EUR 4,60 · 2019. 3. 14. · Platz daheim und im Kopf. HAUSBESUCH 102 Das Haus im Stadel Der...
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Tiroler Schmiedekunst Martin & die Liebe zum Adler
Zauber der MagnolieEin Land blüht rosarot
Gesundheit aus dem Küchenkastl
Einfache Hausmittel: Wie uns Essig, Salz,Kräuter
und Gewürze beleben
MÄRZ03/2019
EUR 4,60
AUSFLUG INS BURGENLAND
WO DER FRÜHLING EIN BISSCHEN
FRÜHER ERSCHEINT
Es lebe derSchmarrnVom Lungau bis ins alte Wien:
Klassiker aus der Pfanne – himmlisch flaumig, süß & pikant
E I N F A C H . G U T . L E B E N 22
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Servus zeigt monatlich die schönsten Seiten unserer Heimat im Verlauf der Jahreszeiten.
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Natur & Garten, Essen & Trinken, Wohnen & Wohlfühlen, Land & Leute
sowie Brauchtum & Mythen.
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Land & LeuteWissenswertes zu traditionellem Handwerk, ein
ursprüngliches Lebensgefühl, wie man es heute kaum mehr kennt, und eine Reise durch wunderbare Landschaften.
Natur & GartenReizvolle Heimatlandschaften, praktische Tipps
für den eigenen Garten sowie wertvolles, fast vergessenes Wissen aus der Naturapotheke.
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SERVUS IN STADT & LAND!
in Land zeigt seine allerschönsten Seiten, und das Monat für Monataufs Neue an Ihrem Zeitungskiosk oder im Abonnement per Post
auf direktem Weg zu Ihnen. Das Magazin Servus in Stadt & Land, das Siegerade als Leseprobe vor sich haben, steht zwölfmal im Jahr für die Vielfaltdieses wunderbaren Landes. Es zeigt Ihnen malerische Seen, majestätische Berge, urige Wirtshäuser, Rezepte mit Geschichte und traumhafte Gärten.
Es bringt Sie mit Handwerkern zusammen, die oft vergessene Traditionenhochhalten, lässt geheimnisvolle Brauchtümer für Sie auferstehen, vermitteltIhnen altes Wissen und noch ältere Weisheiten und stellt Ihnen all jeneMenschen vor, die unser Land so einmalig machen.
Kurzum: Servus in Stadt & Land deckt all jene Themen ab, die das Leben im jahreszeitlichen Rhythmus so einfach und so schön machen. Und so lebenswert.
Nun hoffen wir, mit dieser Leseprobe Ihre Neugierde wecken zu können undSie schon bald als Leser von Servus in Stadt & Land begrüßen zu dürfen. Blättern Sie mit uns in Ihrer Heimat. Und wir versprechen Ihnen: Es gibt immer noch ein paar neue schönste Seiten …
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Gundi Bittermann& die Servus-Redaktion
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6 Servus
INHALTMÄRZ 2019
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NATUR & GARTEN
SPAZIERGANG 14 Insel im Frühlingskleid
Mainau hat das ganze Jahr Saison. Doch jetzt, wenn sich über dem Bodensee die Winternebel lichten, ist vielleicht die schönste Zeit.
GARTENBESUCH 24 Stadtgarten mit Wäldchen
Landleben in Wien: Wie Paula und Karl Kröpfl mit gezielter Verwilderung Lebensräume für Tiere schaffen.
NATURPOESIE 32 Gärtnern wie Goethe
Der Dichterfürst schuf nicht nur den „Faust“, er hatte auch einen grünen Daumen.
PFLANZE DES MONATS 42 Sporne voller Nektar
Früh im Jahr erblüht der Lerchensporn. Steckt man seine Nase in den Blütenteppich, bekommt man – so der Volksmund – Sommersprossen.
Dossier: Der Schmarrn Wir servieren fünf Klassiker: mit Topfen,
Grieß, Kräutern, Lungauer Eachtlingen und auf Altwiener Art. Dazu gibt es einen Essay
von Michael Hufnagl. Ab Seite 68
SERIE, TEIL 7: UNSERE KRÄUTERFRAUEN 46 Mit Herz & Verstand
Die Kärntner Frauenärztin Petra Schaller verbindet altes Naturwissen mit der Medizin von heute.
KÜCHE & SPEIS
NATURAPOTHEKE 52 Hausmittel im Küchenkastl
Vieles, was in jeder Küche lagert, tut unserer Gesundheit gut. Wir präsentieren 24 schnelle Rezepte für den alltäglichen Gebrauch.
NATURWISSEN 62 Krautfleisch bitte dienstags
Paracelsus glaubte, dass wir die Kraft der Planeten auch beim Kochen nutzen können. Er empfahl für jeden Wochentag spezielle Lebensmittel.
GEMÜSE DES MONATS 80 Das schnellste Grünzeug
Kein anderes Gemüse wächst so rasant wie der Hopfen. Kurz nach dem Austrieb im Frühling liefern seine Ranktriebe köstliches Gemüse.
WIRTSHAUSKLASSIKER 86 Die Leber & der Bunkel
Im Gasthof Klinger im ober österreichi schen Hausruckviertel gibt es einen besonderen faschierten Braten.
AUS OMAS KOCHBUCH 90 Forelle blau
Fisch gab’s nur, wenn der Vater von Markus Honsig welchen fing. Und es gab nur eine Zubereitungsart: blau.
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STANDARDS
4 Vorwort 8 Leserbriefe 10 Mundart: Jauche 12 Servus im März 22 Unser Garten 40 Der Gartenfreund 50 Mondkalender 110 Kannst dich noch erinnern?
Autofahrer unterwegs 124 Geschichten vom Innehalten:
Unter Freunden 132 Tanjas Tierleben 144 Michael Köhlmeier:
Zaubertopf und Zauberkugel 150 ServusTV 154 Worauf wir uns freuen, Impressum
WOHNEN & DEKO
FUNDSTÜCK 92 Hoch die Teller
Wir haben altes Geschirr und Keramik löffel zu einem dekorativen Wandbild zusammengesetzt.
SCHÖNES ZUHAUSE 94 Alles in Ordnung
Jetzt steht auch uns der Sinn nach Erneuerung. Wir putzen, räumen auf, ordnen – und gewinnen so mehr Platz daheim und im Kopf.
HAUSBESUCH 102 Das Haus im Stadel
Der Steirer Gottfried Scheiblechner ließ in seinem Heimatort Palfau ein Wohnhaus in die alten Mauern eines Stadels setzen.
AUS DER NATUR INS HAUS 112 Farbenfrohes Stelldichein
Kaum steigen die Temperaturen, schieben die ersten Tulpen ihre Blätter aus der Erde. Wir bringen ihren Zauber in unser Heim.
LAND & LEUTE
KUNSTHANDWERK 120 Glühende Fantasie
Der Schmied Martin Albrecht aus Pfaffenhofen bei Telfs fertigt auf seinem Amboss Adler, die er über die Grenzen des Landes verkauft.
HANDWERK 128 Für Herz & Seele
Im Kärntner Ferndorf stellt Familie Olsacher-Mühlbach kuschelige Pölster und Nackenhörnchen mit duftender Fülle her.
HEIMATLEUCHTEN 134 Frühling in Pannonien
Guter Boden für Handwerk und Wein und ein Quäntchen ungarischer Esprit: kein Wunder, dass sich die Sonne im Mittelburgenland öfter blicken lässt als anderswo.
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52 Servus
Viele Zutaten, die in jeder Küche lagern, tun unserer Gesundheit gut. Einfach in der Anwendung, wirksam und wohltuend:
24 schnelle Rezepte für den alltäglichen Gebrauch. TEXT: KARIN BUCHART FOTOS: EISENHUT & MAYER
HAUSMITTEL AUS DEM KÜCHENKASTL
NATUR-APOTHEKE
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Servus 53
Ob Knoblauch, Apfelessig, Kümmel oder getrocknete
Kamillenblüten: Im Küchenkastl lagert vieles, was
wir nicht nur zum Kochen gut verwenden können.
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G U T E K Ü C H E
68 Servus
Hoch oben auf der knarzenden Holzbank einer alten Berghütte oder weiter unten im Gastgarten von nebenan – ein Schmarrn schmeckt einfach immer.
Wir servieren fünf regionale Klassiker: mit Topfen, mit Grieß, mit Kräutern, mit Lungauer Eachtlingen
und natürlich auf die traditionelle Altwiener Art.
REDAKTION: ALEXANDER RIEDER FOTOS: EISENHUT & MAYER
EIN GRISS UMS PFANDL
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Servus 69
ZUTATEN FÜR 4 PERSONENZeitaufwand: 1½ Stunden
800 g mehlige Eachtlinge (Lungauer Erdäpfel)120 g Zwiebeln1 Knoblauchzehe60 g Räucherspeck½ TL KümmelsamenRapsöl zum Braten120 g griffiges Mehl150 g BröseltopfenSalz, Muskatnuss
Außerdem:2–3 EL SchnittlauchPfeffer zum BestreuenApfelmus zum Servieren
ZUBEREITUNG1. Erdäpfel in der Schale nicht zu weich kochen
und lauwarm abkühlen lassen.
2. Zwiebeln und Knoblauch schälen und mit dem Speck klein würfeln. Kümmelsamen in einem Mörser leicht zerstoßen.
3. Zwiebeln, Knoblauch, Speck und Kümmel in einer großen Pfanne in etwas Öl goldgelb anrösten.
4. Erdäpfel schälen und grob raspeln. Mit Mehl, Topfen, Salz und Muskatnuss gut vermengen und in die Pfanne geben. 2–3 Esslöffel Öl zu-fügen und den Schmarrn bei moderater Hitze goldbraun und knusprig braten.
Mit Schnittlauch und Pfeffer bestreuen und mit Apfelmus servieren. Dazu passt auch ein Kraut- oder Endiviensalat.
LUNGAUER EACHTLINGSSCHMARRN MIT KÜMMEL & SPECK
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74 Servus
G U T E K Ü C H E
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Servus 75
ZUTATEN FÜR 4 PERSONENZeitaufwand: ½ Stunde plus 1 Stunde zum Marinieren
40 g Rosinen2 EL Rum400 ml Milch220 g glattes MehlMark aus 1 Vanilleschoteabgeriebene Schale von 1/2 Bio-Zitrone5 Eidotter (Größe M)5 Eiklar (Größe M)1 Prise Salz80 g Feinkristallzucker40 g Butter
Außerdem:Staubzucker zum BestreuenZwetschkenröster zum Servieren
ZUBEREITUNGRosinen mit Rum vermischen und 1 Stunde lang marinieren.
1. Milch, Mehl, Vanillemark, Zitronenschale und Eidotter glatt rühren. Die Grillfunktion des Backofens einschalten.
2. Eiklar mit Salz in einer fettfreien Schüssel mit einem Handmixer cremig schlagen. 60 g Zucker langsam einrieseln lassen und zu geschmeidigem Eischnee schlagen. Die abgetropften Rosinen zugeben und mit dem Schneebesen kreisförmig möglichst luftig unter die Dottercreme mischen.
3. In einer großen beschichteten oder gusseisernen Pfanne 20 g Butter zerlassen und die Masse eingießen. Bei moderater Hitze ca. 5 Minuten auf dem Herd backen. Mit einem Spatel den Teig leicht anheben, um zu prüfen, ob die Teigunterseite bereits gebräunt ist. Sobald dies der Fall ist, die Pfanne in den Ofen auf die untere Schiene schieben und auf Sicht goldbraun fertig backen.
4. Den Schmarrn in der Pfanne mit zwei Gabeln in Stücke reißen.
5. Die Schmarrnstücke an den Rand der Pfanne schieben. Restlichen Zucker auf die freie Fläche in der Mitte der Pfanne streuen und leicht karamellisieren lassen. Übrige Butter auf dem Karamell schmelzen.
6. Den Schmarrn unter Schwenken auf dem Herd vollenden.
Mit Staubzucker bestreuen und mit Zwetschkenröster servieren.
ALTWIENER KAISERSCHMARRN
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92 Servus
FUNDSTÜCK
HOCH DIE TELLERViel zu schade, um im Keller zu verstauben:
Wir haben daher altes Geschirr und Keramiklöffel zu einem dekorativen Wandbild zusammengesetzt.
REDAKTION: ALICE FERNAU FOTO: MICHAELA GABLER
Alte Teller fristen oft ein trauriges Dasein. Aber wegwerfen? Nein! Wir haben uns der zerbrechlichen Einzelstücke angenommen und sie neu in Szene gesetzt.
Nach dem Reinigen der ausgewählten Teller und Löffel werden diese auf einem Stück Packpapier arrangiert, die Umrisse mit Bleistift nachgezogen, und schließlich wird ein Foto der Komposition gemacht – damit man eine Vorstellung hat, wie
das Kunstwerk an der Wand aussieht. Danach werden in den Teller und Löffelumrissen die Positionen der Nägel markiert. Nun wird die Vorlage mit Malerkrepp an die Wand geklebt und kleine Nägel oder kleine Haken an den angezeichneten Stellen direkt durch das Papier in die Wand geschlagen. Dann das Papier entfernen, die einzelnen Teller mit selbstklebenden Bildaufhängern versehen und die schönen Keramik und Porzellanstücke gemäß Foto an der Wand platzieren.
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Servus 93
Zu einem Wand bild arrangiert, ziert das
alte Porzellan jetzt unsere Küchenwand.
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AUS DER NATUR INS HAUS
112 Servus
Die Temperaturen steigen, und die ersten Tulpen lassen sich verlässlich blicken. Aber wie können wir ihren Zauber vom Freien
in unser Heim bringen? Mit einem Hauch von Fantasie. REDAKTION: ALICE FERNAU & MARIELLA REITHOFFER FOTOS: MICHAELA GABLER
FARBENFROHES STELLDICHEIN
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Servus 113
In der Poesie stehen Tulpen vor allem für Liebe und Treue. Und auch in ihrer Farbig-keit sprechen die leuchtend-bunten Vor-boten des Frühlings eine klare Sprache: Ein bunter Strauß vermittelt Tatendrang, sonnige Gelbtöne symbolisieren Fröhlich-keit und pure Lebenslust.
Schenkt man rote Tulpen, ist bereits eine tiefe Zuneigung entflammt. In Rosa ge-halten, sollen sie zarte Liebesbande knüp-fen; und wer weiße Tulpen überreicht, möchte seiner endlosen Liebe Ausdruck verleihen. Schwarze Tulpen stehen für Leidenschaft und Sinnlichkeit.
BOTEN DER LIEBE��
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120 Servus
Der Kunstschmied Martin Albrecht bearbeitet kraftvoll einen Eisenring.
Der Tiroler hat gelernt, mit extremer Hitze zu leben.
KUNSTHANDWERK
Martin Albrecht ist Handwerker und Künstler. Der Schmied aus Pfaffenhofen bei Telfs hat das Wappentier der Tiroler ins Zentrum seiner ideenreichen Arbeit gestellt und fertigt
auf seinem Amboss vor allem Adler, die er weit über die Grenzen des Landes verkauft.TEXT: PAUL HERBERSTEIN FOTOS: BERNHARD HUBER
GLÜHENDE FANTASIE
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Servus 121
Der Schmiedehammer hat sein Werk getan – fertig ist der Adler aus Stahl, der längst
zum Markenzeichen des Künstlers wurde.
in Hitzeschwall und helle Hammerschläge begrüßen den Besucher beim Betreten der Werk
statt. Der kräftige Schmied – er trägt eine schwarze Lederschürze – bearbeitet gerade einen glühenden Eisenring, der vor ihm auf dem Amboss liegt. „Das wird später ein Teil eines Kleiderbügels“, erklärt Martin Albrecht, ohne von seinem Werkstück aufzublicken.
Bei jedem Schlag blitzt unter seinem kurzen Ärmel eine Tätowierung hervor. Amboss, Zange und Hammer mit den persönlichen Initialen sind auf dem muskulösen Oberarm zu sehen: ein nachhaltiges Symbol dafür, dass der 36jährige Leutascher seinen Beruf aus ganzer Seele lebt. Und liebt.
Eine Liebe, die schon früh Gestalt annahm. „Ich habe bereits mit 15 Jahren mit dem Schmieden begonnen. Für Familie und Freunde habe ich schon bald verschiedenste Geschenke aus Metall zu Geburtstagen und Weihnachten angefertigt. Auch so romantische Gegenstände wie Rosen waren dabei“, sagt der kernige Tiroler und schmunzelt.
E Seit mittlerweile acht Jahren ist er nun selbständiger Kunstschmied und hat in dieser Zeit von Wandbildern über vier Meter hohe Metallbäume bis zu Lederhosen schon fast alles geschmiedet.
„Für mich ist das Schönste, eine Idee zu haben und diese dann kreativ umzusetzen“, sagt Martin Albrecht. So wie die für einen besonders heimatverliebten Freund vor ein paar Jahren. „Der hatte von mir schon eine Gämse und einen Hirsch, also habe ich ihm kurzerhand den Adler aus dem Tiroler Landeswappen angefertigt.“
DIESER VOGEL IST GESCHÜTZTEin Geistesblitz mit Folgen, denn inzwischen gilt das Wappentier als eine Art Markenzeichen von Martin Albrecht. Er hat sich das Teil in der von ihm gefertigten charakteristischen Form sogar als eingetragenes Muster schützen lassen. Der Adler verkauft sich weit über die Grenzen Tirols bestens.
Auch heute soll ein solcher Raubvogel unter seinem Schmiedehammer entstehen. Der Meister legt eine Schablone auf eine
Stahlplatte und besprüht das Ganze dann großflächig mit Klarlack. Die darunter auf der Platte entstandenen Umrisse zeichnet er flink mit weißer Kreide nach. „Diese Form könnte ich bereits mühelos freihändig zeichnen“, meint der vielseitig begabte Tiroler.
Dann fliegen die Funken in der dunklen Werkstatt: Mittels eines Plasmaschneiders, dessen Lichtbogen ein elektrisch leitendes Gas mit einer Temperatur von rund 30.000 Grad erzeugt, schneidet der Schmied den Adler aus dem Blech. Die Rohform legt er danach ins Feuer der Esse. „Zwischen 800 und 1.100 Grad sollte das Metall schon heiß sein, damit es glüht und gut zu be arbei ten ist“, sagt Martin Albrecht.
Die Esse ist ein Eigenbau aus Teilen einer alten Heizung. Auch viele der Werk zeuge – von der Zange bis zum Meißel – hat der leidenschaftliche Handwerker nach eigenen Vorstellungen gefertigt. „Die meisten anderen Sachen wie den Amboss oder die Hämmer habe ich im Lauf der Jahre aus verschiedenen aufgelassenen Werkstätten von ➻
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134 Servus
HEIMATLEUCHTEN
Im Mittelburgenland kommt alles zusammen: guter Boden für Handwerk und Wein und ein Quäntchen ungarischer Esprit. Kein Wunder,
dass die Sonne sich hier ein bisschen öfter blicken lässt als anderswo. TEXT: SILVIA PFAFFENWIMMER FOTOS: CHRISTOF WAGNER
FRÜHLING IN PANNONIEN
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Servus 135
Noch sind die Weingärten in Neckenmarkt unbelaubt, doch
das tut dem Reiz der Landschaft keinen Abbruch. Der Wechsel
von Ebenen und sanften Hügeln ist typisch für die Gegend.
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