FCG Postfuchs

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Ausgabe 2/2012 Postfuchs INFORMATIONEN DER TIROLER UND VORARLBERGER POSTPERSONALVERTRETER Die neue Betriebsvereinbarung der Post brachte, bringt und wird noch jede Menge Ärger bringen. Noch nie war die Stimmung im Unternehmen schlechter als derzeit. Doch wer ist Schuld? Eine Frage, die die Mitarbeiter eigentlich am wenigsten interessiert. Sie schweben derzeit zwischen Sein und Nichtsein, wissen nicht wie sie ihre tägliche Arbeit noch schaffen sollen und sind erstaunt über di- verse gemeinsame Jubelmeldungen seitens des Managements und des Vorsitzenden des ZA Wien. Gratulation! Ich wünsche dir eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr! Dein Postfuchs

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Informationen der Tiroler und Vorarlberger Postpersonalvertreter

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Ausgabe 2/2012

PostfuchsINFORMATIONEN DER TIROLER UND VORARLBERGER POSTPERSONALVERTRETER

Die neue Betriebsvereinbarung der Post brachte, bringt und wird noch jede Menge Ärger bringen. Noch nie war die Stimmung im Unternehmen schlechter als derzeit. Doch wer ist Schuld? Eine Frage, die die Mitarbeiter eigentlich am wenigsten interessiert. Sie schweben derzeit zwischen Sein und Nichtsein, wissen nicht wie sie ihre tägliche Arbeit noch schaffen sollen und sind erstaunt über di-verse gemeinsame Jubelmeldungen seitens des Managements und des Vorsitzenden des ZA Wien. →

Gratulation! Ich wünsche dir eine besinnliche

Adventszeit, frohe Weihnachten

und ein gutes Neues Jahr!

Dein Postfuchs

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PostFuchs der tiroLer und VorArLBerGer PostPersonALVertreter Ausgabe 2/2012

Wir machen weiter! Wie fühlt man sich, wenn man als Personalvertreter seine Mitarbeiter nicht mehr infor-mieren darf? Wenn man eine Information vorbereitet, sie versenden will und dann erklärt bekommt: dies geht nur mit Zustimmung des Personalchefs! Richtig, zuerst glaubt man an einen blöden Scherz. Aber es ist keiner! Alle Aussendungen des Personalausschusses müssen vorab von Ing. Nigl abgesegnet werden. Empfindet er sie für

wichtig, darf sie verschickt werden. Momentan genießt dieses Privileg nur der Zentralausschussvorsitzende in Wien. Laut meiner Information soll auch er vorab alles abstimmen müssen. Wahrscheinlich ist dies der Grund, warum sie derzeit gerne gemeinsam aus diver-sen Zeitungen lächeln. Nun gut, es ist wie es ist. Ob es rechtlich in Ordnung ist wird derzeit überprüft, aber wie wir alle wissen dauern solche Dinge leider lange. Dies ist auch der Grund, warum der Postfuchs nun mit der Hilfe von Sponsoren erscheint, sonst wäre eine Finan-zierung bzw. Versendung unmöglich gewesen. Aber ich bin überzeugt, es muss weiter kritische Stimmen in der Post geben, denn schon mancher, angeblich dumme Verlierer, wurde der heimliche Sieger! ‹

heinz Kirchmair,obmann desPersonalausschusses tirol und Vorarlberg

Kommentare

Ist-Zeit:Fragen über Fragen

ein Zusteller will Antworten

Ein Interview zwischen Zentral-auschussvorsitzenden Helmut Köstinger und dem obersten Post-Personalchef Franz Nigl soll die neue Gemeinsamkeit symboli-sieren. Man klopft sich gegensei-tig auf die Schulter und lobt den Abschluss der neuen Betriebsver-einbarung (BV) im Zustelldienst. Heinz Kirchmair, oberster Per-sonalvertreter für Tirol und Vor-arlberg, will dem entgegenstehen und stellte sich ebenfalls den vielen offenen Fragen. Sein Inter-viewpartner ist jedoch ein Mann von der Basis, ein Zusteller, der anonym bleiben muss, sonst wä-ren die disziplinären Folgen für ihn nicht einschätzbar. Zusteller: Bis Ende Dezember 2012 haben die Zusteller Zeit die neue BV zu unterschreiben. Unter uns gibt es derzeit ei-gentlich nur eine Frage: Sollen wir unterschreiben – ja oder nein? Heinz Kirchmair: Wenn der Großteil sich entscheidet nicht zu unterschreiben, wird das Unternehmen nichts ma-chen können. Unterzeichnet der einzelne nicht, dann wird er mit Konsequenzen rechnen müssen. Es ist für mich eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Zusteller: Was passiert, wenn man nicht unterschreibt?

Kirchmair: Bei der Arbeits-platzvergabe droht der Rayons-verlust. Die Heimfahrtgeneh-migung wird gestrichen. Die Infopost- und Qualitätsprämie wird nicht bezahlt. Sogar die Regelung für "begünstigt Be-hinderte" entfällt. Und vieles mehr. Zusteller: Damit überwiegen die Nachteile. Trotzdem ver-stehen wir nicht, dass Beamte einen Antrag und Angestellte eine Zusatzvereinbarung unter-schreiben müssen, wenn durch diese BV doch alles besser für uns werden soll?Kirchmair: Das Management erklärt dies so, dass sie sich ab-sichern wollen gegen jeweilige Klagen. Ob der ZA-Vorsitzende Köstinger sich ebenfalls absi-chern möchte, entzieht sich meiner Kenntnis. Zusteller: Absichern für eine Verbesserung klingt ein wenig komisch...Kirchmair: Stimmt, könnte man so sehen...Zusteller: Da wäre noch das Thema Pause...Kirchmair: Einem Beamten sowie einem Angestellten steht gesetzlich eine anrechenbare Mittagspause von einer hal-ben Stunde zu – PUNKT! Die-se wurde mit der neuen BV gestrichen. Allein durch diese

heinz Kirchmair sieht die Wahl zwischen Pest und cholera.

Stefan Scherl zeichnet ein Bild von den weiteren "Problemen" im Unternehmen Post: 1. Filialnetz: Neuestes Zauber-wort der Manager: Elitespringer! Der dringend benötigte Perso-nalreservepool an Springern wurde aufgelöst um in Wien ein-gesetzt zu werden – dies in der Weihnachtszeit! 2. Verteilzentren: Mit dem Einsatz des Openmail-Sorter wurde ein neuer Schichtdienst-plan angedacht – geteilter Dienst

mit zwei bis drei Stunden Unterbrechung. Dies konn-te dank der eingerichteten Arbeitsgruppen verhindert werden. Wegen der noch bestehenden "Kinderkrank-heiten" der neuen Maschine fällt erhebliche Mehrarbeit an, die den sofortigen Einsatz von zusätzlichen Perso-nal erfordert! 3. Paketlogistik: Kommendes Jahr ist die Umstellung auf neue Technologie angedacht. Ebenso droht hier die Gefahr zu neuen Schichtdienstplänen. Auch hier gilt es die betroffenen Mitarbeiter in Arbeitsgruppen mit einzu-beziehen um einen erträglichen Dienstplan zu gestalten!4. Paketzusteller: Aufgrund des steigenden Paketzu-wachses, welcher dem Unternehmen u.a. satte Gewin-ne beschert, muss auch das Personal im gesamten Seg-ment Paketlogistik aufgestockt werden. ‹

stefan scherl,stellv. obmann desPersonalausschusses tirol und Vorarlberg

Alles klar an der Front?

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Ausgabe 2/2012 PostFuchs der tiroLer und VorArLBerGer PostPersonALVertreter

Einige "Blindschleicher" in der Post

Harschtigatti – hört das denn nie auf? Langsam, aber sicher kann ich es nicht mehr hören. Egal, an welches Waldstück ich komme, egal auf wen

ich treffe, immer höre ich die gleiche Phrasen: "Schlimm, echt schlimm, wie es bei euch in der Post zugeht. Aber ich muss schon sagen, der Service wird immer schlech-ter. Entweder steh ich stundenlang am Schalter oder der Postpartner muss grad Wurstsemmeln für die andere Kundschaft machen. Der Briefträger kommt auch viel später. Ist echt ein Wahnsinn bei euch..." Es bedarf schon jede Menge Selbstbeherrschung nicht mal zurückzumaulen. Denn was können wir dafür? Treffen wir diese Entscheidungen? Haben wir gesagt, dass wir erst um sechs Uhr in die Zustellbasen dürfen? Ist doch logisch, dass sich die Verteilung nach hinten verschiebt. War es nicht klar, dass ein Supermarkt nicht gleichzeitig Post- und Konsumgeschäfte machen kann. Die letzten Postfilialen vor lauter Arbeit nicht mehr wissen, wo sie anfangen sollen? Das Paketgeschäft stän-dig steigt, aber ein Minimum an Personal das gesamte Pensum bewältigt. Ist das unsere Schuld? Nein! Was mir nur meine grünen Haare vor Ärger rot färbt, sind einige "Blindschleicher" in unserem Unternehmen. Sie behaup-ten tatsächlich, es wäre alles optimal und super. Behaup-tungen aufzustellen, dass ein Meilenstein gelegt wurde. Ja hallo, Erde ruft Mars! Der Meilenstein entpuppt sich doch immer mehr zum Stolperstein für uns. Habt ihr den Bezug zu uns kleinen Arbeitstieren verloren? Wie könnt ihr vor uns treten und alles loben? Seht ihr nicht, dass wir alle von der Angst getrieben werden unseren Job zu verlieren? Seht ihr nicht, dass die die eine andere Arbeit finden schnellstens ihre Siebensachen packen und den gelben Wald verlassen? Ich kann das nicht glauben, dass ihr so die Augen verschließen könnt vor der derzeit herrschenden Stimmung. Und ich glaube auch nicht, dass ihr anderes hört als ich. Manchmal frage ich mich, was steckt dahinter? Vielleicht ist es besser, solche Dinge nicht zu wissen. Doch eines ist klar, einen faden Beige-schmack hat diese ganze Sache schon – dies werdet ihr wohl nicht mehr so schnell los. ‹

Postfuchsein Zusteller will Antworten

Streichung und durch die Neu-Systemisierung gehen in Tirol und Vorarlberg ca. 150 Arbeits-plätze verloren. Deren Arbeit müssen die Übriggebliebenen zusätzlich verrichten. Dies ist nicht schaffbar. Zusteller: Warum wurde dies nicht berücksichtigt? Kirchmair: Es gab sehr wohl Diskussionen zu dem Thema Pause und deren Folgen. Es wurden sogar mehrere Rechts-gutachten betreffend der BV

erstellt. Aber der Zentralaus-schussvorsitzende und das Management hatten es sehr eilig diese BV unter Dach und Fach zu bringen. Warum??? Außerdem wurde beschlossen, dass nur die Rechtsmeinung des hausinternen Gutachtens richtig ist. Alles andere gilt als nicht diskutierbar. Zusteller: Gilt eigentlich die Einstufung PT8A unbegrenzt? Kirchmair: Weihnachten ist leider nicht alle Tage. Diese Einstufung gilt maximal fünf Jahre.Zusteller: Und danach? Kirchmair: Sicher ist, dass mit der Unterzeichnung die Zusatzverträge eine fixe Verein-barung sind. Bei den Verhand-lungen sah der Zentralaus-schussvorsitzende Köstinger in

der Festschreibung der fixen Überstellung in PT8A nach der PT-Zuordnungsverordnung wohl keine Notwendigkeit. Mehr kann ich dazu nicht sa-gen. Zusteller: Das heißt, wir be-kommen einen zusätzlichen Vertrag, der nicht nur Vorteile mit sich birgt. Man lockt uns mit einer pensionswirksamen Lohnerhöhung, die nach fünf Jahren vorbei sein kann. Und wenn wir uns weigern, dann droht das Unternehmen mit Sanktionen? Kirchmair: Wie gesagt, Pest oder Cholera. Zusteller: Thema Collateur: Realität ist, dass noch lange nicht die gesamte Infopost in dem Kuvert ist. Stattdessen gibt es noch jede Menge zu-sätzliche Infopost-Classic, die jedoch nicht in die Arbeitszeit mit einberechnet wird. Wie soll dies gelöst werden? Kirchmair: Ein weiterer Punkt, der von Zentralaus-schussvorsitzenden und Ver-handlungsführer Köstinger wohl nicht berücksichtigt wur-de. Auf jeden Fall steht dazu nichts in der BV. Eine Katas-trophe ist auch die Tatsache, dass die steigende Anzahl der Verbundpakete ignoriert wur-

de und damit der dringende Bedarf an zusätzlichem Per-sonal. Ein weiteres Problem stellt die Zweitageszustellung dar. Durch die enorme zu-sätzliche Gewichtsbelastung grenzt die Fahrradzustellung schon fast an Fahrlässigkeit. Zusteller: Warum wird ge-gen diese BV eigentlich nicht geklagt? Kirchmair: Ich habe ver-sucht dagegen eine Klage ein-zubringen, doch mir wurde unmissverständlich gesagt, dass dazu nur der Wiener Zentralausschussvorsitzende legitimiert ist, weil es öster-reichweit alle ca. 9000 Zu-steller betrifft. Da er diese BV als großen Erfolg wertet, wird dies von seiner Seite wohl eher nicht passieren. ‹

" Den Mitarbeitern steht eine Pause zu – PUNKT!" heinz Kirchmair

Notwendig!KV-neu-Mitarbeiter

I m Unternehmen Post mangelt es vor allem an Per-sonal. Neuanstellungen laufen unter dem KV-neu-

Modell. Dessen Bedingungen sind jedoch immer noch so schlecht, dass gute Mitarbeiter schwer zu halten sind und sich bei der erstbesten Möglichkeit von Unterneh-men verabschieden. Hier muss unbedingt ein Umden-ken innerhalb des Unternehmens stattfinden, da die KV-neu-Mitarbeiter dringend benötigt werden. Es den Ablauf erheblich behindert, wenn ständig neue Leute eingeschult werden müssen. Deshalb fordern wir eine finanzielle Anpassung für alle KV-neu-Mitarbeitern in allen Geschäftsfeldern. ‹

ein Zusteller stellt die Fragen,die derzeit alle beschäftigen.

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