EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN …berlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte...

5
1 EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN RUSSLAND PROPSTEI KALININGRAD (KÖNIGSBERG) Propsteiverwaltung Prospekt Mira 101 236010 Kaliningrad Tel.: 007(4012)956001 Fax: 007(4012)217570 E-Mail: [email protected] www.propstei-kaliningrad.info Evangelisches Leben in Gebiet Kaliningrad (Königsberg) – Nachrichten aus der Propstei Inhalt: Andacht über Psalm 103 1. Die Jahressynode der Propstei. Die Wahl des neuen Propsteirates 2. Die Gäste der Propstei 3. Übergabe der Martin-Luther-Rose 4. Zusammenarbeit mit Diakoniewerk Neuerdettelsau 5. Gedanken zum Schluss Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde der Propstei Ich begrüße Sie alle sehr herzlich mit den Worten des Psalms 103 zum Sonntag Jubilate „Lobe den Herrn, meine Seele, uns was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“. In diesem Rundbrief werden Sie über die letzten Ereignisse in der Propstei erfahren. Propsteisynode, die Wahl des neuen Propsteirates, der Besuch von Frau Margot Käßmann… Aber eins müssen wir immer im Auge behalten, nicht vergessen, was Gott an uns Gutes getan hat. Trotz der Schwierigkeiten in der Propstei nicht vergessen, was wir in den letzten zwanzig Jahren Gutes erlebt haben, auch durch Menschen, die uns Gott gesandt hat. Das sind Menschen, die uns helfen, die uns nicht im Stich lassen, die für uns beten, die uns zusichern, dass Sie auch in Zukunft unseren Weg begleiten werden. Und dafür haben wir Grund zu danken, und nicht zu resignieren. Propst-Stellvertreter, Pastor Wladimir Michelis Kaliningrad, März 2015 Rundbrief N 2/2015 Kaliningrad (Königsberg) April 2015

Transcript of EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN …berlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte...

Page 1: EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN …berlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/2015_04... · 4 an die Synode besonders hervorgehoben: Als künftiger

1

EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN RUSSLAND

PROPSTEI KALININGRAD (KÖNIGSBERG)

Propsteiverwaltung Prospekt Mira 101 236010 Kaliningrad Tel.: 007(4012)956001 Fax: 007(4012)217570 E-Mail: [email protected] www.propstei-kaliningrad.info

Evangelisches Leben in Gebiet Kaliningrad (Königsberg) – Nachrichten aus der Propstei

Inhalt: Andacht über Psalm 103 1. Die Jahressynode der Propstei. Die Wahl des neuen Propsteirates 2. Die Gäste der Propstei 3. Übergabe der Martin-Luther-Rose 4. Zusammenarbeit mit Diakoniewerk Neuerdettelsau 5. Gedanken zum Schluss Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde der Propstei Ich begrüße Sie alle sehr herzlich mit den Worten des Psalms 103 zum Sonntag Jubilate „Lobe den Herrn, meine Seele, uns was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“. In diesem Rundbrief werden Sie über die letzten Ereignisse in der Propstei erfahren. Propsteisynode, die Wahl des neuen Propsteirates, der Besuch von Frau Margot Käßmann… Aber eins müssen wir immer im Auge behalten, nicht vergessen, was Gott an uns Gutes getan hat. Trotz der Schwierigkeiten in der Propstei nicht vergessen, was wir in den letzten zwanzig Jahren Gutes erlebt haben, auch durch Menschen, die uns Gott gesandt hat. Das sind Menschen, die uns helfen, die uns nicht im Stich lassen, die für uns beten, die uns zusichern, dass Sie auch in Zukunft unseren Weg begleiten werden. Und dafür haben wir Grund zu danken, und nicht zu resignieren. Propst-Stellvertreter, Pastor Wladimir Michelis Kaliningrad, März 2015

Rundbrief N 2/2015 Kaliningrad (Königsberg) April 2015

Page 2: EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN …berlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/2015_04... · 4 an die Synode besonders hervorgehoben: Als künftiger

2

1. Die Jahressynode der Propstei Kaliningrad. Die Wahl des neuen Propsteirates. Die diesjährige Hauptsynode der Propstei fand am 11. April in der Auferstehungskirche statt. Die 21 Delegierten aus 11 Gemeinden haben die Jahresberichte der Verantwortlichen über die Arbeit des Propsteirates, über die Ausführung des Haushaltes 2014 sowie über die Ergebnisse der internen Finanzaufsicht und –Kontrolle angehört. Sie wurden einstimmig angenommen. Auch der Haushaltsplan 2015 wurde ohne Gegenstimmen verabschiedet.

Ferner hat die Synode mit großer Mehrheit die bereits seit über einem Jahr bestehende Gebührenpraxis in der Propstei bestätigt. Demnach wird von jedem Gemeindeglied einmal in Monat eine Gebühr in Höhe von 50 Rubel zur Unterstützung des pastoralen Dienstes entrichtet. Spektakulär war die Neuwahl der Mitglieder des Propsteirates für die nächsten 3 Jahre. In Anknüpfung an demokratische Grundsätze könnten die Delegierten ihre Entscheidung über personale Besetzung des Propsteirates diesmal auf dem Wege einer freien, geheimen, gleichen und unmittelbaren

Stimmabgabe zur Geltung bringen. Für notwendige Konkurrenz sorgte die Kandidatenaufstellung aus neun Personen, die sich um die sechs für Laien reservierten Plätze im Propsteirat beworben haben. Die zwei Pastorenplätze wurden per Amt von Frau Maria Goloschtschapowa (Pröpstin) und Herr Wladimir Michelis (Propst-Stellvertreter) besetzt. Der dritte Platz fiel an Frau Swetlana Jantschurkina (Pastorin aus Tschernjachowsk), die sich als einzige der Geistlichen zur Wahl stellte. Außerdem wurden in den Propsteirat folgende Personen gewählt: Herr Sergei Molodavkin (Vorsitzender der Gemeinde Turgenjewo, Küster der Kirche Groß-Legitten); Herr Alexander Michel (Direktor der Diakonieanstalt „Haus Salzburg“ in Gussew); Herr Willi Frolow (Vorsitzender der Gemeinde Prawdinsk); Herr Sergei Kiwenko (Stellvertretender Vorsitzender der Gemeinde Kaliningrad); Herr Andrei Rende (Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Kaliningrad, Veteran der gesellschaftlichen Bewegung der Russlanddeutschen); Frau Jelena Jewdokimowa (Koordinatorin des diakonischen Dienstes der Propstei Kaliningrad). Gleich nach der Synode traf der neu gewählte Propsteirat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen und wählte mit vier zu drei Stimmen Herrn S. Kiwenko zum Vorsitzenden.

Abb. 1: Die Berichts- und Wahlsynode der Propstei 2015 tagt wie

gewohnt im Gottesdienstsaal der Auferstehungkirche Kaliningrad

Abb. 2: Die auf der Synode gewählten Mitglieder des

Propsteirates (v. l.): A. Michel, S. Kiwenko, J. Jewdokimowa, W.

Frolow, W. Michelis, S. Molodawkin, S. Jantschurkina.

Page 3: EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN …berlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/2015_04... · 4 an die Synode besonders hervorgehoben: Als künftiger

3

2. Die Gäste der Propstei Nach guter Tradition wird die Arbeit der Synode von werten Gästen begleitet - unseren Schwestern und Brüdern aus ELKER sowie aus Partnerkirchen, Partnergemeinden und befreundeten kirchlichen Einrichtungen in Deutschland. In diesem Jahr nahmen von deutscher Seite Herr Pfarrer Dr. Arndt Haubold und Frau Marga Reichold - Kanig (Gustaw-Adolf-Werk in Sachsen), sowie Herr Pfarrer Martin Kellert und Frau Vera Gast-Kellert an der Synode teil. In seinem Grußwort sicherte der Vorsitzende des GAWiS-Vorstandes Herr Dr. A. Haubold der

Propstei weitere Unterstützung zu. Er verglich die Propstei mit einem Kind, das inzwischen auf gutem Wege ist, erwachsen zu werden. Dazu gehört auch zu lernen, das Leben selbständig zu meistern. Und es ist sehr an der Zeit. Denn die Hilfe der Partner wird sich aus strukturellen Gründen künftig nur auf das Nötigste beschränken müssen. Auch die Pröpstin der Zentralen Propstei ELKR, die Beauftrage für auswärtige Beziehungen und Koordinatorin der Frauenarbeit in ELKR Frau Jelena Bondarenko hat Solidarität der Mutterkirche mit der Propstei bekundet und eine Unterstützung in Aussicht gestellt. In guten wie in schlechte Zeiten dürfe es aber nicht vergessen werden, dass wir vor allem eine christliche Kirche sind, für die das Wort Gottes maßgeblich ist, so Frau J. Bondarenko. Die wichtigste Botschaft der ELKER an die Synode war zweifellos der bekundete Wille, die zentrale Personalfrage endlich zu lösen. Frau J. Bondarenko stellte Herrn Pastor Iwan Schirokow vor, der für das Amt des Propstes in

Kaliningrad nominiert wurde. Herr Iwan

Schirokow, Jahrgang 1986, hat 2012

theologisches Seminar in Nowosaratowka (St. Petersburg) absolviert und wurde am 3.

Advent 2013 vom Bischof Dietrich Brauer für die Gemeinde Jaroslawl ordiniert. Sein dortiger Pastorendienst war durchaus erfolgreich: Die Gemeinde verzeichnete Mitgliederzuwachs, das schöne Kirchengebäude wurde renoviert, das Gemeindeleben konnte besser organisiert werden. Pastror I. Schirokow ist bereit, die Verantwortung für das Amt des Propstes in Kaliningrad zu übernehmen und will sich auf außerordentlicher Synode am 10. Oktober 2015 zur Wahl stellen. Bis dahin sind mehrere Dienst- und Erkundungsreisen nach Kaliningrad geplant. Nicht weniger wichtig für ihn ist die ordentliche Übergabe der Gemeinde Jaroslawl an einen Nachfolger bis Ende des Jahres. Frau Bondarenko hat diese Tatsache in ihrer Ansprache

Abb. 3: Pastor I. Schirokow hat am

Sonntagsgottesdienst in der

Auferstehungskirche die Predigt

übernommen

Abb. 4: Frau M. Käßmann wird in der

Auferstehungskirche von den Vertreterinnen der

ELKER herzlich begrüßt.

Page 4: EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN …berlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/2015_04... · 4 an die Synode besonders hervorgehoben: Als künftiger

4

an die Synode besonders hervorgehoben: Als künftiger Propst werde I. Schirokow auch Euch nicht verlassen und allein lassen Am 14. April 2015 war Frau Dr. Dr. h. c. Margot Käßmann, die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017 zu Gast in der Auferstehungskirche. Es wurde ein Gottesdienst gefeiert, bei dem Frau Käßmann die Predigt über die Macht des Wortes und des Bildes gehalten hatte. Frau Bondarenko, die extra zugereiste Präsidentin der Synode der ELKER, die Pröpstin von Samara Frau Pastorin Olga Temirbulatova, Herr W. Michelis und Herr I. Schirokow übernahmen gemeinsam die Liturgie. Nach dem Gottesdienst hat Frau Käßmann einen Vortrag gehalten, der, ganz im Geiste der Aufklärung stehend, sich kritisch mit der Vergangenheit befasste und von ökumenisch inspirierten Zukunftsvisionen geprägt wurde. 3. Übergabe der Martin-Luther-Rose an die Propstei Kaliningrad Die Lutherrose ist das Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen schlechthin. Es steht unter anderem für solo fide, für den aus dem Herzen kommenden Glauben wie auch für unerschöpfliche Liebe Gottes zum Menschen, die am Kreuz sichtbar und wirksam wurde.

Seit Jahren erstellt ein bajuwarischer Holzmeister und passionierter Brückenbauer zwischen den Völkern Herr Andreas Loquai die Lutherrosen und verschickt sie in alle Himmelrichtungen. Inzwischen schmücken seine aus verschiedenfarbigen Hölzern ausgefertigten Kunstwerke die zahlreiche Gebetsräume in Südafrika, Polen, China, Ukraine, Finnland und Russland. Auch die Propstei Kaliningrad erhielt von Herr A. Loquai auf dem Postweg eine wunderschöne Lutherrose. Sie wurde mit großer Dankbarkeit angenommen und in der Auferstehungskirche an der Wand rechts vom Altar befestigt. Damit

wird eine gute Ergänzung für das Nagelkreuz geschaffen, das vor einigen Jahren auf die Wand links vom Altar angebracht wurde. 4. Die Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk Neuendettelsau Als Delegation der Propstei vor kurzen das Diakoniewerk Neuendettelsau besucht hatte,

wurde dort die Möglichkeit der Förderung der schwer behinderten Kinder besprochen. Nun kommt von unseren Partnern in Franken eine gute Nachricht: Zwei Fachleute sind bereit, im Herbst nach Kaliningrad zu reisen, um mit den Eltern und Kindern mit Behinderung zu arbeiten. Zudem wollen sie die notwendigen Materialien und Hilfsmittel mitbringen. Im Namen aller Betroffenen bedanken wir uns herzlich für Ihre Unterstützung!

Abb. 5: Der „alte“ Propsteirat bedankt sich für die Lutherrose – aus

dem krummen Holz kann doch was Gerades und Schönnes

gezimmert werden!

Abb 6: Das Beisammensein mit behinderten

Kindern kann für alle Beteiligten viel Spaß bereiten

Page 5: EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE IM EUROPÄISCHEN …berlin.gustav-adolf-werk.de/tl_files/berlin/Texte ab Sommer 14/2015_04... · 4 an die Synode besonders hervorgehoben: Als künftiger

5

5. Gedanken zum Schluss Eine Woche wechselt die andere, die Zeit nach Ostern ist im vollen Gange. Der Frühling ist angebrochen, und mit ihm das Gefühl der Vorfreude. Neue Kraft wird verspürt und angesichts des fulminanten Wandels wird die alte Sehnsucht wieder wach: Ich glaube aber doch, das ich sehen werde die Güte des Herrn im Lande der Lebendigen (Psalm 27, 13). Die Güte Gottes offenbart sich in seiner grenzenlosen und bedingungslosen Liebe zu uns. Das wissen wir. Doch was ist Liebe? Worin lässt sich die Liebe erkennen? Nicht selten erwarten wir die Erfüllung unserer Wünsche als ein Beweis für die Liebe. Oder, wie drücken sie aus, in dem wir pflegen, über das ganze Jahr den Weihnachtsmann zu spielen. Doch die Verständnis, dass die Liebe etwas anderes ist, was tiefer liegt und mit bloßem Augen nicht immer gleich zu fassen ist, die ist uns auch nicht fremd. Die Kleinkinder essen gerne Süßigkeiten. Leider merken sie nicht immer, wann es genug ist. Wenn man mit ihnen durch Supermarket bummelt, ist zwar die Versuchung groß, eigene Liebe direkt durch Kalorienzahl messen zu lassen. Doch, weil eine solche Liebesbekundung dem geliebten Kind längerfristig schaden kann, sind wir bereit, notfalls das Jammern und Heulen zu ertragen. Faktisch wagen wir es, die augenblicklichen Imageverluste vor geliebten Menschen zu erleiden – gerade, weil wir sie lieben. Der Gott ist ein kluger Förderer, ein langmutiger Lehrer. Er lehrt uns durch unser Leben, dass Liebe mitunter auch Einschränkung bedeuten kann, die zur heilbringenden Selbsteinschränkung verhelfen soll. So können wir, die vom Gott geliebten, die Chance erhalten – ob als Individuen oder Familien, als Organisationen oder Völker, oder die Menschen als solche – dem liebenden Gott dankbar zu sagen: Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird (Psalm 66, 10). Dafür brauchen wir nur die Einsicht in seine Liebe zu gewinnen und festzuhalten – und das macht im Wesentlichen unseren Glauben aus. __________________________________________________________________________ Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen möchten, hier die Bankangaben für die Spenden: Gustav-Adolf-Werk in Sachsen e.V. (GAWiS) Konto 164 105 00 12 BLZ 350 601 90 IBAN: DE63 3506 0190 1641 0500 12 BIC: GENODED1DKD Bank für Kirche und Diakonie – LKG Sachsen. Kennwort: Kaliningrad

Zentrum für Mission und Ökumene – nordkirche weltweit Konto 002 73 75 BLZ 210 602 37 IBAN: DE11 2106 0237 0000 0273 75 BIC: GENODEF1EDG Evangelische Bank. Kennwort: 8101 Spenden für Altenheim „Carl-Blum-Haus“ über das Zentrum für Mission und Ökumene Kennwort: Carl-Blum-Haus

Abb. 7: Osterzeit in der Auferstehungskirche