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1 Familien in nicht-westlichen Kulturen Referentinnen: Sarah Baum, Derya Akcadag, Lena Rehbein Datum: 23.05.2006 Pädagogische Hochschule Ludwigsburg SS 2006 Hauptseminar: Die Familie als psychologisches System Dozent: Dr. Andreas Eickhorst

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Familien in nicht-westlichenKulturen

Referentinnen: Sarah Baum, Derya Akcadag, LenaRehbein

Datum: 23.05.2006

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg SS 2006

Hauptseminar: Die Familie als psychologisches System

Dozent: Dr. Andreas Eickhorst

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Inhalt• 1. Kulturbegriff• 2.Bronfenbrenners Modell• 3. Das Modell nach Nickel• 4. Drei Beispiele aus Volksstämmen• 5. Zwei Lebenskontexte• 6. Kulturvergleich Deutschland-Kamerun• 7. Der Volksstamm der Nso• 8. Der Volksstamm der Aka-Pygmäen• 9. Familien und Sozialisation in der Türkei• 10. Familien in Südkorea• 11. Familien in Japan

1. Kulturbegriff

Kultur: die; -en

1. kMz. Gesamtheit der geistigen, materiellen und sozialenLeistungen eines Volkes oder einer Völkergemeinschaft

2. kMz. Geistige und soziale Bildung, gepflegte Lebensart.*

Allgemeiner Hinweis darauf, dass alle Menschengruppennach nicht von der Natur vorgegebenen Regeln leben unddiese Regeln in irgendeiner Weise an ihre Nachkommenweitergeben.* Fuchs-Heinritz, Werner: Lexikon zur Soziologie, Opladen 1994.

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2. Bronfenbrenners ModellMikrosystem:• unmittelbare Lebenswelt• Muster von Tätigkeiten, Rollen und zwischenmenschlichenBeziehungen

Mesosystem:• Verbindung mehrerer Mikrosysteme•Wechselbeziehung zwischen den Lebensbereichen, an denendie sich entwickelnde Person aktiv beteiligt

Exosystem:• von außen einwirkende Ökosysteme•Lebensbereich, in den eine Person nicht persönlich involviertist, aber die Person in ihrem Lebensbereich beeinflusst

Makrosystem:

•sozialkultureller Bezugsrahmen für Entwicklungsprozesse

•übergreifendes Muster von Mikro-, Meso- und Exosystem

Wechsel verschiedener ökologischer Systeme bzw. Ebenen

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3. Das Modell nach Nickel Makrosystem

Gemeinsames Exosystem

Mesosystem der Eltern = Exosystem der Kinder

Gemeinsames Mesosystem

Mesosystem der Kinder = Exosystem der Eltern(z.B. Kindergruppe, Schulklasse, Sportverein)

(z.B. Nachbarn,Bekanntenkreis)

MikrosystemFamilie

z.B. Verkehr, Verwaltung, Medien

Ökonomische, soziale, kulturelle, rechtliche Bedingungen

( z.B. Arbeitswelt, Vereine, Berufskollegen)

4. Drei Beispiele aus Volksstämmen

4.1„Eheform der Vielmännerei“

4.2 „Vermännlichkeitsprozess“

4.3 „Couvade“ („Männerkindbett“)

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5. Zwei Lebenskontexte5.1 Autonomie:

„Independenz“ (Unabhängigkeit)

5.2 Bezogenheit:

„Interdependenz“ (wechselseitige Abhängigkeit)

d.h. unabhängiges, autonomes Selbstverständnis vs.Selbstverständnis durch ein Gruppengefühl

6. Kulturvergleich Deutschland-Kamerun

•Bevölkerungswachstumsrate: 0,2%•Bevölkerungswachstumsrate: 2,9%•Kindersterblichkeit: 0,5%•Kindersterblichkeit: 5,6-7%

•Geburtenrate pro 1000 Einwohner:9,4

•Geburtenrate pro 1000 Einwohner:39,3

•Sterberate je 1000 Menschen: 10,36•Sterberate je 1000 Menschen: 15,4

• Lebenserwartung: Männer 73,7Jahre, Frauen 81,1 Jahre

•Lebenserwartung: Männer 53,76Jahre, Frauen 55,44 Jahre

•durchschnittliches Jahreseinkommenca. 28,550$

•durchschnittliches Jahreseinkommenca. 600$ (48% leben unter derArmutsgrenze)

• Arbeitslosenquote: 11,7 %•Arbeitslosenquote: 30%•Industriestaat•Landwirtschaft

DeutschlandKamerun

Weltdurchschnitt: 9,3

Weltdurchschnitt: 25

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7. Der Volksstamm der Nso•Traditioneller Volksstamm in Kamerun

•sesshaft

•Landbesitz wird durch patrilineare Erbfolge von Generation zuGeneration weiter vererbt

•Nso produzieren Mais, Kartoffeln und Bohnen in großen Mengen,um dies zu schaffen, kooperieren Männer, Frauen, Kinder,Verwandte und Freunde.

•Frauen der Nso tragen hauptsächlich zum Erhalt derNahrungsexistenzgrundlage bei und kümmern sich um Haushalt undKindererziehung

•Männer halten Gebäude in Stand, jagen und sammeln,Hauptaufgaben: Sorge um Nachbarn und gemeinnützige Tätigkeiten

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• 30 % der Ehen sind arrangiert ( Brautpreis!)

•Frau zieht immer ins Dorf des Mannes

•Ziel der Heirat für Frau: Kinder bekommen (sie verleihen ihrWürde)

• uneheliche Kinder sind auch möglich ( Frau bleibt dann im Hausder Eltern) diese Kinder gelten aber als „half self“

•Scheidungen werden nicht praktiziert

•Mann kann weitere Frauen ehelichen, Frau nicht

7.1 Die Bedeutung von Kindern bei den NsoDie Nso unterscheiden drei Lebensphasen:

1. Spirituelle Entwicklungsphase ( Empfängnis und Geburt)

2. Phase des Lebenszyklus ( Namensgebung bis Tod)

3. Phase der Vorfahren ( biologischer Tod bis Reinkarnation)

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•Spirituelle Entwicklungsphase:Nach der Empfängnis sind Mutter und Kind besonderenGefahren ausgesetzt, vor denen Rituale schützen.

Schwangere wird als schwach und kraftlos betrachtet, siebedarf der Hilfe anderer.

Keine Klagen bei der Geburt!

• Phase des Lebenszyklus:Namensgebung

Eltern praktizieren überlebenssicherndeVerhaltensroutinen

-sofortige Reaktion auf Signale des Kindes

-Körperkontakt

- Stimulation der Kinder

-Rituale

Eltern nicht mehr einzige Bezugspersonen

Großmutter wird von einem Kind versorgt

Kinderarbeit

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Autorität der jeweils Älteren

Einsetzen der Geschlechtsreife = „Prüfung Gottes“

- Initiationsriten

• Phase der Vorfahren: Kreis des Lebenszyklus schließt sich durch Reinkarnation

Fazit: Bei diesem Kulturstamm erkennt man stark das Prinzip derInterdependenz (wechselseitige Abhängigkeit).

Zum Vergleich mit Deutschland:• Prinzip der Independenz (das Individuum ist bedeutsam)

• immer weniger Kinder und mehr alte Menschen

• Zunahme der Patchworkfamilien

• Zurückhaltung in der Stimulation der Kinder, Kinderwerden geschont

• hohe Scheidungsrate

• in Familie meist nur noch zwei Generationen unter einemDach

• keine Kinderarbeit

• Allein erziehende Eltern

• Eltern arbeiten, Kinder werden in versch. Einrichtungenerzogen (z.B. Hort)

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8. Der Volksstamm der Aka-Pygmäen•Jäger, Sammler und Händler

• leben in den Tropischen Regenwäldern der zentralafrikanischenRepublik und im Norden der Volksrepublik Kongo.

•Aka-Lager: 25-30 Personen

•Geburtenrate hoch

•Todesrate hoch

8.1 Die Reziprozität der Ehepartner und dieVater-Kindbeziehung

• ganze Familie geht auf Jagd mit

•Grundwerte der Aka:

- Kooperation

-Teilen mit anderen

-Gewaltlosigkeit

-Autonomie

•Aka-Väter haben enge Beziehung zu Kindern

•„Emotionaler Übertragungseffekt“ (Beziehung der ElternBeziehung zum Kind)

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9. Familie und Sozialisation in der Türkei

9.1 Vorgeburtliche Festlegung der Geschlechterrollen•Mehrheitliche Bevorzugung von Jungen

•Eltern wünschen sich zu 84% Jungen, zu 16 % Töchter

•Bevorzugung von Jungen unter Vätern noch stärker ausgebildet

Verwirklichung der elterlichen Wünsche

9.2 Die traditionelle Einstellung gegenüber Kindern

• Eltern hoffen auf finanzielle Unterstützung im Alter

• Mädchen werden als fremder Besitz betrachtet

• Am Nutzen orientierte Einstellung gegenüber Kindern

• Gegenseitige, materielle Abhängigkeit der Generationen

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9.3 Der Umgang türkischer Eltern mit ihren Söhnenund Töchtern

• Söhne: mehr Unabhängigkeit und Aggressivität erlaubt

• Töchter: Abhängigkeit und Ergebenheit

• Versuch einer guten Ausbildung für Söhne

• Geringe Erwartungen eines wirtschaftlichen Nutzens von Mädchen

9.4 Die Trennung der Geschlechter

• Strikte Trennung unverheirateter Mädchen und Jungen; Frauen undMänner

• Ehefrauen: Welt der weiblichen Verwandten, Nachbarn und Kinder

• Ehemann: Welt der männlichen Verwandten, der Freunde und derArbeitskollegen

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9.5 Das Konzept des „namus“

• Beruht auf der Reinheit der Frau

• Männer kontrollieren die Sexualität ihrer Frauen

• Wiederherstellung der verlorenen Ehre durch anerkannteTaten

9.6 Die Position der Frauen in der Familie

• Niedriger Status der Frauen in der Familie

• Sozialer Status steigt bei der Geburt eines Jungen

• Verbreitung wichtiger Informationen und Nachrichten

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9.7 Die gemeinschaftliche Familienkultur

• Eltern und erwachsene Kinder sehen einander häufig

• Eigenschaften, wie Verlässlichkeit und Rücksichtsname werdenJungen und Mädchen gleichermaßen beigebracht

• Enger Familienzusammenhalt

9.8 Die Autoritätsstruktur

• Erwachsene üben die Autorität über Kinder und Männer dieAutorität über Frauen aus

• Mädchen: Anpassung und Abhängigkeit

• Söhne: später dominante Rolle

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9.9 Die Beziehung der Männer und Frauen zu ihrenKindern

• Größere Vertrautheit zwischen Müttern und Kindern

• Väter nehmen ihre Rolle als Pflicht wahr

• Versorgung der Kinder ist Frauenarbeit

• In der Türkischen Kernfamilie mit jüngeren Kindern geht dieRangfolge vom Vater über die Mutter zu den Kindern

10. Familien in Südkorea

10.1 Die traditionelle koreanische Familie• Die koreanische Beziehung jib beschreibt die wichtigsten Elementeeiner sozialen Gruppe

• Die Familie ist die kleinste Einheit der Gesellschaft

• Stammfamilie

• Erhalt der existierenden Staatsordnung die „Fünf menschlichenBeziehungen“

• Das Prinzip der kindlichen „Pietät“

• Die Hauptbeziehung der Gemeinschaft war vertikal

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• Die traditionelle Familienform war patrilinear und patriarchalisch

• Die Mehrzahl der Bevölkerung lebte in Stammfamilien

10.2 Die traditionelle Rolle der Frau

• Traditionell untergeordnete Rolle der Frau

• Dienende Rolle

• Heirat durch Vermittlung von Verwandten

• Nur Söhne sind Nachkommen

• Strenge Trennung der Lebensbereiche von Mann und Frau

• Das Prinzip von Um und Yang

10.3 Traditionelle Vorstellungen von Geburt undSchwangerschaft

• Verpflichtung einen Sohn zu gebären

• Schwangerschaft wird als Ausdruck von Gesundheit angesehen

• Vorschreibung von Verhaltensweisen

• Die Fruchtbarkeitsgöttin Samshin

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10.4 Die veränderte Bedeutung von Familie

• Zunahme der Kernfamilien

• Die traditionellen, koreanischen Werte herrschen noch vor

• Wandel von Familienwerten: freie Partnerwahl

10.5 Die Stellung der Frau im modernen Südkorea

• Verbesserte Stellung der Frau

• Im öffentlichen Leben noch untergeordnete Rolle

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10.6 Das Verhältnis von Mann und Frau

• Die Paarbeziehung hat an Bedeutung gewonnen

• Neustrukturierung der Rollenaufteilung zwischen Mann und Frau

• Die Rolleneinstellungen der koreanischen Männer sind traditioneller

• 1991 trat ein neues Familienrecht in Kraft

11.1 Geschichte und Tradition•Japan hat eine konfuzianisch, buddhistisch und shintuistisch geprägteGeschichte

• konfuzianisch geprägte, patriarchalische Familienstruktur seit 5. Jh.

Grundprinzipien teilweise bis heute:

- Patriarchat

- Loyalität

- Seniorität

- Disziplin

- Leistung

- Über- bzw. Unterordnung

11. Familien in Japan

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11.2 Familienstruktur

• Zu Erwachsenen gehören Kinder

Kinder sind Zentrum der Familie

• Familie hat im Durchschnitt 2 Kinder

• Großteil der japanischen Frauen legt nach Geburt Familienpause ein

•Frauenerwerbsquote hoch

•Männer sind in Familie selten anzutreffen

11.3 Die Mutter-Kind-Beziehung

• „shin“ ist körperliche Nähe und intime Vertrautheit:

- Anpassung an Tempo des Kindes

- Vertrautheit mit Körperfunktionen

- Körperpflege wird zelebriert

- gemeinsames Schlafen bis 6. Geburtstag

- Teilen der modernen Alltagskultur

( Fernsehen, Yoga, musizieren...)

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• Probleme:

fehlendes Bewusstsein des Selbst

fehlende Fähigkeit sich zu artikulieren

Fehlende Fähigkeit sich abzugrenzen

Fehlende Erfahrung von Unabhängigkeit

Vergleich von deutschen und japanischen Müttern

• für japanische Mütter ist das Modelllernen wichtiger als die aktiveBeeinflussung

• japanische Mütter weichen Konflikten aus

• In Auseinandersetzung besteht die Mutter nicht auf ihre Autorität,

da das Kind Teil der Mutter und noch unreif ist.

• Oberstes Ziel ist die Wiederherstellung einer harmonischenAtmosphäre

Seltene Strafen haben besonderes GewichtAusschluss aus der Gruppe

Die deutsche Mutter sieht ihr Kind als eigenständigen Partner, miteigenem Willen. Sie reagiert beim Konflikt eher vorwurfsvoll undverärgert.

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11.4 Die Vater-Kind-Beziehung

• „Salary Men“ aus Mittelschicht

•Ehefrau verfügt über Gehalt des Mannes

• Vaterschaft beschränkt auf Bereitstellung derLebenshaltungskosten

•Basis für Vater-Kind-Beziehung fehlt

•In „vaterlosen Gesellschaft“ springt die Gruppe in diese Lücke

• 3% der Väter sind in Firma angestellt, die Familienlebenermöglicht

11.5 Erziehung und Bildung

• japanische „Erziehungsmama“ oder besser „Bildungsmama“

•Strenge Voraussetzungen für Eintritt in Bildungsinstitutionen

Ständige Einblicke in Familie von Kindergarten, Schule usw.

•Elite-Kindergarten oder Hort

Kinder lernen in zwei Welten zu leben

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• Grund- und Mittelschule bestimmen schon Art der Oberschule o.Universität

Leistung, Stress, „Prüfungshölle“

Konzept „Pubertät“ existiert in Japan nicht

• Keine Chance einer Verweigerung des Gruppensystems

Verwendete Literatur:• Bleibtreu-Ehrenberg, Gisela: Vaterschaft im Kulturvergleich, in: Psychosozial 17. Jg.(1994) Heft IV (Nr.58), S. 25-36.

• Calenberg, Verena: Familienpädagogik und Familienerziehung in Japan, in: Zubke,Friedhelm: Familienerziehung international, Böhlauverlag, Köln-Wien 1988, S.165-195.

• Fuchs-Heinritz, Werner : Lexikon zur Soziologie, Westdeutscherverlag, Opladen 1994.

• Hardach-Pinke, Irene: Japan, eine andere Moderne, Konkursbuch Verlag Claudia Gehrke,Tübingen.

•Otte, Tanja: Familie in verschiedenen Kulturen / Ostasien, Afrika, in: Werneck, Harald ;Werneck-Rohrer, Sonja: Psychologie der Familie, Wien 2000, S.164-184.

• Quaiser-Pohl, Claudia; Yang, Myong-Suk: Der Umbruch einer alten Kultur in der RepublikKorea (Südkorea) und seine Auswirkungen auf Elternschaft und Familie, in: Nickel, Horst;Quaiser-Pohl, Claudia: Junge Eltern im kulturellen Wandel, Untersuchungen zurFamiliengründung im internationalen Vergleich, Juventaverlag, Weinheim-München 2001,S.80-87.

• Zach, Ulrike: Familien im Kulturvergleich, in: H. Keller: Handbuch derKleinkindforschung, Springerverlag, Berlin, S.321-349.

• Internetquelle für Photos:

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