zeigt die Gleichung

y- 0,310 + 0,375 x y

— Sortimentsindex für Güte a

x - Mittlerer Durchmesser der Dimensionsklasse

376

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Die daraus errechneten Sortimentsindexe für die Buche (Sihlwald) sind:

Tab. 5

DimensionsklasseSortimentsindex

Güte a Güte n

i

ii

in

IV

V

VI

2,56

2,18

1,81

1,43

1,06

0,68

1,55

1,32

1,10

0,87

0,64

0,41

Da wir annehmen können, daß die Güte mit der zunehmenden Höhe am Stamm

gleich bleibt oder schlechter werden kann, gibt es folgende Möglichkeiten für die

Gütebezeichnung (Güteklasse) des Baumes:

10-15 m -- - n ~ - a - n n

5-10 m -- n n - a a n n a

0- 5m - n n n a a a a a a

Es sind also 10 verschiedene Kombinationen von Güte a, n und schlechteren (Brenn¬

holz) pro jede Durchmesserstufe möglich. Für diese wurde der Baum-Qualitätswert in WE

aus den Angaben der Abschnittsmassen (Darst. 8) und den berechneten Sortiments¬

indexen (Tab. 5) bestimmt. Die Maßzahl des durchschnittlichen Qualitätswertes pro

Durchm Erdblochlöi

stufecm

Erdblochmosse 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0

Graphische Darstellung der Massen der Stammabschnitte (Buche Sihlwald).

377

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Tab. 6 Gütetarif Sihlwald

Durchmesserstufecmin

1,30m

Sihlwaldst?

Baumquahtatsindex

Buche Esche

Guteklasse

na

nn

an

nnn

aa

annaan aaa n

a

nn

an

nnn

aa

annaan aaa

Guteprozent

27 46 63 78 91 100 27 46 63 78 91 100

16-19

20-23

24-27

0,26

0,42

0,62

0,153 0,261 0,358 0,443 0,517 0,568 0,219 0,372 0,510 0,631 0,737 0,810

28-31 0,88 0,241 0,410 0,561 0,695 0,811 0,891 0,318 0,543 0,743 0,920 1,073 1,180

32-35

36-39

1,18

1,540,317 0,541 0,740 0,917 1,069 1,175 0,635 1,081 1,481 1,833 2,240 2,350

40-43

44-47

48-51

1,94

2,40

2,90

0,376 0,640 0,877 1,086 1,267 1,392

0,797 1,357 1,859 2,301 2,685 2,95052-55

56-59

60-63

64-67

68-71

3,44

4,04

4,70

5,40

6,16

0,431 0,734 1,005 1,244 1,451 1,595

Die Güteprozente der Tafel (Buche) stellen auf- und abgerundete arithmetische

Mittel aller für die Durchmesserstufen 16-71 cm errechneten Güteprozente dar.

Die errechneten mittleren Güteprozente mit der Angabe der Standardabweichun¬

gen ergaben folgende Werte:27 02 + 0 004

45,87 + 0,03

62,70 ± 0,04

77,92 ± 0,06

91,03 ± 0,04

100 ± 0,00

Einheit der Baummasse (nach Derbholztarif) wurde dann als Baumqualitätsindex ge¬

rechnet und dieser in Prozenten des angestrebten Baumqualitätsindexes ausgedrückt.

Dabei zeigte sich, daß die erhaltenen Werte für manche Gütebezeichnungen sehr

nahe beieinander liegen. Deshalb wurden die Gütebezeichnungen a und nn einerseits,

an und nnn sowie ann und aa anderseits, zusammengezogen. Die Baumgüteprozentewurden dann für die so entstandenen 7 Güteklassen als arithmetische Mittel ausgegli¬chen. Sie sind in den Tabellen 6 und 7 angegeben. Um die Größe des bei der Ab-

378

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Gütetarif Sihlwald Tab, 7

Durchmesserstufein

1,30m Sihlwaldtarif

sv

Baumqualitätsindex

Ahorn, Hagebuche, Kirschbaum, Ulme Fichte, Tanne

Güteklasse

na

nn

an

nnn

aa

annaan aaa n a nn

an

nnn

aa

annaan aaa

Güteprozent

27 46 63 78 91 100 31 43 53 68 80 92 100

16-19

20-23

24-27

0,26

0,42

0,62

0,219 0,372 0,510 0,631 0,737 0,810 0,084 0,116 0,143 0,184 0,216 0,248 0,270

28-31 0,88 0,318 0,543 0,743 0,920 1,073 1,180 0,121 0,168 0,207 0,265 0,312 0,359 0,390

32-35

36-39

1,18

1,540,435 0,741 1,014 1,255 1,465 1,610 0,164 0,228 0,281 0,360 0,424 0,488 0,530

40-43

44-47

48-51

52-55

56-59

60-63

64-67

68-71

72-75

1,94

2,40

2,90

3,44

4,04

4,70

5,40

6,16

6,98

0,516 0,879 1,203 1,490 1,740 1,910

0,189 0,262 0,324 0,415 0,488 0,561 0,610

0,208 0,288 0,355 0,456 0,536 0,616 0,670

0,223 0,310 0,382 0,490 0,576 0,662 0,720

0,251 0,348 0,429 0,551 0,649 0,745 0,810

rundung und Zusammenziehung entstandenen Fehlers zu zeigen, wurden die Standard¬

abweichungen angegeben (Tab. 6).Die Güteprozente geben dann die Güte des Stammes, ohne Rücksicht auf die Dimen¬

sion, an. Die Baumqualitätsindexe ändern bei der Erreichung einer höher bewerteten

Dimensionsklasse, solange dadurch der spezifische Qualitätswert pro Masseneinheit des

Baumes steigt.Der so aufgestellte Gütetarif für die Buche wurde einer Prüfung anhand der stehend

und liegend gemessenen Buchen im Alter von 30 —130 Jahren unterzogen.

Die Prüfung sollte zeigen:

1. Den Einfluß des Auf- und Abrundungsfehlers bei der Länge stehend auf 5 m, liegend auf 1 m,

beim Brusthöhendurchmesser auf 4 cm, beim Durchmesser liegend auf 1 cm ohne Rinde.

2. Den Einfluß der Taxierungsfehler, d. h. des verschiedenen Ansprechens der Güte stehend und

liegend.3. Den Einfluß der Nichtberücksichtigung des individuellen Schlankheitsgrades beim Ansprechen

stehend.

4. Die Bedeutung des Ausgleichens der Güteprozente, einiger Güteklassen und der Baumqualitäts¬indexe im Gütetarif.

379

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5. Einfluß der Annahme, daß die Masse des Abschnittes in bestimmtem Verhältnis zu der Tarif¬

baummasse steht.

Die Prüfung, ob der Regressionskoeffizient für % = Tafelwert, y = wirklich gemessener Wert (Ge¬

brauch der errechneten Sortimentsindexe), von 1 abweicht:

Sxx = 736,5484 Syy = 759,3118 Sxy = 717,1236 JV = 196

b = 0,97 B = 0,92 t = 1,276 - kleiner als *o,05 = 1,972

Auch diese Abweichung des Regressionskoeffizienten vom theoretisch erwarteten Wert 1 ist nur

zufällig. Die Streuung des Qualitätswertes einer Buche im Sihlwald kann also zu 92 % durch die im

Gütetarif erfaßten Merkmale gedeutet werden. Da die Massenbestimmung durch die Kontrollmethode

theoretisch hundertprozentig erfolgt, wird dadurch die Genauigkeit der Erfassung des ganzen Baum¬

wertes zwischen 92 und 100 % liegen.

Um auch einen Tarif für die anderen Baumarten zu erhalten, den wir später zur

Vervollständigung des Bestandesbildes im Abschnitt IV gebrauchen werden, wurde de¬

ren Durchmesserabnahme (ohne Rinde) von 1,30—7,50 m Höhe am Stamm gleich wie

bei der Buche angenommen. Dieses Vorgehen wird durch den Zweck der vorliegen¬den Arbeit gerechtfertigt, die einen gangbaren Weg zeigen soll. Auch zeigte die Flu-

ry'sche Tafel der Abnahme der Durchmesser mit der Höhe (14), daß für einige Baum¬

arten für den in Frage kommenden Abschnitt von 6,20 m vom Brusthöhendurchmesser

sehr geringe Differenzen in der Abnahme des Durchmessers bestehen.

Für die Aufnahme anderer Baumarten stand in der vorhandenen Zeit weder genug

Material zur Verfügung, noch wäre eine solche Aufnahme für einen Einzelnen durch¬

führbar.

Der Gütetarif zeigt folgendes:Der Baumqualitätsindex verändert sich sprunghaft beim Übergang in

eine höher bewertete Dimensionsklasse, die Baumgüte ist unabhängig vom Brusthöhen¬

durchmesser und wird nur durch die Güteklasse, also letzten Endes nur durch die vor¬

handenen Teilqualitäten, bestimmt.

Die Baumqualitätsindexe mancher Baumarten bleiben nach der Erreichung eines

bestimmten Brusthöhendurchmessers gleich groß. Das bedeutet, daß bei diesen keine

weitere Wertzunahme durch das Einwachsen in eine höher bewertete Dimensions¬

klasse geschieht. In einem theoretischen Bestand von Eschen gleicher Güte und Brust¬

höhendurchmessern über 40 cm würde der Wert des Zuwachses nur vom Zuwachs der

Masse bestimmt. Die Eschen, die diesen Durchmesser erreichen, verlieren aber oft

durch die Bildung von Braunkern an Wert. Diese Erfahrungen können nun ohne wei¬

teres in das angegebene Bewertungsschema einbezogen werden. Ebenfalls kann die Er¬

fahrung, daß Buchen über einen bestimmten Brusthöhendurchmesser hinaus unter fal¬

schem Kern leiden (Venet 63), ohne weiteres berücksichtigt werden.

Daß gelegentlich das Erreichen von höheren Dimensionsklassen keinen Einfluß auf

den Baumwert pro m3 hat, ist insofern interessant, als dadurch der Preismechanismus

des freien Marktes zum Ausdruck kommt. Das Holz der Esche mit 40 cm Brusthöhen¬

durchmesser kann bereits vollwertig verwendet werden. Die Eschen können später noch

in die Dimensionen der III., II. oder I. Klasse hereinwachsen, jedoch kommt es zu kei¬

ner Aufwertung der Baummasse auf Grund des Dimensionszuwachses, trotzdem sich

für die Dimensionsklassen III — I höhere Sortimentspreise pro m3 bilden. Hier kann

380

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nur eine Verbesserung der Güte wertfördernd sein, die aber wieder bereits

viel früher, schon bei den ersten Durchforstungen, eingeleitet werden muß.

Umgekehrt ist aus dem Gütetarif ersichtlich, in welchen Durchmessern und bei

welcher Baumart der größte auf den Durchmesserzuwachs zurückzuführende Wert¬

zuwachs stattfindet.

Ein Baumqualitätsindex, der kleiner als 1 ist, bedeutet, daß der Wertanteil der

Masse kleiner als 50 % des Gesamtwertes ist.

Die Tafeln 6 und 7 zeigen auch an, wie wichtig die Qualitätserfassung für einzelne

Baumarten ist. Zum Beispiel können wir oft auf die Bestimmung der Güte bei Fichten

verzichten (d.h. im Normalfall, wenn keine Beschädigungen auftreten und nicht be¬

sonders starke Sortimente erzeugt werden). Dagegen wird die Gütekontrolle immer am

Platze sein für Esche, Eiche, Buche, Föhre usw.

Auf Grund vorheriger Ausführungen sind wir in der Lage, die Qualität und den

Wert des Baumes, sowie verschiedene deren Ursachen zahlenmäßig auszudrücken. Es

soll weiter die Eignung unserer Maßstäbe und Maßzahlen für die zahlenmäßige Kenn¬

zeichnung der Qualitäts- und Wertveränderungen eines Bestandes untersucht werden.

IV. Qualitätserfassung durch Vollaufnahme

ganzer Bestände

1. Vollaufnahme der Bestände

Alle Bäume der Flächen IIa, IIb und 19A wurden der Güte nach angesprochen. Die

Angaben über die Ergebnisse dieser Vollaufnahme sind in den Tab. 8, 9 und 10 und in

der graphischen Darstellung 9 zusammengestellt. Die eingehende Besprechung erfolgtzweckmäßigerweise erst im nächsten Kapitel. Hier sollen lediglich einige Zahlen disku¬

tiert werden, die einen Hinweis auf die Tauglichkeit der angewandten Methode geben.

Fläche IIa (Bäume über 16 cm Durchmesser

Vorrat Zuwachs

Güte Qualitätsindex Güte Qualitätsindex

56,3 0,640 56,6 0,637

Diese Werte zeigen nach den früheren Definitionen (Abschnitt H/1), daß das Pro¬

duktionsvermögen der gütemäßig besseren Bäume etwas größer ist. (Güte des Zuwach¬

ses höher als Güte des Vorrates). Da der Qualitätsindex des Zuwachses kleiner ist als

der des Vorrates, darf außerdem daraus geschlossen werden, daß der Qualitätszuwachsnicht vorwiegend an den stärksten Bäumen stattfindet.

381

Page 39: ETH Z · INHALTSVERZEICHNIS Versuch zur zahlenmäßigen Erfassung der Qualität vonWaldbeständen VonBohuslavMikulka (aus demInstitut fürWaldbauder Eidg.Teehn.Hochschule in Zürich)

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(Durchforstung 1951/52) Fläche IIa Tab. 8

Durchforstungsmaterial Nach der Durchforstung

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Vorrat

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Vorrates

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6

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7,08

1,76

4,560

0,748

0,988

42,0 ± . .

9,0 ±

63,0 ± ..

47,2

8,1

63,0

8

18

32

30

22

19,20

34.92

49,28

35,40

19,36

14,432

30,354

34,923

27,370

8,076

54,0 ± 8,0

62,4 ± 7,6

60,3 ± 5,4

65,8 ± 4,9

46,8 ± 5,1

52,8

59,9

60,6

67,7

48,9

14 18,08 6,296 30,4 30,8 110 158,16 ' 115,155 60,0 59,7

2

8

10

2,36

7,04

6,20

1,276

4,187

1,092

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66,8 ± ..

31,0 ± ..

46,0

66,8

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2

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18

34

3.08

4,72

15,84

21,08

2.280

2,024

9,032

4,803

63,0 ± . .

36.5 ±. .

64.0 ± 4,7

40.1 ± 5,1

63,0

31,7

66,5

40,8

20 15,60 6,555 52,2 52,7 58 44,72 18,139 51,5 53,0

4

4

2

2,48

1,68

0,52

0,648

0,348

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44

1,76

4,96

5,04

11,44

0.721

1,282

0,515

1,013

46,0

45,5

18,0 + 5,7

15,6 ± 3,4

46,0

47,8

18,0

17,4

10 4,68 0,996 37,5 39,8 66 23,20 3,531 25,7 30,6

44 38,36 13,847 38,5'

38,0 234 226,08 136,825 56,8 57,5

10 6,44 2,042 31,3 46,0 28 30,68 43,130 70,2 69,8

6 6,08 4,821 60,0 63,0 28 27,08 20,929 52,6 51,9

8 6,40 1,567 53,0 53,0 14 12,12 2,942 50,6 53,0

68 57,28 22,277 41,7 41,8 304 295,96 203,826 58,5 58,9

2 0,28 27

16

56

0,96

7,84

10,1 ± 4,9

9,4 ± 2,7

2 0,28 — 10 1,20 18,3

10 1,20 —

72 57,84 396 307,16

bestimmten Durchmesserstufe zu zeigen

383

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(Durchforstung 1951/52) Fläche IIb Tab. 9

Durchforstungsmaterial Nach der Durchforstung

Stamm¬

zahl

ha

Vorrat

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Vorrates

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Vorratsgüte*Zuwachs¬

güte

Stamm¬

zahl

ha

Vorrat

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Vorratsgüte*Zuwachs¬

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2,5

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70,40

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5,262

7,359

28,165

38,129

31,551

2,263

63,0 ± ..

54.5 ± ..

56.6 ± 3,3

50,0 ± 3,3

50,3 ± 3,2

42,8 ± 3,2

63,0

55,9

56,2

48,5

49,9

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34,0 ± 3,6

26.7 ± 3,2

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42,3

33,2

26,3

16,6

30 14,75 1,937 21,3 19,0 207,5 110,05 24,145 34,0 33,0

2,5

25,0

1,05

6,50 0,638 17,3 ± 6,2 14,1

2,5

27,5

57,5

1,55

11,55

14,95

0,405

1,241

1,167

46,0 ± ..

18,9 ± 4,8

13,7 ± 3,2

46,0

10,1

14,8

27,5 7,55 0,638 14,9 12,3 87,5 28,05 2,813 17,7 14,8

60 23,85 2,980 20,9 19,4 480 340,75 139,687 46,1 46,2

12,5 12,00 6,847 37,8 38,2

5 2,60 0,150 21,4 — 10 7,10 1,984 68,0 68,0

65 26,45 3,130 20,9 18,7 502,5 359,85 148,518 45,9 46,1

12,5

5

0,75

0,70

13,5 —

90

87,5

5,40

12,25

5,3 ± 1,8

11,7 ± 2,7

4,6

18,2

17,5

2,5

1,05

0,35

4,4

31,0

15,5

82,5 27,90 700 378.90

bestimmten Durchmesserstufe zu zeigen

25

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Mitherrschend

Unterschicht

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Darst. 9

16-20 28-32 32-36 36-40 40-44

Durchmesserstufe

44-48 cm

Graphische Darstellung der durchschnittlichen Güte und des durchschnittlichen Baumqualitätswertesfür 4-cm-Durchmesserstufen der Buchen der Flächen IIa, IIb und 19A.

2. Auswirkung der Auslesedurchforstung auf den Qualitäts- und

Wertzuwachs in Versuchsflächen

Die Flächen IIa, IIb und 19A sind nach Alter, Entstehen, Baumartenzusammenset¬

zung und pflanzensoziologischer Zugehörigkeit gleichwertig. Die Aufnahmen zeigen,daß die Vergleichbarkeit auch nach der Vorratshöhe und Stärkestufeneinteilung am

Anfang des Versuches überprüft wurde. Ob die Buchen im Jahre 1930 oder früher

ebenfalls qualitativ gleichwertig waren, wurde nicht nach der Methode der vorlie¬

genden Untersuchung geprüft. Es steht uns also nur die neue Aufnahme zur Verfügung.Die Flächen IIa und IIb wurden nach dem Auslese- und Erziehungsprinzip S c h ä -

d e 1 i n s durchforstet. Die angrenzend an die Fläche IIa liegende Fläche 19A wurde

nie behandelt; nur das tote Holz wurde jeweils beseitigt (s. Abschnitt II/2).

Diese Flächen sollen uns also die Möglichkeit geben, auf Grund der theoretischen

Erörterungen im Abschnitt II/l sowie der Ausführungen unter III/4, die Frage der

Werterzeugung und Güteverbesserung im Zusammenhang mit dem Einfluß der Auslese¬

durchforstung zu überprüfen. Zur Prüfung der Anwendbarkeit der Methode und zur

Schaffung der Grundlagen für eine Teilaufnahme durch Stichprobe stellen sich fol¬

gende konkreten Fragen:

1. Ist es möglich, die Vergleichbarkeit der Qualität nachträglich zu überprüfen? (War

am Anfang des Durchforstungsversuches die Güte der Buchen in allen Flächen die

gleiche ?)2. Ist heute eine Güteschichtung in den Flächen feststellbar?

3. Sind heute Güteunterschiede zwischen den Einzelflächen vorhanden?

387

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4. Ist eine Differenzierung der Brusthöhendurchmesser eingetreten?5. Bestehen Unterschiede im Durchmesserzuwachs?

Zur Vereinfachung wurden die Güte und die Durchmesser getrennt untersucht. Bei der Unter¬

suchung der Güte wird angenommen, daß keine Schichtung in den Brusthöhendurchmessern vor¬

handen ist und umgekehrt wird bei der Untersuchung der Differenzierung der Durchmesser und des

Durchmesserzuwachses die Güteschichtung nicht berücksichtigt.Da die Güteklassen eine ziemlich grobe Einteilung in % darstellen, wurde, um den Erkenntnis¬

sen der mathematischen Statistik Rechnung zu tragen, mit

x= arc. sinj/G gerechnet. (Fisher and Yates 36, S. 56)

In unserem Falle ändert diese Transformation nichts an den Ergebnissen. (Siehe auch Ab¬

schnitt V.)Im folgenden werden die oben gestellten Fragen untersucht:

1. Ist heute die GUte der Buchen in den Flächen IIa, IIb und 19A vergleichbar, da die

Ausgangsqualität die gleiche war?

Die Auslesedurchforstung arbeitet nur in der Oberschicht (Herrschende und Mitherrschende).

Am Anfang des Versuches wurde wie bei den späteren Aufnahmen die Qualität jedes Einzelstammes

angesprochen, jedoch nicht nach der Methode der vorliegenden Untersuchung. Da die «Unter¬

schicht», die Schwachen, abgesehen von zufälligen Begünstigungen unbeeinflußt blieben, sollten

sie auch heute noch annähernd gleiche Güte aufweisen (Stand vor der Durchforstung 1952.)

Durchmesser-

StufeFläche

Anzahl

NSx*

X

8-16 IIa

IIb

19A

37

78

113

418,3

691,5

785,4

11,31

8,87

6,95

Total 228 1 895,2 —

16-20IIb

IIa

19A

23

44

32

387,0

714,3

574,8

16,83

16,23

17,96

Total 99 1 676,1 —

20-24IIa

IIb

19A

8

54

33

199,2

1 355,6

809,5

24,90

25,10

24,53

Total 95 2 364,3 —

1

* — arc. sin y G

Vergleich der Durchmesserstufen 8-16 cm (Linder 41, S. 123):

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

225

564,911

46 408,879

282,4555

206,2616

227 46 973,790 —

„ 282,4555, „,„ ... , „

F =

206,2616= U69 ~ kIemer als f0'05

388

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Vergleich der Durchmesserstufen 16 -20 cm:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

96

55,665

27 436,845

27,8325

285,8004

98 27 492,510 —

Die Streuung (DQ) innerhalb der Flächen ist größer als die Streuung zwischen den Flächen.

(Linder 41, S. 127).

Vergleich der Durchmesserstufen 20-24 cm:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

92

6,740

27 395,130

3,3700

297,7731

94 27 401.870 —

Die Streuung (DQ) innerhalb der Flächen ist größer als die Streuung zwischen den Flächen.

Auf Grund der Annahme ad. 1. können also die drei Flächen im Ausgangszustand als qualitativ

gleichwertig angesehen werden, da noch heute die Güte der sich entsprechenden Durchmesserstufen

von 8-24 cm nur zufällig voneinander abweicht.

2. Stimmt die Annahme, daß die Buchen vom Durchmesser 8-24 cm, sowie stärkere, die

jedoch beherrscht oder unterdrückt sind, durch die Auslesedurchforstung nicht wesentlich

beeinflußt wurden und rein nach Güte den Buchen der unbehandelten Fläche entsprechen,da bei diesen die Schichtung nur von der Vitalität abhängig ist, nicht jedoch von der Güte?

(Zustand vor der Durchforstung 1952.)

Fläche Anzahl JV Sx X

IIa

IIb

19A

75

177

243

1311,6

2 804,1

4 244,8

17,49

15,84

17,47

Total 495 8 360,5 —

Vergleich der «Unterschichten» IIa, IIb mit der Fläche 19A:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

492

302,34

160 441,67

151,1700

326,1009

494 160 744,01 —

Die Streuung innerhalb der Flächen ist größer als die zwischen den Flächen. Die Buchen aus

den nach der Methode von Schädelin behandelten Flächen IIa und IIb vom Durchmesser

8-24 cm, sowie stärkere, die in der Unterschicht (Beherrschte und Unterdrückte) sind, stammen

aus einer qualitätsmäßig gleich beschaffenen Grundgesamtheit, wie alle Buchen in der unbehan¬

delten Fläche 19A.

389

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3. Normalerweise ist die soziologische Stellung der Buchen in der unbehandelten Flä¬

che ein Produkt ihrer Vitalität. Doch ist zu erwarten, daß dabei auch ein Einfluß der Quali¬

tät mitspielt, und zwar insofern, als im Stadium des größten Höhenzuwachses ein geraderStamm mit durchgehender Achse eher herrschend oder mitherrschend wird. Außerdem lei¬

det erfahrungsgemäß die Güte der Buche durch Bedrängung oder starke Uberschirmung.Ist eine darauf zurückzuführende gütemäßige Schichtung in der unbehandelten Fläche 19A

feststellbar?

Soziologische SchichtAnzahl

NSx X

Mitherrschende....

Unterschicht über 16 cm 0Buchen vom Durchm. 8-16 cm

17

79

34

113

527,5

2 283,1

648,8

785,4

31,03

28,90

19,08

6,95

Total 243 4 244,8 —

Vergleich der soziologischen Schichten in der Fläche 19A:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Schichten

innerhalb der Schichten

3

239

26 039,62

55 206,97

8 679,873

230,9915

Insgesamt 242 81 246,59 —

F= -ls^=37'577-größeralsfo'001Die Güte in mindestens zwei Schichten weicht gesichert voneinander ab. Es besteht eine Schich¬

tung nach der Güte, die der soziologischen Schichtung in der unbehandelten Fläche entspricht. Der

Vergleich der einzelnen soziologischen Schichten erfolgt mit dem «-Test.

Vergleich der Güte der Herrschenden und M i t h e r r s c h e n d e n :

IHM = 0,524 - kleiner als <o,05

In der Güte weichen die Herrschenden von den Mitherrschenden nur zufällig ab.

Vergleich der Güte der M i t h e r r s c h e n d e n und der Unterschicht:

t.vu = 3,149 - größer als «o,01 - kleiner als «0,001

Die etwas bessere Güte der Mitherrschenden gegenüber der Unterschicht ist mit P = 0,01 ge¬

sichert.

Vergleich der Güte der Unterschicht über 16cm mit der 8-16cm

Brusthöhendurchmesserklasse :

tui~V2 = 4,081 - größer als «o,001

Dieser Unterschied ist stark mit P = 0,001 gesichert.

In der unbehandelten Fläche 19A ist die Güte der Unterschicht bei Buchen mit Durchmesser

über 16 cm etwas schlechter als diejenige der Mitherrschenden. Der Unterschied ist mit P = 0,01gesichert. Die Unterschicht unter 16 cm weicht qualitätsmäßig stark gesichert (P = 0,001) von der

Unterschicht über 16 cm ab. Dieser Unterschied ist durch die noch nicht voll entwickelte Achse

(bis 15 m) der dünnen Buchen bedingt. Der Unterschied zwischen der Unterschicht und den Mit¬

herrschenden ist auf den direkten Einfluß der durchgehenden oder auch geraden Baumachse auf die

390

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gesellschaftliche Stellung und zugleich auf die Güte zurückzuführen. Dagegen weicht die Güte der

Herrschenden von derjenigen der Mitherrschenden nur zufällig ab. Hier ist die Achse bereits ent¬

wickelt und die weitere gesellschaftliche Schichtung wird nur durch die Vitalität des Baumes oder

den Zufall bestimmt.

4. Entspricht in der stark durchforsteten Fläche IIa der gesellschaftlichen Schichtungauch eine Schichtung der Güte? (Stand nach der Durchforstung 1952.)

Gesellschaftliche SchichtAnzahlN

Sx X

Mitherrschende....

55

29

33

2 802,8

1 259,1

733,9

50,96

43,42

22,24

Total 117 4 795,8 —

Vergleich der soziologischen Schichten in der Fläche IIa:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Schichten

innerhalb der Schichten

2

114

17 240,13

25 674,87

8 620,065

225,218

116 42 915,00 —

F = 38,274 - größer als F0,001

Es bestehen stark gesicherte Güteunterschiede zwischen mindestens zwei soziologischen Schich¬

ten der Fläche IIa.

Vergleich der Güte der Herrschenden und M i t h e r r s c h e n d e n

der Fläche IIa:

t[IM = 2,190 - größer als «o.Oö - kleiner als to.Ol

Die höhere Güte der Herrschenden gegenüber den Mitherrschenden in der Fläche IIa ist mit

P = 0,05 gesichert.

Vergleich der Güte der M i t h e r r s c h e n d e n und der Unterschicht

über 16cm in der Fläche IIa:

tMÜ = 5,544 — größer als <o,001

Der Güteunterschied zwischen den Mitherrschenden und der Unterschicht über 16 cm ist mit

P = 0,001 stark gesichert.

5. Entspricht in der schwach durchforsteten Fläche IIb der gesellschaftlichen Schich¬

tung auch eine Schichtung nach Güte? (Stand nach der Durchforstung 1952.)

Gesellschaftliche SchichtAnzahl

NSx X

Mitherrschende....

74

83

35

3 355,8

2 456,6

628,9

45,35

29,60

17,97

Total 192 6 441,3 —

391

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Vergleich der gesellschaftlichen Schichten der Fläche IIb:

Streuung FG s<? DQ

zwischen den Schichten

innerhalb der Schichten

2

189

20 095,27

43 663,48

10 047,635

231,0237

191 63 758,75 —

F - 43,491 - größer als Fo.ooi

Mindestens zwei gesellschaftliche Schichten weichen wesentlich in der Güte voneinander ab.

Vergleich der Güte der Herrschenden und Mitherrschenden

der Fläche IIb:

tHM = 6,482 - größer als «o,001

Vergleich der Güte der Mi t h err s c h e n de n und der Unterschicht

der Fläche IIb:

tMV = 3,796 - größer als «0,001

In der schwach durchforsteten Fläche IIb sind die Güteunterschiede zwischen den gesellschaft¬lichen Schichten Herrschende, Mitherrschende und Unterschicht mit P = 0,001 stark gesichert.

6. Es stellt sich die Frage, ob durch die Auslesedurchiorstung eine gütemäßige Differen¬

zierung der behandelten Schichten (Herrschende + Mitherrschende = Oberschicht) zu¬

standekommt, und ob auch der Grad der Auslesedurchforstung eine solche Güteschichtungbewirkt?

Oberschicht der FlächeAnzahl

Sx X

IIa

IIb

19A

84

157

96

4 061,9

5 812,4

2 810,6

48,36

37,02

29,28

Total 337 12 684,9 —

Vergleich der Oberschichten der Flächen IIa, IIb und 19A:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Oberschichten

innerhalb der Oberschichten

2

334

16 419,87

85 729,48

8 209,935

256,675

336 102 149,35 —

F = 31,99 - größer als Fo,001bedeutet, daß Oberschichten mindestens von zwei Flächen gütemäßig stark gesichert voneinander

abweichen.

Vergleich der Oberschichten der Flächen IIa und IIb:

«IIa, IIb = 5,233 - größer als «o,001

Vergleich der Oberschichten der Flächen IIb und 19A:

'IIb, 19A = 3,731 - größer als <o,001

392

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Vergleich der Oberschichten der Flächen IIa und 19A:

«IIa, 19A = 7,971 - größer als «0,001

Die Güteunterschiede der Oberschichten der Flächen IIa, IIb und 19A weichen mit P = 0,001

stark gesichert voneinander ab. Die undurchforstete Fläche 19A weist in der Oberschicht wesentlich

geringere Güte auf als die schwach, nach dem Ausleseprinzip durchforstete Fläche IIb, und diese

ist wiederum in der Oberschicht der Güte nach wesentlich schlechter als die stark durchforstete

Fläche IIa.

7. Hat sich die Güte der Fläche IIa, in der der Durchforstungseingriff am stärksten war,

in der Oberschicht durch diesen geändert?

Oberschicht IIa Anzahl N Sx X

Nach der DurchforstungVor der Durchforstung .

84

101

4 061,9

4 650,8

48,36

46,05

Total 185 8 712,7 —

Vergleich der Oberschicht der Fläche IIa vor und nach dem Durchforstungseingriff 1952:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Gruppen .

innerhalb der Gruppen

1

183

244,4

44 684,89

244,4

244,1797

184 44 929,29 —

F = 1,00 - kleiner als Fo,05Eine Besserung der Güte der Oberschicht als unmittelbare Folge des Durchforstungseingriffes

1951/52 ist nicht gesichert.

8. Bestehen Unterschiede in den Brusthöhendurchmessern der Flächen IIa, IIb und 19A?

a) Bestehen Unterschiede in den Durchmessern der Herrschenden vor dem Durchforstungs¬eingriff 1952?

Herrschende in der Fläche Anzahl N SD D

IIa

IIb

19A

62

75

17

2 256

2 438

554

36,39

32,51

32,59

Total 154 5 248 —

Vergleich der Herrschenden in allen Flächen:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

151

553,52

2 821,58

276,76

18,68596

153 3 375,10 —

393

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F = 14,811 - größer als «0,001

Mindestens zwischen zwei Flächen besteht ein gesicherter Unterschied in den Brusthöhendurch¬

messern der Herrschenden.

Vergleich der Durchmesser der Herrschenden in den Flächen

'IIa, IIb = 5,230 - größer als «0,001, stark gesichert

Vergleich der Durchmesser der Herrschenden in den Flächen

(IIb, 19A = 0,070 - kleiner als «o,05, zufällig

der Durchmesser der Herrschenden in den Flächen

«IIa, 19A = 3,210 - größer als «o,01- kleiner als «o,001> mit P = 0,01 gesichert.

Vor dem Durchforstungseingriff zeigte die stark durchforstete Fläche IIa bei den Herrschenden

einen höheren Mitteldurchmesser, der gegenüber der Fläche IIb (schwach durchforstet) mit

P = 0,001 gesichert ist, von der Fläche 19A, die undurchforstet blieb mit P = 0,01 gesichert abweicht.

Der Unterschied der Mitteldurchmesser der Flächen IIb und 19A ist nur zufällig.In der stark durchforsteten Fläche, die einen gelockerten Kronenschluß aufweist, ist bereits eine

Differenzierung der Durchmesser eingetreten, nicht aber in der schwach durchforsteten Fläche. Dort

erhöhte zwar die Durchforstung deutlich die Güte, jedoch erhielten die Begünstigten nicht soviel

Raum, daß sie die Vitalen, Herrschenden, in der unbehandelten Fläche zu überholen vermochten.

b) Bestehen Unterschiede im Brusthöhendurchmesser der Mitherrschenden vor der Durchfor¬

stung 1952?

Mitherrschende der FlacheAnzahl

NSD D

IIa 39 1102 28,26

IIb 95 2 266 23,85

19A 79 1954 24,73

Total 213 5 322 —

Vergleich der Durchmesser der Mitherrschenden vor der Durchforstung 1952 in allen Flächen

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

210

544,20

2 628,80

272,10

12,52

Insgesamt 212 3 173,00 —

F = 21,733 - größer als Fn,001

Mindestens zwischen zwei Flächen besteht ein wesentlicher Unterschied in den Brusthöhendurch¬

messern der Mitherrschenden vor dem Durchforstungseingriff 1952.

Vergleich der Durchmesser der Mitherrschenden in den Flä¬

chen IIa und IIb:

«IIa, IIb = 6,544 — größer als «0,001 — stark gesichert

Vergleich der Durchmesser der M i t h e r r s c h e n d e n in den Flä¬

chen IIb und 1 9A :

«IIb, 19A = 1,636 - kleiner als «o,05 - nicht gesichert

VergleichIIa und 19A

394

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Vergleich der Durchmesser der M i t h e r r s c h e n d e n in den Flä¬

chen IIa und 19A:

'IIa, 19A = 5,086 - größer als (o,001 - stark gesichert

In den Durchmessern weichen die Mitherrschenden der Fläche IIa (stark durchforstet) von den¬

jenigen der Flächen IIb (schwach durchforstet) und 19A (undurchforstet) stark mit P = 0,001 ge¬

sichert ab. Dagegen ist der Unterschied der Durchmesser der Mitherrschenden zwischen den Flächen

IIb und 19A nur zufällig.

c) Bestehen Unterschiede in den Durchmessern aller Buchen über 16 cm zwischen den Flächen

IIa, IIb und 19A? (Stand vor der Durchforstung 1952.)

FlächeAnzahl

NSD D

IIa

IIb

19A

139

216

130

4 134

5 588

3 180

29,74

25,87

24,46

Total 485 12 902 —

Vergleich der Durchmesser aller Buchen in den Flächen IIa, IIb und 19A.

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

482

2 080,79

20 095,41

1 040,395

41,69172

484 22 176,20 —

F = 24,954 - größer als Fo.001

Mindestens zwischen zwei Flächen besteht in den Durchmessern aller Buchen vor der Durch¬

forstung 1952 ein wesentlicher Unterschied.

Vergleich der Durchmesser in den Flächen IIa und IIb:

«IIa, IIb = 5,513 - größer als «o,001 - stark gesichert

Vergleich der Durchmesser in den Flächen IIb und 19A:

'IIb, 19A = 1,966 - zirka gleich groß wie «o,05 = 1,956 liegt an der Grenze für P = 0,05

Vergleich der Durchmesser in den Flächen IIa und 19A:

'IIa, 19A = muß dem vorherigen entsprechend stark gesicherten Unterschied zeigen.

Alle Buchen zeigen wieder nur in der stark durchforsteten Fläche einen stark mit P = 0,001

gesicherten höheren Mitteldurchmesser auf. (Vor der Durchforstung 1952.)

d) Bestehen nach der Durchforstung 1952 Unterschiede in den Durchmessern der Herrschenden

in den Flächen IIa, IIb und 19A?

Herrschende in der Fläche Anzahl N SD D

IIa

IIb

19A

55

74

17

2 010

2 412

554

36,55

32,59

32,59

Total 146 4 976 —

395

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Vergleich der Durchmesser der Herrschenden in allen Flächen nach dem Durchforstungsein-griff 1952:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb den Flächen.

2

143

535,50

2 711,60

267,75

18,96223

145 3 247,10 —

F = 14,120 - größer als FoßOlDer größere mittlere Durchmesser der Herrschenden der Fläche IIa nach der Durchforstung

1952 ist gesichert verschieden von denjenigen der anderen Flächen.

Vergleich der Durchmesser der Herrschenden in den Flächen

IIa und IIb nach dem D u r c h f o r s t u n g s e i n g r i f f 1952:

'IIa, IIb = 5,096 - größer als «o,001 - stark gesichert

Vergleich der Durchmesser der Herrschenden in den Flächen

IIa und 19A nach der Durchforstung 1952:

*IIa, 19A = 3,275 - größer als to,01, Heiner als to,001

Dieser Unterschied ist mit P = 0,01 gesichert.

Der mittlere Durchmesser der Herrschenden in der Fläche IIb entspricht dem mittleren Durch¬

messer der Herrschenden der Fläche 19A.

Es zeigt sich wieder, daß die Auslesedurchforstung als einmaliger Eingriff die Durchmesser¬

zusammensetzung kaum ändert.

e) Bestehen nach der Durchforstung 1952 Unterschiede in den Durchmessern der Mitherrschen¬

den in den Flächen IIa, IIb und 19A?

Mitherrschende der FlächeAnzahl

NSD D

IIa

IIb

19A

29

83

79

818

1986

1954

28,21

23,93

24,73

Total 191 4 758 —

Vergleich der Durchmesser der Mitherrschenden in allen Flächen:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

188

397,75

2 479,75

198,875

13,19015

190 2 877,50 —

F = 15,078 - größer als Fo.OOl

Nach der Durchforstung 1952 unterscheiden sich mindestens in zwei Flächen die Mitherrschen¬den wesentlich in den Durchmessern.

396

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Vergleich der Durchmesser der Mitherrschenden in den Flä¬

chen IIa und IIb nach demDurchforstungseingriff 1952:

*IIa, IIb = 5,462 - größer als *o,001 - stark gesichert

Vergleich der Durchmesser der M i t h e r r s c h e n d e n in den Flä¬

chen IIa und 19A nach der Durchforstung 1952:

'IIa, 19A = 4,404 - größer als (0,001 - stark gesichert

Vergleich der Durchmesser der M i t h e r r s c h e n d e n in den Flä¬

chen IIb und 19A nach der Durchforstung 1952:

(IIb, 19A = 1,413 - kleiner als «o,05 - nicht gesichert

Wie vor der Durchforstung, ist bei den Mitherrschenden nur die stark durchforstete Fläche IIa

von den beiden anderen Flächen IIb und 19A in den Durchmessern gesichert verschieden.

(P = 0,001). Die Mitherrschenden der Flächen IIb (schwach durchforstet) und 19A (nicht durch¬

forstet) weichen in den Durchmessern nur zufällig voneinander ab.

f) Bestehen Unterschiede in den Durchmessern der Unterschichten über 16 cm in den Flächen

IIa, IIb und 19A? (Nach der Durchforstung 1952.)

Unterschicht der FlächeAnzahl

NSD D

IIa 33 662 20,01

IIb 35 682 19,49

19A 34 672 19,76

Total 102 2 016 —

Vergleich d e r D u r c h m e s s e r d e r U n t e r s c h i c h t e n über 16cm nach

der Durchforstung 1952 in allen Flächen:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

99

5,61

812,75

2,805

8,209595

101 818,36 —

Die Streuung der Durchmesser (DQ) innerhalb der Unterschichten ist größer als die Streuungzwischen diesen. Die Unterschichten stammen aus einer nach Durchmessern gleich zusammengesetz¬

ten Grundgesamtheit. Die Auslesedurchforstung beeinflußte also bis heute die Durchmesserdiffe¬

renzierung zwischen den Unterschichten nicht.

g) Bestehen Unterschiede in den Durchmessern aller Buchen nach der Durchforstung 1952?

Fläche Anzahl N SD D

IIa

IIb

19A

117

192

130

3 490

5 080

3 180

29,83

26,46

24,46

Total 439 11750 —

397

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Vergleich der Durchmesser in allen Flächen:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Flächen.

innerhalb der Flächen.

2

436

1 806,29

18 608,61

9 031,45

42,68029

438 20 414,90 —

F = 211,607 - größer als «0,001 -stark gesichert

Mindestens in zwei Flächen weichen die Durchmesser nach der Durchforstung 1952 gesichertvoneinander ab.

Vergleich der Durchmesser der Flächen IIa und IIb:

«IIa, IIb = 4,399 - größer als «0,001 - stark gesichert

Vergleich der Durchmesser der Flächen IIb und 19A:

«IIb, 19A = 2,691 - größer als «0,01

Dieser Unterschied ist mit P = 0,01 gesichert.

Die Durchforstung bewirkte, daß auch die schwach durchforstete Fläche IIb sich von der un-

durchforsteten Fläche 19A in der Durchmesserzusammensetzung mit P = 0,01 gesichert unterscheidet.

Anscheinend kommt die schwach durchforstete Fläche in ein Stadium der stärkeren Differenzie¬

rung der Durchmesser. Die stärkeren Durchforstungseingriffe in der Fläche IIa bewirkten jedochbereits heute mit P - 0,001 gesicherte Unterschiede in der Durchmesserdifferenzierung. Die starke

Durchforstung wirkt also auch hier nachweisbar beschleunigend auf die Durchmesserdifferenzierung.

9. Wie verhält sich der Wertanteil des Massenzuwachses und des Zuwachses an Quali¬

tätswert (beide in WE) bei den anläßlich der Durchforstung 1952 herausgenommenen, zu

den dadurch begünstigten Bäumen für die Fläche IIa?

Anzahl

N

Massenzuwachs * Qualitätswert des Zuwachses

Sdsv dsv SdWE dWE

Aushieb

Begünstigte

25

29

4,355

7,190

0,174

0,248

1,810

5,674

0,072

0,196

Total 54 11,545 — 7,484

* Bestimmt durch Tarifdifferenzverfahren

Vergleich des Massenzuwachses:

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Gruppen .

innerhalb der Gruppen .

1

52

0,072987

0,461905

0,072987

0,008882788

Insgesamt 53 0,534892 —

F = 8,217 - größer als Fo.oi, kleiner als Fo.ooi

Die Begünstigten leisteten einen mit P = 0,01 gesichert größeren Massenzuwachs pro Baum.

398

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Vergleich der Qualitatswerte des Zuwachses

Streuung FG SQ DQ

zwischen den Gruppen

innerhalb der Gruppen

1

52

0,203965

0,498851

0,203965

0,009593

Insgesamt 53 0,702816 —

F = 21,262 - großei als Fq 001 - stark gesichert

Die Baume, die zur Begünstigung anderer herausgenommen wurden, sind gesichert schlechter

hinsichtlich der Massenleistung (P = 0,0I) und Leistung an Qualitatswert (P = 0,001) als die da

durch begünstigten

10. Beeinflußt die Auslesedurchforstung den Qualitäts- und Wertzuwachs durch die

Änderung des Durchmesserzuwachses?

Für den Wert der Produktion ist der Durchmesserzuwachs des Baumes von entscheidender Be

deutung Dieser wurde m den Flachen IIa, IIb für 4jahnge und 19A für 5jahnge Perioden gemes

sen und die Regressionen für den Durchmesserzuwachs pro Jahr als Funktion des Durchmessers der

Buchen gerechnet.

Bei x = Brusthohendurchmesser der Buche in cm

und y = jahrlicher Zuwachs des Brusthohendurchmessers in cm

wurden folgende Abhängigkeiten gefunden Tab 11

Herrschende IIa y = 0,2671 + 0,0125 x

IIb y = 0,2610 + 0,0107 x

19A y = 0,1235 + 0,0063 x

Mitherrschende IIa y 0,0325 + 0,0170 x

IIb y = 0,0262 + 0,0152 x

19A y = -0,0913 + 0,0122 x

Unterschicht IIa y = -0,4099 + 0,0323 x

ab 16 cm IIb y = +0,0815 + 0,0051 x (wenig Werte)

19A y = -0,1581 + 0,0122 x

Alle Buchen über 16 cm (Darst 10)

IIa y = -0,7805 + 0,0643 x -- 0,0006 xi

IIb y = -0,6388 + 0,0570 x -- 0,0006 x2

19A y = -0,1884 + 0,0156 x

Es zeigt sich also, daß mit der Intensität der Durchforstung auch der Durchmesserzuwachs an

steigt

Die Gleichungen für alle Buchen m den Flachen IIa und IIb liegen sehr nahe beieinander, so

daß die Abweichung auch nur von zufälligem Charakter sein kann Die beiden entsprechenden Re

gressionen sind deshalb besonders zu prüfen

399

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Darst. 10

I o,i - y

_l l_J LJ I lll LJ I I l I I

Durchmesser cm 26 30 34 38 42 46 50

Der jährliche Brusthöhendurchmesserzuwachs der Buchen in den Flächen IIa, IIb und 19A.

Vergleich des Durchmesserzuwachses in den Flächen IIa und IIb :

Die Prüfung des Unterschiedes beider Regressionen erfolgt nach dem von Wishart (67 S. 28,29) angegebenen Verfahren.

IIa IIb (IIa + IIb)

S(xi-x) (n-y) 215,231 205,797 421,028

S(x\-x2)(yi-y) 12 553,33 11 058,97 23 612,30

S(xi-x) (x2i~x2) 491 934 456 059 947 993

S(*V*V 30 085 191 25 481216 55 566 407

S(xi-x)2 8 198,7 8 300,4 16 499,1

S(n-y)* 10,27518 11,03704 21,31222

b,

br

-0,0006348

0,064341

-0,00058663

0,057025

N 139 216 355

IIa

Streuung FG SQ

2

136

5,87932

4,39586

138 10,27518

400

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IIb

Streuung FG SQ

auf der Regression

um die Regression

2

213

5,24805

5,78899

Insgesamt 215 11,03704

Für (IIa + IIb) ergibt sich bt = 0,055825, b2 = -0,000527474

(IIa +IIb)

Streuung FG SQ

um die Regression

2

351

11,04919

10,26303

353 21,31222

10,26303 - 4,39586 - 5,78899

4,39586 + 5,78899

136 + 213

F = 1,340 ist kleiner als Fo.Oö- Die Regression des Durchmesserzuwachses in der Fläche IIa

weicht nicht gesichert ab von derjenigen der Fläche IIb.

Die Berechnungen des vorstehenden Abschnittes erlauben uns, den Wertzuwachs

der untersuchten Bestände eingehender zu analysieren.

Der Wertzuwachs der Bestände IIa, IIb und 19 A. (Ver¬

gleiche den Abschnitt H/1.)

Der gesamte Wertzuwachs der Bestände ist bedingt durch:

a) den Zuwachs an Masse, der in allen Flächen gleich groß ist. Anders

liegen aber die Dinge für die Derbholzmasse, wo der errechnete Zuwachs in der un¬

behandelten Fläche geringfügig kleiner ist;

b) den Zuwachs an Qualitätswert. Dieser ist am größten in der am

stärksten behandelten Fläche IIa, dann in der schwach durchforsteten Fläche IIb

und am geringsten in der unbehandelten Fläche 19A. Er ist bedingt durch

1. Verschiebung in höher bewertete Dimensionsklassen.

Dabei handelt es sich um

a) Dickenzuwachs. Die behandelten Flächen zeigen einen viel höheren

Durchmesserzuwachs in den höhern Durchmesserstufen als die unbehandelte

Fläche. Je stärker eine Fläche durchforstet wird, um so früher beginnt sie sich

von der unbehandelten Fläche in den Durchmessern zu unterscheiden. Der Un¬

terschied der Durchmesser der Fläche IIa ist bereits einwandfrei feststellbar.

Der nach der Durchforstung feststellbare, mit P = 0,01 gesicherte Unterschied

26

401

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der Durchmesser in den Flächen IIb und 19A zeigt, daß sich jetzt auch die

schwach durchforstete Fläche von der unbehandelten in den Durchmessern

unterscheidet,

b) Durch Aushieb des relativ schwächeren Materials.

Die Auslesedurchforstung entfernt die Konkurrenten der Besten, so daß dieser

Einfluß positiv oder negativ sein kann, jedenfalls aber sehr gering bleibt. Für

alle Buchen der Fläche IIb zu denen der Fläche 19A war nach der Durchforstungder Unterschied der Durchmesser mit P - 0,01 gesichert.

2. Reine Vermehrung des Qualitätswertes.

a) Durch effektive Verbesserung der Güte (Darst. 9). Die Auslesedurch¬

forstung, und zwar auch ein verhältnismäßig schwacher Eingriff, vermag die

Bestandesgüte auf die Dauer durch die Erhöhung der Güte der Oberschicht

entscheidend zu verbessern.

b) Durch Aushieb des relativ schlechteren Materials.

Der Eingriff der Auslesedurchforstung bessert auf diese Weise oft die Bestandes¬

güte direkt, obwohl er aus ganz anderen Überlegungen vorgenommen wird.

3. Konzentration des Massenzuwachses auf die qualitativ besseren

Bäume.

a) Individuell:

In den behandelten Flächen ist die Durchmesserabstufung mit der Güteabstu¬

fung identisch; die Auslesedurchforstung hat bewirkt, daß die besten Bäume

auch am stärksten werden konnten. Der Unterschied zwischen den behandelten

und den unbehandelten Flächen ist noch nicht richtig ausgeprägt, da während

der Periode des großen Höhenzuwachses das Qualitätsmerkmal «durchgehendeAchse» sowohl über die gesellschaftliche Stellung als auch den Durchmesser¬

zuwachs bestimmt. Der Unterschied wird von da an immer ausgeprägter.

b) Kollektive Konzentration des Massenzuwachses auf bes¬

sere Bäume findet automatisch nach jedem Eingriff der Auslesedurchforstungstatt.

Die Folgerungen aus dem Abschnitt I V/2 zeigen die Brauchbar¬

keit der angewandten Methode.

Die ersten Durchforstungen, die noch in die Zeit des großen Höhenzuwachses fal¬

len, beeinflussen entscheidend die Güte des Vorrates und Zuwachses für den ganzen

späteren Lebenslauf ( 0 I b e r g 48, S. 350 ). Die Auslesedurchforstung bewirkt, daß

die gesellschaftliche Schichtung, die mit der Durchmesserschichtung eng zusammen¬

hängt, auch zur Qualitätsschichtung wird. Auch in der unbehandelten Fläche 19A

scheint insofern eine gewisse Bevorzugung der «qualitativ Besseren» feststellbar zu

sein, als Bäume mit durchgehender, gerader Achse sich in der Zeit des größten Höhen¬

zuwachses besser in der Oberschicht halten können. Später jedoch erfolgt eine wei¬

tere Differenzierung nur durch größere Vitalität oder durch Zufall.

402

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Darst. 11

Unterschicht / /'i

0)

oc0)

JCüV)

(Ü-C

/ // i

/ / // / /'

chende andere

Arten / //

f £ryHerrs

v\

Buchen'*?

\ i 1 1 1 1 1 1

20 40 60 80 100%

Beziehung der Stammzahl zur Masse und zum Qualitätswert des Vorrates

und Zuwachses in der Flache IIa.

Darst. 12

60 80 100%

Beziehung der Stammzahl zur Masse und zum Qualitatswert des Vorrates

und Zuwachses in der Fläche IIb.

403

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Darst. 13

Beziehung der Stammzahl zur Masse und zum Qualitatswert des Vorrates

und Zuwachses in der Fläche 19A.

Darst. 14

c

Unterschicht

Mitherrschende

xdl rr-n rTfl r-i-n |HollbläA ltallJ)l9A llollbl9A M a II b 19 A II a II b 19 A ltallbl9A II a II b 19 A

Oh Herrschende Buchen

und andere Arten

ü

ca x!

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5 -alitat Vorr 2 ö

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O-o

Einfluß der Auslesedurchforstung auf die Zusammensetzung des Vorrates und des Zuwachses.

404

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Der Einfluß der Auslesedurchforstung tritt dadurch am deutlichsten hervor, daß

sich der prozentuale Anteil der herrschenden Bäume gegenüber den mitherrschen¬

den stark vergrößert, und daß dieser Anteil aus den qualitativ besten Bäumen besteht,

welche auch den höchsten Durchmesserzuwachs und die größten Durchmesser auf¬

weisen (Darst. 11-14). Da die gesamte Massenleistung im gleichen Rahmen bleibt,

leisten die Bäume der durchforsteten Fläche mehr pro Baum. Der Durchmesserzuwachs

ist in den durchforsteten Flächen fast doppelt so groß als in der undurchforsteten.

Für die herrschenden Buchen ergibt sich das gleiche Verhältnis. Die Tatsache, daß die

herrschenden Buchen in der unbehandelten Fläche 19A nur ca. den halben Durch¬

messerzuwachs derjenigen der behandelten Fläche aufweisen, ist offensichtlich ins¬

besondere auf den Druck der Kronen von unten durch die mitherrschenden Bäume

zurückzuführen. Dank dem guten Standort (Buche I. Bon.) ist noch keine Wuchs¬

stockung eingetreten.Größere mittlere Brusthöhendurchmesser sind in den durchforsteten Flächen fest¬

stellbar. Der Unterschied der Durchmesser in den Flächen IIb und 19A ist nach der

Durchforstung 1952 mit P— 0,01 gesichert. Die Regressionen des Durchmesserzuwach¬

ses deuten aber darauf hin, daß sich auch die schwach durchforstete Fläche IIb

von der undurchforsteten immer stärker in den Durchmessern unterscheiden wird.

Der einmalige Durchforstungseingriff beeinflußt jedoch die Durchmesserzusammen¬

setzung praktisch nicht.

Die Unterschicht wurde bis heute weder in der Qualität noch in den Durchmessern

durch die Auslesedurchforstung beeinflußt. Der schwache Eingriff in der Fläche IIb

verbesserte zwar die Güte entscheidend, ermöglichte aber nicht den begünstigten Bäu¬

men, die Brusthöhendurchmesser zu erreichen, die die herrschenden und mitherr¬

schenden der stark durchforsteten Fläche IIa aufweisen. Daß die Förderung des Durch¬

messerzuwachses nicht unbedingt mit der Förderung der Güte verbunden ist, beschreibt

Olb er g (48, S. 360). Große Jahrringbreite und starke Äste sind vielfach auf die¬

selben Ursachen zurückzuführen.

Bei der Übertragung dieser Ergebnisse auf ganze Wälder ist zweifellos Vorsicht

angebracht. Der folgende Abschnitt macht jedoch trotzdem diesen Versuch, vor allem

um den praktischen Nutzen der Qualitäts- und Wertkontrolle noch deutlicher vor Au¬

gen zu führen.

3. Rechmmgsbeispiel für die Bedeutung der fachgemäßen

Anzeichnung der Durchforstungen

Die früher angeführten Beispiele der Flächen IIa und 19A (Tab. 8 und 10) zeigen,daß die Auslesedurchforstung die Güte des Zuwachses und Vorrates um ca. 25 Güte¬

prozente bis zum Bestandesalter von 65 Jahren zu erhöhen vermochte. Mit guten Grün¬

den kann angenommen werden, daß die weiteren Durchforstungen die Güte des Vor¬

rates und Zuwachses um wenigstens weitere 5 Güteprozente, also auf rund + 30 Güte¬

prozente, erhöhen können. Wie dies den Wert des Vorrates und insbesondere den Wert

405

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der jährlichen Zuwachsleistung verändert, soll anhand eines ausgewählten Waldes

geprüft werden.

Die Aufteilung des Vorrates und Zuwachses auf Stammzahlen und Durchmesser¬

stufen gibt uns die Tabelle 14. Aus diesen Zahlen folgt:

Vorrat pro ha —— = 312 si;/ha (1 sv = 1 m3 Derbholz)980

Zuwachs pro ha/Jahr — = 7,35 sv/Jahr/ha980

Der Einwuchs über die Kluppierungsschwelle von 16 cm ist pro ha 0,60 sv jähr¬

lich, was für den ganzen Wald 2265 Stämme vom Durchmesser 16-20 cm bedeutet.

Der angestrebte Qualitätswert des Vorrates beträgt 254 739 WE, was bei einem

Brennholzpreis von Fr. 50.—/m3 den angestrebten Qualitätsmehrwert des Vorrates

(bei der Güte 100) von Fr. 12 736 950.— darstellt. Wenn die Auslesedurchforstungdie Vorratsgüte um 30 Güteprozente hebt, entspricht dies einer Erhöhung des rech¬

nerischen Abtriebswertes des Vorrates um ca. Fr. 3 800 000.— netto.

Der angestrebte Qualitätswert des Zuwachses beträgt in den Durchmesserstufen 5-26

3 669,532 WE jährlich. Das bedeutet bei einem Brennholzpreis von Fr. 50.—/m3*

einen Qualitätsmehrwert des Zuwachses bei der Zuwachsgüte 100 von Fr. 183 477.—

jährlich.Bei der Erhöhung der Zuwachsgüte um 30 Güteprozente beträgt die dadurch be¬

wirkte Zunahme des Qualitätswertes des Zuwachses Fr. 55 043.—/Jahr.

Um eine Nutzung von 7204,9 sv (in der Höhe des Zuwachses) sorgfältig anzu¬

zeichnen, braucht ein Oberförster vielleicht

———~— = 48 Tage/Jahr150 sv/Tag

Im regelmäßig und sorgfältig durchforsteten Wald kann somit 1 Tag reiner An-

zeichnungsarbeit in unserem Beispiel den Wert des jährlichen Zuwachses um Fran-

,

ken 1147.— erhöhen. Dabei kann die günstige Auswirkung der Auslesedurchforstungauf die Nachhaltigkeit, auf die Auslese und Verbesserung der Genotypen, auf den

Boden usw. nicht in Geld angegeben werden.

Diese auf einer Aufnahme beruhende Überschlagsrechnung mag theoretisch er¬

scheinen, sie soll aber vor allem die Wichtigkeit der Qualitätskontrolle an einem

konkreten Beispiel zeigen. Insbesondere zeigt sie

1. Dem Forstmann, daß er durch die Kontrolle der Qualität den Erfolg seiner

Arbeit messen kann;

2. dem Waldbesitzer, daß ihm die Qualitätskontrolle eine genaue Übersicht

über seinen Besitz ermöglicht und eine Kontrolle der Bewirtschaftung erlaubt. Sie

zeigt ihm auch, daß sich eine intensive Bewirtschaftung lohnt;

* Dieser «Brennholzpreis» kann bei genaueren Berechnungen aus den im Gütetarif verwendeten

Sortimentsindexen (Tab. 5) und den gegenwärtigen Preisen der meistvertretenen oder wichtig¬sten Sortimenten, evtl. getrennt pro Durchmesserstufe, berechnet werden.

406

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Vorrat und Zuwachs eines 980 ha großen Waldes im Schweiz. Mittelland Tab. 14

©

Kl

0) ©

|33 »

s

Q

Baumarten¬

anteil

Fi/Ta : Bu:

Es: and. Lh.

in»/»

Stammzahl

des

Vorrates

Massen -

Vorrat

(Derbholz)SV

Jag° s

Jährlicher

Zuwachs

(DerbholzSV

Baum¬

qualitäts¬index bei

G = 100

AngestrebterQualitäts¬wert des

Vorrates

(bei G = 100)WE

Der ange¬

strebte Quali¬tätswert des

Zuwachses

bei ZG=100

WE

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

25

37:31:14:18

37:33:14:16

39:36:14:11

43:36:12: 9

48:35:10: 7

57:33: 5: 5

57:33: 7: 3

60:30: 5: 5

64:30: 3: 3

66:29: 3: 2

64:30: 3: 3

71:25: 2: 2

71:26: 2: 1

75:22: 2: 1

78:20: 1: 1

88:10: 1: 1

86:10: 2: 2

88: 9: 3

74:26

100

86:14

50:50

100

100

95 000

73 000

56 000

42 000

31000

21000

15 000

10 000

6 100

3 800

2 200

1300

800

420

220

140

60

30

15

3

7

2

2

2

24 700

30 660

34 720

36 960

36 580

32 340

29100

24 000

17 690

13 072

8 888

6 110

4 320

2 587

1536

1098

526

292

161

35

90

28

31

35

3,20

2,90

2,70

2,50

2,35

2,20

2,10

2,00

1,90

1,80

1,75

1,70

1,65

1,60

1,55

1,50

1,50

1,45

1,45

1,40

1,40

1,35

1,35

1,30

588,8

790,4

889,1

937,4

924,0

859,6

711,5

611,1

480,0

336,1

235,3

155,5

103,9

71,3

41,4

23,8

16,5

7,9

4,2

2,3

0,5

1,8

0,4

0,4

0,5

0,535

0,535

0,530

0,545

0,736

1,013

0,888

1,071

1,027

0,954

1,064

1,085

1,007

1,068

1,037

0,999

0,921

0,953

0,945

1,014

0,810

0,920

1,203

0,810

0,810

13 215

16 250

18 922

27 203

37 056

28 718

31166

24 680

16 876

13 909

9 643

6 153

4 614

2 683

1534

1001

501

276

163

28

83

34

25

28

(Einwuchs)

870,775

631,812

654,488

492,960

320,639

250,359

168,718

104,627

76,148

42,932

23,776

15,197

7,529

3,969

2,332

0,405

1,656

0,481

0,324

0,405

358 101 305 560 7 204,9 253 739 3 669,532

3. dem Holzverbraucher, wie sich die Qualität des Rohstoffes Holz in der

Zukunft gestalten wird.

Diese Überschlagsrechnung und Überlegungen dürften deutlich zeigen, daß eine

Qualitäts- und Werdtontrolle heute für einen intensiven Forstbetrieb notwendig er¬

scheint. Eine Qualitätskontrolle sollte jedoch niemals dazu herangezogen werden,

um den fortschrittlichen Waldbesitzer für seine Bestrebungen, die Qualität der Holz¬

produktion zu heben, durch höhere Steuern zu «bestrafen».

Abschließend können wir feststellen, daß die im Abschnitt II/l definierten und im

Abschnitt III/4 für den Einzelbaum überprüften Maßzahlen sich geeignet zeigten, die

Qualitäts- und Wertveränderungen ganzer Bestände anzugeben. Da wir auch unter-

407

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sucht haben, wo das Schwergewicht der Werterzeugung im Bestände liegt, können wir

weiter den Versuch unternehmen, uns die wichtigsten Daten für die Bestimmung der

Qualität und des Wertes durch gegenüber der Vollerhebung viel billigere Teilerhebun¬

gen (Stichproben) zu beschaffen.

V. Qualitätserfassung durch Stichproben

1. Grundsätzliches

Laut der gestellten Aufgabe soll «... am einfachen Beispiel erprobt werden, ob im

Wirtschaftswald auf praktisch anwendbare Weise und in Verbindung mit der Kontroll¬

methode die Qualitäts- und Wertveränderungen zahlenmäßig erfaßt werden können».

Vorerst wurde ein Gütetarif aufgestellt, der sowohl für den Einzelbaum als auch für

den Bestand geprüft wurde. Es stellt sich nun die Frage der Verbindung zur Kontroll¬

methode und der praktischen Anwendung.Als Beispiel wählen wir einen gedachten Buchenbestand, der sich aus den Buchen

der Flächen IIa, IIb und 19A zusammensetzt und eine Fläche von 1,1 ha umfaßt. Dieser

theoretische Bestand wird eine höhere Streuung der Güte aufweisen als die einzelnen

Bestände, aus denen er zusammengesetzt Wurde.

Die Bestandesgüte kann man wie folgt bestimmen:

1. Durch die Vollaufnahme.

Der Arbeitsaufwand ist hoch. Sie eignet sich nur für wissenschaftliche Zwecke.

2. Durch geschichtete Stichprobe.Der Bestand wird nach den Durchmesserstufen in Schichten zerlegt. Die Anzahl

der Bäume pro Schicht kann aus dem Ergebnis der letzten Kluppierung geschätztwerden. Jede Schicht wird dann mit gewählter Genauigkeit bei gleichzeitiger Voll-

kluppierung gemessen. Sie käme in Frage für große Flächen, verbunden mit Voll-

kluppierung, wobei die Stichprobeneinheit, der Baum, regelmäßig mit zufälligem

Start, «random Start», ausgesucht wird.

3. Durch geschichtete Stichprobe, die mit einer Vollauf¬

nahme der wertvollsten und nur aus wenigen Bäumen zu¬

sammengesetzten Schicht vervollständigt wird.

Sie eignet sich für kleinere Flächen, wo wertvolle Bäume in wenigen Exemplarenvorkommen.

4. Durch geschichtete Stichprobe, die durch Schätzung der

gütemäßig schlechten Schicht, mit sehr vielen Einzel¬

bäumen von geringem Wert, vervollständigtwird.Sie eignet sich für Bestände, die teilweise aus geringwertigen Bäumen bestehen.

(Nebenbestand mit geringen Durchmessern, Mittelwald.)5. Durch geschichtete Stichprobe, die mit einer Schätzungsowie mit Vollaufnahme verbunden ist.

408

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Diese Methode verbindet die Aufnahmen ad 2 bis ad 4 und kann nach Bedarf

jedem Bestand angepaßt werden Am Beispiel ad 5 können wir die Aufnahmen ad 1

bis ad 5 besprechen

2. Zahlenbeispiel

Zah1enbeispie 1 Aufnahme eines Bestandes durch geschichtete

Stichprobe, kombiniert mit Vollaufnahme und Schätzung von

Schichten

Gesucht wird die Gute des Bestandes, die m 90 % aller möglichen Stichproben vom wahren

Wert der Gute höchstens um 3 Guteprozente abweicht (s Abschnitt II 1 )

Die Vollkluppierung, oder auch eine Aufnahme auf Grund mathematisch statistischer Verfah

ren (Stichprobenerhebung), die uns die Stammzahlen pro Durchmesserstufe oder Durchmesserklasse

ermittelt, gibt uns den Anteil der Buchen in den verschiedenen Durchmesserstufen an Dieser muß

im vornherein nicht genau bekannt sein, sondern dient lediglich der Festlegung des Umfanges der

Stichprobe für einzelne Schichten

Aus den Kluppierungsergebnissen nach der Kontrollmethode (Stammzahlen) kann man den

angestrebten Qualitatswert für jede Durchmesserstufe errechnen Für den angenommenen Fall

(Buchen IIa + IIb + 19A) erhalten wir

Durchmesserstufe

in cm

Stammzahl

Ni

angestrebter Qualitatswert m WE

pro Schicht pro Buche

44-48

40-44

5

12

16,704

32,406

36-40

32-36

28-32

24-28

32

52

93

97

57,904

72,098

72,919

34,160

1,81

1,39

0 78

0,35

20-24

16-20

95

99

22,663

14,620

0,24

0,15

Total 485 323,474 —

Aus der Aufstellung geht hervor, daß die Buchen vom Durchmesser 16 - 20 cm und 20 - 24 cm

zwar zahlreich sind, daß sie jedoch auf die Gute des Bestandes nur einen geringen Einfluß aus

üben Auf Grund einer Schätzung der Gute und des Anteiles der Besten und Schlechtesten kann

man die Gute jener Buchen wie folgt ungefähr einschätzen (die Einschätzung wurde absichtlich

ungenau gehalten

Durchmesserstufe

in cm

Anzahl

Ni

angestrebter

Qualitatswert

Geschätzt

Gute

Gi

Streuung des anthm

Mittels der Guten

SGl

16-20

20-24

99

95

14,620

22,663

20

30

±10

±15

409

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Dabei wird die Standardabweichung der Güten im Maximum mit ca. Vs der geschätzten Güte

angegeben.

Die Buchen über 40 cm sind nur in wenigen Exemplaren vertreten (17 Stück). Sie

üben aber einen großen Einfluß auf die Bestandesgüte aus und werden alle aufgenommen. Dadurch

entsteht keine weitere Erhöhung der Streuung.

Die Buchen von 2 4 bis 40 cm Durchmesser werden durch eine geschichtete Stich¬

probe aufgenommen, wobei der Stichprobensatz zu bestimmen ist. Dieser kann aus der Abhängigkeitdes Umfanges der Stichprobe und der Standardabweichung geschätzt werden.

Dabei sind grundsätzlich zwei Wege möglich:

a) Schätzung auf Grund der Erfahrungen früherer Aufnahmen.

b) Es wird eine bestimmte, wenig günstige Verteilung der Güten pro Durchmesserstufe (Streuungs2Gi) angenommen. Daraus wird die Abhängigkeit des Standardfehlers (Streuung des arithmeti¬

schen Mittels) i i/*Gi=

sGi IV ni

der durchschnittlichen, auf Grund einer Stichprobe vom Umfang ni bestimmten Güte, vom Um¬

fang re; dieser Stichprobe bestimmt, wobei jedoch die Variabilität der Güte pro Stamm als unver¬

änderlich, nämlich zu sq- angenommen ist.

Im folgenden wurden auf Grund der Erfahrung zwei Verteilungen angenommen:

Fall I. (Normalfall)

a) oder b)

Güte G-i

Güteklasse Häufigkeit Güte G- Güteklasse Häufigkeit

0 0 40 % 46 a (nn) 20 %

27 n 30% 63 an (nnn) 20%

46 a (nn) 30% 78 aa (ann) 20%

91 aan 20%

100 aaa 20%

Fall II. (Oberste Grenze der Streuung)

a) oder b)

Güte G.i

Güteklasse Häufigkeit Güte Gi Güteklasse Häufigkeit

0 0 30 % 0 0 10%

27 n 30% 27 n 10%

46 a (nn) 20 % 46 a (nn) 20%

63 an (nnn) 10% 63 an (nnn) 20 %

78 aa (ann) 10% 78 aa (ann) 20%

91 aan 10%

100 aaa 10%

Die Berechnung und Verwendung von X = arc. sin ]' G wurde aufgegeben, da die Be¬

rechnungen des Abschnittes IV/2 bei der Verwendung von G statt X gleiche Ergebnisse zeitigten.Dazu ist die Berechnung mit G praktischer und anschaulicher.

Die früher berechneten sg. sind alle in die gerechnete Kurve (Darst. 15) eingezeichnet und

liegen im Bereiche der Kurve für den Fall I.

Die Bestimmung des Umfanges der Stichprobe für verschiedene Schichten geht wie folgt vor

sich:

410

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15 - I

10

Darst. 15

Abhängigkeit des Standardfehlers

(Streuung des arithmetischen Mittels)

sq. vom Umfang der Stichprobe raj.

(Streuung s2q. konstant angenommen.)

Fall I.

I I I I I I I I I I I I I

Umfang der

Stichprobe rij50 100 150 200

1. Die Bestandesgüte, die auf ± 3 Güteprozente geschätzt werden soll, ist

BG =

effekt. Qualitätswert100

angestrebter QualitätswertWir müssen also den effektiven Qualitätswert auf 3 % von 323,474 WE schätzen.Der wahre Wert der Güte soll in 90 % aller möglichen Stichproben im Rahmen von ± 3 Güte¬

prozenten bleiben. Das tQ ±ist 1,645.

Da 17 Buchen durch die Vollaufnahme aufgenommen werden, üben nur noch 485 - 17 = 468 Bu¬

chen einen Einfluß auf die Streuung aus.

Um im angenommenen Genauigkeits- und Sicherheitsrahmen zu bleiben, müssen wir also die

restlichen 468 Buchen so aufnehmen, daß wir für den durchschnittlichen Qualitätswert pro Baum

in We eine Streuung des arithmetischen Mittels im Maximum ca.

3 • 323 474'- =0,013 erhalten (über alle Schichten).

468 • 1,645 • 100

Wir bestimmen mit Hilfe der graphischen Darstellung (Darst. 15) folgende Stichprobenum¬

fänge n; mit entsprechenden Sq.-

Durchmesser-

Stufe cm

(Schicht)

Umfang der

Schicht

N.i

Umfang der

Stichprobe

pro Schicht

ni

s^ nach

Darst. 15 in

Güteprozenten

entsprechendes

5^ in WE

Total pro

Schicht in WE

N. s-

l X.i

36-40 32 16 5 0,091 2,90

32-36 52 20 4,5 0,063 3,24

28-32 93 20 4,5 0,035 3,28

24-28 97 10 6,4 0,022 2,19

Dazu erwarten vfir (geschätzt)

20-24 95 (1) 15 0,036 3,40

16-20 99 (1) 10 0,015 1,46

411

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6 Die erwartete s%m WE ergibt für alle Schichten, nach der Formel

'

*-

iv2l ' *' V JV, 1 /

(Kellerer 53, S 93,94)

sx =± 0,013

Das bedeutet, daß bei unseren Annahmen die Stichproben einen durchschnittlichen Qualitats-

wert pro Baum mit Vertrauensgrenzen ± (0,0130929 • 1,645) für P = 0,10 liefern, was weiter den

für die Bestandesgute zu erwartenden Vertrauensbereich von

+ 0,0130929 • 468 • 1,645 . „,„

sr • t$ io= 100 • — = ± 3,12 in Guteprozenten ergibt

^ 323,474

Die Korrektionsfaktoren I —^ ^— 1 verkleinern die Streuung, da sich die Grundgesamtheit,

die an sich wenig umfangreich ist, durch die Entnahme von Stichprobeneinheiten in ihrer Zusammen

Setzung ändert Ohne Berücksichtigung dieser Korrektionsfaktoren, d h bei Aufnahme einer ge

nugend großen Grundgesamtheit, wurden wir für

Sj= 0,015, für sq = 2,15 erhalten Der Vertrauensbereich für P = 0,10 wäre dann

SG '(MO = ± 3,53 Guteprozente

Die theoretisch zu erwartenden Vertrauensgrenzen entsprechen der Aufgabestellung Wir müssen

aus dem «Bestand» die Stichprobeneinheiten in den Umfangen nt auswählen

Die Auswahl der Stichprobeneinheiten kann auf zwei verschiedenen Wegen

erfolgen

1 Die Stichprobeneinheiten werden durch den uneingeschränkten Zufall ausgewählt, was

weiter als (Z) bezeichnet wird (Zufällig angeordnete Zahlen, z B Fishera Yates 12a,

S 104)

2 Die Stichprobeneinheiten werden mit zufalligem Start, «random Start», systematisch

ausgesucht Diese Art ist leicht mit der Vollkluppierung zu verbinden, indem jeder a t Baum

von bestimmter Durchmesserstufe der Gute nach angesprochen wird Die auf diese Weise er

haltenen Daten werden im weiteren mit (RS) bezeichnet

= —

Dabei erhielt man

Tab 12

Durchmesserstufe

cm

(Schicht)

streng zufällige Auswahl

(Z)

Auswahl mit random start

(RS)

SGl

5

X

l

SGt

5

X

l

36-40

32-36

28-32

24-28

4,89

3,98

4,20

5,80

0,089

0,055

0,033

0,020

5,25

4,87

3,70

4,80

0,095

0,068

0,029

0,017

412

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Auf gleiche Weise wie ad. 6. erhalten wir für

N.—n.

ohne Korrektur mit KornN.—l

Auswahl

X G X G

Durch uneinge¬schränkten Zufall

± 0,014 ± 2,04 + 0,012 ± 1,81

Durch systematischemit «random Start» ± 0,014 ± 2,09 ± 0,013 ± 1,82(RS)

Aus der mit Vollaufnahme und Schätzung von Schichten kombinierten geschichteten Stichprobeerhielten wir folgende Werte für die Bestandesgüte und deren Vertrauensgrenzen für P = 0,10:

Zahlen erhalten durch AufnahmeBestandesgüte 4z

VertrauensgrenzenVertrauenshereich

Vertrauensgrenzen

ohne Korrektur

(Z) uneingeschränkter

Zufall45,180 ± 2,970 42,21 bis 48,15 ± 3,36

(RS) systematische Aus¬

wahl mit «random Start»44,690 ± 2,998 41,69 bis 47,69 ± 3,44

theoretisch erwartet, wobei

G durch Vollaufnahme46,155 (± 3,12) ± 3,53

Von Interesse dürfte auch der Vergleich des auf Grund der graphischen Darstellung 15 erwar¬

teten Standardfehlers sq. mit dem sjj, sein, welches durch Stichprobe pro Schicht i bestimmt

wurde.Tab. 13

Durchmesserschicht

Theoretisch auf Grund von

Tab. 15 erwartetes

SG.1

Bei der Auswahl

(Z) durch uneingeschränktenZufall

SG.i

(RS) mit «random start»

SG.1

36-40

32-36

28-32

24-28

5

4,5

4,5

6,4

4,89

3,98

4,2Q

5,80

5,25

4,87

3,70

4,80

Daraus läßt sich folgendes schließen i

1. Die angenommene Verteilung nach Fall I (Normal) trifft zu, und aus der graphischen Dar¬

stellung 15 können brauchbare Werte abgelesen werden. Bei wiederholten Aufnahmen werden

in diese Darstellung die bei ni Stichprobenumfängen erhaltenen sq -Werte eingetragen, die

dann die theoretisch angenommenen Verhältnisse korrigieren.2. Auch für kleinere Bestände kann die Güte genügend genau bestimmt werden.

413

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3. Der Plan für die Aufnahme auf Grund statistischer Verfahren muß für jeden Fall neu aufgestelltwerden; es gibt also kein allgemeines Rezept.

4. Der Fehlerrahmen läßt sich zum voraus recht genau schätzen.

5. Im Spezialfall, z. B. bei bloßen Wertermittlungen, kann die Frage der bestmöglichen Aufteilungder Stichprobe auf Schichten leicht gelöst werden. Dabei kann z. B. auf K e 11 e r e r (24, S. 110)

verwiesen werden (raj wird proportional TV; • fi).

6. Es besteht kein wesentlicher Unterschied in der Genauigkeit zwischen der Auswahl der Stich¬

probenelemente durch uneingeschränkten Zufall (Z) und der systematischen Auswahl mit zu¬

fälligem Start. Alle Elemente haben die gleiche Chance, in die Stichprobe zu kommen, im

Falle (Z) wird n-mal entschieden, im Falle (RS) nur einmal. Das hat nicht unbedingt eine all¬

gemeine Gültigkeit, doch wenn die Auswahl Hand in Hand mit der Vollkluppierung vor sich

geht, ist es sehr unwahrscheinlich, daß irgendwelche Fehler durch systematische «Trends» auf¬

treten ( Eckert 1 0, S. 40 ).

7. Für die Anwendung in Verbindung mit der Kontrollmethode ist die systematische Auswahl mit

zufälligem Start (RS) geeignet.

8. Der Umfang der Stichprobe hängt bei genügend großen Grundgesamtheiten nicht mehr vom

Umfang der Grundgesamtheit ab, sondern ist lediglich eine Funktion der Streuung. Man kann

also verschieden große Grundgesamtheiten mit gleich großer Stichprobe gleich genau messen

(bei gleichen s). Dies ist deshalb wichtig, weil die Güte pro Baumart und Durchmesserstufe

z. B. für die ganze Betriebsklasse mit sehr geringen Mitteln bestimmt werden kann. Für be¬

sonders wichtige Bestände oder Abteilungen kann die Bestandesgüte mit einem im Abschnitt V/1

angegebenen Verfahren gesondert gemessen werden.

VI. Folgerungen

Wegleitend bei der ganzen vorliegenden Arbeit war der Versuch, eine geeigneteMethode zur Qualitäts- und Werterfassung von Waldbeständen zu entwickeln. Zu die¬

sem Zwecke konnte sich die Untersuchung weitgehend auf die Buche beschränken.

Wie in den Abschnitten 1/3 und II/2 beschrieben und begründet wurde, beziehen sich

die Untersuchungen vor allem auf diese Baumart und Bestände, in denen sie vor¬

herrscht. Andere Arten wurden nur so weit herangezogen, als es im vorliegenden Fall

notwendig erschien. Grundsätzlich sollte aber die beschriebene Methode der zahlen¬

mäßigen Erfassung der Qualität auch auf andere Baumarten anwendbar sein.

Zur allgemeinen Anwendung müßte die entwickelte Methode an anderen Beispielen

erprobt und ausgebaut werden.

Die gestellte Aufgabe (Abschnitt 1/3) «theoretisch abzuklären und am einfachen

Beispiel zu erproben, ob im Wirtschaftswalde auf praktisch anwendbare Weise und in

Verbindung mit der Kontrollmethode die Qualitäts- und Wertveränderungen erfaßt

werden können», dürfte jedoch durch die vorliegende Arbeit weitgehend gelöst sein.

Aus der Lösung der gestellten Aufgabe ergeben sich deshalb die nachstehenden

Folgerungen von allgemeiner Gültigkeit:Die Qualitätskontrolle ist nicht nur von Wert für den Waldbau, sondern bei sinn¬

gemäßer Anwendung ebenso wichtig für Waldwertschätzungen, Meliorationen usw.

Der Stichprobenplan für die Aufnahme ändert sich je nach deren Zweck. Zum Beispiel

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wird der Waldbauer verlangen, jede Durchmesserstufe oder Durchmesserklasse auf

+ g Güteprozente einzuschätzen. Bei der Waldwertschätzung werden die weniger ins

Gewicht fallenden, niedrigeren Durchmesserstufen mit entsprechend geringerer Ge¬

nauigkeit aufgenommen.Ein wichtiges Moment bei der Aufnahme durch die Stichproben ist die erwähnte

Tatsache, daß der Umfang der Stichprobe nicht vom Umfang der Grundgesamtheit(bei genügend großen Grundgesamtheiten) abhängig ist. Deshalb wird es oft zweck¬

mäßig sein, die Güte nach Baumart, Durchmesserstufe (oder Durchmesserklasse) und

eventuell getrennt für Oberschicht und Unterschicht für den ganzen Wald zu bestim¬

men. Auf speziellen Wunsch kann dann eine Abteilung, die besonderes Interesse ver¬

dient, durch eine im Abschnitt V beschriebene Methode hinsichtlich der Güte genau

erfaßt werden.

Bei einer Aufnahme empfiehlt sich folgendes praktisches Vorgehen :

1. Aufstellung des Gütetarifs für Baumarten, die gütemäßig aufgenommen werden

sollen.

2. Auswahl der Flächen, für die die Bestandesgüte gesondert aufgenommen wird.

3. Wahl der Genauigkeit und Zuverlässigkeit für Durchmesserstufen, Durchmesser¬

klassen, gesondert aufzunehmende Flächen und den ganzen Wald.

4. Bestimmung der Umfange der Stichproben für bestimmte Schichten. Aufstellungdes Stichprobenplans.

5. Berechnung der theoretisch zu erwartenden Genauigkeit und der Vertrauensgrenzen.6. Entnahme der Stichproben.7. Auswerten der Stichproben.

Jedoch muß derPrüfungderNachhaltigkeit stets derVor-

rangvor der Prüfung der Qualität zukommen.

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Resume

Essai de determination de la qualite des peuplements

On na pas pu prouver jusqu'ä maintenant qu'un traitement educatif des peuple¬ments augmente leur production en volume. En revanche, l'eclaircie selective sehn

Schädelin a reussi ä ameliorer la qualite, et par lä, ä augmenter la valeur de la

production ligneuse. Pour mesurer l'importance de ce succes du traitement sylvicole,on s'est efforce d'exprimer numeriquement les changements de la qualite des peuple¬ments. Les caracteres qualitatifs et morphologiques du bois se forment dejä longtempsavant qu'il ait une valeur marchande; aussi est-ce seulement ä cette epoque que le

traitement sylvicole est capable de les influencer, en agissant systematiquement sur

raccroissement. 11 faut donc, contrairement aux methodes aktuelles, commencer ä con-

tröler la qualite dans les jeunes peuplements dejä avant qu'ils produisent des assorti-

ments ä valeur marchande (Chap. I, II).

Uaccroissement en valeur d'un peuplement depend:

a) de laccroissement en volume;

b) de Vaccroissement en qualite qui, ä son tour, depend:

1. du nombre de tiges passant dans les classes de dimensions plus precieuses;2. de l'amelioration de la qualite;3. de la concentration de l'accroissement en volume sur les arbres les meilleurs

(Chap. II/l).

II ne suffit pas d'analyser l'amelioration de la qualite et les plus-values, mais il fautaussi en trouver les causes (Chap. IV12).

Profitant du rapport assez constant entre les prix des differents assortiments, on a

choisi comme unite pour l'etude comparative des changements de valeur, la valeur

moyenne de 1 m3 de bois de feu et on a exprime avec eile la difference, imputable ä un

caractere qualitatif particulier, existant entre la valeur unitaire du bois de feu et celle

d'un arbre, d'un peuplement ou de Taccroissement de celui-ci.

Le but de la production, admis par nous, serait d'obtenir l'accroissement soutenu en

volume seulement sur des arbres de qualite a sur une longueur de 15 m; on peut donc

exprimer l'accroissement effectivement obtenu en pour-cent de cet ideal. Ce nombre est

pour ainsi dire independant de la classe de dimension et exprime seulement la qualite de

l'accroissement.

Les caracteres determinant la qualite d'un arbre, tels que absence de nosuds, recti-

tude du füt etc., ont une importance variable suivant Vage de l'arbre et la partie du tronc

consideree (Chap. HI/1).

Comme les contröles tont confirme, il est possible de determiner avec une precision

süffisante si les trois premieres billes de 5 m d'un arbre sur pied appartiennent ä la

classe a ou n; par contre on ne peut pas reconnaitre la classe f (Chap. HI/2). On y a

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donc renonce et on calcule Ferreur qui en resulte: eile se montre au maximum ä 2,6 %

de la valeuT totale (Chap. IUI3).

On a etabli un tarif indiquant la valeur d'un arbre sur pied suivant la qualite de

ses trois premieres billes et on l'a contröle au moyen de hetres abattus (Chap. 111/4).

Sur la base des resultats acquis dans les chapitres precedents, on a compare au cha-

pitre IV12 les differents facteurs inßuengant l'augmentation de valeur dans trois peuple-ments. Le traitement subipar eux est le suivant:

No IIa: eclaircie selective selon Schädelin tres forte;

No IIb: eclaircie selective selon Schädelin enlevant seulement le strict necessaire;

No 19 A: aucun traitement.

Les inventaires integraux ont montre:'

a) que Faccroissement en volume est le meme partout;

b) que Faccroissement en qualite augmente nettement dans les parcelles eclaircies plus

fortement gräce aux transformations de Fetage superieur (arbres dominants et codo-

minants).

Celui-ci se differencie entre les parcelles tout d'abord par la qualite, puis par

Faccroissement en diametre et enfin par les diametres ä hauteur de poitrine. En re-

vanche, Fetage inferieur (arbres domines et surcimes) reste semblable dans les trois

peuplements.On illustre par un calcul approximatif Fimportance du contröle de la qualite et du

martelage judicieux des eclaircies d'apres les principes de Schädelin (Chap. IVIS).

Des eclaircies repetees regulierement sur toute la surface de la foret pendant une longue

periode entrainent une augmentation de la valeur de Faccroissement de 1147 fr.

par un jour de martelage.

Une methode rationnelle pour Finventaire qualitatif sera de Feffectuer er. liaison

avec le denombrernent pour la methode du contröle, au moyen d'un echantillonnage

stratifie avec point de depart choisi au hasard («random start»). La grandeur de

Fechantillon depend pratiquement, pour une population assez grande, uniquement de

la variabilite de la qualite (Chap. V).

Cependant, le contröle du rendement soutenu doit toujours conserver la preseance

sur le contröle de la qualite.

Trad.: Dr. J.-B. Chappuis

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Summary

An Attempt to determine Stand-Quality

Up to the present it has not been possible to prove that a selective treatment increases

the volume of theproduction. On the other hand, the thinning according to Schädelin

has succeeded in improving quality and therefore in raising the value of the woody

production. To measure the importance of the success of this sylvicultural treatment it

is necessary to express numerically the change in stand quality. The qualitative and

morphological characters of timber are formed long before they have a merchantable

value; furthermore it is only at this stage that the sylvicultural treatment is able to in¬

fluenae them, by acting systematically upon the increment. One must therefore, contrary

to present methods, begin to check the quality of young Stands before they produce tim¬

ber assortments of trade value (I, II).

The value increment of a stand depends upon:

a) the volume increment

b) the quality increment, which in its turn is dependent:

1. on the number of stems promoted into the more valuable size classes

2. the increase in quality3. the concentration of the volume increment on the best trees (H/1)

It ist not sufficient to analyse the increase in quality and the additional value, but

one must also discover the reasons for them.

Profiting from the fairly constant relationship between the prices oj different assort¬

ments, the unit value for comparative study of value changes has been fixed at the mean

value of Im3 fuel wood and the difference existing between the unitary value of fuelwood and a stem value, or a stand value, or an increment value, being ascribable to a

particular qualitative character, has been expressed by this means.

Our defined aim of production would be to obtain a sustained volume increment onlyon trees of quality aon a length of 15 m, the increment actually obtained can therefore be

expressed as a percentage of this ideal. This figure is, so to speak, independent of the

size class and expresses only the quality of the increment.

The characters determining the quality of a tiee, such as absence of knots, straightness

of the stem, etc. have a variable importance according to the age of tree and the portion

of the stem under consideration.

As checks have shown it is possible to determine with sufficient accuracy whether

the first three 5 m logs of a Standing tree belong to classes a or n; on the other hand,

class f cannot be evaluated (II1/2). It has therefore been rejected and the resultant error

calculated; this has a maximum of 2,6 % of the total value (II1/3).

A table giving the value of a standing stem according to the quality of its firstthree logs has been made and checked by means of felled beech stems (III/4).

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On the basis of the results found in the preceding chapter, the author has comparedin chapter IV12, the different factors influencing the value increase in three Stands.

The treatment accorded them is as follows:

IIa very heavy selective thinningaccording to Schädelin,

IIb selective thinning according to Schädelin, but removing only the minimum

necessary,

19A no treatment.

The inventories have shown,

a) that the volume increment is the same throughout,b) that the quality increment clearly increases in the more heavily thinned compartment

as a result of changes in the upper storey (dominants and co-dominants).

Between the areas this is differentiated firstly by the quality, then by the diameter

increment, and lastly by the diameters at breast height. On the other hand, the lower

storey (dominated and suppressed) remains the same in all three Stands.

The importance of both a check on quality and judicious marking according to the

principles of Schädelin has been shown by an approximate calculation (IV13). As a

result of regularly repeated thinnings on the whole area of the forest over a long periodthe value increment has been raised by 1147 Swiss Francs per day of marking.

A rational method for a qualitative inventory would be to effect a relation with the

enumeration for the check method by means of a stratified sample with its point of

departure (start) chosen at random. The size of the sample depends for practical pur-

poses, for a fairly large stand, on the Variation in quality (V).

Meanwhile the check on the sustained yield ought always to hold precedence over

the check on quality.

Translated: Walter W. Jeffrey

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Literatur-Verzeichnis

(Das Original-Literaturverzeichnis der Promotionsarbeit umfaßt 177 Titel)

Abkürzungen für Zeitschriften:

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Allg. F. u. Holzw. Z.: Allgemeine Forst- und Holzwirtschaftln he Zeitung, Wien.

Allg. F. u. J. Z.: Allgemeine Forst- und Jagdzeitung, Frankfurt am Main.

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Der prakt. Forstw.: Der praktische Forstwirt, Aarau.

Forstw. Holzw.: Forstwirtschaft Holzwirtschaft, Berlin.

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Mitt. aus dem forstl. Versuchsw. Ost.: Mitteilungen aus dem forstlichen Versuchswesen Österreichs,Wien.

Mitt. d. Bundesanst. f. F. u. Kolzw.' Mitteilungen der Bundesanstalt für Forstwirtschaft und Holz¬

wirtschaft, Reinbek.

Mitt. d. Schweiz. Anst. f. d. forstl. Versuchsw.: Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das

forstliche Versuchswesen, Zürich.

Ost. ViertelJahresschrift f. Fw.: Osterreichische Vierteljahresschrift für Forstwesen, Wien.

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Ztschi. f. d. ges. Forstw.: Zeitschrift für das gesamte Forstwesen, Berlin.

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Lebenslauf

Ich wurde am 7. April 1925 als Sohn eines Forstmannes in

Groß-Wisternitz (Mähren) geboren, wo ich die größte Zeit

lebte und auch die Volksschule besuchte. Später besuchte ich

das Gymnasium in Kremsier und absolvierte das Realgym¬nasium (früher Realschule) in Olmütz, wo ich im Jahre 1942

die Reifeprüfung ablegte.In der Zeit bis zum Kriegsende wurde ich an verschiedenen

Orten in Deutschland arbeitsverpflichtet. Daneben konnte ich

zwei Semester an der Forstlichen Hochschule in Tharandt

(Technische Hochschule Dresden) im Jahre 1943/44 und ein

Semester an der Forstwirtschaftlichen Hochschule in Ebers¬

walde absolvieren.

Vom Herbst 1945 an studierte ich an der Forstwirtschaft¬

lichen Fakultät der Landwirtschaftlichen Hochschule in

Brunn. Nachdem mir das Weiterstudium im Februar 1948

verboten wurde, arbeitete ich im Walde und in der Holz¬

industrie.

Seit dem Wintersemester 1949 studierte ich an der Forst¬

wirtschaftlichen Fakultät der Hochschule für Bodenkultur in

Wien, die mir im Jahre 1951 das Diplom eines Forstinge¬

nieurs verlieh.

Im Jahre 1950 trat ich als Fachhörer in die Abteilung für

Forstwirtschaft der Eidgenössischen Technischen Hochschule

in Zürich ein. Seit 1952 darf ich am Institut für Waldbau ar¬

beiten, wo mir auch die Gelegenheit zur Weiterbildung und

zur Ausführung der vorliegenden Promotionsarbeit gebotenwurde.

Bohuslav Mikulka

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